Totentanz - Teil 2

  • Während die Gnomin versuchte, die verschlossene Tür zu öffnen, machte sich Saniya daran, die andere Tür mit den Stühlen zu verbarrikadieren, welche Csariar soeben überprüft hatte. Saniya verpürte keine weitere Lust, ein weiteres Mal mit einem solchen Vieh in Kontakt zu treten. Obgleich sie vermutete, dass dies gewiss nicht das letzte Mal war.

  • Scheinbar desinteressiert, die hochnäsige, blasierte Dame mimend, verfolgte Maida aufmerksam die Tätigkeiten der Damen. Da wurde die eine Tür mit Sesseln verriegelt - sehr sinnvoller Gedanke -, dort wurde versucht die geschlossene Tür zu öffnen. Das Hämmern und Stöhnen bei der Wendeltreppe ging ihr durch und durch. Die Cath'shyrr verspürte wenig Lust sich mit einem dieser Untoten anzulegen. Schon gar nicht mit mehreren.


    Sie stieß sich von dem Tisch ab, auf dem sich der Herr von Muesig niedergelassen hatte, und überließ den Rothaarigen seinen eigenen Gedanken. Mit wachem Blick spazierte Maida die Bücherregale entlang. Gab es irgendetwas, das ihre Aufmerksamkeit erregte? Eine Kleinigkeit, die anders war als in den Reihen darüber oder darunter? Ein auffälliges Buch, ein seltsamer Einband, ein kostbares Nippes zwischen den Bänden? Irgendetwas, das Geld versprach, wertvoll oder selten war?

  • Das Schlagen gegen die jetzt verrammelte Tür wurde heftiger. Das Holz begann regelrecht zu ächzen bei jedem Schlag. Risse entstanden in der Tür. Der oder die Wesen auf der anderen Seite schienen sich regekrecht in Rage versetzt zu haben, dann brach eine Faust mit geradezu brachialer Gewalt durch die Tür. Das Fleisch der Hand war grünlich, dicke Adern sichtbar und die Finger endeten in dunklen, spitzen Nägeln.
    Derweil schaute sich die Cath'shyrr aufmerksam um und in einer Ecke fand sie tatsächlich etwas, einen Hebel, der in der Wand steckte.

  • Herr von Muesig ließ sich zu keine nennswerten Aktivität hinreißen. Die eine Tür wurde versucht zu öffnen, während Saniya versuchte die andere mit einem Stuhl am Aufgehen zu hindern. Tür auf, Tür zu - Muesig glaubte sich an ein Spiel dieses Namens zu erinnern, das er als Kind mal gespielt hatte. Wusste aber nicht mehr genau wie das ging. Für ihn blieb da nicht mehr viel. Er sah Maida hinterher wie sie sich die Bücherreihen vornahm. Wenn sie hier herauskamen, würde er sie wiedersehen. Wahrscheinlich. Er hatte Mittel und Wege dem Zufall etwas nachzuhelfen.


    Er konnte es sich nicht verkneifen: "Gibt es da auch Rotlicht-Literatur?" damit würde er die anderen Schnepfen nur wieder in Verlegenheit bringen. War im aber auch sehr egal.


    [Da kam mir der SL Post dazwischen]


    Aber dann war auch schon wieder Schluss mit lustig. Denn an der verbarrikadierten Tür tat sich etwas. Etwas gar nicht Gutes. Eine Faust, eine Hand...grün, mehr brauchte er gar nicht zu sehen um vom Tisch runterzuhopsen. "Ja, war wohl nichts mit dem Stuhl" bemerkte er spitz zu Saniya. Er wollte Maida mitnehmen, aber die schien tatsächlich ein Buch euntdeckt zu haben. "Äh, Maida, das Buch, das ich meinte, ich glaube, so wichtig ist es im Moment ...." aber nein, sie hatte etwas Anderes entdeckt.

  • Der Lärm in ihrem Rücken wurde lauter.


    "Och, muss das denn sein? Wie soll man sich denn da konzentrieren", keppelte Maida genervt und warf einen Blick zur Tür. Eine grüne Faust bohrte sich durch die verrammelte Tür. Die Nackenhärchen der Cath'shyrr stellten sich auf. "Meine Güte, wie unglaublich roh. Keine Kinderstube mehr, diese Rüpel heutzutage."


    Eile war geboten. Maidas Augen huschten über die Bücherreihen. Die Damenmannschaft hatte den verschlossenen Ausgang immer noch nicht geöffnet. Was war los? Fehlten Schloss und Klinke? War es ihr sechster Sinn, der sie zu einer Ecke neben dem Regal blicken ließ, oder war es Zufall: Ein putziger, gedrechselter Hebel sprang ihr geradezu ins Auge, als wollte er von ihr und niemandem sonst entdeckt werden. Herr von Muesig tauchte hinter ihr auf.


    "Das Buch? Oh, das hier", sie griff wahllos einen der Bände aus dem Regal und reichte ihn dem Rothaarigen, "kann ich wärmstens empfehlen."


    Der lederne Einband trug den Titel: "Die Jungfrau in der Gesellschaft - eine Reise durch die Jahrhunderte"


    "Und nun, werte Damen", warnte Maida die Gefährtinnen, "bitte zurücktreten." ...und hoffen, dass ich keine Falle oder gar Falltür unter meinen Füßen auslöse, schoss ihr durch den Kopf, als sie den Hebel umlegte.

  • Csaria hieb mit dem Degen nach der Hand, die durch das Holz ragte und sah dann nur kurz zu Maida. Sie versuchte zu erfassen, was die Frau vor hatte und sah dann den Hebel, den sie umfasste. Sie trat zwei Schritte weiter in den Raum hinein ohne jedoch die Tür erneut aus den Augen zu lasen.

  • Ein metallenes Geräusch ward plötzlich zu vernehmen. Es schien von jenseits der Mauer zu kommen. Für einen Augenblick war wieder still, dann mit einemplötzlichen, lautstarken Ruck, verschwand ein Stück der Mauer nebem dem Hebel. Die steinerne Wand verschwand wie von Geisterhand. Helles, freundliches Licht drang aus der Öffnung hervor. Hinter der Öffnung war ein langer, breiter Gang, in regelmäßigen Abständen von hellschimmernden Leuchtsteinen, welche in einarmigen Kerzenständerähnlichen Metallstangen steckten, die wiederrum aus der Mauer herausragten.


    Gleichzeitig erhielt die Tür, hinter der die Untoten versuchten, der Lebenden habhaftig zu werden, immer mehr Risse und dann, laut krachend wie ein Donnerschlag nach dem Blitz, brach ein Teil der Tür entzwei.

  • Keine Falltür, sondern ein Geheimgang. Eigentlich hatte Maida damit gerechnet, dass sich mit dem Hebel die normale Tür entriegeln ließ. Aber das hier war besser als nichts. Hinter ihnen wurde es ungemütlich laut, daher tat die Cath'shyrr als Erste einen schnellen Schritt in den Gang hinein und marschierte wenig damenhaft drauflos. Ihre katzenhaften Sinne waren auf jedes Detail ihrer Umgebung gerichtet, um eine eventuelle Gefahr rechtzeitig zu bemerken. So eilte sie voraus, ohne auf die Gefährten zu warten. Die würden schon aufschließen oder sich lieber mit den Untoten herumschlagen.


    Auch in diesem Gang wies nichts auf irgendwelche Schätze hin. Keine wertvollen Gemälde oder Statuen zierten die Wände.

  • Ein Gang öffnete sich. Der wievielte war das eigentlich? Egal, Maida eilte schon voran. Ihr hintersehen war nicht angebracht. Das Interesse wurde auf die leuchtenden Platten gelenkt. "Kann man die drücken oder schieben?" versuchte er zu fragen. Aber ob das im Krachen der aufgebrochenen Tür ankam, war unsicher. Schnell auch weg. Seine Kameradinnen hatten wenig Freude gezeigt, als er im Alleingang, so seine Sicht, den letzten Untoten eliminiert hatte. Keine Dankbarkeit - keine Hilfe. Ab in den Gang, ganz flott. "Vielleicht kann man die noch brauchen" und fasste nach so einer Metallstange.

  • Yarea fluchte. Normalerweise verkniff sie sich dieses Laster in feiner Gesellschaft. Andererseits war ihre Gesellschaft nicht wirklich fein zu nennen. Hinter ihr hörte sie das Splittern der Tür, vor ihr tat sich ein Geheimgang auf. Da sie nur über einen silbernen Dolch verfügte, entschloss sie sich der dunkelhaarigen Cath und dem blasierten Adligen zu folgen. Damit sie die Waffe wirkungsvoll einsetzen konnte, musste sie für ihren Geschmack entschieden zu nah an das untote Vieh heran.

  • Verweste Arme mit Nägeln wie Krallen geformt brachen durch die hölzerne Tür. Den Armen folgten die Körper aus untoten Fleisch. Tote Augen bekamen ein gieriges Leuchten nach dem Fleisch der Lebenden, die Zombies, fünf an der Zahl, betraten den Raum, die Tür war für sie kein Hindernis mehr. Nur hatten die Lebenden ihnen im letzten Moment ein Schnippchen schlagen können und waren in dem Geheimgang verschwunden. Eiligen Schrittes lief die Gruppe den Gang entlang. Die Untoten schienen noch nicht bemerkt zu haben, wohin ihre sichon sichere Beute verschwunden war. Der Gang endete vor einer Tür die einen Spalt offen war. Dahinter schienen sich mehrere Personen zu unterhalten.

  • Die Situation schien aussichtslos doch zum Glück hatte irgendeiner der anderen einen Ausgang gefunden. Wer das war, hatte Saniya in ihren Bemühungen kaum mit bekommen. Und es spielte ihrer Meinung nach auch keine große Rolle.


    Ohne zu zögern lief sie zuammen mit den anderen den geheimen Gang entlang, der - wie sollte es auch anders sein - an einer Tür endete. Kurz verdrehte sie genervt die Augen. Doch dann erkannte sie, dass die Tür geöffnet war und Stimmen drangen an ihr Ohr. Das konnte nur bedeuten, dass sie es ausnahmsweise einmal nicht mit Untoten Viechrn zu tun hatten. Und so drängte sie sich an den anderen vorbei, um die Tür weiter zu öffnen um nachzusehen, wer sich dahinter verbarg.

  • Was immer hinter Maida und ihm vorging, es musste nichts von der amüsanten Art sein. So wie die Zurückgebliebenen vorbeischossen. Yarea fluchend. Natürlich dängelte sich dies schamlose Saniya sofort wieder vor. Hatte er was Anderes erwaten können?
    "Hey, hinten an..." er erkannte mittendrin die Aussichtslosigkeite seines Erziehungversuchs. "Die ändert sich in 100 Jahren nicht mehr" raunte er Maida zu. Stimmen! War das gut oder schlecht? Herr von Muesig wagte keine Beurteilung.


    Dann schwang die Tür auch schon auf...

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