[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Als sich der Druck ihrer Finger auf seine Geschwollenen Augen erhöhte, bis er die Zähne zusammen, weil das doch ganz schön weh tat, auch ewnn es jetzt nicht mehr brannte.

    Er versuchte auf ihre Anweisung hin zu nicken, doch befürchtete der Mauersegler, dass sie das mit seinem Gesicht in ihren Händen gar nicht wirklich mit bekam, oder falsch, oder.. "Ja." bstätigte er schließlich.

    So weit wie es ging versuchte er die Lider auseinander zu bringen, aber es spannte alles und iregdnwie wollte sie ihm nicht gehorschen. Das Rhynn schließlich seine Augen aufdrückte machte es nicht besser und im ersten Moment zuckte er unterbewusst zurück, bis er sich selbst zwang, den Kopf dort zu halten, wo sie ihn brauchen konnte.

    Egal was sie von ihm verlangte, er würde es wohl tun, nur von der Hoffnung getreiben, wieder klar sehen zu können.

    Tameqa fiebste leicht, als Rhynn meinte, dass sie nicht wusste, was das für ein Zeug war, ann legte sie die Ohren an, schaute sich in dem Waldstück um und schnupperte vorsichtig an dem Pulver, was sich überall niedergelegt hatte. *Ich krieg das aus der Fliehenden raus* erklärte sie und ihre Augen verengten sich.

    "eöh mmm." machte Owatu, als Rhynn ihn umdrehte. Irgendwie hatte ihre Stimme was eiliges und die Tatsache, das sie hier nicht mehr dagegen tun konnte, ließ ihm das Herz in die Hose rutschen. Mit klammen Fingern zog er sich in den Sattel.

    "Meine Lanze." meinte er erschrocken, weil er die Waffe am Boden veregssen hatte und das Laub des Waldbodens für ihn einfach nur ein großer Hellbrauner Fleck war, in dem die Lnaze völlig untregegangen war. Wie sollte er sie da finden? Eilig schwnag er wieder das Bein aus dem Sattel und ließ sich auf den Boden nieder. Raschelnd fuhren seine Hände druch das Laub, bis er den Schafft der Lanze zu packen bekamm, weil Tameqa ihn ihm entgegen hielt *Hier*.

    *Danke* meinte er.

    *Das wird schon wieder. Rhynn fällt sicherlich was ein.* meinte die Graue, als sie die Angst des Tua'Tanai spürte.

    Die Hände um Tameqas Hals geschlungen lag er mehr im Sattel, weil er angst hatte, Äste nicht rechtzeitig zu erkennen. Doch als sie zurück zum Sammelpunkt kamen, hatte er tatsächlich das Gefühl, dass die Umrisse der Kameraden eindeutiger wurden.

    Aber wer da gerade bei wem stand, dass konnte er nur erahnen aufgrund von hellen, oder dunkleren Flecken, dort wo die Köpfe waren.

    Paranoel als einziger Blonde war eindeutig auszumachen und der Mann vor ihm konnte entweder Kerio, oder Karrun sein. Zumidnest waren es nicht Nara'tee, Nim oder Theel mit ihren langen schwarzen Haaren.

  • Kaum hatte er sich in den Sattel gehoben, hatte sich Rhynn bereits ungedreht und wühlte in ihrer Tasche nach einer kleinen Phiole und löste einen Handschuh vom Gürtel. Wenn Paranoel helfen konnte, dann nur wenn er wusste worum es sich bei dem Zeug handelte. Als sie hörte und schließlich sah, dass Owatu wieder abstieg, ließ sie nur den Kopf schütteln. Hätte er nicht noch ein paar Sekunden warten können dann hätte sie ihm die Waffe reichen können. Schlierig schwarz zog sich der anfängliche Staub nun in flüssigen Fäden im Inneren des Glases, nachdem sie das Blatt dort hineingestopft hatte. Gut, dass sie das meiste schon auswaschen konnten, so schnell wie sich die Substanz verändert hatteund hoffentlich wusste Paranoel Rat. Tameqa spazierte vorraus, duckte sich beinahe übervorsichtig unter den Ästen hindurch, damit Owatu von keinem Zweig getroffen werden konnte. Immer wieder wenn sie ein wirksames Kraut entdeckte bückte sich die Greifenreiterin um einige der Pflanzen die hier üppig wuchsen einzusammeln. Manche wirkten Abschwellend, andere Fiebersenkend und wieder andere gegen diverse kleinigkeiten. Doch wenn sie schon nichts wusste, wollte sie wenigstens für alle Fälle gewappnet sein.

    Vollgepackt mit dem Grünzeug trat sie hinter Tameqa aus dem Schatten. Der helle Pflanzensaft des Zwergenginster juckte entsetzlich auf ihrem handrücken, so dass sie erst alles auf einem Halbwegs sauberen Fleckchen auf den Boden legte um dann Eine Hand nach Owatu ausstreckte um ihn aus dem Sattel zu führen.

    „ Paranoel?“ fragte sie blind nach hinten und fegte mit dem Fuß einen Ast beiseite, damit sich Owatu setzen konnte. „ Setz dich hier hin.“ dirigierte sie und in dem Moment ging der Elf neben ihr in die Hocke und sog schmerzvoll Luft ein.

    „ Warum hat er noch keinen Umschlag drauf? Wenn die Haut da aufgeht...“ wollte der Elf wissen und drehte Owatus Gesicht mit zwei Fingern in seine Richtung und rückte ein wenig aus dem Sonnenlicht, damit er keinen Schatten mehr auf den Tua‘Tanai warf.

    „ Ich..“ stotterte die Katze und blickte unwohl zu Boden. Was hätte sie denn draufschmieren sollen? Auf Verdacht? Das hier war keine Übung sondern Ernst, verdammt nochmal.

    Rhynn hielt dem Schwadronsheiler die Phiole vor die Nase und der blonde Elf zuckte sofort von dem Gestank zurück, das das Zeug mittlerweile verbreitete.

    „ Was würdest du für einen Umschlag draufmachen.“ fragte der Heiler und zog eine Ölfläschchen aus ihrer Medizintasche. Die Katze zuckte mit den Schultern und fächerte das Bündel vor sich aus.

    „ Ich.. also..“ überfordert strich sich die Katze durchs Haar und wusste keine Antwort. Überhaupt war ihr Hirn wie leergefegt.

    „ Du weisst doch was das ist?“ drängte er weiter zu einer Antwort, weil er die Katze so garnicht kannte. Normalerweise, blühte sie unter Druck mehr auf. Ein Schatten legtesich über die Drei als Kerio von oben herab auf die Phiole schaute und der Katze eine Hand auf die Schulter legte

    „ Bah das Zeug kenn ich... das ist richtig fies.. Keine Sorge mit Fahlmoos und Leinfarn, geht die Schwellung schnell zurück.“ versuchte er ihr Mut zu machen, doch irgendwie bewirkte es bei der Katze das Gegenteil. Zunächst erfüllt von Unglaube sah sie zu Paranoel, doxh der schien irgnedwie enttäuscht, dass seine beinahe Schülerin die Antwort nicht gewusst hatte, dass sie sofort wieder zur Seite sah. Sie wusste noch immernicht was das für ein Zeug war und ihm ging das so leicht von der Hand? Stellte sie hier bloß, vor Paranoel und Owatu. Schwer schluckte sie ihren Ärger herunter und offensich konnte sie noch nichteinmal was tun, denn der Elf hatte bereits alles zusammen in den Mörser geworfen.


    „ Brennt es noch? Und ich nehme an du siehst alles sehr verschwommen?“ fragte Paranoel Owatu und drückte die beiden Zutaten mit dem Öl zu deinem dicken Brei. „ Viele Alchemiestudenten, kommen mit genau diesen Verletzungen von diesem Zeug ins Lazarett. Ihr habt das ja gut ausgewaschen und die Schwellung geht schnell wiederzurück. In einer Halben Stunde sollte das schlimmste überstanden sein. Keine Sorge.“

  • Eiegntlich beschäftigte den Tua'tanai nur noch ein Gedanken. Was, wenn ihn das Zeug blind machte? Er würde nie wieder fleigen können. Wenn er nichts sah, dann konnte er weder alleine noch auf Tameqa fliegen. Die Graue würde zwar auf ihn aufpassen, aber mit auf Einsätze kommen war ausgeshcloßen. Und wieder überkam ihn der schrekliche Gedanke, dass er als nutzloser Greifenreiter durch die Kaserne stromerte. Rhynn setze ihn ab, sie behandelte ihn jetzt schon so und er musste gegen die aufkommende Verzweiflung ankämpfen. Noch hatte Paranoel nichts gesagt. Der Blonde Schatten ließ sich neben ihm nieder und fuhr als ersten die Katze an. Der Mauersegler zuckte zusammen. Hätte sie was ändern können, wenn sie gleich einen Umschlag angelegt hätte? War es jetzt unausweichlich, dass er blind blieb?

    Und die Unsicherheit in Rhynns Stimme ließ ihm das Herz noch weiter sinken, so dass er sich nun mit beiden Händen abstürtze, weil er slebst glaubte in ein Loch zu fallen. TUT WAS! flehte er innerlich. Hilflos, slebst nicht wissend, was er tun sollte und Paranoel verfluchend, dass er nun die Katze fragte, was sie tun würde. - Vielleicht wusste der Elf es auch nicht? Die befürchtung wurde immer stärker und erlösend waren die Worte von Karrun, dass er das Zeug kannte. Erst beim Weitersprechend es Mannes erkannte er, dass es Kerios Stimme war, die sich doch ein wenig die dem Schwadronsführes ähnelte. Außerdem hätte Karrun ja dann vor Ort schon mehr gesagt, als nur, dass er Wasser verwenden sollte.

    Und auch wenn es Kerio war, der hierzu etwas zu wissen schien. Auch, wenn er dem Magier nicht trauen wollte und sich wunderete, dass dieser Mann davon Ahnung hatte, so waren doch seine Worte Erlösend. Der Erste, der ihm sagte, dass das vorbei gehen würde.


    "Nein, es brennt nicht mehr." antwortet Owatu dem Elfen und nickte dann. Und dann kamen auch von ihm die Erlösenden Worte, dass das wieder weg ging.

    "Augen zu." Forderte Paranoel ihn auf und berreitwillig ließ sich Owatu die kühle Schmiere auf die Augen aufbringen.

    "Hohl mir mal Karrun, der kriegt den Rest." wandte sich der Elf an Rhynn und begann die Salbe mit einem Verband an Ort und Stelle zu fixieren.

    "Nicht versuchen zu reiben und ne halbe Stunde drauf lassen." erklärte der Heiler und Owatu nickte. Die Salbe war angenehm kühl und nahm dem Spannen der haut den Schmerz. Für den Moment fand er es so nicht schlimm, dass er jetzt gar nichts mehr sah. Außerdem stieg die Hoffnung, dass sich das in einer halben Stunden wieder alles gelegt hatte und er wieder normal sehen konnte.


    Kerio wandte sich der Cath'Shyrr zu: "Sei froh, dass ihr damit noch keine Erfahung gemacht habt." meinte er und rezählte dann weiter. "Wir haben im Studium mal mit verschiedener solcher substanzen zu tun, aber was ich da vor allem gelernt habe ist, dass man gerade an den Augen nicht mit Feuermagie rumhantieren sollte." er verschrenkte die Arme hinterm Rücken und war immer ernster geworden.

  • Unwohl lehnte sich Rhynn etwas zur Seite, als könnte sie damit der Hand ausweichen die dort auf ihrer Schulter lag. Doch sie direkt abzustreifen wäre zu unhöflich und direkt gewesen und was für einen Grund gäbe es denn dazu, außer demonstratrive Abneigung? Sie wollte keinen streit und unstimmigkeiten anzetteln, jetzt wo sie nichts tun konnte, außer Betreten danebenzusitzen. Und Paranoel so enttäuscht von ihr war, dass er ihr die Aufgabe zu wieß Karrun zu holen. Da kam kein, „Halt den Verband“ oder „ Nimm die Schüssel.“ wie es sonst üblich war und auch keine Belehrungen was man zu beachten hatte. Eine Hand fuhr an ihren Unterarm, als sie sich aufrichtete und vom Boden hochstemmte. Noch immer ruhte ihr Blick auf Owatu. War er auch enttäuscht von ihr?

    Als sie von Kerio angesprochen wurde, hob sie zwar den Kopf, sah aber den Magister nicht an. Die Worte hätte er sich auch sparen können... Sie sollte froh sein? was hätte sie darum gegeben, wenn sie gewusst hätte was dieses Zeug ist?! Dann hätte sie direkt helfen können und würde sich nicht so nutzlos fühlen.

    Iritiert blickte sie ihn nun doch an. Was sollte man denn mit Feuermagie an den Augen? Außer sie sich zur Unkenntlichkeit auszubrennen?

    „ Das sollte man wohl nicht, wenn man sie behalten möchte.“ schüttelte sie noch immer etwas verunsichert den Kopf und wandte sich dann ab um zu dem Anführer zu gehen.


    Kerio ließ sich neben dem Heiler in die Hocke sinken und atmete hörbar aus.

    „ Das ist nicht einfach...“ murmelte er und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Jedesmal, wenn er versuchte mit ihr ins Gespräch zu kommen blockte sie ab und sogar ein gut Gemeintes Wort schien garnicht bei ihr anzukommen.

    „ Nein, das ist es nicht.“ gab ihm der Heiler Recht und sah kurz hinüber zur Katze. „ Sie war noch nie sehr empfänglich fürs gut-Zureden oder für solche Dinge.“

    „ Sie sieht enttäuscht aus.“ fiepte da die kleine Flamme und flatterte auf Owatus Knie.

    „ Das braucht viele Jahre Übung die richtigen Worte zu finden, hm Owatu?“ grinste der Heiler müde und klopfte dem Tua‘Tanai auf den Oberarm.

    „ Du solltest dich auf Tameqa setzen. Wir können nicht hier nicht solang bleiben.“


    Karrun war gerade damit beschäftigt, die Frau festzuhalten, während ihr Theel versuchte ein Seil um die Mitte und die Hände zu binden, ohne von ihren Tritten getroffen zu werden.

    „ Paranoel hat eine Salbe für dich.“ kam es kleinlaut von der Greifenreiterin, als der Elf einen Fuß packte der ihn gerade an der Seite getroffen hatte. Die Augen des Anführer waren zwar Rot, aber beiweitem sah er nicht so schlimm aus wie Owatu.

    „ Gleich.. ich muss erst..“ knurrte der Anführer, denn obwohl sie sehr schmächtig wirkte schien die Frau eine enorme Ausdauer zu haben.

    Viel zuviel Zeit um von ihrer Hilflosigkeit erdrückt zu werden . Was wenn es einmal wirklich ernst wurde? Dieses Mal war es eine Ungefährliche Kleinigkeit, aber was wenn es das nächste Mal um Leben oder Tod ging und sie nicht wusste wie man helfen konnte? Oder zu langsam war um rechtzeitig jemandem zu hilfe zu kommen? Owatu zu hilfe zu kommen. Wenn sie die Gruppe behinderte und in Gefahr brachte? Ein Kloß bildete sich langsam in ihrer Kehle und schließlich schafften sie es die Frau auf den Boden sinken zu lassen. Wie ein Wurm wandte sich sich und brummte gegen den Knebel an, den sie ihr verpasst hatten. Sie war nicht nur beissfreudig sondern spuckte auch noch gern, wie Theel hatte am eigenen Leib erfahren musste. * Ginge das wir Nara‘tee an Owatus Seite stellen?* fragte Rhynn das dunkle Männchen in dem Wissen, dass er es sogleich an seinen Reiter weitergeben würde. Vermutlixh war es ein Fehler, aber sie wollte nicht, dass wegen ihr irgendwer Schaden litt.

    * Warum? Was ist los?* fragte die Stimme in ihrem Kopf, während sie aber Karrun ansah.

    * Ich will nicht dass ihm was passiert nur weil ich..* begann sie brach aber dann ihren Gedanken ab. Weil sie die Folgen gleichermaßen Fürchtete. Würde Karrun sie heimschicken? Hatte sie zuviel verraten? Vermutlich war es besser so...


  • Immer mehr sackte der Tua’Tanai in sich zusammen und ließ den Kopf hängen. Jetzt gar nichts mehr zu sehen machte ihn fertig. Oder war er eigentlich sowie so fertig? Dass er nun schon wieder so hilflos hier hing setze ihm doch irgendwie zu und gleichzeitig überkam ihn Müdigkeit, wo er nun die Augen geschlossen halten musste. Die letzte Nacht war aber auch nicht besonders lange gewesen.

    Entäuscht? Horschte der Greifenreiter auf, wenn er nicht gewusst hätte, dass Triv ein Elementar war, dann hätte er nun vermutet, dass ein Kind direkt neben ihm stand. Enttäucht? Von Ihm? Oder von wem Anderen? Sein Kopf ging hoch, doch das war zwecklos, er konnte gerade die Katze nicht sehen, dabei hätte er zu gerne gewusst, warum sie Enttäuscht war.

    Leicht zuckte er zusammen, als ihm Paranoel kameradschaftlich auf den Oberarm klopfte, damit hatte er gerade nicht gerechnet. Leicht verzog er den Mund und nickte verstohlen, auf die Außsage des Elfen hin Irgendwie hatte er die Befürchtung, dass Rhynn gerade in seinem Rücken stand, oder sogar vor ihm. Auch wenn er nicht glaubte, dass der Schwadronsheiler so eine Bemerkung machen würde, wenn die Katze in Hörreichweite war. Aber riskieren wollte er es auch nicht. Er wusste nur zu gut, wie verletzend seine Worte bei ihr sein konnten… und das selbst dann, wenn er sie gut gemeint hatte.

    Die Graue ließ sich bei dem Vorschlag des Elfen gleich hinter ihm nieder und warm spürte er ihren Körper im Rücken.

    Owatu nickte. Was sollte er auch sonst tun, erstmal war er ziemlich nutzlos und wenn sie überhastet aufbrechen mussten, war er nachher der letzte, der es in den Sattel schaffte. Tastend fuhr er über das Fell der Greifin bis er das Leder spürte. Das war absolut ungewohnt und auf diese Art und Weise den Steigbügel zu finden bedurfte es schon der Hände, weil sein Fuß ins leere trat. Vorhin hatte er wenigstens noch einen braunen Fleck auf dem großen Grau erkennen können. Hoffentlich wurde das wirklich in einer halben Stunde wieder besser.

    „Geht’s?“ hörte er Kerio fragen. Aber von ihm wollte er sich bestimmt nicht helfen lassen.

    „Ja geht, ich komm klar.“ Behauptete der Tua’Tanai.

    „Der schafft das schon, das kann der auch im schlaf.“ Sprang Paranoel ihm zur Hilfe und legte seine Hand auf das Bein des Mauersegler, als dieser es geschafft hatte sich in den Sattel zu zeihen. „Sag mir bescheid, wenn sich irgendwas komisch anfühlt, wenn es mehr spannt, wenn dir schwindlig wird, oder sonst was, in Orndung?“

    Owatu nickte und legte die Hand in das Gefieder der Greifin. Durch die weichen Daunen zu kraulen war das beruhigstende, was er gerade tun konnte.


    Karrun überließ den Rest Theel und drehte sich zu der Cath’Shyrr um. Sein Gesicht spiegelte eine Mischung aus Überraschung, Sorge und Missmut wieder, wobei er versuchte sich schnell wieder zu sammeln.

    Kopf schüttelnd kam er die paar Schritte auf Rhynn zu und legte ihr kameradschaftlich den Arm um die Schultern: „Du hast Angst, das hatten wir alle vor oder bei unserem ersten richtigen Einsatz. Ich glaube es gibt keinen, dem nicht die Muffen sausen gegangen sind. Aber wenn du nicht Berreit dazu wärst, dann hätte ich das O’Maru schon gesagt, dann wärst du nicht zum vollwärtigen Greifenreiter ernannt worden. Und ich denke nicht, dass ich da einen Fehler gemacht habe.“ Erklärte er und stellte sich dann vor sie. „Ich hab auch bei meiner ersten Mission Angst gehabt alles falsch zu machen….“

    Der Blick des Schwadronsführers glitt kurz zu seinem Flügelmann, „Genau genommen hab ich das sogar. Weil ich zu vorschnell geglaubt habe, dass alles in Ornung sei, nicht mehr richtig geschaut habe, dass auch wirklich keiner mehr hinter uns ist.. hab ich den Bogenschützen übersehen, der es eigentlich nur dank Marak nicht geschafft hat Nara’tee zu töten, sondern lediglich zu verletzen.

    „Was ist mit mir?“ horchte der stämmige Tua’Tanai bei seinem Namen auf.

    „Nichts.“ Antwortete Karrun und wurde leiser.

    „Ich bin davon überzeugt, dass du gut auf Owatu aufpassen kannst… „ dann blickte sich der Mensch nochmal zu dem nun blinden Tua’Tanai um und fuhr sich selbst an die Augen, weil so ganz scharf konnte er den Greifenreiter nicht erkennen. „Aber ich weiß, dass das gerade nicht einfach ist….“

    Nachdenklich verzog er den Mund. „Ich denke darüber nach.“

  • Na toll das wars jetzt... kam ihr der Gedanke als Karrun Kopfschüttelnd auf sie zuging. Was war denn nun richtig? Ihren Stolz herunterschlucken und zugeben, dass sie das ganze nicht packte oder einfach so zu tun als wäre alles in Ordnung nur damit im nachhinein etwas passierte? Nein. Ihr Stolz war es nicht wert, dass Owatu oder den anderen etwas geschah. Rhynn zog die Augenbrauen zusammen und knetete die Hände. Es ging hier doch nicht um sie!?

    „ Karrun das meine ich nicht..“ widersprach sie ihm doch der Anführer schien ziemlich überzeugt, dass es daran lag, dass sie einfach Lampenfieber hätte. Sie hatte ihm nicht unterstellen wollen eine falsche Einschätzung gemacht zuhaben, zumindest zunächst nicht... denn im nächsten Moment erzählte er von seinem ersten Fehler. Was wenn er noch ein Fehler gemacht hatte weil er sie in seiner Schwadron haben wollte? Wenn wegen ihr dies alles Scheiterte?

    Sacht schüttelte die Greifenreiterin den Kopf. Sie konnte ihn nicht beschützen, warum sah er das nicht?

    Vorwurfsvoll blickte sie nun den Menschen an, der da vor ihr Stand und versuchte ihr gut zuzureden und schlug dann doch die Augen nieder.

    Doch plötzlich veränderte sich seine Stimmlage und Hoffnung keimte in ihr auf. Wie konnte man zugleich Froh sein und diese Bitterkeit empfinden? Wie eine Niederlage...

    „ Danke.“ murmelte sie trotzdem ehrlich, als Karruns Hand an ihren Oberarm ging um sie aufmunternd zu drücken und sie diese Geste bei seinem erwiederte. Den Gesichtsausdruck kannte sie.... auch wenn er nicht offiziell jemanden an Owatus Seite stellen würde... zumindest ein Auge hatte er auf ihn, das brachte Erleichterung.

    Mit gesengtem Kopf folgte sie nachdenklich dem Anführer zurück zum Heiler, der Gerade

    „ Hier. Nicht das sich das bei dir infiziert.“ dirigierte das Spitzohr Karrun näher und deutete mit dem grünen Klecks auf seinen Fingern auf die Augen.

    „ Aber. Ich kann jetzt keine Augenbinde gebrauchen.“ widersprach der Mensch und wich eine Hand abwehrend ausgestreckt aus.

  • „Frag mich mal.“ Murmelte Owatu von Tameqa herab und legte sich nun wieder halb über ihren Hals. Wenn er schon nichts sah, dann konnte er wenigstens die Zeit zum Dösen benutzen.

    „Und wie soll ich so, was aus den Kerlen heraus bekommen? Ich kann mich ja schlecht mit verbundenen Augen vor die Späher stellen.“ Protestierte der Mensch, aber auch ohne Paranoel sehen zu können wusste Owatu, was für eine Mine der Elf gerade aufsetzte.

    „Besser du siehst jetzt mal für ne halbe Stunde nichts, als dass sich dass verschlimmert und es wie bei Owatu ausartet. Das kann dich sonst noch Tage begleiten.“

    „rmgh.“ Resignierte Karrun.

    „Außerdem bin ich mir sicher, dass Marak, Nara’tee oder Rangolf auch so einiges aus den Gefangenen herausbekommen werden. Zudem deine Ohren ja noch funktionieren werden.

    Und…“ Schob der Elf nach, „Kerio ist auch gar nichmal so schlecht darin.“

    „Rhynn bereitest du schonmal den Verband vor und wickelst ihn um seinen Kopf?“ wies der Elf, nachdem es für ein paar Augenblicke still gewesen war die Katze an.

    *Eiegntlich ist er… sind wir ja nicht ganz blind.* wandte sich Owatu an Tameqa, *Du könntest mir ja auch zeigen, wie es gerade um mich herum aussieht.* überlegte der Tua’Tanai, aber der Wunsch die Zeit zu nutzen und zu schlafen überwiegte gerade und auf Dauer waren ständige Bilder von Tameqa in seinem Kopf ziemlich anstrengend. Zu anstrengend gerade. Nur diese leise Angst, dass sich an seinen Augen in einer halben Stunde doch nichts geändert hatte, die klopfte immer lauter an. Und damit verging die Zeit noch langsamer.

    *Geb‘ mal die Option an Karrun weiter, dann kann er doch voll an dem Verhör teilnehmen. Das ist doch sicherlich beeindruckend, wenn die Kerle meinen, er sieht sie nicht, aber er es doch tut.*

  • Ja sie hatte sich eine Aufgabe gewünscht, aber Karruns Gesichtsausdruck nach, würde dies eine undankbare werden. Rhynn griff sich einen schmalen Verband aus der Tasche und nahm von Paranoel die Mörserschale entgegen. Was war das nochmal? Fahlmoos und Leinfarn? Aschgrau mit einem Hauch Grün klebte die dickflüssige Masse an der Schalenwand auf die Rhynn einen Moment hinabstarrte. Für die Zukunft wollte sie bereit sein und versuchte sich die gerüche einzuprägen, doch nochmal nachzufragen wie dieses Zeug geheißen hatte mit dem Karrun und Owatu in Kontakt gekommen sind, traute sie sich nicht. Paranoel nicht und Kerio erst recht nicht.

    Mit dem Stößel kratzte sie über den Rand und hob dann beides Auffordernd nach oben. Besser nur Arbeiten... stell dich auf keine Seite... für einen Moment verzog Karrun noch eine Schnute und starrte an der Katze vorbei. Dann sah er kurz zu Tameqa und nickte schließlich.

    Rhynn hatte nicht viel Zeit um sich darüber gedanken zu machen, denn der Anführer setzte sich nicht auf den Boden so wie Owatu es getan hatte, sondern ging nur umständlich in die Knie und deutete so fast an, dass die Greifenreiterin sich beeilen sollte. Unruhig trommelte er mit den Fingern auf den Knien und kniff die Augen zusammen, als Rhynn den Umschlag auflegte und vorsichtig festdrückte. Das Zusammenknoten schien ihm ebenfalls zu langsam dass er selbst Blind nach den enden Griff und sie schlampig am hinterkopf zusammenknotete. Rhynn sah genervt nach oben, weil er sich einfach aufgerichtet hatte und sie so garnichtmehr ihre Chance hatte ihre Arbeit zu beenden weil sie einfach zu klein war um an seinen Hinterkopf zu kommen.

    „ Ha!.. Tameqa und Owatu haben ne neue Übungseinheit gefunden.“ grinste triumphierend und schritt erstaunlich selbstsicher hinüber zu den Gefangenen. Blind zwar, aber durch die Augen des Greifen zumindest eine grobe Ahnung wohin er welchen Fuß setzen musste, stieg er über einen der Hunde hinweg und beugte sich zu den Männern hinunter.


    Rhynn wischte mit einem Tuch grob den Mörser aus und legte ihn zurück in die Tasche und sah sich nach einer neuen Aufgabe um. Während Kerio, Karrun und Theel mit der Befragung beschäftigt waren, begann Nara‘tee die Hundekadaver in einen Busch zu ziehen. Bei jedem Tier verweilte er einen Augenblick während sein Blick von Trauer und Wut begleitet wurde. Natürlich konnten die Tiere nichts dafür... aber es war fast unmöglich solche abgerichteten Tiere nur außer Gefecht zu setzen, die Kämpften bis zum Schluss...

    Also tat sie es Nim gleich, der in ihrem Rücken mit dem Bogen in der Hand in den Wald blickte und lauschte.

    „ Hier für gleich... oder später.“ Bot Paranoel flüsternd Owatu erneut die hälfte der kleine Phiole an in dem er sie in seine Handfläche schob und die Finger darum schloss.

    Rhynn schob das Khopesh zurück in die Halterung und umrundete Tameqa um neben ihr Stellung zu beziehen. Einen Pfeil anlegend blickte sie in das Dunkel als Owatus Linke Hand langsam den Hals hinabrutschte. Normalerweise, wäre das nichts aufregendes. Sollte er sich ausruhen.. doch ein roter strich, zog sich von seinem Handgelenk ausgehend weiter über die Haut bis er im Stoff verschwand. Was hatte er denn nur gemacht?!

    Rhynn nahm die eine Hand vom Bogen und unsicher griff sie mit spitzen Fingern an den Saum und zog den Stoff weiter hinunter.

    Der dicke fast wulstig geschwollene Strich zog sich immer weiter und war an der dicksten Stelle sogar aufgegangen.

    „ Was hast du gemacht?!“ entkam es ihr besorgt und überrascht als sie im ganzen und nun mit zwei Händen das Hemd aufrollte und den Arm von den Federn weghob, damit die offene Stelle nicht damit in berührung kam.

  • Er hatte das Gefühl gerade weggedöst zu sein, als er eine Berührung an der Hand bemerkte und Paranoels Stimme, die ihn dazu veranlasste, seinen Kopf auf die andere Seite zu drehen. Nur um bitter zu bemerken, dass das sehtechnisch nichts brachte.

    „Danke.“ murmelte er. Vielleiht tatsächlich später. Momentan war er sowieso Nutzlos und er befürchette auch irgendwie das zu bleiben. Nur noch ein Balast, denn man mitschleppen musste, der aber nicht dazu in der Lage war zu Kämpfen. Da brauchte er den Inhalt der Phiole auch nicht um die Angst in den Griff zu bekommen. Er wollte gerade die Phiole in seine Gürteltasche schieben, als Rhynn an seinem anderen Arm zupfte. Der Ast hieb war von den schmerzend zugeschwollenen Augen völlig überlagert worden. Nur noch ein leichtes nerviges ziehen, dem er keine Beachtung geschenkt hatte, weil nun mal anderes viel mehr im Vordergrund stand.

    „Au!“ Jetzt tat es doch weh, wo sie auf seinem Arm herumdrückte und den Stoff über die blutige Stelle schob.

    „Ich.. weiß nicht.“ War seine erste Antwort, er ergänzte sie dann aber, als er sich wieder erinnerte, was ihn da getroffen hatte, „Das Miststück hat mir einen Ast entgegen geschleudert.“

    „Was?“ hörte er nun Paranoel auch von der anderen Seite und spürte deutlich die schlanken Finger des Elfen an seinem Arm.

    Am liebsten hätte Owatu seinen Arm einfach weggezogen, so schlimm wars nicht, auch wenn es jetzt, wo seine Aufmerksamkeit voll darauf gerichtet wurde, anfingen zu ziehen und zu pochen.


    Paranoel schüttelte den Kopf und setze sein ‚die sind doch alle gleich‘ resignierendes Gesicht auf.

    „Wenn man euch nicht nach jedem Körperteil fragt, dann bekommt man ja nichts erzählt.“ Murmelte der Heiler Tadelnd und Nickte dann Rhynn zu. „Gleiche Spiel mit Nim und Nara’tee… denen ich jetzt auf den Zahn fühlen gehen muss.“ Erklärte Paranoel und schien noch ein bisschen müder, als zuvor.

  • „ Tschuldigung.“ meinte sie erschrocken und ließ von der Verletzung ab und behielt nur ihre Hand Zwischen dem Gefieder und seiner Haut. Sie hatte ihm garnicht wehtun wollen nur nachsehen wie weit dieser Striemen ging. Aber ein Astpeitscher war zumindest etwas, wo wie wusste was zu tun war... etwas alltägliches und fast schon normal. Kein schmieriges Stinkendes Alchemistenzeug.

    „ Ich verbinde das.“ beschloss die Katze an Owatu gewandt und gab für einen Moment den Arm in Paranoels Hände ab.

    * Warum sagt er sowas denn nicht?* meinte Rhynn geknickt zu dem Braunen der über ihre Schulter blickte.

    * Würdest dus?* hakte er nach und schmunzelte als Rhynn ertappt in der Bewegung innehielt.

    * Nein... vermutlich nicht.* gab sie zu und zog den Tontiegel mit einer Salbe aus dem Futterstoff.

    Dafür hatte sie etwas anderes zugegeben...


    „Ich mach dir etwas Salbe drauf.“ warnte sie den Tua‘Tanai vor und tauchte ihren Finger in das honiggelbe Balsam um es danach vorsichtig auf den Strich zu streichen. „ Soll ichs verbinden oder ist es dir offen lieber?“


    „ Elendes Miststück...“ fluchte der Anführer und Nara‘tee hiefte den schmächtigeren Gefangenen auf Zuruleles Rücken. Wie ein nasser Sack hing er gefesselt über den Satteltaschen und versuchte sich nach seinen Leuten umzusehen.

    „ Wir müssen hier weg!“ verkündete Karrun knurrend und wischte sich die Hände an der Hose ab und kam im Lauf kurz ins Stocken, weil das mit dem über dem Greifen sehen doch nicht das wahre war.

    „ Wir sollten ihnen die Augen verbinden... ich weiss nicht welche Zauber sie noch wirken konnte und nurnoch das nötigste Sprechen.“ schlug der Magister vor und packte mit an den nächsten Gefangenen auf Marak zu laden.

    Rhynn sah verwirrt zu den anderen und dann wieder zu Owatu dessen Augen genauso wie Karruns noch immer verbunden waren.

    „ Was ist los?“ Fragte die Katze leise wusste allerdings dass Owatu genauso wenig Ahnung haben konnte wie sie und berichtete sogleich.

    „ Karrun lädt die Gefangenen auf.. er wirkt irgendwie ... genervt. Schlechte Neuigkeiten vermutlich. Nara‘tee verwischt die Spuren.. Tameqa bleib hinter uns.“ Die letzten Worte klangen wie eine sofortige Aufforderung, als sie sich zu Selphet herumdrehte und sich in den Sattel zog. Karrun scheuchte die Gruppe zurück in den Wald und sah sich ein letztes Mal auf der offeneren Stelle um.

  • Am liebsten hätte Owatu den Augenverband herunter genommen, das was Rhynn mit der Salbe tat fühlte sich plötzlich so an, als ob sein Arm nur noch aus einem einzigen großen Kratzer bestand. Zu sehen dass es nicht so war, wäre sicherlich hilfreich. Trotzdem versuchte er keine Miene zu verziehen, weil sonst Paranoels Tadel gerechtfertigt gewesen wäre. Aber vorher war ihm das auch einfach nicht präsent gewesen.

    „Lass es so.“ antwortete er nach kurzem Überlegen auf Rhynns Frage. Er war sich gar nicht mal so sicher ob er einen Verband ertrug wenn er die Armschienen schon nicht ertrug. Aber es sagte ihm auch, dass es wirklich nur halb so schlimm war, wie es sich jetzt für den Moment anfühlte, sonst hätte die Katze darauf bestanden, was Drumherum zu wickeln und gleich tat es gar nichtmehr so weh.

    Zum weiterdösen kam er danach allerdings nicht mehr. Ein wenig Tumult bekam er noch mit und dann hieß es plötzlich, dass sie von hier verschwanden.

    *so war das mit dem Sehen nicht gedacht* antwortete er Tameqa, als diese ihm ein Bild von der Lage schickte, bei dem Karrun versuchte, mit verbunden Augen zu agieren.


    Auf dem Rückweg zu Rangolf und der Beobachtungsklippe duckte sich Tameqa wieder sehr vorsichtig unter jedem Ast hinweg, zeigte dem Tua’Tanai aber auch gleichzeitig den Weg vor sich, was Owatu nicht ganz so hilflos fühlen ließ.

    „Ich dachte schon, ihr…. was zum Henker ist mit euch passiert?“ begrüßte Rangolf die Truppe, als sie wieder kammen und dem Menschen entglit alles, als er zuerst Karrun und dann Owatu sah.

    „Hinterhältiges Alchemiezeug.“ Erklärte der Anführer und ließ sich aus dem Sattel gleiten. Mit einem kurzen Kopfzeig deutete der Schwadrohnsführer auf Paranoel, „Der machts schlimmer, als es ist.“ versuchte Karrun seinen Zustand herunter zu spielen.

    „Ich mache überhaupt nichts…!“ warf der Elf ein. „Aber die halbe Stunde ist um, du darfst es auch wieder abnehmen.“

    Den Satz hatte der Heiler noch nicht ganz zuende gesprochen, da hatte der Mensch sich den Verband auch schon vom Kopf gerissen und präsentierte nun seine grün umrandeten Augen.

    „Machs wieder drauf, das ist ja fürchterlich.“ Grinste Nara’tee, „So nimmt dich erst recht keiner mehr ernst.“

    Ein missmutig tadelnder Blick, der eindeutig zu überspitz war um wirklich beleidigt zu wirken, war Karruns antwort.

    Aber das interessierte Owatu gerade nicht. Die halbe Stunde galt auch für ihn, oder?

    Mit eiligen fingern versuchte er den Knoten zu lösen und sich auch endlich von dem Verband zu befreien. Hoffentlich war es besser geworden.

    Blinzeld versuchte er die Augen zu öffnen, als die letzte Bahn gefallen war. Öffnen ging durchaus schonmal einfacher und seine Finger sagten, ihm auch, dass unter der bröseligen Pampe nicht mehr alles dick war. Aber es war alles so fürchterlich Krell.

    „Mach langsam, deine Augen sind trotzdem noch gereizt und wahrscheinlich etwas empfindlich.“ Hörte er Paranoel neben sich.

    Owatu nickte, ja damit hatte er recht. Das Licht tat regelrecht weh in den Augen, aber in den Schatten blickend, erkannte er nun wieder viel deutlicher Rhynn und Selphet.

    Vorsichtig rieb er sich die Paste aus dem Gesicht, während Marak Karruns Überlegungen an alle weiter gab.

    *Fünf von ihren Schergen haben wir schon, allerdings hat sie noch Zehn weitere Männer unter Sold. Soweit man den Gefangenen da trauen kann. Was mir aber mehr sorgen bereitet ist, dass wohl in dem Stollen noch weitere Leute sind. Leute, die da nicht freiwillig sind und die sie eventuell zu Handlungen zwingt. Entweder mit Gewalt, oder wie bei unseren Leuten mit Magie. Wir wissen also nicht, mit wie vielen wir es zu tun haben …*

    Karrun strich sich über sein Gesicht.

    *Ich würde es gerne vermeiden, dass wir da Blind reinlaufen, aber ich fürchte an mehr Informationen kommen wir nicht. Und je länger wir warten, desto mehr Vorbereitungen kann sie treffen.*

    Der Blick des Anführers ging kurz zu Kerio, der ihm wohl diesbezüglich etwas gesagt hatte.

    *Ich würde daher gerne so schnell wie möglich Handeln. Aber ich sehe auch, dass wir wohlmöglich Unterstützung brauchen. Und die würde ich lieber vorher anfordern, als wenns nachher zu spät ist.*

  • Dann hieß es also schweigen. Die Kommunikation mittels Greifen war zwar praktisch, aber genauso tückisch und auf dauer vor allem Anstrengend. Das wurde schnell ein heiles durcheinander, also vermied man unnötige Unterhaltungen und gerade jetzt war ihr sowieso nicht nach Reden. Die Stimmung war gedrückt und vor allem angespannt, als die Gruppe durchs Dickicht huschte und wieder den Weg zurück zu dem felsen nahm, wo Rangolf noch immer Stellung bezogen hatte. Aufmerksam lag ihr Blick weiterhin auf ihree Umgebung, dass Nara‘tee noch mit Karrun scherzte schien so unpassend, dass ihr das Waschbärgesicht des Anführers nichteinmal ein schmunzeln entlockte.

    Maraks Stimmte brummte inden Köpfen der Anwesenden, der kurz die Sachlage weitergab und dabei seine Federn aufstellte, weil er Karruns Anspannung spürte.

    * Wenn Karrun zugibt, dass er Verstärkung braucht...* begann sie den Satz an Owatu schickend und schüttelte nun den Kopf. Mehr musste man nicht sagen. Ja.. der Mensch war oft der Meinung seine Truppe konnte alles schaffen... aber die Ungewissheit und die neuen Informationen machten ihm offensichtlich gehörig zu schaffen. Fahrig fuhr der Anführer mit dem Unterarm übers Gesicht und verwischte damit noch etwas von der Pampe und für mehrere Augenblicke sahen sich er und Paranoel nur an und dann nickten beide.

    * Naraniwen gibt Leander bescheid und führt die Verstärkung her.* verkündete er und schickte dann die helle Greifin links von ihnen durch den Wald. Sie würde noch eine geraume Zeit schleichen müssen, bis sie ungesehen vom Lager abheben konnte.

    * Bindet sie an die Bäume und kontrolliert die Knebel.* deutete Nara‘tee lautlos Rangolf, Nim und Theel. * Der Rest hält Wache.*

    * Paranoel fragt wies deinen Augen geht.* wandte sich Tameqa an Owatu und schien ebenso eingeschüchtert wie geschmeichelt, als Marak kurz an ihrem Ohr schnäbelte

  • *Ja…* lautete nur die kurze zustimmende Antwort. Rhynn brauchte gar nicht weiter reden, das kam höchst selten vor, dass sich der Anführer einer Sache nicht sicher war. Aber hatten sie es vorher auch schonmal mit so einem massiven Einsatz von Magie zu tun gehabt? Von Jankris und Markun kannte er keinerlei solcher Erzählungen. Vielleicht war es tatsächlich das glückste, denn schließlich war wegen dieser unberechenbaren Magie Jankris und Hzrontis schon ausgefallen. Paranoel ging es auch immer noch nicht besonders gut und über sich selber wollte er lieber gar nicht erst nachdenken, weil er sonst den Inhalt der Phiole, die er mittlerweile in der Gürteltasche verstaut hatte, doch schon wieder brauchte. Das Zeug fing an zu locken, auch wenn der Tua’tanai das von sich weg schieben wollte.

    Und fast hätte der Mauersegler damit gerechnet, dass Karrun ihn zum Verstärkung holen schickte. Er war angeschlagen und nicht voll einsatzfähig, da hätte das nahe gelegen. Aber das galt auch irgendwie für Naraniwen und schließlich hatte der Tua’Tanai heute schon einmal sein Achak herauf beschworen, ein zweites Mal an einem Tag schaffte er das nicht.

    *Zum Wache halten reichts noch nicht.* gab er ehrlich zu, weil er nunmal auch nicht verheimlichen konnte, dass er die Augen zusammen kniff, damit das Licht nicht so blendend war. *aber ich erkenne wieder was*. Eine Umstand, der ihn ungemein beruhigte.

    Der Elf nickte und winkte ihn zu sich her, während die anderen Stellung bezogen und aufmerksam den Wald um sich herum beobachteten.

    Der Heiler stand natürlich am entgegen gesetzten Punkt, dort wo er seine Greifin in den Wald entlassen hatte und Owatu hatte noch keine drei Schritte gemacht, da bemerkte er die unheilvoll anschwellenden Kopfschmerzen. Alarmiert blieb er stehen, wollte sich selber nichts anmerken lassen, aber gleichzeitig den Elfen beobachten, bei ihm musste es doch dann jetzt auch wieder losgehen, oder? Die schmerzen waren nicht heftiger, als bei den anderen Angriffen. Nicht so wie bei Paranoel eben.

    Die Hand die instinktiv an seinen Kopf wanderte, auch wenn das nichts brachte, lenkte er ab, indem er so tat, dass er sich weiter die grüne Paste um die Augen entfernte. Er musste es irgendwie schaffen, dass er das durchstand, dass die Hexe ihn nicht so beeinträchtigte, dass er nichts mehr auf die Reihe bekam. Und wenn möglich sollten die anderen das nicht merken. Dann wäre er schon wieder der, der am Boden lag. Er wollte nicht mehr am Boden liegen.

    Der nächste Schritt ging ins Leere, oder im knickte einfach das Bein weg, als der Schmerz in seinem Kopf plötzlich Explodierte und es nichts anderes mehr gab. Oben verschwamm mit Unten. Hatte er überhaupt noch Boden unter seinen Füßen? Der Himmel schien rot, oder waren es einfach nur wilde Farben, die da vor seinen Augen tanzten? Denken konnte er nichtmehr. Das war unmöglich.

    Die einzige Möglichkeit dem zu entkommen war zu fliegen. War das schwarze Federkleid. Sein Achak wusste, dass es stärker war, als die Hexe.

  • Hinter ihr plumste etwas auf den Boden, wie ein schwerer Sack Kartoffeln. Der Tua‘Tanai hatte den Hundeführer einfach vom Rücken des Greifen gezogen und ihn so wie er war auf die Erde fallen lassen. Kurz stöhnte der Mann auf, als Nara‘tee ihn hinter sich über den Boden schleifte und gegen den Baum drückte. Für diesen Mann hatte er offensichtlich nur Verachtung übrig und zog das Seil straff. Für ihn war das Sklaverei.. Hunde zu solcherlei Dinge zu zwingen, dass sie bis in den Tod kämpften, weil sie offensichtlich viel schlimmeres fürchteten. Diese Jagdhunde hatten kein gutesLeben.

    Rhynn hob den Bogen höher und versuchte sich auf den Wald zu konzentrieren. Doch das war garnicht so leicht, weil ihre Augenlieder langsam schwerer wurden und die kurze Nacht ihren Tribut zollte. Welche Tageszeit hatten sie eigentlich? Ein Blick zu den Blättern hinauf brachte auch keine Klarheit. Es war noch Tag, aber die Bäume hier wuchsen dicht und Kräftig, dass sie den ganzen Himmel bedeckten. Vielleicht sollte sie sich einen Schluck Wasser gönnen, nein, besser sie spritzte sich den ganzen Inhalt des Wasserschlauchs ins Gesicht. * Wie schnell kommt wohl die Verstärkung?* wollte sie von der Grauen wissen, doch da war wieder dieses Geräusch.. viel näher und... das Herz rutschte ihr in die Hose, als sie den kopf drehte und ihren Flügelmann dort liegen sah. Die Zeit schien Still zu stehen und doch rauschte Tameqa in einer sagenhaften Geschwindigkeit heran. Rhynn fiel der Bogen aus der Hand und ihre Knie gruben sich in den weichen Waldboden, als sie neben ihrem Flügelmann aufkam. Ihre Hände griffen nach seiner Schulter zog daran, damit sie ihn herumdrehen konnte.

    „ Owatu?“ sprach die Katze ihn an, doch seine Haltung war genauso verkrampft wie Paranoels zuvor, auch wenn sie den Zusammenhang noch nicht begreifen konnte. Was war los?!! War das Zeug doch schlimmer als erwartet?! Tameqas Angst flutete sie alle und schmerz... sagenhafter Schmerz. Ein lautes Quietschen entkam ihr, doch karrun reagierte ebenso schnell, dass er mit beiden Händen nach dem Schnabel der Grauen gegriffen hatte um ihn zu schließen, noch ehe der schnerzlaut zu seiner vollen Entfaltung kam

    „ Pssscht! Sei still.“ fauchte er in der Dringlichkeit, die diese Situation nunmal erforderte. Sie durften sie hier nicht entdecken!

    „ Seitenlage!“ wies der Elf hektisch die Katze an und war nun auch bei Owatu. „ Er krampft total.. nicht dass er sich die Zähne ausbeisst.“ knurrte der Blonde und zog einen Handschuh aus. Rhynn schüttelte den Kopf, er bekam das Dicke Leder niemals zwischen seine Zähne! Ein seltsames Gefühl rausxhte durch ihre Finger. Und ein wenig schien es als zogen sich Wellen unter Owatus Haut hindurch und dunkle Daunen sprießten daraus hervor nur um wieder zu verschwinden. Pure Angst geboren aus dunkler Erinnerung.

    „ Er will sich...“ stotterte die Katze und stsrrte weiterhin auf das seltsame Schauspiel, weil die Verwandlung zwar einsetzen wollte, aber aus irgendeinem Grund nicht vollendete. Und erst jetzt kam die Verknüpfung. Schmerz... Owatu hatte Schmerzen. Das konnte nur.. ? Das war das Miststück! grell leuchtete das Amulett unter dem Stoff und hilfesuchend ging ihr Blick zu den Magier. Er hatte Paranoel auxh geholfen!

    „ Rhynn!“ schob der Elf genervt die Hand weg um Owatu in die Seitenlage zu bringen, offensichtlich hatte er sie schon mehrfach angesprochen, doch es rauschte nurnoch in ihren Ohren,dass sie ihn nicht gehört hatte.

    „ Geh! Ich brauxh Tariwurzeln! Drei Stück!“ wies er sie an und deutete auf den Wald und versuchte Owatus Kiefer auseinanderzuziehen, als Kerio gerade an Owatus Kopf in die Knie ging. Warum sie aufstand und ihren flügelmann alleine ließ, war ihr zunächst ein Rätsel. Vielleicht war es die Hoffnung endlich was richtig machen zu können und so Paranoel wirklich von nutzen sein zu Können, Owatu zu helfen. Rhynn sprang auf und drehte sich herum und sprang ins Dickicht. Heiler Tumult war nun ausgebrochen. Während die einen versuchten weiterhin wache zu halten, versuxhte Selphet seine Schwester zu Bändigen, die Karrun mit einer Pranke von sich weggedrückt hatte, damit er ihren Schnabel wieder freigab.

    Rhynn hastete durch den Wald, aufgewühlt und hektisch. Sie lief halb geduckt und was war sich durchaus bewusst, dass die Gefahr überall lauerte, doch irgendwie herrschte nurnoch dieser eine Gedanke in ihrem Kopf. Tariwurzeln... Tariwurzeln wachsen im Schatten.. Schatten gabs hier überall.. in der nähe von Rotschildfarn... und der wächst unter... Da! Rhynn fiel auf die Knie vor dem dürren Kraut, dass die dicken Knollen ankündigte. Schnell fuhren ihre Hände in das Erdreich und wollten die Wurzeln ausgraben, die der Heiler brauchte. Nur ein sirrender Schmerz im Nacken, ließ ihre Hand hochschnellen und kaum hatten ihre Finger den befiederten Pfeil gefunden, verschwamm die Welt vor ihren Augen, dumpf und trüb wurde alles, so dass Rhynn nichteinmal mehr mitbekam, wie sie auf den Boden sank

  • Der Geschmack von Leder lag in seinem Mund. Das war eigentlich das Erste, was Owatu wieder bewusst wahr nahm. Und dass einfach jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte, als wäre irgendwas großes über ihn gerollt, oder hätte auf ihm herumgekaut.

    Der Erdige Geruch des Waldbodens stieg ihm in die Nase und langsam formulierte sich in seinem Kopf die frage, warum er am Boden lag. Hektische Schatten streiften über ihn hinweg, jemand packte seine Schulter und drehte ihn halb auf den Rücken. Aber mehr als ein Keuchen brachte der Tua'Tanai nicht hervor. War das Paranoels Gesicht in das er blickte? Das Licht um den Blonden Haarschopf war viel zu hell und blinzelnd kniff er die Augen wieder zusammen. Ja es war Paranoels stimmte, da war er sich nun sicher. Aber er verstand nicht, was der Elf zu ihm sagte. Nur stimmliches Geplätscher kam bei ihm an. Und gleichzeitig, während er versucht sich darauf zu konzentrieren, was die bewegenden Lippen sagten wurde er von Tameqas Sorge um ihn überflutet. Außerdem spürte er den Zorn der Greifin, die nicht zu ihm durfte, sondern von Marak zurückgedrängt wurde.

    Was war hier eigentlich los? Waren sie angegriffen worden? Es rauschte in seinen Ohren und vorsichtig versuchte er den Kopf zu drehen um sich ein Bild von der Lage zu machen. Die Meisten standen und blickten nervös in den Wald. Nur Paranoel hing halb über ihm. Also hatte es mal wieder nur ihn erwischt, folgte der bittere Gedanke.- weil er unfähig war.

    Oder wieviel zeit war vergangen? Er wollte sich drehen, doch bestimmt wurde er an Ort und Stelle gehalten: "Bleib liegen." verstand er nun endlich etwas.

    "Was ist passiert?"

    "Die Hexe.." lautete die vielsagende Antwort, doch der Tua'Tanai zog verständnislos die Augenbrauen zusammen. Hatten sie sie bekommen? Was hatte er noch alles nicht mitbekommen.

    "Das gleiche wie mir eben. Dir tut sicherlich alles weh, schlimmer, als wie bei einem Muskelkater." Es war eine Feststellung und keine Frage des Elfen, aber Owatu nickte, denn das traf es ziemlich genau. Und so langsam verstand Owatu, was Paranoel meinte. Da war nur noch Schmerz gewesen und kein Platz mehr für was anderes. Viel schlimmer, als die vorigen Male.

    Ein Mann kniete sich neben ihn und griff nach dem Amulett, dass um seinen Hals hing: "Bei Paranoel wirkt es, er hat es fast nicht gespürt. Karrun sagt, ich sollte dein Amulett auch wieder verstärken."

    "Ja, ich bin auch sehr dafür, beim nächsten Mal wachst du vielleicht nicht wieder auf." bekräftigte der Elf die Aussage des Menschen, der aber irgendwie auf eine Art Bestätigung, oder Erlaubnis seiner seits wartete?

    "Wer bist du überhaupt?", fragte Owatu, den dieser Mensch verwirrte.


    Mit noch einer weiteren Kerze bewaffnet stieg der Dijrin die Stiegen hinab zu seiner Beute. Zufrieden blickte der Mann auf die Cath'shyrr, die er an Händen und Füßen gefesselt hatte und die nun erstmal mit einem Sack Möhren kuschelnd durfte. Es war doch so, wie er immer sagte. Wenn man wollte, dass etwas richtig gemacht wurde, dann musste man es selber machen. Das er dabei auch einfach Glück gehabt hatte kam dem Mann gar nicht in den Sinn, zu sehr war er damit beschäftigt sich auszumalen, was seine Herrin zu seinem Fang sagen würde und zu den Informationen, die er ihr beschaffen würde.

    Die Kerze stellte der Dunkelhaarige zu den anderen auf einen Schemel und überprüfte dann nocheinmal die Knoten an den Gelenken der Katze. Er wusste, dass sie sich wehren würde. Und eben dass bereitete ihm jetzt schon eine gewisse Genugtuung, wenn nicht sogar Vorfreude.

    Langsam zog er den Strick, den er um Ihre Hände geschlungen hatte an einem Harken in der Wand über der Katze höher und befestigte das Ende an einem weiteren haken, so das sie nun halb aufrecht saß.

    Es wurde zeit die Frau zu wecken und ihr ein paar Geheimnisse zu entlocken.

    Katzen mochten kein Wasser, oder?

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