Brunnen der tiefsten Sehnsucht

  • Schwermütig seufzte Amelie, während sie die Pflastersteine unter ihren Füßen betrachtete. Sie wusste überhaupt nicht mehr, was sie von alldem um sie herum halten sollte. Wahrscheinlich hatte Astragar recht mit dem was er sagte. Sie machte sich selbst etwas vor. Viel zu groß war ihr Verlangen danach, die wahre Liebe zu finden, dass sie den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah.


    Nachdenklich musterte sie ihr Gegenüber und grübelte abermals darüber nach, wieso sie ihm so bekannt vorkam. Sie würde nur zu gerne mehr über diesen geheimnisvollen Mann erfahren. Doch dieser Ort wäre hierfür sicher nicht der richtige. "Was haltet ihr davon, uns an einem anderen Ort zu unterhalten? Ein Ort, der weitaus ... angenehmer ist als dieser hier?"

  • Angenehmer ... Er war sich nicht ganz sicher was genau sie gerade meinte. Aber er hatte nichts dagegen diesen Ort hier zu verlassen und vielleicht herauszubekommen woher er Amelie zu kennen schien. "Gerne," antwortete er daher. "Wo möchtet Ihr denn hingehen?"

  • Die Nymphe sah zuerst zu Astragar, dann schweifte ihr Blick über die nähere Umgebung. Wohin? Sie wusste es selbst nicht. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob alle Orte auf diesem Jahrmarkt so merkwürdig waren. Doch eines war sicher: An diesem Brunnen wollte sie nicht länger bleiben. Er hatte nicht gehalten, was er versprochen hatte, zumindest glaubte Amelie dies zu wissen und sie ärgerte sich einmal mehr darüber, einer alten Geschichte Glauben geschenkt zu haben.


    Daraufhin wandte sie sich zu Astragar. "Ich weiß es nicht ... einfach nur weg von hier. Überall ist es sicher angenehmer als hier". Ihre Enttäuschung konnte sie trotz aller Mühe nicht verbergen.

  • Astragar blickte Amelie an und überlegte wo sie hingehen könnten. Was war hier doch auf dem Markt ... ein Spiegellabyrinth, eine Bäckerei, ein paar Zelte, eine Höhle und ein Karussell. Nichts von dem er dachte, dass Amelie es als angenehmer empfinden würde. "Was haltet Ihr davon, wenn wir wieder zurück in die Stadt gehen und dem Zauberbrunnen einen Besuch abstatten?"

  • "Der Zauberbrunnen? Eine gute Idee", stellte Amelie fest und warf dem Brunnen einen letzten Blick zu, dann wandte sie sich zum Gehen, froh, diesen Jahrmarkt endlich verlassen zu können. Und vor allem war sie erleichtert, dass es jemanden gab, der das Geschene zumindest zum Teil miterlebt hatte. So wusste die Nymphe, dass sie nicht gänzlich verrückt geworden war und zur Not einen Zeugen hatte.

  • "Dann lasst uns gehen." Auch er warf dem Brunnen einen letzten Blick zu. Das war schon irgendwie seltsam, was dort passiert war. In gemütlichem Schritt begleitete Astragar Amelie vom Jahrmarkt in die Stadt zurück.

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