Der grossen Djirin war durchaus aufgefallen, dass ihr subtiles Werben nicht unbeantwortet geblieben war. Immer wieder sah der strenge Herr, der augenscheinlich der Hausherr persönlich war, für einige lange Momente zu ihr herüber. Sie lächelte, was den Schleier zu sachten Wellenbewegungen veranlasste, und erwiederte die Blicke offen und interessiert.
Ihr wurde klar, dass sie diese Situation ausnutzen musste. Die Ashaironi in ihrer Gruppe schien ihn nicht überzeugen zu können, und obwohl Sil'anya auf mehr Gegenliebe zu stossen schien, sah er noch nicht gänzlich überzeugt aus. Sie war vielleicht das Zünglein an der Waage. Doch wie sollte sie einen Mann bezirzen, dessen Sprache ihr so fremd war? Dhasihra seufzte innerlich. Sie musste sich wohl einfach sehr genau überlegen, was sie sagte. Nicht das es ihre leichteste Übung wäre, Männer zu verführen. Sie besann sich auf ihr schauspielerisches Talent und versuchte in die Rolle einer jener verruchten Hofdamen zu schlüpfen, die so oft die Geschichten bevölkerten.
Sie trat etwas näher an Osseor heran. Nicht so nah, als dass sie sichtlich von ihren Gefährtinnen Abstand nahm, aber doch so, dass es der gute Herr bemerken würde, wenn er sensibel für solche Dinge war. Und wann waren Adlige nicht auf die Körpersprache fixiert?
"Sil'anya hat Recht. Wir alle verschieden. Zudem..", sie zögerte einen kurzen Moment lang, "Stadtwache sein vielleicht etwas unheimlich für Bedienstete, haben Angst zuzugeben wenn etwas gesehen oder gehört. Fürchten sich vor grossem starken Herrn, wollen nicht das er denkt sie haben ihm absichtlich schaden wollen. Wir aussenstehend, können vielleicht anderes herausfinden. Zudem wir Frauen sein. Können manchmal Männer mehr entlocken und Frauen uns eher vertrauen.", sie lächelte.