Schloss Imarkar

  • Zeitlinie Djamilia:


    "Aha!" nicht wirklich erhellend, seine Äußerung bezüglich der tänzischen Fähigkeiten was das Volk der Cygnai anbelangt. Aber für ihn selbst der Merker, sich ein wenig mit diesem Volk zu beschäftigen. Manchmal war er auch zu unwissend und das ärgerte ihn jedes Mal auf Neue. Wurde aber aus diesen Überlegungen gerissen, als die Sprache auf ihr eigenes, Djamilas Können kam. Ihre Absicht durchschaute er natürlich nicht.
    "Öha, öha, es ehrt Euch, wenn Ihr noch an eurem Ausbildungsgrad arbeiten wollt und Perfektion ist wohl ein Zustand von.... na ja Perfektion. eben. Ihr seid nahe an diesem Zustand, sehr nahe. Glaubt mir, es sind schon Leute vor mir vor uns gestanden - nein sie haben getanzt und dann eine Pirouette, so..." Herr von Musik, zog seine Schuhe aus, strellte sich in Positur - ein Bein blieb stehen, das andere wurde angewinkelt und mit dem Zeh beim stehenden Bein eingehakt. Er hatte das oft genug gesehen.
    Es bei anderen zusehen und dann selbst machen sind 2 Paar völlig verschiedene Stiefel. Hinzu kam die insgesamt wackelige Konstitution, die dem vortägigen, nächtlichen Trinkgelage geschuldet war.
    Ihm wurde schwindelig, alles drehte sich, verschwamm vor seinen Augen, er stürzte und leider stürzte er ungünstig, sein Kopf touchierte mit einer Tischkante, er verlor, noch bevor er auf dem, mit Teppich ausgelegten, Boden aufschlug, das Bewusstsein.

  • Sie nickte. Sie war sehr ehrgeizig. Auch wenn sie wusste, als sie gegangen war, war sie die beste Tänzerin der Cygnai gewesen. Damals. Wer weiß, wer bisher auf der Tanzfläche erschienen war? Sie wusste es nicht. Und nur weil sie die beste war, hieß das nicht, das dies für immer so bleiben würde. Es könnten immer bessere kommen, die ihr die Show stehlen würden, und das war das letzte was sie wollte. Sie lebte für die Blicke von anderen. Und so würde sie weiterüben, bis in den Tod, wenn es so sein sollte. Vielleicht war das ihr Lebenszweck, sie hatte sich damit abgefunden.
    Nun, der Graf war jedenfalls künstlerisch gesehen keinen zweiten Blick wert, als er seine Pirouette machte. Sie lachte, aber nur, bis er fiel. Ihr gefror das Lachen und schnell war sie aufgesprungen. Hektisch sah sie sich um, was sollte sie denn jetzt tun? Sie war keine Krankenschwester! Sie strich wieder über ihre Ringe und bat stumm Lilliande und Yariel um Hilfe. Dann kam ihr die Erkenntnis, dass sie ja nicht allein in diesem riesigen Schlosss ein konnte, ihr Kutscher musste mindestens hier noch irgendwo sein.
    "Zu Hilfe! Der Graf ist gestürzt! Hilfe!", rief sie und lies sich neben ihn sinken.

  • Nach der schreienden Magd, dauerte es nicht lange und der arme Klivv wurde mit einem äußerst energisch auftretenden Weibsbild konfrontiert. Dass diese ihm auch noch drohte schien gar nicht mehr nötig, denn der Rattenfänger kauerte eh schon völlig verängstigt in seiner Ecke. Leute waren schließlich weit furchterregender, als ihre Klingen…

    “Habs erklärt, hab gewartet“, verteidigte er sich schwach. “Hab Botschaft für eine Herrin, bin hier um zu helfen.“ Um seine Worte zu untermauern, hielt er der Gräfin sein Holzkästchen direkt unter die Nase. Was fiel dieser Person eigentlich ein so über ihn zu sprechen? Warum gleich diese Unterstellungen und wenn er es recht bedachte, war es keine sechs Tage her, seit er sich zuletzt gewaschen hatte. Was sie also mit seinem Geruch hatte, war ihm schlicht ein Rätsel. Gerechter Zorn schlich sich nun in die verängstigten Augen und er musste sich beherrschen, um dem Impuls nach seinem Dolch zu tasten, zu widerstehen.

  • Zeitlinie Klivv:


    Die kläglichen Erklärungsversuche passten zu der halben Portion. "Keine Ahnung mit wem Du was gesprochen hast, die einzige Herrin die hier etwas zu sagen hat bin ich, Alimea. Wir handeln mit Textilien und wenn ich Eure Mode so ansehe, dann glaube ich, dass wir einige Jahrhunderte zurückgerudert sind." sie rümpfte die Nase, wobei nicht erkennbar war, ob das der wabernde Ausdunst bewirkte oder die aus ihrer Sicht arg peinliche Bekleidung. "Botschaft?" Sie griff nach dem Holzkästchen hielt es prüfend gegen das Licht und reicht sie an einen ihrer Begleiter weiter, die alle sehr wichtig aussahen. "Habt Ihr nichts Besseres zu tun, als hier rumzustehen und zu gaffen? Dalli, Dalli, an Eure Arbeit. Na wird's bald!" herrschte sie die Neugierigen an, die das Schauspiel weiter verfolgen wollten. Sie wichen sofort zurück und verdrücktenb sich mit schuldbewusster Miene.
    Der Mann, der sich des Kästchens angedient hatte, versuchte die Botschaft von dem Kästchen zu separieren, was ihm nur so gelang, dass er die Botschaft in der Hand behielt und das Kästchen zu Boden glitt. Es sprang auf und sein teilweise bereits verwester Inhalt kam gut sichtbar auf dem Steinboden zu liegen. Es stank noch erbärmlicher als der Überbringer, wenn das überhaupt noch möglich war. Der Schwanz verriet um welches Tier es sich ursprünglich gehandelt hatte, der doppelte Kopf... So schnell haben noch niemals 4 Männer gleichzeitig wie auf ein Kommando gereiert. Nur die Dauer war unterscheidlich, je nach Fülle des Mageninhaltes. Der Mann, der eigentlich die Botschaft vortragen wollte, sah sich ausserstande, Speichelfäden hingen ihm von den Lippen und er keuchte schwer und stoßweise. Nur Alimea schien unbeeindruckt, äußerlich. Innerlich kochte sie. Sie riss dem Mann die Botschaft aus der Hand, ihr Blick besagte, dass man darüber noch reden müsste.
    Sie entrollte das beschriebene Papier. Stumm las sie die Zeilen. Die steile Falte zwischen den Augenbrauen bedeuteten nichts Gutes. "Dieses Miststück...." sie knüllte die Nachricht zusammen. Den Rattenfänger hätte sie am liebsten für immer und ewig in Eisen legen lassen und in den nächsten Fluss schmeissen, womäglich noch mit einem zusätzlichen Stein um den Hals und der Edelhehlerin Acai einen Stoßtrupp geschickt, der ihren Laden zu Kleinholz und sie zur hängenden Puppe verwandelt hätte. Dass sie es dennoch nicht tat, hatte zwei Gründe. Zum einen schien Acai mit dem Handel bezüglich der gestohlenen Ware einverstanden und zum anderen würde sie den Mund halten, obwohl das nicht in der Botschaft stand, so schlau war sie, das zu interpretieren. Was aber auch nicht drin stand, war, dass sie diesen Schandfleck aufgedrängt bekommen hatte. Das war der eigentliche Preis, den sie zu bezahlen hatte. Doch den würde sie bezahlen, wenn sie dieses Weibsstück Maida hier verhindern konnte. Ihr ganzes Werk wankte, wenn diese Un-Frau sich hier breitmachen würde. Und ihr verblenderter Bruder, der sah außer rosa oder besser fliederlila Wölkchen gar nichts mehr.
    Es war ein lange Pause entstanden. Mit einer Stimme, die lange nicht mehr so sicher wie noch zuvor klang, belegte sie den Rattenfänger: "Ihr sollt also für mich arbeiten? Ich bin einverstanden unter zwei Bedingungen: 1) wir haben niemals mehr Kontakt miteinander, Ihr arbeitet ausschließlich in der Nacht und ihr betretet Imarkars Grund und Boden nimmermehr. Ihr werde unsichtbar und....unriechbar.
    2) wenn ihr Ruhe braucht, sucht ihr diese überall - nur nicht in Imarkar. Ich will Euch und Eure Brut niemals wieder ansichtig werden. Die vernichteten Ratten rechnet ihr mit ihm ab
    " sie bohrte ihrem Begleiter den Finger in den eh schon strapazierten Magen. Gut, dass der keine würgbaren Schätze mehr enthielt.
    "Und weisst den Kämmerer an, dieser Kreatur einen Goldukaten zukommen zu lassen" sie hätte gerne etwas eingespart, aber es war ihr zu riskant, das Schweigegeld eigenhändig und eigenmächtig zu reduzieren.
    "Noch etwas, Kretin, Ihr werdet der lieben Tilla Acai noch etwas überbringen müssen, davon kann ich Euch leider nciht entbinden." dabei wurde ihre Stimmer immer süsslicher - und falscher.
    "Und schafft das da endlich weg" reagierte sie energisch mit einem Tritt gegen das bereits zum Zerbröseln neigenden Tieres.
    "Ihr werdet von mir hören, und jetzt geht mir aus den Augen, verschwindet aus meinem Leben."

  • Die Herrin hörte gar nicht mehr auf damit schlecht von ihm zu reden, und auch wenn Klivv an Beleidigungen gewöhnt war, wurde sein Blick immer finsterer. Für sie war er weniger Wert, als der Dreck unter ihren Zehennägeln und der kleine Mann bereute, dass er Tilla bereits versprochen hatte für die Schreckschraube zu arbeiten. Er hätte nur zu gerne gesehen, wie sich die Gräfin im Zentrum der schlimmsten Rattenplage des Jahrzehnts schlug und hätte es nicht im Traum für möglich gehalten, dass die Pfandleiherin so wenig Geschmack bei der Wahl ihrer Freunde bewies.

    Das einzig Vernünftige, das aus ihrem Mund kam, waren die barschen Worte mit denen sie einige der Angestellten verscheuchte. Warum vier Kerle weiter faul herumstehen durften, entzog sich der Kenntnis des Kammerjägers. Endlich nahm ihm jemand sein Päckchen ab und Klivv dachte schon sich bald an seine eigentliche Arbeit machen zu dürfen. Doch nichts da, der Tölpel ließ das Kästchen fallen und ganz plötzlich begannen sich die Lakaien wie auf Kommando zu übergeben. Ein Grund dafür mochte sich dem Rattenfänger nicht erschließen, doch er musste mit Bedauern feststellen, dass seinem Prachtexemplar die Stunden auf dem Trockenen schlecht bekommen waren.

    Gerade noch damit beschäftigt dem Mageninhalt der Herren auszuweichen, fand sich Klivv schlagartig mit seltsamen Forderungen konfrontiert. “Was bringt es Euch mich dafür zu bezahlen andernorts Ratten zu fangen? Das mache ich doch ohnehin und steckt dieses Schloss nicht voller Ungeziefer?“ Er hatte zwar noch keines gesehen, aber vermutlich hatte es sich nur im Keller verkrochen. Vielleicht in dieser ominösen Kammer der Wahrheit. Und warum sollte ausgerechnet an diesem schrecklichen Ort Ruhe suchen, wo es doch weitaus angenehmere Fleckchen wie die Kanalisation gab.

    “Von einem zweiten Botengang war aber nicht die Rede. So etwas mache ich nicht. Nicht unter fünf Silberlingen.“ Obwohl das ein Vielfaches des Preises, den er Tilla genannt hatte, war, hätte er der Schreckschraube gern noch mehr abverlangt. Genug um sicher zu sein, dass sie einen anderen Laufburschen suchen würde. “Und das mit der Ratte kann ich nicht machen. Gehört jetzt Euch, sollt sie Euch gut ansehen.“ Mit trotzig verschränkten Ärmchen blickte Klivv zu Alimea auf. “Euch nicht mehr sehen zu müssen, kommt allerdings auch mir entgegen. Verirrt Euch nur nicht in meine Kanalisation, sowas wie Euch kann ich dort nicht brauchen.“

  • Zeitlinie Klivv:


    Nachdem Klivv klar gemacht worden war, dass er sich in der Kanalisation und den Kloaken sehr wohl frei bewegen kann und Diener mit Mundschutz die tote Ratte entfernt hatten (sie war auf offenen Gelände verbrannt worden) war sie zu den Stallungen gerauscht. Sie hatte da so eine Vorstellung, wie sie es der Pfandleiherin heimzahlen konnte.
    In den Stallungen veranlasste sie den Stallmesiter 3 besondesr große, frische, glitschige Rossäpfel zu suchen. In einen sollte er einen Golddukaten stecken. Was er ohne sich groß zu wundern getan hatte. Zusammen hatten sie ein alten stinkenden Fetzen gesucht, schließlich gefunden und darin dei 3 Äpfel eingepackt. Sie roch zwar auch nicht gut, aber im vergleich zu einer verwesten Ratte waren sie ein Nasenschmeichler.


    So musste Alimea dem Rattenfänger noch einmal gegenübertreten, allerdings war das dann schon im Freien.
    "5 Silber...Ihr habt doch den A...offen - ich gebe Euch großzügigsterweise 3. Dafür überbringt Ihr meiner sehr lieben Freundin Tilla Acai dieses Bioprodukt. Sagt ihr noch in einem der 3 Äpfelchen ist ihr verdienter Lohn, den ich ihr schulde. Die Zeiten sind mies, die Menschen noch viel mieser, das ist eine reine Vorsichtsmassnahme, damit Diebe, Gauner, Rosstäuscher keine Chance haben, sich des Wertgutes zu bemächtigen. Für eine schriftliche Konversation...könnt Ihr Euch das Wort merken?.... Vergesst das mit der Konversation. Tut für was ich Euch bezahle und nun verlasst meinen Gesichtskreis. Die Audienz ist beendet." Sie wollte den Anblick des viel zu klein geratenen Rattenfängers - sie wusste nicht mal seinen Namen - nicht länger ertragen.
    Der Stallmeister drückte Klivv den Fetzen mit dem Inhalt in die Hand. Alimea hatte es natürlich niemals angefasst. Und dazu 3 Silberlinge.

  • Für jemanden, der neben der Kloake hauste und täglich mit toten Ratten hantierte, kostete es Klivv sichtlich viel Überwindung den alten Lumpen mit dem stinkenden Inhalt abzufassen. Dass die Scheiße an seinem Heim vorüberfloss, bedeutete schließlich noch lange nicht, dass er darin baden ging. Wir werden ja sehen, welchen Teil der Aufgabe ich für drei Taler ausführe und was ich vergesse, dachte er bei sich, war jedoch zu klug es auszusprechen. Über die paranoide Vorsichtsmaßname der Gräfin konnte er auch nur den Kopf schütteln. Er hatte immer den einen oder anderen Dukat dabei und war noch nie bestohlen worden. Es hatte also auch seine Vorteile gemieden zu werden…

    Jetzt musste er aber schleunigst zusehen, dass er in die Gänge kam, denn hier war es inzwischen viel zu hell. “Auf Nimmerwiedersehen!“, grummelte er und machte sich von dannen. Erst einmal würde er sich in seine Kammer zurückziehen. Tilla musste bis Einbruch der Dunkelheit warten.

  • Es war schon fast Abend als Fanir endlich das Schloss erreichte. Sie hatte den Sack voller Ratten immer wieder absetzen müssen, einfach weil er ihr irgendwann zu schwer geworden war. Außerdem hatte sie den Weg nicht gleich gefunden. Immer wieder hatte sie sich erkundigen müssen, unfreiwillig, ob sie noch auf dem richtigen Weg war. Die Leute hatten ihr nur ungern Auskunft gegeben, aber da ging es ihnen genauso wie der Fragestellerin, denn Fanir hatte auch ungern gefragt. Aber wenn sie bis Mitternacht in den Katakomben sein wollte, dann musste sie bald die Ratten abliefern. Und dafür musste sie das Schloss finden.
    Nun jedenfalls lag es vor ihr, in seiner ganzen Pracht, aber Fanir konnte es kaum bewundern, weil sie aufgrund der schwere des Beutels nach unten sah. Doch sie sah kurz auf, bevor sie sich zum Haupteingang machte, die Worte des Rattenfängers in Rrinnerung. Als sie klopfte fiel ihr auf, dass er genauso gut gelogen haben konnte und sie nun mit einem Beutel voller Ratten vor einem Herrenhaus stand. Aber warum hätte er ihr dafür Geld zahlen sollen? Nein, es würde schon seine Richtigkeit haben, dachte sie bei sich.

  • Einer der Torwachen machte sich auf, das Tor zu öffnen. Wache schieben war ein dröge Tätigkeit. Abwechslung war also höchst wllkommen. Vielleicht kam wieder eine von Herrn von Musigs Damen. In letzter Zeit hatte sich sein Geschmack hinsichtlich seiner Auswahl sichtlich gebessert. Dies war in der Dienerschaft zur Zeit ein beliebtes Tratschthema.
    Er öffnete zuerst das Guckloch, sah die adrette Rothaarige und entschloss sich spontan die ganze Person sehen zu wollen, zumal er sie nicht als Gefahr einschätzte.
    "Zum Gruße werte Frau, ihr seht zwar nicht aus, wie der Heizmittellieferant" er lächelte um eine Spur zu anzüglich "aber wie ich sehe, habt ihr die Liefer..." er vermeinte, dass in dem Sack, den die Dame geschultert hatte und dessen Gewicht ihr sichtlich wenig Freude bereitete, eine Bewegung wahrgenommen zu haben. "da, das Holz...es bewegt sich....WACHE, ergreift die Person!"
    Im Hintergrund erklangen darauf eilige Schritte mit einem metallenen Klang und man hörte wie Schwerter gezogen wurden.

  • Zuerst lag ein unsicheres lächeln auf den Lippen der Dai'vaar, als die Tür geöffnet wurde. Sie wollte das so schnell wie möglich hinter sich bringen und nun, der Wachmann war ja auch zunächst sehr nett. Bis er den Beutel sah.
    "Nein, bitte nicht! Ich habe eine Lieferung für die Herrin von Imarkar! Der Rattenfänger schickt mich!", brachte sie hervor, während immer mehr Wachen hervorgestürmt kamen um sie zweifellos festzunehmen. In was für eine Situation war sie da nur geraten! Hätte der Rattenfänger sie nicht einmal warnen können, dass sie mit diesem Geschenk nicht willkommen war?

  • Die Wache biss sich auf die Lippen, vielleicht hatte er doch etwas übereilt gehandelt. Als schon die Schwerter auf die arme Person gerichtet waren, hob er die Hand: "Haltet ein, Kameraden!"
    Er wandte sich wieder an die Rothaarige. "Ihr wollt die Frau Gräfin sprechen? Rattenfänger? Äh...." die Wache war offensichtlich verwirrt. "Stellt den Sack doch ab. Aber ganz langsam." Er sah, dass ihre Kräfte wohl langsam erlahmten. Aber Rücksclüsse über den Inhalt zog er nicht. So helle war er nicht.
    "Es langt, wenn 2 den Sack ...bewachen." schickte er die Übrigen wieder fort.
    "Der Sack bleibt draußen, Ihr tretet ein und ich hole..." "Was ist denn jetzt wieder los, das ist ...Wache 1?!" Es war die Gräfin, die wohl durch den Aufruhr alarmiert worden war. Die angesprochene Wache setzte an: "Die Dame...äh wollte..." doch erkam gar nicht mehr weiter, weil ihn die Gräfin anblaffte: "Schweigt!" Sie hatte die Frau gerade selbst gesehen. Sie hob eine Augenbraue während sie den Gast musterte. Schönes Haar, dachte sie bei sich und rief sich in Erinnerung, dass sie auch bald wieder zum Haarbändiger musste. "Seid gegrüßt. Wenn Ihr zu Herrn von Muesig wollt, muss ich Euch leider enttäuchen, er ist gerade sehr....beschäf...in Verhandlungen." Sie wusste, dass er Damenbesuch hatte. Die Wachen herrschte sie an: "Steckt endlich Euer Spielzeug weg" herrschte sie die Wachen mit den gezogenen Schwertern an "das ist doch nur eine weitere...oh, was ist denn das?" sie schritt zu dem Sack, der noch draußen vor der Tür stand und machte sich daran ihn zu öffnen.

  • Sie atmete aus. Wenigstens senkten die Wachen die Schwerter. Sie entspannte sich etwas, wenn auch nicht ganz. Fanir stellte den Sack ab, lies aber das obere Ende nicht los, nicht das er umfiel und die Ratten das Schloss doch erobern würden.
    Dann erklang die Stimme der Gräfin, bevor sie sich erklären konnte. Sie machte einen Knicks, als sie sie sah, deswegen bemerkte sie nicht gleich, dass sie den Beutel öffnen wollte. "Bitte, tut das nicht", sie war es nicht gewohnt, mit Adligen zu sprechen, aber sie versuchte nicht zu dreist zu wirken. "Der Rattenfänger schickt mich. In disem Beutel sind ein Dutzend Ratten, laut seiner Aussage. Ich soll sie hier abliefern" Dass sie ihn nicht sehen wollte, das sparte Fanir sich. Die Gräfin sah so schon nicht besonders begeistert aus. Auch die das Geld lies sie erstmal außen vor, mit dieser Dame war augenscheinlich nicht gut Kirschen essen.

  • Wie in Schockstarre erstarret die Gräfin, die ausgestreckte Hand zuckte zurück. An ihrer Miene war deutlich abzlesen, wie es ihn ihr brodelte und gärte und wie sie versuchte, sich zu beherrschen. Ihr erster zorniger Gedanke: Murksen, Enthaupten! Ihr zweiter In der Wüste aussetzen, der dritte In den Bärenzwinger werfen, der vierte oder fünfte die ist nur Handlangerin. Nutzvieh.
    "Ratten?" versuchte sie erfolglos einen entspannten Ton anzuschalgen "Ratten, also, ich hätte diesen ....Clifton, oder wie immer er hieß, doch....ein zweites Mal werde ich nciht so gnadenvoll sein!" Sie gewahrte, dass sie selbst ihn beauftragt hatte oder eigentlich nur widerwillig zugestimmt hatte. "Der Rattenfänger, beauftragt, warum kommt er nicht...." da fiel ihr ein, dass sie ihn mit Hausverbot belegt hatte und esr war tatsächlich die allerletzte Person, der sie begegnen wollte. "Ihr stinkt wenigstens nicht so penetrant, wenn ich Euch eienn Rat geben darf, haltet Euch fern von dem Stinkbär. Kämmerer! Wo bleibt er, wenn man ihn braucht! Ihr wollt wahrscheinlich auch etwas für den Dienst, oder irre ich mich?" Sie wurde nun wirklich eine Spur freundlicher. Eine Spur nur.
    "Ihr seid sicher erschöpft, wollt Ihr Euch ein wenig erholen oder darf ich Euch wenigstens etwas Proviant für den Rückweg...Wie ist Euer Name? Ich bin Alimea, Gräfin Imarkar" zum Handschlag ließ sie sich nicht herab.

  • Nach den freundlichen Worten der Gräfin, knickste Fanir erneut. Sie waren jedenflass freundlicher, als sie es von den meisten Menschen gewohnt war. Abgesehen davon wurde sie nicht mehr mit schwertern bedroht und sie wollten ihr die Ratten abnehmen. Und sie würde dafür Geld bekommen. "Der Rattenfänger hat gesagt, sie wären zwei Dukaten wert" Ihre Stimme klang zögernd. Sie war es nicht gewohnt Geld zu verlangen. "Vielen Dank für eure freundlichen Worte, aber ihr müsst mir nichts anbieten." Sie wurde rot. Eigentlich wollte sie eine Dame von ihrem Stand nicht verprellen.

  • Die ist ja richtig süß und so unverdorben, dachte Amelia, als sie sah, dass Fanir rot anlief. Sie schloss sie augenblicklich ins Herz, wobei sich das natürlich auch sehr schnell wenden konnte. Und bemerkjte nicht einmal,dass sie den Namen immer noch nicht erfahren hatte. Jedenfalls gliuckste sie eher vergnügt: "Dieser Halunke, 2 Dukaten sieht der nimmermehr, er kann sich glcüklich schätzen einen zu sehen. Man gebe der Dame einen Dukaten." Mit den letzten Worten hatte sie sich an ihrren Lakaien gewandt. "Schade, dass Ihr nichts zu Euch nehmen wollt, ich dachte immer die Pasteten des Hauses Imarkar seien unwiderstehlich. Und das Brot wurde gerade aus dem Ofen geholt, aber ich respektiere einen festen Willen und das achten auf einen schmalen, schlanken Fuss." wobei sie den solchen an sich gar nicht sehen konnte. Wohl mehr eine Redensart. "Die Ratten nehmt mir aus dem Angesicht und ertränket sie am nahen Fluss" nachdem der Kämmerer den Befehl Alimeas weitergegebn hatten, griffen flinke, kräftige Männerhände den Sack und trugen ihn aus ihrer aller Blickfeld.
    Indessen bekam Fanir den Dukaten ausgehändigt.
    "Mein Schönheitsbad wartet, wenn nicht mehr anliegt, würde ich mich empfehlen. Sollte Euer Begleiter noch etwas benötigen, macht das mit meinem Lakaien aus. Wünsche einen schönen Tag, gehabt Euch wohl" damit war der Empfang und das Gespräch für Alimea wohl beendet. Aber so unhöflich, sofort zu verschwinden. wollte sie auch nicht sein und wartet noch zu, ob ihr Gast denn auch noch etwas mitzuteilken hatte.

  • Fanir war etwas verwundert, dass ihr plötzlich nur ein Dukaten ausgehändigt wurde, aber sie hätte es nicht anders erwarten sollen. Reiche Damen waren doch immer so, die Bedürfnisse der Armen lagen ihnen kaum am Herzen, vermutlich besonders nicht, wenn sie mit ein Dutzend Ratten vor ihrer Tür standen und nicht sehr gepflegt aussahen.
    Dennoch machte Fanir einen leichten Knicks, als ihr die Münze ausgehändigt wurde und machte noch einen weiteren, etwas tieferen, in Richtung der Dame. "Nein, vielen Dank für eure Großzügigkeit" Sie wollte es sich wirklich nicht verscherzen, die Männer mit den Schwertern waren ihr immer noch im Gedächniss. "Auf Wiedersehen" Auch wenn sie sich sicher war, dass sie das nicht wollte, wusste sie, es war höflicher, das zu sagen. Danach drehte sie sich um, und wollte gehen. Nichts wie weg und auf zum Nachtmarkt um den kleinen Mann zu treffen, das war alles, an was sie dachte.

  • Schlaflos in Imarkar.


    Mathilde konnte es immer nocxh nicht fassen, dass sie diesen klugen, schönen Mann einfach so gehen hatte lassen. Oder besser stehen hatte lassen. Sie hätte bei ihm bleiben sollen. In ihrer bunten Fantasie war aus dem kleinen, kantigen Rattenfänger ein richtiger, kerzengerader Schönling geworden. Sie liebte Heldengeschichten mit Königen und Königinnen. In ihrer Welt war Klivv - sie hatte seinen Namen inzwischen in Erfahrung gebracht - ein Ritter in edler Gestalt, nachdem er von Ihr aus der Verwunschenheit geküsst worden war. Denn der jetztige müffelnde Klivv war für sie ein verwunschener Prinz, ein Königsohn. Mindestens.
    Sie konnte seit dem Tag ihrer ersten Begegnung noch weniger schlafen als vorher. Jede Nacht schlich sie zum Dienstboteneingang, in der Gewissheit und der vollen Überzeugung, dass 'Er' wieder kehren würde.
    Sie wusste auch um das Hausverbot, aber was ein echter Draufgänger ist, der lässt sich durch solche Kinkerlitzchen nicht die Butter vom Brot nehmen. Und dass er sie ähnlich begehrte wie sie ihn, stand für sie unumstößlich fest. Es musste wohl an ihren Formen liegen. Ihre Körpermitte war mit den Jahren gewachsen, Jahr für Jahr, aber dafür hatte sie auch obenrum zugelegt. Sie hob das Obenrum mal kurz an, bevor sie es seufzend wieder fallen ließ. "Isch a egal"


    Enttäuscht musste sie zur Kenntnis nehmen, dass 'Er' auch heute nicht kommen würde.

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