Am Brunnen auf dem Marktplatz

  • Moro stand auf dem Marktplatz und stützte sich mit den Händen am Brunnen ab. Dieser Ort gefiel ihm nicht so gut. Man fiel so doll auf, jetzt abends, wo kaum etwas los war. Dennoch blieb er wo er war. Immerhin musste er auf seine Tochter warten. Die bestimmt erst in einer Stunde auftauchen würde, aber lieber früher als zu spät.


    Er selbst konnte es immer noch kaum glauben, dass das Mädchen seine Tochter war. Trotzdem empfand er unheimliche Freude darüber mit ihr zusammen zu sein. Es war ein Teil der Familie , die er sicher schon immer wünschte.


    Sein Blick glitt wieder über den fast leeren Marktplatz.

  • Wenn ihr Magen leer war und knurrte wie ihre Wolfseele, so war ihre Stimmung meist sehr schlecht und auch jetzt machte sie damit keine Ausnahme. Layia grummelte vor sich hin, jedoch hatte sie einen noch viel tieferen Grund als nur Hunger dafür: Sie hatte soeben gemerkt, das sie etwas verloren hatte, was sie für einen der wichtigsten Gegenstände in ihrem Leben hielt.
    Sie schlich, den Blick stets auf das Kopfsteinpflaster geheftet an der Fasade eines Hauses entlang, an dem sie vor ein paar Stunden noch im Schatten ein paar Liedchen gespielt hatte.
    Sie blickte sich um, sah nur wenige Leute, die sich hier am Marktplatz aufhielten und beschloss keine Rücksicht darauf zu nehmen, was sie nun denken würden wenn sie tat, was sie vorhatte.
    Layia seufzte kurz, legte ihren Birkenstab beiseite und ließ sich dann auf alle Viere nieder und kroch über das Pflaster, während sie es mit einem stechenden Wolfsblick bis ins kleinste Detail erfasste. Dann hob sie die Nase ein wenig und witterte.
    Ja sie roch es.
    Irgendwo hier auf dem Marktplatz, nicht weit von ihr.


    Sie kroch weiter, hatte bald den Schatten des Hauses vollständig abgesucht und schwenkte, den Birkenstab wieder bei sich, nach rechts auf den Brunnen zu, der allerdings noch eine ordentliche Wegstrecke von ihr entfernt lag. Der Geruch wurde intensiver, eher wieder vom Geruch nach Menschen und Wasser verdeckt wurde. Sie fluchte leise und wartete, bis sie die Fährte wieder aufnehmen konnte und weiter über das Pflaster kroch, es abtastete und suchte.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro versuchte zu erkennen, wer oder was sich da bewegte. Schnell kam er zu dem Schluss, dass es nicht Kea war. Doch er sah weiter in die Richtung, denn die Bewegungen erschienen ihm höchst merkwürdig. Zwischendurch ging die Person auf allen vieren weiter, wie ein Tier. Er runzelte die Stirn. So etwas hatte er selbst bei den Menschen noch nicht beobachtet. Irgendwie sorgte es auch dafür, dass ihm noch unbehaglicher wurde und er beschloss, dass Etwas nicht aus den Augen zu lassen.

  • Layia stiegen die Tränen in die Augen. Sie wischte sie ärgerlich weg, weil sie ihr die Sicht erschwerten. Wo war dieses ... verdammte Ding nur hingekommen?
    Die Halbelfe rappelte sich auf, klopfte sich den Straßenstaub von der Hose und ging aufrecht weiter, sich ganz auf ihren Geruchssinn verlassend. Der Duft des hölzernen Anhängers war immer noch deutlich wahr zu nehmen, Layia konnte die Fährte fast sehen, doch trotzdem schlich sich Verzweiflung in ihren Kopf.
    Es war doch das Einzige, was sie noch von ihrem Vater hatte... wenn sie es nicht wiederfinden würde ... Sie fühlte sich schutzlos, ja fast nackt ohne das gewohnte Gewicht des Kleinods um ihren Hals.


    Sie schüttelte sich ärgerlich und in einer Art, die einem nassen Hund sehr nahe kam, und begegnete dem merkwürdigen Blick eines Mira'Tanar, der am Brunnenrand stand. Layia zog eine Braue hoch, erwiederte den Blick und zischte einen leisen Fluch in seine Richtung ehe sie weitersuchte.
    Eigentlich hatte sie vorgenommen eigenartige Blicke zu ignorieren, doch sie rang ernsthaft mit ihrer Fassung und der Meereself nahm seinen Blick einfach nicht von ihr.


    Da, der Geruch wurde wieder stärker. Layia war nun nur noch ein paar Dutzend Schritte vom Marktbrunnen entfernt und vor angespannter Erwartung schlug ihr Herz so laut, dass es das warnende Knurren ihrer Wolfseele übertönte und sie zu laufen begann.
    Sie rempelte einen geschäftigen Mann an und rannte eine Händlerin fast über den Haufen, doch sie wandte den Blick nicht für den Bruchteil einer Sekunde von ihrem imaginären Ziel ab. Dass es nur wenige Handbreit von dem eigenartig dreinschauenden Mira'Tanar entfernt lag, ignorierte sie geflissentlich.


    Es musste seltsam für ihn aussehen; die erwartungsvoll glitzernden, aktuell giftgrünen Wolfsaugen, kombiniert mit einem sehr zielstrebigen Schritt und einem Birkenstab in der Hand. Und es ging direkt auf ihn zu.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro Tori beobachtete das Wesen weiter. Er war zu beunruhigt durch es um seinen Blick davon zu lösen. Sein Instinkt sagte ihm, dass er woanders hingehen sollte und nach ein bisschen Zeit wiederkommen sollte um Kea abzuholen.


    Auf einmal rannte es auf ihn zu. Sein Blick flog einmal von links nach rechts, doch es stand niemand in seiner Nähe. Was wollte es? Als Layia näher kam, konnte er die Augen sehen. Er wusste nicht zu welchem Tier solche Augen gehörten, doch entging ihm das Raubtierhafte an ihnen nicht. So zückte er seinen Dolch und hielt ihn Abwehrbereit vor sich.


    "Stop" rief er etwas undeutlich.

  • Layias Augen weiteten sich als sie den Dolch im Licht aufblitzen sah und sie bremste im vollen Lauf ab. Sie wusste einen Moment lang nicht, was geschehen war - und vor allem was der Mira'Tanar plötzlich mit dem Messerchen wollte - aber sie gab sich die beste Mühe es zu verstehen.
    Der Teil ihrer Seele, der ein Wolf war, fletschte die Zähne und wollte angreifen, doch Layia unterdrückte ihn nach ihrem Besten.


    Erst ließ sie den Birkenstab aus der Hand fallen, er kam lautstark auf dem Kopfsteinpflaster auf, dann hob sie beide Hände langsam hoch um ihre Unbewaffnetheit zu symbolisieren. In ihren Augen war Erschrockenheit und Verwirrtheit zu lesen, aber keinesfalls ein böser Wille oder dergleichen.


    "Dürfte ich Euch bitten Euren Dolch wegzulegen? Ich wollte Euch bestimmt nicht bedrohen oder erschrecken oder ... aber ...", begann sie in einer -hoffentlich- beruhigenden Tonlage. Ihr Blick blieb an dem scharfen Metall kleben, während sie in Richtung der Füße des Mira'Tanars nickte. "Dort auf dem Boden."


    Ihr Herz tat einen kleinen Hüpfer; da lag es tatsächlich. Eine Winzigkeit neben dem rechten Fuß des Elfen.Ein kleiner hölzerner Anhänger in der Form eines Blattes, weich geschliffen und in einem warmen Farbton. Und auf ihm waren die Initialen ihres Vaters eingeritzt, der es für sie einst gefertigt hatte ... noch bevor ... -


    "Das ... das gehört mir.", sagte sie und lächelte unbeholfen.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Moro war nicht nur überrascht, sondern vor allem auch erleichtert als Layia abbremste. Er steckte den Dolch weg und folgte ihrem Blick. Als er das Blatt entdeckte, hob er es auf und hielt es ihr hin. "Entschuldigt, aber ihr habt mich wirklich erschreckt gehabt. Erst habt ihr so komisch am Boden gehanden und auf einmal stürmtet ihr so auf mich zu. Ich dachte fast, ihr wolltet mich fressen," meinte er lachend.

  • Layias Blick folgte ihrem Anhänger, den der Fisch- nein, der Mira'tanar in seinen Händen hielt. Als er in Griffweite war, schnappte sie durchaus etwas grob zu und riss den Anhänger samt Lederband an sich.
    Wie froh sie war, ihn wieder zu haben! Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie die Wärme des Holzes in ihrer Hand spürte. Die plötzliche Erleichterung lies ihr Herz fast noch schneller pochen als die Panik zuvor.
    Sie presste den Anhänger an ihre Brust, während ihr intensiver Blick wieder auf dem Mira'Tanar lag.


    Als sie den Meereselfen lachen hörte, breitete sich auch auf ihrem Gesicht ein Grinsen aus.
    "Euch fressen?", begann sie und machte ein erstauntes Gesicht, dann zwinkerte sie voller Schalk mit den Augen. "Ich würde Euch niemals fressen, ob Ihr es glaubt oder nicht; ich bin Vegetarier."


    "Aber im Ernst: Ich bin Euch was schuldig, gibt es irgendetwas, was ich für Euch tun kann?"

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Aus Eine Begegnung kommend.

    Eruanna betritt den Marktplatz und sieht sich um. Viel ist nicht los. Hier und da ein paar Händler und deren Kunden. Oder einige Kunden und deren Händler, schießt es Eruanna durch den Kopf, doch ärgerlich schiebt sie diesen kindischen Gedanken beiseite.
    Da fällt ihr Blick auf den Brunnen, der ganz in der Mitte des Platzes steht. Dort kann sie auch ganz deutlich einen Mira'Tanar erkennen, aber genaueres kann sie auf diese Entfernung nicht sagen.
    Aufgeregt dreht sich Eruanna zu Delanya um und fasst sie am Arm und deutet in Richtung des Brunnens. "Da sieh nur, ein Mira'Tanar. Meinst du wir sollen einfach dort hin gehen? Er scheint sich in einem Gespräch zu befinden."

  • Delanya blickte sich um. Nein, hier war sie noch nie gewesen. Hier war sie noch nie gestanden. Ihr Blick glitt über die Häuserfassaden und weiter zum grossen Brunnen. Und da sah sie ihn. Ein Mira’Tanar der sich wirklich in einem Gespräch vertieft zu sein. Sie sollten wirklich zu ihm hingehen und ihn ansprechen. Natürlich nicht sofort, hatte ja schon ein laufendes Gespräch.
    Irgendetwas zwischen Eruanna und dem Fremden war da. Delanya wusste nicht was, aber irgendeine Verbundenheit war da.
    „Ja, natürlich. Aber lassen wir ihn erst mal ausreden. Dann können wir ihn ja fragen.“ Nur... was sollten sie ihn fragen? Einfach hingehen und sagen das sie einen Mira’Tanar suchten? Toll... das war nun wirklich nicht die richtige Einstellung.


    „Wir sollten ihn fragen woher kommt oder ihn fragen ob er hier lebt.“

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • Delanya scheint den Mira'Tanar auch entdeckt zu haben. Und Eruanna nickt zustimmend, als Delanya vorschlägt noch ein wenig zu warten bis der Mira'Tanar - der vielleicht ein Verwandter Eruannas sein könnte - sein Gespräch beendet hat.
    Eruanna legt ihre Stirn in Falten, als Delanya erneut spricht. "Ich weiß auch nicht was wir in fragen sollen. Aber einfach so hingehen und fragen woher er kommt. Ich weiß nicht. Es ist aber auch ein Jammer, dass ich überhaupt nichts über meine Familie weiß." Eruanna seufzt leise und blickt hinüber zu dem Meereselfen.

  • Moro war wirklich überrascht und konnte es kaum glauben. Irgendwie hatte die Person vor ihm etwas raubtierhaftes an sich und genau sie sollte Vegetarierin sein? Wobei der Gedanke mit dem Fressen so wieso als Spass gedacht war.
    Die zweite Überraschung war, dass sie ihm das Fundstück fast aus der Hand gerissen hatte. Naja ihm konnte es egal sein.
    "Ich danke euch. Aber ich brauche keinen Lohn und es gibt nichts, was ihr für mich tun könnt," sagte er freundlich. Sein Blick glitt kurz an ihr vorbei zu der anderen Meereselfin, die neben einer weiteren Person stand. Es schien hier heute ja von Meeresbewohnern zu wimmeln.

  • Layia folgte dem Blick des Meereselfen, dann lächelte sie schwach und mahnte ihre Gedanken zur Ruhe. Sie mochte es nicht, wenn sie eigenständig Wege einschlugen, die auf nichts als Muttmaßungen bauten.
    Aber sie taten es nunmal, ob sie wollte oder nicht, denn sie hatte einst gelernt Geschichten zu erzählen und diese Fähigkeit verlor sich nicht.


    "Mhm... Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Euch mit meinem aufrichtigen Dank zurückzulassen.", sagte sie und wandte den Blick nochmals zu der Meereselfe hinter ihrem Rücken um. Als sie zurück zu Moro sah, war ihr Gesichtsausdruck wieder normal und völlig unauffällig.
    "Ich danke Euch nochmals und hoffe auf ein Wiedersehen.", sagte sie in einer heiteren Tonlage und distanzierte sich mit einem kleinen Schritt rückwärts ehe sie ihren Stab aufklaubte und sich umwandte um den Marktplatz zu verlassen.
    Ihre Schritte waren leicht und ihr Blick streifte zufrieden über die Gesichter der Leute. In ihrer Hand pulsierte das Holz sanft und schien sie zu beruhigen wie das Lied einer Mutter für ihr Kind.
    Ihre Wolfsseele schwieg und rührte sich nicht.


    Doch der andere Teil sponn munter an einer neuen Geschichte. Sie lächelte in sich hinein. Welch Glück, dass sie stets den geeigneten Leuten zu begegnen pflegte.

    Er setzte sich. Ich setzte mich neben ihn. Und nach einem Schweigen sagte er noch: »Die Sterne sind schön, weil sie an eine Blume erinnern, die man nicht sieht ...« Ich antwortete: »Gewiß«, und betrachtete schweigend die Falten des Sandes unter dem Monde. - Antoine de Saint Exupéry, »Der kleine Prinz«

  • Da musste Delanya ihr Recht geben. Es war schon fast unhöflich, einfach hinzugehen und ihn zu fragen, woher er kam. Plötzlich kam ihr da eine Blitzidee.
    „Überlass mir mal das Reden, ich hab da so eine Idee. Ich hoffe nur das es klappt.“ Der letzte Satz war schon fast geflüstert.
    Als Delanya sah, das die Gesprächspartnerin von diesem fremden Meereselfen ging - leise und langsam – packte Delanya sie Gelegenheit ab Schopf. Sie ging mit sicherem Gang zu ihr und grüsste ihn. Sie hoffte nur, das Eruanna ihr gefolgt war. Als sie kurz über ihre Schultern blickte, stellte sie erleichtert fest, dass es so war. Sehr gut ...
    „Einen wunderschönen Tag wünsche ich.“ Sie schaute ihn nicht direkt an, nein. Eher auf den Boden.
    „Dürfte ich Sie etwas fragen?“

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • Moro sah der Frau kurz nach. Seltsam. Er hätte nie eine so höfliche und nette Frau hinter diesem Äußeren vermutet. Dabei sollte er eigentlich wissen, dass Vorurteile nie angebracht waren.
    Kaum war Layia ein Stück weg, traten die anderen beiden auf ihn zu. Er war überrascht, dass nicht die Meereselfe zu erst das Wort an ihn richtete.
    "Natürlich könnt ihr," erwiderte er etwas verdattert. Irgendwie seltsam. Heute schien wohl der Tag der Kontakte zu sein......

  • Eruanna sah Delanya leicht skeptisch an und seufzt dann leise, sich in ihr Schicksal ergebend.
    Immerhin hat Delanyas Suche sie schon bis vor einen Meereselfen geführt. Auch wenn er wahrscheinlich nur irgendein Mira'Tanar ist.
    Eruannas Stirn legt sich in Falten, als Delanya auf den Mira'Tanar zu geht. Doch ihr Gesichtsausdruck wechselt und sie blickt ihren potentiellen Verwandten mit großem Interesse an und wartet was Delanya wohl sagen wird.

  • Was sollte sie nun sagen? Sie entschied sich für den direkten Weg.
    „Wenn ich so direkt sein darf, kennen sie einen Mira’Tanar oder haben sie selbst eine Schwester?“. Na gut, das war jetzt ein bisschen zu direkt. Er würde wahrscheinlich nichts’ sagen oder sie anschnauzen – was halt die meisten Personen bei dieser Frage tuen würden. Aber trotzdem war sie gespannt – was würde er tun?


    „Ich hoffe nicht, das ich zu unhöflich bin“, nuschelte sie hinter gehobener Hand Eruanna zu. “Das wäre jetzt sonst ziemlich peinlich. Aber ich hatte keine andere Idee. Oder weißt du etwas? Kommt er dir bekannt vor?“

    - "Wir sollten uns nicht von unserem Volk unterscheiden und genau deswegen benutze ich sie nicht."
    - "Aber wenn 'unserem Volk' sagst, unterscheidest du dich ja."
    - "Nein, tu ich nicht."
    - ":rolleyes: Das sagst du."

  • Die Frage überraschte Moro nu wirklich. Wie sie wohl darauf kam? Wohl hatte es etwas mit der Meereselfin neben ihr zu tun.
    "Ich wohne in der Hauptstadt. Noch," fügte er wie von selbst dazu. "Da gibt es einige Meeeselfen mit Schwestern."
    "Aber warum fragt ihr genau. Vielleicht habt ihr ja einen Hinweis, der die Suche mehr eingrenzt? Es geht doch hier um jemanden bestimmtes?" Fragend sah er von einer zur anderen u7nd gleichzeitig beschlich ihn ein komisches Gefühl.

  • Eruanna hatte bisher Delanya das Gespräch führen lassen und kam sich dabei sehr komisch vor. Nun gab es für die Mira'Tanar keinen anderen Ausweg als zu Antworten.
    "Nun, ich komme ebenfalls aus der Hauptstadt. Meine Eltern sind mir nicht bekannt. Ich wurde Ausgesetzt wie es scheint. Und ich wurde von Pflegeeltern großgezogen worden. Das erzählte ich heute Delanya und sie hatte die Idee auf die Suche nach meinen Eltern zu gehen oder nach einem Verwandten. So fragten wir uns herum und eine Edelelfe hat uns hier zu diesem Brunnen geschickt, denn dort habe sie einen Mira'Tanar gesehen, der mir gleicht."
    Eruanna hatte während ihrer Rede auf einen Punkt knapp hinter Moro Tori gesehen. Bei ihren letzten Worte war ihr Blick dann in Moro Toris Gesicht gewandert.

  • Moro lauschte. Jeder hätte ein Familienmitglied sein können. In der Hauptstadt lebten so viele Meereselfen. Doch wieviele setzten ihr Kind aus. Eigentlich war das nicht üblich für ihr Volk. Doch trotzdem.......
    In seinem Kopf arbeitete es. "Ihe meint, dass ich vielleicht wissen wer mit euch verwandt ist" er zögerte einen Moment. "oder das ich vielleicht sogar ein Teil eurer Familie bin?" Es klang skeptisch und doch konnte er einen etwas anderen Unterton nicht unterdrücken.
    Mit etwas belegter Stimme fragte er: "Wo wurdet ihr genau ausgesetzt." Dabei klangen in seinen Ohren die Worte seiner sterbenden Mutter nach.


    Deine Schwester, sie sollte nicht werden wie du. Keine Enttäuschung......

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