Wohin dein Herz sich sehnt...

  • Der Musikwettbewerb.. wie ungern sie an das Desaster zurückdachte, in welchem er geendet hatte, obgleich es eine fröhliche Veranstaltung hatte werden sollen. Thalassia war in keinem Gasthaus mehr gewesen. Sie schlief manchmal im Freien, manchmal gar nicht. Übermüdet wirkte die schlanke Syrenia und irgendwie geschunden. Ein Mann war gestorben und niemand hatte etwas tun können. Ab und an dachte sie an die "Warnung" des Geistes zurück, das jeder, der an jenem Tage anwesend gewesen war, auch an die Reihe käme. Sie hatte Alpträume und mehr als einmal war sie schweißgebadet wach geworden.


    Der Tag war warm, die Sonne schien oben über dem Meer und erhellte das Wasser über der Kuppel bis in die Tiefe, vereinzelt hörte Thalassia die Vögel zwitschern, welche hier in Nir'alenar waren. Sie hatte ihre Arme um die Beine geschwungen, die Enden ihrer Schwingen ruhten am Boden, ja, nicht einmal die sonst so anmutige Haltung ihres Körpers und ihrer Schwingen hielt sie aufrecht. Dunkle Schatten waren unter ihren Augen zu sehen und der Glanz aus ihren Augen schien gewichen. Sie fragte sich, ob es so eine gute Idee gewesen war, hierher zu kommen, nach der Stadt zu suchen. Doch letztlich war sie ohne eigenes Verschulden hier gelandet und nun, da sie hier war, sehnte sie sich nach dem offenen Himmel an der Oberfläche.
    Vor ihr glitzerte das Wasser eines kleinen Sees, der sie an einem anderen Tag zum Baden eingeladen hätte, doch heute hatte sie keine Lust darauf. Immer wieder schweiften ihre Gedanken zu ihrer Heimat.
    Was sollte sie nun tun, hier in Nir'alenar? Bislang hatte sie noch niemanden getroffen, der ihre Stimme ausbilden konnte und sie wusste, es wurde Zeit, einmal zur Akademie der Künste zu gehen, von welcher sie gehört hatte. Ein sehnsüchtiger Blick zur Kuppel hinauf folgte. Und dann erklang ihre Stimme, ein zarter, klangvoller Hauch an diesem Morgen:


    "Wohin dein Herz sich sehnt,
    zum Himmel der sich dehnt,
    im Horizont allein,
    kannst du zuhause sein.


    Wohin der Wind dich trägt,
    dein Herz im Flugwind schlägt
    nur in des Windes Flut,
    geht es dir wirklich gut.


    Wohin im Mondenschein,
    fliegst du so ganz allein?
    Wenn Nacht dem Tage weicht,
    hast du dein Ziel erreicht."


    Es war nur ein kurzes Lied und die Melodie war traurig und sehnsüchtig, ebenso wie die Stimme der Syrenia in jenem Moment klang. Verletzlich wirkte sie, den Kopf schräg gelegt, ihr Haar mit rötlichem Schimmer über die rechte Schulter nach vorn fallend, einen Teil des Gesichtes verdeckend, während die Syrenia zur Kuppel hinaufsah. Vor ihrem inneren Auge sah sie andere Syreniae, ahnte, wie sie nun im Wind des Morgens in den Lüften kreisten und sie, Thalassia, dies nicht mehr vermochte. Nur bis zur Kuppel würden ihre Flügel sie jemals wieder tragen, doch niemals darüber hinaus.

    Der Gesang ist die in höchster Leidenschaft erregte Rede: die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.

    Richard Wagner

    Einmal editiert, zuletzt von Shiai ()

  • Dadane hatte sich an diesem morgen freigenommen um sich mal die Beine zu vertreten. Sie war einfach ihrer Nase hinterhergelaufen und hatte die frische Morgenluft eingeatmet. dann hatte sie plötzlich etwas aus ihren Gedanken gerissen. Eine Melodie, eine langsame, sehnsuchtsvolle Melodie gesungen von einer begnadeten Stimme. Dadane war dem Gesang gefolgt und hatte die Syrenia am Seeufer sitzen sehen, alleine und in sich zusammengesunken, dennoch eine Gestallt von makelloser schönheit für jemanden wie Dadane, die nichts von sich hielt, auch wenn das Tom aus der Muschel wohl anders sah. Sie hatte sch näher zu der Frau gestellt, die dort mit einem brennenden Verlangen zur Kuppel hinaufblickte. Dadane konnte sich nicht vorstellen was in dieser Frau vor sich ging, sie hatte ein festes dach über dem Kopf, am besten noch mehrere Kilometer Stein über diesem Dach, immer dem offenen Himmel vorgezogen, obwohl sie an manchen Tagen und wochen auch gerne unter freiem Himmel war. Dadane stand nun schon einen Moment hinter der Frau und bewunderte ihre Flügel, als sie merkte, dass diese sie gar nicht bemerkt hatte. Dadane schlang die ände ineinander, sah peinlich berührt drein und räusperte sich leise.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Ein leises Räuspern hinter ihr brachte das Bündel aus Federn, Kleidung und Haar dazu, den Kopf zu wenden. Sekundenlang ruhte der Blick aus den tiefblauen Augen auf Dadane, mit der gleichen Sehnsucht, mit welcher sie zum Himmel gesehen hatte. Dann erhob die großgewachsene, zarte Syrenia sich und räusperte sich selbst leise.


    "Verzeiht.. ich habe euch gar nicht bemerkt." meinte sie leise. Noch immer ließ sie ihre rötlichen Flügel hängen und ihre Haltung wirkte alles andere als stolz. Den Kopf schräg legend betrachtete die Syrenia das Wesen, das vor ihr stand. Eine solche Frau hatte sie noch nie gesehen, wohl aber hatte sie bereits von Zwergen gelesen und so nahm sie einmal an, das eine solche Zwergin vor ihr stand. Thalassia strich mit einer anmutigen Bewegung ihr Haar über die Schulter nach hinten - eine Bewegung, welche ihr bereits in Fleisch und Blut übergegangen war.


    "Ich hoffe ich habe euch nicht gestört mit meinem Gesang?"

    Der Gesang ist die in höchster Leidenschaft erregte Rede: die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.

    Richard Wagner

  • Dadane sah sich der großen geflügelten Frau gegenüber und bemerkte die tiefe des Gefühls, welches die Frau zum aufblicken gebracht hatte. Sie war im ersten Moment verzaubert von der anmut ihrer Bewegung, dann hörte sie was die geflügelte Frau ihr sagte und beeilte sich damit ihr zu erwidern


    "Nein, bei den Göttern, nein! Ihr habt eine wunderbare stimme voller anmut und voller Schmerz. Eure Stimme hat mich erst hergeführt, weil ich wissen wollte wer an einem solchen morgen bereits solche Tauer zum Ausdruck bringen kann."


    Dadane machte aprubt große augen und ihr schoss das Blut in die Wangen.


    "Ich wollte nicht, ich meine, tut mir... ich meinte nur das euer Gesang...also ihr habt so verletzt geklungen, nicht körperlich...also offensichtlich geht es euch ja gut....ich dacht nur das Lied, also das sollte kein Vorwurf sein."


    Dadane schloss die Augen und hörte auf zu reden. Ihr Gesicht war heiß, und sie wusste genau, das ihr im Moment keine Tomate das wasser reichen konnte, manchmal zahlte es sich doch aus, einen Bart wie ihren im Gesicht zu haben. Sie holte tief Luft und versuchte sich zu beruhigen.


    "Es tut mir Leid, dass ich mich angeschlichen habe", Dadane spielte mit ihren Fingerspitzn, während sie auf ihre Fussspitzen sah, "Ihrseid die erste person, die ich sehe, die Flügel hat und es hörte sich an, als würde euch etwas bedrücken, da bin ich auf den Klang zugegangen und nun bin ich hier, und habe bereits das ertse Fettnäpfchen getroffen."


    Sie sah von unten herauf um abzuschätzen wie ihr Gegenüber nun reagieren würde.

    Häßlichkeit schändet nicht die Seele,
    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


    Es ist nicht der Tod, den wir fürchten sollten,
    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


    Willst du das Licht sehen, ertrage den Schatten,
    denn beides gehört zu Dir.

  • Sie vernahm die Worte der Zwergin und im ersten Moment schoss wie aus Impuls etwas Ärger in ihr hoch. Doch als sie merkte, wie verlegen die Zwergin ob ihrer eigenen Worte wirkte und wie sie mit ihren Fingerspitzen spielte, wurde der jungen Syrenia klar, wie nervös die Zwergin war. Thalassia ließ sich auf ein Knie herab, um nicht gar zu weit über der kleineren Frau zu thronen und sah sie einige Herzschläge neugierig an.


    "Habt keine Sorge, ihr habt mich nicht verärgert. Ihr glaubt richtig, Schmerz ist es, welcher mein Herz bewegt und der sich durch meine Stimme verbreitete. Schmerz und Sehnsucht. Ich sehne mich nach dem freien Himmel, unter dem meine Geschwister nun fliegen, wo ich hier unten bin.. niemals mehr werden meine Schwingen mich weiter tragen als bis hinauf zu dieser Kuppel."


    Thalassias Stimme klang wehmütig, als sie dies sagte und die Syrenia ließ abermals die Schwingen hängen.

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    Richard Wagner

  • "Oh,das...Hm..."


    Dadane dachte nach, hob den Kopf wieder ein wenig mehr um der Syrnenia ins Gesicht zu blicken, die sich zu ihr heruntergekniet hatte.


    "Erstmal steht bitte auf, Ich bin so klein geboren und daran gewöhnt zu allen anderen Wesen aufzublicken. Ich möchte nicht, dass ihr eure Gewänder oder eure Flügel wegen mir auf den Boden legt."


    Dadane zögerte erst kurz, dann griff si Thalassias Arme und drückte sie nach oben.


    "Und tja, ich...bin fasziniert von eurer Fähigkeit zu fliegen. Ich, der ich gerne Tonnen von Gestein über meinem Kopf fühle, der ich mich geborgen fühle im Schoss der Erde. Wir könnten nicht unterschiedlicher sein, aber das macht diese Begenung interessant. Wenn...wenn es euch nichts ausmacht, erzählt mir vom fliegen, und ich erzähle euch von der Lebensweise meines Volkes. Was haltet ihr davon, vielleicht hilft es euch darüber zu reden, oder es hilft euch, eine andere Ansicht des ganzen kennen zu lernen."

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    aber eine schöne Seele adelt den Leib.


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    das wirklich Tragische wäre ein Leben, das nicht gelebt würde.


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    denn beides gehört zu Dir.

  • "Ihr habt Recht, dies mag eine wahrhaft interessante Begegnung werden." erwiderte Thalassia mit ihrer wohlklingenden Stimme und erhob sich, jedoch nur, um an ihren vorherigen Sitzplatz zurück zu kehren und sich wieder zu setzen. Mit einer Hand klopfte sie neben sich auf den Boden und bat Dadane so, sich zu ihr zu setzen. "Mein Name ist Thalassia." stellte sie sich dann vor, sobald die Zwergin saß und mit einem kaum sichtbaren Lächeln sah sie wieder gen Kuppel.


    "Zu fliegen, ist ein wundervolles Gefühl. Ihr seid schwerelos, nur der Wind spielt mit euch, euren Haaren, euren Schwingen.. die Luft ist klar, Vögel tanzen um euch herum und ihr könnt mit ihnen durch den Himmel ziehen.. es ist eine ganz eigene Art der Freiheit.. und sie ist wundervoll." erzählte sie, während sie versuchte, das Gefühl des Fliegens aus ihrer Sicht in Worte zu fassen.
    Ihr Blick kehrte zu Dadane zurück und die hübsche Syrenia streckte ihre gewaltigen Schwingen ein wenig, wodurch ihre volle Spannweite zumindest zu erahnen war.


    "Es ist schwer zu erklären, wenn man es nicht selber kennt." lächelte sie sachte.

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  • "Ja, das kann ich mir vorstellen. Hm, Ihr würdet euch wahrscheinlich in Höhlen auch nicht wohlfühlen, glaube ich. Immerhin seid ihr ein Wesen der Lüfte."


    Dadane sah ihre Flügel erstaunt an und bewunderte die Spannweite und die geschmeidigen Bewegungen die Thalassia ausführte um die Flügel zu strecken.


    "Ich würde es gerne mal erleben, auf die Gefahr hin, dass ich mich übergeben muss, oder Todesängste ausstehe."


    Dadane seufzte. Wieder etwas, dass sie gerne versuchen würde, dass aber niemals eintreten würde.


    "Seid nicht so niedergeschlagen, Beleriar hat auch gute Seiten, man muss nur etwas angestrengter Suchen um sie zu finden.."
    Ein aufmunterndes Lächeln umspielte Dadanes Lippen.

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  • "Ja, das Fliegen ist etwas Herrliches. Und ich in Steinbauten.. nein, da fühle ich mich wirklich nicht so wohl." Die Syrenia schmunzelte, während die weichen Federn ihrer roten Flügel leise raschelten.
    Dann betrachtete sie Dadane einige Momente lang. Nachdenklich, wie es schien, doch tatsächlich versuchte die Syrenia, Größe und Gewicht der Zwergin einzuschätzen.
    Sie hatte eine Idee im Sinn.. doch dafür müsste Dadane eben nicht zu schwer sein.


    "Wie ertragt ihr Zwerge - ihr seid doch eine Zwergin, nehme ich an, zumindest dem Aussehen nach - denn das Leben unter Tonnen von Gestein? Ich fürchte immer, das mir alles über dem Kopf zusammenbricht." Während Thalassia sprach, brach sie die Musterung der Zwergin nicht ab.

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  • "Ich bin unter der Erde geboren und auch dort aufgewachsen, ich weiß welche bereiche zu meiden sind und welches Gestein trägt, wie der Stein reagiert, wenn ich ihn bearbeite. Das muss man wissen, wenn man sein Leben in den Schoss der Erde legt. Das Gestein ist mein Heim, meine Zuflucht, anders kann ich es nicht beschreiben. Eines noch, die steinernen Häuser und Bauwerke mögen stabil erscheinen, aber die Natur hat genug gewalt sie zu vernichten, meist sogar in einem Blinzeln. Doch habt ihr schon mal einen Berg gesehen, der unter der Gewalt des Windes gebeugt wurde oder gebrochen ist? Ich nicht."


    Stolz schwang in ihrer Stimme mit.


    "Mir ist noch wa eingefallen...aber ich weiß nicht.....vielleicht passt das jetzt nicht so gut."

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  • "Sprecht nur." meinte die Syrenia freundlich, nachdem Dadane ausgesprochen hatte. Den Kopf leicht schräg legend, musterte die große, zarte Frau ihr kleineres Gegenüber und lächelte sachte.
    Tatsächlich fand sie es angenehm, Gesellschaft zu haben, so war die Sehnsucht nicht ganz so schlimm und der Kummer erträglich. Erstaunlich, was ein bisschen Gespräch doch bewirken konnte. Und es war interessant, die Sichtweise der Zwerge einmal zu hören. Es klang fast so, als wären die Zwerge ihrer Lebensweise im Stein genauso zugetan, wie eine Syrenia dem Himmel.

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  • "Naja", Dadane druckste ein wenig herum, "Versucht es doch so zu sehen, Ihr könnt euch zwar mit euren Flügeln nur bis dahin erheben, wo die Kuppel beginnt, doch habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, dass eure Geschwister oben nie sehen werden was ihr hier erblickt. Ihr seid unter der Kuppel, ja fast dran, ihr könntet sie sogar berühren." nun glänzten ihre augen."Das kann hier sonst niemand, ausser die Wasserwesen von aussen. und ihr seht von hier unten in das unendlich Meer hinaus, seht das Spiel des Lichtes, wie es sich auf den Fische spigelt, die an der Kuppel entlangschwimmen. Das könnt nur ihr hier. natürlich ist die Freiheit begrenzt, das sehe ich ein, jedoch seht ihr wunder, die ihr anders nicht sehen würdet."

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  • Nachdenklich wanderte ihr Blick von Dadane zur Kuppel hinauf. Wohl wahr, was die Zwergin da sprach. Aus dieser Sichtweise hatte sie das Ganze noch nicht betrachtet und so nickte die Syrenia nur sachte.
    "Wollt ihr es erleben?"
    Thalassia war zu dem Schluß gekommen, das Dadane nicht zu schwer war für sie. Mit funkelnden Augen betrachtete sie die Zwergin und fragte sich, wie Dadane sich wohl fühlen mochte, wenn sie einmal erleben konnte, was sie sonst niemals erleben würde.
    Die Syrenia lächelte. Vielleicht konnte sie der Zwergin mit ihrer Idee eine Freude machen. Doch noch wartete sie ab, was Dadane sagen würde. Würde die Zwergin ablehnen, würde Thalassia ihre Entscheidung akzeptieren.

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  • "Was?"


    Dadane sah erstaunt drein, dann spiegelte sich erkennen in ihrem Blick und sie wurde blass.


    "Ihr meint...fliegen?"


    Sie hatte die augen weit geöffnet, nicht in erschrecken, eher vor Überraschung. Sie sah mit offenem Mund zur Kuppel hinauf, dan sah sie Thalassia an.
    "Ich bin euch viel zu schwer. Ihr würdet mich nicht hochbekommen, und was wenn ihr mich fallen lasst, nicht extra meine ich, sondern weil ich euch wegrutsche."


    Dadane blickte wieder zur Kuppel hinauf, dann strich sie sich gedankenverloren durch den Bart und begann mit flinken Fingern Zöpfe zu drehen und wieder zu öffnen. Sie schloss die Augen, hatte die Hände verkrampft, drehte sich wieder zu Thalassia und sagte mit geschlossenen Augen.
    "Die chance werde ich nie wieder bekommen denke ich. Ich..."; Die hand im Bart schloss sich fester, es musste wehtun, "Ich machs, obwohl ich die Hosen gestrichen voll habe!"

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  • "Ihr müsst keine Angst haben, Dadane, auch wenn ich durchaus nachvollziehen kann, wie euch zumute ist beim Gedanken daran zu fliegen. Mir würde es wohl genauso gehen, wenn ich unter die Erde müsste." Sie lächelte sachte. "Ich werde euch nicht fallen lassen, ihr seid mir nicht zu schwer und ich habe einen sicheren Griff, mit dem ich euch halten kann."


    Damit trat die Syrenia hinter die Zwergin und legte ihre Arme um deren Körpermitte, die Hände unter Dadanes Armen durchschiebend und vor deren Bauch verschränkend. Ihr Griff vermittelte Sicherheit und Halt und sie hoffte, das die Zwergin dies spüren konnte. Thalassia entfaltete ihre Schwingen zu voller Größe, durchaus beeindruckend die Spannweite der roten Flügel, deren weiche Federspitzen kurz Dadane streiften, ehe Zwergin und Syrenia in den Schatten der Flügel gehüllt waren.
    "Seid ihr bereit?"
    Thalassia war bereit. Sie würde Dadane zeigen, wie es war, Nir'alenar von oben zu sehen und dicht unter der Wasserkuppel zu schweben. Sicherlich wäre es nicht einfach für Dadane, doch möglicherweise würde sie ja Gefallen daran finden, wenn sie erst oben waren. Sowie die Zwergin ihr sagte, das sie bereit sei, begann Thalassia mit kräftigen, gleichmässigen Schwingenschlägen, welche sie und Dadane erst langsam, dann zügiger der Kuppel entgegen trugen. Der Flugwind wirbelte Thalassias dunkles Haar um ihr Gesicht, doch die Syrenia störte sich nicht daran. Sie spürte wie der Wind durch ihre Kopf- und Schwingenfedern strich und ließ sich von ihm tragen, während sie Dadane weiter sicheren Halt durch ihre Hände vermittelte. Mit einem Lächeln sah sie hinunter auf die nun deutlich kleiner wirkende Stadt..

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  • Dadane hatte die Augen geschlossen, als sie den Wind in ihren Ohren pfeifen hörte. Ihre Haare zerrten an ihrer Kopfhaut und ihrem Gesicht. Sie spürte die Hände Von Thalassia um ihren Bauch, hatte aber zur Sicherheit ihre noch darauf gelegt. Sie wußte nicht wo sie war, ausser, dass ihre Beine vom Wind nach hinten gedrückt wurden.


    "Kann ich die Augen öffnen? Ich trau mich nicht. Ich...ich! Du hast mich doch fest, oder?"


    Dadane mußte sagen, dass das kribbeln im Bauch sich gar nicht so schlecht anfühlte. Sie versuchte die Augen ein wenig zu öffnen. Traute sich aber nicht wirklich. Sie konnte aber ein leichtes jauchzen nicht unterdrücken als Thalassia in ein leichtes Luftloch fiel, als sie erneut mit den Flügeln schlug.

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  • "Trau dich, es ist ein unvergleichlicher Anblick." raunte die Syrenia leise und lächelte. "Ich habe dich fest, ich lasse dich nicht los, keine Sorge." Und weiter schlug sie gleichmässig mit den Schwingen, sackte hier und da einmal in ein Luftloch ab und hörte mit Freude das leise Jauchzen Dadanes. Vielleicht gefiel jener ja der ungewöhnliche Ausflug. Noch hielt Thalassia die Stellung. Erst wenn Dadane etwas ruhiger wurde, hatte sie vor, eine Art Rundflug mit der Zwergin zu machen, damit sie mehrere Teile der Stadt so von oben sehen konnte. Und Thalassia genoss es, ihre Schwingen endlich wieder einmal zu gebrauchen, wenn auch nur bis zu der Kuppel über Nir'alenar.

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  • Dadane öffnete die Augen langsam, und war überwältigt, ein tifes "Oooooohhhh!" drang aus ihrer Kehle.
    Sie sah sich alles an, doch ihr Griff um Thalassias Griff verstärkte sich noch um ein wenig, weil die Höhe und das Gefühl des fliegens mit einzig Thalassia im Rücken an der sie sich orientieren konnte etwas vollständig neues und zugleich erschreckendes für Dadane war.


    "Da, da ist die Halle der Künste, und da, da seh ich die Schiffe im Hafen und da, entschuldigt, Thalassia!"


    Dadane drehte ihren Kopf und sah die atemberaubend schönen Flügel neben ihr und die Arbeit die sie verrichteten um beide in der Luft zu halten.


    "Ich muss etwas lauter werden, tut mir Leid!"


    "HALLO IHR DA! HIER BIN ICH! HIER OBEN! WIR FLIIIIIEGEN!"


    Sie jauchzte und lachte lauthals, dann wurde der Druck auf Thalassias Hände langsam geringer und Dadane versuchte die Hände wegzunehmen, traute sich aber nicht.

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  • Ein feines Lächeln umspielte Thalassias Lippen. Sie freute sich mit Dadane, da sie das Gefühl hatte, das diese langsam Freude an dem ungewöhnlichen Ausflug fand. Wohl merkte die Syrenia, das der Griff leichter wurde, aber auch, das Dadane nicht wagte, die Hände ganz fort zu nehmen. Dennoch wagte sie nun, sich etwas in Bewegung zu setzen. Mit ruhigen Schwingenschlägen brachte sie sich und Dadane in Bewegung, setzte zu einem Rundflug über die Stadt an, bei welchem die Zwergin sicherlich das ein oder andere bekannte Gebäude entdecken würde können.


    "Gefällt es euch langsam?" fragte sie mit ihrer sanften Stimme, während sie die Zwergin sicher durch die Luft unter der Kuppel und hoch über Nir'alenar trug. Sie genoß das Gefühl des Windes, der durch ihre Federn strich, genoß das Gefühl, wie ihr Haar um ihr Gesicht peitschte.

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  • Dadane grinste über das gesamte Gesicht und genoss das flattern ihres Bartes und ihrer Haare im Wind. Sie fasste sich ein Herz, drückte nochmal kurz die Hände Thalassias und streckte dann beide Arme weit aus. Sie schloss die Augen und jubelte und jauchzte im Wind, sodass alle die unter ihenen waren sicher ihre Köpfe hoben mussten um nach diesem Geschrei ausschau zu halten.


    "Ich liebe dieses Gefühl Thalassia, ich könnte stundenlang mit dir so herumfliegen!"


    Sie legte ihre Hände wieder auf die Thalassias und hauchte ein ehrliches


    "Danke!"


    zu ihrem Ohr. Das Grinsen würde ein Heiler mit medikamenten von ihrem Gesicht verschwinden lassen müssen.


    "Wenn du müde wirst, oder ich dir zu schwer werde, dann lass uns landen."

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