Posts by Daerid Canvele

    Eine fast kaum wahrnehmbare Verbeugung. Lombards Lächeln spielte sowohl die freundliche Anerkennung für die liebreizende Fremdee wieder wie auch seine stillen Bedenken. "Bleibt sitzen, Mylady!"" mahnte der alte Diener freundlich. "Das ist nur das verbrauchte Geschirr." Etwas nachdrücklicher fragte er dann erneut: "Wie wünschen Myladey Ihr Tost und Ihre Eier?"

    Lombards buschige Augen zwinkerten. "So wird es heute für alle serviert."

    "Eher unter Freunden, Mylady?" fragte der alte weißhaarige Diener und nun waren seine amüsiert empor gezogenen buschigen Augenbrauen unverkennbar. Er verbeugte sich ehrerbietig. "Euer Wunsch ist uns Befehl." wiederholte er, was schon die kleine Maeve geäußert hatte. Die klugen alten Augen musterten die ungewöhnlich schöne und ungezwungene junge Frau einen Augenblick länger als es für einen alten Haushofmeister schicklich gewesen wäre. Es hatte allerdings keinerlei abfällige Komponente, viel mehr war es eine Rückversicherung über einen vorherigen Eindruck. Der alte Diener hob lächelnd einen Finger. "Nur für eine Mahlzeit, Mylady. Zwei junge Diener haben noch viel zu lernen." ließ er Atashkada wissen und bezeugte der jungen Frau damit ein fast außergewöhnliches Vertrauen. Fast augenblicklich danach versank Lombard wieder in die Rolle des perfekten Dieners. "Wie wünschen Mylady Ihr geröstetes Brot und Ihre Eier?"


    Die Worte waren kaum verhallt, da bimmelte bereits wieder das Glöckchen des Aufzugs hell und aufgeregt.

    "Mylady beliebt zu scherzen." antwortete Lombard mit untadeliger Höflichkeit, obgleich er die attraktive junge Dame, die dem Küchenaufzug entstiegen war, so formvollendet zum Kopf des gedeckten Tisches leitete, als sei es die gedeckte Tafel eines Thronsaals und er selbst der Gastgeber. "Die Ehre ist ganz auf unserer Seite!" beschied er, als er die schlanke Hand der Dame los ließ, um ihr höflich den Stuhl am Kopf der Tisches zurecht zu rücken. Erst als Atashkada Platz genommen hatte, musterte der alte Mann sie. Die buschigen Augenbrauen zuckten und ein guter Beobachter hatte vielleicht bemerkt, dass seine Mundwinkel ein Schmunzeln andeuteten. Der alte Mann verneigte sich ehrerbietig. "Selbstredend nehmen wir das Mahl streng nach Etikette ein. Es sei denn, Mylady hat anderslautende Anweisungen für uns."

    "Dann stammt Ihr aus Ni'farea?", fragte Daerid interessiert und nickte, wobei er sich um eine Art nachdenkliches Verständnis bemühte, als die junge Frau von innerer Unruhe sprach, denn eigentlich konnte der Valizar weder damit noch mit einer Art zielloser Reiselust etwas anfangen. "Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Nòruìlìn." Gute Manieren waren ein Teil seines täglichen Geschäfts. "Von welchem Erbe sprecht Ihr da? falls euch diese Frage nicht zu persönlich ist, Verehrteste." Er nahm an, dass sie ihn darauf schon hinweisen würde, so mutig wie sie zuvor das Pferd aufgehalten hatte. "Interessiert Ihr Euch für hochwertige Waren aus den verschiedenen Regionen Belerias?"

    "Sehr gern!" Mit ausgesuchter Höflichkeit wies Daerid der jungen dunkelhäutigen Frau nun den Weg in die entgegengesetzte Richtung zum Hafen hinunter, weder zu distanziert noch aufdringlich, und lenkte seinerseits seine Schritte dorthin. Eine interessante Fremde, deren Namen er noch immer nicht erfahren hatte. Ob es einen Grund dafür gab? Das kleine Raubtier folgte ihnen, was der Valisar tolerierte. "Da Ihr offenbar fremd in der Stadt seid - erlaubt Ihr mir die Frage, woher Ihr kommt und welches Anliegen euch hierher gebracht hat?" versuchte er sich an einer Konversation.

    "Sehr wohl, Verehrteste!" Daerid nickte knapp. "Ich habe dort Geschäftliches zu erledigen, unter anderem sind Waren aus Seeheim, Caraska, Lhorean und Shay'Vinyar eingetroffen." Da die junge Frau keinerlei Anstalten machte, der Kutsche zu folgen, wartete Daerid ab, ob sich ihre Meinung hinsichtlich ihres Weges noch ändern würde.

    Die junge Frau zögerte und überlegte, wie Daerid zu erkennen glaubte. Das hätte er an ihrer Stelle zweifelsohne auch getan und so ließ er ihr die Zeit und beobachtete stattdessen mit ausdrucksloser Miene, wie sich das linkisch-schlaksige Gebilde, welches seinen Bediensteten darstellte, vom Kutschbock herabquälte, um mit tiefer Verbeugung vor seiner Gesprächspartnerin nach den Zügeln zu greifen. Der Junge war wohl zu dem Schluss gekommen, es sei sicher, die Kutsche zunächst einmal aus dem größten Gewusel des Marktes heraus zu führen. Nun, wenigstens war er nicht völlig verblödet, dachte Daerid für sich als die dunkelhäutige Frau wieder das Wort an ihn richtete. "Es ist mir ein Vergnügen, Mylady." Der Valisar verneigte sich knapp, trat leicht zur Seite aus dem Wendekreis der Kutsche heraus, und deutete dann von hinten auf ihren Baldachin, der sich langsam stadteinwärts entfernte. "Um zum Korallenriff zu gelangen, folgt Ihr der Marktstraße stadteinwärts in dieser Richtung, über die Brücke hinweg bis zu einer großen Kreuzung." beschrieb er knapp den Weg. "Ihr könntet auch meinem Burschen und der Kutsche folgen, sie haben denselben Weg." Der Blick des Valisar folgte eben jener kurz bevor er sich wieder zuvorkommend an seine Retterin wandte. "Eigentlich gebührte Euch der Platz IN der Kutsche. Nur scheint mir das gerade ein wenig gastfreundliches Angebot zu sein." gab er trocken zu.

    Mit der Peitsche? Daerid hob unübersehbar eine Augenbraue und blickte zu dem Jüngling auf dem Kutschbock empor, der unter seinem Blick zwar spürbar zusammen sank aber dennoch augenblicklich den Kopf schüttelte. "Ehrlich nicht, Herr! Nur zu viel.... Lärm?" stammelte er linkisch. Daerid ließ es dabei bewenden. Er glaubte auch eher daran, dass es dem Burschen mehr an Erfahrung im Umgang mit dem temperamentvollen Tier fehlte als an übermäßige Härte. Was zweifellos ärgerlich war, aber nicht zu ändern. Seine Anordnungen hatte der junge Bursche bereits erhalten und Daerid wand sich wieder freundlich der dunkelhäutigen jungen Dame zu. "Das ist ein sehr bescheidener Wunsch angesichts Eurer Verdienste." sagte er mit zuvorkommendem Lächeln. "Wenn Euer Hauptaugenmerk auf Sauberkeit liegt, dann muss ich Euch das "Korallenriff" empfehlen. Wenn es in erster Linie preisgünstig sein soll, schlage ich vor, dass Ihr mir die Ehre erweist, mich zum Hafen zu begleiten? Dort gibt es mehrere Etablissements, welche Euch vielleicht passend erscheinen könnten."

    Daerid neigte sacht den Kopf. "Hätte er das?" fragte er ungerührt zu der Behauptung der jungen Dame und verließ endgültig seine Kutsche. Mit den Fühlenden kannte er sich aus und seine Vermutung ging dahin, dass er weder das Pferd noch den Knaben bestrafen sollte. Hatte er auch nicht vor. Dennoch erweckte die Intention der jungen Dame das Interesse des Valisar. Sogar der imposante Rappe legte vertrauensvoll seine Nüstern in die Hand der fremden Dame. Diese wies auf einen Fuchs hinter ihr. Räudiges Geviech, aber ihm war klar, das entsprechende Äußerungen hier nicht angebracht sein würden. Daerid Canvele verneigte sich galant. "Daerid Canvele. Ich bin Kaufmann." Er musterte die junge Frau noch einmal zum Schein. "Ihr seid erzürnt, Teuerste. Kann ich etwas tun, um Euch zu besänftigen?"

    Erneut zog Daerid Canvele den Atem ein als die Kutsche bebte. Doch dann stand das Gefährt still. Zunächst tänzelt das nervöse Tier auf der Stelle, doch das hektische Ohrenspiel konzentrierte sich zunehmend auf eine weiche ruhige Stimme, deren Besitzerin in die Zügel gefasst hatte und das edle Tier beruhigte sich. Der linkische junge Kerl auf dem Kutschbock zerfloss förmlich unter dem strengen Blick der eisblauen Augen, die ihn mustern. "Mylady, ich...".... stammelt es vom Kutschbock herunter als auch schon die Tür des Gefährts zur Seite schlug und sich öffnete. Der Junge verstummte, offensichtlich ziemlich entsetzt. Daerid atmete erneut - die Kutsche stand still. Mit der ihm typischen Eleganz glitt er aus der Kutsche heraus und richtete sein Augenmerk zuallererst auf das Häufchen Elend auf dem Kutschbock. Wenn Lombard nicht wäre... "IHR... bringt die Kutsche zurück." ließ der Valisar eisig vernehmen. Er zeigte keinerlei Reaktion auf das unterwürfige Murmeln und Dienern des Jünglings auf dem Kutschbock, sondern musterte sogleich unverfroren die dunkelhäutige junge Frau, die wie selbstverständlich die Zügel des Rappen in den Händen hielt. Nach einigen schier endlosen Sekunden verneigte der Valisar sich leicht. "Mir scheint, ich bin Euch zu Dank verpflichtet, Mylady!"

    Die beschlagenen Hufe klapperten hektisch, laut und unüberhörbar auf dem Pflaster der Straße in Richtung Hafenviertel. 'Zu spät.' dachte Daerid nüchtern. Nicht, dass er es bereuen würde - diese Gefühl war ihm fremd. Er resümierte es als Tatsache, die ihm hinderlich war. Das Leben, der Markt und die Menschen in Nir'alenar waren längst erwacht und niemand konnte mehr ohne gewisse Unannehmlichkeiten mit der Kutsche den Marktplatz überqueren. Daerid ergriff den Stock mit dem versilberten Griff fester, erhob sich und klopfte an die Stelle des Baldachin, der dem Kutscher über ihm am nächsten war. Das Zeichen, die Kutsche anzuhalten. Wenn Lombard nicht so absolut unverzichtbar wäre.... Gellendes Wiehern war von dem nachtschwarzen Geschöpf vor der Kutsche zu hören, der Hufschlag wurde asymmetrisch, die Kutsche begann zu schwanken. Der Valisar presste sacht die Lippen aufeinander ob des durchgehendes Pferdes, setze sich kurz und atmete durch....

    Hallo Ihr alle :hug:


    Nun bin ich gut 2 Jahre nicht hier gewesen, aber es gibt definitiv Mails, die man einfach nicht ignorieren kann :heart:

    Ich hoffe, es geht Euch allen gut!!


    (Ich komm in Tamrin iwie nicht mehr rein, ich hoffe, Ihr erkennt mich trotzdem noch *duck*)

    Daerid zahlte die gemeinsamen Rechnungen und legte ein ordentliches Extra dazu. Seiner Erfahrung nach lohnte es sich, wenn man so zum Ausdruck brachte, dass man zufrieden gewesen war. Sogar dann, wenn man es in Wahrheit nicht gewesen war. Während er noch einige belanglose Worte mit der Bedienung wechselte - nur in dem Umfang, wie seine hiesigen Sprachkenntnisse perfekt waren natürlich - spähte er noch einmal verstohlen zu der fremden Frau hinüber. Nein.... etwas wirklich Auffälliges konnte er an ihr ansonsten nicht ausmachen.
    Der Hüne und die Priesterin hatten den Gastraum bereits verlassen als der Valisar sich vom Schanktisch abwandte. Er folgte ihnen gemächlich zum Ausgang. Wenn sie draußen warteten, warteten sie. Wenn nicht, dann nicht.
    Kaum hatte Daerid die Tür hinte sich geschlossen, umgab ihn augenblicklich wieder die ganz eigene Atmosphäre der Strassen Ji Sans - ihr Geruch, ihr Geschmack, ihr Stimmengewirr.... jetzt gegen Abend vielleicht nicht mehr ganz so intensiv wie zur Haupttageszeit.
    Daerid trat zu Niiv und Arelianthus hinüber, die ein kleines Stück entfernt standen und lächelte höflich. "Dann zu der Brücke ?" fragte er noch einmal nach und deutete in die entsprechende Richtung. "Dann geht es hier entlang, wenn ich bitten darf ?" Der Valisar wartete kurz ab, wie die Priesterin sich arrangierte oder ob der Hüne sie führen würde. Mit einer blinden Person umzugehen war ihm unbekannt und es konnte nie schaden, etwas Unbekanntem auf die Spur zu kommen.

    So ganz traute Daerid der Darstellung seiner Tischnachbarin nicht über den Weg und glaubte nicht so recht daran, dass sie ihren Stab nicht gut und geschickt zu nutzen wusste. Aber es war alles andere als schicklich, solcherlei Zweifel gegenüber den Worten einer Priesterin verlauten zu lassen und so beschränkte der Valisar sich auf eine höfliche Zustimmung. "Mit Eurer Einschätzung habt Ihr sicherlich Recht, es gehören immer Zwei dazu." nickte er diplomatisch und griff ihre weiteren Worte auf. "Ich kenne diese Brücke." gab Daerid zu. "Und ich könnte mir vorstellen, dass Ihr diese prunkvolle Statue meint, die auf dem Weg dorthin liegt ?" fuhr der Valisar überlegend fort und lächelte Arelianthus bewusst an. "Das wäre vielleicht etwas für Euch, Arelianthus. Es heißt, sie könne einem Wohlstand bescheren, so wie unsere verehrte Priesterin es sagt. Zumindest schadet es sicherlich nicht, auch wenn es nur ein Aberglaube sein sollte." Sich nach dem Essen noch ein wenig die Beine zu vertreten schadete außerdem auch nicht. "Ich biete mich gern als Führer an. Ein kleiner Spaziergang wäre auch in meinem Sinne." fuhr Daerid deshalb fort und erhob sich in einer einzigen fließenden Bewegung. "Wenn es Recht ist, werde ich schnell unsere Rechnung begleichen." Mit wehendem Umhang begab er sich nach kurz angedeuteter Verneigung zur Zahlstelle beim Ausschank hinüber, um seinen beiden neuen Bekanntschaften die Gelegenheit zu geben, sich ungestört über seinen Vorschlag abstimmen zu können.

    "Das klingt als hätten die Götter Euch übel mitgespielt, mein Freund." antwortete Daerid ernst und kurz wechselte sein Blick zwischen dem Mann und der Frau hin und her. Vielleicht lag darin der Grund, warum Arelianthus die Priesterin an seiner Seite hatte.... "Ich versichere Euch, dass ich ein verlässlicherer Geschäftspartner sein werde als die Götter es Euch bislang waren." Für den ehrenwerten und angesehenen Kaufmann, der den anderen Teil von Daerid's Existenz bildete, kam ohnehin nichts anderes in Betracht. Auf dessen unzweifelhaften Ruf war er angewiesen. Deshalb zog er auch augenblicklich eine Braue empor als er Arelianthus fortfuhr. Trotz dieser angedeuteten Missbilligung erkundigte er sich höflich "Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, was Ihr sagen wollt ?" obwohl er die Andeutung sehr wohl verstanden hatte. Aber der hünenhafte Mann interessierte Daerid und er wollte ihm Gelegenheit geben, die versteckte Andeutung zu revidieren. "Nein, keinerlei Verpflichtungen. Meine Geschäfte in Ji San sind zufriedenstellend verlaufen und nun führt mein Weg mich weiter in die nächste Stadt, um dort weitere Geschäfte abzuschließen. Es wird noch einige Zeit dauern bis ich nach Nir'alenar zurückkehre."


    Die Priesterin hatte Daerid's Worte wiederholt und dann einige Zeit geschwiegen. Als sie schließlich antwortete, musterte der Valisar sie einige Zeit. Ihm entgingen keineswegs die Ironie noch der Humor, welche in den Worten lagen. Die Fühlenden vergaßen häufiger, dass beides mehr mit Intelligenz als mit Gefühl zu tun hatte. Dennoch kamen die Worte für ihn unerwartet und der Assassine fragte sich, warum die Priesterin die Schuld wohl so vehement bei sich suchte ? Es gab Leute, die sich schlechter hinstellten als sie waren. Mit der Absicht, dass man ihnen das Gegenteil davon sagte - das war Daerid durchaus bekannt. Aber bei einer Priesterin ? konnte er an diesen Grund nicht so recht glauben. "Verehrte Priesterin Niiv - es liegt mir fern, Euch zu widersprechen und womöglich Euren Unmut auf mich zu ziehen. Aber wenn ich Euch und Euren schmucken Stab so betrachte, dann bezweifele ich, dass herumstehende Kisten und Balken Euch vor ernsthafte Probleme zu stellen vermögen." griff er die Tonlage der Priesterin auf. "Es mag sein, dass Euer Priesteramt es Euch auferlegt, dergleichen Gleichgültigkeiten und Rücksichtslosigfkeiten der Leute mit Eurer vorgeblichen Unfähigkeit zu entschuldigen ?" Daerid formulierte es bewusst als Frage. Letztendlich waren diese Dinge der Grund für seine Existenz, wie er leidenschaftslos resümierte. Wer daran schuld war oder sein wollte oder ob überhaupt jemand daran schuld hatte, war ihm völlig gleichgültig, wenn er ehrlich war. "Wenn das so ist, ehrt es Euch, werte Priesterin !" Immerhin wusste der Valisar nun auch, wie seine beiden neuen Bekanntschaften aufeinander getroffen waren - ein Aufruhr am Hafen, wenn er es richtig verstanden hatte. Nun - durchgehende Pferde stellten für Daerid Canvele keine Unhöflichkeit dar sondern waren für seinen perfektionistischen Anspruch vielmehr blanke Unfähigkeit und Versagen. Aber da er an einer angenehmen Gesprächsatmosphäre interessiert war, behielt er diese Einschätzung für sich. "Aber wäre das Leben nicht weitaus angenehmer, wenn jeder sich so verhielte, wie Euer geschätzter Retter Arelianthus hier ?" schloss er deshalb lächelnd.

    "Lasst es mich wissen falls Ihr Euch zur Beherbergung von Gästen entschließt, Arelianthus!" bat Daerid höflich und fuhr fort. "Da kämen wir sicherlich miteinander ins Geschäft und würden beide davon profitieren." Er lächelte verständnisvoll nickend dazu, dass der Hüne noch nicht so recht wusste, wohin der weitere Weg ihn führen sollte. Hier verschloss sich die Welt der Fühlenden allerdings sowohl dem Valisar wie auch dem Assassinen in Daerid vollständig. Gänzlich ohne Plan und Ziel durch's Leben zu streifen ? Undenkbar für ihn. Dass die Priesterin von Lenkung durch das Schicksal sprach - nun, das mochte in der Natur der Sache liegen, befand Daerid. Und so völlig von der Hand weisen konnte er diese Vermutung zum Leidwesen seines streng rationalen und analytischen Verstands auch nicht - hatte er doch schon selbst so seine Erfahrungen mit dem gemacht, was in seinem Volk Mineral's Segen genannt wurde. "Manchmal scheint es der Wille der Götter zu sein, uns den Weg aufzuzeigen." bekräftigte er sein verständnisvollen Lächeln dennoch diplomatisch und wand sich der Priesterin zu. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es an Eurer Unfähigkeit lag, Priesterin Niiv." wehrte er ab. "Höchstens an der Unhöflichkeit Eurer Umgebung." Es klang vielleicht schmeichelnd, aber dem Valisar war es damit durchaus ernst. "Leider führt mein Weg noch nicht zurück nach Nir'alenar ..." teilte er seinen Tischnachbarn mit bedauernder Stimme mit "..sonst hätte ich Euch, Niiv, und Euch, Arelianthus gebeten, mich auf der Reise zu begleiten."