Beiträge von Flyn

    Flyn lächelte ein wenig schüchtern zurück. Irgendwie fühlte sie sich in ihrer menschlichen Form immer wesentlich unsicherer und angreifbarer. Sie wollte sich diese Unsicherheit aber nicht anmerken lassen. "Danke, aber das ist nicht nötig, ich denke, ich habe alle Namen mitbekommen. Ihr seid Darcas Aatelisto und der Inhaber von diesem... Laden, nicht wahr? Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft." Flyns Tua'Tanai Akzent war deutlich herauszuhören, während sie sprach. Eine Bemerkung konnte sie sich dann aber doch nicht verkneifen. "Mein Geschmack muss dem Euren sehr ähnlich sein, zumindest scheint auch Ihr eine Vorliebe für weite, lange Kleidung zu haben", sagte sie mit einem amüsierten Blick auf seine zu großen Hosen und sein zu weites Hemd, während sie ihren dreimal umgekrempelten Ärmel hochhielt.


    Dann wandte sie sich Sanyia zu und erwiderte ihre Worte mit einem Lächeln, begleitet von einer Geste, wie sie die Tua'Tanai zur freundschaftlichen Begrüßung verwendeten.

    Flyn beäugte den Mann misstrauisch und wartete, bis er aus dem Zimmer verschwunden war. Einen Moment lauschte sie in die Stille hinein, dann begann sie mit der Verwandlung. Aus dem Marder wurde mit einem mal eine hübsche junge Frau, mit wild abstehenden, braunen Haaren, tiefschwarzen Augen und einem schelmischen Lächeln auf den Lippen. Es war kühl hier oben und ohne das warme Marderfell begann sie zu frösteln. Missmutig betrachtete sie die Kleidungsauswahl, die der alte Mann auf dem Bett hinterlassen hatte. Nichts war wirklich nach ihrem Geschmack, weder die Kleider, noch das lederne Ding. Letztendlich entschied sie sich dann doch für dieses, da es immer noch am meisten Bewegungsfreiheit bot, musste aber verärgert feststellen, dass es der früheren Besitzerin wohl auf den Leib geschneidert worden war, denn ihr passte es jedenfalls nicht. Grummelnd griff sie deshalb zu dem hellblauen, relativ einfachen Kleid, das ihr zwar viel zu lang war, aber immerhin auch den Sinn eines Kleidungsstückes erfüllte, ohne dass sie alle paar Minuten gezwungen war, es wieder notdürftig zurechtzuziehen.


    Barfuss kam sie schließlich die Treppe wieder heruntergetapst. Fast wäre sie gestolpert, weil sie sich beinahe im ungewohnten Kleidungsstück verheddert hätte, konnte sich aber noch rechtzeitig fangen und den Stolperer als Hüpfer tarnen, mit dem sie die letzten Treppenstufen überwunden hatte.


    "Hallo", begrüßte sie die anderen, "jetzt kann ich mich auch vorstellen. Ich bin Flyn.", sagte sie und schaute die anderen der Reihe nach an.

    Flyn zögerte nicht lange mit der Antwort, sondern stürzte sich auf die erdolchte Maus. Sie hatte erst in Erwägung gezogen, die Maus zu ignorieren und selbst auf Beutefang zu gehen, aber man konnte ja nie wissen, wie viele merkwürdige Menschen sich noch in diesem Haus versteckten. Vielleicht hatte der Alte ja noch ein Frau und Flyn war nicht besonders scharf darauf diese auch noch kennenzulernen...


    Genüsslich auf dem Schwanz der Maus herumkauend ließ der kleine Marder sich in einer Ecke des Raumes nieder. So weit so gut, dachte sie, aber wo bekommen ich eigentlich Kleidung her? Ob Darcas bereit war, ihr welche zu leihen, bis sie irgendwie genug Geld aufgetrieben hatte, um sich selbst welche leisten zu können? Irgendwo in diesem Haus musste doch noch eine verstaubte Truhe zu finden sein, in der ein paar Kleidungsstücke vor sich hinschimmelten.


    Schnell schlang sie die Maus herunter und zupfte Darcas am Hosenbein.

    Als Flyn sich endlich aus dem Tischtuch befreit hatte, rannte sie so schnell sie konnte auf Liah zu, kletterte an ihr hoch und flüchtete sich auf ihre Schulter.
    Wütend fauchte Flyn den Irren mit dem Säbel an. Dabei kräuselte sich ihre Nase und die Nadelspitzen Fangzähne kamen zum Vorschein. Die Lust auf Ratten war ihr vorerst vergangen...

    Flyn musste sich bei dem Marsch zum Waffenladen wirklich gut festhalten, damit sie nicht von der Schulter der Frau rutschte. Die schien gegen die scharfen Krallen des Marders allerdings immun zu sein, jedenfalls zuckte Liah mit keiner Wimper, nicht einmal, als sie einen kleinen Hüpfer machte, um einem losen Stein im Pflaster auszuweichen. Flyn war nicht auf den Satz vorbereitet und krallte sich an der Frau fest.


    Als sie schließlich am Laden angekommen waren und Darcas die Tür aufgeschlossen hatte, sah der keine Marder sich erstaunt um. Dies sollte ein Laden sein, in dem man auch tatsächlich etwas kaufen konnte? War Darcas sich da sicher? Zweifelnd blickte Flyn in die staubige Dunkelheit des Ladens. Hatte es sich wirklich gelohnt mitzukommen?
    Als Liah die Spinne auf ihre Hand krabbeln ließ machte, wurde Flyn sich plötzlich ihres leeren Magens bewusst. Sie bleckte die spitzen Zähne und fuhr sich mit der Zunge über die feuchte Nase. Die Spinne schien sich nicht der Gefahr bewusst zu sein, in der sie schwebte, sondern ließ die Streicheleinheiten der Yassalar regungslos über sich ergehen. Flyn machte sich zum Sprung bereit. Dann, als die Yassalar aufhörte die Spinne zu streicheln, machte Flyn einen Satz, schnappte sich die Spinne und ließ sie bliztschnell in ihrem Magen verschwinden.
    Nun, besonders schmackhaft war sie ja nicht gerade gewesen, und auch nicht besonders nahrhaft, denn Flyns Magen machte sich immer noch bemerkbar. Missmutig starrte Flyn in die Dunkelheit des Hauses.


    Da kam ihre eine Idee. Ein Haus, das offensichtlich so heruntergekommen war, musste doch ganze Ratten- und Mäusedynastien beherbergen! Erfreut zirpend lief Flyn auf die Treppe im hinteren Teil des Ladens zu. Kaum hatte sie sich dieser ein wenig genähert, stieg ihr auch schon der Geruch von Nagetieren ins Näschen.
    Aber sie hatte die Rechnung ohne den alten Hausmeister gemacht. "RATTE!" schrie der plötzlich heiser, als Flyn auf ihn zugeschossen kam. Wo? dachte Flyn noch verwirrt, als auch schon der verstaubte Degen auf sie herabfuhr. Erschrocken machte sie einen Satz zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um dem Degen auszuweichen. Der alte Mann setzte ihr aber nach, als ob es seine Lebensaufgabe sei, ihr den Garaus zu machen. Und er war verdammt schnell für sein Alter...
    Wütend keckernd verzog sich Flyn unter eine Vitrine, deren Gläser blind und verstaubt waren. Der Alte setzte ihr nach und stocherte mit seinem überlangen Messer unter der Vitrine nach ihr. Blitzschnell sauste Flyn darunter hervor, sprang auf einen Schemel, um sich dann an einem herabhängenden Tischtuch hochzuhangeln, allerdings hielt das Tuch der Kraft des Sprunges nicht stand und rutschte, samt allem was darauf war, mit lautem Getöse zu Boden.

    Aha, aber dieser Thread bleibt bestehen? (Sorry, dass ich so doof frage, aber ich hab das noch nie gemacht, mit Orts- bzw. Threadwechsel.) :rolleyes:


    Hm.... joa, hoffentlich, sonst... äh, naja, egal. Da mahc ich mir jetzt besser noch nicht zu viele Gedanken drüber. Jetzt kann ich's eh nicht mehr ändern. :pinch:
    Aber danke der Nachfrage. :)

    Unwillig zog Flyn sich auf die Schulter der Frau zurück. Hinter den Langbeinern herrennen würde sie aber sicher nicht, sie wollte schließlich nicht von unachtsamen Stadtbewohnern plattgetrampelt werden. Aber gut, wenn die Frau unbedingt von ihren Krallen gepiekst werden wollte, dann sollte sie das auch so haben.

    Flyns Antwort bestand einfach darin, dass sie sich um den Hals der Yassalar kringelte, so dass man auf den ersten Blick hätte meinen können, Liah trüge einen Pelzkragen. Nur die schwarzen, glänzenden Augen des Marders und ihr zuckender Schwanz verrieten, dass sie ganz und gar nicht lebloses Fell war.

    Flyn musste unwillkürlich grinsen, was bei einem Marder allerdings eher an ein Zähnefletschen aussah. Ob sie mitkommen wollte? Natürlich wollte sie das, auch wenn ihr noch nicht so ganz klar war, wohin es überhaupt gehen sollte. Ein Waffenladen? Nun ja, es war sicherlich nicht die schlechteste Idee sich zumindest mit einem Dolch oder etwas ähnlichem auszurüsten, wenn man in einer Stadt gelandet war, in der Leute willkürlich mit Pfeilen beschossen wurden. Vorausgesetzt sie hatte genug gültige Zahlungsmittel, um sich einen leisten zu können. Außerdem interessierte sie nach wie vor, was ein Yassalar war und ob sie es waren, die diese seltsame Stadt bewohnten.


    Entschlossen machte Flyn einen Satz auf die Frau zu, krallte sich an ihrem Hosenbein fest und kletterte flink auf ihre Schulter. Das sollte wohl als Zeichen, dass sie mitkommen wollte genügen.

    Flyn ignorierte die ausgestreckte Hand geflissentlich. Sie war schließlich kein Schoßhündchen, das bei dem kleinsten Anzeichen von Zuneigung angerannt kam und nach Streicheleinheiten lechzte. Einen Moment lang war sie allerdings versucht die Frau in die Finger zu zwicken - nicht fest, nur ein bisschen, um sie zu ärgern - nahm dann aber wieder Abstand von ihrem Plan. Irgendetwas sagte ihr, dass man diese Frau besser nicht ohne Grund angriff...

    Flyn starrte den Mann an. Wie hatte er so schnell bemerken können, dass sie nicht das war was sie zu sein schien? Gab es etwa noch andere Tua'Tanai in dieser Stadt? Oder war er einfach ein weitgereister und gebildeter Mensch (oder was auch immer er sein mochte)? Aber er hatte Recht, bevor sie sich irgendwem offenbaren würde, wollte sie wissen mit wem sie es zu tun hatte. Vorsichtig sprang sie von der Schulter der Frau, ging langsam auf den Mann zu und beschnupperte ihn von oben bis unten. Sein Geruch war eine seltsame Mischung aus Meeressalz, Mensch und etwas vollkommen Fremden, wobei der Geruch des Meeres aber eindeutig überwog. Nie zuvor hatte sie etwas derartiges gerochen. Verwirrt ließ sie von dem Mann ab und betrachtete die neu Hinzugekommene. Auch sie hatte etwas Ungewöhnliches an sich, etwas das sich aber nicht an einem bestimmten Merkmal festmachen ließ. Es war vielmehr ihre gesamte Ausstrahlung, die Flyn einen Moment inne halten ließ. Sie ging ein bisschen näher an die junge Frau heran, bis sie ihren Geruch deutlich wahrnehmen konnte. Irgendwie erinnerte er Flyn sehr stark an den einer Katze...
    Verwirrt sah sie die Personen um sich herum an. Flyn war es nicht möglich auch nur einen von ihnen wenigstens dem richtigen Volk zuzuordnen. Na, wenn das nicht ein Geheimnis war, das es sich zu ergründen lohnte!


    Der kleine Marder legte den Kopf schief und sah die drei Fremden erwartungsvoll an.

    Und schon ist es passiert... :rolleyes: Kaum bin ich da, hab ich auch schon Chaos gestiftet... :sorry:
    Das mit dem Pfeil war eigentlich nur als Idee gedacht, um Flyn etwas mehr in das Spiel zu integrieren, gewürzt mit ein bisschen Action. Ich hatte gehofft, dass die misstrauischen Yassalar Flyn gegenüber vllt. ein bisschen freundlicher gesinnt sind, wenn sie sich zu erkennen gibt. War aber anscheinend eine doofe Idee. :thumbdown:


    Öh, naja... und jetzt? :oops:

    Langsam begann Flyn die Unterhaltung zu langweilen, da sie ohnehin nichts von dem verstand, was beredet wurde. Sie überlegte schon, ob sie sich nicht als Tua'Tanai zu erkennen geben sollte, als sie ein leises Sirren vernahm. Das hörte sich doch an wie... Eine gespannte Bogensehne! Überrascht suchten ihre Augen die Dunkelheit um sie herum ab, als Flyn den Schützen auf dem Dach entdeckte, auf dem sie eben noch verharrt hatte. Die Spitze des Pfeiles glänzte gefährlich auf, als der Schütze sein Ziel anvisierte. Und sein Ziel war sie! Oder nein, doch nicht, es war entweder die Frau oder der Mann, deren Unterhaltung (oder was immer es sein mochte) Flyn belauscht hatte. Ohne lange zu überlegen hechtete Flyn mit einem Satz nach vorn, landete auf der Schulter der Frau und biss sie in den Nacken.
    Überrascht stolperte die Frau nach vorn und stieß gegen den Mann, als sich der Pfeil mit einem dumpfen Geräusch tief in die Kiste hinter ihr bohrte, dort wo sie eben noch gestanden hatte.