Beiträge von Losifa Kiruna

    Kurz schien Layia abwesend zu sein, auf etwas anderes zu hören, doch ebenso schnell wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Losifa zu. Sie wusste nicht viel über Wölfe, doch diese hier schien das Dunkel zu mögen. Obwohl Losifa selbst auch nichts dagegen hatte, hatte sich ihr Schlafrhythmus in Nir'alenar wie von selbst geändert. Die Bewohner arbeiteten am Tag und schliefen in der Nacht – so arbeitete auch Losifa am Tag und schlief in der Nacht, um ihnen gleich zu sein, um sich anpassen zu können. Obwohl sie gerne allein war, wollte sie sich doch anpassen … paradox?


    Vielleicht nicht. Schließlich nickte Losifa. Lächelte ein wenig. „Dann wünsche ich Euch noch viel Vergnügen an diesem 'Tag'“, meinte sie, klang fast amüsiert. Neugier kroch in ihr Denken, doch sie hielt sich zurück. Fühlte ein Gähnen kommen, unterdrückte es jedoch nicht, genauso wie die Hündin.


    Dann nickte sie noch einmal, sog die Worte auf und verstaute sie an einem sicheren Platz. „Ich werde mal kommen“, versicherte sie. „Bestimmt habt Ihr es sehr schön da.“ Fast konnte sie es sich vorstellen, die einsame Wölfin zwischen raschelnden Ästen, und ihre Augen, die im Dunkeln glitzerten.


    Doch es war Zeit für Losifa und ihre kleine Gefährtin. Ihr Haus mochte nicht so komfortabel sein wie Layias, doch zumindest würde die Hündin problemlos ein- und ausgehen können. Sie machte ein paar Schritte, drehte sich jedoch wieder um und hob eine Hand. Eine Geste, ein Winken – reichte es wirklich dafür? Unsicher bewegte sie die Hand ein paar Mal hin und her, dachte, dass man Freunde so verabschiedete. „Bis dann“, sagte sie, und „Es war wirklich schön heute.“


    Dann verschwand sie elegant zwischen den Bäumen, Richtung Straße, die Hündin folgte ihr bereitwillig.

    Nun ja, ich wollte es doch offiziell machen und nicht einfach verschwinden. Hätte außerdem nicht damit gerechnet, dass jemand mein Blog liest ...


    Ja, der neue Charakter ist aus einem Impuls heraus entstanden. Da hab ich erfolgreich verdrängt, dass ich eigentlich schon so gut wie fertig bin mit dem Sternenmeer.

    Hallo ihr Lieben,


    einige werden sicher bemerkt haben, dass meine Aktivität immer mehr nachlässt. Auch meine Lust auf das Sternenmeer hat mit der Zeit abgenommen und jetzt fühle ich einfach keinen Drang mehr, zu posten. Sehe keinen Sinn mehr darin. Einen neuen Charakter (Muirne) zu erstellen, war vielleicht auch ein Fehler, denn zu der Zeit war ich auch schon nicht mehr wirklich daran interessiert.


    Jedenfalls habe ich jetzt gesehen, dass es nicht mehr geht, und werde mich auf unbestimmte Zeit zurückziehen. Vielleicht komme ich ja irgendwann wieder (so wie ich mich kenne), aber im Moment mag ich einfach nicht. Hoffentlich ist das verständlich ...


    Trotzdem muss ich euch einfach sagen, dass es wirklich Spaß gemacht hat, gemeinsam mit euch zu schreiben! Denjenigen, mit denen mein Chara Bekanntschaft gemacht hat, will ich ehrlich danken! Eure Charaktere, eure Kreativität waren wirklich toll! Macht genauso weiter, sag ich nur.


    Layia: Unseren Thread werde ich noch beenden, da geht es ja nur um einen Post. ;)


    bis zum eventuellen Wiedersehen,
    Losifa/Muirne

    Losifa hatte gefürchtet, dass Layia die Hündin ebenfalls zu sich nehmen wollte – schließlich war das Verständnis zwischen den beiden weitaus ausgereifter. Sie waren beide Wolf, auf interessante Art und Weise. Die Hündin in ihrem Körper und Layia in ihrer Natur, in den Tiefen ihrer Seele. Doch beide schienen die Idee für gut zu befinden. Schön.


    Die Frage weckte ihrerseits Interesse. Besaß die andere denn keins? Vielleicht wohnte sie ein wenig außerhalb. Eine offensichtliche Möglichkeit, doch Losifa hatte sie bisher nicht gesehen. Eine Stadt war immer eine Stadt – entweder man lebte außerhalb oder mittendrin. Vororte hatte sie nicht gekannt. Ein wenig zögerlich kam die Antwort: „... Ja. Im Händlerviertel. Damals kam ich nicht auf die Idee, ein wenig außerhalb ein Heim zu suchen.“ Als müsste sie sich erklären.


    Ein wenig schmerzte der Gedanke, doch sie hatte sich in Nir’alenar eingelebt. Wahrscheinlich war es normal, doch für jemanden, der Freiheit schätzte, der Freiheit als einen Teil von sich selbst ansah ... Losifa wusste in dem Moment nicht, was sie davon hielt. Aber es war doch gut, sich anzupassen?


    Die Hündin könnte ein weiterer Schritt in diese Richtung sein. Ein Stadttier, ein Haustier. Eine Freundin, die sie begleiten würde, zumindest für eine Weile. Jemand, der ihr nicht von der Seite wich und trotzdem nicht anstrengend wurde. Praktisch, und angenehm. Schon sah Losifa sich durch die Straßen laufen, die wuschelige Gestalt dicht neben ihr.


    Doch zu weit sollte man nicht vorausplanen. „Wollt Ihr ... mitkommen und es anschauen?“ Wie kam sie darauf ... ein fremder Gedanke. Losifa lud nie andere zu sich ein. Und dieses Nie hatte sie auf einmal zerstört, ohne es gemerkt zu haben. Plötzlich fühlte sie Erschöpfung. „Andererseits ist es schon spät. Ich weiß nicht, wie es mit Euch ist, aber mein Körper braucht viel Schlaf.“


    Ja, langsam wäre Abschied angebracht. Losifa spürte es, wie sie den Rhythmus von Tag und Nacht, von Jagd und Ruhe im Blut hatte. Eine Kreatur der Wildnis, die nichts kannte als schlafen und handeln. Menschen waren nicht viel anders ... Dieser Tag war lang gewesen. Logischerweise folgte darauf viel Ruhe.

    Platte Worte waren es vielleicht, doch nicht für Losifa. Ihr Geist sah weiter und sie erkannte, dass die Hündin ebenso frei war wie die beiden Tua’Tanai. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte, wenn sie nur wollte. Doch offenbar schien sie keinerlei Drang zu verspüren, schien eher die Gesellschaft der großen Wesen vorzuziehen, die in ihr nur ein niedliches Haustier sahen. Selbst Losifa war sich nicht sicher, ob sie noch ein Tier oder schon intelligent war. Und musste das eine das andere unbedingt ausschließen? Manchmal waren selbst Hunde schlau, und die Tua’Tanai las in den Augen der Hündin, dass dort mehr war als das Äußere vermuten ließ.


    Klugheit hin oder her, offenbar wollte sie nicht allein gelassen werden. Sie beide, die sie gefunden hatten, waren also verantwortlich. Was bedeutete so ein Wort? Es schmeckte so sehr nach Erwartungen, nach Pflichten, dass Losifa ein wenig schlecht davon wurde. Die sanfte Brise, die den Park ausmachte, half ihr bei bemüht klaren Gedanken. Nicht Gebundenheit, Freundschaft nannten sie es ... und vielleicht gab es noch eine Freundin hier.


    Verwirrt folgte sie Layias Blick, musterte die Kuppel und das Meer dahinter, nur dunkle Höhen lagen dort. Ach ja, die meisten Bewohner schliefen bereits. Seltsam, wie leicht sich dieser Umstand vergessen ließ. Ein kleines Kichern entschlüpfte ihr, eigentlich ungewollt, doch in gewisser Weise der Situation angemessen. „Natürlich habt Ihr Recht“, stimmte sie zu, ließ bewusst die Fröhlichkeit in ihrer Stimme zu.


    Blickte dann die Hündin an, näherte sich ihr wieder und strich durch das wuschelige Fell. Ein Tier ... oder schon intelligent? Sie blieb wohl noch eine Weile bei ihnen, da gab es genug Zeit, um das herauszufinden. Und Losifa fühlte Sympathie für dieses kleine Wesen, das ihr in der Verbundenheit zur Natur ähnlich war. „Vielleicht möchte sie über Nacht zu mir kommen und wir beginnen morgen mit der Suche?“, schlug sie vor. Ja, seltsam ... vor kurzem hätte sie sich dabei gefragt, wie sie eigentlich auf diese Idee gekommen war.

    (Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe! Zwischenzeitlich einfach vergessen, dass ich hier posten sollte.)


    Halb erwartete Losifa Ablehnung, als die andere sich erhob, sie ernst anblickte und zu überlegen schien. Ganz bestimmt fühlte sie eine gewisse Beklemmung, die hypnotischen Augen waren auf sie gerichtet, und vielleicht würde sie ja einfach fliehen? Ihrem Instinkt nachgeben, wie konnte man es anders nennen? Es war ein Spiel unter halbtierischen Seelen, und Losifa spürte die Angespanntheit des Jägers.


    Doch Layias Worte ließen sie aufhorchen. Gebundenheit und Freundschaft … Auch Losifa grinste nun beim Gedanken daran, Layia zu jagen. Sie wusste, dass es sich nicht gehörte, dass sie es gar nicht konnte. Sie würde wohl akzeptieren, dass sie eine Freundin gefunden hatte. Natürlich bereute sie es nicht, nein, sie freute sich eigentlich. Ja, sie freute sich darüber. Layia eine Freundin nennen zu können. Das war selten. Wie viele potenzielle Freunde hatte sie denn schon getroffen, seit sie wieder hier war?


    „Ja, es ist zu spät, da habt Ihr Recht. Die Schlange ist doch nicht ganz so stark, und das ist es wohl, was uns Tua'Tanai ausmacht, von den Tieren unterscheidet. Wir sind menschlich, wir können Freunde werden. Wir sind Freunde.“ Sie lächelte leicht, es gefiel ihr, dieses Wort.


    Eine Weile standen sie beide da, in Stille verbunden. Losifa empfand es nicht als Eingrenzung ihrer Freiheit, eher als Erweiterung ihres Horizonts. Da war jemand, der ihr ähnlich war, von dem sie aber trotzdem noch lernen konnte. Layia schien mehr gesehen, sich mehr Gedanken gemacht zu haben als sie. Für Losifa war sie diejenige mit der Erfahrung.


    Dann fiel ihr Blick auf die kleine Hündin, die ihnen ernsthaft zuzuhören schien. Die wuscheligen, weichen Ohren waren gespitzt und ganz ruhig. „Was wollen wir mit ihr anfangen? Oder möchte sie irgendetwas von uns? Sie muss doch zu irgendjemandem gehören. Wäre es nicht spannend, nach diesem jemand zu suchen, die beiden wieder zusammenzuführen?“


    Obwohl es nicht den Anschein hatte, bewegten sich Losifas Gedanken normalerweise in geordneten Bahnen. Sie kannte Hunde nur als Haustiere, die Wölfe waren die wirklich Freien. Diese Hündin musste also zu irgendeinem Haushalt gehören. Stellte sich nur die Frage, zu welchem und warum sie ausgerissen war. Vielleicht wollte sie auch einfach erfahren, wie es war, eine Wölfin zu sein?

    Dankbar, dass er den Vorschlag nicht so lächerlich fand wie sie selbst, prägte Losifa sich seine Worte ein. Ein dunkles Haus … passend für einen dunklen Elfen. Doch manchmal konnte Dunkelheit auch trügerisch sein, zur Falle werden, wenn sie einem aufgezwungen wurde. Trotz den Schwierigkeiten erster Begegnungen war sie plötzlich interessiert, dieses dunkle Haus zu erforschen, vergessend, dass sie ihre Heimat gar nicht im Gegenzug genannt hatte.


    Auch Losifa nahm noch ein paar Schlucke roten Weins, schaffte es jedoch nicht, die Flüssigkeit ganz aus dem reinen Glas verschwinden zu lassen. So etwas war kostbar. Man sollte es nicht übereilt hinunterstürzen, nur weil man es eilig hatte.


    So stellte sie das Glas zurück, erhob auch keinen Einspruch, als Seoul zahlen wollte. Ein schlichtes „Ich danke Euch“ ließ sich nur hören. Die giftgrünen Augen nahmen einen sanften Ausdruck an, als sie auf ihn gerichtet wurden. Sie war wieder in Ordnung. Sie hatte Kraft geschöpft. Sie würde sich erinnern, dass er ihr dabei geholfen hatte. Schließlich bekam nicht jeder diese Seite zu sehen.


    Die Andeutung eines Lächelns ließ sich sehen, sogar ein wenig Sarkasmus konnte man hinein lesen, wenn man wollte. Losifa streckte die Hand aus. „Ich wäre nicht ehrlich, würde ich sagen, es wäre immer angenehm mit Euch gewesen … Aber die Erinnerung an dieses Treffen wird eine Angenehme sein. Ich denke, wir werden uns wieder sehen.“ Aufmunternde Worte perlten da von ihren Lippen, die sie eigentlich gar nicht bereit war zu geben. Doch sie hatte das Gefühl, ihm auch etwas geben zu müssen – nach all dem, was er von ihr hatte ertragen müssen!


    Von einer seltsamen inneren Ruhe erfüllt wandte sich Losifa zur Tür. Vielleicht war es die Erleichterung. Vielleicht doch ein wenig Freude, weil sie Seoul kennengelernt hatte? Ihr ging es gut. Mit diesem Gedanken verließ sie das Gasthaus.

    Unangenehm wurde sie an ihre Halbverwandlung erinnert, daran, dass sie sich gezeigt hatte. Stärke und Schwäche zugleich. Doch eine Kleinigkeit, das Fallenlassen einer bloßen Maske, die auch nicht wirklich getäuscht hatte, wollte sie, durfte sie jetzt nicht belasten.


    So nickte Losifa entschlossen. „Ja. Ich weiß mich zu wehren, wie Ihr gesehen habt.“ Nur ein paar Augenblicke musste sie noch. Blickte ein letztes Mal sorgenvoll zu Saniya, die jedoch nichts einwenden zu wollen schien. So war es also beschlossen. „Lebt wohl und hoffentlich sehen wir uns wieder!“, verabschiedete sie sich warm, die vergangenen Erlebnisse verbanden sie so stark!


    Noch ein paar Momente, in denen man der im Dunkeln der Gassen verschwindenden Gestalt nachsehen konnte, dann war sie um eine Ecke gebogen. Nach Hause, nach Hause.

    Plötzlich war da ein Händedruck, sanft und fern, im nächsten Moment wieder vergangen. Dennoch hatte er ihr etwas gegeben, ihr Stärke und Entschlossenheit vermittelt und die Botschaft, dass sie sich entspannen konnte.


    Was tat sie da überhaupt? Weiterhin auf die Tischplatte starrend … Tatsächlich schien sie sich im eigenen Spinnennetz zu verfangen, in selbst geschaffene Dunkelheit zu verwickeln, die überhaupt nicht existierte. Sie musste nur die Augen öffnen und klar sehen.


    Freunde … was war falsch daran, jemanden als Freund zu haben? Um sich ganz zu beruhigen, atmete sie einmal tief ein. Richtete sich dann auf, strich die Haare zurück hinter die Ohren und atmete aus. Es war alles in Ordnung. Seoul setzte sie nicht unter Druck, das war allein die eigene Kontrollsucht.


    Sie fühlte sich nicht imstande zu lächeln, obwohl sie es gern getan hätte. Um ihn zu beruhigen. So nickte sie einfach nur, einmal. „Das klingt gut. An Freundschaft ist kein Zwang.“ Wie um es sich selbst zu bestätigen. Und dann ging sie noch einen Schritt weiter. „Vielleicht können wir Adressen austauschen und uns mal gegenseitig besuchen.“ Ein kläglicher Einfall. Doch vielleicht gefiel er.

    Erst jetzt fiel Losifa etwas an ihrer Gesellschaft auf. Eine Schlange und eine Wölfin, zwei, die sich im Tierreich bekriegten oder gleich in Ruhe ließen, dazu eine Hündin, Freundin des Menschen und der Wildnis fremd. Eine seltsame Verbindung, drei unterschiedliche Wesen und eine Welt. Der Herzschlag der Natur, ein Sehnen, ein Verlangen und Befriedigung.


    Und die Begegnung würde andauern. Die Hündin schien Gefallen an ihnen zu finden, an den schmackhaft-würzigen wilden Blicken und Gerüchen. Was für ein Erlebnis musste Wolfsgeruch für jemanden wie sie sein – ihre wilde Artgenossin. Und doch schien Layia sich an der Gesellschaft ihrer Verwandtin zu freuen, an ihren Gedanken, Gefühlen, vielleicht nur Instinkten.


    Wie auch immer, Losifas Instinkte sagten ihr etwas anderes. Ihre beiden Begleiter konnten sich anhecheln – ihre eigenen Schlitzaugen sahen die Lebendigkeit der warmen Körper und frohlockten. Was waren sie anderes als zwei übergroße Mäuse oder Ratten?


    Nein, korrigierte sie sich, stopp. Sie sind intelligent, sie sind Freunde. Beide hatten ihre Gedanken geteilt und Losifas Horizont erweitert. Es gab Wesen, die ihr im Geiste ähnlich waren, auch wenn sie in der Natur Jagdinstinkte hervorrufen mochten. Auf einmal verstand Losifa: Das war es, was Tua'Tanai ausmachte.


    Sie musste lachen, kurz und scharf. Blitzende Augen richteten sich auf die beiden Raubtiere, die Augen eines Reptils. „Wisst ihr, ihr beide würdet eine so schmackhafte Mahlzeit abgeben … Aber trotzdem entzieht ihr euch meinen Zähnen. Ich kann euch nichts tun.“ Neigte leicht den Kopf. „Wie man das wohl nennt?“


    Verlegen ging sie daraufhin einige Schritte weg. War es Wahnsinn, der aus ihr sprach? Heute um keinen Preis zur Verwandlung hinreißen lassen, erinnerte sie sich. Die Schlange war hellwach und wollte jagen. Das war also die Gefahr, der Nervenkitzel, der die ganze Zeit im Unterholz gelauert hatte.

    Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie eine Antwort von ihm erwartet hatte. Eine Antwort auf ihre ungestellte Frage. Natürlich konnte er sie ihr nicht geben. Er wusste sie ja selbst nicht. „Das ist wirklich dumm …“, bemerkte Losifa, halb scherzend. Ihre Stimme voll Sarkasmus, aber gleichviel Bedauern.


    Natürlich … und nun steckten sie in einer Sackgasse. Undurchdringliches Dickicht hatte sie eingefangen, nahm ihnen den Atem … oder nur Losifa selbst? Der Dunkle, wie in einer Nacht voller Sterne, schien frei zu sein. Doch sie hatte ein Problem. Was wollte er weiter von ihr? Was?!


    Leicht neigte sie den Kopf, ließ ihr pechschwarzes Haar das Gesicht verdecken. Denn für diesen Satz musste sie vor Blicken geschützt sein. „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Was Ihr von mir erwartet.“

    Ich dachte schon, da kommt gar nichts mehr ... Schön zu sehen, dass ihr fleißig weitermacht. ^^


    Hab ihn schon gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern, was genau mir daran gefiel. Ist auf jeden Fall wieder gut gelungen. Und ja, das Lied ist hübsch.

    „Stimmt“, gab sie zu, doch ein wenig überrascht. Eine so einfache Feststellung, auf die Losifa selbst trotzdem nie gekommen wäre. Entscheidungen, so verlässlich, so standhaft – nur wenn es zur vielgepriesenen Liebe kam, hörten sie auf. Versagte die Kontrolle. Ja, Losifa hatte schon vieles über die Liebe gehört.


    Und damit waren sie auch schon am Thema dieses Abends angelangt. Das Versteckspiel führte zu nichts und kryptische Andeutungen erschöpften sich und auch andere. Seoul hatte gewollt, dass sie sich hier trafen. Was bezweckte er damit? Losifa, heute ganz besonders launisch und egoistisch, war das ewig vorsichtige Vor und Zurück leid.


    Doch wie beginnen? Sie nippte ein wenig am Wein, nahm dann einige große Schlucke, ließ sie nachdenklich im Mund herumrollen. Wein, so wunderbar rot, wie aus einer anderen Welt. Einer dunklen Welt voller Schatten und verlockender Farbspiele. „Wollen wir diese Spielchen nicht lassen?“, bat sie nachdenklich den Nachtelf.


    Erinnerte sich dann an den Beginn des Abends. „Ihr interessiert Euch also für mich? Ich weiß aber nicht, ob ich das auch von Euch sagen kann.“ Ja, jetzt wurde Klartext geredet.

    Hallo ...


    Sonne - habt ihrs gut! Immerhin war es gestern den ganzen Tag wunderschön sommerlich, aber heute wieder genauso wie die letzten paar Wochen hier oder noch länger. Echt deprimierend manchmal, immer dieser Regen.

    Den Worten des Fremden stimmte Losifa stillschweigend zu, Saniya hatte das schwerste Los in diesem verrückten Abenteuer gezogen. Man musste eben seine eigenen Gefühle zurückstellen, um anderen zu helfen. Auch wenn man bisher genug Freiraum gehabt hatte, um viel zu egoistisch zu sein. Sie würde sich bemühen, manchmal allerdings stieß auch sie an ihre Grenzen.


    Nachdenklich sah sie dem flatternd verschwindenden Umhang hinterher, sollte sie es ihm gleichtun? Noch immer pochte es in ihrem Kopf auf Weglaufen, Fliehen, und sie konnte nichts gegen dieses Verlangen tun. War sie Saniya doch genug beigestanden …


    Schließlich bat diese Seoul um Gesellschaft. Und wenn ein Nachtelf bei Saniya war, musste Losifa sich keine Sorgen machen, oder? Sie räusperte sich verlegen. „Wenn Seoul Euch begleitet, solltet Ihr für heute sicher sein. So etwas kann einfach nicht zweimal in derselben Nacht geschehen … Ich selbst muss mich verabschieden, werde aber bestimmt bei Aatelisto vorbeischauen!“ Die letzten Worte waren mit Nachdruck gesprochen – sie würde den Namen nicht vergessen, sie würde kommen, wenn sie sich beruhigt hatte.