Beiträge von Jonos

    Langsam aber sicher fing sich Jonos wieder und das was er mitbekam, gefiel ihm gar nicht. Die beiden Feen schienen sich ja blendend zu verstehen. Und waren richtige Plaudertaschen. Vergisst viel, nicht der Hellste, stellt sich dumm an. Sunas Worte waren alles andere als schmeichelhaft. Das dachte sie also über ihn. Nun ja, dass allein war zwar interessant, doch nicht beschämend. Aber sie verriet es gleich einer anderen Fee. Eine Erdfee wie Jonos glaube. Und vermutlich gehörte diese zu der Yassalar. Also beherrschte sie selbst auch Magie und nach den Worten ihrer Fee, vermutlich mehr als er selbst. Er musste doch eingestehen dass dieses, naja wenig vorteilhafte Gespräch der beiden Feen, auf einer gewissen Wahrheit beruhte. Er war halt faul. Doch immerhin ernährte er auch beide durch seine Jobs. Stünde es ihm da nicht auch mal zu… zu entspannen. Sein Blick ging auf Suna. Er hatte wenig Liebevolles in den Augen, aber er wusste auch, dass er selbst dran Schuld hatte, dass sie so über ihn redete. Ihre Fee hingegen, sprach in einem ganz anderen Ton. Dies machte es nicht unbedingt besser für Jonos, ehr das Gegenteil war der Fall. Gut Jonos war wohl kein Musterschüler, damit hatte er sich abzufinden. Er könnte ja in Zukunft einfach etwas mehr Zeit für die Magie aufwenden.
    Die Yassalar zog wieder seine Aufmerksamkeit auf sich. Sie sprach und sie sprach gut, sie sprach die Worte aus, die ihm wohl auf der Seele brannten, zumindestens im zweiten Teil, als es um das Gerede ging. Ohne die Miene großartig zu verziehen ging er auf sie zu. Ja, dieses Gerede… ist nervig. Sein Blick ging nach Vorne, weg von Suna. Seine Stimme klang enttäuscht. Aber nicht von ihr, ehr von sich selbst. So klar, was die Kleine da aussprach, war es ihm irgendwie noch nie gewesen. Er ging mit der Yassalar voraus. Suna würde schon nachkommen, hoffte er.
    Welch ein Lohn war der Feendank, kleine Magie und Schalk. Und mit diesen nun ausgesprochenen Worten würde er bei seiner Begleiterin wohl wahrlich nicht mehr viel ihrer Weiblichkeit genießen können. So einen Mann wollte doch niemand. Doch der Kleinen den Mund zu stopfen, egal wie sehr es aus auch wollte, hatte keinen Sinn. Am Ende würde es nur mehr Stress machen. Und es reichte doch, wenn er mit einer Frau bereits Stress hatte, da musste die Zweite nicht noch hinzukommen. Seine Augen wanderten erneut für einen Augenblick über den Körper der Schwarzen. Doch ließen sie schnell wieder davon ab. Ein Seufzen entwich seiner Kehle und der Blick ging kurz sehnsüchtig gen Himmel, ehe er sich wieder fing. Bei der hatte er wohl nun wirklich keine Chancen mehr.
    Erneut riss sie ihn aber aus seinen Gedanken. Oh, das war die Kleine. Ich habe es nicht gewagt. Sie tat es von sich aus. Ich wusste ja nicht mal dass sie so was kann. Er atmete einmal tief durch. Ich sollte wohl wirklich mehr üben. Seine Arme gestikulierten die Unkenntnis die er hatte und untermauerten den selbst überraschten Magier/Schüler mit zur Seite gestreckten Armen und hoch gezogenen Schultern.


    Suna hingegen hatten ihren Spaß. Endlich mal eine ebenbürtige Gesprächspartnerin. Dies machte die Yassalar auch irgendwie gleich sympathischer. Nun da Suna wusste, dass sie eine Schülerin einer Erdfee war. Da konnte sie doch nicht so schlimm sein. Und vor allem dass sie ehrgeizig lernte, nicht so wie ihr Schützling. Ein wenig wurde sie doch neidisch. Hatte die Erdfee wohl die bessere Wahl getroffen. Andererseits, ihre Wahl war wohl doch etwas netter. Eine Herausforderung ist meiner auch, aber ich war wohl einfach zu nett. Und zu neugierig. Sprach die kleine Lächelnd. Sie merkte dass es die beiden Schüler weiter zog. Ohne ihren Blick von der Erdfee abzuwenden flog sie rückwärts gen Jonos um sich auf seiner Schulter nieder zu lassen. Die Flügel verschwanden wieder und die Flosse wippte und schlug sanft gegen seine Schulter. Mit jedem Mal, dass sie dort aufkam, hinterließ sie eine nässer werdende Stelle.
    Das Gespräch der Yassalar und des Halb-Ashaironies hatte sie nicht mitbekommen, interessierte sie auch nicht. Wäre ich nicht gewesen wäre mein Schüler ja eh schon hinüber. Er tat mir halt leid. Mit der Hand klopfte sie auf dessen Hals, als wäre er ein Zuchttier oder ähnliches.
    Jonos ahnte welche Geschichte sie ausgraben wollte. Und er wollte es nicht wieder hören. Er stand in ihrer Schuld, reichte das nicht. Suna ich glaube nicht, dass du hier allen unsere Lebengeschichte erzählen musst, erklang es genervt eindringlich gefolgt von einem Augenrollen.
    Suna quittierte dies nur mit einem kurzen Blick über die Schulter gen Jonos bei dem sie ihr unteres linkes Augenlied mit dem Zeigefinger runter zog und ihm die Zunge raus streckte und untermalte das mit einem kräftigen Bäääh

    Was geschah hier. Jonos’ Blick ging von Suna zu der Yassalar. Ihr Blick, der der Yassalar, er schien sich zu verändern. Sie wirkte… abwesend. Er spürte wie der Dolch an seiner Kehler lockerer saß. Was tat Suna da mit ihr. Oder hatte die Yassalar nur einfach so viel Respekt vor seiner Wasserfee. Als Wasserwesen eben jenen Feen zu gehorchen hatte einen gewissen Sinn und doch passte es hier nicht hin. Irgendwie türmten sich in Jonos immer mehr Fragen auf, was Suna da tat, was die Frau tat? Jonos sah fragend in alle Richtungen. Was war hier passiert? Seine Gesichtzüge sprachen Bände, Bände der Fragen. Sein Lächeln war verstorben, der Mund leicht geöffnet, als würde er stumm die Fragen formulieren. Sein Blick wanderte alle immer wieder im Wechsel ab, als erhoffte er sich die Antwort in ihren Augen zu lesen. Seine Augen waren weit aufgerissen, irgendwas war ihm entgangen und nun durfte er kein Stück mehr versäumen.
    Nun gut, sie hatte ihn also als Magier erkannt. Er schnaubte kurz. Magier?! Er war doch kein Magier. Was war er schon, Freund und Schüler Sunas, aber doch kein Magier. Er lernte noch und er hatte offensichtlich viel zu lernen. Er war noch lange kein Magier. Doch ihre Stimme offenbarte auch, dass eine Gewisse Leichtigkeit, welche zuvor in ihrem Blick war, nun wieder entschwunden war. Hatte Sunas Zauber, wenn es denn einer war, seine Wirkung so schnell wieder verloren. War er schuld daran gewesen? Und woher kam plötzlich die rissige Stimme. Und was für ein Kompliment?


    Verdammter Jonos, ging es Suna durch den Kopf. Hätte er nicht ruhig bleiben können. Sie hatte ihm das Leben gerettet oder war grade dabei und dann brachte er sie aus dem Konzept. Sie konnte den besänftigenden Zauber nicht zu Ende wirken. Doch er schien genug gewirkt zuhaben, dass sie von ihm abließ. Suna war erleichtert und atmete auf. Er war außer Gefahr, vorerst. Und wenn er sich vernünftig verhielt, sollte es auch so bleiben. Die Yassalar wich etwas zurück. Sie hatte wohl nicht mit einer Wasserfee gerechnet. Irgendwie ließ es die kleine zufrieden schmunzeln. Schön wenn sie auch mal jemanden überraschen konnte. Doch nach den Worten ihres Gegenübers konnte sie sich ein Lachen doch nicht verkneifen. Jonos und Magier. Also von einem Magier hatte er noch reichlich wenig. Er war so viel ein Magier, wie sie eine Feenelfe war. Der Weg dahin war noch Weit für ihren Schüler, sehr weit. Das Kichern klang ein wenig wie das Gackern der Möwen am Strand. Suna musste sich den Bauch halten. Also wirklich, wieso war jeder, den eine Fee im Schlepptau hatte auch immer gleich ein Magier. Im ersten Moment dachte die Kleine, dass ihr dunkles Gegenüber wohl wenig Ahnung von solchem hatte, doch die rissige Stimme, änderte ihre Gedanken abrupt. Ihr Lachen hörte auf, dafür wurden ihre Augen größer. Eine Erdfee hatte da gesprochen. Nun vielleicht nicht grade die liebste Freundin einer Wasserfee, aber zumindestens auch keine Feuerfee. für die Augen ihres Schülers kaum noch sichtbar flog sie schnell dieser rissigen Stimme entgegen. Die Yassalar schien zu dieser zu gehören, so wie sie über ihre Aussage redete. Also war auch die Yassalar eine Schülerin. Und anscheinend auch noch eine Konzentriertere als ihr Schüler. Vielleicht hatte diese Erdfee ja ein paar Tipps, was sie mit ihrem anstellen konnte. Tröpfelnd schwebend flog sie neugierig, ja fast schon erregt vor der Erdfee auf und ab und sprach fast noch schneller als die Wassertropfen flogen in einem Wasserfall. Ich bin Suna, wer bist du? Ist sie deine Schülerin? Stellt sie sich manchmal auch so dumm an, wie meiner? Wie kannst du Deine motivieren? Meiner liebt die Frauen so gerne, dass er gerne mal das Lernen vergisst. Eigentlich vergisst er viel, viel zu viel. Ist eben nicht immer der Hellste. Und deine, wie stellt die Yassalar sich an? Komisch dass du dir ein Meereswesen auserkoren hast. Aber was soll’s, ich hab’s wohl auch nicht besser erwischt. Achja, falls ich es noch nicht gesagt habe. Meine Name ist Suna. Und wie heißt du?


    Jonos stand einfach nur perplex neben der Szenerie und war sichtlich für den Moment überfordert. Irgendwie wirkte alles etwas surreal und ging verdammt schnell vom Tod zur Freundschaft über.


    Sunas Hände suchten derweil den Kontakt zur Erdfee und wollten ihre Hände kräftig zur Begrüßung schütteln.

    Nun sie kannte Wasser. Was hätte er auch anderes von einem Wesen ihrer Art erwarten sollen. Sie war sicherlich nicht dumm und wusste, was sie tat und vermutlich sogar, was hinter ihrem Rücken vor sich ging, aber nicht, was hinter seinem vorging. Er ließ es zu, dass die Klinge seine Haut berührte, spürte ihre Schärfe, die selbst ohne Druck immer noch oberflächliche Kratzer hinterließ. Und doch verstarb sein Lächeln nicht. Irgendwie kam es ihm im Moment sogar etwas merkwürdig vor, also, dass es ihr nicht merkwürdig vorgekommen war. seit ihrer Begegnung hielt er die Hände auf dem Rücken, hielt Suna da versteckt. Und es wunderte sie nicht. Nun vielleicht kannte sie ja das Verhaltne der Landbewohner genauso gut, wie er das der Meeresbewohner. Wer wusste schon was typisch für den jeweils anderen war. Doch es spielte nun keine Rolle. Was eine Rolle spielte war, wie er sich aus dieser Situation wohl wieder entwinden konnte. Kurz überlegte er sogar einen Zauber ein zu setzen. Seine Augen fixierten sie, und sein Mund öffnet sich kurz, als würde er was sagen wollen und doch tat er es nicht. Wieder schlossen sich seine Lippen um kurz darauf erneut anzusetzen und doch nicht zu sagen, ehe er sich auf die Unterlippe biss. Den einzigen Zauber den er halbwegs konnte, lies ihn unter Wasser atmen, doch da würde er ihr wohl kaum entkommen. Er hätte somit lediglich für kurze Zeit ihren Unterwasservorteil ausgeglichen. Und so bedachte er sich kurz darauf seine Magie nicht einzusetzen, schließlich würde sie ihm nichts bringen. Vielleicht hatte Suna immer recht gehabt und er hätte mehr üben sollen. Dann wüsste er vielleicht auch einen Zauber der ihm beim Entkommen helfen könnte. Doch für diese Reue war es nun zu spät.
    Er konnte es nicht mit ihr aufnehmen, aber vielleicht sie wenigstens überzeugen. Sie wollte doch seine zunge herausschneiden, dann sollte sie doch wenigstens zuvor sehen, was für eine dies war. Gespalten trat seine Zunge während der nächsten Worte hervor und ließ ihn zischen. Ich weisszz nicht woher das Waßßer kommt.
    Suna hielt diese Lüge für wohl das Dümmste des heutigen Tages. Doch sie traf irgendwie doch eine gewisse Teilschuld. Schließlich versuchte er sie nur zu schützen. Vielleicht war es nun doch ehr an ihr, ihren Schüler etwas Schutz zu gewähren.
    Nein, piepste es leise hinter seinen Rücken. Lass ihn Leben. Sprach Suna sanft, währen sie hinter ihm hervor krabbelte und sich auf seine Schulter setzte. Bitte. Suna wusste was sie tat. Ihr BLick sah flehend zur Yassalar. Sie beendete das Lügen, es würde früher oder Später sowieso nicht gut enden, von daher ließ sich so vielleicht der Schaden noch begrenzen. Suna zeigte sogar etwas ihre Flügel, was sie nur äußert ungern tat, doch hierfür war dies wohl nötig. Langsam flog sie auf Zarrashin zu und ihre Hand berührte ihren Arm. Mit leichtem Druck, wollte sie ihr zu verstehen geben den Dolch runter zu nehmen, mit Druck und Magie. Ihre Worte klangen wie das Rauschen der Wellen, ein besänftigendes Flüstern der Wellen. Suna wollte den Zorn weg haben, Zufriedenheit sollte an dessen Stelle den Yassalar beruhigen. Bitte. Ein wärmendes Gefühl, diese Zufriedenheit, wohlig stimmte es in ihrem Körper die Gedanken an. Es sollte sich auf die Yassalar übertragen, auf dass sie von ihrem Vorhaben ihn zu töten abließ. suna hatte hinter seinen Rücken sich versteckt und nichts gesehen. Dass die Gefahr von ihr selbst wohl viel zu hoch eingeschätzt wurde, wusste sie nicht.
    Was tust du da, schrie Jonos sie entsetzt an. Seine Gesichtzüge warem ihm entgleist. Kein Lächeln mehr. Er sah verzweifelt aus. Was dachte sich die Kleine. Er tat alles um sie geheim zu halten und sie offenbarte sich einfach. War denn alles umsonst was er erdulden musste. Wieso strengte er sich überhaupt für sie, wenn sie nun einfach auf die Gefahr zuflog, vor der er sie beschützen wollte. Und überhaupt, was tat sie da. Was war das für ein Rauschen? Wellen? Wellen hier an Land? Zauberte sie etwa, wie kam sie dazu ihre Magie einzusetzen? Hör auf damit.
    Sei ruhig, ich helfe dir doch nur.

    Zu spät bemerkte er, was Suna hinter seinem Rücken trieb. Konnte sie sich nicht mal zurück halten. Noch während seine Begleiterin seinen Kiefer packte, gab er der kleinen einen Stich mit dem Finger. Nun wurde wohl auch ihr klar, dass dies der falsche Moment war um wütend und vor allem flüssig zu werden. Trotzdem, er hatte es wohl mindestens genauso falsch gemacht und hätte er sich richtig verhalten hätte sie ja auch gar keinen Grund dazu gehabt. Hin und her gerissen, zwischen der Angst entdeckt zu werden von einer Yassalar und dem Wütendsein über ihren Schüler, entschied sich Suna letztendlich für das Schmollen. Sollte er doch zusehen, wie er da wieder raus käme. Sie würde schon vor der Yassalar fliehen können, Pech für ihn. Denn mit seinen „Verführungskünsten“ räumte sie ihm keine Chancen gegen eine ausgewachsene Yassalar ein.
    Ein wenig tat es weh, trotzdem lächelte Jonos nach besten Kräften. Er hatte einen Fehler gemacht, er hatte vergessen. Und dies leider gleich zwei Mal. Er hatte vergessen, welche Gefahr vor ihm stand und welche Sorge hinter ihm war.
    Doch nun war es ihm wieder bewusst. Sie drückte Kräftig am Kiefer, ließ sein Blut entweichen. Seine Augen gaben nun erstmals das Schlangenhafte von ihm Preis, sie verengten sich zu senkrechten Schlitzen und Blickten ihr entgegen. Er bereute seinen Fehler, den Verlust des Ernstes. Doch außer in seinen Augen war dies kaum auszumachen, hatte er doch weiterhin sein Lächeln aufgesetzt. Er wollte seinem Gegenüber nicht zeigen, dass es ein Fehler war. Er hatte sich für das entschieden, was er getan hatte und er würde dazu stehen ohne wenn und aber. Trotzdem war es wohl das beste für’s erste etwas ruhiger zu sein. Schließlich wollte er seine Zunge noch behalten. Auch wenn sie gespalten war.
    Er spürte wie Kralle an seiner Wange entlang glitt. Sie war scharf. Das Messer in ihrer Armschiene blitzte auf. Sie war gefährlich.
    Suna indes hatte sich wieder gefangen und ihr Wasser wieder abgestellt. Trotz alle dem, es war zu spät, sein Rücken war nass und es hatte sich eine Pfütze zu seinen Füßen gebildet. Und zu allem überdruss war diese ihr sogar noch aufgefallen. Die Yassalar tat einen Schritt weg von ihm und Jonos sah sie fragend an. Er ahnte worum es geht, doch hielt er es für das Geschickteste den unwissenden zu spielen. Hmm, was? Sein Blick folgte ihrem Zeig zu seinen Füßen und er erblickte die Pfütze. Nun ich stehe wohl in einer Pfütze. Er trat zur Seite, aus der Pfütze hinaus und schüttelte dabei lässig die Füße um die Nässe los zu werden, als wäre es an dieser stelle etwas ganz normales. Ich bin wohl in eine Pfütze getreten. Was soll ich da noch erklären? Bin eben tollpatschig. Sprach er schultern zuckend.
    Suna zitterte. Sie ahnte, dass die Yassalar das Lügenspiel ihres Schülers schnell durchschauen würde. Auch wenn dieser es lässig erklärte. Was würde sie dann wohl tun, mit ihnen bieden und was würde Suna dann vielleicht tun müssen? Jonos war noch kein so guter Magier, als dass er viele wirksame Zauber von ihr gelernt hätte, zumindestens nicht so wirksam gegen einen Yassalar.

    Er hatte wohl die falschen Worte gewählt, so wie sie das „eigentlich“ auf die Wagschale warf. Nun denn, er musste sich hier wohl… gezielter ausdrücken. Erstaunlich, egal ob im Meer oder an Land, bei allen Frauen wurden die Worte der Männer auf die Goldwaage gelegt. Doof nur dass jede Frau andere Worte darauf legt. Aber nun gut, sie schien es ihm wohl nicht allzu übel zu nehmen. Außerdem, viel interessanter war doch ihre folgende Aussage. Bingo schallte es da in Jonos’ Kopf. Aber dies war ja nun auch nicht wirklich schwer zu erraten gewesen. Es schien nur seine linke Gesichtshälfte darauf zu reagieren. Augenbraue wie auch Mundwinkel zogen sich in die Höhe und gaben ein grinsendes fratzenhaftes Lächeln frei, welches wohl offenbarte, dass er sich keinesfalls ertappt fühlte. Nein, er war wohl eher froh über die Aus und Ansprache dieses Themas. Sein Blick wanderte daher Ausnahmsweise Mal höher, wenn auch langsam. Es dauerte einen Moment, ehe er von ihrem Busen über Schultern und Hals, bei ihren Lippen und letztendlich bei ihren Augen angelangt war. Dabei genoss er es sichtlich, sich Zeit zu lassen und ihren Körper zu genießen. Schließlich sah Man(n) nicht jeden Tag eine Yassalar. Kurz die Lippen gespitzt wich diese Reaktion schnell wieder dem Grinsen und den Worten. Och, ich hätte da schon ein paar schöne Ideen, wie dieser Körper Spaß haben könnte. erklang es, als würde er sich belanglos über Wetter und ähnliche Langweiligkeiten unterhalten. Kaum waren die Worte geendet, zwinkerte er auch schon durch das erheben der linken Braue.
    Es war ihm wohl bewusst, dass diese kläglichen Versuche zum Scheitern verurteilt waren, aber es machte Spaß und er müsste es doch wenigstens probieren. Wäre doch auch Schade wenn nicht.
    Doch sie redete weiter und zeigte wohl deutlich ihm eine kalte Schulter. Nun denn, sie war wirklich eine Frau. Egal ob Yassalar oder Mensch, alle Frauen sagen erstmal Nein. Erstaunlich, wie sich diese weiblichen Geflogenheiten wohl bei allen Spezies durchgesetzt hatten. Doch er lies sich dadurch nicht seinen Spaß nehmen, schließlich, sagten sie ja erstmal Nein und nicht endgültig.
    Oh, keine Bange, dass werde ich tun, und ich werden euren Anblick genießen… eine kurze Pause trat ein, ehe er weiter sprach. Und, das Wer ist wichtig. Spach er mit offensichtlich gespielter Ernstigkeit. Sein Oberkörper lehnte sich nach vorne und kam ihr näher. Ich muss doch schließlich wissen, welchen Namen ich stöhnen soll. Dass gibt sonst immer so peinliche Momente, wenn es der falsche Name ist.
    Jonos hatte hier sichtlich seinen Spaß, und wohl auch schon wieder die Gefahr vergessen, sah er doch nur noch die Frau in ihr, eine Frau, die er nur zu gern gekostet hätte. Vergessen war die Kraft die sie besaß, oder auch ihre Tödlichkeit. Er amüsierte sich hier einfach einwenig mit ihr.
    Suna hingegen wunderte sich mehr und mehr über diesen Ort. Ihr Blick war nach hinten hinaus auf den Torbogen gerichtet, auch nach dem sie daran vorbei waren, weshalb sie den Mantel etwas weiter zur Seite schob und nun auch erstmals den Kopf hinaus streckte. Erst das Beugen von Jonos gen der Entführerin rüttelte sie aus ihren Gedanken und machte die kleine Fee darauf aufmerksam, das sie sich etwas zeigte. Schnell verbarg sie sich wieder, denn ihr war die Gefahr wohl bewusst. Mit Yassalarn spielte man nicht. Und schon gar nicht mit welchen die einen entführten. Und Jonos’ Verhalten sagte ihr deshalb nicht im geringsten zu. Wäre sie eine Flammende Fee, sie hätte wohl sich selbst und seinen Umhang vor lauter Wut in Brand gesteckt, doch so, wurde sie nur nass und nässer, ehe es fast schon einfach nur noch an hier herab auf Mantel und Boden plätscherte.

    Geschwiegen wurde, Schritt für Schritt. Stumm liefen sie neben einander her. Sie hatte ihm nicht den Kopf abgerissen, immerhin, ein Anfang. Er war sogar fast der Meinung, dass sie etwas amüsiert war.
    Jonos konnte kaum sagen, wie lang sie nun schon unterwegs waren. Er konnte nur sagen, dass er hier noch nie war. Die Gegend war neu, unbekannt für ihn. Und nach dem immer stärker verwitterten Wegen und Säulen zu urteilen, war dieser Weg wohl auch vielen anderen unbekannt.
    Doch es war nicht nur die Umgebung, welche ihm ins Auge fiel, immer wieder suchte sein Blick auch seine Begleitung. Sie war gefährlich, gar keine frage, doch sie war und blieb eben auch eine Frau und so steuerten seine Augen immer wieder ihre Form an.
    Die Hände auf seinem Rücken ruhend, hatte es sich auf diesen Suna gemütlich gemacht. Sie liefen schon eine ganze weile, ruhig war es geworden. Ein wenig hatte sie immer noch Angst, was wollte diese unbekannte? Doch zugleich und vielleicht so gar noch stärker, war ihr langweilig. Es passierte so gar nichts hier, zwischen Mantel und Rücken. Sie sah nicht mal was. Wo hatte diese Fremde sie hingeführt? Und war sie wirklich so gefährlich, bisher war doch nichts geschehen. Und so kam es, dass die kleine Fee ihren Kopf raus streckte aus dem Mantel. Sie stützte sich etwas auf seinen Armen ab und sah am Mantel vorbei. Weit kam sie nicht heraus, sie ließ den Mantel nur leicht sich anheben, als wäre es der Wind, welcher ihn in Schwung bringt. Ihr Blick wich nach Außen. Was war dies für ein Ort? Suna kam noch etwas weiter raus, so weit, dass ihre Nase fast den Mantel verließ. Zum Glück war die Yassalar auf der anderen Seite. Majestätisch erhoben sich die alten Säulen und zeugten von vergangenem Rum und Herrlichkeit. Lange waren hier schon keine Menschen mehr gewesen. Die Natur fing schon wieder an, diesen Boden für sich zu beanspruchen und schickte ihr Moos gen Weg und Säulen.
    Jonos hingegen wunderte sich, was er hier sollte. Dies war nun nicht wirklich ein Ort, an dem er sich oft aufhielt. Das Gegenteil war wohl ehr der Fall und zwar nicht nur für ihn, sondern für alle Rassen. Hier war rein gar nichts, abgesehen von Zerfall und vielleicht leise widerhallender Geschichte. Die Geschichte war so leise, dass selbst seine „Entführerin“ eine lautere Körpersprache hatte. Und so kam es, dass er sich zwischen dem hin und her von Säule, Frau, Moos, Busen, Säule… sich letztendlich doch für die Domina als interessantestes Objekt an diesem Ort entschied. Wer bist du eigentlich? Fragte er ohne auch nur ihr in die Augen zu blicken, seine Augen blieben doch etwas tiefer hängen.

    Na immer hin, dachte sich die Halbschlange, Lachen kann sie schon mal. Das ist doch ein Anfang. Doch schon wirbelte alles wieder. Reflexartig tat er das, was er bei den Piraten gelernt hatte, er festigte seinen Stand, er wich nicht aus, und erduldete die Schmerzen als Zeichen, dass er noch am Leben war. Er ertrug den Schmerz und blieb standhaft, wich keinen Zentimeter, so wie es ihm auf dem Schiff gelehrt wurde und er lächelte, so wie es ihm im Bordell gelehrt wurde. Es tat weh, er spürte ihre Hand mehr als nur deutlich. Seine Haut war unter dem Hemd gerötet, dort wo sie angegriffen hatte. Doch er war stehen geblieben und hatte kein Zeichen des Schmerzes nach Außen dringen lassen.
    Sie hatte wohl recht, er sollte sie vielleicht mehr als die Gefahr sehen, denn als Frau. Sie behandeln, wie er Piraten behandelte. Kräftig genug war sie ja und auch aggressiv genug. Hintern und Busen weg gedacht, gab sie einen formidablen Piraten ab. Und doch kam er nicht um hin, selbst in diesem „ergriffenen“ Moment ihre Weiblichkeit ebenso zu sehen. Er war halt ein Mann. Trotzdem schaffte er es dieses Mal ihre Augen im Blick zu behalten.
    Keines seiner Weibchen, erstaunlich wie sie doch redete. Sie war eine Frau, ob sie nun wollte oder nicht. Aber vielleicht hatte sie damit recht, dass er hier anders reagieren sollte.
    Doch Suna war ihm bei alle dem keine große Hilfe. Eher das Gegenteil war der fall. Seine nasse Hose quittierte sie herablassend. Er spührte wie sein blut heißer wurde, wie es ihm im Kopf dröhnte. Dieser Blick, ihr Blick, so was konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Die Wut stieg in ihm auf und wärmte ihn. Die Kälte der Nacht war weg, da war nur noch der gebrochene Stolz und Wut. Wut über Sunas Aktion, Wut über der Yassalars Blick. So wollte er nicht vor einer Frau stehen und schon gar nicht vor einer Domina. Es wurde wohl Zeit zu zeigen, dass auch er Mum in den Knochen haben konnte.
    Sie lief erneut voraus. Doch Jonos beschleunigte und holte sie ein. Er ging ein zwei Schritte voraus und blieb dann vor ihr stehen, ihr zugewandt. Sein Blick haftete auf ihren Augen, welche nun wieder silbrig waren, doch für wie lange wohl.
    Und ich bin keines eurer OPFER. Ich folge euch freiwillig. Und solltet ihr mich töten, bringt UNS das definitiv nicht weiter. Ihr verliert Zeit und braucht einen Neuen, oder ihr müsst es selbst tun, oder sogar ganz sein lassen. Also gebt euch damit zufrieden, mir zu drohen bringt UNS nicht weiter. Er sprach deutlich, er sprach aggressive. Ein Fehler, wie er wohl nun selbst etwas zugeben musste, und doch hatte er sich wenigstens beruhigt. Er atmete schwerer und doch wurde es nun langsam leichter. Die Wallungen seines Blutes beruhigten sich. Ihre arroganten Blicke konnte sie nun stecken lassen. Er war vielleicht keine Lichtgestallt, oder Schattengestallt wie sie, doch so abschätzig lies er sich nun er nicht behandeln. Ehe sie etwas sagen konnte, macht er den Weg wieder frei und stellte sich neben sie. Es kann weiter gehen.

    Jonos war sich nicht sicher was er hier tat, nun eigentlich doch. Welche Wahl hatte er schon, zu flüchten oder zu kämpfen. Doch kämpfen kam nicht in den Sinn. Suna zitterte zwischen seinen Händen und hielt sich weiter bedeckt. Hoffentlich kamen sie bald an ein Gewässer, dann könnte sie darin Schutz suchen. Doch Schutz vor einer Yassalar im Wasser zu suchen war wohl auch nicht ideal. Also Flüchten ging nicht und Kämpfen ebenso wenig. Es blieb nur ihr zu Folgen und zu erfahrne, was sie wusste.
    Außerdem fragte er sich ob irgendwo noch mehr seien. So lange sie liefen blickte er immer Wieder in die Gegend, versuchte die Dunkelheit zu durchbrechen, zu erkennen, ob da mehr waren. Er sollte schließlich „uns“ folgen, oder war dies nur, dieses höfische Geschwätz der Pluralität. Er sah Nichts, nur irgendwie beruhigte ihn dies nicht, sie hatte er schließlich auch nicht mitbekommen. Er musste doch zugeben, dass er ein gewisses Unwohlsein verspürte, vielleicht war dies auch nur dem Zittern hinter seinem Rücken geschuldet. Doch er fand auch immer wieder etwas, um sich zu beruhigen und sich die eigene Nervosität hoffentlich doch nicht anmerken zulassen, ihren Hintern. Sein Blick glitt immer wieder auf diesen, wohl geformt wie er doch war. Sie war wirklich gut Trainiert. Und doch erinnerte ihn der schwarze Glanz in den Schwingungen der Schritte daran, was sie noch war, tödlich trainiert. Sie war eine Yassalar, einem Piraten zu mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar gefährlicher und doch, war sie eine Frau. Er sollte wirklich lernen seine Augen besser zu kontrollieren. einem Piraten starrte er schließlich auch nicht auf den Arsch. Sein Blick wanderte höher, sie hatte zurück zu ihm geblickt. Nun denn, sie vertraute ihm nicht. Warum auch? Sie hatte keinen Grund dazu. Es war erstaunlich genug, dass sie ihm überhaupt den Rücken zeigte. Ein schöner Rücken. Eben so gut hätte sie hinter ihm die Wache schieben können, ihn besser kontrollieren, besser in den Rücken fallen. So viel Vertrauen hatte sie also schon einmal. Die Frage war nur noch, ob in seine Absichten, oder ihre eigenen Fähigkeiten, ihn selbst dann noch einfangen zu können? Kurz zuckte sein Bein, sollte er es vielleicht einmal versuchen, nur so zum Spaß. Wie schnell hatte sie ihn wohl wieder eingefangen? Er war hungrig und erschöpft, fangen würde sie ihn also sicherlich. Trotzdem, wie viele Meter kam er wohl, bis sie sich auf ihn schmiss. Der Gedanke belustigte ihn sichtlich. Welchen Mann würde es schließlich keinen Spaß machen, wenn eine Frau sich auf ihn warf. Doch es war Sunas, ja fast schon zorniges, Zischen, was ihn wohl daran erinnern sollte, dass dies hier kein Mondscheinspaziergang mit anschließender Knutscherei werden sollte. Doch noch ehe er sein Grinsen weg gewischt hatte, hörte er ihre eindringliche Stimme. Weiter grinsend. Oh, ich folge keiner Yassalar, ich folge einer Frau. Erneut lies er seinen Blick offensichtlich auf ihren Körper schweifen, sollte sie doch wissen, was ihn hier beruhigte. Immer noch besser als eine Sorge in seinen Augen zu sehen, die sie als Angst hätte interpretieren können. Einer Frau die wohl meine Hilfe braucht und gut aussieht, also wieso sollte ich dies da abschlagen? Sein rechtes Auge zuckte kurz. Suna hatte wohl nicht ganz verstanden was er vorhatte und stichelte in seinen Rücken. Jonos spannte die Arme an, als würde er sie Strecken und schauspielerte ein schlechtes Gähnen, während er mit den Händen sie nur um so fester hielt. Am liebsten hätte er sie wohl angeschrien, doch war dies wohl kaum der richtige Moment dafür. Und, was führt eine hübsche Frau so spät hinaus in die Nacht? fragte er als wäre dies ein einfacher belangloser Spaziergang. Suna hingegen quittierte sein Drücken mit einer feuchter werdenden Hose. Das Wasser ronn ihm sein Hosenbein hinunter. Jonos schloss kurz seine Augen, ein genervter Gesichtsausdruck machte sich breit, welcher ihm seine Mundwinkel schräg anheben lies, bzw. den anderen absenkte. Seine Augen rollten hinauf und legten seine Stirn in Falten. Dieses kleine… Feending, dachte er sich während er versuchte das kalt nasse Missgeschick zu ignorieren.

    Es war kein guter Tag, es war keine gute Woche. Grade einmal genug zum Leben hatte er verdient. Na eigentlich nur zum Überleben. Nicht einmal für eine Frau reichte das Geld, nur für Brot.
    Ein wenig triumphierend sah Suna ihn an. Hätte er es mal nicht so oft für Frauen ausgegeben, dann wäre heute zu dem Brot vlt auch noch eine Wurst oder ein Käse drin gewesen. Aber er war ja selbst schuld. Mit gehobener Nase aß sie Schweigend ihren Anteil am Brot. Jonos schwieg ebenso, diese Genugtuung wollte er ihr nicht geben. Aber nach dem Lächeln in ihrem Gesicht, ihren Blicken und ihrem genüsslichem Schmatzen zu Urteilen, hatte sie schon ihre Genugtuung. Denn sein Blick sprach nur eines, Sehnsucht, Sehnsucht nach Fleisch, und zwar nicht nur dem des Schweins, nicht nur dem zum Essen. Doch dies hatte er nicht und so kaute er weiterhin auf diesem trockenen Brot herum. Trocken war es, saugte jede Feuchtigkeit aus seinem Mund und schien immer mehr zu werden. Bei jedem anderen Essen hätte er sich wohl gefreut wenn es mehr wurde, doch hier, hier wurde es schon fast zu viel. Doch der Hunger war da und er war groß genug um über alles hinweg zu sehen. Er hatte heute schwer getragen, er hatte Hunger und dem war es egal was er aß, Hauptsache er aß.
    Verdammte Halsabschneider. Die im Hafen bezahlten schlecht und die auf dem Markt verlangten viel. Suna quittierte alles nur mit einem weiteren Lächeln.
    Beide hatten es sich in einer Seitengasse gemütlich gemacht und lehnten nebeneinander an einer Hauswand. Der Tag ging zur Neige, sie sollten sich noch etwas zum Schlafen suchen, hier konnten sie nicht liegen bleiben. Hier liegen, wie ein par Penner, schoss es den Halbashaironi durch den Kopf. Nein dies auf keinen Fall. Und vielleicht brauchte er ja auch gar keinen schlaf, vielleicht konnte er ja noch etwas Arbeit finden für diese Nacht, um wenigstens Morgen Frühstücken zu können.
    Nach dem beide fertig waren, waren sie sich einig, weiter zu Arbeiten, oder es wenigstens zu versuchen. Da Suna an Land nicht grade die Geschickteste war, kletterte sie behände seinen Mantel herauf um es sich im weiten Kragen gemütlich zu machen. Wohin willst du nun?
    Weiter, einfach weiter, irgendwo dort muss doch noch eine Schenke oder so sein, vielleicht bekomme ich dort ja eine Arbeit.
    Er ging, wenn auch gemütlich, bestimmt in eine Richtung, dessen Ende ihm unbekannt war. Es war in einem äußeren Teil des Händlerviertels, wo genau konnte er gar nicht sagen, denn er war hier noch nie zuvor. Der Hafen hatte ihm heute kein Glück gebracht, die Händler sollten dies richten. Suna verkroch sich immer tiefer in seinen Mantel, bis sie an seinem Rücken hing. Er war sich nicht sicher, warum sie dies tat, war sie einfach nur Müde, machte ihr die Umgebung angst, oder hatte sie einfach nur genug der Genugtuung. Es war ihm auch irgendwie egal, seine Gedanken drehten sich im Moment um andere Dinge, wenn auch nicht lang. Da ist was, hauchte es aus seinem Mantel, ehe er selbst das Was erblickte. Jonos ging kurz einen schritt zurück, wie hatte sich diese Person so näher können ohne bemerkt zu werden. Wer war sie und was wollte sie? Nun letzteres schien sich ja leicht beantworten zu lassen, sie wollte das er mitkam. Aber wohin und warum? Irgendwie kamen nur noch mehr Fragen auf und eine blieb, wer war die Unbekannte?
    Diese dunkle Haut, die bleichen Haare, dies musste wohl eine der Yassalar sein, von denen er gehört hatte. Die Welt war sich immer noch uneins, was der größere Schrecken der Meere war, Piraten oder Yassalar. Und außerdem war es eine Frau, und eine nicht grade unansehnliche, wie Jonos zugeben musste. Ein grinsen musste er sich unterdrücken. Es war eine Frau, unverkennbar, ihre grazile Gestallt, ihr straffer und auch athletischer Körper besaßen eine ungeheure Ausstrahlung, wie er sie bisher nur ein Mal erlebt hatte. Und zwar bei einer Domina. Ihre ledrige Kleidung umschlung sie eng, so eng, dass man meine könnte, sie gehörten zur Haut. Und ihre Worte ließen keinen Zweifel aufkommen, dass diese Frau dominant war. Und wenn er eines aus seiner Lehre wusste, einer Domina widersprach Mann besser nicht. Und einer so attraktiven Frau, folgte Mann sowieso gerne. Nun denn, geht voraus.
    Suna wollte wohl fragen wer diese Person war, doch sie sollte besser still sein und so griff Jonos linke leicht hinter seinen Rücken um der Fee den Mund zuzuhalten, ehe sie das erste Wort hatte zuende flüstern können. Dies war eindeutig der falsche Moment für ihre Worte. Niemand musste Wissen dass er eine Fee bei sich hatte. Sie konnte zur Not noch hilfreich werden. Doch da er nicht der Beste war, brauchte er dann auch den Überraschungsmoment, und daher hatte sie ruhig zu blieben. Sie verstand seine recht deutliche Geste auch und blieb ruhig, bewegte sich nicht weiter, hielt sich einfach nur fest. Jonos hielt seine zweite Hand ebenso hinter dem Rücken, um den Schein zu erzeugen, dass beide Hände dort aufeinander trafen und es eine normale Geste war.