Beiträge von Zarasshin

    :frech: Menschengebiss? Aber puuuh, ich bin kein notleidendes Tier, da hab ich also noch mal Glück gehabt. Darf bleiben, wo ich bin.


    So, ihr Lieben. Um halb 5 klingelt das Weckerchen.

    Ich geh abtauchen. War sehr schön, mal wieder hier gewesen zu sein.


    Ich wünsche noch viel Muse :wave: <3 :hug:

    Ja, ins eine Auge rein und aus dem anderen wieder raus ... oder so. *Shiai pat* ja genau. Ich auch.

    Älter. Wer ist hier älter geworden? Hrmz.


    Warum schiebst du eine Badewanne hier durch, Nevio?

    Shiai ... :D ein Jemand, den ich auch als Donnerkopf in Erinnerung habe ... haha.

    Japp, ist meistens so. Und heute ist alles besser ... ach, das war doch Füher gewesen.


    Mallalai ist auch noch da, der Meermann. Bei mir fehlt niemand.

    Was denkt man denn da? o.Ó irgendwie war es im Rückblick schräg. Ich weiß, bin auch nicht immer leicht im Umgang XD

    Alte Threads gibt's noch? Coooool! Jetzt muss ich laut lachen. Das hier ist ja wie ein Archiv, du gewinnst echt den Preis für die längste Ausdauer. Und danke, dass du die Chars nie gelöscht hast ... dafür kann ich nu in alten Zeiten schwelgen.

    Haha *auffang* ich wusste sogar mein Passwort noch ^^

    Ehrlich hab ich mich heute Früh auch über die Mail gefreut ... ich weiß nicht, ich saß grad im Büro und dacht mir nur, och, geh heute Abend doch mal online ... tadaaa, hier bin ich.

    Er schien ihr unentschlossen, ein Hin- und Hergerissen. In Erwartung nahm sie langsam ihren Arm zurück; der unter der harten Manschette noch dem Druck der Hand nachsann. Da, Juveno sah sie derart an, dass es Zarasshin kribbelte; vielleicht sich nicht bewusst seiner Art, aber so ungefähr im Blick, wo der Weg hingehen sollte: den, wohin sie ihm gezeigt. Die Yassalar sah zum See hinab. Ihre Augen, ein Silbergrau, überhuscht von goldenen Lichtern, gleich dem Flirren der Sonnenreflexen auf einem Wildbach, als sie eine Ahnung bekam.
    Das Gefühl in ihrem Magen wurde zu einem eisigen Stich, der durch sämtliche Adern zu gehen schien und Zarasshin hatte das Gefühl, in dem Abstand zwischen zwei Herzschlägen hängen zu bleiben – alles folgte einem Zyklus, indem nun wiederkehrte, was man nie wieder sehen hatte wollen. Sie hoffte, ihre Miene sei unergründlich; ihre Gefühle derart fest in ihrem Inneren verschlossen, dass sie fast nicht zu ihr zu gehören schienen. Törichter Elf, knurrte sie gedämpft, wem wollt Ihr etwas beweisen, wenn Ihr in den Fluten ersauft?
    Glaubte er die Götter noch an seiner Seite, hoffte er, es auch ohne diese unvergleichliche Hilfe zu schaffen? … wollte er Zarasshin erneut in Verruf bringen oder zählte er auf die Yassalar, wenn ihn seine Kräfte verließen? Das Wasser war schon recht finster, aus der Tiefe käme anderes hervor, die Insel weiter als man denkt … vielleicht schälte sich mit der kalten Fülle die Narretei ab. Jede Bewegung musste ihm hier so fremd, jede Bewegung eine Anstrengung, eine Parodie der Wirklichkeit sein.


    Der Sinn lag ihr fern zu lachen, die Worte auch. In diesem Augenblick zeigte er einer tückischen Yassalar die Wahrheit, wie es um ihn stand. Juveno konnte nicht mehr zurück, Zarasshin glaubte zu ahnen, dass er es nicht mehr würde ertragen können, alles hatte sich verändert und es wieder abzustreifen, wäre unendlich schwer. Sein altes Leben war kalt und fern von all dem, was man ihm im Tod anvertraut, was er erfahren hatte und es in Worte packen wollen klang gleich anders, ungenügend, wie leer. Man musste sich beweisen, um sich zu finden, man klammerte sich an jenen, der die letzten Schritte mitgegangen … man fand Erinnerungen, die leicht zu töten sind, die schon tot waren, seine Sehnsucht nach dem wahren Leben äußerte sich wohl mit jedem Moment, der verstrich und er zögerte.


    Ein Blatt löste sich und segelte vor ihr auf das Wasser und riss sie heraus aus der Gedankenwelt. Das der Pappel war hellgelb gefärbt, hatte die Form einer Lanzenspitze und war regelmäßig gezahnt – es fiel ihr auf, warum auch immer, als sie danach griff und es zwischen die Fingerspitzen nahm. Haben wir ihn Feigling genannt?, fragte sie sich.
    Nur nicht denken, Gedanken zerfressen einen wie der Wurm den Baum. Rechts erhob sich die Böschung mit meterhohem Fingerhut, von da aus wölbten die Bäume gierig ihre Wurzel nach dem Wasser, fleckten die Flanke des Ufers mit Braun und Dunkelgrün. Es war ein Ort zum Heilen, zum Ruhigwerden. Was wollte er?
    Eine Wassergeburt, wie das Meer den Mond gebiert? Hier war er gestorben, vielleicht musste er auch hier neu geboren werden und wies ihre Anwesenheit den Weg in beide Welten? Die Kraft des Wassers ist ungeheuer, denn es ist Kraft und Milde zugleich.
    Es könnte die Frage, wer er ist, neu aufwerfen, wenn er sich hier so anders befühlte, als hätte er sich mit gebundenen Handgelenken übergeben, die das Wasser nun lösen konnte. Keine Form war beständig, kein Sein ewiglich, alles war im Fluss, beständig in Veränderungen begriffen und der Elf hatte noch viel Zeit vor sich.


    Das Gras am Ufer wurde glitschiger, als Zarasshins Zehen den Schlamm zwischen sich fühlten, langsam, ganz bedächtig ging sie weiter, bis sie bis zum Nabel im See stand, ihre Handflächen erschütterten der Sterne Stand am Himmel. Es war kühl, es war ganz weich und dann tauchte die Schwarze gleitend unter, ohne auch nur einen Wasserklang zu beschwören. Der süße Genuss erfasste sie, weil alles auf einmal ganz warm war, die Nerven nahmen ihn auf und gaben ihn weiter, er drang ins Hirn und das Herz verringerte seine Schläge. In den Fingerspitzen, den Handgelenken, den Schläfen schlug rhythmisch das sich beruhigende Blut. Sie ließ sich auf den Abgrund des Gefühls ein, den auszumessen und in den sich hinabzustürzen ihr verlockend erschien. Ihr Inneres riet ihr stets die beiden Welten möglichst wenig zu vermengen, doch noch musste sie hier bei Juveno bleiben.
    Ihre blinzelnden Augen verschwanden unter Wasser, als sie eintauchte und hinauf wieder atmete, sich drehte und den Himmel bestaunte – und, was sagst du jetzt?, fragte sie die Schwester und spürte ihr amüsiertes Grinsen im Bauch. Wart ab, dir wird die Selbstgefälligkeit schon vergehen. Sie biss die spitzen Zähne aufeinander und versank. Die Lider hoben sich und Zarasshin ließ das stählerne Hell des Lichtes unter Wasser auf sich einwirken, lauschte, witterte und verstand … eine flache, geschwungene Linie Wald konnte sie sehen, die Grenze wie Quecksilber schwimmend auf ihrer Welt und mit Leichtigkeit fand sie Juvenos perlende Bewegung, wie sie die Fülle zerschnitt.
    Mit strammen, aber leichten Bewegungen glitt sie neben ihn; er war schon weit gekommen in seinem Wahn. Haltet einen Augenblick ein, forderte sie von ihm, dreht Euch auf den Rücken und hört zu. Sie sah ihn ungeduldig an. Es sind außer uns noch drei Wesen im Mondensee. Wir fühlen ihre Anwesenheit , erklärte sie jetzt, gleich, wer es ist, haben wir ein Problem, wenn man uns bemerkt und erkennt; versteht Ihr das?

    Zarasshins Faust traf ihn zwar wie ein Hammerschlag im Gesicht, aber das Nasenbein zersplitterte nicht wie erhofft, da Jonos sich zur Seite drehte. Er schwankte lediglich, anscheinend hatte er Übung einzustecken, so wie sie auch. Es gelang ihm sogar seiner eigenen Faust ein Ziel geben zu wollen, deren – wenig mit Nachdruck geführten – Schlag Zarasshin mit ihrer Elle abfing, um danach diese Hand um sein Genick zu legen.
    Ihr schwarzes Gesicht zog sich nahe an seines heran, so dass er den Geruch des Meeres eindringlich wahrnehmen könnte, wollte er anderes in seine Aufmerksamkeit lassen, als ihren stürmischen Blick.


    Was lockte sie nah? Bemerkte er, dass er blutete? – während sie bereits das metallische Aroma aufgespürt hatte und ihre Zunge den Genuss erleben wollte, hakte sie ihren Fuß unter seinen bereits unsicheren Stand, um ihn endgültig zu Boden zu schicken.
    Man sollte nicht annehmen, dass sie in ihrer Überheblichkeit unachtsam wäre, aber Blut war eine Sache für sich und sollte ein Yassalar dieses schmecken, wäre all die Kontrolle dahin.


    Sogar für sich selbst unerwartet, verschloss Zarasshin sich der Blutgier; da war genug geschehen, auch wenn die Wildheit aus ihren Zügen warnte und sie einen gefährlichen Sturm in ihren Augen wüten fühlte; ihre Glieder blieben nachgiebig, geradezu weich. Uhre flachen Hände fuhren nicht über seine Haut, noch über die Kleidung, sondern folgten dem Fluss darunter … das Brustbein wieder hinauf, über die Rippenbögen zum Schlüsselbein zu der atmenden Brust, in der das Zentrum lag, das unter ihrer Handfläche schlug. Halte den Atem an, dass ich die Rippen nicht durchbreche, um es in der Faust zu halten …, glitt Zarasshin zurück, wandte sich ab von dem Mann, war schon gar nicht mehr hier.


    [OT Zarasshin verlässt hiermit die Szene]

    Wahrscheinlich begriff Jonos die Situation schneller als ihm lieb war. Besser für ihn, so würde er nicht überrascht fallen. Er tat gut daran Suna aus dem Weg zu nehmen, das kleine, aber mächtige Wesen zu schützen, welches von Tuireanns starken Armen aufgefangen wurde.
    Zuletzt blieb ihm nur den Kampf anzunehmen, in Vorkampfstellung zu gehen, um auf sie zu warten und in Anerkennung dafür fletschte Zarasshin auch das Gebiss. Es gab nur den geraden Weg, konsequent, ohne Schnörkel, sondern unmittelbar zu ihrem Ziel. Sie sah weder Tuireann, noch Suna, noch die sie umgebenden Gebäude. Nur Jonos war geblieben. Für ihre Wut, für ihre Fäuste.
    Welches Gefühl aller Gefühle: es übernahm ihre Haut, brauste die Nervenbahnen entlang und hatte alle Unentschlossenheit aus ihrem Lauf gefegt. Diese Yassalar wusste um keine Worte, keine Gnade mehr, kein Mitleid kannte sie, alles auszunutzen war sie bereit, was er ihr zu bieten gewillt war. Dünner und dünner war die Schicht um ihre Beherrschung geworden, bis die Welle alles gebrochen hatte. Ein unverständiges Geschöpf, nicht geschaffen für das friedliche Zusammenleben an Land, noch im Meer. In ihrem Kopf stand alles still, was nicht mit dem Angriff zu tun hatte, floss alles in íhre Muskeln und Sehnen, sie war der Fluss, die Welle jetzt, begann sie mit einem Rhythmus und änderte den Takt der Schritte abrupt.


    Zarasshin hatte die Wendigkeit der Yassalar auf ihrer Seite, in der Tat, doch sie stand in der Leere seiner Stadt, ihre Kraft und Schnelligkeit waren hier nicht vollendet und möglich hatte Jonos durch seine Erfahrung im Faustkampf ihr einiges voraus, auch wenn er vielleicht noch nie eine Waffe gezogen hatte, um zu töten – er sollte sich schnell darauf einstellen, denn Zarasshin kämpfte immer wie jemand, der nichts zu verlieren hatte. In ihrem Herzen hielt sie an ihrer tödlichen Begabung fest, alle Arten von Klingen mit Anmut und Präzision führen zu können – bemerke, Zarasshin hatte die Tränende Klinge aus blauem Yassalar-Stahl nicht gezogen.
    Sie lachte über die Vorfreude auf Blut, erwiderte sein Grinsen und weiterhin: nur, wer sich selbst in Gefahr brachte, konnte dieses auch lecken. Offenkundig war wohl, dass die Schwarze wusste, was in ihren Bewegungen lag, wohin sie sie führen würden, denn sicher waren Schritte und Augen aufeinander abgestimmt.


    Und dann war sie so nah, dass ihr nur noch eine Armlänge zu ihm fehlte. Mit der Rechten traf sie ihn hart und schnell auf den Unterarm, unterhalb des Ellenbogens, um sich Platz für ihre Linke Faust zu schaffen, während diese schon geradlinig den Weg durch die frei geschaffene Mitte nahm.

    Magie? Zarasshin hörte, dass etwas nahte, sie wusste um den Klang des Wassers, wenn es sich türmte; spürte es als Kribbeln in ihrem Nacken, vernahm die Welle mit der Macht, mit der ihr Blut rauschte. Sie glaubte nicht an eine Bedrohung, Wasser konnte einer Yassalar nicht schaden, was bildete er sich ein? Und deshalb sah sie sich nicht um, schenkte sie Jonos keinen Blick zurück.
    Eine Welle drängte ihren Fuß ab, der ja bereits zwischen den Schulterblättern der Frau stand, schob sich zwischen sie und ihrer Beute. Nicht schaden wollte er ihr also, doch abhalten. Man könnte sagen, er setzte sie nicht gegen die Dunkle ein, bedrohte sie nicht, noch griff er sie direkt an.
    Bewegungslos stand Zarasshin vor der schillernden Wand und sah daran empor. Sie konnte nicht sehen, was dahinter geschah, obwohl ihre Sehkraft eine der besten der Meere ist; war jedoch so verständig, dass es keinen Sinn machte, die magische Welle umlaufen zu können, ebenso, dass die Frau nicht darauf warten würde, sondern entkommen würde.


    Und dann – stürzt das Wasser in sich zusammen; in seinem Fall wird es härter, lässt Fleisch und Element gegeneinander prallen in der Schlacht, die mit flüssigen Schlangen das schwarze Lebewesen peitscht.
    Aber wo ein Mensch oder Elf ängstlich vor dem gewaltigen Brausen wäre und nicht zu atmen wagte, so war die Yassalar todesmutig und gerissen. Sie erwartet ihr ureigenes Element und beugte zuletzt den Rücken, ließ sich springend von der Gewalt nehmen und von dem salzigen Nass verschlingen, in dem sie nicht ertrinken kann.
    Auch wenn es schmerzte, war es ihr Wohltat. Ihre Kiemen öffneten sich weit: Wellenbrecher nannte man Zarasshin. Es hatte noch keinen Sturm über dem Sternenmeer gegeben, aus dem sie nicht unverletzt hervorgegangen wäre, obwohl sie sich mitten hinein in das Auge warf.
    Und als Ruhe einkehrte, erhob sie sich ruhig in den Stand, trank ihre Haut immer noch Flüssigkeit. Stramm hielt sie noch ihren Drang zu morden zurück, suchte mit schmerzenden Augen, aufgebrachten Sinnen und hungriger Kehle.


    Das zeugt von guten Manieren.“ Zarasshin besah sich Jonos, der müde aussah und wilde Wut musste sie in ihrem Herzen zügeln, natürlich musste er einen Preis zahlen – und sein Wert für die Yassalar war soeben gestiegen, hatte er sich mehr als Hütehund statt als Fisch bewährt. Sie konnte ihm keinen Vorwurf machen, war er nur ein halbes Ding von zweien. Ihre Glieder begannen unter der Anstrengung sie zu beherrschen zu zittern, rangen Übermut, Zorn und eine gewisse Würze kindischer Spielerei in ihr. Man hinderte sie nicht und erniedrigte sie auch nicht mit der Annahme Magie könnte ihr im Weg stehen.
    Als Zarasshin in den Beutel an ihrem Schenkel griff und langsam auf Jonos zu kam: ein Sternenschauer ging ihr voraus. Silberne Kometen, aus deren Schauer ein silberner Sturm werden würde. Die Wurfsterne vervielfachten sich, als sie alle Spannung in ihre Sprungkraft legte: waren sie ihre bissigen, geflügelten Boten, denen sie nachfolgte.

    Ignorieren war keine gut gewählte Option. Es fachte den Orkan nur mehr an; denn dort stand nicht mehr Zarasshin allein, sondern die dunklere Persönlichkeit. Diese Yassalar musste keine Konsequenzen tragen, sich vor niemandem rechtfertigen – diese fand keine unbestimmbaren Gefühle für einen Sylphen in sich, deren unsinnige Entfachung für sie zuletzt nur in Wut zu ersticken war. Diese musste überleben: in den harten Gegenströmungen der Yassalargesellschaft, in den Gefilden der allesverschlingenden Schattenhaien.
    Die Schwester sah nur einen wertlosen Haufen Knochen, an denen sich schwächliche Muskeln klammerten. Sie hatte keine Verwendung für den Mann, noch weniger für die Kiste und deren Inhalt. Sie sah keinen Nutzen in einer Erdfee, die ihre Lebensweise zu unterdrücken versuchte; Jonos hatte sie beschworen und Zarasshin konnte sich nicht erwehren. Der Zorn gehörte zu den schwachen Gefühlen, die vordergründig Stärke verliehen, wohl wenig bewirken konnten, was zuletzt gut sein sollte. Aber Zorn tat gut, versöhnte mit sich, denn da er alles hinfort schwemmte, gab es weder Zweifel, noch Besorgnisse mehr.


    Tuireann wusste, wann sie zu schweigen hatte. Sie sah es in der Art, wie Zarasshin sich bewegte und in dem Ausdruck ihrer Augen. Da gab es nichts mehr zu sagen, was besänftigen könnte oder Unheil abwenden. Verstummt schwang sie sich auf die Kiste, vergrub sie ihre Lippen hinter ihren dunklen Fäusten. Versteinerte in ihrem Sitz, kühlte ab. Oh ja, Jonos hatte es herausgefordert, sie war machtlos, denn keine Drohung konnte diesen Dämon nun noch aufhalten, nur noch Gewalt … ihre Blicke trafen sich und vielleicht gelänge es der Erdfee Qualen zu verhindern. Wenigstens das. Kein Gemetzel, kein Blutbad. Töte sauber, wenn es denn sein muss, töte schnell.
    Zarasshin wandte sich ab, mit einem Wink des Handgelenks rastete ein silberner Stift in ihre Armmanschette ein; die Vorrichtung aus der er wie ein silberner Tropfen fließen würde, um die junge Wachfrau zu töten. Diese hatte schon einen gewissen Abstand in Bauchlage zurückgelegt, als Zarasshins Fuß sich mitten ihre Schulterblätter stellte und sie mit einem Ruck grob zu Boden presste.
    Die Erdfee sprang auf … Suna!, ich kann sie nicht angreifen, aber du –, Tuireann sah flehend zu ihrer Artverwandten, bitte –töte sie mir nicht, halte sie auf, greif ein! Wie könnten sie dies zulassen?

    Sie hörte, was er tat, bevor er es auch beschrieb. Und in sich fühlte Zarasshin ein jähes Erwachen bei den Worten: von innen trat es nach ihrem Bauch, die blutrünstige Aufmerksamkeit spürte sie wild um sich schlagen, weil der Zorn geweckt war, ein alles verzehrender Sog, ein Schimmer von Schmerz. Wir sollten ihm die gespaltene Zunge herausschneiden und sie verspeisen.
    Es war in ihr nicht mehr leise, sondern eine missförmige Symphonie von Brüllen und Knurren, so dass der Yassalar die Ohren klangen – bezwungen unter ihren Willen und ihre Gefälligkeit den Trockenen gegenüber. Ihr schwarzes Gesicht brillierte plötzlich von Zähnen – da lugte es heraus: ihre Augen, bereits gewittrig dunkel, vertieften ihren Unglanz noch und wurden ein tiefes Violett – die Schwester war erwacht.
    Es war, als bräche sie entzwei, wo Zarasshin gleichzeitig um die Überlegenheit eines zu bleiben kämpfte, sich dagegen stemmte. Und wenn ihr glaubt, es dauerte eine Ewigkeit, so waren es nur flüchtige Momente, weniger als ein Blinzeln von einem Ort zum anderen dein Auge ziehen will.
    Dann wuchs der Pfad zu des inneren Tieres Willen zu, wurde überwuchert von Zarasshins Unbeugsamkeit und Triumph. Sie aber blieb violettes Auge, triefende Überlegung und ... sssht!, still. Sie wandte sich um.
    Nichtsdestoweniger. Sie liebte die Fähigkeit der Trockenen, durch die Wahrnehmung der Realität zunächst ein Bild zu gestalten, das eine unerträgliche Situation half zu ertragen. Es ist gar nicht so schlimm, das wird zu schaffen sein ... was soll sie schon tun … Ja, was?
    Sie erwiderte sein Grinsen mit einem halben Zucken des Mundwinkels. Du willst mit der Yassalar spielen? Zarasshins Augen schlossen sich, sie suchte nach etwas in der Luft, indem sie das Kinn hob, verfolgte sie das Vermischen eines Geruchs mit dem der Straßen um sich herum. Sie lauschte … der Jäger suchte die Beute.
    Die Realisierung einer Illusion der Wirklichkeit war keine angenehme Erfahrung, gleichwohl war sie die Grundlage, um wirklicher Beeinflussung Raum zu geben. Jonos hatte es noch nicht erfahren, nun würde er davon erleben. Was es bedeutete kein Gewissen zu besitzen. Da – Spielen wir.


    Dann war sie fort. Ließ sie Jonos gemütlich bei seiner Kiste sitzen und ging den Schritten nach, die sie gehört hatte, den Lauten eines Schlüsselbundes.
    Es brauchte mehr sie einzuschüchtern als einen Schlagstock und es brauchte mehr ihr zu entkommen, als einen Menschenleib. Und des Straßenwächters Erfolg würde ein seltsames Gebilde aus Glück und Recht sein, dass die Yassalar nicht wirklich darauf aus war ihr zu schaden. Sollte sie ruhig zuschlagen, Zarasshin würde ihre Hände von sich abstreichen, wie Spinnweben, wie Nichts, im festen Griff gibt es kein Entkommen. Als junge Kriegerin hatte sie vor Kraft gezittert, jetzt presste sie ruhig Kraft an Kraft: die Wehrhaftigkeit der Wächterin war eine Freude für sich. Eine nachlässige Bewegung, als ihre Hand nach oben an das Gelenk der Frau zuckte, um ihren Schlag abzufangen, den sie gerade auf sich niedergehen glaubte.
    Der Duft der Frau … wegen ihrer unterdrückten Panik war sie beinahe zu schön zum Anfassen. Zarasshin tat es dennoch, grub die scharf bekrallten Finger ihrer Rechten in ihre Seite und zog die halb Bewusstlose im Ganzen zurück, zu der Straße, in der Jonos wartete; zerrte diese unter sich, zwischen ihre Schenkel. Bekniete sie wie das Raubtier, das sie war, den Ashaironie fest im Blick.
    Und das Blut an ihren Krallen würde ihr Inneres nur noch mehr anfachen, Weißt du, Jonos, was geschieht, wenn ein Yassalar Blut leckt? … nur ein scharfer Kuss: durch fest angepressten Lippen würden sich ihre Zähne in die wunde Haut hinab senken. Spitze Zähne, eben dafür gemacht, Fleisch aus einem Körper zu reißen, böse Wunden zu schlagen – den Schattenhaien gleich. Der Wahn folgte dem Flossenschlag, die blinde und schwarze Wut, die Schmerz, Leid und Barmherzigkeit ausschaltete. Zarasshin würde alles töten, was sie zu fassen bekäme.


    Dann ließ Zarasshin auch schon wieder ab. Gab der Frau die Gelegenheit für eine Idee des Entkommens, scheuchte sie dadurch den Mensch nur weiter, der den Boden aufwühlte wie brodelndes Wasser, als sie auf dem Bauch davon robbte und die Finger in die Straße krallte, fort von der schwarzen Gestalt, die jäh über sie gekommen war.

    Ein Blitzen lag in ihren Augen, als Zarasshin plötzlich die Fee beachtete; schließlich musste man nicht alle Völker kennen, die man aus der Fülle zu vertreiben gedachte: kennengelernt und schon im Vergessen versunken. Nicht der Beachtung wert. Weiter wohl, als mancher, der unter einer Luftblase gefangen sitzt, gab sie glatt zur Antwort, aber mit Feen legte man sich ungern an, wenn es nicht erforderlich war; deshalb schlug sie nicht nach dem kleinen Ding, wie ihre ersten Reflexe ihr vorgeben hatten wollen. Schnell gesagt war oft nicht schnell genug getan und die Zukunft würde es einem nicht danken. Eine Halbschlange, Jonos?, zog es ihren Blick wieder zurück zu ihm, Ashaironi. Sie kam nicht umhin ihre silbernen Augen gemächlich über seinen Körper ziehen zu lassen; was darin an Biegsamkeit liegen würde, unter den vibrierenden Muskeln an geschmeidiger Kraft, blieb wohl sein Geheimnis.
    Sie hatte von dem Volk gehört. Erzählungen, vage Beschreibungen und mehr Dichtung als Wahrheiten, wie die Yassalar annahm, als sie sein verlorenes Grinsen aufnahm. Und wenn es stimmte, was man sagte, waren die Weibchen dieser Rasse weitaus gefährlicher, so dass einer ein halbes Männchen im Rücken davon schon gar nicht zu fürchten brauchte.


    Und dann beschloss Zarasshin zu schweigen; den Weg zu gehen, den sie zuvor vorgeschlagen hatte, denn sie wollte, dass die Kiste ihr Ziel in der Leere fand. Zum Hafen also.
    Keine Fragen mehr, die sie ohnehin nicht als einen Makel ihrerseits ansah. Wissen war Macht und Fragen ein Weg dorthin.
    Diese Nacht war bizarr genug gewesen, als dass man noch mehr erfahren wollte und sie mehrfach von ihrem eigentlichen Beschluss abgetrieben. Es war nicht ihre Art sich allzu lange aufzuhalten oder auch beeinflussen zu lassen, was Jonos manches Mal gelungen war. Ascans Besitz zu versenken war nun bedeutend; und mit dieser ihr wichtigen Handlung ebenso ihre Erinnerungen an den Sylphen. Ihr Herz begann ihr im Hals zu schlagen, viel zu hoch, als dass sie es gut ertragen könnte. Das Dunkel der Ruine erdrückte sie auf einmal, abgestandene Luft, die lange nicht geatmet schien, begann sie ihr den ganzen Leib zu beladen.
    Sie nickte ruhig, fast steinern und, während sie Suna noch einmal mit einem behutsamen Blick bedachte, wand sie sich auch schon um. So haben wir einander gesehen. Gedankenvoll und jäh betrübt.

    Sie? Seine Göttin? Als ihr Blick auf seine Wasserfee fiel, lag der Gedanke nahe, dass Jonos das kleine Wesen gemeint hatte, das ihn damit vor dem Füllen seiner Lunge mit dem sanften Nass gerettet hatte. Weshalb band sich dieses begabte Meereswesen an einen Außenweltler? – einen Trockenen, dachte Zarasshin abwertend, als sie die trockene Beschaffenheit seiner Haut an den Fingerknöcheln spürte. Seidig durch die Schüppchen seiner Art, aber dennoch so staubig wie Sand an den Ufern. Er gab sich der Fee hin, legte sich in ihre fremden Hände, übergab sein Schicksal. Blindes Vertrauen, so dass er in ihrer Achtung – wenn es diese je gegeben hatte – wieder strudelnd sank. Hast du keinen eigenen Willen, Mann?, was durchaus nicht verächtlich gemeint war, lediglich eine ihrer für sie logischen Folgerungen. Sie ließ damit die Überlegung außer Acht, dass es möglicherweise den Wünschen der Götter entsprach, dass er nicht ertrunken war, so wie auch sie ihr Handeln rechtfertigen würde: alles für die Stärkeren, alles für das Belieben der Götter.
    Sie hielt jäh inne, noch bevor sie den Ausgang erreicht hatten, wand die Yassalar sich geschmeidig um … Was habe ich hier tatsächlich vor mir? Für einen Menschen bist du nicht stämmig genug …, sie kniff die Augen zusammen, für einen Elfen fehlen die Spitzen an deinen Ohren. Die Schuppen sprechen hoffentlich nicht für ein Meerwesen in deiner Ahnenreihe? Wer konnte schon sagen, was eine Mischung der Arten hervorbrachte, möglich auch solch rudimentäre Hautandeutungen, die ihrem eigenen Silberschwarz als Absurdität spotteten. Das Meer würde ihm nicht schmeicheln, auch wenn sie zugeben musste, dass die Fülle auch ihn dadurch antreiben würde, anstatt zu hemmen.

    Sie ignorierte sein Grinsen, weil ihres ohnehin viel besser bestückt war. Und – Jonos wusste nichts! Ein ignoranter Unwissender, dem sich die Augen mit einem Schlag öffnen würden. Aber sie hörte den Spott nicht, fand in seinen Worten und in dem Klang seiner Stimme keinen Hohn, in sich nur Mitleid für ihn. „Vielleicht“, raunte sie, „vielleicht auch nicht.“ Zarasshin stand niemals allein.
    Sehr zuversichtlich, sehr optimistisch, was seine Überlebenschance anging; stark in seinen Mut gebettet, doch dies würde sie nicht zugeben. Zi’llail und Shirashai würden schon einen Weg finden ihren Kindern das Land des Meeres zurückzugeben, das ihnen zustand. Sie würden den Yassalar eines Nachts die Kraft verleihen die dünnblütigen Schmarotzer aus ihrem Reich zu vertreiben, gar auszulöschen. Niemand hier befand sich in Sicherheit, solange die Dunklen um die Kuppel schwammen: es hieß entweder in Knechtschaft zu gelangen oder zu sterben.
    Jeder hatte seine Aufgabe zu meistern, jeder musste sein eigenes Schwert der Rache ziehen – selbst wenn die Trockenen Muscheln im Meer wären oder wie der Tag in Licht verschwänden oder weit wie die Sterne am Himmel stünden, ja selbst, wenn die Eindringlinge vor Reue um Gnade ansuchen würden: die Yassalar würden doch Sterben von ihnen fordern. Und Zi‘llail war es, die befohlen hatte, den Kampf zu führen auf Leben oder Tod: die Hohepriesterin versuchte stets ihre stolzen Seelen mit schwärzester Nacht zu erfüllen.
    Daran glaubte Zarasshin, diesen Weg würde sie mit ihren Brüdern und Schwestern bereiten, im Blick das endgültige Ziel.


    Die Wände waren dunkel und selbst in der Finsternis glänzten sie für ihre Augen von Mineralien, was in Kontrast zu den matt grauen Steinen stand – Zarasshin vergaß oft, dass nicht alle die Fähigkeit hatten die Dunkelheit gnadenlos mit ihren Augen zu durchdringen. Wie hatte es auch nur geschehen können, dass sie auf ein solch minderwertiges Exemplar getroffen war? Wenigstens sah die Schwarze ein, dass er ohne sie in der Finsternis hilflos war, am Ende noch gegen eine Wand laufen wollte.
    Weshalb gehst du nicht dorthin in die Leere zurück, wo du in die Fülle gefallen bist?“, fragte Zarasshin ablenkend. Anstandslos und ohne Vorwarnung entschied sie nach dem Bruststoff seines Hemdes zu greifen, um sich wortwörtlich in den Stoff zu krallen. So würde sie vier lange Kratzspuren ihrer schwarzen Nägel auf seiner zarten, so dünnen Haut hinterlassen. Allerdings könnte sie ihn daran wohl so lange vorwärts ziehen, bis sie den Torbogen erreicht hatten … sah Jonos es? Wich er zurück oder versuchte er zuletzt sich aus ihrem Griff loszureißen?

    Alles unser XD klaaar.


    Aber heute war's ein bisschen ätzend. Zu warm und da wackelt man auf seinem Stuhl rum und mir sind als die Arme auf dem
    Tisch fest geklebt; das war ja sowas von ...


    Ja ... aber mal ne gute Idee, Argon, das denke ich mir jedes Mal, wenn ich die Schubladen öffne
    "räum auf du Kuh", aber dann mach ich sie wieder zu und weiter gehts :rolleyes:


    Die neue Karte ist toll und die dünnblütigen Mira'Tanar schön weit weg von Zesshin Doraz :frech: