Die Wolkentänzer

  • Er nickte und nahm ihr den Tiegel aus der Hand. " Keine Sorge, nur noch an den dunkelsten Stellen, aber bei weitem nichtmehr so schlimm ." Sie lächelte ihm aufmunternt zu. Seine Berührungen waren trotzdem vorsichtig, als er die Farbe auf ihre Haut auftrug. Keona genoss das Gefühl, während er das ölige Gemisch leicht in die Haut einmassierte. Keona wechselte gelegentlich ihre Flügelposition damit er jede freie Stelle nochmal überprüfen konnte und legte sich währendessen ihre Haare zurecht, steckte sie zum Teil elegant nach oben, und verzierte es gezielt mit ihren Kupfernadeln und einzellnen Schmuckstücken. Zuviel Schmuck würde das Gesammtbild überladen, rief sie sich eine Lehrstunde ab. Dann verschloss er den Tiegel mit dem Tondeckel. Sie dankte ihm für seine Hilfe und stand auf als sie die letzte strähne in die Frisur einfügte. Keona betrachtete sich nun im Spiegel, soweit das aufgrund der Tellergröße möglich war, im endeffekt sah sie nur ihr Portrait und Boreas der Hinter ihr stand und plötzlich schelmisch grinste. " Aber vielleicht solltest du mehr Männerkleidung in Betracht ziehen, Männer die derart abgelenkt sind, sind sicherlich gewillter Geld auszugeben." sie drehte sich um und grinste ebenso. Sie stand nun vor ihm und sah nach oben in seine Augen. " Es ist wirklich wundervoll, das erste Kleid das mir warhaftig gefällt." Sie tat einen Schritt näher legte dabei ihre Hände auf seine Brust. " Dann auf einen guten Gewinn." Sie lächelte ihn schüchtern an. stellte sich danach auf die Zehenspitzen um den Höhenunterschied auszugleichen und küsste ihn sanft, um ihre Dankbarkeit zu untermalen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Zärtlich erwiederte er ihren Kuss. Sie schaffte es ihn nun noch mehr zu verwirren. Er wusste schlicht weg nicht woran genau er bei ihr war. Sie kam ihm immer wieder von sich aus näher, schien seine Berührungen zu genießen, zog sich aber auch immer wieder zurück ließ es dann wirken als seien sie einfach nur Freunde, oder er ihr Captain, aber nicht mehr. Als sie sich lösten suchte er deßhalb in ihren Augen nach einer bestätigung einer Regung das sie auch mehr Empfand und nicht einfach nur ihre Freiheit und seine Nähe genoss, was ihn noch mehr verwirrte, denn eigentlich wäre eher er dazu ausgelegt, Freiheit in jederlei Hinsicht zu wollen. Ach es war zum verrückt werden, bisher war das flirten und der Kontakt zu Kundinnen oder auch mal bei einem Tavernen Besuch eher ein Spiel für ihn gewesen, aber das hier, irgendwie schien er hier nicht wie sonst die Fäden in der Hand zu haben und das Spiel zu kontrollieren, sondern ständig nur auf den nächsten Schritt von Keona warten zu können um darauf zu reagieren. Der Kuss löste sich viel zu schnell wie er fand, doch im Grunde sollten sie sich eigentlich wirklich beeilen, die meisten Händler hatten ihre Läden vermutlich schon eröffnet und sie waren noch nicht einmal vor Ort geschweigedenn aufgebaut. Er lächelte sie an. "Vermutlich, bei unserem nächsten Einkauf in Ji San sollten wir auch Männerkleidung auswählen." gab er ihr recht als sie sich von ihm löste. "Mit einer solch reizenden Partnerin bekomme ich vermutlich auch beim Einkauf etwas Nachlass." sagte er zwinkernd. Betonte das Wort Partnerin aber einen Hauch mehr. Ohne jedoch zu zögern wandte er sich halb zur Tür. "Na dann los, lass uns Geld verdienen!!"

  • Keona überlegte einen Moment. Warum betonte Boreas dieses Wort so nachdrücklich. Wollte er sie vor den Händlern in Ji San nur als seine Partnerin ausgeben? Oder war es Nur eine Geschäftliche Beziehung ? Etwas verunsichert von seiner Aussage strich sie sich unnötiger Weise über das faltenfreie Kleid . Sie verabschiedeten sich von Chispa und Ipati die offensichtlich ihre Neue Aufgabe zu schätzen wussten. " Jeder der das Schiff auch nur Schief anguckt bekommts mit uns zu tun!!" Eifrig flogen sie einmal Patrouille um die Wolkentänzer und flogen dann zur Vortop-rah um eine Möve zu mit einem Tritt zu verscheuchen, die es gewagt hatte sich darauf nieder zu lassen. " Na hoffentlich kommt keiner dem Steg zu nahe." Lachte Keona während sie die Planken hinab stiegen und Sie Boreas half den neuen Vollgepackten Karren durch die Menge zu bugsieren in Richtung Marktplatz.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Minea hatte zumindest eine weitere Stunde gebraucht, um den Weg zurück zum Schiff zu finden, aber sie hatte sich auch Zeit gelassen und war durch etliche weitere Straßen gewandert, um möglicherweise doch noch das gesuchte Gesicht zu finden. Wie auch den Rest des Tages blieb ihre Suche erfolglos. Dann stand sie wieder vor der Wolkentänzer. Nachdenklich sah sie an dem Schiff hoch. Es fühlte sich gut an, hierher zurück zu kehren. Zurück in die Sicherheit. Sie wollte gerade den ersten Schritt auf die Planke tun, die den Zugang zu dem Schiff ermöglichte, da wurde sie unsanft am Arm zurück gezogen. "Halt mal, wo wollen wir denn hin?", fuhr die Wache sie an. Minea zuckte zusammen und senkte automatisch den Blick. "Ich... zurück aufs Schiff." Die Wache sah Minea von oben herab an. "So? Bist du sicher, dass du überhaupt auf das Schiff darfst? Dass du nicht einfach was klauen willst?" Die junge Ki wagte nicht, den Blick zu heben. Sie kannte die Reaktionen darauf. Chispa und Ipati, die gerade eine weitere Runde um das Schiff flogen, entdeckten sie und ihr Feuerelementar schien sofort wütend zu werden, als er die Hand der Wache an ihrem Arm sah. "Lass sie sofort los!", polterte er und rauschte heran.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona ging zügig um den Weg schnellst möglich bis zur Wolkentänzer zurückzulegen. Die Straßen am Hafen waren fast ebenso voll wie die des Marktes, und Keona musste zeitweilig das teure Kleid raffen, damit niemand hinauf trat. Froh darüber an den weniger belebten Stegen angekommen zu sein, atmete sie einmal tief durch und ging in Gedanken Boreas`Erklärungen durch, wo genau die Leinenstoffe im Lagerraum untergebracht waren, und was sie alles mitbringen sollte. Die Wolkentänzer lag vergleichsweise weit draußen, so dass Keona sie Anfangs nur aufgrund der Fahnen erkennen konnte. Ohne ihr anfängliches Tempo zu zügeln, schritt sie zwischen den anderen großen Schiffen hindurch die sie neugierig musterte.


    Sie wich gerade ein paar Matrosen aus die ihr Schiff beluden, als die Planke der Wolkentänzer in Sicht kam, Eine Wache stand davor mit dem Rücken zu Keona. Als plötzlich Chispa vom der Höhe des Hauptsegels auf die Wache zuschoss, raffte sie ihr Kleid und lief los. Sie wusste nicht was los war. Aber der Feuerumwirbelte Chispa der auf die Wache zu flog schien absolut nichts gutes zu verheissen. "Ipati? Halt Chispa auf !" rief sie ihr Telepatisch zu, kurz darauf wurde der kleine Feuergeist aus seiner Flugbahn gewirbelt und fing sich einige Meter weiter weg in der Luft. Stress mit den Stadtwachen von Niralenar konnten sie sich wirklich nicht auch noch leisten. Erst nach einigen Sekunden die sie rannte, erkannte sie warum Chispa so reagiert hatte. Die Wache hielt Minea am Arm fest, die vehement auf den Boden blickte. Schwer atmend kam sie hinter der Stadtwache zu stehen. " Entschuldigt, warum haltet ihr unseren Passagier fest? " klang ihre Stimme über den Steg, respektvoll aber eindeutig verstimmt. " Ich bin die Windmagierin dieses Schiffs, und diese junge Dame hier." sie zeigte auf Minea. " hat für eine Überfahrt bezahlt, solange wir ankern hat sie freien Zugang zum Schiff. Ich weiss eure Eifrigkeit und eure Pflicht sehr zu schätzen, aber in diesem Fall ist es nicht nötig."

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    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
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  • Minea sah aus dem Augenwinkel Chispa wutentbrannt auf sich zufliegen, aber irgendetwas schien ihn aus ihrem Blickfeld zu befördern. Als sie etwas aufsah, bemerkte sie Keona in einem wunderschönen, grünen Kleid hinter der Wache stehen. Sie erklärte höflich aber bestimmt, dass Minea die Berechtigung hatte, das Schiff zu betreten. Minea sandte Chispa ein beruhigendes Gefühl um ihn davon abzuhalten noch einmal Anstalten zu machen, sich auf die Wache zu stürzen. Das wäre im Moment vermutlich kontraproduktiv. Chispa, der das Geschehen nach einem kleinen, erzwungenen Salto beobachtete, war tatsächlich etwas beruhigt, als er sah, dass sich der Griff der Wache nach den Worten Keonas löste. Seine Haare brannte noch immer, doch Minea gab ihm deutlich zu verstehen, dass sein Eingreifen gerade nichts bringen würde. Ipati schwebte nun neben ihm. "Ich kann diese Wachen wirklich nicht ausstehen.", erklärte er der Windelementar gedämpft.
    Die Wache stand noch immer skeptisch zwischen den beiden Magierinnen. "Entschuldigen sie, ich möchte nicht unhöflich sein, aber..", er warf einen äußerst misstrauischen Blick auf Minea. "... ich fürchte, ich muss darauf bestehen, die Papiere des Schiffes zu sehen. Haben sie die dabei?" Seine Stimme hatte einen höflichen Ton angenommen, doch er hielt Minea noch immer für eine Unruhestifterin.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Ipati machte sich breit Chispa im Notfall festhalten zu müssen sollte er nochmal losstürmen. Doch erschien erkannt zu haben das Keona bereits dabei war die Sache auf friedliche Weise zu lösen. "Ich mag sie auch nicht aber bleib hier. Es bringt nur Ärger, wenn du ihn jetzt anzündest. " Aber Chispa schien schwer mit sich zu Kämpfen nicht doch loszufliegen. " Vielleicht solltest du etwas in Deckung gehen, nicht das die Wachen von den Vorfällen in Rosendrie gehört haben.." mit Besorgtem Blick sah sie Chispa an.


    Die Wache hielt Minea wie einen Schraubstock fest. Es war ein älter stämmiger Mensch mit ergrauten Schläfen, er Blickte ernst als er sich umdrehte. Erst als er Keona erblickte, wurden seine Züge weicher und er ließ Mineas Arm los. Keona wurde stuzig als er verlangte den Schiffsnachweis zu sehen. Sie kannte sich mit der Schiffsbürokratie überhaupt nicht aus. Aber wenn dann vermutete sie das Boreas die Papiere dabei haben musste, oder das sie auf seinem Schreibtisch liegen mussten. " Verzeit, ich bin nicht berechtigt an den Schreibtisch des Kapitäns zu gehen, aber wenn ihr es wünscht, könnte ich euch zu ihm bringen? Er befindet sich derzeit auf dem Marktplatz und verkauft seine Waren." Sie wusste nichteinmal wie diese Dokumente aussehen, also gab sie vor dass sie keine Erlaubnis hatte. " Aber ich müsste euch um diskretion vor den Kunden bitten, es geht schließlich um die Ehre der Handelsfamilie Phoeniax." dann deutete sie aufs Schiff. " Ich müsste außerdem noch um etwas Gedult bitten, ich sollte noch ein wenig Nachschub aus dem Lager holen, wenn Ihr so hilfsbereit wärt mir im Lager zur Hand zu gehen? Ich müsste an einigen Schweren Kisten vorbei und es wäre leichter für mich wenn ihr sie für mich zur Seite schieben könntet, und für so einen starken Mann sollte das keinerlei Problem darstellen." begann sie mit weicher Stimme. Sie appelierte mit dieser Schmeichelei an seine Männlichkeit. Ihr Hintergedanken lag allerdings dabei, die Wache nicht mit Minea alleine zu lassen.

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  • Minea atmete erleichtert auf, als sich der Griff um ihren Arm löste. Sie lauschte aufmerksam der Unterhaltung zwischen der Wache und Keona, die die Wache geschickt um den Finger wickelte. "Natürlich helfe ich gerne, besonders einer so hübschen Dame, wie ihnen!", er schien recht angetan von der Syreniea zu sein und folgte ihr bereitwillig unter Deck Minea ging vorsichtig darauf bedacht, nicht weiter aufzufallen, mit, um Keona ebenfalls zur Hand zu gehen. Im Lagerraum belud Keona den Wachmann mit vier Stoffballen und holte dann noch zwei Kleider aus Boreas Kajüte. Der Mann schnaufte etwas unter dem Gewicht, gab sich aber dennoch stark und belastbar, während er Keona und Minea folgte, die das Schiff verließen und richtung Markt davon gingen. Ipati und Chispa mussten zurückbleiben, um weiterhin ein Auge auf das Schiff zu haben.

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  • Erleichterung machte sich auf ihrem Gesicht breit, als der Wachmann ihr sowohl die Ausrede als auch die arme Schwache Frau abnahm die sie spielte. Sie raffte also ihr Kleid und stieg die Planke hinauf an Deck. Nacheinander folgten ihr auch der Wachmann und Minea. " Es ist dunkel dort unten, bitte stößt euch nicht den Kopf, werter Herr." warnte sie die Wache, als sie das Lager betrat. " Wenn Ihr so freundlich wärt ? Ich müsste dort hinten an den Stapel. " sie deutete auf eine große Kiste und den Stapel dahinter, sie wollte eigentlich garnichts von dem Stapel, aber irgendwie musste sie ja ihre Bewegründe für seine Hilfe rechtfertigen, also griff sie nach einem Schweren Bündel der eine wie sie in der Dunkelheit vermutete einen teuren dunkelroten Stoff enthielt mit einer Stickerrei die im schwachen Licht glänzte. Obwohl Boreas nur weiteres Leinen wollte, war es ihr lieber sie müsste den Schweren Ballen mit der Hand zurück zum Schiff tragen, sollte er sich nicht verkaufen, als wenn der Wachmann misstrauisch wurde. " Erstaunlich wie stark ihr seid diese große Kiste haben zwei Männer unter Deck tragen müssen! Hui wie schwer das ist. " sie schnaufte als sie den Stoff vom Stapel heben wollte und traf dabei genau ins Schwarze. Ohne ein weiteres Wort nahm er ihr das Bündel ab und legte es sich auf die Schultern und ein verwegenes Lächeln durchzuckte seine Mundwinkel. Keona verfuhr so noch mit drei weiteren Bündeln, 2 verschiedene Leinenstoffe, und eine festere Seide, von der sie wusste das Boreas eine gute Menge verkauft hatte. Unter höflichen Bedankungen und Lobpreisungen über die Stärke des eifrigen Mannes. " Ich danke euch für eure Hilfe, ich weiss nicht was sich der Kapitän dabei gedacht hat. Ich hätte das nie alleine tragen können. Moment ich hole eben noch die Kleider die bestellt wurden." Sie hob den Finger, und holte schnell die zwei noch am Bett liegenden Kleider. Zwinkerte im vorbeigehen Minea zu die offensichtlich ein wenig verdutzt war über Keonas Wesensänderung. Sie trug schließlich die Maske die sie stets zu höfischen Anlässen aufsetzte und musste sich über Keona wundern, die nun so ganz anders wirkte. Schnaufend ging der Wachmann schwer beladen hinter Keona her, Richtung Marktplatz während Keona nur darauf bedacht war, die zwei Kleider unversehrt zu Boreas zurückzubringen.

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  • _____________Wurde bei Boreas Stoff und Kleiderstand im Handelsviertel fortgesetzt________

  • Minea ging zügigen Schrittes zurück zur Wolkentänzer. Sie wich allen Passanten aus und achtete darauf, ihr Gesicht nicht zu zeigen. Dieses Mal kam sie ohne Probleme an Bord und sah sich nach den beiden Elementargeistern um. Die Ki entdeckte die beiden oben auf dem Ausguck sitzend und kichernd. Minea beschloss, die beiden nicht zu stören und setzte sich auf die Reling, achtete dabei aber darauf, dass sie vom Hafen Aus nicht zu sehen war, um nicht noch mehr Wachen auf sich aufmerksam zu machen. Endlich konnte sie ihre Kapuze abstreifen. Ihre Ohren blieben dennoch im Verborgenen. Man konnte nie wissen. Sie starrte auf das Wasser. Was würde sie nun tun? Sollte sie bei diesen Leuten bleiben, wie Chispa es wollte? Er hatte durchaus recht, es war das erste Mal, dass sie sich irgendwo halbwegs sicher fühlte. Dennoch nagte etwas an ihr. Als hätte sie mit irgendwas noch nicht ganz abgeschlossen. Ihre Gedanken führten sie zu einem kleinen Häuschen in der Nähe des Waldes. Natürlich. Das einzige Zuhause, das sie bisher gekannt hatte, war das Haus ihrer Mutter gewesen. Konnte sie das wirklich loslassen? Sie musste wohl doch noch einmal hin. Wie gut es sich da traf, dass es gerade ihre alte Heimat war, die Boreas als nächstes anzusteuern gedachte.

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  • ____________________Fortsetzung vom Play bei Boreas Kleiderstand___________________


    Der Stand war letztlich schnell abgebaut und die Waren wieder gut am nun doch recht leeren Karren verstaut worden. Keona hatte seinen Vorschlag angenommen und sie waren getrennte Wege gegangen. Proviant würden sie morgen auf dem Rückweg von der Lieferung besorgen, da musste sich Keona jetzt nicht abschleppen. Boreas war mit dem Karren über den Markt gewandert auf dem Weg zu dem Händler mit Farbstoffen bei dem auch sein Vater oft auf dem Weg von Niralenar nach Ji San, welchen gekauft hatte. Er gab seiner Familie faire Preise und würde sich mit Sicherheit darüber freuen, jetzt auch mit ihm Geschäfte zu machen. Doch während er so über den Markt Schritt fiel ihm plötzlich ein kleiner Stand mit Schnitzereien und kleineren Schmuckstücken ins Auge. Er wusste nicht was genau seine Aufmerksamkeit erregt hatte, aber irgendwie zog es ihn regelrecht dort hin. Die alte Frau die ihn zu betreiben Schien, war bereits dabei ebenfalls zusammenzupacken. Eilig schritt er den Karren hinter sich herziehend auf den Verkaufstisch zu. Er war noch gut gefüllt mit Schnitereien, vorallem Tierschnitzereien schien sie im Angebot zu haben. Sein Blick wanderte über das Sortiment. "Na, Jungchen, ich packe gleich zusammen, willst du ncoh was?" erklang die leicht krächzige Stimme der alten Frau. Boreas sah sie an und wusste bereits was er wollte. Zwei Stücke hatten ihn regelrecht angezogen. Er wollte Keona und Minea, die so harte Tage hinter sich hatten eine Freude bereiten. Besonders Minea, wollte er so auch nocheinmal zeigen, das sie für Keona und ihn keineswegs eine Last darstellte, oder sich Sorgen wegen den Geschäften machen musste. Es hatte ihn bedrückt, wie sie vom Marktplatz verschwunden war, in ihrer, zwar mit starker Stimme ausgesprochenen, aber dennoch traurigen Aussage gegenüber Arelis, hatte so viel Leid gelegen. Er wollte versuchen ihr ein wenig davon zu nehmen. "Ich hätte gerne diese beiden." Er deutete auf einen kleinen geschnitzten schwarzen Fuchs an einem Lederband, irgendwie hatten ihn Mineas Haare an einen Fuchschweif erinnert als sie sie zusammengebunden hatte und dieser kleine schwarze Fuchs schien regelrecht auf sie gewartet zu haben. Für Keona sah er eine kleine funklende Brosche in eine Schwalbenform, er fand sie symbolisierte ein wenig die Freiheit die Keona gewonnen hatte. "Das sind schöne Stücke Jungchen, sind sie für jemand bestimmten?" Boreas lächelte, die alte Frau an. "Ja sie werden an zwei besondere Frauen gehen, die seit kurzem mein Leben spannender machen." antwortete auf ihre Frage was die Frau eine Augenbraue heben ließ. "Nein, nicht auf diese Weise, also eine davon vielleicht shcon." Verhaspelte er sich bei ihrem Blick... Er war wirklich zu sehr mit Gedanken bei Keona und dem vielleicht, vielleicht nicht... "Ich würde die beiden nehmen wieviel macht es?" versuchte er den Kauf schnell hinter sich zu bringen. "das wären dann 5 Silbertaler für den Fuchs und 1ne Golddukate für die Brosche." Als boreas ihr das Geld reichte hielt sie seine Hand kurz fest. "Ändert das vielleicht, Jungchen, das Leben ist zu kurz für ein vielleicht." Dann packte sie ihm die beiden Stücke in einen Stoff ein und reichte sie ihm. "Vergesst es nicht, die Zeit ist zu kurz für ein vielleicht, glaubt einer alten Frau." Ihre Stimme klang nachdrücklich doch würdigte sie ihn danach keines Blickes mehr und begann ihren Laden zu schließen.


    Nach dieser seltsamen Begegnung war Boreas zu dem Partner seines Vaters gegangen, hatte mit ihm kurz über alte Zeiten gesprochen und erfahren das sein Vater wohl eine längere Handelsreise machen würde ehe er wieder nach Niralenar kam. Irgendetwas mit einem politischen Passagier an Bord. Nachdem er eine große Kiste Färbepulver unterteilt in verschiedene Farben erstanden hatte wandte er sich wieder ab und machte sich endlcih auf den Rückweg. Immer noch klangen die Worte der Frau in seinem Kopf nach. Sollte er tatsächich mehr Initiative zeigen? Er hatte sich zurück gehalten um Keona nicht wieder einzuschränken jetzt da sie ihre Freiheit nach und nach entdeckte, aber andererseits, schränkte er sich dadurch selber ein und erschwerte es ihr dadurch vermutlich... Er kam recht schnell, durch die mittlerweile nur noch wenig bevölkerten Straßen und war bald wieder am Hafen angelangt. Die Wolkentänzer schwankte im leichten Wellengang als er ankam. Minea konnte er nirgendwo sehen und auch keona schien noch nicht von ihren Besorgungen zurück zu sein. Da er auch die beiden Windgeister nicht sehen konnte trat er einen Schritt auf die Planke. "Ipati, könntest du mir kurz helfen mit dem Wagen?" rief er hoch, hoffend das Ipati ihn hören würde. Es wäre mit ihrer Magie deutlich leichter den Wagen auf das Schiff zu bekommen.

  • Ipati genoss den Wind der durch die Takelage wehte, und ihren Blick über den Hafen schweifen ließ. Chispa und sie nahmen ihre Aufgabe ernst. Aber nicht so ernst, dass sie sich nicht über die Hafenbesucher lustig machen konnten. Sie lachten über einen jungen Matrosen, der scheinbar versuchte mit einer schwer beschäftigten Dienstmagd anzubandeln, die ihn keines Blickes würdigte, er aber einfach nicht aufgab, bis er schließlich vom Steg ins Wasser gefallen war. Dann hörte sie Boreas ihren Namen rufen. Sie schaute hinab zur Planke, erkannte, dass er ihre Hilfe brauchen konnte, flog geschwind hinunter um ihn stürmisch zu begrüßen. " Niemand, absolut garkein Fremder, nicht einmal eine Möve hat das Schiff berührt! " Sagte sie mit Stolz geschwellter Brust als sie von der Oberarm umarmung abließ. " Warte, ich mach das. Aber schieben musst du trotzdem, ich kann den Karren nur leichter machen." Sie legte die Hand ans vordere Ende des Karrens, Der Wagen stand noch auf dem Steg, aber wesentlich leichter als zuvor. Boreas würde nur schauen müssen ,dass der er nicht mit einem Rad von der Holzplanke rutschte. Gemeinsam bugsierten sie den Karren aufs Schiff. " Bin ich vorhin vielleicht erschrocken, Als der doofe Wachmann plötzlich da war. Ich hätte Chispa vielleicht abhalten können, doch wer weiss was gewesen wäre wenn Keona nicht aufgetaucht wäre. Waren die Geschäfte gut? Wo ist sie eigentlich?Alles ist so schnell gegangen, wie seid ihr den Wachmann wieder los geworden? " schwallte es aus ihr heraus als der Karren sicher an Deck stand. Offensichtlich aufgeregt fast hibbelig wirkte sie.


    Keona trat vom Pier auf den hölzernen Steg. Einen großen Korb den sie mit zwei Händen tragen musste, hielt sie vor sich. Sie hatte lange überlegt, was heute zur Feier des Auftrages aufgetischt werden sollte. Fast schon verzeifelt hatte sie sich an eine Taverne gewandt, und die Köchin gelöchert. Die ihr geduldig erklärt hatte wie sie etwas schmackhaftes vergleichsweise einfach in der Schiffskombüse zubereiten konnte, das dennoch etwas hermachte. Sie hatte ihr sogar direkt alle Zutaten gepackt und erneut bis ins kleinste Detail erläutert. Es sollte eine Art geschmorten Braten geben , und nach ihrer Ausstaffierung sollte es sogar Keona hinbekommen. Außerdem hatte sie einen Gewürzten Apfelwein erstehen können, den sie von einem Bankett her kannte und hoffte er würde den anderen ebenfalls schmecken. Und bei einem Marktstand der Allerlei süßes Klebriges Zeug anbot das Keona nur wegen der bunten Farben angelockt hatte, hatte sie ebenfalls eine kleinigkeit für sie alle mitgenommen.Sie erklomm mühsam die Planke hinauf zur Wolkentänzer als Boreas gerade den Karren Mittschiffs an der Wand zum Oberdeck festzurrte und Minea die auf der Reling saß. Sie ließ den schweren Korb dort stehen und wand sich an Boreas. " Alle Farben bekommen die du brauchst?.. Oder warte erzähl es mir gleich.. ich zieh mich schnell um. " damit wand sie sich zur kajüte.

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  • Minea sah auf, als sie Boreas von der Planke aus rufen hörte. Sie wollte schon aufspringen und ihm mit dem Karren helfen, als Chispa direkt vor ihr auftauchte. "Seit wann bist du denn wieder da? Darf ich den Wachmann brutzeln?" Ein vorfreudiges Grinsen schob seine Mundwinkel nach oben. Auch Minea musste schmunzeln bei seinem Anblick. "Also zum einen wüsstest du, wie lange ich schon hier bin, wenn du nicht so abgelenkt gewesen wärst und zum anderen, nein, er wollte nur Boreas' Papiere sehen und damit hatte es sich." Die unangenehme Situation in die Keona im Anschluss noch geraten war, ließ die Ki bewusst aus, man musste ja nicht alles gleich breittreten und sicherlich war es der Sayreniea lieber so. "Wieso abgelenkt?!" Chispa wirkte gekränkt. "Wir haben das Schiff sehr genau im Blick gehabt und die ganze Zeit bewacht!" Er schob die Unterlippe trotzig vor. "Dann willst du mir also erzählen, dass du nicht mindestens ein Auge auf eine gewisse Windelementar geworfen hast?" Nun war es an Minea zu Grinsen, als Chispa empört, aber ohne eine Antwort zu geben davon huschte. In der Zwischenzeit war auch Keona angekommen und trug einen großen, schwer wirkenden Korb. Kurz darauf verschwand sie in die Kajüte. Minea sah ihr hinterher, während sie sich vorsichtig zu Boreas hinzu trat. "Was schleppt denn Keona da?" Und etwas ertappt schob sie hinterher: "Kann ich behilflich sein?"

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  • Nur wenige Augenblicke später kam Ipati bereits freudig angeflogen. Stolz erzählte sie ihm wie gut sie und Chispa auf die Wolkentänzer aufgespasst hatten. "Ich wusste ja ich kann mich auf euch verlassen und das du auf unsere Wolkentänzer aufpasst war mir doch sowieso klar." Lobte er den Windgeist die überschwänglich seinen Oberarm umarmte. "Dafür habe ich auch eine Belohnung für dich geplant, die in Ji San beginnt, von jetzt an in jedem neuen Hafen wo wir anlegen bekommst du eine Kleinigkeit zum Probieren? Was hältst du davon? Dadurch kannst du dir irgendwann deinen Lieblingshafen aussuchen." versprach er ihr grinsend während sie ihm mit ihrer Magie half. Der eigentlich schwere Karren wog so wenig das es fast schon schwierig war nicht zu schnell zu schieben, da er gerade so auf die Planke passte musste Boreas gut aufpassen, das er nirgendwo hinunter glitt. Oben angekommen sah er Minea gerade mit Chispa sprechen der dann in einer kleinen Fulkenwolke davonstob. Doch Minea lächelte ihm hinterher also konnte es nichts tragisches sein. Er war gerade dabei den Karren am Hauptmast fest zuzurren als Keona ebenfalls bei ihnen ankam. Sie fragte ihn bereits nach den Farben ehe er jedoch antworten konnte stellte sie einen großen Korb ab und verschwand sich entschuldigend in der Kajüte... Doch Zeit sich darüber zu wundern warum sie so schnell aus dem Kleid wollte hatte er nicht, denn Minea war zu ihm getreten.


    "Also wenn sie sich an das gehalten hat worum ich sie gebeten habe, dann sollten es leckere Speisen und Getränke zur Feier des Tages sein. Der Kunde der heute beim Stand war, hat uns einen großen Auftrag gegeben und auch für Morgen bereits eine große Lieferung bestellt. Deßhalb werden wir heute gut essen und feiern." sagte er grinsend und sichtlich erfreut darüber. Er zog das letzte Seil fest und drückte dann gegen den Karren, doch er bewegte sich nicht, also war er zufrieden. "Ich denke wir können den Korb schon mal hinuntertragen, aber das werde ich machen, je nachdem was sie gekauft hat können wir ihr nachher sicher beim zubereiten helfen." Schlug er Minea vor und griff dann in den Wagen ein kleines Päckchen hervorholend. Die Schmuckstücke waren in schlichtes Leinen gewickelt und Boreas hörte hinter ihm Keona wieder aus der Tür treten und winkte auch sie zu sich. "Ich habe eine Kleinigkeit für euch beide." sagte er laut genug das auch Keona verstand das er auch ihr etwas geben wollte und begann damit das Leinentuch aufzuschlagen. Sodass der Fuchs und die Vogel-Brosche zum vorschein kamen. Er nahm den kleinen geschnitzten Fuchs in die Hand und hielt ihn Minea hin. Er lächelte sie freundlich an. "Ich möchte dir den hier schenken, irgendwie erinnerst du mich immer ein wenig an einen scheuen, schlauen Fuchs und als ich den hier sah musste ich an dich denken. Sieh es als kleines Dankeschön dafür, dass du Keona in Rosendrie geholfen und sie danach und noch immer so gut versorgt hast und falls du uns doch einmal verlassen solltest dann hättest du zumindest eine kleine Erinnerung an uns bis wir uns wieder sehen. Ich hoffe er gefällt dir." gespannt wartete er Mineas Reaktion ab, er hoffte nur sie nicht zu verschrecken mit dieser Geste, denn das war das letzte das er wollte.

  • Minea starrte auf den kleinen Anhänger. Sie hatte seit ihrem 14. Geburtstag kein Geschenk mehr bekommen. Das schien nun eine Ewigkeit her zu sein. Boreas hielt ihr den kleinen Fuchs noch immer hin und wartete darauf, dass sie ihn nahm. Mit leicht zittrigen Händen griff sie danach, als sei er nicht aus Holz sondern aus dünnstem Glas. Ausgerechnet ein Fuchs! Sie dachte an ihren Vater zurück, dessen wahre Gestalt ein siebenschwänziger Fuchs war und strich über den Schweif des Fuchses in ihrer Hand. Nach einem Moment bemerkte sie, dass sie etwas sagen sollte und sah ruckartig auf. "Ich... Danke!" Sie schoss nach vorne und umarmte beide kurz aber stürmisch. Damit legte sie schützend die Hände um den Anhänger und stürmte davon.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
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    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Boreas hatte bereits damit gerechnet das es für Minea viel bedeuten könnte, hatte es sogar gehofft, doch mit ihrer Reaktion hatte er nicht gerechnet, für einen Moment legte sie die Arme um ihn, ihre Stimme war leise und drückte doch gleichzeitig große Dankbarkeit aus ehe sie auch Keona umarmte und dann unter Deck verschwand. Ihre Reaktion ließ ihn Lächeln, offenbar hatte er eine gute Entscheidung getroffen während er ihr hinterhersah. Schließlich drehte er sich zu Keona um die neben ihm Stand auch Minea hinterherblickend. "Für dich hab ich auch eine Kleinigkeit, ein Willkommensgeschenk." Er hielt nun auch ihr die kleine glänzende Schwalbe hin. "Ein willkommen in der Crew und in der Freiheit." Er lächelte Keona an die nun wieder ihre Tunika und Hose anhatte. Vermutlich war es für die kommende Feierlichkeit auch angenehmer als das Kleid, bei dem sie wahrscheinlich Sorge hätte es schmutzig zu machen. "Außerdem möchte ich mich nochmal entschuldigen, das ich dir nicht gleich zu Hilfe gekommen bin heute." Er ergriff sanft ihre linke Hand und legte ihr die Brosche hinein. "Ich hoffe du magst sie." Er sah sie erwartungsvoll an seine Augen auf die ihren gerichtet. Diese schönen grauen Augen. Wieder fiel ihm ein, was die alte Frau gesagt hatte.


    Das Leben ist zu kurz für ein vielleicht.

    Etwas stockend begann er danach. "Vielleicht hätte ich dir das schon früher sagen sollen, dann hätte ich heute womöglich auch schneller reagiert, aber als ich heute sah wie diese beiden Männer dir Avancen machten, gab es mir einen Stich, der mich beinahe dazu verleitet hätte unsere, wie sich im Nachinein heraußstellte, besten Kunden zu attackieren." Er hielt immer noch ihre Hand leicht so das sie sich jederzeit lösen könnte. "Ich fühle mich zu dir hingezogen, seit wir uns in der Gasse gegenüberstanden, womöglich war auch das mit ein Grund warum es mir so leicht viel, das Risiko auf mich zu nehmen und dich an Bord zu verstecken, aber ich wollte das du weißt, das ich Gefühle für dich hege und eine alte Frau hat mir heute geraten, dass das Leben zu kurz sei um zu warten. Ich wollte dich nicht in deiner neu gewonnen Freiheit einschränken indem ich dir womöglich ungewollte Avancen mache, bei denen du das Gefühl hast mich nicht abweisen zu können, weil ich dir geholfen habe." Sein Blick beobachtete jede kleinste Regung in ihrem Gesicht. Er hoffte eine erwiederung dieser Gefühle in ihrem Gesicht lesen zu können, ein Zeichen, dass sie ähnlich fühlte wie er.

  • Keona war froh aus dem teuren Kleid heraus zu sein, so schön es auch war, für Arbeiten auf dem Schiff oder das Kochen war es schlichtweg ungeeignet. Noch völlig vertieft in Kochanleitung, schritt sie in ihrer Reisekleidung aus der Kajüte, Minea stand vor Boreas, der etwas in der Hand hielt. Als er sie bemerkte rief er sie zu sich und Keona kam neugierig näher, in seiner Hand eingebettet in hellen einfachen Stoff lag eine kleine dunkle Figur. Minea scheinbar völlig perplex schaute auf den hölzernen Fuchs Anhänger und dann auf Boreas. Als könne sie garnicht glauben was er ihr sagte. Umsichtig schlossen sich ihre Finger um das Geschenk, ehe sie sie beide offensichtlich gerührt stürmisch umarmte und dann flink davon huschte. Sie wechselte einen überraschten Blick mit Boreas, der offensichtlich genauso gerührt von Mineas Geste war wie sie. Keona erwärmte es das Herz, wie freundlich und liebevoll er auf Mineas Wohl bedacht war und ihr mit dieser kleinen Sache so eine Freude bereitet hatte.


    Als er auch Keona ein Schmuckstück schenken wollte, plagte sie wieder das schlechte Gewissen. Es war nicht nötig ihr ebenfalls etwas zu schenken, auch wenn er es als Willkommensgeschenk betitelte. Es war schon Geschenk genug, was er alles für sie getan hatte, obwohl es gewiss nicht leicht für ihn gewesen war. Fasziniert besah sie sich der wunderschönen Brosche die in seiner Hand glitzerte. Eine Schwalbe? Sie wechselte einen kurzen Blick mit ihm und sein verwegenes Lächeln steckte sie an. Als er begann sich für heute Nachmittag zu entschuldigen, schüttelte sie kaum merklich den Kopf. Noch ehe sie etwas erwiedern konnte, nahm er ihre Hand. Ein warmes Kribbeln ging davon aus wo ihre Hände einander berührten. Ein ganz anderes Gefühl, als auf dem Markt als der Fremde ihre Hand genommen hatte, vertraut und doch aufregend. Er legte ihr die kühle Brosche in die Handfläche, auf seine Frage nickte sie nur, sie fand einfach keine passenden Worte um ihm zu danken. Sie war überaus fein gearbeitet und glänzte im Licht der Lichtsäule. Sie sah wieder zu ihm auf. Sein Blick war sanft aber gespickt mit nachdrücklichem Interesse.


    Plötzlich veränderte sich seine Stimme, ebenso sein Gesichtsausdruck. Fast als müsse er sich überwinden das folgende überhaupt auszusprechen. Er war tatsächlich eifersüchtig gewesen? Keona war sich dessen garnicht recht bewusst gewesen, dass sie ihn damit so enorm verletzt hatte, wollte sie doch lediglich den Wachmann davon abhalten, Minea womöglich festzunehmen. Sie hatte es nicht ernst gemeint und war nur die anfänglichen Avancen eingegangen weil es notwendig war. Bei dem darauffolgenden stockte Keona der Atem, ihr Herz setzte aus. Er empfand tatsächlich mehr für sie als eine leichte Schwärmerei. Keona wollte es stets als solche abtun um sich zu schützen. Obwohl ihr Unterbewusstes stets seine Nähe gesucht hatte, wollte sie um sich selbst eine Mauer hochziehen. Für den Fall dass er doch irgendwann darauf kam, das er nur eine Art Beschützerinstinkt wäre und eine Verantwortung für sie übernommen hatte aus der er sich nicht herauswinden konnte. Doch seine Worte klangen aufrichtig und kamen von Herzen. Keona schoss die Röte ins Gesicht, und eine Gänsehaut kroch ihr bei dem Gedanken über den Rücken, als sie sich langsam bewusst wurde wie viel sie für den Mann der ihr gegenüber stand empfand. Er hatte soviel riskiert, hatte ihr soviel gegeben und sie hatte nichts besseres zu tun gehabt als an ihm zu zweifeln, um ihre Schutzmauer aufrecht zu erhalten. Nun verstand sie auch seine stete Zurückhaltung, er wollte ihr ihre Freiheit lassen, ihn von sich aus zu wählen ohne sie zu bedrängen. Sie dachte an die Momente am Strand zurück, wo sie gespürt hatte wie er sich zurück hielt, als er sie küsste , da hatte er lediglich mit sich selbst gehadert und nur Rücksicht auf Keona genommen. Ihre Augen wanderten zwischen seinen Hin und Her, zuerst ungläubig aber mit jedem Wort verständnissvoller. Ihr Herz pochte bis zum Hals, Ihre Hand lag noch immer in seiner. " Ich .. ehm.." begann sie als Boreas aufgehört hatte " Das ist mehr als nur eine Kleinigkeit." sie lächelte vielsagend. " Wie konntest du nur glauben..... du, der mir die Freiheit geschenkt hat, könnte sie mir wieder auf diese Weise wieder wegnehmen? Ich habe mich bereits für dich entschieden, als du mir lediglich Funken einer Hoffnung auf eine Zukunft geschenkt hast, auch wenn ich es selber bis jetzt noch nicht recht war haben konnte." Sie schloss die Hand in der die Brosche lag, ließ aber ihre Hand in der Seinen." Es wurde mir erst richtig klar, als ich diesen Brief geschrieben hatte, und wie enttäuscht ich vorhin auf dem Markt war, als ein Fremder meine Hand nahm. Und es sich falsch angefühlt hatte, weil ich dich gerne sicher an meiner Seite gewusst hätte." Sie sah ihn an, gespannt darauf wie er auf ihre ehrliche Offenbarung reagieren würde. Dann strich sie sanft mit ihrer freien Hand über seine Wange. Ipati hatte sich heimlich bei den ersten Anzeichen dieser Intimen Unterhaltung ins Krähennest verzogen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Boreas sie unsicher beobachtend kontte die Gefühlsregungen sehen sie über ihr Gesicht liefen, die Röte die sich bildete, die Gänsehaut die sogar ihren von ihm gehlatenen Arm hochhielt. Sie schien zu verstehen warum er sich zurück gehalten hatte und ihr Lächeln machte ihm Mut. Hoffnung das er sich nicht getäuscht hatte, sondern das sie tatsächlich das selbe für ihn empfand. Er ließ sie sprechen, hörte jedem Wort zu, sie ließen sein Herz schneller schlagen und sein Lächeln weicher werden. Selbst als sie den Brief erwähnte, welcher ihm einen kurzen Stich versetzte, blieb dieses Lächeln in seinem Gesicht während sie weitersprach. Sie hatte sich entschieden, für ihn und er hatte richtig vermutet, sie war heute enttäuscht gewesen, dass er nicht eigneschritten war. Er hätte schneller reagieren müsssen, hätte ihr zu Hilfe kommen müssen, doch es schien als hätte sie ihm bereits verziehn. Ihre Hand wanderte zärtlich über seine linke Wange, ds Gefühl löste Erinnerungen an den Strand wieder aus. Seine Hand wanderte zärtlich ihren Arm entlang in dessen Hand sie die Schwalbe umschlossen hielt, während er einen Schritt auf sie zu tat seine Arme sich dann um ihre Taillie legten und er sich leicht vorbeugend, sie zu einem zärtlichen Kuss zu sich zog. Wie als Bestätigung seiner Worte, ihrer Worte, als Erlösung von der Sehnsucht die er die letzten Tage empfunden hatte, in denen er sich ihrer Gefühle unsicher gewesen war. Er schmeckte ihre Lippen, fühlte die weiche zarte Haut und schloss die Augen während seine Hände ihren warmen Körper zärtlich an sich drückten. Wieder erschien es ihm als ob ein seltsam warmer Wind sie umwehte, wie schon einmal als sie gemeinsam die Wolkentänzer geflogen hatten.

  • Sie sah Hoffnungsvoll zu ihm auf. Er lächelte. Keona war erleichtert, so wie sie ihre Worte ausgesprochen hatte, fiel ihr eine Unglaubliche Last von den Schultern, als könnten diesmal keine Zweifel an ihren Gefühlen zu ihm rütteln. Seine Hand wanderte ihren Arm hinauf, ein unbeschreiblich schönes gefühl, dass ihr ein warmes Kribbeln die Wirbelsäule entlang schickte. Es war richtig gewesen, dass sie sich ihm anvertraut hatte, dies wusste sie jetzt. In ihr brodelten die Empfindungen hoch, als er sie zu einem zärtlichen Kuss an sich zog. Sie drückte ihren Körper gegen seinen und legte ihm ihre Hand in den Nacken und strich ihm über die weiche Haut an seinem Hals, während die andere das kleine kostbare Geschenk fest mit den Fingern umschloss. Dann bestätigte sie seinen Kuss in dem sie nachdrücklicher wurde und legte all ihre Erleichterung in diesen innigen Moment. Es war ihr wichtig ihm zu zeigen, dass er seine Gefühle nicht zurückzuhalten brauchte, denn dies schien ihn die ganze Zeit über beschäftigt zu haben, dass es gut war, dass er den bedeutenden Schritt gemacht hatte auf sie zu zu gehen. Sie fühlte die warme Brise die nun über ihre Haut strich und ihre Haare umspielte, diesmal war es keine Einbildung, eine wohlwollender warmer Windstoß der eine zeitlang um sie herumtanzte. ehe er sich in Richtung Meer davon machte. Selurian auf dem Weg zu seiner Geliebten. Ein pochendes Verlangen, ihm näher zu kommen, legte sich über ihren Körper, erschrocken von der intensität dieses Gefühls, ließ sie langsam von ihm ab. Ihr Herz raste und ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie wartete darauf das er die Augen öffnete, ehe sie sprach: "Auch auf die Gefahr hin, dass es dich meine Worte nun traurig machen könnten,denn ich weiss wie wichtig dir Familie ist. Die Wolkentänzer und du ihr seid für mich mehr Familie, als meine es jemals sein konnte. Ich lege daher hiermit meinen Familiennamen und damit meine Vergangenheit ab, in der Hoffnung alle Zweifel und Unsicherheiten abzustreifen. Ich fühle mich hier wohl es ist ein wundervolles Zuhause." sie lächelte ihn an, ehe sie ihn fest umarmte. Sie legte all ihre Dankbarkeit hinein, die sich die letzte Woche in ihr angestaut hatte. Sie genoss seine Nähe, konnte seine Wärme fühlen und seinen für ihn so typischen Geruch wahrnehmen. Seine weissen Haare kitzelten über ihr Gesicht, als sie ihre Augen genießend schloss.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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