Die Rache des Goldenen Narren

  • Mittlerweile war es früher Abend. Der Wankende Bär füllte sich langsam, als immer mehr Bewohner Nir’alenars eintrafen, um hier ihren Feierabend zu begehen. Im Kamin loderte ein munteres, kleines Feuerchen, der Wirt war ganz in seinem Element und in einer Ecke stimmt ein blonder Barde seine Laute. Er würde offensichtlich in Kürze die Gäste unterhalten.


    Gerüche nach würzigen Speisen zogen durch die Gaststube, vermischten sich mit dem Geruch nach Holzfeuer und Bier, schufen dabei eine gemütliche Atmosphäre, die von den Stimmen und dem Gelächter der Anwesenden untermalt wurde. Die Schankmädchen liefen zwischen den Tischen umher, beförderten Getränke an ihren Platz und hatten für jeden ein Lächeln oder einen launigen Satz, falls einer der Männer zudringlich wurde.


    Erneut öffnete sich die Tür und zwei Männer betraten die Taverne, blickten sich suchend um, bis ihr Blick an etwas hängen blieb. Hatten ihre Augen für eine Weile auf der Gruppe aus der Villa Osseor verharrt? Sie waren dunkel gekleidet und wirkten wenig auffällig, setzten sich schließlich an einen freien Tisch ganz in der Nähe und teilten dem heraneilenden Mädchen ihre Wünsche mit.

  • Unter dem lauten Geräuschpegel der verschiedenen Stimmen im Gasthaus hörte Amina zwei davon ganz besonders heraus. Sie blieb still sitzen, kniff die Augen konzentriert zusammen und konzentrierte sich auf das, was die Männer sagten, welche soeben in der Schankstube Platz genommen hatten. Hierbei entging ihr Syrans Blick, der die beiden auch schon bemerkt hatte. Ohne sich zu den Männern umzudrehen, sprach sie Syran an. "Sie sind wegen uns hier".

  • "Sollen sie doch, ich hab für jeden eine Kugel, wenn sie eine Bedrohung darstellen sollten aber eigentlich könnten wir sie ja freundlich ansprechen." Syran grinste und deutete auf den Humpen Bier. "So ein Becher löst manche Zunge, vor Allem wenn er von einer jungen Dame kredenzt wird."

  • In Ueras Kehle enstand eine unangenehme Enge. Wer eine Taverne betrat und sich derart suchend umblickte, suchte nicht nach einem Tisch, sondern nach Gesichtern. Als der Blick der Männer einen Augenblick zu lange an der Gruppe hängenblieb, setzte sich Uera wieder und verrückte ihren Stuhl ein wenig, als wäre sie nur kurz aufgestanden um ihre Sitzposition zu verändern. Sie strengte ihr Gehör an um zu hören, was die beiden Männer sprachen, doch vor allem wollte sie hören, ob ihr die Stimmen bekannt vorkamen.
    Ein strafender, dunkelgrauer Blick lag auf denjenigen, die sich für einen Gasthof ausgesprochen hatten. Sie hoffte für alle Anwesenden, dass die Männer nichts mit ihnen zu tun hatten und sich nur aus Zufall einen Tisch aussuchten, der dem ihren viel zu nah war. Das Gespräch zwischen Syran und Amina bekam sie nur am Rande mit, doch am liebsten hätte sie die beiden zum Schweigen gebracht um besser hören zu können, um was es an ihrem Nachbarstisch ging.

  • Auch Djasihra wollte sich gerade erheben, als sie die Blicke und das Gespräch der anderen bemerkte. Rasch sah sie sich um und bemerkte dabei die beiden Neuankömmlinge, die sich einen Tisch in unmittelbarer Nähe suchten. Sie musterte die Männer. Dunkle Kleidung, die wohl unauffällig sein sollte. Ansonsten fiel ihr so auf die Schnelle nur wenig an den Beiden auf. Doch sicherheitshalber versuchte sie die beiden unauffällig zu mustern und vielleicht sogar den einen oder anderen Gesprächsfetzen aufzuschnappen. Syran und Amina unterhielten sich, so dass wohl kaum eine auffällige Stille aufkommen würde. Jedenfalls hoffte die Djirin das.


    Doch so sehr sich die Dunkelhaarige auch anstrengte, sie konnte beim besten Willen nicht sagen, was die Männer besprachen. Geschweige denn allein ihre Stimmen aus dem allgemeinen Lärmpegel herausfiltern. Sie war wohl einfach zu müde, davon abgesehen das sie sich mit einer fremden Sprache herumschlug.

  • "Wäre das nicht eine Aufgabe für unsere Liebe Sil'anya?" meinte Merlan leise und deutete auf das Bier. Momentan machte er sich wenig Sorgen um die beiden Männer. Wenn sie ihnen übles wollen würden, so würden sie es vermutlich nicht in einem vollen Wirtshaus probieren. Vielleicht waren sie einfach selbst auf der Suche nach dem goldenen Narren ... wobei ... woher sollten sie davon wissen? Der Anwalt hatte nicht den Eindruck gemacht als wolle er heute noch mehr Personen in der Sache empfangen. Im Zweifelsfall konnten sie sich noch einen anderen Gesprächsort suchen.

  • Die Windfrau beobachtete die Männer ebenfalls.
    ”Kann keiner verstehen, worüber sie reden?" fragte sie und versuchte zu lauschen.
    In Richtung Merlan hob sie den Zeigefinger, um anzuzeigen, dass er einen Moment warten sollte.

  • Amina wandte sich an Sil'anya.
    "Sie unterhalten sich über uns. Und sie wissen, dass zumindest ein Teil von uns in der Villa war. Scheinbar arbeiten sie in irgend jemandes Auftrag. Sie sollen uns im Auge behalten und Bericht erstatten, wohin wir gehen".
    Kurz hielt sie inne. "Vielleicht sollten wir ihnen eine Falle stellen und sie unsererseits beobachten, damit wir heraus finden können, wem sie Bericht erstatten sollen", überlegte Amina leise aber immer noch laut genug, dass ihre Gefährten sie hören konnten.

  • Merlan seufzte. Er sah sich schon wieder als Vogel oder bei der Tageszeit vielleicht besser als Fledermaus durch die Gegend fliegen und die beiden Männer beschatten. "Wir könnten auch einen Ort ausmachen an dem wir uns treffen wollen und uns dann in drei Grüppchen aufteilen. Wenn sie nur zu zweit sind können sie dann nicht allen folgen." meinte Merlan eben so leise zu den anderen.

  • "Keinerlei Einwände," meinte Merlan nur auch wenn Sil'anya gar nicht auf eine Antwort zu warten schien.

  • Djasihra hatte sich etwas erschöpft die pochenden Schläfen massiert und sich kurz aus dem Gespräch ausgeklinkt. Als die Windfrau vorschlug, kurz rüber zu gehen, horchte sie auf.


    "Machen nur. Aber was wollen du von ihnen? Sie ja wahrscheinlich wissen das du auch in Villa. Sonst ich Meinung von Amina teilen. Interessant zu wissen wem sie sollen mitteilen. Nicht gerne werden bespitzelt."

  • "Wir können sie ja fragen," gab sie mit einem verschmitzten Grinsen von sich.
    Sie nahm zwei Becher Bier und ging damit selbstbewusst zum Nebentisch. "Kann ich die Herren auf ein Bier einladen," sie machte eine kleine Pause "und auf ein Gespräch mit uns statt über uns" fügte sie mit dem gleichen freundlichen Lächeln hinzu.

  • Es war eine gute Gelegenheit, sich die beiden Männer ein wenig näher anzusehen. Beide wirkten wie vollkommen gewöhnliche Menschen. Es gab wenig, was sie in einer Menge herausstechen lassen würde. Der eine, schlank von Gestalt und drahtig, besaß schwarze Locken und einen gebräunten Teint. Der andere war etwas runder gebaut, hellhäutig und rötlich blond.


    Als die Frau des Windvolkes an ihren Tisch trat, verschluckte sich der Blonde an seinem Bier und hustete lautstark. Sein Röcheln tönte durch den Gastraum der Taverne und ließ einige Gäste aufblicken. Viele zeigten ein vielsagendes Grinsen, glaubten sie doch, dass es die Gestalt der Frau war, die ihn dazu gebracht hatte.


    Der Dunkelhaarige war ein wenig geistesgegenwärtiger. Seine Augen verengten sich und er stieß dem anderen seinen Ellenbogen in die Seite, woraufhin dieser nur noch verhalten keuchte.


    „Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr redet. Aber mein Freund wäre sicher nicht abgeneigt, wenn Ihr ihm sein Bier ersetzt.“


    Sein Akzent wirkte fremd. Offenbar war Belerianai nicht seine Muttersprache. Tatsächlich hatte sich auf dem Tisch eine Lache gebildet. Ein Schankmädchen eilte mit einem Lappen herbei, um den Schaden zu beheben, bevor er den Boden erreichen konnte.

  • Etwas verspätet kam Avlyne herein und lies sich ohne umschweife bei den Andren am Tisch nieder. Kurz wandertere ihr Blick zu der fehlenden Mitrstreiterin und den Männern am Tisch.
    "Entschuldigt die Verspätung.Was gibt es neues?"

    DENN NATÜRLICH KANN ICH FLIEGEN,
    UND WENN DU WILLST, DANN KOMM DOCH MIT
    ODER NICHT
    ABER ICH MUSS JETZT LOS
    ICH WÄR WOHL GERNE NOCH GEBLIEBEN
    ABER DER HIMMEL IST SO GROSS
    UND ICH - HAB NOCH SO VIEL NICHT - GESEHN...




    Anjaka


  • Sil'anyas Mundwinkel zuckte kurz bei dem verräterischen Röcheln, doch ihr Gesichtsausdruck blieb freundlich.
    "Das mache ich gerne. Ich habe sogar für jeden eins. Aber ich würde euch gerne an unseren Tisch einladen. Wir können uns auch gerne erst über etwas anderes unterhalten. Doch..." sie zuckte hilflos mit den Schultern.
    "Ihr versteht sicher, dass wir ein paar Fragen haben, nachdem wir deutlich hören konnten, dass ihr über uns gesprochen habt. Noch ist es eine Bitte...," sagte sie freundlich, aber ihre Miene wurde für einen Augenblick finster. Bis das Lächeln zurückkehrte.

  • Amina blickte Sil'anya hinterher und war gespannt, was diese wohl heraus finden würde.


    Doch vorerst trat die rothaarige Satyr zu ihnen und entschuldigte sich für ihre Verspätung. Amina nickte ihr zu, dann wies sie auf die Sil'anya und die beiden Männer. "Die Herren wollten uns im Auge behalten und Sil'anya versucht heraus zu finden, was sie von uns wollen".


    Sogleich jedoch konzentrierte sie sich wieder auf besagte 3 Personen und gab den anderen einen Wink, leise zu sein, damit sie auch verstehen konnte, was gesprochen wurde.

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