Nachdenklich verzog sich die Miene das Mannes und für einige Augenblicke sagte er gar nichts. Sein Blick wanderte über das Lager und wanderte dann mehrfach zwischen den Satyren und den Angreifern hin und her.
Diese Leute trugen keine Stadtwachen uniformen. Sie waren in dunkle einfache Kleidung gehüllt, die vor allem nicht viel behinderte. Und nur zwei der Männer trugen eine Krötenhaut, einer davon war Tot.
„Ich kann dir nichts versprechen.“ Begann er schließlich. „Ich kann den Angriff auf dich nicht aus meinem Bericht lassen, es sei denn du lieferst mir eine plausible Erklärung, warum ihr die Männer gefesselt habt. Ein Detail zu ändern bedeutet einen ganzen Rattenschwanz ändern zu müssen. Warum habt ihr sie festgesetzt? Wie kamt ihr auf die Idee Verstärkung zu hohlen, Warum hat einer eine Schussverletzung in der Hand? Wie ist es zu deiner Verletzung gekommen?“ Begann er die Punkte aufzuzählen, die zum Teil vielleicht nur minimal geändert werden mussten, aber eben doch nicht unerheblich waren.
„Und wir haben Zeugen, „ Er deutete betrübt auf die Angreifer, „Die mit Sicherheit alles daran setzen werden ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die du nicht davon überzeugen können woirst, dass es eine andere Wahrheit gibt. Und auch wenn man sicherlich geneigt ist ihnen nicht zu glauben, so können sie es schaffen Zweifel zu sähen.“ Nun war er stehen geblieben und sein Blick ruhte auf der Katze.
„Ich verstehe dich und ich verstehe auch das Handeln der Gebrüder Tannengrund. Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, was einen überkommt, wenn man daran denkt, so handeln zu müssen, weil man niemandem mehr trauen kann und dann dafür auch noch bestraft zu werden. Aber das einzige, was du tun kannst, ist nicht darauf bestehen, dass sie eine Strafe für den Angriff erhalten. Das wirst du aber beim Richter vorbringen müssen.
Aber vielleicht war es ja auch nur ein Warnschuss? Und die Nadel nicht mit Gift getränkt?“
Bot er ihr schließlich an, das waren schließlich Dinge, die man leicht unter den Tisch fallen lassen konnte, aber es stellte die beiden jungen Greifenreiter auch so da, als ob sie überreagiert hätten.
Owatus Blick war der Katze gefolgt, als diese aufgestanden war um mit ihrem Anführer zu reden. Er fragte sich, was sie mit ihm so lange zu bereden hatte, und vor allem, was Karrun dabei so nachdenklich stimmte. Ein wenig befürchtete er, dass sie ihn davon überzeugen wollte, dass sie Schuld an allem war, auch wenn Paranoel eben noch etwas anderes gesagt hatte.
„Die haben sich als Wachen ausgegeben um die Valisar abführen zu können, und diese dann dazu gebracht ein Attentat auf den Sohn des Bürgermeisters durchzuführen? Wie?“ Irgendwas passte da noch nicht zusammen. Warum die Maskerade? Was hatten sie davon? Sollte die Frau wieder zurückkehren?
„Nein, wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben sie sich als Wachen ausgegeben um nah an die Herren und die Dame heran kommen zu können. Als sie die Frau mitnahmen, war den Gebrüdern klar, dass sie keine Wachen waren.“ erklärte der Elf und Owatu nickte. Gut das ergab mehr Sinn. Vor allem, erklärte dass, warum die Satyre so auf sie reagiert hatten. Trotzdem fragte er sich, wie sie die Frau dazu bekommen hatten, den Anschlag zu verüben.
„Habt ihr aus den Angreifern schon etwas herausbekommen?“ fragte er, aber die Antwort war ein enttäuschendes Kopfschütteln des Elfen.
Immer noch kraulte Owatus Hand die Brust der Greifin und das diese nicht zu schnurren begann machte ihm ernsthafte Sorgen. Weil das nur bedeuten konnte, dass ihre Flanke ihr Schmerzen bereitete.
*Dich kann man auch keine fünf Augenblicke alleine lassen, oder* versuchte er scherzhaft seiner Sorge Ausdruck zu verleihen und strich ihr liebevoll über den Schnabel.
*Rhynn auch nicht.* lautete ihre Antwort die wohl ein wenig von ihr ablenken sollte.
„Hier.“ stand plötzlich Paranoel neben ihm. Owatu hatte gar nicht bemerkt, wie der Mann aufgestanden war und seine Sachen geholt hatte. Lächelnd nahm er den Stapel aus Kleidung und Rüstung entgegen.
„Vielleicht ist es besser, wenn du nachher Naraniwen nimmst.“ erklärte er während der Tua’Tanai damit begann sich wieder anzukleiden. Fragend schaute der Schwarzhaarige den anderen Reiter an.
„Ich werd Hatyl schon dazu bekommen, dass sie mich trägt.“ erklärte er und Owatu nickte. Dann musste Tameqa wenigstens keine Last mehr tragen, ihr könnte das Fliegen schon anstrengend genug werden.