• Der Park ist der Lieblingstreffpunkt aller Nir'alenarer. Hier befindet sich der große Mondenteich, der durch den Dessibar mit dem Meer verbunden ist und über den Meereswesen in die Stadt gelangen können. Seerosen schwimmen auf seinem ruhigen Wasser und man hört das Quaken von Fröschen und das Summen der Insekten zu jeder Tageszeit.
    Eine große Rasenfläche wird durch stets sauber gehaltene, weiße Steinwege geteilt, die von alten Bäumen gesäumt werden und das Laub raschelt durch eine leichte magische Brise.
    Der Duft der gepflegten Blumenbeete liegt hier immer in der Luft wie feinstes Parfum und Libellen und Schmetterling zieren die Luft mit ihrer Farbenpracht.
    Überall gibt es Bänke, auf denen sich Spaziergänger ausruhen und hinter manchem Busch oder Baum trifft sich ein Liebespaar, um ein paar ungestörte Augenblicke zu verbringen.
    Die Atmosphäre hier ist jederzeit ruhig und friedlich, wofür allein die Parkwachen sorgen, die von Zeit zu Zeit nach dem Rechten sehen. Ab und an klettert sogar ein Eichhörnchen durch die Bäume und schaut den Spaziergängern neugierig zu.
    Eigentlich findet sich immer ein Barde, der im Park seine Künste zeigen möchte und der dann niemals um Zuhörer verlegen ist. Auch die meisten Feste werden in der Parkanlage gefeiert, wenn es sich nicht um eine offizielle Zeremonie handelt. Das Beliebsteste ist dabei sicher der große Mitternachtsball, der jedes Jahr von der Familie Eisenklinge ausgerichtet wird.
    Allerdings ist der Park nicht vollkommen unbewohnt, denn das Wasser des Mondenteiches wird von einem weiblichen Geist bewohnt, von dem man sich erzählt, daß er nur zu gerne unvorsichtige Männer mit sich in die Tiefe zieht.

  • Tief in Gedanken versunken war Minea nun schon eine ganze Weile unterwegs. Sie hatte unzählige Gesichter gemustert und hatte irgendwann überhaupt nicht mehr auf den Weg geachtet. Als sie sich nun umsah, stellte sie fest, dass sie in einem Park gelandet war. Er war wunderschön angelegt, und von kleinen Wegen durchzogen. etwas weiter vorne konnte sie Wasser glizern sehen. Die Leute um sie herum schienen ruhigerer und gelassenerer Stimmung zu sein, als jene, die sie zuvor gesehen hatte. Etwas wacheren Auges ging Minea weiter, noch immer auf der Suche nach ihrem Vater. Sie glaubte allerdings mittlerweile nicht mehr, dass sie ihn noch finden würde.
    Während sie weiter ging, unter den Schatten spendenden Bäumchen hindurch, bemerkte sie nun bewusster, was sie hierher geführt hatte. Die Blumen in ihren Beeten verströmten einen herrlichen Duft, und sie war schon oft dem Blumenduft gefolgt, da er sie so sehr an ihre Heimat erinnerte. Natürlich unterschied sich dieser noch einmal deutlich von dem ihrer Heimat, dennoch...
    Sie ließ sich auf einer der Bänke nieder, an denen sie vorbei kam und ließ die Stimmung und die Umgebung für einen Moment auf sich wirken. Die Lichtsäule strahlte durch die Zweige der Bäume und verriet, dass der Mittag schon wieder vorbei war. Was nun? Sie wusste nicht so recht, wo sie schon gewesen war und welcher Weg sie wieder zurück zu der Wolkentänzer führen würde. Doch sie vertraute auf ihren Orientierungssinn, der sie auch schon durch so manchen Wald geführt hatte. Sie blickte sich um, als ihr Magen zu knurren begann. Etwas zu essen wäre jetzt nicht schlecht, aber hier würde sie so schnell nichts kriegen. Nicht weit von ihrer Bank entfernt standen einige Büsche beieinander, hinter denen sie sich für einen Moment zurück ziehen könnte. Sie stand betont ruhig auf und schlenderte zu den Gewächsen hinüber. Sobald sie dahinter vor den Blicken der Parkbesucher verborgen war, hockte sie sich hin und begann einen Zauber in die Erde fließen zu lassen. Es wuchs ein kleiner Busch aus dem Boden, der reichlich Beeren an seinen Ästen trug. Minea lächelte und pflückte mit geübten, schnellen Bewegungen die Beeren ab. Den Großteil ließ sie in ihre Tasche wandern, aber eine Handvoll begann sie sofort zu essen, während sie weiter spazierte. Sie kam an einem großen Teich, doch bevor sie sich die Umgebung genauer betrachten konnte, sah sie zwei Wachen, die den Weg entlang marschierten. Minea erschrak und versuchte, möglichst unauffällig eine Abzweigung zu nehmen. Sie ging hinter einem älteren Ehepaar her und setzte darauf, wie deren Enkelin zu erscheinen. Sie atmete auf, als sie bemerkte, dass die Wachen ebenso entspannt wirkten, wie der Rest der Parkbesucher. Scheinbar war hier nicht oft etwas zu tun für Wachen. Minea ging dennoch auf Nummer sicher und ging noch einige Augenblicke dem Paar hinterher. Als sie sich einem Ausgang näherten, huschte die junge Halbdämonin wieder zwischen die Häuser.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

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