[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Nachdenklich verzog sich die Miene das Mannes und für einige Augenblicke sagte er gar nichts. Sein Blick wanderte über das Lager und wanderte dann mehrfach zwischen den Satyren und den Angreifern hin und her.
    Diese Leute trugen keine Stadtwachen uniformen. Sie waren in dunkle einfache Kleidung gehüllt, die vor allem nicht viel behinderte. Und nur zwei der Männer trugen eine Krötenhaut, einer davon war Tot.
    „Ich kann dir nichts versprechen.“ Begann er schließlich. „Ich kann den Angriff auf dich nicht aus meinem Bericht lassen, es sei denn du lieferst mir eine plausible Erklärung, warum ihr die Männer gefesselt habt. Ein Detail zu ändern bedeutet einen ganzen Rattenschwanz ändern zu müssen. Warum habt ihr sie festgesetzt? Wie kamt ihr auf die Idee Verstärkung zu hohlen, Warum hat einer eine Schussverletzung in der Hand? Wie ist es zu deiner Verletzung gekommen?“ Begann er die Punkte aufzuzählen, die zum Teil vielleicht nur minimal geändert werden mussten, aber eben doch nicht unerheblich waren.
    „Und wir haben Zeugen, „ Er deutete betrübt auf die Angreifer, „Die mit Sicherheit alles daran setzen werden ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Die du nicht davon überzeugen können woirst, dass es eine andere Wahrheit gibt. Und auch wenn man sicherlich geneigt ist ihnen nicht zu glauben, so können sie es schaffen Zweifel zu sähen.“ Nun war er stehen geblieben und sein Blick ruhte auf der Katze.
    „Ich verstehe dich und ich verstehe auch das Handeln der Gebrüder Tannengrund. Es ist ein Gefühl von Hilflosigkeit, was einen überkommt, wenn man daran denkt, so handeln zu müssen, weil man niemandem mehr trauen kann und dann dafür auch noch bestraft zu werden. Aber das einzige, was du tun kannst, ist nicht darauf bestehen, dass sie eine Strafe für den Angriff erhalten. Das wirst du aber beim Richter vorbringen müssen.
    Aber vielleicht war es ja auch nur ein Warnschuss? Und die Nadel nicht mit Gift getränkt?“
    Bot er ihr schließlich an, das waren schließlich Dinge, die man leicht unter den Tisch fallen lassen konnte, aber es stellte die beiden jungen Greifenreiter auch so da, als ob sie überreagiert hätten.



    Owatus Blick war der Katze gefolgt, als diese aufgestanden war um mit ihrem Anführer zu reden. Er fragte sich, was sie mit ihm so lange zu bereden hatte, und vor allem, was Karrun dabei so nachdenklich stimmte. Ein wenig befürchtete er, dass sie ihn davon überzeugen wollte, dass sie Schuld an allem war, auch wenn Paranoel eben noch etwas anderes gesagt hatte.
    „Die haben sich als Wachen ausgegeben um die Valisar abführen zu können, und diese dann dazu gebracht ein Attentat auf den Sohn des Bürgermeisters durchzuführen? Wie?“ Irgendwas passte da noch nicht zusammen. Warum die Maskerade? Was hatten sie davon? Sollte die Frau wieder zurückkehren?
    „Nein, wenn ich es richtig verstanden habe, dann haben sie sich als Wachen ausgegeben um nah an die Herren und die Dame heran kommen zu können. Als sie die Frau mitnahmen, war den Gebrüdern klar, dass sie keine Wachen waren.“ erklärte der Elf und Owatu nickte. Gut das ergab mehr Sinn. Vor allem, erklärte dass, warum die Satyre so auf sie reagiert hatten. Trotzdem fragte er sich, wie sie die Frau dazu bekommen hatten, den Anschlag zu verüben.
    „Habt ihr aus den Angreifern schon etwas herausbekommen?“ fragte er, aber die Antwort war ein enttäuschendes Kopfschütteln des Elfen.
    Immer noch kraulte Owatus Hand die Brust der Greifin und das diese nicht zu schnurren begann machte ihm ernsthafte Sorgen. Weil das nur bedeuten konnte, dass ihre Flanke ihr Schmerzen bereitete.
    *Dich kann man auch keine fünf Augenblicke alleine lassen, oder* versuchte er scherzhaft seiner Sorge Ausdruck zu verleihen und strich ihr liebevoll über den Schnabel.
    *Rhynn auch nicht.* lautete ihre Antwort die wohl ein wenig von ihr ablenken sollte.
    „Hier.“ stand plötzlich Paranoel neben ihm. Owatu hatte gar nicht bemerkt, wie der Mann aufgestanden war und seine Sachen geholt hatte. Lächelnd nahm er den Stapel aus Kleidung und Rüstung entgegen.
    „Vielleicht ist es besser, wenn du nachher Naraniwen nimmst.“ erklärte er während der Tua’Tanai damit begann sich wieder anzukleiden. Fragend schaute der Schwarzhaarige den anderen Reiter an.
    „Ich werd Hatyl schon dazu bekommen, dass sie mich trägt.“ erklärte er und Owatu nickte. Dann musste Tameqa wenigstens keine Last mehr tragen, ihr könnte das Fliegen schon anstrengend genug werden.

  • Gespannt sah sie hinauf zu dem Mann der grübelnd Auf die Unterlippe biss. Bei Karrun konnte man nie sagen, wie er reagierte, aber eigentlich hätte sie erwartet er würde sich ebenfalls für die Satyre aussprechen wollen, doch seine Antwort war enttäuschend. Er konnte ihr nicht versprechen das er ihre Meinung vertreten würde? Oder das es klappen konnte? Je mehr er sprach, umso mehr schwand ihre Hoffnung, den Satyren irgendwie helfen zu können. Er hatte recht, und die Katze wusste das, doch es passte ihr keineswegs in den Kram. Wenn nur einer irgendetwas anderes als die Anderen behauptete, würde ihre Glaubwürdigkeit drastisch abnehmen. Resignierend nickte sie gelegentlich. Die Greifenreiter waren den Pflichten der Garde unterworfen.
    " Ok..." kam es leise über ihre Lippen, denn diesmal war ihr absolut nicht danach mit dem braunhaarigen zu diskutieren, allein dass er ihr Anbot in seinen Berichten zu lügen, rührte die Frau. " .. dann bleiben wir bei der Wahrheit." schloss sie und blickte ihm erneut ins Gesicht. Überraschung war darin zu sehen, vermutlich hatte er mit einer Auseinandersetzung oder Trotzreaktion ihrerseits gerechnet. Beinahe erleichtert blies er den Atem aus und zuckte dann wieder zusammen als Rhynn ein " Aber." einwarf.
    " Ich will dabei sein wenn es zu Verhandlungen kommt und wir sollten uns alle für die zwei aussprechen." forderte sie nun und seine Lippen verzogen sich zu seinem Abenteuerlustigen Grinsen.
    " Ach, Rhynn......Naja, bei dir ist Gerede ja unausweichlich." scherzte der Mann und klopfte ihr einmal energisch auf die Schulter so , dass die Katze leicht taumelte und das Gesicht verzog weil der Verband an ihrer Verletzung rieb.
    " Ach komm Kylan... so ein kleiner Kratzer." neckte er sie und schob sie vor sich her zurück in die Lagermitte, etwas das sie sonst wohl nicht zugelassen hätte, doch Karrun hatte sie noch nie mit dem Vornamen angesprochen, und es klang irgendwie seltsam.
    Paranoel hatte sich daran gemacht das Feuer wieder zu entzünden, weil die Dämmerung langsam einsetzte.
    " Wie gehts ihr? " fragte der Schwadronsführer Owatu und entließ die Katzenfrau aus seinem Griff um dann gen Kuppel zu blicken.
    " Sollten wir die Nacht hier bleiben und erst im Morgengrauen aufbrechen?" fragte er an Paranoel gewand und sah nachdenklich zu den Verletzten. Die Nachtflüge, bargen viele Gefahren und einen verletzten Greifen fliegen zu lassen, den sie nicht im Auge behalten konnten war schwierig.

  • Der Mann musste eine Zeit lang überlegen, wie er die frage Karruns beantworten sollte, ohne das Tameqa gleich versuchen wollte das Gegenteil zu beweisen. Und alles, was drauf hindeutete, dass sie gerade schwach war, würde unweigerlich dazu führen.
    „Sie hält sich Tapfer.“ meinte er schließlich und hoffte, dass Karrun das als ‚Schlechter, als sie zugeben mag‘ verstand, aber die Graue nicht dazu veranlasste wieder aufspringen zu wollen. Aus dem Nicken des Anführers war das allerdings nicht so genau herauszulesen. Nur das er gleich darauf den Elfen fragte, wie sie mit den Verletzen verfahren sollten, war doch eine Bestätigung, dass er verstanden hatte.
    Nachdenklich legte Paranoel die schlanken Finger über Mund und Kinn und ließ seinen Blick einmal durchs Lager schweifen.
    „Für die Verletzen wäre es sicherlich besser, wenn sie sich noch etwas ausruhen könnten. Aber dieser Platz ist zu gefährlich dafür. Wenn wir davon ausgehen – und das müssen wir – dass diese Männer nicht im eigenen Auftrag handeln, sondern geschickt wurden, dann werden sie vermutlich über kurz oder lang vermisst werden.“
    Begann Paranoel und Karrun nickte: „Dann werden sie mitten in der Nacht hier her kommen.“
    „Genau und dann sollten wir woanders sein. Ich schlage vor, wir versuchen eine Stunde zu fliegen und dort unser Lager für die Nacht aufzuschlagen. Dass dürften die Verletzen schaffen. Ich hab schon mit Owatu getauscht, so dass Tameqa niemanden tragen muss.“
    Als sein Name fiel schaute der Tua’tanai kurz von den Schließen seiner Rüstung auf und nickte den beiden Männern zu.
    „Ich geb dir Tameqas Sattel für Hatyl.“ Schlug er vor und machte sich nach einer kurzen Bestätigung daran, den Bauchgurt und das Geschirr der Grauen zu lösen. *Dann wirst du das auch endlich mal wieder los* meinte er zu seiner Greifin.
    „Gut.“ antwortete Karrun und wandte sich dann wieder der Katze zu „Kylan siehst du dich in der Lage den jüngeren der Gebrüder mitzunehmen?“ sein Tonfall verriet deutlich, dass er eine ehrliche Einschätzung ihres Zustandes erwartete, denn fordernd wanderten seine Augenbrauen nach oben.

  • Kurz lauschte sie dem Taktischen Gespräch bis Ihr die direkte Frage gestellt wurde, die ihren Stolz gehörig auf die Probe stellte.
    Das standartisierte ' Kein Problem' schluckte sie runter. Vermutlich weil Karrun wieder einmal seinen Anführer gestanden hatte.
    " Darf ich ihn mit den Gurten am Sattel befestigen?" fragte sie Stattdessen und der Mensch nickte.
    Sie wollte ihre Schwäche nicht zugeben, doch das Gift und der ganze Tag hatte an ihren Kräften gezehrt. Abgesehen davon war auch der Satyr verletzt und im Ernstfall konnte sie sich nicht darauf Verlassen, dass auch er sich selbst festhalten konnte. Doch die Gurte würden verhindern, dass er herunterfallen konnte.
    " Dann ist es kein Problem." Antwortete die Cath'Shyrr absolut ehrlich und schritt voller Tatendrang zu Selphet um die dicken Lederriemen abzurollen die vor dem Sattelgriff befestigt waren. Froh darum, endlich wieder etwas tun zu können, dass sie hiervon ablenkte.
    Paranoel hob den Sattel von Tameqas Körper und trug ihn zu Hatyl, die zuerst einen Schritt zurück wich und ihn beinahe entrüstet anstarrte. Ihre Mimik veränderte sich stetig, ein hinweis darauf, welchen Inneren Konflikt sie zu bewältigen hatte, während Paranoel beruhigend auf sie einredete.
    Karrun indess Ging zu den beiden gehörnten und trug zwei kleine Leinenbeutel in den Händen.
    " Wir haben leider nicht die Möglichkeit, eure Sachen mitzunehmen, aber das was in diese Beutel passt, steht euch nach den Gesetzen unserer Stadt zu."
    " Aber ?!" machte der jüngere seinen Unmut kund. " Wir leben von dem Handel mit diesen Kräutern! Wir sind ruiniert, wenn wir alles hier zurücklassen!"
    Karrun schnitt ihm das Wort ab, noch bevor der Satyr wieder aufstehen konnte.
    " Ich werde einen Trupp herschicken, der Eure Sachen holt und in die Stadt bringt. " erklärte der Mensch und warf ihm die Beutel zu.
    " Ich muss das nicht tun. Ich könnte Euch auch wieder fesseln lassen und nach Corandir schleppen. Kylan! Du beaufsichtigst ihn, während er seine Sachen packt. Auf dass er mir keine Dummheiten macht!" Befehligte der Schwandronsführer und die junge Greifenreiterin salutierte und begleitete den Satyrn vor allem um ihm zur Hand zu gehen, einige Wertsachen und Erinnerungsstücke einzupacken.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Noch eine ganze Weile saß Owatu neben seiner Greifin und streichelte über die weichen Federn an ihrem Kopf. Sein Blick folgte dem geschehen um ihm herum, aber er war froh, dass ihn niemand dazu aufforderte Tameqa zu verlassen und irgendwie bei den Vorbereitungen zu helfen.
    Karrun hatte die beiden Gefangenen mittlerweile so gefesselt, dass sie gut verschnürte Pakete abgaben, die vermutlich die unangenehmste Reisemöglichkeit bekamen, die sie mit den Greifen zu bieten hatten. Bei einer Rettungsübung für die Jungegreifen hatte der Tua’Tanai einmal die Rolle des Verunglückten übernommen und anschließend gehofft, dass er bitte bewusstlos war, wenn es dazu kommen sollte, von einem Greifen in den Klauen durch die Luft getragen zu werden.
    Irgendwann konnte er die Graue nicht mehr davon abhalten aufstehen zu wollen. Entschlossen entzog sie sich seiner Hand und kam schwankend und wacklig auf die Beine. Ihre Flügel, die sie dabei halb ausbreitete, boten ihr dabei wohl den meisten Halt. Den grauen Kopf schüttelnd versuchte sie sich auf die neue Situation einzulassen du Owatu wusste, dass er sie nun nicht mehr dazu bekam, sich hinzulegen.
    *Lasst uns aufbrechen.* meinte sie ungeduldig und breitete nun ganz die Flügel aus um mit dem Schnabel die Federn ein wenig zu sortieren und anschließend ein paar kräftige Schläge auszuführen. Egal wie sehr sie sich anstrengte, der junge Greifenreiter konnte deutlich sehen, wie schwer ihr diese Bewegung noch fiel.
    *Du kannst noch nicht fliegen*
    *Doch, wir müssen schließlich* antwortete sie trotzig und Owatus Blick wanderte hilfesuchend zu Paranoel und Rhynn. Die beiden hatten doch sicherlich ein Argument auf Lager, das die Graue überzeugen würde langsamer zu machen. Wenn er irgendwas davon erzählen würde, dass die Wunde nur wieder aufgehen würde, wenn sie sich zu hastig bewegte, dann würde sie ihm das eh nicht wirklich glauben und trotzdem probieren.
    „Was macht das Zeug, was sie abbekommen hat genau?“ fragte er an die anderen gewandt, in der Hoffnung, dass sie ihm halfen.
    Doch Karrun kam ihm dazwischen: „Geht’s wieder?“
    Tameqa nickte und Owatu schüttelte den Kopf.

  • Rhynn drückte dem Satyrn die beiden kleinen vollbeladenen Beutel in die Hand und schritt zurück auf Karrun zu, den jüngeren der Tannengrundbrüder im Schlepptau.
    " Wir wären soweit. Nur Wertsachen, Erinnerungsstücke, Notizbücher. Keine Tinkturen,Kräuter oder Waffen , vielleicht willst du ihn aber noch durchsuchen." nickte sie dem braunhaarigen Schwadronsführer zu, als lautes Federgeraschel ihre Aufmerksamkeit erregte. Tameqa war einfach nicht zu belehren. Während Selphet unsicher dreinblickend daneben stand und seine Schwester beobachtete, hatte sie sich vorgenommen aufzustehen. Owatus verzweifelter Gesichtsausdruck, schmerzte die junge Cath`shyrr. Und erneut, musste sich die Greifenreiterin zwingen ihrer Aufgabe nachzugehen, statt ihren Flügelmann mit einer Umarmung zu trösten, so wie es der Erste Cath`Shyrr Impuls ihr geradezu befehligen wollte. Das wäre zum einen mehr als seltsam, vor allem vor den Männern und zum anderen war sie sich noch bis vor kurzem sicher gewesen, dass Owatu jeden unnötigen körperkontakt mit ihr vermeiden wollte. Wobei genau diese Situation auf dem Felsen vor dem Kraftort ihres Onkels, sie mehr als nur durcheinander Gebracht hatte, wesswegen sie im Moment sehr an sich selbst zweifelte. Rhynn begegnete dem Blick des Tuatanais, entschuldigend. So als wollte sie ihm Gedanklich übermitteln, dass wohl keiner hier Tameqas Entschluss würde ändern können. Sachte schüttelte sie den Kopf, jedoch meinte sie damit nicht das Verhalten der Greifin, vielmehr war es eine kleine Warnung an Owatu, dass er seine gefiederte Freundin besser nicht noch mehr aufregte.
    " In 10 Minuten, fliegen wir los." informierte sie Paranoel nachdrücklich und gesellte sich zu Karrun, der soeben die beiden Satyre durchsuchte. Fehler konnte man sich nicht leisten, auch wenn sie friedlich wirkten. Das Risiko, dass ein betäubungsmittel mitten in der Luft einem Greifen oder seiner Reiterin zu verabreicht werden würde, wollte der Schwadronsführer möglichst ausschließen..
    Die Katze schritt über das trockene Laub auf Owatu zu und bei seiner Frage, kratzte sie sich kurz an der Stirn undstrich dann die volle Länge über die Haare bis in den Nacken.
    " Nun... Das Mittel selbst, ist wohl weniger das Problem, es wird erst gefährlich wenn mehrere Komponenten aufeinander treffen. Grundsätzlich ist Minarilskuss, ein Schlafmittel. Doch es kommt auf die Dosis an. Die Ampulle die Tameqa getroffen hatte, hätte mich wohl immerhalb weniger Minuten getötet. Es verhindert auch meistens, das das Blut gerinnt... wesswegen die die Einschlafen natürlich verbluten, weil sie ihre Verletzung nicht behandeln können. Die Leute schlafen also ein, verbluten, haben hallozinationen und schließlich bleibt das Herz stehen. Doch Tameqa zeigte von anfang an, keine Vergiftungsanzeichen, desswegen dachte ich ich lasse sie schlafen. Entschuldige wenn ich dich erschreckt habe." versicherte sie ihm und jetzt ging es wie automatisch, ihre Hand lag plötzlich tröstend auf der Schulter des Mannes. " Keine Sorge, Selphet und ich fliegen unter ihr, wir fliegen vorsichtig und ich passe auf sie auf."

  • Owatu nickte seiner Partnerin zu, als sie ihm erklärte, welche Wirkung das Dreckzeug hatte, welches Tameqa abbekommen hatte. Für einen Moment musste er sich dabei Rhynn tot am Boden vorstellen, was ihm die Kehle zuschnürte. Ihre sanfte Hand auf seiner Schulter war ihm daher ausnahmsweise Mal willkommen und selbst, als sie die Geste verstärkte versuchte er sich nicht ihr zu entziehen.
    „Danke.“ Sagte er, als sie meinte, dass auch sie und Selphet auf Tameqa aufpassen würden.
    *Versprichst du mir, dass du mir alles sagst, was nicht stimmt?* wandte er sich an die Graue und Kraulte ihr durch das dichte Fell an der Brust. Wenn sie halluzinierte, war das sicherlich kein gutes Zeichen. *Davon abbringen, dass du jetzt fliegen willst, kann ich dich ja eh nicht* Ein mildes Lächeln spielte um seine Lippen. *Und wir müssen sicherlich auch nicht eine Stunde fliegen, wenn du nicht mehr kannst, dann kannst du nichtmehr.* versuchte er ihr klar zu machen, dass sie nicht um jeden Preis durchhalten musste, auch wenn seine Hoffnung gering war, dass die Greifin das zugeben würde. Mit einem Kopfzeig, deutete er ihr, dass sie ihm zu Naraniwen folgen sollte, er wollte sie auf Jedenfall so nah wie möglich bei sich haben.
    Als sie alle Aufgesessen waren, Paranoel hatte dabei den verletzen Satyr vor sich auf dem Sattel, war Owatu mehr daran interessiert, wie und ob es Tameqa schaffte sich in die Luft zu erheben, so dass er zuerst irritiert war, als Naraniwen zu einem der beiden Gefangenbündel ging. Mit kräftigen Flügelschlägen erhob sie sich und griff gleichzeitig einen der Unglücksehligen.
    Es war ein absolut merkwürdiges Gefühl, nicht Tameqa unter sich zu haben. Naraniwen fühlte sich s vollkommen anders an, ihre Bewegungen und sogar ich gleichmäßiger Atem, so dass Owatu tatsächlich an das Sattelhorn griff um selber mehr Sicherheit zu bekommen. Sie hätten zugegebenermaßen auch die Sättel ganz tauschen sollen, weil dieser hier nun Mal auf den noch schlankeren Elfen zugeschnitten war. Allerdings auch für Naraniwens Rücken, was wichtiger war.
    Die Graue hob nur behäbig ab, die ersten beiden Flügelschläge waren viel zu sanft gewesen um ihren Körper vom Boden zu lösen.
    Für einen Moment wollte er ihr zurufen, dass sie sich zeit nehmen sollte, aber das hätte nur das Gegenteil bewirkt.
    *Fliegen ist besser, als stehen* versuchte sie ihm weiß zu machen, als sie auf gleicher Höhe mit Owatu war. Auch die anderen waren abgehoben und Marak hatte sich das andere Unglückselige Bündel geschnappt. Der Besorgte Blick des Tuatanai wanderte danach zuerst zu Hatyl, die sich aber ohne zu murren in die Luft erhob. Die alte Greifin war so erfahren, dass sie verstand, warum sie das so machten, wie sie es machten. Anschließend suchte er nach Rhynn und Selphet. Ein wenig Angst hatte er schon um die Katze, dass sie, wenn auch nicht so schlimm, wie Tameqa, nicht recht zugeben mochte, dass sie das mit dem Satyr, auch wirklich schaffte.

  • Kurz klopfte Rhynn Owatu auf die Schulter, als wollte sie ihren Worten den Nachdruck verleihen, den der Tuatanai mehr als nötig hatte. Er sah mitgenommen aus, doch fühlte sie sich hilflos, weil sie nicht wusste wie sie ihren Flügelmann noch aufheitern konnte, als ihm zu versichern dass es Tameqa den umständen entsprechend gut ging. Sie war weitaus schneller auf den Beinen, als sie zuvor vermutet hätte. Kurz lag ihr Blick auf der Wunde der Greifin, doch die Nähte schienen zu halten.


    Rhynn lockerte die Riemen die ihre Satteltaschen hielten, so dass sie nun viel tiefer hingen als noch zuvor. Die Lederne Unterlage, die normalerweise das Scheuern auf dem Rücken der Tiere verhindern sollte, bildete nun eine Ebene Sitzfläche, beinahe wie eine Erweiterung ihres eigenen Sattels. Unsicher blickte der Satyr zwischen Selphet und ihr hin und her.
    " Und ich... falle da wirklich nicht runter?" fragte der Gehörnte unsicher. Rhynn schüttelte den Kopf und knüpfte die breiten Halteriemen an eine Öse.
    " Nein, ich binde dich fest... selbst wenn er Kopfüberfliegen sollte.. kannst du nicht fallen." mit jedem Wort zurrte sie die Knoten fester und streichelte kurz durch das dunkle Fell ihres Greifen. Es war das erste Mal das Selphet jemanden mitnahm der nicht zur Schwadron gehörte und es schien tatsächlich so als sei er nervös er tänzelte unruhig und machte es Rhynn nicht gerade einfach. Nachdem sie nun schon zum drittenmal versuchte den Sattel neu auf das ungewohnte Gewicht umzuschnüren und ständig nachjustieren musste, bekam Selphet einen Energischen Hieb auf die Flanke.
    "Schluss jetzt! Du bist wahrlich das Vorzeige Männchen der Schwadron... führst dich auf wie ein Welpe." sagte sie absichtlich laut, an den Stolz des Greifen zu appelieren, führte meist zum Erfolg. Der Braune war kurz zusammengezuckt und blickte sie nun vorwurfsvoll an.
    " Er wird nicht runterfallen." versicherte sie beiden gleichzeitig aber sie sah dabei in die goldgelben Augen Selphets.
    * Wenn er runterfällt ist mir das egal..... aber wenn du fällst? Wegen ihm?* meinte Selphet sorgenvollund knurrte.
    * Dann fängst du mich wieder auf.... Also benimm dich.. du bist im Dienst.* grinste sie und bedeutete dem großen Tier sich hinzulegen.
    Rhynn wies den Satyren kurz ein und band ihm den Gurt um die Hüften und seine Beine an dem Bauchgurt mit zwei weiteren Bändern fest ehe sie sich vor ihm in den Sattel zog.
    Die Brandwunde scheuerte unangenehm und Rhynn merkte wie stark die Nachwirkungen des Mittels an ihr zerrten, ja der ganze Tag und die letzte fast durchzechte Nacht taten ihr übriges dazu. Sie war müde... sehr müde sogar, vielleicht würde sie nacher Karrun bitten, erst die zweite Wache anzutreten.
    Nacheinander hoben die Greifenreiter ab, jeder mit einem zusätzlichen Passagier. Rhynn hielt sich hinter Tameqa, und flog nur wenige Meter unter der Grauen dahin, jederzeit darauf gefasst das Selphet sie abfangen konnte, wenn sie die Kräfte verließen. So wie sie es Owatu versprochen hatte. Das Gespann war bei weitem das mit dem meisten Spielraum. Selphets Krallen waren frei und sie mussten keinen Verletzten transportieren.
    Der junge Satyr klammerte sich haltsuchend an die Katze, indem er die Arme um ihren Bauch schlang und halb zusammengekauert da saß, die Wange an ihren Rücken gepresst. Immer wieder hörte sie ihn Murmeln und seinem zusammenzucken nach, schien er es doch immer wieder zu versuchen die Augen zu öffnen.
    Doch Rhynn hatte kaum Nerven dafür den Satyrn zu beruhigen, viel zu beschäftigt war sie damit Tameqa zu beobachten und die Augen offen zu halten, die ihr immer wieder zufallen wollten.

  • Waren ihre Flügelschläge kräftig genug? Oder begann sie mehr machen zu müssen? Behielt sie auch wirklich die Höhe bei? War das ein Taumeln?
    Owatu konnte den Blick nicht von seiner geflügelten Freundin lassen und bei jedem Flügelschlag hatte er angst, dass sie den nächsten schon nicht mehr sauber ausführen konnte. Immer wieder verfiel sie in Gleitflug und Owatu bemerkte gar nicht, das Naraniwen ein ähnliches Flugverhalten an den Tag legte.
    *Sie schafft das schon.* meinte die Greifin, der die Unruhe ihres Reiters nicht entgangen war.
    *Und was, wenn nicht?* antwortete Owatu, der die Äste der Bäume schon wieder viel zu nahe kommen sah.
    Vielleicht war es aber auch wirklich nur seine Sorge, weil er sie noch nie so ruhig hatte fliegen gesehen. Normalerweise konnte sie es nicht lassen, wilde Manöver zu fliegen, sobald sie Owatu nicht auf dem Rücken hatte. Da gab es kein, ich flieg einfach nur von hier nach da, nein da waren mindestens noch einmal Flügel anlegen und Fallenlassen, oder ähnliches mit dabei.
    Etwas, was gerade auch Naraniwen tat und den Tuatanai dazu zwang, sich festzuhalten.
    *Waas?* fragte er erschrocken
    *Der Mistkerl zappelt* kam die schnelle Erklärung, für das plötzliche Flugmanöver und der Mistkerl zappelte nicht nur, er schrie auch noch. Geschieht ihm recht, dachte der Reiter, aber das wurde in dem Moment unwichtig, als er sah, wie Tameqa ein paar Meter in der Luft einfach nach unten Sackte.
    „Tameqa!“ reif er laut und gleichzeitig beschrieb Naraniwen einen Bogen, der sie näher an die Graue brachte.
    Gerade noch rechtzeitig riss diese wieder die Flügel hoch, doch ihre Augen schlossen sich viel zu lange für ein Blinzeln. Sie waren gerade mal eine Viertelstunde Unterwegs, aber dass sah ganz und gar nicht so aus, als ob die Greifen noch länger durchhalten würde.
    „Wir Landen!“ brüllte Owatu, ohne darüber nachzudenken, dass Karrun diesen Befehl eigentlich geben musste. Was auch sicherlich effektiver wäre um gegen Tameqas Dickschädel anzukommen.
    *Ich schaff das!* beteuerte die Graue auch sogleich.
    *Nein, tust du nicht, ich seh doch wie du fliegst!* entgegnete er ihr und es mischte sich etwas Wut in seine Gefühle, die er weitergab. Wut, die aus Angst und Hilflosigkeit geboren war.
    Karrun setze sich an die Spitze und begann zu sinken. Wenigstens einer, der das genauso sah, wie er.
    Der Wald war dicht unter ihnen und Laub und Nadelbäume wechselten sich ab, ohne einmal einen Blick bis auf den Boden freizugeben. Ein geeigneten Landeplatz zu finden würde nicht einfach werden.
    *Aber ..*
    *Wir diskutieren das jetzt nicht!* unterbrach sie Owatu. Er konnte ja durchaus verstehen, das sie sich selbst einfach schon nicht eingestehen wollte, dass sie es nicht schaffte. Er selbst war viel zu oft viel zu stolz. Aber genau deshalb ließ er ihr jetzt keine andere Wahl mehr.

  • Rhynn und Selphet starrten beide nach Oben auf die helle Unterseite der Greifin. Wie in Zeitlupe sackte sie ab und Rhynn stemmte ihre Oberschenkel in die Sattelhalterung, als der Braune in dir Senkrechte ging, bereit Tameqa mit den Krallen zu packen kippte er auf den Rücken, Zumindest würde er sie im notfall vor einem Sturz in die Baumwippfel bewahren, wenn auch das nicht gerade die sanfteste Methode war sie mit den scharfen Krallen aufzufangen. Der Satyr schrie erschrocken auf und der Druck auf ihre Brust trieb ihr für einen Moment die schwärze vor die Augen. Doch der befürchtete Aufprall zweier Greifenleiber blieb aus, stattdessen drehte sich Selphet in eine Schraube und brachte sie alle wieder in die Waagrechte ihr Herz hämmerte ihr bis in die Ohren und kurz flaute die Müdigkeit des Mittels ab. Mit doppelt sovielen Flügelschlägen, wie eigentlich nötig brachte er sich wieder näher an seine Schwester, bereit jederzeit erneut dieses Abfangmanöver einzuleiten. Sie hörte Owatus Ausruf, ja es klang fast befehlend.
    " Halte Formation!" Rief sie Karrun zu, als dieser in dem Sinkflug ging. Somit wusster er um den Scharfen Bogen den Selphet fliegen musste damit sie unter Tameqa bleiben konnte.
    Karrun deutete nach vorne sein geschultes Auge hatte eine winzige Lichtung ausgemacht. Marak schoss nach vorraus hinaus aus der Formation znd kreiste ausladen über dem erwählten Landeplatz.
    " Tameqa und Kylan zuerst!" gab er brüllend die Anweisung und zog dabei vorschriftsgemäß seine Waffe.
    Tameqa wackelte enorm als sie langsam die Flügel halb eingeklappt gen Boden Sank. Erst im letzten Moment tauchte Selphet in einer enorm schnellen Wendung unter der Greifin heraus. Und genau in dem Moment hörte sie ein Würgen hinter sich. Rhynn verdrehte die Augen und strich sich mit den Fingerspitzen über die geschlossenen Augen.
    " Nicht auf den Sattel" flehte sie leise.
    Ja... so mussten sich die älteren greifenreiter gefühlt haben, als sie die unausgebildeten Greifenreiter auf einem Wilden Ritt in die Lüfte mitgenommen hatten. Wer in der Luft auf dem Rücken eines Greifen kotzte machte sich zum Gespött. Rhynn hatte damals das "Glück" gehabt an Karrun zu geraten, der sie beinahe eine Halbe Stunde lang mit Saltos und Schrauben quälte ehe Marak erschöpft landete. Erst am Boden als die Welt nichtmehr schaukelte, erbrach sich die Frau, was ihr aber seltsamerweise keinen Spott einbrachte, denn keiner hatte seinen Schützling so gequält wie der Schwadronsführer.
    Selphet landete neben Tameqa und Rhynn schwang sich aus dem Sattel noch ehe Selphet die Flügel angelegt hatte. Die Greifin warf den Kopf herum als die Cath'Shyrr näher kam und es fiel ihr offensixhtlich schwer, die kleine Frau zu fixieren schnell griff sie nach dem großen Kopf und schnippte vor dem Rechten Ohr mit den Fingern. Konzentriert zogen sich ihre Augenbrauen zusammen als das falsche Ohr zuckte.
    * Leg dich hin... ich geb dir was.. dann gehts dir gleich besser.* versuchte sie sie zu beruhigen, doch selbst sichtlich nervös kramte sie in ihrer Medizintasche als Paranoel von Hatyl sprang und zu ihr aufschloss.
    " Kolbenrute... mindestens eine Hand voll.... eine Greifin mit wahnvorstellungen können wir nicht brauchen." Fuhr er ihr dazwischen und griff sich das passende Kräuterbündel ohne darauf zu achten das Rhynn sowben danach greifen wollte.
    " Könnte dir auch nicht schaden, Kylan." Schob der Elf nach und stopfte Tameqa eine Handvoll des bitteren Krauts in den Schnabel.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Noch bevor Naraniwen eine Pfote auf den Waldboden aufsetzen konnte, sprang Owatu schon aus dem Sattel. Mit dem Gefangenen in der Klaue hatte sie für seinen Geschmack gerade viel zu lange gebraucht um den Boden zu erreichen. Rhynn war schon bei Tameqa die sie Misstrauisch begutachtete. Schnellen Schrittes eilte er auf die Greifin zu und Paranoel kam von der anderen Seite.
    „OWATU!“ brüllte da Karrun, „SICHERE DIE UMGEBUNG!“ Befahl der Schwadronsführer mit scharfem Ton und der Greifenreiter wirbelte im ersten Moment aufgebracht herum. Er wollte nur noch zu seiner Freundin, wissen wie es ihr geht, sie beruhigen. Und das musste Karrun doch wissen. War es die Reaktion darauf, dass er eben den Landebefehlt gegeben hatte, obwohl es ihm nicht zustand? Seine Beobachtung erst zu Melden hätte vielleicht zu viel Zeit gekostet. Aus dem Augenwinkel sah er, wie die Greifen vor Paranoel zurück wisch.
    „OWATU!!“ Der Tonfall machte deutlich, dass der Anführer jetzt keine Wiederworte, oder Diskussion duldete. Und er hatte recht, egal, wie es Tameqa ging, die Katze und der Elf konnten sich besser um sie kümmern, während er dabei gar nichtmal so nützlich war. Dafür konnten die beiden aber nicht gleichzeitig die Umgebung im Auge behalten. Wenn auch die anderen Greifen durchaus diese Aufgabe mit übernahmen. Schweren Herzens kehrte er wieder zu Naraniwen zurück und zog seine Schwertlanze aus der Halterung. „Jawohl!“ antwortete er mechanisch. Er musste sich zusammen reißen um nicht ständig den Blick nach Tameqa umzuwenden und dass sie zu knurren begann, machte es keinen Deut besser. Bedacht schlich er auf die niedrigen Büsche zu, die die Lichtung begrenzten. Wie hoch wohl die Wahrscheinlichkeit war, dass sie hier von den Angreifern entdeckt wurden, wenn diese nach ihren Leuten suchten? Eigentlich mussten sie doch weit genug weg sein.
    Nur zwei Waldhühner stoben aufgeschreckt davon, als der Tua’Tanai sich dem Gestrüpp näherten und erschreckten ihn mehr, als er das vor sich selber zugeben wollte.
    Die Graue war derweilen von einem unterschwelligen Knurren zu einem Fauchen übergegangen und Owatu konnte nicht länger dem Drang Wiederstehen zu ihr herüber zu schauen. Egal wie viele Stunden der Schwadronsführer ihn dafür Mist schaufeln lassen würde.
    Die Greifin schüttelte wild den Kopf, irgend etwas passte ihr ganz und gar nicht, aber ihr Stand war nicht sicher genug, dass sie dabei nicht komplett ins Schwanken geriet.
    „Leg dich hin.“ versuchte der Elf es beruhigend, was Tameqa aber irgendwie noch mehr aufbrachte. Die Ohren angelegt fixierte sie Rhynn und Paranoel, oder versuchte es zumindest, wie ihm schien, denn immer wieder schloß sie, wie schon zuvor in der Luft, viel zu lange die Augen.
    „Sicher!“ Berichtete Karrun deutlich, aber nicht besonders laut, dass er seine Ecke der Lichtung nach möglichen Auffälligkeiten abgesucht hatte und brachte damit Owatu wieder zurück zu seiner eigenen Aufgabe.
    Der Wald lag friedlich vor ihm und außer den beiden Waldhühnern gab es nur einen Eichelhäher, der lautstark schimpfte und Alle in der Umgebung vor den Eindringlingen warnte.
    Weder auffällige spuren, noch sonst irgend etwas war zu entdecken. Allerdings schien ihm so, als würde sich ein Weg in der Nähe durch den Wald schlängeln. Mit einer Handgeste, deutete er dem Anführer, dass er sich den Weg genauer anschauen würde und schlich dann um die Büsche herum.

  • Plötzlich begann Tameqa zu würgen und sie verdrehte die Augen. Mit einem lautstarken Krächzenden Gurgeln spuckte sie dem Elfen die nun von Speichel aufgeweichte Kugel Medizin vor die Füße und rieb sich den Schnabel angewiedert mit den Vorderläufen.
    Rhynn stand neben dem sonst so ruhigen Elfen, der sich offensichtlich mit Tameqa unterhielt. Die Graue knurrte laut den Heiler an, der ohne umschweife das schleimige Ding aufhob.
    " Es tut mir leid... aber es muss sein... Kylan." sagte er nun laut und schritt auf die Greifin zu. Das Knurren wandelte sich in ein Fauchen und der Pure Instinkt einer wilden ungestümen Greifin blitzte durch ihre aufgerissenen Augen. Mit einer schnellen geübten Bewegung packte Paranoel die Greifin an einem Ohr und zog kräftig daran. Tameqa die nach dem Elfen schnappen wollte, biss nur ins Leere, weil der Elf einfach viel zu viel Erfahrung mit ungestümen Greifen hatte. Die Gefiederte quietschte kurz als ihr schmerzhaft ins Ohr gezwickt wurde und Paranoel nutzte die Chance des geöffneten Schnabels um das Knäuel wieder in ihren Rachen zu schieben. Schnell schlang er beide Arme um Tameqas Kopf und hinderte somit die Greifin daran den Schnabel wieder zu öffnen. Der schlanke Mann wurde wild herumgewirbelt und während ihn die Scharfen Krallen über das feste Leder seiner Rückenpanzerung kratzten. Rhynn stand während der Prozedur danaben unsicher ob sie eingreifen sollte, und das Mittel machte sie so dermaßen langsam, dass sie beinahe den heranstürmenden Marak zu spät auswich. Gerade als Tameqa es schaffte Paranoel von ihrem Kopf zu zerren. Warf sich der mächtige schwarze Greif auf die Graue und riss sie zu Boden und packte sie mit dem Scharfen Schnabel am Nackenfell und drückte das Weibchen auf den Boden.
    Wütend donnerte seine Stimme durch die Köpfe aller anwesenden.
    * DAS WAR EIN BEFEHL UND KEIN VORSCHLAG WELPE!*
    Tameqa war nichtmehr sie selbst und dass sah man ihr nur zu deutlich an. Doch Maraks Verhalten traf die Instinkte und noch in dieser Position, schluckte Tameqa hörbar. Erst danach löste der schwarze seinen fixierenden Griff und stieg von der Greifin. Mit stolz schwellender Brust baute er sich vor ihr auf, und es schien klar war er gerade forderte, dass sie sich ihm deutlich Unterordnete.
    Rhynn hielt Paranoel die Hand hin, damit er sich daran hochziehen konnte, ein scharfer Schnitt zierte seine Schläfe, dort wo Tameqa ihn erwischt hatte.

  • Tameqa blieb liegen, so wie sie Marak zu Boden gedrückt hatte. Ihre Ohren waren immer noch angelegt, aber ihr Kopf duckte sich weit zwischen die Vorderpfoten und nur vorsichtig schaute die Graue zu dem stolzen Schwarzen empor. Anspannung lag in ihrem Blick und eine gewisse Verkrampftheit. Den Blick nicht von Marak abwendend zuckte mehrfach ihr Kopf, bis sie das Husten nicht länger unterdrücken konnte und die Oberhand gewann. Keuchend wandte sie sich von dem schwarzen ab. Ihr ganzer Körper sprach dabei, sein mir nicht Böse. Der Schwarz blieb regungslos und wartend stehen. Ein weiterer Tadel kam auch nicht und Tameqa rappelte sich vorsichtig auf um kurz mit dem Kopf an dem mächtigen greifen vorbei zu streichen und sich dann wieder hinzulegen.
    Zufrieden betrachtete Marak die Greifen, die jetzt eindeutig signalisier hatte, dass sie sich nicht mehr widersetzen würde.
    Der Elf ergriff indes Rhynns Hand und ließ sich aufhelfen. Kurz wanderte seine Hand an die Schläfe und begutachte die Verletzung. Ein wenig Blut blieb auf seinen Fingerspitzen zurück.
    Doch als er in seine Heilertasche griff förderte er nur eine kleinere Portion des Krauts hervor und hielt es Rhynn hin. „Hier, du kannst auch etwas davon gebrauchen.“



    Immer auf der Hut, setze Owatu langsam einen Fuß vor den anderen. Er glaubte nicht daran, dass sie hier irgendjemandem begegnen würde. Dafür waren die Wälder um die Stadt einfach zu weitläufig. Aber es einfach nur annehmen konnte er auch nicht und falls doch irgendwer auf dem Weg unterwegs war, so wollte er den Überraschungsmoment auf seiner Seite wissen.
    Je näher er kam, desto deutlicher wurde, dass der Weg nicht oft benutzt wurde. Das Laub lag dick in den ausgefahrenen Furchen. Irgendwann einmal war dies sicherlich eine oft genutzt Route gewesen, aber nun wohl nicht mehr wirklich in Gebrauch. Zwar konnte man deutlich sehen, dass in letzter Zeit jemand hier her gegangen war, aber maximal mit einem Pferd, wenn nicht sogar zu Fuß. Wenn es Tameqa wieder schlechter ging, konnten sie vielleicht auch einfach hier Lagern, ohne befürchten zu müssen, dass zufällig jemand vorbei kam. Das verschaffte dem Mann wenigstens etwas Erleichterung. Trotzdem wollte er sich versichern mehr über die Benutzung des Weges herauszufinden und begab sich zu den aufgeworfenen Blättern.

  • Rhynn nahm dem Elfen die Kräuter aus der Hand. So schlimm fühlte sie sich garnicht, dass die Kräuter nötig wären, sie war schlichtweg tot müde. Er stand da und starrte sie nachdrücklich an. Für einen Moment schloss ihr der aberwitzige Gedanke durch den Kopf, ob Karrun wohl ähnlich wie Marak reagierte, wenn sie Paranoel abwimmelte um sie zu Zwingen die Kräuter zu schlucken. Irritiert schüttelte sie den Kopf, als es vor ihren Augen flimmerte.
    " Danach, traust du dich wirklich noch es in Erwägung zu ziehen, dich zu weigern?" fragte er fast grinsend und deutete auf die zwei Greifen. Resignierend schüttelte sie erneut den Kopf. In diesem Moment traf sie ein Klaps auf den Hinterkopf, als Karrun schnellen Schrittes vorbei eilte um sich dann im Gehen nach ihr umzusehen.
    Den Finger drohend erhoben.
    " Denk nichtmal drann."
    Rhynn rieb sich über die Stelle und schob sich beleidigt die geknüllte Kugel in den Mund.
    Schnell kaute sie das Bittere Zeug und unwillkürlich schüttelte es ihren ganzen Körper.
    Plötzlich stubbste Selphet ihre Hand an und erschrocken von der Unerwarteten Berührung zuckte die Cath'Shyrr zusammen. Sie hatte garnicht mitbekommen wie er näher gekommen war und Paranoel entging ihre langsame Reaktion keineswegs.
    Karrun verschwand zwischen den Büschen und Paranoel pfiff die Greifen zusammen und zog seinen Bogen.


    Schleichend folgte Karrun den leichten Fußspuren Owatus in dem weichen Waldboden. Seine Waffe hielt er locker in der Hand setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen.
    " Owatu..." kam es leicht tadelnd und ging zwischen den Büschen in de Hocke und überprüfte die alten Wagenspuren.
    " Ich weiss, dass du dir Sorgen um Tameqa machst... aber wenn du nur einmal vor einem anderen Schwadron, so einen anmaßenden Befehlston anschlägst, wird das Strafen setzen, die weit über Mist schaufeln hinaus gehen. Das untergräbt mein Kommando und lässt mich Schwach wirken. Verstanden?" die braunen Augen des Menschen bohrten sich geradezu in Owatus. " Du bist kein Einzelkämpfer, wir sind eine Einheit und Paranoel und Rhynn sind die besten Heiler hier..."

  • Die Graue hatte sich wieder hingelegt und die Augen geschlossen. Marak stand allerdings immer noch neben ihr und beobachtete das Weibchen, als würde er der Dickköpfigkeit Tameqas so ziemlich alles zutrauen. Ihr Atem ging allerdings immer ruhiger, so dass er sich bald schon nichtmehr sicher sein konnte, ob sie einfach nur mit geschloßenen Augen dalag, oder wirklich schlief.
    „Du setzt dich besser hin.“ sagte Paranoel zu Rhynn. Er formulierte das zwar Vorschlagend, aber meinte es keinesfalls so. Gleichzeitig griff er nach ihrem Arm und drückte sie sanft nach unten.
    Selphet ließ sich fast im selben Moment nieder, nachdem er einen kurzen Blick mit dem Elfen gewechselt hatte, so dass sich die Katze an ihn kuscheln konnte.
    Hatyl und Naraniwen nahmen eine wachsame Stellung ein und sicherten zusammen mit Paranoel nach drei Seiten die Lichtung. Wobei der Elf Rhynn und Tameqa nie lange aus den Augen ließ, den Pfeil auf der Sehne in Richtung Bäume.



    Noch einmal schaute er sich um, bevor er in die Hocke ging und seine Aufmerksamkeit auf die Spuren lenkte. Unter dem aufgeworfenen Laub kamen tief eingesunkene Hufspuren, die entweder von einem Pony oder einem Esel stammten, zum Vorschein. In Kombination mit dem Laub, welches vom Wind noch nicht wieder glatt geweht worden war, konnten sie nicht älter als drei Tage sein.
    Ein Rascheln erweckte seine Aufmerksamkeit und Owatus Finger schloßen sich fester um die Schwertlanze. Es war allerdings nur Karrun, der leise auf ihn zuggeschlichen gekommen war. Der Dunkelhaarige entspannte sich wieder, bis zu dem Zeitpunkt, als er den Tadel in der Stimme des anderen Mannes vernahm. Ja er hatte damit gerechnet, dass der Anführer ihn noch zurechtweisen würde. Sein erster Impuls war sich verteidigen zu wollen, doch, das war ganz und gar nicht angebracht, also schloss er den Mund wieder und hörte zu Ende zu.
    „Jawohl! Das wird nicht wieder vorkommen!“ antwortete er schließlich und Salutierte dabei. Die erzwungene gestrafte Körperhaltung überlagerte dabei tatsächlich für einen Moment seine Unsicherheit und dass er sich Schuldig dafür fand, was den beiden zugestoßen war.
    „Ich weiß, das ich das nicht hätte tun dürfen, das war mir in dem Moment bewusst, als ich es ausgesprochen hatte. Und ich weiß auch, dass Paranoel und Rhynn am besten Helfen können und ich da eher nutzlos bin…“ schob er nach, dass er Verstanden hatte und vermied auszudrücken, dass er sich doch einfach nur Sogren gemacht hatte und diese überhand gewonnen hatten. Denn das durfte nicht vorkommen. In einer ernsthaften Kampfsituation hätte er damit alle in Gefahr gebracht, dem Feind wohlmöglich zum entscheidenden Schlag verholfen, oder ähnlichem.
    Karrun nickte, anscheinend reichte ihm Owatus Eingeständnis.
    „Hast du irgendetwas auffälliges entdeckt?“ fragte er dann schließlich um die Stille zu brechen, die sich zwischen den beiden Männern gebildet hatte.
    „Der Weg scheint nicht mehr oft benutzt zu werde, aber die Hufabdrücke sind keine drei Tage alt.“ berichtete er und überließ es dem Anführer daraus Schlüsse zu ziehen. Auch einen Vorschlag, bezüglich des Lagerns hier unterließ er. Und der Position war er gerade ganz und gar nicht.

  • Rhynn fühlte den Zug an ihrem Arm und sie brachte kaum die Gegenwehr auf um dies zu verhindern. Ein wenig unsanft kam sie auf dem Boden auf und blickte zu dem Elfen hoch. Sie fühlte die Wärme des Greifenmännchen im Rücken. Angenehme Wärme die sie noch mehr einlullte. Doch die Cath'Shyrr war so erschöpft, dass sie sich zwingen musste Wach zu bleiben. Der Satyr saß noch immer auf dem Rücken Selphets und mit sehr langsamen Bewegungen löste sie die Riemen, die den Kräuterhändler daran fixierten.
    Sie durfte jetzt nicht einschlafen ... sie war im Dienst..
    Rhynn zwickte sich schmerzhaft in die spitzen Ohren, doch das Half nur kurz. Die Welt begann sich zu drehen und sie fühlte sich seltsam schwach.
    " Para.. noel..." flüsterte sie leise wollte die Schwäche nicht eingestehen... doch so konnte sie ihren Posten nicht halten und ihre Einheit im Notfall nicht unterstützen.
    " Es... geht mir nicht..." in ihrem Kopf drehte sich alles und sie bemerkte kaum, dass sie Rückwerts auf Selphets Seite kippte und zur Seite glitt, bis der Satyr sie auffing und in einer halb liegenden Position hielt.
    *Was ist mit ihr?!* knurrte Selphet und versuchte den Kopf zu drehen um nach seiner Partnerin zu sehen.
    * Das war nicht nur Kolbenrute...* antwortete der Elf gelassen und sah nur im Augenwinkel zu dem Schnaubendem Greifen und dem sorgenvoll stotternden Gehörtbeb
    " Sie schläft nur... aber es geht ihr nicht gut, sonst wäre ihr das wohl aufgefallen. Sture Frauen muss man zu ihrem Wohl zwingen. Lasst sie schlafen."
    Selphet schnaubte beleidigt, vermutlich weil Er wusste, dass Rhynn das garnicht gefallen würde. Der Satyr unsicher was zu tun war, setzte sich ein wenig bequemer hin und hielt weiterhin die Frau die ruhig schlief und leise schnurrte.


    Karrun strich mit dem Finger über den schlammigen Boden und prüfte die Konsistenz und betrachtete dann die große Bodensenke die sich hier natürlich zwischen den Bäumen gebildet hatte.
    " Die Büsche sind hoch....kaum einsehbar, Fremde würden in uns hineinrumpeln ohne uns vorher gesehen zu haben, wo wir sie schon lange hören......Gut gemacht. Wir rasten hier." schloss der Schwadronsführer wohl wissend was Owatu sich bei dem Ort hier gedacht haben musste und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. Es lag keinerlei Anklage mehr in seinem Blick, der Mensch war selten Nachtragend, und sobald jemand seinen Fehler einsah, fiel es ihm eigentlich nie schwer die Sache wieder zu vergessen.
    " Wir geben den anderen Entwarnung, komm." forderte er den jungen Tuatanai auf und schlängelte sich zurück ins Gebüsch auf die Lichtung zu. Zurück auf der Lichtung blickte er kurz zu der Katze die an den Satyrn gelehnt schlief und nickte kurz Paranoel zu, er schien zu wissen was hier passiert war, doch machte er keinerlei Anstalten Owatu zu erklären was passiert war, schließlich war es Paranoels Plan gewesen Rhynn zu testen, nachdem sie nie mit der Wahrheit rausrückte.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Ein merkwürdiges Bild bot sich dem jungen Mann, als er mit dem Anführer auf die Lichtung zurück kehrte. Am liebsten wäre er sofort zu Tameqa gestürzt, die auf dem Boden lag, oder zu Rhynn, die ebenfalls bewusstlos schien. Doch er hielt sich zurück, denn damit wären seine Worte von eben nur Schall und Rauch gewesen. Statt dessen suchte er den Blick von Paranoel. Der Elf stand gelassen über der Situation, was ihn tatsächlich etwas beruhigte.
    „Wir können hier lagern.“ erklärte Karrun kurz und der andere Mann nickte.
    „Das ist gut.“ lautete dessen Antwort und sein Blick wanderte zu den beiden schlafenden.
    „Bereitet ihr das Lager vor? Ich steige nochmal auf, eventuell sucht noch jemand vom Rest der Einheit nach uns. ich hoffe zwar, dass sie nun schon zurückgekehrt sind, aber man weiß ja nie.“ erklärte der Anführer kurz und forderte dann wohl seinen Greifen auf zu ihm zu kommen, denn der Kopf des Schwarzen wirbelte herum und mit einem Satz war er bei seinem Herren und der Mensch schwang sich in den Sattel. „Ich sollte in spätestens einer halben Stunde wieder zurück sein.“ verkündete er. Viel länger hatte er auch nicht Zeit, denn so langsam setze die Dämmerung ein.
    Paranoel schaute sich kurz auf der Lichtung um, dann wandte er sich an Owatu: „Für soviel haben wir glaube ich nicht genug Proviant dabei.“ Stellte er fest und Schritt auf seine Greifin zu um ihr den Sattel abzunehmen. Gleich darauf schwang sich auch Naraniwen in die Luft. Owatu indes war noch hin und her gerissen zu Tameqa zu gehen, oder sich um die Gefangenen zu kümmern. Entschied sich dann aber für die Pflicht und half zuerst dem älteren der Satyre zu seinem Bruder zu gelangen. „Wie geht es ihr?“ flüsterte er dem jüngere Tannengrund zu und deutete auf Rhynn, als er bei Selphet und den beiden angekommen war.
    „Sie schläft.“ antwortete dieser.
    „mh, das ist vielleicht gar nicht so schlecht.“ sagte er, aber Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit. Dass das gut war, sagte ihm eigentlich nur, das der Elf sich nicht weiter um die Katze kümmerte. Vermutlich hatte er sogar dafür gesorgt, dass sie schlief. Mit flinken Fingern nestelte er am Sattel des Greifen herum und löste die Decke und sie über der Cath’shyrr auszubreiten. Der Katze wurde doch immer so unglaublich schnell kalt. Dann stand er wieder auf, aber ehe er bei Hatyl war, die ein sehr wachsames Auge auf die beiden gefesselten Angreifer hatte, kam Paranoel auf ihn zu. „Darf ich dich bitten mir zu helfen?“
    Fragen blickte Owatu dem Elfen entgegen, der mit einem Tuch und einer kleinen Flasche auf ihn zukam.
    Der Tua’Tanai nickte kurz unsicher, weil er die Utensilien nicht so recht zu deuten wusste.
    „Tja, am eigenen Kopf lässt sich so schlecht sehen, was man tut.“ scherzte er und drückte dem Schwarzhaarigen die Flasche in die Hand. Irgendwie irritierte ihn dieses verhalten, Rhynn musste man immer dreimal fragen, ob man ihr helfen konnte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippe und der nickte.
    „Setz dich da hin.“ deutete er ihm und kippte ein wenig von der Flüssigkeit auf das Tuch.

  • Rhynns lehnte gegen die Schulter des Satyrn, der ein wenig mit der Situation überfordert schien vor allem weil Selphet den fremden Mann anstarrte, als wollte er ihm sagen, dass er ja keine Falsche Bewegung machen sollte. Am liebsten hätte er seinen Zweibeiner weggezogen und an einem anderen Ort sichergestellt. Fast flehentlich ruhten seine gelben Augen auf Owatu, als der die Decke über Rhynn ausbreitete, doch bewegen wollte sich der Greif auch nicht aus Angst, seine Partnerin würde hart auf dem Boden aufschlagen. Keiner der anderen Zweibeiner schien sich daran zu stören was hier gerade passierte, also begnügte sich das Männchen damit, den Gehörnten im Auge zu behalten.


    Paranoel ließ sich von Owatu die Wunde behandeln ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Seinen Bogen in der Hand, wanderte sein Blick wachsam über die Lichtung und verzog dann das Gesicht, als er über die Konsequenzen nachdachte die er sich mit der List an Rhynn aufgetan hatte.
    "Wenn Kylan aufwacht, sollten wir alle in Deckung gehen. Aber vielleicht wird es ihr mal eine Lehre sein." meinte er Scherzend. Schließlich beschloss der Elf der nun das Kommando übernommen hatte, dass Lager herzurichten. Ein Feuer wurde nah an Rhynn entfacht und die Gefangenen aneinander gebunden, so dass der Elf die kleinen und größeren Wunden eben dieser behandeln konnte.
    Es dauerte nicht Lange bis ein paar deutliche Schemen am dämmrigen Himmel auf die kleine Lichtung geflogen kamen. Selphet hob den Kopf und stieß einen hohen Begrüßungston aus, während Paranoel zurück zum Feuer geschritten kam. Marak landete schwungvoll und Karrun hob grüßend seine Hand und deutete schließlich ausladend auf seine Begleiter, die kurz nach ihm aufsetzen.
    " Die Nachhut. Die anderen sind schon in der Stadt, keine nennenswerten Ergebnisse.... ein Trupp Jäger südlich von hier und ein kleiner schäbiger Bandit der Reisende überfallen wollte. Ich dachte mir es kann nicht schaden, wenn wir noch vier Augen mehr haben." klärte er den Elfen und Owatu auf. Selphet gurrte freudig, als er das helle Weibchen entdeckte das den drakhier trug. Ungeduldig rutschte er auf seinem Platz hin und her. Die tiefschlafende Rhynn rutschte nun vollends in die Arme des Satyrn, ohne jedoch aufzuwachen.
    " Eine Nacht im freien... wie schön." Erklang es ein wenig sarkastisch von dem Zwerg Markun der aus dem Sattel seines Greifen rutschte und sich dann auf den Kniend stützend der Katze besah.
    " Ja was is denn da passiert? Müde?"

  • „Verletzt.“ korrigierte Owatu sogleich den Kammeraden, er hatte sich von Tameqa erhoben, als Karrun mit den anderen zurück kam. Für sarkastische Spielereien hatte er gerade wirklich keinen Sinn, aber Markun hatte es offenbar auch gar nicht so gemeint.
    „Ja Karrun erzählte uns schon, was bei euch passiert ist.“ setze er nun in einem verständnisvolleren Ton nach. „Bei dem Zeug, könnt ihr wohl von Glück reden, dass ihr noch lebt.“
    Owatu nickte und legte noch ein wenig Holz nach., dann kehrte er wieder zu Tameqa zurück. Mittlerweile wusste er auch, dass Paraonoel sich erlaubt hatte die beiden Damen schlafen zu legen, damit sie nicht immer wieder versuchten über ihre Kräfte zu handeln. Nicht nur Rhynn würde das nicht gefallen, wenn sie das herausbekam.
    Ein großer Schatten lenkte seine Aufmerksamkeit wieder Richtung Himmel. Naraniwen kehrte mit kräftigen Flügelschlägen zurück und wie es schien war sie Erfolgreich. Ein ganzer Hirsch baumelte Leblos in ihrer Klaue und zufrieden setze sie zwischen den anderen Greifen auf. Der sollte definitiv reichen um alle Greifen satt zu bekommen. Was die ganze geflügelte Bande auch ausreichend und zustimmend kommentierte. Damit war ihre Position im halben Wald allerdings auch bekannt, schoß es Owatu durch den Kopf, irgendwie traute er der Stille nicht, auch wenn die Angreifer sie fast nur durch Zufall hier finden konnten.
    Paranoel war zu seiner Gefährtin gegangen und schmiegte sich eng an sie. Eindeutig genoß sie das Lob, dann griff der Elf zu einem Messer und trennte einen der Vorderläufe ab.
    „Es wird zäh sein.“ kommentierte er die Beute und schritt damit zum Feuer. Der Rest war eindeutig für die Greifen freigegeben, was man ihnen nicht sagen musste. Selchet ergriff eine gewisse Unruhe, einerseits wollte er nur zu gerne etwas abhaben, andererseits sich nicht von Rhynn lösen. Gierig und hungrig lag sein Blick auf der Greifenmeute, die sich über den Hirschen hermachte, bis sich schließlich Faranka aus dem Gefiederten Kneul löste und einen Teil der Beute zu Selchet schleifte. Freudig gurte ihr der Braune entgegen.
    „Nunja, was soll man von nicht abgehangen Fleisch erwarten? Es wird satt machen.“ meinte Karrun und lachte dabei, als er das Bein entgegen nahm und damit begann das Fell abzuziehen.

  • Die Greifen zankten sich unter gelegentlichem Schubsen um das Wild und Aronus , der etwas kleiner Greif schien dabei den kürzeren zu ziehen und wurde aus der Gruppe gedrängt. So sehr ihre Reiter den Regeln der Garde unterworfen waren so herrschte unter den Tieren, zumindest was das Vorrecht beim fressen anging meist das recht des stärkeren. Der dunkelgraue Greif meinte jedoch, bei dem Brocken den Faranka zu Selphet zerrte, er könnte leichtes Spiel haben. Fauchend und daran reissend verteidigte die fast weisse Greifin das Fleisch, als Aronus seine Krallen darin versenkte. Der Braune sprang plötzlich und ging bedrohlich knurrend auf das kleinere Männchen zu, die Schopffedern aufgestellt und wild fegte sein Schweif über das Gras. Der Satyr schien seiner Partnerin nichts böses zu wollen, sonst hätte er es jetzt wohl schon längst getan, doch das hier war beinahe eine direkte Herausforderung, die er aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht ignorieren wollte und die ihn rasend machte. Beinahe beschützend stellte er sich zwischen Faranka und Aronus die rechte Vorderklaue auf dem Brocken. Es schien eine Ewigkeit wie die zwei sich wütend anstarrten. Als plötzlich Paranoel dazwischen sprang.
    * Keine Rangkämpfe! Wenn ihr unbedingt kämpfen wollt, dann gibt es bessere Orte und bessere Zeitpunkte dafür!* warnte der Elf und trieb die zwei Streithähne auseinander. Aronus trollte sich grummelnd zurück zu den anderen während Selphet in Gewinnerpose neben dem Greifenweibchen stand.
    " Oh ... ich fürchte da werde ich nächsten Frühling einen Zwangsurlaub nehmen müssen..." grinste der Drakhir wobei er seine spitzen Eckzähne präsentierte. Jankris war neben Owatu geschritten und klopfte dem Tua'Tanai kräftig auf die Schulter. " So sind sie die Frauen.... sie verdrehen einem den Kopf, bis man ihn sich irgendwo einschlägt..." noch in der Erzählung wand er sich zum Feuer um sich dort auf den Boden zu setzen. " Letztes Jahr etwa um diese Zeit, hab ich die schönste Frau in meinem ganzen Leben gesehn..." träumte er vor sich hin, den Blick gen Kuppel gerichtet. Karrun seufzte genervt, verdrehte die Augen und drückte dem Zwerg die Hirschkeule in die Hand die er soeben abgezogen hatte. Solche Geschichten hatte er schon zur genüge von dem Geschuppten gehört, der eigentlich viel zu gutgläubig war um ein Greifenreiter zu sein und jede Frau der er über den Weg lief gleich als die Liebe seines Lebens abtat, abgesehen von Rhynn. Karrun stellte sich stattdessen vor den jungen Satyrn und nahm ihm die Schlafende Cath'Shyrr aus den Armen und hob sie hoch um sie auf eine der Satteldecken neben dem Feuer zu legen. Wie aus Reflex klammerten sich einen Moment ihre Hände an den Schultern des Schwadronsführers fest und er hatte sichtliche Mühe sich aus ihrem Griff zu befreien um sie gänzlich abzulegen. Das leise Schnurren das sie im schlaf von sich gab ließ ihn Kopfschüttelnd lächeln ehe er eine andere Decke über ihr ausbreitete.
    " Seltsam... wenn sie so leise ist, nicht Karrun?" warf der Drache ein.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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