Zeitlinie Maida:
Herr von Muesig war in der Tat sehr angetan von dem Gedanken, dass sich Maida und Alimea so gut vertragen würden. "Alimea ist bei allen sehr beliebt, auch bei den Angestellten und dem Dienstpersonal" merkte er dazu noch an. Hier verkannte Herr von Muesig allerdings etwas die Stellung von Aliema in der Realität. Für ihr aufbrausendes Temperament war sie eher gefürchtet als geachtet.
Als er hörte, wem das edle Medaillon einst gehört hatte, war er echt erstaunt. "Ach, was Ihr nicht sagt...den Marasar., das ist unglaublich. Dabei war ihr Schloss um 2 ein halb Zimmer größer als unseres. Ja, verzeiht, wenn ich es so...direkt sage, aber diese Figur...nicht mit einem Schneider, ich meine dem Massband eines Schneiders zu vereinigen...wäre ein schweres Vergehen. Ich kann mich kaum entscheiden, ob ich lieber Massband oder Schneider ..." der Gedanke schien den Grafen erneut zu erregen und es war offensichtlich, dass er sie begehrte. Er atmete kurz etwas schwer, schien sich dann aber wieder zu fangen, als das Gespräch auf das Zimmer kam.
"Ja, habt Dank für Eure Anerkennung, ihr steht damit nicht alleine - für meinen ausgesuchten Farbensinn habe ich schon viel Lob gesammelt und geerntet, dabei sind diese lila Töne so schlicht und doch so natürlich, warm, angenehmen und schmiegen sich..." auch Mada schmiegte sich an ihn, dass es wieder warm ums Herz wurde. "Wollt Ihr noch etwas von dem Liqueur?" fragte er etwas laut und schwungvoll.
Ein tiefen Zug aus dem Glas und schamvolles Kichern Maidas später versuchte sich Müsig wieder etwas mehr zu fangen und wieder Haltung zu zeigen. "Ihr werdet nicht die einzige Unverheiratete in diesen Hallen sein" erwiderte er spontan. "Aber ihr habt recht, der Klatsch ist von großem Übel, hier im Schloss findet dergeleichen nicht statt...aber sonst..." er machte eine abschätzige Handbewegung, aber auch diese Einschätzung des Grafen ging weit an der Realität vorbei. Jetzt kicherte er...."Ihr müsst wissen, meine Schwester...so hart sie sich geben mag, hat auch schwache Momente, wo sie Zärtlichkeit braucht - und Zuneigung, wenn Ihr versteht, was ich meine" er sagte dies in einem geradezu verschwörerischen Ton. "Seid Ihr auch mit solchen Gegebenheiten durchwebt?" fragte er flüsternd und erwartungsvoll.
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Alimea hatte das alles nicht mehr mitbekommen, da sie sich in ihre Kammer zurückgezogen hatte und darüber brütete, wie sie ihren liebstollen Bruder, denn das er das war, liebestoll und um den Verstand gebracht, stand für sie fest, wieder aus dieser Sache herausbekommen sollte. Die gestohlenen Ohrringe würden dafür sorgen, dass sie in dieses Haus keine Zehe mehr setzen würde, geschweige denn ein anderes Körperteil. Und es gab da so einen schönen und sinnvollen Brauch, der ganz die Zustimmung von Alimea fand, dass Diebe der Hand verlustig gingen. Eine Maida ohne Hand würde auch Muesig nicht mehr attraktiv finden, so ihr Kalkül.