Beiträge von Flyn

    Flyn beschnupperte ausgiebig die Finger der schönen Frau, konnte aber immer noch keine besonders aufschlussreichen Gerüche erschnüffeln. Kurz leckte sie sogar am Zeigefinger der Frau, aber alles was sie schmeckte war Seife und etwas Menschenschweiß. Entweder sie hatte gerade einen berührt, oder sie war selbst ein Mensch. Flyn betrachtet noch einmal genauer das Gesicht der Frau. Nun ja, direkt menschlich sah sie nun nicht aus, wie ein Elf aber auch nicht unbedingt. Sie hatte von beidem etwas, also musste sie wohl die beiden Rassen in sich vereinen. Interessant, ein Mischwesen, dachte Flyn, wurde sich dann aber bewusst, dass es hier in dieser Stadt wohl kein ungewöhnlicher Anblick war. Jedenfalls wenn man ihre Kameraden so betrachtete. Flyn warf einen schnellen Blick auf die kleine Gruppe, die nur ein paar Meter weiter stand. Auch jetzt schien noch alles im grünen Bereich zu sein, also konzentrierte sich Flyn wieder auf ihre Aufgabe.


    Sie war es zwar nicht gewohnt, so betatscht und gestreichelt zu werden, aber sie musste sich eingestehen, dass es gar nicht mal so unangenehm war, wenn jemand ihren Pelz kraulte. Plötzlich legten sich aber die Hände der Frau um sie und nahmen sie hoch. Erschrocken strampelte Flyn mit den Beinen und versuchte sich dem Griff der Frau zu entwinden. Hey, was soll das denn werden! beschwerte sich Flyn, als die Frau sie wie ein junges Kätzchen zu sich auf den Arm hob. Die Miene der Frau verzog sich kein Stück, aber sie lockerte de Griff um Flyn, die sofort über den Arm der Frau auf ihre Schulter huschte. Rosenduft wehte ihr aus der roten Haarmähne der Frau entgegen, so stark, dass es dem kleinen Marder fast den Atem nahm. Jemand sollte den Frauen dieser Stadt wirklich einmal sagen, dass sie stinken, sinnierte Flyn vor sich hin. Dann waren sie auch schon bei Darcas, Liah, Sanyia und Aran Eisenklinge angekommen.

    Flyn wartete immer noch auf die Reaktion des Mädchens. Hat sie jetzt doch keine Lust, mich zu streicheln? fragte Flyn sich. Muss ich mir wohl eine andere Strategie überlegen, wie ich etwas über die beiden erfahre. Da Flyn nicht unbedingt eine große Pläneschmiederin war, sah ihre neue Strategie recht einfach aus. Sie machte einen kleinen Satz und landete sicher auf der Schulter des Mädchens. Dabei gab sie aber acht, dass ihre Krallen die Kleine nicht pieksten, Flyn wollte schließlich ihr Vertrauen gewinnen und sie nicht durch eine Unachtsamkeit verschrecken.


    Während sie auf der Schulter des Mädchens hockte, verfolgte sie mit einem Ohr, was ihre kleine Truppe so trieb. Bis jetzt hatte es anscheinend weder Tote noch Verletzte gegeben, was Flyn ein wenig überraschte, zumindest nach dem Wortwechsel zwischen Liah und dem Menschen. Flyn war ein wenig erstaunt darüber, dass Liah sich doch besser unter Kontrolle hatte, als Flyn ihr zugetraut hätte. Wäre Flyn in ihrer humanoiden Form gewesen, hätte sich ein breites Grinsen über ihr Gesicht ausgebreitet. Bei einem Marder sah es aber eher wie ein Zähnefletschen aus.

    Oha, ihr seid ja alle fleißig. Da komm ich mir ja noch fauler vor als sonst. :pinch:
    Hat auch seine Vorteile, Abi zu machen. ^^ Man hat sozusagen flexible Arbeitszeiten und arbeitet zu Hause (wenn man denn überhaupt was tut... :whistling: )

    *gähn* Recht hast du. Ich sag auch tschüß. Aber so eine kleine Diskussion regt die grauen Zellen doch ganz nett an, nicht?


    Gute Nacht! :))


    Edit: Passt aber noch, halbwegs. ^^

    Hach ja, das Ideal des Weltbürgers... *träum*


    Natürlich, ich bin mir darüber im Klaren, dass dieser Idealzustand wohl nie eintreten wird, da es anscheinend der Natur des Menschen entspricht, sich zu Gruppen zusammenzuschließen und gegen andere Gruppen abzugrenzen. Jetzt kommt es nur darauf an, wo man die Grenze zieht, nicht? Früher waren es die Adelsfamilien, jetzt sind es die Nationalstaaten, bald sind es die Kontinente und in ferner Zukunft wird es heißen Mars vs. Erde. ;)


    Nationalismus hat immer zwei Seiten, einmal den Partizipation fördernden Teil und einmal den Aggressionen hervorrufenden Teil. Würde sich der Naionalismus tatsächlich auf seine Wurzeln Anfang des 19. Jh. besinnen, dann hätte ich gar nichts daran auszusetzten, so wie er sich aber oftmals darstellt, scheint er eher wieder in Richtung Aggression umzukippen, wie der Nationalismus im Kaiserreich. Denn ich glaube nicht, dass die meisten es mit ihrem Fahnengeschwenke darauf anlegen für mehr Demokratie, die Rechte des Menschen und die des Bürgers zu demonstieren. Vielmehr wirkt es auf mich, als wolle man mit solchen Gesten sagen: "Ich bin Deutsch und du nicht und deswegen hast du Pech gehabt!" (überspitzt formuliert)


    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich glaube, dass du zur Ecke des aggressiven Nationalismus gehörst. Im Gegenteil, du scheinst mir eher jemand zu sein, der sich auch was dabei denkt, wenn er mit einem Fähnchen wedelt. Ich hab aber die Befürchtung, dass viele sich nicht über den eigentlichen Ursprung, Sinn und Zweck des Nationalstaates im Klaren sind. Leider, muss man da sagen.

    Ich weiß nicht, ich steh Nationalismus eher ablehnend gegenüber. Wenn man sich so anguckt was dabei rumgekommen ist... Ich wär eher für die europäische Flagge, wenn es denn sein muss.

    Was bitte? Otter? Wie kam das Mädchen denn darauf? Hatte sie noch nie einen Marder gesehen? Flyn schüttlete sich ungläubig, kam aber zutraulich näher und beschnüffelte ausgiebig die ausgestreckten Finger. Solange ihr das Wesen nichts tat, würde auch sie vom Gebrauch ihres Gebisses absehen. Das Mädchen lachte vergnügt und streckte die Hand noch weiter vor, um Flyn zu kraulen, doch der Marder schreckte zurück. Nicht anfassen! keckerte Flyn. Ich bin doch keine Katze! Flyn schaute das Mädchen aufmerksam an. Auch sie hatte ähnliche Gerüche an sich wie ihre Begleiterin, die für Flyn aber ebenso wenig aufschlussreich waren. Vielleicht würde sie mehr erfahren, wenn sie sich unterhielten. Dafür brauchte sie aber einen plausiblen Grund, um bei dem Mädchen zu bleiben. Was soll's, dachte Flyn. Tu ich eben doch so, als ob ich gerne gekrault werde. Sie kam wieder näher und kauerte ich in Reichweite des Mädchens auf die Holzplanken des Piers.

    Haustier?? Ein bedrohliches Fauchen entrang sich Flyns Kehle, die Antwort auf Arans spöttische Bemerkung. Als Darcas sich dem Mann näherte zog der kleine Marder unwillkürlich die Lefzen zurück, so dass ihre nadelspitzen Fangzähne sichtbar wurden. Ihr Schweif glich inzwischen einer Flaschenbürste und ihr Rücken hatte sich zu einem steilen Bogen gekrümmt. Noch so eine Bemerkung, Mensch, und dein hübsches Gesicht ist die längst Zeit hübsch gewesen! keckerte Flyn erbost - was natürlich außer ihr niemand verstand. Gerade noch rechtzeitig lenkte Darcas ihre Aufmerksamkeit auf die junge Frau, die in ihrer Nähe stand. Was soll denn schon nicht mit ihr stimmen, wunderte sich Flyn, sprang aber trotzdem zu Boden. Unauffällig streunte sie über den Pier und tat so, als steuerte sie einen Haufen alter Taue an, in dem sich sicherlich ein paar Ratten versteckt hatten. Die beachtete Flyn aber nicht weiter, sondern huschte weiter auf die Frau zu. Rasch erklomm Flyn einen Stapel Kisten, um einen besseren Blick auf die Frau zu haben. Groß und schlank wie eine Elfe war sie, hatte aber das Haar und die Augen eines Menschen. Flyn beäugte sie von ihrer Kiste aus misstrauisch. Die Frau trug vornehme Stoffe und hatte eine Körperhaltung, die mit diesen Stoffen durchaus übereinstimmte. Ob sie eine Adlige war? Irgendetwas schien dem Marder in ihr jedoch nicht ganz geheuer und Flyn vertraute da auf ihre Marderinstinkte. Denn es mochte vielleicht gelingen, einem Menschen etwas vorzugaukeln, ein Tier überlistete man nicht so schnell. Flyn stellte sich noch ein wenig mehr in den schwachen Lufthauch, der zu ihr herüberwehte und hob witternd die Nase in die Luft. Sie erschnüffelte den süßlichen Geruch, den vor allem die weiblichen Bewohner dieser Stadt anscheinend sehr schätzen und der den Eigengeruch nahezu überdeckte. So auch bei dieser Frau. Es war schwierig zu sagen, wer oder was sie war, da sie kaum Anhaltspunkte zur Einordnung lieferte. Nur so viel stand fest - eine Hafenarbeiterin war sie mit Sicherheit nicht.


    Ob die andere Frau, die wenige Schritte hinter der menschlichen Elfe oder elfischen Menschin - oder was auch immer sie war - stand, wohl mehr über die in schwarzen Samt gekleidete Frau preisgeben würde? Aufmerksam musterte Flyn sie, konnte aber auch hier nicht genau sagen, was diese zweite Frau darstellte. Für eine Dienerin war sie zu gut gekleidet und auch ihr Parfüm war zu üppig. Andererseits würde eine solche Frau wie die Rothaarige wohl kaum an den Hafen kommen, so gänzlich ohne Begleitung, oder etwa doch? Flyn war verwirrt. Versteh einer diese Städter...


    Flyn zog sich ein wenig zurück und fuhr fort, die Frauen zu beobachten.

    Flyn fauchte den Captain erbost an, als er sie mit dem Schütteln seines Beines vertreiben wollte. Pah, Käfig, dachte sie, wenn du das nochmal machst, werd ich dir schon zeigen, wie sich das Gebiss eines Marders von dem eines Schoßhündchens unterscheidet! Sie keckerte noch einmal wütend und wuselte mit demonstrativ hoch erhobenem Schweif zurück zu ihrer kleinen Gruppe. Flink hangelte sie sich an Darcas Kleidung hoch und macht es sich auf seiner Schulter bequem. Von hier hatte sie den Mensch bestens im Blick. Als er auf Sanyia zusteuerte entrang sich ihrer Kehle unbewusst ein leises Knurren, das aber sicherlich nur Darcas hören konnte, wenn überhaupt.
    Sollte Saynia ihre Hilfe brauchen, Flyn wäre zur Stelle gewesen. Sie erkannte aber, dass ihre Freundin die Situation ganz gut im Griff hatte und beschränkte sich auf einen düsteren Blick.


    Liah schien recht unbeeindruckt vom Gebaren ihres Geschäftspartners und lenkte die Aufmerksamkeit wieder auf den eigentlich Grund ihres Zusammentreffens - den Beutel mit Schmuck und die Geschäftsvereinbarungen. Flyn war gespannt, wie es nun weiter ablaufen würde.