[Corandir] Greifenreiterprüfung

  • Hilflos musste er mit ansehen, wie sie die Fäden löste und das das alles andere als angenehm war. Einfach nur um seine Hände zu beschäftigen zog er die Federfäden immer und immer wieder durch die Blätter, bis es Rhynn geschafft hatte auch den letzen Knoten zu lösen. Er entkorkte einreden der Wasserschläuche, vermutlich war das der angenehmste Teil von er ganzen Behandlung.
    Vorsichtig nahm er ihren Arm und merkte, wie sie nicht nur glühte, sondern gleichzeitig auch zitterte. Das Wasser färbte sich augenblicklich rot, als es auf die Wunde traf, doch nach und nach schwemmte es all alles heraus, was da nicht hingehörte. Hoffte er zumindest, in der Dunkelheit war das nicht so ganz genau zu erkennen. „Der Alkohol, den der heiler gebraucht hat, hat ja mal so gar nichts gebracht.“ stellte er fest. Möglicherweise lag er da auch falsch, und ohne den scharfen Alkohol hätte die Wunde gestern schon so ausgesehen, aber das war ihm egal. Er wollte einfach nur irgendwas sagen, damit sich die Katze nicht so sehr darauf konzentrierter, was er tat.
    Auswaschen, nähen, Blätter drauf, das war die Reihenfolge, Oder? Mit einem Mal war er sich gar nichtmehr so sicher, aber alles andere ergab auch keinen Sinn. Er ließ vorsichtshalber noch etwas mehr Wasser über die Wunde laufen, nicht dass er etwas übersehen hatte. Dann nahm er sich eine der Federn und versuchte sich einfach nicht anmerken zu lassen, dass er angst hatte etwas falsch zu machen.
    „Karreaqa, das ist unsere Schamanin, fängt ja bei sowas immer an zu singen. Ich glaube ich verstehe langsam auch warum. Allerdings möchte ich dich nicht auch noch mit meiner Singstimme quälen. Die ist nämlich nicht so gut. Irgendwer sagte mal: Alle singen - Owatu brummt!“ begann er einfach irgendwas zu erzählen, während er die ersten Stiche setze und das Ende des Federfadens unter die erste Naht klemmte. Es ging besser als er erwartet hatte, aber deutlich schwieriger, als er befürchtet hatte. Der Kiel war einfach nicht spitz genug um leicht durch die Haut zu fahren. „Ich glaube das Zeug, was Karreaqa immer verbrennt hilft auch ungemein um zu vergessen, was gerade passiert… leider konnte ich es auf meinem Besorgungsausflug ebensowenig finden, wie einen Mantel.“ Mit jedem Stich den er setze merkte er dass er sicherer wurde, aber gleichzeitig auch, wie sehr es der Katze zusetze.

  • Sanft war die Berührung an Rhynns Arm, und das kühle Wasser versprach linderung dieser überreizten Haut. Nach der quälenden Prozedur war sie erschöpft in sich zusammengesunken und mit geschlossenen Augen schüttelte sie bestätigend den Kopf auf Owatus Annahme.
    " Er war nicht gründlich genug und hat den Dreck nur noch mehr reingerieben, es war einfach nur schmerzhaft." Vermutete sie leise und so als wollte sie jeden Moment einschlafen.
    " Verbrauch nicht soviel Wasser..." bat sie ihn, obwohl sie fand ,dass er noch Stundenlang Wasser darüber rinnen lassen könnte. Trotzdem versiegte das kühle Nass nicht sofort, denn Owatu schien bedacht darauf alles richtig zu machen.
    Rhynn wusste nun genau was kam, denn Owatu bewegte sich leicht, was sich sofort auf das Nest übertrug. Er erzählte ihr etwas von seiner Schamanin und für einen Moment öffnete sie die Augen.
    " So schlimm kann es garnicht sein." meinte sie skeptisch, denn eigentlich empfand sie seine Stimme als angenehm, doch ob eine angenehme Stimme auch als Singstimme taugt, ist eine andere Sache.
    " Vielleicht singst du ja doch irgendwann mal, dann kann ich das selbst beurteilen." Ein müdes Grinsen schob einen Mundwinkel nach oben versiegte aber in dem Moment als der Tuatanai den schmalen Streifen durch ihre Haut trieb und ihre Hände sich in das Stroh krallten. "Mein Onkel verbrennt immer Alantwurzeln bei einer Behandlung... es reinigt die Luffffft." versuchte sie sich selbst abzulenken, doch ein neu angesetzter Stich zwang sie zu einem Abbruch. " Aber vergessen, klingt besser als nur beruhigen... und du sagst es ist wirklich nicht kalt heute ?" fragte sie nun beinahe ungestüm und klemmte den unverletzten Arm unter die Achsel, dem Zittern gebot es keinen Einhalt aber wenigstens wärmte es ihre Klammen Finger. Selphet saß hinter Owatu und lugte über seine Schulter, skeptisch und verwirrt legte er den Kopf schief über das seltsame Verhalten der Zweibeiner.

  • „Vielleicht irgendwann.“ antwortete er ihr, obwohl klar war, dass er nicht, niemals, vor ihr singen würde. Denn wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass sie nachdem sie das hier durchgestanden hatten noch irgendwas miteinander zu tun hatten? Vermutlich nämlich garnicht.
    „Alantwurzeln?“ fragte er nach. Er kannte das Kraut, hatte es aber unter ‚Auf gar keinen Fall anfassen‘ in seinem Kopf abgespeichert. Möglicherweise galt das aber auch nur für den oberirdischen Teil. „Da ist doch sicherlich schwer dran zu kommen.“ ein wenig hoffte er, dass ein Thema in dem sie sich gut auskannte sie noch ein wenig mehr ablenkte. Auch wenn ihr es schwer viel zu antworten, wie er schon festgestellt hatte. Nur er hatte angst vor dem Moment, wenn sie nichtmehr redete und ihr seine Behandlung so sehr zusetze, dass sie das Bewusstsein verlor. Dann wusste er nämlich nicht, was er tun sollte. Sein blick huschte zu dem Katzenmann, der etwas von dem Baum weg gegangen war, aber sie immer noch interessiert beobachtete. War das dein Plan? Wirklich? Fragte er ihn in Gedanken. Dann war er aber auch schon wieder ganz bei der Sache und schob das Ende der Feder unter die Naht, damit es keine abstehenden Enden gab, die vermutlich nur unangenehm bei jeder kleinen Bewegung an dem Verband scheuerten. Dies war erst der erste federfaden gewesen und er würde noch mindestens zwei brauchen. Leise Atmete er nochmal tief ein, bevor er mit dem nächsten Faden begann.
    „Nein es ist wirklich nicht kalt heute. Eigentlich hatte ich angenommen, dass es kälter werden würde, aber die Wolken halten doch ganz gut die wärme vom Tag. Wenn ich ein Hemd hätte würde ich es dir ja geben. Aber das liegt natürlich in der Kaserne,. Wäre ja auch noch schöne gewesen, wenn sie einem bei der Prüfung vorgeschrieben hätten Rüstung zu tragen.“ Nicht das er das Hemd als Rüstung bezeichnete, aber tatsächlich trug er in dieser Jahreszeit nur mehr als den Lendenschurz, wenn er auch noch eine Rüstung anlegen musste, und unter die Rüstung gehörte das Hemd und eine Hose. „Das hätte uns zwar vermutlich vor der ein oder anderen Verletzung bewahrt, aber ob wir in dem steifen Ding überhaupt den Baum hochgekommen wären?“ Überlegte er. „Haben sie euch freigestellt, was ihr zur Prüfung tragt?“ fragte er die Katze, weil er sich daran erinnerte, dass viele der Anwärterinnen schicke Kleider getragen hatten.
    Sein Blick wanderte zu Selphet, der noch ein Stück näher gekommen war und sich Owatu mittlerweile sehr beobachtet vorkam. „Ja ich weiß, ich tu ihr weh, aber wir haben gerade keine andere Wahl, ansonsten wird’s noch schlimmer.“ versuchte er dem Greifen zur erklären, weil er sich nicht sicher war, ob das Jungtier nicht etwas falsch Verstehen könnte und ihn eventuell als Bedrohung für Rhynn sah.

  • "Nicht, wenn man weiss wo es wächst. Oder Kräuterhändler in der Familie hat. ", entgegnete sie auf seine Annahme und ihre Finger krallten sich in die Hose, so dass ihre Knöchel weiss wurden. Du kannst jetzt nicht ohnmächtig werden, mahnte sie sich selbst. In ihrem Kopf drehte sich alles und es flimmerte vor ihren Augen, als Owatu den Fadenersatz durch ihre Haut zog. Als Owatu ihr offenbarte, dass er ihr sein Hemd geben würde, wenn er denn eins hätte, zwang sie sich zu einem Lächeln. Er schien wirklich nicht so zu sein wie sie ihn am Anfang eingeschätzt hatte. Distanziert und mürrisch und abgehoben. Aber wer wahrte schon seine Fassade in so einer Situation? Nichtmal ein Tuatanai, wie sie meinen mochte.
    " Vermutlich deutlich schwieriger, Aber das Ledermieder war auch nicht gerade bequem."gab sie zu auch wenn es sie vermutlich vor schlimmeren Kratzern am unteren Rücken bewahrt hatte. Auf seine Frage hin nach der Kleiderordnung in der Prüfung schüttelte sie kurz den Kopf.
    " Nein... tatsächlich sind viele der Älteren der Meinung, dass sich alle Frauen nackt der Prüfung Stellen sollten. Aber wir wissen nicht was uns dort erwartet... meiner Meinung nach ist es dumm, sich so schutzlos in den Wald zu begeben. Aber Lywin, die Elfe die deinen Freund um den Finger gewickelt hat, hat sicher die Gunst... arghh.. der Stunde genutzt um ...zu zeigen was sie hat." die letzten Worte presste sie ausatmend durch ihre Zähne. Energisch schüttelte sie den Kopf um ihr Blickfeld zu klären, doch sie hatte enorme Schwierigkeiten Owatus Blick zu erwiedern.
    Nach seinen Worten blickte Selphet zwischen dem Mann und der Frau hin und her. Rhynn versuchte ein unbeschwertes Lächeln, doch das Greifenjunge schob seinen Kopf neben Owatus Wange vorbei und sah eher interessiert der Behandlung zu, während er seinen Kopf auf die Schulter des Dunkelhaarigen legte. Praktisch zeitgleich als Owatu den Federfaden erneut durch die Haut drückte, wurde es ihr zu viel und der heftig einsetzende Schwindel ließ die Katze schwanken. Rhynn kippte leicht nach vorne, konnte sich aber gerade noch mit einer Hand an seinem Knie abfangen, sonst wäre sie wohl kopfüber ins Stroh gefallen. Für einen Moment verharrte sie in dieser Position, doch der Nebel vor ihren Augen wollte nicht verschwinden. Die Cath'Shyrr schloss die Augen und atmete gegen die Schmerzen an. Nie hatte sie sich so hilflos gefühlt. Hungrig, müde, erschöpft frierend und verletzt. " Im Wald wäre mir das nicht passiert..." vermutete sie leise und eigentlich hätte sie die Hand sogleich wieder wegnehmen wollen, als sie realisierte wo sie sich festgehalten hatte. Doch sie traute ihrem Gleichgewichtssinn nichtmehr, also verharrte sie für einen Augenblick in dieser Position. Sie fühlte die Wärme die er ausstrahlte und zu ihrem erschrecken bildete sich wieder der dämliche Wunsch sich für kurze Zeit gegen diese Wärmequelle zu lehnen. Fast starr gab sie diesem Instinkt nicht nach, doch Selphet kraxelte ungestüm über den Rand des Nestes und gab seiner Partnerin halt und ein wenig Wärme. Erst als das Greifenjunge sicher neben ihr zu stehen schien, nahm sie die Hand von Owatus knie und lehnte sich leicht, gegen die flauschigen Brustfedern die ihre Seite angenehm erwärmten.

  • Als die Katze leicht nach vorne kippte unterbrach er sein tun. Sein erster Reflex war sie abfangen zu wollen. Die Berührung am Knie kam unvermittelt, aber sie war willkommen. Wenn es ihr half so dürfte sie gerade alles tun, was sie wollte. Hauptsache sie kippte ihm nicht weg!
    „Soll ich eine Pause machen? Es ist nur noch ein Faden, aber ich warte, wenn du das möchtest..“ meinte er und versuchte ihr in die Augen zu sehen, die glasig und abwesend wirkten. Selphets Kopf verhinderte im Moment sowieso, dass er irgendwie weiter nähte, also ließ er die Hand mit dem neuen Federfaden sinken. Dann verschwand der Greif aus seinem Rücken um zu Rhynn zu gehen. Das Ergebnis war allerdings nur, dass er gleich den nächsten Greifenkopf auf der Schulter liegen hatte.
    „Hier trink erstmal was.“ Er entkorkte den Wasserschlauch und reichte ihn der Katze. Vielleicht half es ja und wenn es ihr nur Zeit verschaffte, in der sie mal durchatmen konnte.
    „Wenn du auch helfen willst, Rhynn könnte eine starke Greifin in ihrem Rücken gebrauchen.“ Wandte er sich an Tameqa, als er merkte, wie sich die Frau an den Greifenkater lehnte.
    Tameqa gab ein leises Gurren von sich, das fast wie eine Frage klang und von dem Braunen erwidert wurde.
    Einmal um Owatu hermustreichend macht sie sich auch auf und setze sich mit einem Sprung halb aufs Nest halb auf den Ast hinter Rhynn.
    „Oh ja, diese Lywin hat Vanderiel ganz schön um den Finger gewickelt. Aber dem fällt es eh immer schwer einem schönen Gesicht zu widerstehen.“ Knüpfte er da an, wo sie eben geendet hatten.
    Dann hob er fragend den Faden und wartete auf ein Zeichen von Rhynn, das er weitermaachen sollte.
    „Vermutlich nur noch drei Stiche.“

  • Das Pfeifen in ihren Ohren überdeckte Owatus Worte, nicht aber seine Stimme. Müde blickte sie ihm entgegen und versuchte zu ergründen was er gesagt hatte. Die Cath'Shyrr wünschte sich nur das Ende der Prozedur, ja der ganzen Strafe herbei. Unkoordiniert griff sie nach den Wasserschlauch den ihr der junge Mann hinhielt, wobei sich ihre Hände unweigerlich berührten, bis Rhynn die Kraft gefunden hatte, den Beutel zu halten ohne den Inhalt zu verschütten. Die Flüssigkeit war willkommen und vertrieb das kratzige Gefühl im Hals und auch die Übelkeit linderte es ein wenig. Durch das Ohrensausen hindurch bemerkte Rhynn wie Owatu zu seiner Greifin sprach und kurz darauf fühlte sie auch im Rücken weiche Federn und wohlige Wärme die sich gemächlich in ihrem Körper ausbreitete.
    " Gib mir ne Sekunde." bat sie leise und schwer atmend. Genießend lehnte sie den Kopf zurück in Selphets Federkragen und schloss die Augen bis der Schwindel sich gelegt hatte. Ihr Arm pochte unaufhörlich und Das Greifenjunge Stimmte ein beruhigendes Schnurren an. Sie wusste nicht ob vom Fieber oder ob ihr eigenes Gewissen sie nun dazu trieb aber dennoch hatte sie das dringende Bedürfnis danach.
    " Du bist meinetwegen hier oben... es tut mir leid." Sie öffnete die Augen einen Spalt breit und sah dem Tuatanai entgegen. " Für gewöhnlich, bade ich meine Dummheiten alleine aus, ich wollte dich nicht mitreinziehen... und .. wegen mir..." ihre Stimme brach ab. Was sollte sie sagen? Ihn nochmehr vor Augen führen, was er wegen ihr verpasste? Wieviel er wegen ihr verloren hatte? Seine ganze Zukunft dahin, nur weil sie sich nicht beherrschen konnte. Nun zu spät war es trotzdem. Kurz bedachte sie den Mann mit einem analytischen Blick. Was wohl sein Seelentier sein mochte? Es ließ sich kaum deuten, aber ihn danach zu fragen schien ihr vermessen.
    " Ich glaub es geht wieder." meinte sie schnell und setzte sich wieder gerade hin und biss sich schnell auf den Daumenballen, weil ihr das Stöckchen vom Ast gefallen war, als sie nach vorne gekippt war.

  • „Vielleicht ist es besser so, dass sie dich das hier nicht alleine ausbaden lassen, ansonsten wärst du wegen deiner Dummheiten vermutlich von Ast gefallen.“ Antwortete er. Was nütze es schon sich nun noch Gedanken darum zu machen. Sie hätte da vorher drüber nachdenken sollen… hatte er aber auch nicht… nur wer rechnete schon damit, dass ein paar Worte zu diesem hier führten?
    Und er glaubte ihr, dass es ihr leid tat, auch wenn sie Fieber hatte und vieles von dem was sie sagte vermutlich morgen schon nichtmehr wusste.
    „mach dir keine Gedanken mehr darum… es ist wie es ist.“ Und vielleicht war es auch sogar besser so. Vielleicht brauchte er genau das hier um endlich damit aufzuhören seinem Vater gefallen zu wollen. Ihm beweisen zu wollen, dass er unrecht hatte und so etwas nachjagte, was er gar nicht sein konnte. Momentan fühlte er sich, wenn er darüber nachdachte, was er sein ganzen Leben lang gemacht hatte, einfach nur Müde. Es war irgendwie so Sinnlos gewesen. So unnütz.
    „Ich hoffe nur, dass sie uns nicht verstoßen.“ Erklärte er. Das war tatsächlich immer noch seine größte Angst. Das sie ihnen die Greifen wieder wegnehmen würde, dass glaubte er nichtmehr. Aber wenn sie keine Greifenreiter mit den Tieren werden konnten, was würden sie wohl dann mit ihnen machen? Wobei ein Teil von ihm gerade ernsthaft darüber nachdachte einfach zu gehen. Vielleicht nahm ihn ja irgendein anderer Stamm auf. Für einen Moment schloss er die Augen und versuchte sich dieses Leben vorzustellen, bis ihn Rhynns Worte wieder ins hier und jetzt holten.
    „Nimm lieber den Riemen vom Wasserschlauch, ansonsten kann ich als nächstes wohl auch noch deine Hand verbinden, bei deinen spitzen Zähnen.“ Versuchte er sie davon abzuhalten den Schmerz in ihren Handballen zu übertragen. Sorgfältig legte er den schmalen Riemen übereinander, so dass er ganz gut als Beissholz fungieren konnte und hielt ihn der Katze hin.

  • Sie hörte seinen Vorschlag und tatsächlich stachen ihre Eckzähne unangenehm in das Fleisch. Prüfend fuhr sie mit der Zunge über die Scharfen Kanten, als sie von ihrer eigenen Hand abgelassen hatte und im ersten Moment verwirrt auf das Leder starrte ,dass er ihr hinhielt.
    " Vermutlich." gab sie zu und nahm ihm den Riemen aus der Hand. " Mach schnell ja? Sonst..." sie haderte schwer mit sich selbst ob sie das so einfach vor ihm zugeben wollte. " verlässt mich mein Geist wirklich um in die Traumlande zu ziehen..." nuschelte sie leise vor sich hin und hoffte dabei Owatu mochte es nicht hören, dass sie tatsächlich kurz vorm Umkippen war. Schnell klemmte sie sich das Leder zwischen die Zähne und kniff die Augen zusammen, als sie den stechenden Schmerz erwartete. Kurz darauf folgten die letzten Stiche und Rhynn schaffte es wirklich, mehr erschöpft und sie nahm kaum noch etwas wahr, aber wenigstens verlor sie vor dem Tuatanai nicht das Bewusstsein. Dafür übermannte sie nun die Erschöpfung und ließ sie leicht schwanken. Selphet drückte die Katze vorwärts, so dass sie beinahe gemächlich in das Nest purzelte, wenn sie sich auch über Owatus Oberschenkel abrollte. Die Erleichterung darüber, die Prozedur überstanden zu haben, ließ sie sogar vergessen, dass die Wunde eigentlich noch weiter behandelt werden musste. Doch dafür war es wohl kaum weiter nötig, dass sie wach und ansprechbar war. Für einen Moment gesattete sie sich die Augen zu schließen, während der Braune sich schützend neben sie legte.

  • Er nickte, war aber eigentlich der Meinung, dass wenn er jetzt schnell machen würde, es das nicht besser werden ließe, weil er es dann vermutlich falsch machte. Er versuchte es trotzdem irgendwie sich zu beeilen und war selber ein wenig froh, als er endlich fertig war.
    Als die Katze auch vorne kippte und anscheinend sich nur noch hinlegen wollte, fing er sie leicht ab, das sie nicht hart aufkam. Gleich kuschelte sich Selphet neben Rhynn und machte es ihm dadurch deutlich schwerer die Frau in eine Position zu drehen, in der er sich noch zu Ende um ihren Arm kümmern konnte. Mit dem erst kam er klar, das hatte er ja nun schon einmal gemacht. Da konnte sie ruhig die Augen schließen und schlafen. Wieder zerkaute er die Blätter im Mund und verteilte den grünen Brei auf der Wunde, bevor er die letzen ganz geblieben Blätter darüber legte und alles mit dem Verband fixierte. Hoffentlich half das, so dass es ihr besser ging, wenn sie am Morgen aufwachte. Er schüttelte den Kopf. Wenn Selphet nicht gewesen wäre, dann würde sie vermutlich jetzt dort unten liegen. Vorsichtig strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, die nass vom Schweiß über Auge und Nase lag. Also war es nun seine Aufgabe den Rest der Nacht Wache zu halten. Tief atmete er durch, zog die frische Nachtluft ein und versuchte den Schmerz aus seinem Arm zu massieren. Er hatte zuletzt überhaupt nichtmehr darauf geachtet, wiesehr er die Hand benutzte und das merke er nun deutlich. Aber wenigstens ging es ihm nicht so wie Kylan. Er fragte sich, wie sie die nächsten beiden Tage durchstehen sollte, wenn sich das Fieber nicht änderte. Viel mehr Möglichkeiten hatten sie ja nichtmehr. Außer dass sie einfach alles Wasser bekam, das sie hier oben kriegen konnten.



    Irgendwie war er doch sitzend eingenickt und schreckte nun regelrecht hoch, als eine Leiter an den Ast gelehnt wurde. Die beiden Greifen turnten schon aufgeregt auf dem Ast umher und konnten es kaum erwartet, das ihnen die beiden Hühner zugeworfen wurden. Es war wieder der Stotternde, der die Morgenwache hatte und der dieses Mal noch vorsichtiger mit dem Frühstück für die Welpen umging.
    „Füllst du den bitte auf?“ versuchte er es auf die direkte Art, und hielt ihm einen der Wasserschläuche hin, in der Hoffnung, dass ihm der Gardist die Bitte nicht abschlagen würde. Tatsächlich nahm er den Schlauch entgegen, aber Unsicherheit lag in seiner Bewegung. Vermutlich würde er seinen Vorgesetzten fragen, ob er das durfte. Owatu ließ die Schultern hängen. Damit war die Hoffnung gesunken, dass sie mehr Wasser bekommen würden. Sie haben gesagt, dass es für uns nur Wasser geben würde, wollte er ihm am liebsten hinterherrufen, als er die Leiter wieder hinunter stieg, aber er befürchtete, das er damit nur Schaden anrichten würde. Und eines hatte er gelernt: Es war manchmal besser, wenn er seine Klappe hielt.

  • Nur am Rande bekam die Cath'Shyrr mit, wie sie von Owatu indie richtige Position gedreht wurde. Das anfängliche Brennen, dämpfte sich schnell ab und wandelte sich in ein leichtes Taubheitsgefühlt. Selphets Wärme tat unheimlich gut, auch wenn sich der Schüttelfrost nicht gänzlich eindämmen ließ. Angenehm strich eine Berührung über ihr Gesicht, doch in ihrem Zustand, konnte sie kaum eine Erklärung für dieses, bisher so Owatu-untypisches Verhalten finden, doch es war keineswegs unangenehm, wie sie sich selbst eingestehen musste. Rhynn schlief unruhig, getrieben von Fieber dämmerte sie mehr in einen Halbschlaf, der keineswegs erholsam schien. Ihre Kleidung klebte kaltschweissig an ihrem Körper, als sie die Augen aufschlug und sich augenblinzelnd umsah. Selphet lag nichtmehr neben ihr, aber kurz tasteten ihre Finger durch das Nest, bis ihre Augen etwas fixieren konnten. In ihrem Kopf hämmerte es und ihr ganzer Mund schien viel zu trocken, gleichzeitig bahnte sich bei jeder noch so kleinsten Bewegung des Kopfes der Schwindel an. Mühsam versuchte sie Spucke in ihrem Mund zu sammeln, und war schockiert darüber wie schwach sie sich fühlte. Mit der Zeit wurden die Konturen schärfer und ihr Blick klärte sich etwas. Owatu saß neben ihr im Nest und Rhynn räusperte sich.
    "Na... was gibts zum Frühstück?" Ihre Stimme klang heiser und furchtbar kratzig, dass es sie beinahe selbst erschreckte. vorsichtig tasteten sich ihre Finger zu dem Verband den Owatu angelegt hatte. Die Blätter zeigten offensichtlich ihre Wirkung. Vorsichtig stemmte sie sich auf ihre Arme und der Kühle Wind ließ sie erneut frösteln, als er auf die nasse Haut traf. Ihr Blick wanderte durch das Nest, auf der Suche nach dem Wasserschlauch, auch wenn sie nicht sagen konnte, dass sie das Wasser in sich behalten würde, verlangte ihre trockene Kehle geradezu danach. " Wie lange hab ich geschlafen?" fragte sie und ihr Hals schmerzte dabei. Irgendwie hoffte die Katze, dass Owatu ihr erklären würde, sie hätte den ganzen Tag durchgeschlafen und dies wäre der letzte Tag der Prüfung. Aber das glaubte sie irgendwie nicht so recht.

  • „Ich weiß es nicht genau. Ich schätze so spät wie gestern zum Wachwechsel.“ Owatu schaute in den Himmel, aber es war so trüb, dass er den Stand der Sonne nicht ausmachen konnte. Und die große Uhr des Rathauses konnte er von hier aus nicht erkennen, da die Blätter des Baumes ihm die Sicht nahmen. Wäre er die ganze Zeit über wach gewesen, hätte er sich sicherlich die Zeit anhand der letzten Glockenschläge gewusst. Aber an die Letzen konnte er sich nur vage erinnern. „Die Greifen haben die Ablöse allerdings schon sehnsüchtig erwartet.“ Fügte er an und deutete mit seinem Blick auf die beiden Jungtiere, die sich genüsslich über ihre Beute hermachten.
    „Die Essenssituation sieht allerdings auch ähnlich aus, wie gestern, Ich befürchte sogar schlimmer und wie bekommen kein frisches Wasser.“ Er ließ die Schultern hängen und reichte ihr den anderen Wasserschlauch. „ie geht es dir ehute morgen?“ Sie sah wirklich fertig aus. Nass geschwitzt und mit gläsernem Blick. Ihre Lippen waren schon ganz aufgesprungen und sie wirkte seltsam fahl, auch wenn man das durch ihre Hautzeichnung nur ganz schwach zu erkennen vermochte. Zu gerne hätte er selber was von dem Wasser getrunken. Seine Zunge war durch das bisschen Reden schon ganz schwer und pelzig. Doch sollte sich seine Befürchtung bewahrheiten, dann brauchte sie so viel Wasser, wie sie nur bekommen konnte. Ob der General das hier mit in die Strafe eingerechnet hatte? War ihm bewusst, wie hart diese Strafe war, wenn man nicht mal mit all seinen Kräften antreten konnte? Oder nahm er es einfach in Kauf, das Rhynn durchaus bleibende Schäden davontragen konnte, weil ihre Verletzung nicht richtig behandelt worden war?
    In dem Moment tauchte wieder der Kopf des Gardisten auf und er legte zwei neue Wasserschläuche in das Nest.
    „Danke.“ Sagte Owatu erleichtert.
    „Fürrr.. sssie.“ Stotterte der Soldat und hielt ihm, nachdem er einen prüfenden Blick auf den Verbleib der Greifen geworfen hatte, ihm noch eine kleine Phiole hin.
    „Was ist das?“
    „Gegegegegegegen Fffff ieber.“ Lautete die Antwort.
    Eilig nahm er das Fläschchen mit der braunen öligen Flüßigkeit entgegen und reichte sie an Rhynn weiter.
    „Danke.“ Anscheinend war es zumindest nicht der Plan, dass sie hier iben im Fieberwahn sitzen musste. Owatus Blick wanderte über den Platz zu dem Cath’Shyrr – er war der Einzige, der davon wusste; und die Nachtwache.

  • Rhynns Lippen wurden schmal, als sie hörte, dass das Ende der Strafe kaum in Greifbare Nähe gerückt war. Ein kurzes müdes Kichern entkam ihr, die Frage nach dem Frühstück, war scherzhaft gemeint. Doch er beantwortete die Frage recht trocken und als würde er einen Vortrag haltrn. " Schade..." grinste sie dabei und ihre Lippen platzten schmerzhaft auf, wesswegen sie es sogleich bleiben ließ.
    " Ich weiss nicht, von den Schmerzen besser, aber der Rest...." Rhynn brach ab. Sie wollte nicht vor Owatu rumjammern. " ...Ist ganz ok." beendete sie den Satz nicht ganz wahrheitsgetreu. Das Zittern setzte wieder ein, nun da der Wind in die nasse Kleidung fuhr und viel zu spät bekam sie mit, wie der Gardist die Treppe hinauf kletterte. Die Greifenjungen, beachteten ihn kaum, denn das schien seine größte Sorge im Moment zu sein. Wasser kam ihr wie gerufen. Die Katze streckte bereits den Arm nach dem Wasserschlauch aus, doch Owatu drückte ihr ein kleines Fläschchen in die Hand.
    " Was...?" Kam es beinahe reflexhaft und sie entkorkte die Phiole. Ein scharfer Brennender Geruch schlug ihr entgegen. Oh wie sie das Zeug hasste. Es war ein Mittel zur Senkung der Körpertemperatur doch es roch irgendwie anders, als das ihres Onkels. Nochmal hielt sie Prüfend die Nase über die Öffnung. Erneut verzog sie das Gesicht und hielt es Owatu hin.
    " Wenn du die Blätter schon ecklig fandest.... die sind nichts dagegen." Rhynn schüttelte es, doch wenn sie wollte das das Fieber sank, musste sie da durch. " Ich brauch einen Wasserschlauch." meinte sie und wollte sich aus dem Nest aufrappeln. Die Cath'Shyrr legte sich das Fläschchen an die Lippen und hoffte sie erbräche sich jetzt nicht gleich. Das Mittel brannte in den Augen, welche sie sogleich zusammenkniff und schnell schluckte sie. Die Medizin glitt ihren Hals hinab, und legte sich als öliger Film auf ihre Schleimhäute. Hustend schnappte sie nach Luft, doch das bezweckte lediglich, dass es nun auch in ihrer Nase brannte. Tränen stiegen Rhynn in die Augen und ihre Finger hatten Mühe den Wasserschlauch zu öffnen. Die Katzenfrau zwang sich, nicht gleich zuviel zu trinken, da sonst nur zu warscheinlich wäre, dass die Medizin, einen Weg nach draußen fand.
    " I-ich m-m-muss das Flä-Fläschchen wieder mitn...mitnnn..mitnehmen." hielt der Gardist auffordernd die Handfläche Owatu hin.

  • Das musste ja wirklich ein ekliges Zeug sein, denn er glaubte nicht, das Rhynn in ihrer Reaktion auf die Medizin übertrieb. Da war er doch froh, die Schamanin nicht auf die Idee kam, sowas widerliches zusammen zu brauen. Ihre Mittel waren zwar auch nicht gerade sanft, aber sie war durchaus der Meinung, dass Medizin nicht zum Erbrechen schmecken musste, oder sie hatte einfach die besseren Rezepte.
    Der Gardist kassierte einen bösen Blick, als er doch tatsächlich das Fläschchen wieder einforderte. Sollten sie vielleicht auf die Idee kommen es zu essen? Hart knallte er ihm die Phiole in die Handfläche. Gut er hätte sowieso nicht gewusst, was sie damit hätten anstellen sollen, aber er wäre auch nie auf die Idee gekommen eine Wunde mit einer Greifenfeder zu nähen. Langsam beruhigte er sich wieder etwas. Aber das Hungern und der wenige Schlaf zerrten an seinen Nerven. Jetzt wo sie wieder zwei Schläuche hatten traute er sich doch, auch einen zu entkorken und etwas zu trinken.
    „Geht’s wieder?“ Fragte er Rhynn, nachdem sie ruhiger geworden war und weniger hustete. Er wusste nicht, ob sie sich verschluckt hatte, oder ob es einfach die Medizin war. Aber nachdem sie etwas getrunken hatte, schien es besser zu sein.
    „Vermutlich haben sie sich extra das fieseste ausgedacht, was sie zusammenbrauen konnten.“ Versuchte er sie aufzuheitern. Oder sich selbst von seinem knurrenden Magen abzulenken.
    Die beiden Greifen kamen nun auch wieder zurück zum Nest und sie hatten ihre Beute nicht ganz vertilgt. Ein Bein und ein Kopf waren noch übrig und behutsam legten die Jungen, die Nahrung vor die beiden Sträflinge.
    „Das ist deines.“ Meinte Owatu zu der Grauen und streichelte ihr über den Kopf. Die Greifin schob daraufhin den Kopf des Kaninchens aber nur noch ein Stück weiter an ihn heran. Und auch der Selphet hob das Bein nochmal an und legte es nun direkt auf Rhynn ab.
    „Wir dürfen nicht.“
    Tameqa legte den Kopf schief. Das verstand sie offenbar nicht. Wie sollte man es ihr auch erklären? Etwas Hilflos schaute er zu Rhynn, aber er glaubte nicht daran, dass sie wusste, wie man das den Greifen erklären sollte.
    „Für dich!“ erschallte es nun in seinem Kopf, weil die Graue wohl der Meinung, war, dass er schwer von Begriff war. Kurz fuhr der Tua’Tanai sich mit der Hand durch sein Gesicht. „Es ist eine Strafe.“ Sagte er, weil er absolut nicht wusste, wie er das jetzt in Gefühlen, oder Bildern zu ihr bringen sollte. Dafür war der Hunger gerade nur allzu gegenwärtig… Vermutlich würde er Strafe sagen wollen, aber nur Hunger sagen können.

  • Rhynn nickte knapp mit dem Kopf auf seine Frage. Der Ölige Film löste sich nur langsam auf und Rhynn schluckte stetig den übermäßig produzierten Speichel hinunter. Eine Nebenwirkung des Mittels und sie kannte es gut. Ein grinsen entkam ihr nachdem sie erneut hustete. " Nein, das ist Medizin nach einem alten Rezept meines Onkels. Sie hilft recht schnell, aber da überlegt man sich zweimal ob man sie wirklich braucht. Ich frage mich nur.... wie er es geschafft hat die Erlaubnis dafür zu bekommen." Nachdenklich sah sie hinüber zu der Kiste. Ihr Onkel saß auf eben dieser und hatte seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und schien zu schlafen. Selphets auffordernder Anstupser riss sie aus den Gedanken. Ein Bein seiner Beute lugte aus dem Schnabel hervor und in erwartung sah er sie an. Rhynn schüttelte den Kopf. Der Greif öffnete den Schnabel und ließ die Keule in ihren Schoß fallen und setzte sich vor sie. Auch Owatu schien damit beschäftigt zu sein seinem Greifen verständlich zu machen, dass er es nicht essen durfte. Rhynn hob die Keule hoch und hielt ihn dem Jungtier wieder unter die Nase und die Katze begann spielerisch zu knurren. Ein wenig den Futterneid ankurbeln, war durchaus riskant aber der durchdringende Blick Selphets, ließ beinahe keine Widerworte zu. Also versuchte sie es auf diese Weise. Sie hatte einmal eine Hündin eben dies machen sehen, als eines ihrer Jungen nicht fressen wollte. Die Cath'shyrr stubste kurz gegen den Scharfkantigen Schnabel und zog dann die Beute wieder aus seiner reichweite. Die Pupillen des Greifes verengten sich und er folgt kaum merklich der Bewegung und ein leises zögerndes Brummeln, zeigte Rhynn dass Selphet darauf einsteigen wollte. Einen Moment kabbelten die zwei sich um das Bein ehe sie Selphet gewinnen ließ und er es in einem Haps verschlang. Zufrieden, aber mit nicht weniger knurrendem Magen setzte sie sich nun gänzlich auf. Ihr Blick klärte sich nur gemächlich, doch das fieber sank, soweit sie das beurteilen konnte. Einzig die Kopfschmerzen blieben. Heute wechselten sich Owatu und Rhynn ab, verbrachten den Tag abwechselnd damit im Nest zu schlafen und den Greifen beim herumturnen zuzusehen. Gegen Abend leerte sich auch schließlich der Platz.

  • Die Zeit schlich nur so dahin. Er war todmüde, aber richtig schlafen konnte er auch nich, wenn er sich denn mal ins Nest legen konnte. Der Tumult auf dem Platz hielt ihn irgendwie ab. Man merkte zwar, dass das Interesse an ihnen langsam nachgelassen hatte, sie waren nicht mehr die Attraktion, wie am am ersten Tag, aber dennoch bleiben genug Leute stehen um sich unter ihnen lautstark über sie zu unterhalten. Da war es schon recht angenehm, als es immer dunkler wurde und die Zahl der Leute stetig abnahm.
    Auch in der Nacht wechselten sie sich mit dem Platz im Nest ab, so konnte Rhön nämlich zwischen zwei Greifen kuscheln und kühlte nicht vollständig aus. Das Mittel des Onkels hatte wahre Wunder gewirkt, und ohne die Medizin wäre der Tag wohl sehr viel quälender für die Katze verlaufen.
    Die Begrüßung am Nächsten Morgen sah genauso aus, wie an den Morganen zuvor, nur dass ihm so langsam der Hunger die Sinne raubte und eigentlich alles nur noch aus Schwindel bestand. Der Soldat schien froh zu sein, das er heute nicht mit den beiden Sträflingen reden musste, denn auf sein gestottertes ‚guten Morgen‘ bekam er auch nur eine recht mühsam hervorgebracht Erwiderung von Owatu.
    Heute war endlich der letzte Tag, die Frage war nur, wie lange dieser dauern würde. Würden sie erst bei Dämmerung kommen und sie herunter lassen, oder schon früher? Oder gar erst um Mitternacht? Irgendwie war ihnen alles zuzutrauen.
    Eine gewisse Unruhe machte sich in ihm breit und wurde eigentlich nur von der Erschöpfung der letzen Tage einigermaßen gedämpft. Aber heute gab es einfach keine entrinnen mehr für die Frage, wie es wohl weitergehen würde. Und die möglichen Antworten machten ihm Angst.
    Lethargisch saß er auf dem Ast und verfiel so langsam aber sich in ein vor und zurück Schaukeln.

  • Rhynn kratzte Gedankenverloren in einem Astloch herum. Das Fieber war zwar gesunken, doch eine gewisse Stumpfheit blieb und gesellte sich zu dem ausgelaugten Allgemeinzustand, der all ihre Muskeln schmerzen und die hohle Übelkeit ankurbelte.Mit ein wenig Besorgnis, bedachte sie Owatu, der leicht vor und zurück wippte und bot ihre Zeit im Nest an, noch bevor ihre Zeit rum war.
    Gegen Mittag kam zum ersten Mal ein wenig geschäftigeres Treiben, als üblich uf den Marktplatz. Es wurde eine Art Absperrung errichtet und es wurden mehr Wachen abgestellt, etwas das Rhynn deutlich nervös den Tuatanai anstubsen ließ. " Die... richten das Podest her.... nur wozu?" Ihre Stimme klang abgehackt und ihr Mund war staubtrocken. Die Aufmerksamkeit der gesamten Stadt, schwoll nun beinahe wieder so an, wie am ersten Tag ihrer Strafe. Die Wachen mussten einen kleinen Tumult unter den Städtern auflösen und die zwei fronten auseinander treiben. Rhynn versuchte Neuigkeiten mit gespitzten Ohren Aufzuschnappen, doch das allgemeine Gemurmel wurde immer lauter und schließlich gab es Rhynn auf, vor allem weil Selphet nun immer öfter Anstalten machte, vom Baum zu hüpfen und mit den herumtollenden Kindern spielen zu wollen. Rhynn zwang sich ein wenig die Schultern zu straffen, denn nun trafen auch in einer Kolone ihre Kadetten und die älteren Greifen und Einhornreiter in schmucken Rüstungen auf den Marktplatz und in einer strengen offiziellen Formation überquerten sie den Marktplatz um sich neben dem Podest aufzureihen. Rhynn verfolgte mit Herzklopfen die Prozedur und Furcht wechselte sich mit der Hoffnung an. Es wirkte alles so ungemein streng. Die Übelkeit kehrte mit voller Wucht zurück, als der General flankiert von den Hauptmännern und einigen Wachen direkt vor ihrem Baum stehen blieben.
    " Helft ihnen runter!" hallte die Stimme des Satyrn über den Platz und eilig wurden drei Leitern an den Baum gelehnt und zwei Wachen eiöten die Sprossen hinauf. Ein wenig wie gelähmt ließ sich Rhynn von dem Ast bugsieren, ob die Wachen als Hilfe da waren oder um sie davon abzuhalten, fortzulaufen, war der Katzenfrau gleich. Die Stütze war willkommen und auch Selphet knurrte nicht, sondern tänzelte neugierig hinter seiner Reiterin her. Sie wurden auf das Podest geführt während die Bürger tuschelten.

  • Je größer das Treiben auf dem Platz wurde, desto mehr schnürte es ihm die Kehle zu. Die Stadt war nicht bekannt für öffentliche Hinrichtungen, oder dergleichen. Doch immer wieder schlich sich genau dieser Gedanke, beim Anblick der Bühne, die aufgebaut wurde, in sein Bewusstsein. Das die Stimmung auf dem Platz viel zu ausgelassen und Frei war, für ein solches Ende des heutigen Tages, drang dabei gar nicht wirklich zu ihm durch. Er klammerte sich an den Wasserschlauch um irgendwie die Übelkeit zu unterdrücken.
    Rhynns Frage riss ihn aus seiner Gedankenspirale:
    „Ich wie nicht.“ antwortete er und fügte dann an, vermutlich werde die alle hier her kommen, damit…“ er brach ab. So genau wollte er seine Befürchtungen gar nicht aussprechen. „Ich befürchte es ist ein schlechtes Zeichen.“ Vermutlich sollten alle mitbekommen, wie sie verbannt wurden, oder so. Damit auch kein Zweifel blieb.



    Als die Leitern angestellt wurden musste Owatu feststellen, dass zwar sein Stolz wollte, dass er alleine hinab stieg, sein Körper dies aber ganz und gar nicht zuließ. Zur Übelkeit gestellte sich nun auch Schwindel und Beine, die sich anfühlten, als wären sie aus Binsen geflochten. Also gab er es schnell auf sich gegen die Hand des Wache zu wehren und konzentrierte sich darauf, seine Kraft für den Abstieg zu benutzen und ließ sich auch von der Wache zu der Bühne führen. Die Hand an seinem Arm versprach doch etwas halt und somit mehr Würde, als wenn er versucht hätte, alleine zur Bühne zu gehen. Vermutlich wäre er auch einfach stehen geblieben, wenn der Soldat in der schmucken Rüstung ihn nicht ein wenig vorwärts gezogen hätte. Es zog ihn nunmal rein gar nichts zu dem Platz. Die drei Stufen, die es zu dem Podest zu erklingen gab, fühlten sich an, als müsse er einen Berg besteigen und stumpf blieb er oben stehen. Starrte auf den Boden vor sich und wollte die tausend Blicke, die auf ihm ruhten einfach nicht wahrnehmen müssen. Auch Selphet und Tameqa schien die Situation nicht zu behagen. Die vielen Leute schienen den beiden angst zu machen und so hielten die greifen sich sehr nahe an Rhynn und Owatu. Fauchten oder knurrten hin und wieder. Zu gerne hätte er die kleine Graue beruhigt, aber er war selbst ja nichtmal ruhig, wie sollte er dass dann ihr klar machen. Kurz huschte sein Blick zu Rhynn. sehr viel besser schien es ihr in ihrer Situation auch nicht zu gehen. Dann lenkte er seinen Blick auf den General, der sich mit einem Räuspern bemerkbar machte um mit feierlicher Stimme seine Ansprache zu beginnen.
    „Heute gilt es diese Beiden in den Kreis der Greifenreiter aufzunehmen! Denn ohne Zweifel haben sie die Prüfung bestanden. Haben sich einen Greifen errungen, der ihnen folgt und treu zur Seite stehen wird. Und somit ist es mir eine Ehre sie zu Greifenreitern zu ernennen.“ Er machte eine Pause und schweigen legte sich über den Platz. Ein einzelnes Handklatschen löste allerdings nach und nach die Anspannung und Jubel und Klatschen hallte von den umgebenden Häusern wieder. Aber es mischte sich auch der ein oder andere Ausruf des Missmuts unter die Leute.
    Owatu war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte. Sie würden doch zu den Greifenreiter gehen? Wirlich? Hatte er sich auch nicht verhört? Er versuchte in seiner Starren angespannten Haltung zu Rhynn hinüber zu schielen. Alles war so unwirklich.
    Der Satyr hob die Hände und brachte die Menge mit einer Geste wieder zur Ruhe: „Wir haben lange darüber nachgedacht, wie wir mit dem Bruch der Traditionen umgehen sollen. Noch nie gab es eine Frau in den Reihen der Greifenreiter. Und das wird auch nie wieder vorkommen.“ stellte er schnell klar, dass sich nun ja keine andere ermutigt fühlen sollte, die Prüfung anzutreten. „Doch da diese beiden Greifen Geschwister sind, werden wir sie nicht trennen. Und da diese Beiden Kadetten ihre Strafe, zum Bruch der Tradition, gemeinsam abgesessen haben und dabei gezeigt haben, dass sie durchaus dazu in der Lage sind, dass was sie gemeinsam angefangen haben, auch zu Ende bringen und dabei aufeinander achten. Werden sie fortan Flügelmänner, äh Frau, MÄNNER sein.“ Es gelang dem General nicht so ganz, seine Unsicherheit, wie er mit einer Frau in den Reihen der Greifenreiter umzugehen hatte, zu überspielen. Aber das war Owatu das geringste. Von irgendwoher schallte ein Lachen und ein Ausrufen: „mit einem Mädchen.“ was all die Freude, die in ihm aufgekommen war, als er beschloßen hatte richtig gehört zu haben, einen starken Dämpfer verpasste. Die Welt drehte sich nun noch ein bisschen mehr. Und er wusste nicht was er denken sollte. Gerade herrschte nur noch eine dumpfe Stille in seinem Kopf. Das sich auch Jubelrufe über den Platz ausbreiten drang schon fast gar nichtmehr zu ihm durch.

  • Die Katzenfrau fühlte das Gewicht des Greifen gegen ihr Bein drängen. Selphet knurrte in die Menge und er schien niemanden im besonderen zu meinen und besorgt sah Rhynn hinab zu dem Jungtier und streckte die Finger aus und berührte die Federspitzen an seinem Kopf. Seltsam dumpf, drang das ganze Geschehen an die junge Frau, die jeglichen Blickkontakt vermied und wie betäubt die Häuserwände gegenüber anstarrte. Insbesondere dem Owatus wich sie aus, denn zu groß war die Angst, nun doch Zorn in seinen Augen zu sehen. Oder die Furcht und Verzweiflung ihrer Familie und die Gehässigen Feixereien der Kadetten. Nach den Anfänglichen Streitereien, hatte sie sich doch in den letzten Tagen mit dem Tuatanai zusammenraufen müssen, doch wie sah das nun aus?
    Genau diese Frage schien der General plötzlich beantworten zu wollen, denn seine Aussage hallte über den Platz.
    " Was?" kam leise und verunsichert die Frage über ihre Lippen, doch es ging in den Geräuschen unter. Die Cath'Shyrr hob den Kopf und sah verdutzt zum Satyr. Er wollte was? Wir haben was? Die Fragen in ihrem Kopf überschlugen sich, ebenso die Antworten dazu. Keine Verbannung? Keine Hinrichtung oder lebenslange Niedere Arbeit verrichten? Nein? Sie, eine Frau würde Greifenreiter werden? Der Satyr begegnete ihrem fragenden Blick mit einem kaum merklichen Zucken der Mundwinkel. Fand er es lustig? Rhynns Knie wurden weich und der Griff der Wache um ihren unverletzten Arm wurde zuerst fester, nur um sich dann gänzlich von ihr lösen. Die Rede trudelte am ihrem Geist vorbei und erregte erdt wieder ihre Aufmerksamkeit, als der General sich verhaspelte. Flügelmänner? Schuldgefühl und Panik mischte sich zu dem kurzen aufkeimen der Euphorie und überschwemmte jedes gute Gefühl in ihr. Für Owatu war das schlicht und ergreifend eine Bestrafung, mochte sie meinen. Flügelmänner... ein wichtiger Ausdruck unter den Greifenreitern, mussten sie einander Bedingungslos vertrauen und aufeinander aufpassen. Sie, als Frau, die sich noch dazu über die Tradition und das Wort ihrer Vorgesetzten hinweggesetzt hatte wurde damit belohnt, doch er würde den Spott der anderen auf sich ziehen, weil er mit einem dürren Cath'Shyrr Mädchen eine Waffenbruderschaft eingehen musste, die meist ein Leben lang galt. Rhynn starrte auf ihre Stiefel und nicht lange, da begannen die Stichelleien, die sich aus der Menge lösten. Ein Gedanke formte sich in ihrem Kopf, sie konnte ihren Dienst quittieren um ihm diese Peinlichkeiten zu ersparen. Doch würden sie es erlauben? Wollte sie das oder wäre das für ihn sogar noch beschämender? Diese Chance einfach wegwerfen? Sie hatten versichert, jede Entscheidung ihrer Vorgesetzten zu akzeptieren und in Wahrheit, hätte es sie besser garnicht treffen können.
    Der Satyr schritt mit lautem Hufgeklapper zwischen die zwei jungen Greifenreiter und legte beiden je eine Hand auf die Schulter und klopfte aufmunternt. Rhynn knickten kurz die Knie ein, doxh dank Selphet der sich immer mehr gegen sie drückte konnte sie sich selbst fangen, bevor sie das Gleichgewicht verlor.
    " Trinkt nun, Greifenreiter. Auf dass ihr stets ein Auge aufeinander haben sollt und alte Fehden und Prüfungen überstanden habt, so wie ihr weitere gemeinsam bestehen werdet." Verkündete der General laut und ein leises Plätschern verriet, wie der Hauptmann der Greifenreiter einen silbernen Krug füllte und schließlich nach der Hand Owatus angelte und sie auf den Becher legte ebenso wie Rhynns .
    " Eure Vorgesetzten werden Euren Geist füllen und eure Hände anleiten." kommentierte er die Geste des Hauptmannes. Rhynn wusste was erwartet wurde, denn nach der strikten Zeremonie, sollten sie beide Abwechselnd daraus trinken und den Krug leeren und somit, ihr Schicksal annehmen. Doch wollte er das ? Rhynn bewegte sich nicht und zwang sich schließlich Owatus Blick zu suchen.

  • Wenn der Hauptmann nicht seine Hand an den Kelch geführt hätte, dann stände der Tua’Tanai wohl immer noch regungslos mit starrem Blick neben Rhynn. Kühl schmiegte sich das Gefäß in sein Hand, doch er musste sich bewusst dazu zwingen, auch wirklich zuzugreifen und den Kelch zu halten. Einen Moment, der ihm wie eine Ewigkeit dauerte, starrte er in die bernsteinfarbene Flüßigkeit. Er würde den Rest seines Lebens mit dieser Frau an seiner Seite verbringen, wenn er jetzt trank. Für einen Moment kam er nicht umhin, seine Situation mit einer Zwangsheirat zu vergleichen. Ja er konnte nein sagen. Aber was war dann? Was würden sie mit ihm tun, wenn er dies hier ablehnte. Eine schwere Last legte sich auf seine Schultern, drückte ihn nieder und schnürte ihm die Kehle zu. Er konnte nicht trinken.
    Er wollte einfach nur noch aufwachen.
    Noch einen Tag auf dem Ast verbringen müssen.
    Das hier war alles so unwirklich.
    Die rufe um ihn herum wurden lauter. „Ja nimm sie dir zur Frau!“
    „Ha, dann muss er immer auf sie Aufpassen.“
    „So eine soll unsere Stadt beschützen?“
    „Das wird doch nie was.“
    „Nun mach schon!“
    „RUHE!“ versuchte der General der Menge etwas Einhalt zu gebieten. Er musste doch auch sehen, dass dies hier nur noch mehr Bestrafung war. Aber vielleicht war genau das sein Plan. So tun, als ob er etwas gutes Tat, aber eigentlich hörte die Strafe nie auf.
    Und das dafür, dass er einen blöden Spruch gebracht hatte.
    Seine Hände zitterten, als er den Kelch zum Mund führte, unter zwang, weil er musste. Er musste! Er hatte gar keine andere Wahl! Kurz vorher löste er endlich den Blick von der Flüssigkeit und schaute zu Rhynn. Ihr schuldiger Blick traf ihn härter als all die Worte, die gehässig um ihn herumschwirrten. Es war ein Mischmasch aus Wut, Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit, die ihr Blick auslöste. Das Zittern wurde stärker und der Schwindel kehrte zurück. Seine Ohren waren nur noch von einem Rauschen erfüllt. Ein kleiner Schritt zur Seite suchte Stabilität. Kühl schwappte der Trank über seine Hand, brannte in der Handfläche.
    Ein Raunen ging durch die Menge, doch das Brennen ließ alles um ihn herum ersterben. Owatus Blick verdunkelte sich. Die Blöße, hier zusammen zu sacken, wollte er sich nicht geben. Auch nicht die, dieser Situation nicht gewachsen zu sein. Also beschloß er nicht weiter darüber nachzudenken und den Kelch an seinen Mund zu führen. Ja er besiegelte damit sein Schicksal. Aber es war besser als verbannt zu werden!

  • Ihre Finger schlossen sich um das Metall und das Gewicht des Inhalts lastete ungewöhnlich schwer. Rhynn sah Owatus zweifelnden Blick. Seltsames Verständnis für seine Situation zuerst, wandelte sich in ein unpassendes Ehrgefühl. Sie hörte die Ausrufe in der Menge und Zorn stieg in ihr hoch. Sie sollte das nicht können? Sie war genausogut, wie alle anderen Greifenreiter, auch sie hatte die Prüfung bestanden und nur weil sie eine Frau war, konnte sie die Stadt nicht beschützen? Ein Raunen ging durch die Reihen der Einhornreiterinnen. Wenn jemand an Einer Frau zweifelte, die eine von ihren hätte werden sollen, diskriminierte man damit alle weiblichen Wachen in der Garde und vor allem die Einhorneinheit. Die Frauen wagten es nicht ihre Formation zu verlassen, doch die empörung war groß und dennoch schälte sich eine Stimme heraus.
    " Nun... wenigstens bekommt sie so endlich einen Mann ab.". Es war Liwyn die gesprochen hatte. Die Cath'Shyrr wurde wütend und ihre Hände zitternten, als Owatu den Becher an die Lippen führte und Rhynn mit einem Schritt nach vorn seiner Bewegung folgen musste. Dann schwappte etwas von dem Inhalt über ihre beider Hände. Rhynn fürchtete dass ihn für einen Moment die Kräfte verlassen würden und hob die zweite Hand als wollte sie ihn stützen, obwohl sie sich selbst kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sein Blick traf sie. Resignierend er schien sich zu ergeben auch wenn sie insgeheim gehofft hatte, dass er ablehnen würde. Doch schließlich führte er den Becher weiter an seinen Mund und trank aus dem Gefäß. Er war eben so stolz wie sie, dass hatte sie in den letzten Tagen ohne Probleme feststellen können.
    Und wie sie die Stadt beschützen konnte, weit besser als jeder Mann es vermochte. Die Katzenfrau zögerte kaum und führte ohne umschweife mit festem Blick den Krug an ihre Lippen und trank einen kräftigen Schluck. Seltsam intensiver Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus. Nach Tagen nur mit Wasser und sogut wie keiner Nahrung, überreizte der Zeremonienwein ihre Geschmacksnerven und der Alkohol schlug beinahe Augenblicklich an.
    " So sei es besiegelt. Gönnt euch ein paar Tage Ruhe, dann beginnt eure Ausbildung, Greifenreiter. Der Hauptmann erklärt euch alles weitere." Schloss der Satyrgeneral die kurze Rede und winkte dem Hauptmann fortzuführen.
    Die Wut hatte all ihre Sinne gedämpft und das Pfeifen in ihren Ohren überdeckte alle hämischen Bemerkungen während sie von der Bühne geführt wurden. An der letzten Stufe griff plötzlich eine fürsorgliche Hand nach ihrem Arm und sie blickte in das vertraute Gesicht ihres Onkels. Sein Blick war undeutbar, als hätte er soeben entscheiden müssen, ob er ein Tier von seinem Leiden erlösen sollte.
    " Du weisst, wie die alternative ausgesehen hätte. Es gab keine andere Option." flüsterte er schnell ehe der Hauptmann zu ihnen beiden trat und sich sowohl an Owatu als auch an Rhynn wendete.
    " Ihr solltet euch im Lazarett einfinden, die Feierlichkeiten würden euch den Rest geben und... Mädchen... es wird keine Sonderbehandlung für dich geben, verstanden?"

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