[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Er zwang sich geradezu wieder Auszuatmen, als Rhynn ihn dazu ermahnte. Die Schmerzen in seinem Kopf wollten ihn in die Knie zwingen, aber er wollte das nicht zulassen. Das bedeute die Hexe gewinnen zu lassen. Und das war schlimmer.

    Noch stand er und das würde auch so bleiben. Auch wenn es ihm schwindlig machte. Aber nachgeben würde Aufgeben bedeuten. Hilflos sein und ihr ausgeliefert.

    Er versuchte gerade irgendwie den Schmerz umzuleiten und seine Finger krallten sich in seine Unterarme, als die kleine Flamme vor ihm auftauchte.

    „Wann?“ entkam es ihm gequält. Etwas, was er lieber für sich behalten hätte und Dankbar nahm er den Wasserschlauch entgegen. Auch wenn es kein Kraut dagegen gab, so half Wasser vielleicht wenigstens etwas und wen es nur ablenkte.

    Ob es nun tatsächlich das Trinken, oder Trivs Vermutung war, konnte der Tua’Tanai nicht sicher sagen, aber es ebbte langsam wieder ab. Nicht so schnell wie es gekommen war, aber doch hatte er nun nicht mehr das Bedürfnis sich an den Kopf zu fassen, damit der Druck von außen den von innen irgendwie im Zaum hielt.

    Tameqa schob sich von hinten immer näher an ihren Freund heran und gab ihm so unauffällig Halt.

    Er schüttelte den Kopf, als Rhynn ihm riet sich zu setzen. Nun ging es wieder einigermaßen und Tameqas Halt reichte ihm, so hoffte er zumindest.

    „Geht schon wieder.“ Versuchte er die Katze zu beruhigen, oder einfach nur die Aufmerksamkeit von sich zu weisen. Sein Blick folgte aber ihr, wie sie zu dem Magister ging und sich nun doch seinen Rücken ansah.

    Die ganze Zeit schien er doch etwas angespannt zu sein, wirkte nachdenklich, bis er schmerzvoll zusammen zuckte, als Rhynn wohl den Punkt gefunden hatte, auf dem er zu hart aufgekommen war.

    „Langsam, ganz langsam.“ Hörte er da Paranoel hinter sich beruhigend auf Naraniwen einreden und ein Blick über die Schulter bestätigte die Vermutung, dass die Greifin die Augen wieder geöffnet hatte. In Umstand, der in der ganzen Situation gerade für etwas Erleichterung sorgte.

    Jetzt wo Owatu langsam aber sicher wieder klar denken konnte, gingen ihm verschiedene Dinge durch den Kopf. Vor allem die Frage, warum es diese beiden Späher tatsächlich versucht hatten, sie anzugreifen. Er hatte den Befehlt der Hexe ja gehört und eigentlich wollte sie doch nur wissen, wo sie waren und wer noch bei ihnen war. Warum also waren sie nicht nur spähen gegangen? Zudem drei Greifen mit ihren Reitern anzugreifen, wenn man selbst nur zu zweit war, ziemlich töricht war. Andererseits hatte das Pfeilgift extrem schnell gewirkt. Wie weit wäre Tameqa gekommen, bevor auch auf sie ein solcher Pfeil geschossen worden wäre?

    Für den Tua’Tanai ließ das alles hier erstmal nur einen Schluss zu. Die beiden Angreifer wollten vor der Hexe glänzen und Ihr ihn und Paranoel präsentieren. Oder nur die Greifen? Vielleicht hätten sie auf die Greifenreiter nicht mit der Schlafmunition geschossen?

    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Was hatte sich Rhynn da eben ausgesetzt?

    Noch einmal Blickte er zu seiner Flügelmann und dem Magister, aber die beiden schienen nun in einem ernsthaften Gespräch vertieft, bei dem es anscheinend nicht mehr um die Verletzung des Magiers ging.


    „Ich versteh das nicht, „Schüttelte Kerio den Kopf, „Eigentlich sollte ihn sein Amulett jetzt auch vor den Schmerzen bewahren.“

    Die Stirn des Magisters hatte sich in Falten gelegt.

    „Entweder ist sie sehr viel mächtiger, als ich gedacht… urghs…“ begann der Mann und zuckte dann zusammen, als Rhynn die Stelle der Prellung fand.

    „Oder…“ versuchte er es weiter und den Schmerz zu überspielen, gab dann aber doch nach und ließ die Feldsanitäterin erst einmal ihre Arbeit machen.

  • Mit stetigem Druck und gelegentlichem Kreisen, verrichteten ihre Hände ihre Arbeit. Prellungen und Verletzungen zu erfühlen, war zwar immer eher Carors Meisterdiszilpin gewesen, aber ein wenig Gefühl hatte sie dafür schon. Das war auch nötig, denn Tiere konnten nunmal nicht sagen wie sich der Schmerz an bestimmten Stellen auswirkte. Der Magister schüttelte schließlich den Kopf, und jetzt bereute sie es diese Frage gestellt zu haben. Wie dumm das war, dies anzusprechen, wo sie doch zuvor noch das Amulett verbrannt hatten das er verzaubert hatte! Weil sie ihm nicht trauten...

    Für einen Moment verharrten ihre Finger an einer Stelle und ihr Druck auf den Muskel ließ nach, als sie betreten seinen Worten lauschte. Kerio suchte den Fehler bei sich selbst? Das schlechte Gewissen übermannte sie nun vollends. Es war ihre Idee gewesen, das Amulett zu verbrennen. Was wäre denn, wenn Kerio tatsächlich keinerlei Hintergedanken dabei gehabt hätte? Hatte er ihnen auch nur einen wirklichen Grund gegeben ihm zu misstrauen? Seine Worte ließen das zumindest nicht vermuten. Der Feuermagier schien aufrichtig getroffen und nachdenklich, wegen Owatu, dass sie es eine Zeitlang nur fertig brachte, das seltsam verworrene Muster der Brandnarben mit den Augen nachzumalen. Machte sie nicht auch viele Fehler? Hatte sie nicht auch versucht Owatu zu helfen und dabei in vielen Punkten nur Schlimmer gemacht? Was wenn...? Nein. nein. Nicht weiter darüber nachdenken.... Rhynn zwang sich selbst dazu weiter den Rücken abzutasten und tastete mehrfach über den verhärteten Bereich zwischen den Schulterblättern.

    ‚ Oder?‘ hätte Rhynn am liebsten gefragt, befürchtete aber vielleicht sogar eine noch unangenehmere Frage.

    Sollte sie es ihm sagen? Er machte sich unsonst vorwürfe, denn das Amulett hätte vermutlich gewirkt, wenn sie es nicht heimlich zerstört hätten. Aber Owatu in den Rücken fallen? Nein, das wollte sie nicht. Aber, es war zu gefährlich dies so zu belassen, wo es doch vielleicht hilfe gab?

    „ Ich denke nicht, dass etwas gebrochen ist, aber Ihr habt eine Prellung.... hier.“ sachte kreiste sie auf die Stelle ein die sich vermutlich ordentlich Blau verfärben würde und strich mit den Fingerspitzen schließlich vorsichtig über eine erhobene Rötung. „ ... und eine Hautquetschung - hier. Die kommt von der Rüstung. “

    Ja diese gebogene Linie hatte sie schon oft auf den Rücken ihrer Kameraden gesehen. Das kam meist von noch nicht korrekt angepassten Rüstteilen, die in diesem Fall drückten, oder alles Wundscheuern konnten.


    Rhynn zog sich die Tasche vor die Füße und nahm eine Phiole mit einer gelblichen Flüssigkeit heraus.

    „ Vermeidet Unnötige Bewegungen, und ich lege euch eine Kompresse an, wenn das in Ordnung für Euch ist. Wenn ihr ein Stechen spürt, oder das Atmen Schmerzt, müsst ... solltet ihr es melden.... bitte.“

    Fügte sie schnell noch die Höflichkeitsfloskeln an, da sie sich selbst daran erinnerte, mit ihm nicht so zu sprechen wie mit einem Kameraden. Rhynn benetzte ihre Handflächen mit dem Alkoholaufguss und rieb es vorsichtig über die Haut des Magiers. Das Mittel darin wirkte entzündungshemmend und abschwellend vor allem kühlte es, ein wenig hektisch und nicht ganz so sorgfältig, wie es sich gehörte, massierte die das Mittel ein. Das war defentiv schon unangenehm genug.

    Die Greifenreiterin zog, nachdem sie ihre Hände an ihrer Hose abgewischt hatte, eine seltsam breite Bandage aus ihrer Tasche und legte es in schnellen und geübten Bewegungen um den Oberkörper des Feuermagiers. Viel zu nah musste sie dabei an ihn heran, wohl auch ein grund, warum sie schnell mit ihrer Arbeit fertig werden wollte.

    Schließlich - das Bein an dem Stamm abgestützt, zog sie den Verband fester. Der Druck war nötig um die Schwellungen gerin zu halten und kurz hatte der Magier scharf die Luft eingesaugt als sich die Bahnen enger um seinen Körper gezogen hatten.

    „ Entschuldigt. Aber sonst breitet sich der Bluterguss aus und dann könnt ihr Euch garnichtmehr bewegen“


    Für einen Moment erschlaffte die Greifin wieder und ließ sich weiter von ihrem Partner kraulen. Naraniwen hörte eigentlich immer auf Paranoel und träge blinzelte sie aus den halboffenen Augenlidern, ohne einen überstürzten Versuch zu starten sich aufzurappeln.

    Karrun hatte nun die Männer gefesselt und ihre Taschen gelehrt, stellte ihnen aber keine Fragen. Offensichtlich sparte er sich seine Worte, bis Kerio soweit war dazuzustoßen und stäubte nun ein weisses Pulver auf die blutige Schnittfläche von Maraks Wange.

    Rhynn wartete nicht ab, bis der Magister sein Hemd angezogen oder sich gar ungedreht hatte, um sich bei ihr zu bedanken. Nein, Rhynn hatte etwas anderes vor, diese Quälende Zwiespaltigkeit auszumerzen. Es war seltsam... eigentlich stand sie voll und ganz hinter Owatu, verstand nun aber auch die Sorge und die Selbstzweifel des Magiers... wie konnte sie ihm das nur beibringen, sich vielleicht doch auf soetwas einzulassen?


    „ Kann ich dich kurz... sprechen?“ flüsterte sie leise, als sie nun wieder bei ihrem Flügelmann angekommen war. Natürlich hätten sie auch über Selphet und Tameqa sprechen können, doch dabei bildeten sich so schnell kleine Weitergabe und Formulierungsfehler. Und soetwas war schoneinmal ein Grund für einen Streit gewesen weil Selphet einfach nur grob und viel zu direkt übersetzt hatte.

    „ Er..“ ihr Kopf nickte leicht in die Richtung des Magiers, bevor sie weiter redete. „ es wundert ihn, warum du noch solche Schmerzen hast, wo doch das Amulett dich davor bewahren sollte.... Karrun wusste doch, das wir das andere verbrennen oder? ich meine.. ich will ihn nicht verteidigen, aber was wenn es wirklich geholfen hätte? Und er...“ kurz rieb sie wich über die Nase und suchte nachdrücklich seinen Blick . „ Ich meine Karrun vertraut ihm...“ warf sie fast bittend ein.

    „ Was wenn dir das im Kampf passiert?“ Ihr Blick trübte sich etwas als sie wieder in den wald blickte. Ja was wäre wenn? Sovieles konnte davon abhängen.

  • Als Rhynn zu ihm herüber kam, erhob sich Kerio gerad etwas steif und umständlich.

    „Mhh…?“ machte Owatu, irgendwie hörte sich diese Aufforderung nicht gut an. Der Mann gab, doch wohl nicht Tameqa die Schuld an seinem Sturz? Und schickte nun Rhynn um mit ihm darüber zu sprechen.

    Der Tua’Tanai wappnete sich schon innerlich, seine Gefährtin zu verteidigen. Umso mehr war Owatu überrascht, dass es um das Amulett ging.

    „Ich wusste, worauf ich mich einlasse…“ begann er und stoppt dann. Vielleicht wusste er es nicht ganz, darüber, dass die Hexe im Kampf versuchen könnte ihn zu kontrollieren und auch wenn sie das nicht schaffte, ihn trotzdem außer Gefecht setzen würde, hatte er nicht nachgedacht. Zu dem Zeitpunkt war diese Möglichkeit so fern gewesen.

    Sein Gesichtsausduck verriet vermutlich gerade ziemlich deutlich, dass Rhynn da einen Punkt gefunden hatte, der Unbedacht von ihm war und gefährlich.

    „Ja.. ich vertraue auch Karrun.. aber..“ er vertraute diesem Magier nicht. Vielleicht hätte es gewirkt. Vielleicht hätte sein Hokus Pokus, aber auch dazu geführt, dass er die Hexe ständig spüren konnte.

    Und er fühlte sich bei dem Gedanken, was der Magister angestellt hatte einfach nur Benutzt. Zum wiederholten Male. Und zum wiederholten Male durch Magie. Er traute seiner Magie genausoweit, wie der der Hexe.

    Der Tua’Tanai schüttelte mit dem Kopf. „Vielleicht ist er ja ganz anständig.“ Aber selbst das zog Owatu in Zweifel, „ aber er macht mir nicht den Eindruck, als wüste er was er tut er experimentiert herum und… versucht, wie weit er gehen kann. Ich…

    Ralinur ist zu weit gegangen, das reicht mir für mein Leben.“ Sprach er schließlich die Wurzel allen Übels aus.

    Aber was sollte er tun, wenn es wirklich zu einem Kampf kam? Wenn sie das Lager angreifen würden? War das Risiko zu groß, dass die Hexe ihn so ausschaltete? Oder musste man nur schneller sein und die Hexe zuerst ausschalten, oder zumindest irgendwie Zauberunfähig machen.

    Nachdenklich schaute er seine Flügelmann an. Er konnte ihre Bedenken verstehen, aber verstand sie auch seine Abneigung? Eine Abneigung, die so groß war, dass er tatsächlich lieber die Schmerzen hatte, als das veränderte Amulett. Denn auch bei neuerem Nachdenken darüber war er froh das andere Amulett zerstört zu haben.

  • Während Owatu sprach, stellte sie sich selbst immer wieder die Frage, warum sie es überhaupt angesprochen hatte. Zuerst hatte sie es sich über alles gewünscht, dass er wieder so wäre wie vor der Sache mit Rarlinur. Doch dieser Ich-habe-das-so-entschieden-Blick, ließ sie gleich alle Hoffnung verlieren, dass sie ihn umstimmen konnte. Stur... und zwar auf diese Weise, bei der sie ihm durchaus zutraute, alleine aus Trotz auf seine Erste Meinung zu beharren. Und das schien er zu tun.... er formulierte es zwar sehr viel Rücksichtsvoll aber dennoch hörte sie die bitterkeit heraus. Sacht nickte sie mit dem Kopf. Ja sie verstand seinen Standpunkt aber die sorge um ihn fraß sie förmlich auf. Sie wollte seine entscheidung respektieren, aber was wäre wenn es wirklich in einem Ernstfall soweit kam, dass er sich nicht verteidigen konnte? Für einen Moment blitzte das Bild vor ihren Augen auf, wie Owatu vor schnerzen zusammensackte und sich der Djirin über ihn beugte. Die angst davor, ihn nicht beschützen zu können, war so allgegenwärtig, dass sie den Mund aufklappte und dennoch schwieg. Was, wenn sie in so einer situation versagte? Wenn sie zu schwach war? Nicht fähig ihm beizustehen? Es war sein Stolz... und ihr Treuegefühl, ihn nicht zu verraten... aber wenn ihm ihretwegen was passiert? Unwohl fuhr sie mit ihrer Hand über den Oberarm.

    „ Ich....“ ‚frage Karrun ob er dir einen anderen Flügelmann zuteilt.‘ wollte sie gerade sagen, doch brachte sie keinen Ton heraus. Sie könnte sich das nie verzeihen... Ihr Blick huschte fast Hilfesuchend zu dem Anführer, denn die Cath’Shyrr war schlicht überfordert von der Situation.

    „ .. verstehe das.“ antwortete sie und blickte nun auf den Boden... Wenn sie nicht auf ihren Flügelmann achten konnte, was war sie dann für ein Greifenreiter?

    „ Dann... bleibts dabei, Ich werde nichts sagen.“ resignierte die Katze nun und hängte die Tasche wieder in die Halterung. Egal was sie hier tat, es war falsch. Erzählte sie es dem Magister, war es Verrat an Owatu. Wenn sie zugab, Angst zu haben, kratzte es an ihrem Stolz aber dann wäre sie wohl nichtmehr Einsatzfähig. Und wenn sie blind zu Owatu hielt, konnte man es als verschweigen von risikofaktoren und Unterlassung werten... vielleicht sollte sie ihren eigenen Stolz vergessen?

    „ Langsam...“ flüsterte Paranoel leise als Naraniwen mühsam die Vorderläufe aufstellte.

    Schritte näherten sich vermutlich Kerios.. aber so genau wollte die Katze nicht darauf achten.

  • „Danke.“ Meinte Owatu knapp, denn wenn der Magier davon wusste, dann würde er vielleicht irgendwas versuchen.. und das vermutlich ohne ihn vorher einzuweihen. Das wäre doch so Typisch Magier.

    Er lächelte, weil sie ihn verstand. Aber gelichzeitig nagten ihre Bedenk an ihm. Was, wenn die Hexe ihn wirklich damit in die Knie zwang? Wenn er dann doch ihr ausgeliefert war. Und was, wenn das geschah, wenn ein anderer ihn brauchte? Wenn Rhynn sich gerade auf ihn verließ? Vielleicht sollte Karrun vor einem Kampfeinsatz klar stellen, dass sich keiner auf ihn verlassen konnte. So schmerzlich der Gedanke war, so wahr war er auch.

    Owatu schaute zu dem Schwadronsführer und seinem Vetter herüber, die bei den beiden Gefangenen standen und Kerio machte den Anschein, als wollte er Karrun gerade irgendwo anders hin bitten. Der Mensch bestand aber wohl darauf, dass sie zuerst die Gefangenen befragten.

    Weiter kam Owatu in seiner Beobachtung nicht, weil Nara’tee plötzlich hinter ihnen stand.

    „Wie ich das sehe, hatten die beiden mehr vor, als nur zu spähen.“ Meinte der größere Tua’Tanai und deutete mit dem Kopf auf die beiden Kundschafter.

    „Ja, das denke ich auch. Die wollten mindestens die Greifen fangen.“

    „Ja. Ich bin gespannt, was Kerio mit seinem“ Nara’tee vollführte mit den Hände eine fahrige Flammenbewegung, „Aus denen herausbekommt.“

    Während dessen erhob sich nun scherfällig und Federraschelnd Naraniwen, so das Paranoel aufsprang und einen Satz zurück machte um dann gleich wieder seine Hände an den Kopf der Greifin zu legen. Dann hielt der Elf plötzlich erstarrt inne und blinzelte verkampft, bis seine Hände wieder an seinen Kopf wanderten und Naraniwen auffiebte.

    Erschrocken drehte sich Owatu und Nara’tee um und jeden Augenblick erwartete der Mauersegler, dass ihn die Kopfschmerzen auch wieder ereilten, doch dieses Mal blieben sie aus. Dafür sackte Paranoel in sich zusammen.

  • Rhynn war Erleichtert, dass es sich bei den Schritten nicht um Kerio gehandelt hatte, sondern um Nara‘tee. Zustimmend nickte sie, denn natürlich ging es beim spähen darum gerade nicht bemerkt zu werden. Aber was wenn nur auskundschaften gar nicht in ihrem Sinne gewesen war, wenn sie sie nur einen nach dem anderen ausschalten wollten? Rhynn ging die vorherigen Gegebenheiten noch einmal im Kopf durch. Wieviele hätten sie in der kurzen Zeit wirklich ausschalten können? War es nicht töricht so einer übermacht an Greifenreitern gegenüberzutreten? Vielleicht hatten sie doch etwas in der Hinterhand...

    ihr Blick huschte zu dem Gefangenen. Ein fahler Mann mit Unregelmäßigen Bartwuchs und speckiger Kleidung unter seinem Umhang starrte entschlossen zu Karrun auf. Es war offensichtlich dass es einige überredungskunst brauchen würde, bis dieser Kerl mit Informationen rausrückte.

    Genauso schien es der Tua‘Tanai auch zu sehen und ihre gedanken schweiften zurück zum gestrigen Tag. Wie die Flamme vor dem Gefangenem schwebte und ihm die Haut versengte. Nur kurz verzog die Cath’Shyrr das Gesicht, sie empfand kein Mitleid für diese Leute, aber die Vorstellung wie sich das Feuer in die Haut fraß stimmte sie Nachdenklich. Und Owatus Worte, welche den Magister betrafen, ebenfalls.

    Was konnte dieser Kerio eigentlich genau? Ja er war Magister, aber sein Magisches Wissen schien sich auf so vieles Auszudehnen, dass sie owatus Worten zustimmen musste. Man konnte nicht auf mehreren Bällen gleichzeitig tanzen....

    Diese Flamme schien eine Art Folter... Kämpfen konnte er auch, sonst hätte er den Magier auf der Lichtung nicht so schnell überrumpeln können. Sich aber gleichzeitig mit Ritualen und Schutzzaubern auskennen? Und dann war da noch diese Verwandlung...

    Wenn er sich nun, zwar auf vielen Bereichen ein wenig auskannte aber nicht genug um alle Risiken auszuschließen? Dann hatte Owatu die ganze Zeit recht behalten und es war vielleicht sogar gefährlich dem Feuermagier blind zu vertrauen. Nur... wie sollte man jemanden einschätzen den man kaum kannte?

    Karrun vertraut ihm.... sie sind doch wie eine Familie für dich .... Familie sollte man vertrauen.


    Nachdenklich fuhr sich Rhynn mit der Hand über den Kopf und vergrub ihre Hände in dem wirren Knoten, der ihre Haare zusammenhielt, als Naraniwen versuchte aufzustehen. Rhynns Kopf fuhr herum und überlegte, ob sie Paranoel helfen sollte, das Weibchen zu beruhigen oder sie mit ihm zu stützen, doch einer betäubten Greifin unaufgefordert zu nahe zu kommen, konnte enorm Gefährlich sein.

    Doch dann glitten die schlanken Finger des Elfen vom Schnabel langsam und wie in zeitlupe, ging Paranoel zu Boden. Beinahe hätte die Katze ihren Bogen fallen gelassen, als sie unterbewusst mehrere Schritte auf den Schwadronsheiler zumachte. Naraniwen noch im Halbschlaf fauchte und versuchte sich schwankend neben ihrem Reiter aufzubauen, irgendwie musste für sie gerade alles bedrohlich wirken. Die Betäubung und der Schmerz ihres Freundes, dass sie einfach nichts für ihn tun konnte.

    Rhynn stoppte, als die Helle sich schon fast sprungbereit machte.

    * Ich will ihm helfen!* versuchte die Cath’Shyrr in ihr Bewusstsein vorzudringen und für es schien eine ewigkeit zu dauern, bis das Zittern in ihren Läufen zunahm und sie neben dem blonden Elfen zu Boden ging. Naraniwen schnaufte schwer und Paranoel lag zusammengekauert auf der Seite, die Hände gegen den Kopf gepresst schüttelten ihn Krämpfe durch. Rhynn wagte einen Schritt, doch Naraniwen schob nur ihren Schnabel in den Rücken Paranoels, als wollte sie ihm helfen aufzustehen.

    Irgendwer lief hinter ihr, doch das war der Katze egal.. auch dass sie nicht wusste, was sie überhaupt tun konnte, merkte sie erst als sie neben dem Mann kniete.

    Ihre Augen huschten über den Elfen. Doch das erste was ihr einfiel wäre ein Beissriemen, doch den bekam sie unmöglich zwischen seine Zähne. Doch es gab nichts offensichtliches, wodurch diese schnerzen ausgelöst wurden.

    Mit einer Hand schob sie den Schnabel zur Seite, der so nachdrücklixh und verzeifelt versuchte Paranoel auf den Rücken zu drehen um ihn anszusehen

    „ Nicht! Wenn er bricht ists so besser!“ meinte sie in milder strenge zur Greifin, einem Ton den der konzentrierte Caror oft anschlug, wenn er arbeitete.

    Und als sie den Blick wieder senkte um Paranoel zurück in die Seitenlage zu drücken, blickte sie auf Kerio, der sich neben ihr in den Schlamm gekniet hatte, völlig ungeachtet seiner Kleidung oder der Bequemlichkeit, ging es dem Magier einzig darum zu helfen.

    Seine Hände hatten sich auf die Stirn und die Brust des Elfen gelegt und hinterließen einen sachten Schimmer in der Luft. Leise murmelte der Mann seinen Gegenzauber vor sich hin und immer lauter wurde er dabei, während das Glühen fast schon um seinen Körper waberte.

    Rhynn starrte unfähig irgendetwas anderes zu tun, abwechselnd auf Paranoel und dem Feuermagier, dessen Iris immer heller zu werden schien, doch der Körper vor ihnen schien langsam seine verkrampfung zu lösen.

  • Mit Schrecken beobachtete Owatu, wie der Elf sich am Boden zusammen krümmte. Nicht nur, dass es ihm vermutlich auch jederzeit passieren konnte. Nein, irgendwie war er mit dran schuld, dass die Schmerzen, die die Hexe verursachte, Paranoel gerade zu einem zuckenden Häuflein Elend machten. Kerio glaubte, dass sein Zauber nicht wirkte, weil er nicht zugeben wollte, dass ihm das Handeln des Magisters missfiel. Paranoel könnte es gerade besser gehen…

    „Scheiße.“ Murmlete Owatu vor sich hin.

    „Da sagst du was wahres. Wenn euch das im Kampf passiert..“ stimmte Nara’tee mit in Rhynns Bedenken ein.

    „Ich weiß!“ unterbrach ihn der Mauersegler und schritt entschlossen auf die Dreiergruppe aus Rhynn, Kerio und Paranoel zu.

    Der Magier wirkte offenbar einen Zauber und es schien so, als ob Kerio erfolgreich war, denn das Krampfen ließ nach.

    Blass lag der Elf zwischen den beiden Ersthelfern, sein Atem ging schwer und er schien ein bisschen benommen. Stöhnend versuchte er sich gegen die verkrampften Glieder zu strecken, machte aber noch keine Anstalten wieder aufstehen zu wollen, wenn auch Naraniwen mit ihrem Schnabel an dem Magier vorbeidrängte hin zu ihrem Freund.

    „Mir fällt auf Dauer nicht viel mehr ein, als den Zauber, denn ich auf Owatus Amulett gewirkt habe. Aber der wirkt ja nicht.“ Murmelte der Zauberer zerknirscht. „Ich kann nicht immer so schnell einen Gegenzauber wirken. Und der vertagt das Problem ja auch nur…. Wenn sie jetzt wieder anfangen würde, dann…“ das murmeln wurde immer leiser und hörte sich fast mehr wie ein Selbstgespräch, oder lautes Denken an.

    So wie der Mann jetzt wirkte, konnte Owatu tatsächlich keinen Groll gegen ihn verspüren. Alles aus ihm sprach ehrlich, dass er helfen wollte. Nicht, dass er einfach seine Macht demonstrieren, oder wild herumexperimentieren wollte. Nein, er wirkte besorgt, nachdenklich und machtlos.

    Owatu kam noch näher heran und ließ sich schließlich in die Hocke neben Rhynn sinken. Mit den Schultern zuckend schluckte er seinen Stolz herunter.

    „Oh man..“ stöhnte der Elf in dem Moment auf und fuhr zittrig mit der Hand an seinen Kopf… „Nochmal halt ich das nicht aus.“

    „Vielleicht wirkt dein Zauber doch….. das hier ist nicht mehr das, was du verzaubert hast.“ Die Worte kamen ihm nicht leicht von den Lippen, aber er musste das zugeben. Weil er sonst derjenige war, der für Paranoel eine Entscheidung traf. Es war eine Sache, ob er den Schmerz für sich wählte, aber eine ganz andere, das einem Kameraden zuzumuten. Verlegen und beschämt legte der Tua’Tanai die Hand in den Nacken und wischte ein paar der langen Haare zurück

    „Was?“ fragte Kerio leicht irritiert nach.

    „Ich hab es ausgetauscht.“ Versuchte es Owatu nun klarer, auch wenn es sich nicht besser anfühlte das nochmal zugeben zu müssen.

    „Gibt’s das andere noch?“

    „Nein, wir haben es verbrannt.“ Lautete die Antwort des Greifenreiters und er zog den Kopf ein wenig mehr zwischen die Schultern. Hoffentlich hatte Kerio das wir nicht bemerkt. Er wollte Rhynn da nicht mit reinziehen.

  • Rhynns Kopf zuckte erschrocken nach oben als Owatu zugab, das Amulett verbrannt zu haben. Mit der Linken Hand griff sie in Paranoels Nacken um, damit sie ihn weiter stützen konnte. Was tust du denn da?! Verriet ihr Blick als sie den Mauersegler fast vorwurfsvollansah. Nicht etwa weil er sie da mit hineinziehen könnte, vielmehr weil er zuvor noch so starr darauf beharrt hatte seinen Stolz zu wahren. Schweigen wollte sie dem Magier gegenüber und hätte es auch getan, doch die iritierte Nachfrage Kerios ließ sie fürs erste ganz leicht den Kopf schütteln.

    „ Was warum?“ warf der Magister ungläubig hinterher und sah nun zwischen den beiden Greifenreitern hin und her. Nun wurde Rhynn heiss. Ob vor Scham, weil sie der Blick des Mannes traf oder vor Wut, weil sie ihren Flügelmann verteidigen wollte.

    Es war Owatus gutes Recht! Ihr Herz schlug weiterhin so dass es in ihren Ohren pochte.

    „ Das ist unsere Sache.“ antwortete sie ernst und brach den Blickkontakt erst ab, als Paranoels Hand in der Luft schwebte, als wollte er sich ein wenig aufrichten. Ja es war ihre Sache, da schloss sie sich nicht aus. Sie hatte das Feuer entfacht und vorgeschlagen das Amulett zu tauschen, sie hing da genauso drinn wie Owatu. Kerio blinzelte mehrfach, offensichtlich verwirrt von dieser Ansage und entließ dann langsam die angehaltene Atemluft durch seine schmalen Lippen. Ja, Rhynn war aufgebracht gewesen, als er diesen Zauber gewirkt hatte, aber dass hätten sie doch melden müssen?!

    „ Ehm...“ stotterte er herum und die Greifenreiterin wunderte es wirklich, dass er so ruhig blieb, eher schien er weiterhin nachdenklich. „ Wenn... also... ich weiss ich habe einiges Falsch gemacht. Ich verstehe eure Einstellung sehr gut. Ihr kennt mich nicht... aber ich wollte wirklich nur helfen.“ er nickte ernst und appelierte wohl hauptsächlich an Owatu, denn die Frau sah garnichtmehr von dem Schwadronsheiler auf.

    „ Ich kanns nur anbiet-.“

    „ Würd.. et ihr es an mir aus..probieren?“ presste Paranoel hervor undals er sich weiter aufrichtete hustete er.

    „ Wenn ich darf..?“ begann der Mensch nun kleinlaut und streckte die Hand nach Paranoels aus, die das Amulett unter dem Harnisch hervorfriemelte.

    „ Mir ist alles recht... solang ich das nicht nochmal erleben muss.“ schnaufte er entschlossen und wurde in Rhynns Armbeuge ein wenig schwerer. Offensichtlich war er erleichtert, dass die Schmerzen nachgelassen hatten und er wieder Herr seiner Sinne war.

  • Rhynns Blick verursachte, dass ihm augenblicklich viel zu heiß wurde. Es tat ihm leid, er wollte sie gar nicht erwähnt haben. Aber sich zu korrigieren hätte doch noch mehr die Aufmerksamkeit darauf gezogen.

    Doch sie war es, die schneller als er antwortete. Noch während Owatu darüber nachdachte, wie und ob er sich erklären sollte, gab ihm Rhynn eine patzige Antwort. Da der Magister aber daraufhin auch nicht weiter nachfragte, machte der Tua’Tanai sich auch nicht mehr die Mühe zu entschuldigen. Darum war er umso Überraschter, als sich Kerio entschuldigte, anstatt eine Predigt, oder ähnliches loszulassen. Das er aufrichtig war glaubte er ihm sogar. Aber trotzdem wollte er lieber nicht darüber reden. Es hatte ihn schon genug Überwindung gekostet, das mit dem Amulett vor dem Mann zuzugeben. Also nickte der Mauersegler und dann wurden sie sowieso alle von Paranoel abgelenkt.

    ‚Tut mir leid, Kumpel‘ sagte er innerlich zu dem Schwadrohnsheiler, der so verzweifelt nach diesem Strohhalm griff.

    Kerio griff sich das Amulett, dass der Blonde ihm hin hielt und begann nun den Zauber zu wirken, den er gestern auch schon auf Owatus Anhänger gesprochen hatte.

    Viel tun konnte der Tua’Tanai hier nichtmehr. Kurz die Augen schließend, wandte er sich im Geist an Naraniwen *wenn du nachher wieder mit ihm sprichst; sag ihm, das es mir leid tut. Ich war egoistisch* Dann stand er auf und richtete seine Augen wieder auf den Waldrand.

    Ob sie es wohl nur noch bei ihm versuchen würde, wenn sie keine Wirkung mehr auf ihr anderes Opfer hatte? Bekam sie mit, dass ihr Zauber eine Wirkung hervorrief, wenn auch nicht die, die sie sich wohl wünschte? Oder versuchte sie es einfach nur immer mal wieder? Erging es Jankris und Markun vielleicht gerade genauso? Oder waren die zu weit weg und damit in Sicherheit?

    Viele der Fragen, die dem Greifenreiter gerade durch den Kopf schwirrten, konnte Kerio mit Sicherheit beantworten. Aber ihn zu fragen hielt Owatu für unangebracht. Nicht, nachdem er ihm gerade so vor den Kopf gestoßen hatte und quasi offen zugegeben hatte, ihm nicht zu trauen.

    „Wie geht es ihm?“ fragte Nara’tee, der langsam zu ihm aufgeschlossen hatte.

    „Wohl besser. Kerio hat irgendwas gemacht, damit es aufhört und bezaubert nun sein Amulett.“ Erklärte Owatu seinem Volksmann.

    Nach einigem Zögern nickte Nara’tee. Wohl behagte dem Hyänenman dieser Gedanke auch nicht, aber er sah, dass es notwendig war.

    *Achtung! Im Gebüsch, bei Nim!* hallte plötzlich die Warnung Sereliels durch die Köpfe der Greifenreiter und die braungeleckte Greifin des Elfen brachte sich in Hab-Acht-Stellung zu dem Punkt hin, wo das Rascheln herkam.

    Sofort war Owatu bis aufs äußerste gespannt. Seine Hand umfasste den Griff des Kopesh fester, der sich immernoch sehr ungewohnt anfühlte. Aber die Schwertlanze steckte noch in der Halterung an Tameqas Sattel und es wäre ziemlich auffällig, wenn er die jetzt ziehen würde.

    A machte allerdings Sereliel auch schon einen Satz ins Gebüsch und ein Aufschrei folgte. Theel war nur wenige Augenblicke zusammen mit seinem Greifen an der gleichen Stelle.

    Für einen Moment unsicher, ob er auch dorthin rennen sollte, oder die Stelle hinter ihnen im Auge behalten, entschied sich Owatu seine Stellung nicht aufzugeben, solange nicht klar, war das die vier Hilfe brauchten. Wenn sie gerade von weiteren Leuten überrascht wurden, dann konnten sie auch von anderen Stellen eingreifen.

    Wie töricht waren sie doch gewesen! Sie hatten sich durch den ‚Angriff‘ der Hexe ablenken lassen. Möglicherweise war das die ganze Zeit Teil des Plans gewesen. Ihn und Paranoel außer Gefecht setzen und eventuelle andere Greifenreiter damit ablenken. Dann ergab der Betäubungspfeil auch Sinn. Unruhig beobachteten die Augen des Greifenreiters den Wald vor ihm. Auch Tameqa und Selphet waren wachsam und schirmten gleichzeitig Naraniwen und Paranoel, sowie Kerio und Rhynn ab.

  • Eigentlich sollte er liegen bleiben, doch das hier war nicht das Lazarett, sondern ein Einsatz wo es darauf ankam schnell wieder auf die Beine zu kommen, also legte sie sich Paranoels Arm auf ihre Schulter um ihm in dieser halb sitzenden Position Halt zu geben. Die Hoffnung die in den blauen Augen des Elfen spiegelte, ließ sie nur schweigend die Hände der Männer beobachten. Und es sah genauso aus wie das was Kerio zuvor bei Owatus Amulett gemacht hatte, vielleicht war die ein oder andere Bewegung anders... aber was verstand sie schon davon. Nur das Paranoels Atmung langsamer wurde und sein Gesichtsausdruck nichtmehr ganz so gequält wirkte, ließ sie glauben, dass vielleicht nicht Alles was von den Stadtmagiern Magiern kam, so schlecht sein musste. Immerhin hatte Kerio dem Elfen geholfen.

    Für kaum eine Sekunde war ihr Blick zu Owatu gewandert. Wenn das half und ihm wirklich niemand was böses wollte? Doch wenn er in seiner Meinung festgefahren war, konnte vermutlich nur noch Tameqa ihn umstimmen.

    Außerdem hatte Rhynn gesagt, sie wollte sich nicht einmischen.... Aber was wenn sie ihn im Gefecht nicht beschützen konnte? Wenn sie versagte?! Fast ruckartig fuhr die Katze zusammen. Nicht nur der Gedanke, vielleicht vor Karrun zuzugeben, dass sie sich dem nicht gewachsen fühlte, nein auch der plötzliche Aufruhr gleichermaßen hatten sie erschreckt. Ihr Bogen war zu weit weg. Warum hatte sie den auch fallen lassen? Doch Paranoel hing noch auf ihrer Schulter, so dass sie trotz ausgestrecktem Arm nicht an das geschwungene Holz herankam.

    Selphet knurrte irgendwo in ihrem Rücken, das er hier war gab ihr Sicherheit und dennoch hätte sie viel lieber diese blöde Waffe!


    Kurz quietschte die Greifin im Gebüsch auf und ruckhaft zuckte sie von ihrem Gegner weg, alshabe sie irgendwas am Schnabel getroffen. Doch sogleich setzte sie wieder zu einem Angriff an. Nara‘tee schritt leise schleichend, einen Pfeil an der Sehne, auf der Gegenüberliegenden Seite den Waldrand zu.

    Rascheln... flink, deutlich und dennoch schwer zu orten.. bis ein großer grauer Hund aus dem gebüsch sprang und den Tua‘tanai Angriff. Beim ersten Mal konnte die Hyäne ausweichen, doch das abgerichtete Tier verbiss sich in Nara‘tees Unterarm und riss an seiner Beute.

  • Gerade durfte er nur nach vorne in den Wald schauen und musste dabei den Drang unterdrücken, sich umzudrehen. Wie ging es Paranoel und Rhynn? Und.. das Quietschen Sereliels machte den Drang sich in die andere Richtung zu begben und den anderen zhu helfen noch stärker. Nur was, wenn gerade dann jemand aus dem Gebüsch vor ihm sprang, weil er genau auf diese Unachtsamkeit von Owatu gewartet hatte? Bedachten Schrittes ging der Tua'Tanai Rückwerts, ohne seinen Blick von dem Waldabschnitt vor ihm abzuwenden. Für den Fall der Fälle war er so aber näher an den Kameraden.

    Aus den Augenwinkeln sah der Mauersegler, wie Zurulele zuerst mit kräftigen Flügelschlägen abhob um sich dann wohl auf eine beute zu stürzen? Möglicherweise ihrem gefährten zu Hilfe zu eilen? Das nächste was er hören konnte, war das Fiebsen eines Wolfes, oder Hundes, so genau konnte er es nicht einordnen.

    *Owatu vor, sichere den Wald* kam da der Befehl von Karrun über Marak, mit einem Bild des Waldstücks vor ihm. Kurz bestätigte er im Geist, dann rief er Tameqa zu sich. Offenbar wurden sie von irgendwem angegriffen, da brauchte er auch nicht mehr auf Schein achten. Als die Greifin bei ihm war, zog der Tua'Tanai die Schwertlanze aus der Halterung und trug der grauen auf, das Kopesh zu Rhynn zu bringen. *Wo ist sie und wie geht es Paranoel?* fragte er seine Gefährtin, die den Griff der Waffe mit dem Schnabel aufnahm.

    Owatu hatte noch keine drei Schritte auf die nahestehenden Bäume zugemacht, da sandte sie ihm auch schon das Bild der Katze und des Elfen, wie dieser halb auf Rhynn hing und wohl all seine Kraft zusammen nahm, um sich irgendwie hoch zu bekommen. Das Bild jagte ihm doch einen kalten Schauer über den Rücken. Die volle Kraft der Hexe musste heftig für den Schwadronsheiler gewesen sein. Und nun band er zwei andere Leute. Kein Wunder, dass er so schnell wie möglich wieder hoch kommen wollte.

    Sich selbst ermahnend wischte er das Bild im Geiste fort. Jetzt musste er sich auf etwas anderes konzentrieren.

    Und er war nicht alleine, was ihn gerade doch irgendwie beruhigte. Karrun tauchte an seiner Seite auf und gab ihm kurz mit einem Fingerzeig zu verstehen, dass er Links herumgehen sollte und Karrun rechts herumgehen würde.

    Owatu nickte kurz und nahm die Waffe ihn die Hut.


    Zurulele hatte sich auf den Hund gestürzt und kurzen Prozess mit dem Tier gemacht, dass sich in die Unterarmschiene des anderen Tua'Tanai verbissen hatte. Für die Greifin war der Hund vor allem Beute, doch erst einmal stellte sie sich schützend vor den Hyänenmann, der schmerzverzerrt die Armschiene versuchte etwas zu lockern, dann sichtlich innerlich nach Kraft suchte und schließlich ohne ein Wort zu sagen seinen Speer wieder aufnahm um weiter zu Nim zu gelangen.

    Weit musste der Tua'Tanai allerdings nicht gehen, da kam ihm der Elf schon entgegen. Sereliel trieb einen Mann vor sich her, der die Züge eines Halbelfen hatte, aber seine Haut war dunkel und die Haare nur wenig heller.

  • Rhynn versuchte ihr linkes Bein in sicheren Stand zu bekommen, bevor Paranoel gegen sie kippte. Auf hilfe konnte und wollte sie sich in so einer Situation nicht verlassen. Gegen die ganzen Vorurteile Arbeiten, dass sie zu schwach war um einen Kameraden zu tragen, das war immer der größte Ansporn gewesen. Aber diesmal war es keine Übung und Paranoel half soweit es ihm möglich war mit.

    „ Hoch mit dir.“ presste sie zwischen den Zähnen hervor und stemmte sich vom Boden ab, dass ihre Muskeln schmerzten und wankend kamen die beiden zum stehen. Ihre Finger klammerten sich um das Handgelenk als sie sich umsah und versuchte die Lage einzuschätzen. Selphets Körper schirmte sie zwar von dem Tumult ab, aber genau desswegen war kaum noch etwas zu erkennen.Trabend polterten mehrere Pfoten über den Boden und selphet spreizte die Flügel und machte fauchend einen Satz nach vorne um sich den nächsten Jagdhund zu schnappen, der aus dem busch gesprungen war.

    Rauschend tauchte Tameqa vor ihr auf und schaffte es nur knapp zu bremsen, ohne in die Zwei hineinzurumpeln.

    Rhynn fing mit der Rechten die Waffe auf, die die Graue fallen gelassen hatte, bevor sie ihrem Gefährten und dem Anführer hinterherrannte.

    Paranoel versuchte sich von Rhynn zu lösen um sie nicht weiter zu behindern, doch so ganz wollte sie ihren Schwadronsheiler nicht loslassen. Er war wirklich bleich um die Nase und Naraniwen schwankte auch noch unkoordiniert.

    * Selphet!* rief sie dem Braunen zu und sandte ihm das Bild von vier weiteren Hunden, die dicht gefolgt von einem Mann zwischen zwei Wacholderbüschen hinausrannten. Irgendwie schien der Mann überrascht bevor er die zähne fletschte wie seine Hunde, denn eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass die Greifen noch standen. Die Greifenreiter hetzen und zum lager treiben, das wäre seine Aufgabe gewesen nachdem sie betäubt worden waren.

    Rhynn hob das Khopesh höher, bereit einen der Köter oder gar den Mann selbst abzuwehren.


    Karrun schlich durch das noch immer leicht nasse Blattwerk. Nun galt es weitere Angreifer aufzuspüren, bevor sie auf seine Männer losgehen konnten oder irgendwer vorrausrennen würde, um Alarm zu schlagen. Owatu musste etwa 10 Schritt links von ihm sein... eine Abschätzung denn hören konnte er ihn nicht. Obwohl der Schwadronsführer Aufmerksam war, bemerkte er die schlanke verhüllte Frau zunächst nicht, die sich hinter einem, Vom Sturm gebrochenem, Baumstamm versteckt hatte und nun mit einer Handbewegung die Falle auslöste. Ohne darauf zu achten, ob ihr Opfer in die Falle gegangen war, rannte sie los. Sie musste zurück zum Lager und berichten.. dieser Kolobrin hatte es vermasselt und es waren viel zu viele Greifenreiter gewesen, doch ihre Fluchtroute kreuzte genau Owatus Schleichweg...

  • Der Elf löste die zittrige Hand von Rhynn um sie nicht weiter zu behindern. Die Frau brauchte Bewegungsfreiheit, denn auch wenn Selphet schützend vor die Cath’Shyrr sprang um den ersten Hund an der Kehle zu packen und zu boden zu schleudern, so, dass man sich bei dem hässlichen Geräusch, dass entstand sichern sein konnte, dass der Greif dem Tier dabei augenblicklich das Genick gebrochen hatte, war es nicht gut wenn er die Katze behinderte.

    Seine Hand fuhr an die Schulter seiner Greifin, die nur wenig sicherer als er selber stand, aber dafür vier Beine hatte.

    Und es war das Richtige gewesen, denn während der braune Greif noch mit seiner Beute beschäftigt war, sprang auch schon der andere Hund auf die Greifenreiterin zu und Naraniwen wirbelte herum, um sich zwischen den Hundeführer und ihren Zweibeiner zu bringen.

    „Nei..rgh!“ entkam es Paranoel, als er sah, wie seine Gefährtin schwankte, dafür war sie noch zu angeschlagen. Doch er ebenso. Für eine ausweichende und sich von Naraniwen lösende Bewegung war es zu spät. Der Schwung riss den Elfen wieder von den Beinen und mit aufschlagenden Flügeln folgte ihm die Gefiederte, so dass sie ihn halb unter sich begrub.

    Aber der Panische Flügelschlag riss ebenso den angreifenden Mann von den Füßen und hart kam der Hundeführer neben Rhynn zu Boden.


    Es war hier viel zu verdächtig Still. Entweder lauerte irgendwo hockend jemand, oder es spielte sich wirklich alles nur hinter ihnen ab.

    Dann krachte plötzlich irgendwas durch die Äste. Schlagartig wandt der Tua’Tanai den Kopf in die Richtung, wo Blätter rieselnd zu Boden fielen und konnte ein schlaffes Netz zwischen den Ästen erkennen. Doch um sich zu fragen, was das sollte, oder überhaupt zu realisieren, was das bedeutete, soweit kam er gar nicht. Vor Ihm brach nur wenige Augenblicke später eine Frau durch das Unterholz und rannte geradewegs in den Abgelenkten Greifenreiter hinein. Refelxhaft riss der Tua’Tanai die Waffe hoch, als er im Augenwinkel den Schemen einer Person ausmachte. Die Frau schrie auf, als sie geradewegs in das Stumpfe Ende seiner Schwertlanze lief, aber ihr Schwung zwang Owatu dazu einen Schritt zurück zu machen, so dass er mit dem Rücken die Äste des Baumes hinter ihm zu spüren bekam. Hätte er doch besser den Kopesh behalten, denn zum Ausholen mit der Lanze war es jetzt zu eng. Die zierliche Frau nutzte die Gelegenheit um von ihm weg zu kommen, auch wenn das getroffene Bein wohl die Drehbewegung nicht mochte.

    Der Greifenreiter setze der Frau nach.

    „Bleib stehen!“ rief er, auch wenn er wusste, dass er sich die Puste auch sparen könnte, er selber würde auch niemals stehen bleiben. Doch er würde kämpfen, so sah die Frau allerdings nicht aus. Was machte sie hier? Gehörte sie überhaupt zu den Angreifern?

    Fragen, die es später zu beantworten gab.

    Die Schwertlanze nur noch in einer Hand hastete der Mauersegler der Frau hinterher. Die andere Hand schützend nach vorne gestreckt um die zurückpeitschenden Äste rechtzeitig abzufangen.

  • Die Blätter peitschten an ihr Vorbei und rissen der Späherin die Kapuze vom Kopf als sie vor dem Tua‘Tanai flüchtete. Das aschlonde Haar wehte in verfilzten Strähnen hinter ihr her und machte es so noch einfacher für Owatu, sie in der dunkeltrüben umgebung des Waldes auszumachen, wann immer das Tageslicht durch die Blätter brach. Die Schritte hinter ihr wurden lauter. Er war viel zu schnell! Unter einem Ast hindurchtauchend, packte sie Mit beiden Händen einen langen biegsamen Zweig der auf Kopfhöhe aus einer Jungen Weide wuchs und ließ sich mit aller Kraft fallen um in unter kräftiger Spannung durchzubiegen. Die Frau hoffte einfach darauf, dass ihr Verfolger schon nahe genug war und ließ den Ast los und rannte weiter. Peitschend schoss der Ast auf Owatu zu, während Tameqa seitlich hinter Ihrem Freund ausbrach um die Verfolgung aufzunehmen. Im jagen war sie gut... sie liebte das und das blut rauschte durch ihre Adern, als sie spielerlisch vor ihre Beute preschte und ihr den Weg blockierte um sie wieder zurück zu dem tua‘Tanai zu treiben.

    Doch wie aussichtslos die Situation war, erkannte die Gejagte erst, als Owatu vor und Karrun links von ihr auftauchte. Schnell tasteten ihre Hände ins Innere des Überwurfs.


    Rhynn holte mit der Waffe aus, denn zum ausweichen war kaum genug Platz und mit der wendigkeit des Vierbeiners, konnte sie wohl kaum lange genug mithalten. Der Abgerichtete Hund war Jung, aber nicht weniger Kräftig und als er vom Boden Absprang, riss die Katzenfrau das Khopesh herum. Die Wucht des Tieres hätte sie beinahe mit umgerissen, als die Klinge auf Fleisch traf und Rhynns linkes Bein um gut eine Elle nach hinten rutschte. Jaulend landete das Tier auf dem Boden, fast zeitgleich mit seinem Menschen. Doch anders als der Hund versuchte sich der Hundeführer zähneknirschend wieder aufzurichten. Die Greifenreiterin wirbelte ihre Waffe herum und wischte dem Mann mit ihrem Fuß den Arm weg, den er gerade benutzen wollte um sich vom Boden aufzurappeln. Schnell drückte sie den Angreifer mit dem Knie zwischen den Schulter Blättern geübt zu Boden und wollte ihn festsetzen. Als ein schneller Schatten auf sie zuschoss. Der Cath’Shyrr blieb nur zeit den Arm hochzureissen um ihr Gesicht vor den Zähnen des Hundes zu schützen und sich ein wenig mehr auf ihren Gegner zu ducken.

  • Mit voller Wucht peitschte der Ast gegen den hochgerissenen Arm des Tua’Tanai, der instinktiv seinen Kopf schützen wollte. Verdammtes Miststück schoss es ihm durch den Kopf, als sich ziehend der Schmerz ausbreitete, aber eigentlich war er vor allem über sich selbst am Fluchen, weil er so dumm gewesen war, die Armschienen immer noch nicht anzuziehen, die hätten ihn jetzt vor dem peitschenden Ast bewahrt. Zeit wirklich darüber nachzudenken, oder den Arm Beachtung zu schenken, war aber nicht. Die Aktion der Frau hatte ihn verlangsamt und nun musste er wieder aufholen. Fast hätte er sie gehabt. Aber zum Glück jagte er mit Tameqa. Entkommen konnte sie ihnen nicht. Mit ein paar großen Sätzen, die sie durch die Äste brechen ließ, brachte sich die Greifin hinter die Beute und aus dem Augenwinkel sah er Karrun herranjagen.

    Auch die Späherin erkannte wohl, dass ihre Situation aussichtlos war. Abrupt war sie stehen geblieben, schaute sich nach allen Seiten um und griff dann nach irgendwas unter ihrem Mantel. Sie wollte also doch Kämpfen, erkannte Owatu und wunderte sich im nächsten Augenblick, keinen Dolch oder Ähnliches in ihrer Hand zu entdecken, sondern eine Phiole deren Korken sie zog und zwischen Karrun und ihm auf den Boden warf. Gleichzeitig wirbelte die Frau herum und sprang in die Lücke zwischen Karrun und Tameqa, wohl in der Hoffnung dort zu entkommen.

    Ein beißender Geruch kam dem Tua’Tanai entgegen und im selben Moment, wo er die Luft anhielt, bedeutete er auch der Grauen, das Zeug nicht einzuatmen. Die erste Regel, die ihnen Karrun bei Kontakt mit merkwürdigen Rauchschwaden beigebracht hatte. Und sie waren viel zu nah dran, um dem sich ausbreitenden Rauch zu entkommen

    Wie Tameqa der Gejagten hinterher setzte konnte der Tua’Tanai gerade so noch erkennen, dann begann der Rauch so dermaßen in den Augen zu brennen, das er Reflexhaft die freie Hand vors Gesicht schlug und zurück stolperte.


    Erschrocken versuchte sich Naraniwen wieder aufzurappeln und Paranoel sich unter dem schweren Körper der Greifin herauszuziehen. Hilflos musste der Elf mit ansehen, wie der Hund auf Rhynn zuschoß.

    „Pass auf!“ zu rufen, war das Einzige, was er tun konnte, denn seine Beine waren nicht frei genug um einzugreifen.

    Die Katze riss den Arm hoch. Hoffentlich rechtzeitig, denn ob der Hund ihren Arm zu packen bekam, dass konnte Paranoel nicht genau erkennen. Nur, wie Selphet fast zeitgleich mit zuschnappen des Hundemauls über das Tier herfiel und den Hund von Rhynn weg riss. Aufjaulend musste der Köter von seinem eigentlichen Ziel ablassen und sich nun eines Greifen erwehren, dessen scharfer Schnabel auf ihn niedersauste. Zähnefletschend versuchte sich der Hund unter der Pranke des Greifen zu drehen und seinerseits zuzubeißen. Doch der Greif war schneller und stärker. Ehe Paranoel sich versah, hatte Selphet seine Beute erlegt, ohne dass diese die Chance gehabt hätte sich noch großartig zu wehren.

  • Rhynn kniff die Augen zusammen, egal was kommen würde, sie durfte den Mann nicht loslassen. Vor dem Hund hatte sie weniger Angst als vor einem Mann, der sie packen und festhalten konnte. Der Hund tat nur was ihm befohlen worden, war kein Tier war von grundauf so bösartig wie ein Zweibeiner. Doch der Schmerz blieb aus, Nur ein heftiges Ziehen fuhr durch ihren Körper als Selphet in letzter Sekunde zu hilfe kam und den Köter von ihr wegriss, der sich bereits in der Armschiene mit den Zähnen verkantet hatte. Der Schwung hätte sie beinahe von ihrem Gefangenem mit herunterbefördert, doch warf sie nun ihr ganzes Gewicht zurück auf den Rücken des Mannes um ihm die Hände zusammenzunehmen. Selphet schüttelte seine Beute und ließ sie dann achtlos fallen, als er sah wie sich der Hundeführer unter seiner freundin wehrte. Knurrend sprang er näher und drückte den Kopf des Mannes mit einer Pranke in den Dreck.

    * HALT STILL!!! Oder ich zerquetsche deinen Schädel!* drohte er laut und verlagerte demonstrativ das Gewicht weiter nach vorne, dass der Kerl nur aufschrieh und dann schnell die Hände im Rücken zusammenzuführe.

    Schnell zog Rhynn die Riemen fest und kletterte von dem Gefangenem um sich umzusehen. Paranoel lag auf dem Rücken und schob sich mit einem Bein unter seiner Greifin heraus. Während Kerio gerade die Feurige Hand sinken ließ um sich ebenfalls nach den beiden umzusehen. Die Waffe erhoben, machte sie sich bereit sogleich den nächsten Gegner abzuwehren, doch gerade schien das garnichtmehr nötig. Zwei dunkle Haufen, lagen versengt übereinander und der Gestank nach verbranntem Fell und Fleisch drang an ihre Nase. Kerio atmete schwer stürzte offensichtlich hatte er zwei der Hunde selbst abgewehrt.

    Halt suchend fuhr ihre Hand an Selphets Kopf um sich von dem Mann aufzurappeln und um den Braunem für die Hilfe zu danken fuhr sie ihm Kraulend durch die Daunen. Der Schreck saß noch tief und Männer waren weiterhin achtsam..

    „ Wo sind Owatu und Karrun?!!“ warf sie erschrocken ein und suchte den Waldrand nach ihnen ab, offensixhtlich bereit auf der Suche nach ihnen durch den Wald zu stürmen.


    Karrun setzte der Frau nach. Sie durfte nicht entwischen! Er ignorierte das Brennen in den Augen und in der Lunge die nach Luft verlangte, als er ihr zwischen den Bäumen hinterhersprintete. Plötzlich stolperte die Frau und Karrun bekam ihren Umhang im Rücken zu fassen. Schwungvoll riss er daran und beförderte die Flüchtende direkt in seine Arme. Nur kurz gelang es ihr zu schreien, bevor Karrun ihr die Hand auf den Mund presste und sie somit zum schweigen brachte. Wild schlug die Frau um sich fürchtete offensichtlich um ihr Leben, als Karrun sie zurück zu Owatu schleifte.

    Schnell erfasste er das Problem, das Owatu zu haben schien und drehte ihm die Seite zu an dem sein wasserschlauch hing.

    „ Spül dir die Augen aus! Das ganze Gesicht und die Hände gleich mit!“ beschwor er ihm und zuckte unter einem lauten „ Au!“ zusammen, als die Frau es schaffte ihre Zähne in seine Finger zu versenken. Doch der Griff um ihre Körpermitte war so unerbitterlich, dass sie nicht entkommen konnte.

  • was ist mit dir? fragte Tameqa erschrocken, als sie wohl den Anflug von Panik, ihres Freundes mitbekam. kom nicht in die Nähe von dem Zeug warnte er die Greifin und versuchte das Beißen aus den Augen zu reiben um sie endlich wieder auf zu bekommen. Krampfhaft versuchte er die Lieder aufzudrücken und verschwommen sah er jemanden auf sich zukommen, der viel zu dick für Karrun war und eindeutig zu viele Gliedmaßen besaß. Die panik stieg, weil er nicht richtig sehen konnte und das was er sah noch nicht mal als real einstufen konnte. Aber die Stimme war eindeutig die des Schwadrohnsführers. Und die Ruhe die darin lag nahm dem Tua'tanai etwas von der Angst. Fahrig griff er nach dem eigenen Wasserschlauch, denn was der Mensch ihm angedeutet hatte war für Owatu nicht zu erkennen gewesen.

    “halt Still!“ hörte er die zappelnde Gestalt vor sich sagen und da wurde Owatu auch klar,,dass es zwei Personen sein mussten, die er sah.

    “Hast du das Miststück?“ fragte der Tua'tanai nach.

    “ja, hab sie!“ lautete die Antwort, als sich Owatu das kühle Wasser übers Gesicht laufen ließ. Tatsächlich und Glücklicherweise spülte es das Brennen hinfort.

    Ein vorsichtiger Schnabel berührte den Greifenreiter an der Schulter und er versuchte die zugeschwollenen Augen wieder zu öffnen.

    Ein großer grauer Fleck identifizierte er als den Kopf der Greifin und seine Hand legte sich in das weiche Gefieder, bevor er erneut die Wasserblase ansetzte und das Wasser durch seine Augen laufen ließ.

    “ich hol Rhynn.“ meinte Karrun ind packte die Gefangene fester, so dass sie kurz aufkeuchte. “was war das für ein Zeug?“ raunzte er die Frau an, bekam aber keine Antwort - was zu erwarten war.


    “Die halten auf der anderen Seite Ausschau nach weiteren Spähern.“ meinte Theel, der die Rüstung auf seinem Oberarm hin und her schob um sich wohl irgendwie bei einer schmerzenden Stelle Erleichterung zu verschaffen.


    Fast im gleichen Augenblick trat Karrun mit einer weiteren Person, die er fest vor seine Brust zwang aus dem Dickicht hervor.

    Auf halben Weg zu den anderen Greifenreitern hatte die Frau endlich eingesehen, dass es nichts brachte sich zu wehren. Ein Tritt gegen Karruns Schienbein war ohne Wirkung geblieben und ein erneuter Beißversuch hatte der Mann zu unterbinden gewusst.

    Das Bild, dass sich dem Schwadronsführer bot, glich einem Schlachtfeld. Überall lagen tote Hunde herum, von Greifen gerissen, oder bis aufs unkenntliche verbrannt. Ein geruch nach Sonntagsbraten erfüllte makarbererweise die Luft.

    Nim und Nara'tee fesselten einen dunkelhäutigen Halbelfen. Kerio war gerade dabei Paranoel aufzuhelfenbund Naraniwen stand wieder, sah aber immer noch nicht sicher auf den Beinen aus.

    Theel kam ihm entgegen und löste sein Hand wieder von seinem Arm.

    “was ist mit deinen Augen passiert?“ fragte ihn der Kamerad, als er die stark geröteten Augen des Anführers sah.

    “das Miststück hat irgendwas nach uns geworfen.“ erklärte Karrun, der zwar das Brennen verspürte, aber wohl nicht so viel, wie Owatu abbekommen hatte. Zumindest waren seine Augen nicht so dick und rot, wie die von dem Junggreifenreiter. Hoffte er zumindest... oder er reagierte nicht so stark darauf

  • Rhynn, die schon im Begriff gewesen war, weiter auf den Wald zuzugehen, hielt in ihrer Bewegung inne. Wenn sie jetzt nach ihnen suchen würde, würde sie ihnen wohl eher ins Gehege kommen. Egal wie gefährlich das war... Immerhin waren sie mit Tameqa zu dritt...

    Rhynn presste die Lippen aufeinander und wollte sich schon wieder herumdrehen, als hinter ihnen etwas raschelte und Karrun mit einer Gefangenen aus dem Dickicht trat.

    Eigentlich erwartete Rhynn, dass ihr Flügelmann gleich hinter dem Anführer und der Zappelnden Frau auftauchen würde, doch er kam nicht...

    „ Was geworfen?!“ fragte die Katze und ihr schwante übles und ihre Beine machten sich schon von alleine auf den Weg um ihre Medizintasche zu holen noch bevor Karrun irgendeinen Befehl äußern konnte.

    „ Ich weiss nicht. Rauch und es brennt, vielleichts br-.“ doch weiter kam Karrun garnicht da huschte die Katze bereits den Weg entlang den er gerade gekommen war und auch Selphet ließ sich nicht lange bitten und folgte seiner Gefährtin. War das der Grund warum Owatu nicht kam? Wie konnte er ihn dort nur alleine lassen? Nur leicht geduckt folgte sie den Spuren die der Anführer hinterlassen hatte und wischte einige Äste beiseite, die ihr den Weg versperren wollten.

    * Tameqa?!* sandte sie der Greifin, denn der Weg schien irsinnig weit den sie bereits zurückgelegt hatte... hoffentlich folgte sie nicht der falschen Spur.

    * Hier.* bekam sie fast prompt eine Antwort. Und geduckt zwischen einigen Brombeerhecken, sah sie die Graue, wie sie versuchte Owatu den halt zu geben den er brauchte und gleichzeitig schien der ganze Bereich dunkler eingefärbt wie klebriger Staub, der sich auf die Blätter gelegt hatte. Owatus Augen waren geschwollen und den tastenden Bewegungen nach schien er nicht allzuviel sehen zu können. Die Haut im Gesicht und an den Händen war beinahe knallrot, trotz seiner gebräunten Hautfarbe.

    „ Owatu? Nicht! Halt still.“ zischte sie ihn an, als er erneut mit den Händen über die Augen rieb. Rhynn stürmte heran und ihr erster Griff ging an den Harnisch umihn ein Stück auf ihre Höhe hinabzuziehen. „ Jetzt hör doch auf zu reiben. Du reibst die Haut... “ ermahnte sie ihn und zog die eine Hand weg, die er gerade wieder nach oben führen wollte. Und sei es nur um das Wasser aus dem Gesicht zu wischen.

    Das meiste schien er bereits abgewaschen zu haben und trotzdem zogen sich noch Dunkle schlieren von dem unbekannten mittel durch sein Gesicht. Die Haut spannte bereits und glänzte, als könnte sie jeden Moment an einigen stellen aufreissen.

    „ Was ist das nur...“ knurrte sie und hielt seine Hand weiterhin fest während sie ein besudeltes Blatt vom Boden aufhob und daran roch.

    „ Stinkt .. beinahe ... wie ..“

    War das ein Sud aus, Ichtüs? Nein eher...

    „ Sporen von ... ach was weis denn ich... Könnte auch was anderes sein.. Gib mir den.“ verlangte sie geradezu und nahm ihm den Wasserschlauch aus der Hand.

    „ Kopf auf die Seite.“ forderte sie in Heilermanier und ließ langsam das Wasser über seine Augen rinnen und versuchte den Rest des dunklen schmieren Zeugs auszuwaschen.

    „ Du brauchst einen Umschlag.. irgendwas das die Schwellung...... du hast das Zeug doch nicht eingeatmet oder? Schwindel? Atemnot? Ohrenrauschen?! Oder ein kribbeln im Gaumen?“

  • Immer fahriger versuchte er abwechselnd Wasser in die Augen zu bekommen und das Zeug heruaszureiben. Er wollte endlich wieder klar was erkennen können. Aber der Hartnäckige Schleier, der alles verschwimmen ließ, blieb bestehen. Die Schwertlanze hatte er vor lauter Panik schon fallen gelassen. Egal wer jetzt noch aus den Büchen kommen würde, er konnte freund nicht von Feind unterscheiden und musste sich voll und ganz auf Tameqa verlassen. Die graue im Rücken zu spüren, war das einzige, was ihn gerade beruhigte, auch wenn immer weider der Gedanke, dass er vielleicth Blind wurde aufblitze. Was, wenn das so blieb.

    Wieder rieben seine Hände durch sein Gesicht und sein Atem ging immer schneller.

    *Rhynn ist unterwegs* berichtete ihm Tameqa. Hoffentlich konnte sie irgendwas dagegen tun. Sein Blick war auf die Stelle gerrichtet, von wo er die Katze vermutete, doch die großen braune und grüne Flächen verrieten keine Bewegung. Da waren seine Ohren weit mehr wert, bis sich nach dem unvorsichtigen Rascheln endlich eine dunkle Bewegung in sein Sichtfeld schob. Unterbewusst fuhren seine Hände wieder in sein Geischt, weil er nun mal verdammt nochmal erkennen wollte, was oder wer da vor ihm war.

    "Rhynn?", fragte er hoffend und bekam gleich einen Tadel, der trotzdem Erleichterung brachte, weil es ihre Stimme war. Auch setze er nichts dagegen, als sie ihn zu sich herab zog, seine Hände mit der einen Hand nach unten drückte und mit der anderen sein Kinn fixierte um sich die Sache besser ansehen zu können.

    “Ich seh fast nichts." erklärte er und die Panik darüber war deutlich heraus zu hören.

    Nur das sie herumriet und wohl nicht so genau wusste, was in diesem Rauch gewesen war, ließ seinen Puls in die Höhe schnellen und seine Hoffnung sinken.

    "Macht es mich Blind?", fragte er bestürzt und ließ erst den Wasserschlauch los, als Rhynns Hand daran zupfte.

    Sogleich gehorchte er auf ihren Befehl hin und legte den Kopf schief, fuhr aber wieder erschrocken hoch, als sie erst irgendwas von einem Umschlag erwähnte, und dann fragend Symptome aufzählte. Eilig schüttelte er mit dem Kopf. Nein Atmen konnte er normal und schwindlig war ihm auch nicht.

    "Ich hab die Luft angehalten, als die Phiole vor mir zerbrach." erklärte er und legte den Kopf wieder schief.

    Ein wenig hatte er das Gefühl, dass Rhynns Methode gegen den Schleier half.

    *Was ist mit ihm?* fragte Tameqa an die Katze gewandt *Soll ich Paranoel holen oder sollen wir ihn zu ihm bringen? Oder soll ich was anders holen?* Der Greifin gefiel es ganz und gar nicht, für ihren Zweibeiner nichts tun zu können.

  • Darauf konnte sie nicht antworten... Sie wusste nicht was das für ein Zeug war das dieses Miststück benutzt hatte. Und dieser Gedanke, das es durchaus sein konnte, dass es ihn erblinden würde war allgegenwärtig.. doch genauso die Angst, dass es auf den Kreislauf schlug, oder ein Gift sein konnte, schnürte ihr die Kehle zu. Ihre Finger fuhren sachte über die Rötungen, an den stellen wo sich das Zeug festgesetzt hatte und zog die Geschwollenen Augenlieder auseinander.

    „ Gut..“ nickte die Katze und goss noch einen Schwung nach. „sobald sich irgendwas ändert sag‘s.“

    Rhynns Hände legten sich an seine Wange und dirigierte sein Gesicht direkt vor ihres.

    „Kannst du sie öffnen? Ein bisschen?“ fragte die Feldsanitäterin und versuchte mit zusammengekniffenen Augenbrauen seine Augen zu inspizieren und half schließlich mit den Fingern selbst ein wenig nach.

    * Gleich.. erst muss das Zeug raus. Ich weiss nicht was das für ein Zeug ist.* antwortete sie der Greifin ohne sich wirkli h darauf konzentrieren zu können. Paranoel war eine gute Idee... sie selbst war so ratlos bei der Sache.

    „ Deine Pupillen sind riesig...“ stellte sie murmelnd fest und schüttelte den Kopf. Geweitete Pupillen und dermaßen geschwollen und gerötet..natürlich schlug sowas auch auf den Sehnerv . „ Das könnte ein Grund sein. Steig auf. Wir müssen zu Paranoel. .“ gab sie zu und drehte ihn zu der Grauen und führte seine Hand zum Sattelknauf. Sie wusste nicht womit sie es zu tun hatte und am ende würde sie es noch schlimmer machen... was konnte sie eigentlich?

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