Beiträge von Fanir

    Fanir beruhigte sich, als ihr Gegenüber nun doch nicht mit ihr meckern wollte. Sie entspannte sich etwas und musste sogar kurz lachen, bei seinem Vorschlag. "Nein danke, behaltet Euer Geld." Sie sah sich ein wenig um. Hier war es recht gemütlich und in anbetracht der Uhrzeit hätte Fanir sich gerne etwas hingelegt. Sie musste schon wieder gähnen. "Ich bin froh, wenn ich Euch helfen konnte" Das meinte sie sogar ehrlich, der schüchterne Mann vor ihr war ihr etwas sympathisch, auch wenn er etwas eigen war. Außerdem hatte sie nun Geld. Hoffentlich war dem Rattenfänger noch nicht aufgefallen, dass ihr Umhang etwas zu neu aussah, im Vergleich zu ihrer restlichen Gestalt. Auch wenn sie ihn gebraucht gekauft hatte...
    Zögernd nahm sie den Beutel der zwischen ihnen lag, dann stand sie auf. "Danke, für den Auftrag", meinte sie unsicher, was sie in der Situation jetzt tun sollte.

    Sie folgte dem kleinen Mann zwischen den Stoffbahnen hindurch. Ihr gefiel es hier, der Stoff hatte schöne Farben. Und es war so ruhig hier! gerne lies sie sich auf einen der Kissen nieder und nickte zu seinen Worten. Natürlich, dafür war sie hier.
    Sie lies ein kleines lächeln sehen. Vielleicht wurde sie übermütig, hier in dieser Umgebung, dass sie schon so viel geschafft hatte, gab ihr ein starkes Vertrauen in sich selbst. "Zuerst wurde ich mit Schwertern bedroht, man hatte die Ratten wohl mit etwas anderem verwechselt. Als ich jedoch erwähnte, dass ich in Eurem Auftrag unterwegs war, wurde die Herrin gerufen." Sie machte eine kurze Pause um zu rekapitulieren, was sie gesagt hatte. "Sie war nicht wirklich froh über die Ratten, aber ... nun sie hat sich nicht beschwert. Sie hat mir sogar Essen und ein Bad angeboten", nun klang Fanir ehrlich übberrascht, einfach weil sie es immer noch nicht fassen konnte, dass eine Adlige ihr etwas gutes hatte tun wollen. "Die Ratten wollte sie ertränken lassen, falls ihr das wissen wollt. Außerdem hat sie mir nur eine Dukate gegeben, anstatt wie Ihr vorgeschlagen hattet zwei." Fanir kramte kurz in ihrem Beutel, bis sie das Geldstück fand. "Es tut mir leid, dass ich nicht mehr heraushandeln konnte." Das sie es nicht versucht hatte, das würde sie ihm verschweigen.

    Auch wenn sie ihn suchte, sie zuckte zusammen, als der Schatten hinter ihr plötzlich räusperte. Sie drehte sich um und glaubte die Siluette des kleinen Mannes zu sehen. "Hallo", sagte sie leise, denn die Menschen neben ihr musterten sie komisch. Sie sollten ja nicht alles mitbekommen. Sie hatte ein sehr schlechtes Gewissen, weil sie ihm nur die Hälfe seines Lohnes geben konnte, aber sie hoffte, dass er es vielleicht verstehen konnte, schließlich musste er auch mit der Frau gesprochen haben un dgesehen haben, was für eine eindrucksvolle Persönlichkeit sie war. Oder nur Fanir war das aufgefallen.
    Sie trat einen Schritt in die Dunkelheit hinein und sagte: "Vielleicht ist es besser, wenn wir uns einen Ort suchen mit weniger... Augen" Ihre Stimme war immer noch leise. Sie hatte keine Lust auf Ärger, denn kämpfen konnte sie nicht wirklich und ihr Messer war eher stumpf als irgendetwas anderes. Und so eine Geldübergabe war nunmal sehr Aufmerksamkeitsanziehend.

    Fanir erinnerte sich an das, was Oshligg gesagt hatte, immer den Rücken durchdrücken und sich ja nicht klein machen. Ja, er war ganz nett gewesen, auch wenn er etwas komisch ausgesehen hatte. Aber seinen Tipp wollte sie beherzigen, denn bei den Gestalten, die sich hier herumtrieben, wollte sie lieber nicht auf jemanden treffen, der sie als potentielles Opfer sah. Also hielt sie sich gerade und schlang ihren Umhang fester um sich. Ihre Hand jetzt auf ihren Beutel mit ihren Geld und ihren anderen Habseligkeiten zu legen wäre wohl genau das falsche.
    Ja, sie fühlte sich unwohl, aber es war sehr interessant hier. Und gefährlich. Oshligg hatte sie erst komisch angesehen, als sie ihm von ihrem Anliegen berichtet hatte, aber sie schien wohl sehr verzweifelt, als er das erste Mal nein sagte, deswegen konnte sie ihn nochmal umstimmen. Sie überlegte, was wohl schlimmer gewesen war: Bei der Dame und hier. Sie kam zu dem schluss, dass es noch bei der Dame schlimmer gewesen war. Schließlich wurde sie dort mit Schwertern bedroht. Das schlimmste hier war, dass sie von vielen komischen Leuten seltsam beäugt wurde. Und das Gefühl von Unsicherheit, dass gleich umschlagen konnte.
    Sie versuchte, sich von den Ständen fern zu halten. Leider hatte der kleine Mann keinen genauen Treffpunkt ausgemacht, deswegen sträunte sie ein wenig rum, auch wenn sie wusste, dass sie besser keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollte. Aber sie zog auch so kaum Aufmerksamkeit auf sich, deswegen machte sie sich darum kaum Gedanken. Keiner würde sich groß um sie kümmern, sie sah nicht wie jemand aus, mit dem man viel Geld machen konnte.
    Irgendwann blieb sie stehen und sah sich um. Es sollte bald Mitternacht sein, also der Zeitpunkt, an dem sie sich treffen würden. Fanir unterdrückte ein gähnen. Wo er wohl blieb?

    *schaut das Kuscheltier an* Was soll ich denn damit anfangen?
    Und war es nicht der Sinn von Liebe, dass man alles von dem anderen weiß und es trotzdem akzeptiert? *philosophier*


    Und niemand weint, wenn es aus Versehen in Flammen aufgeht...


    Wie war das mit der spontanen selbstentzündung? :P

    Fanir war etwas verwundert, dass ihr plötzlich nur ein Dukaten ausgehändigt wurde, aber sie hätte es nicht anders erwarten sollen. Reiche Damen waren doch immer so, die Bedürfnisse der Armen lagen ihnen kaum am Herzen, vermutlich besonders nicht, wenn sie mit ein Dutzend Ratten vor ihrer Tür standen und nicht sehr gepflegt aussahen.
    Dennoch machte Fanir einen leichten Knicks, als ihr die Münze ausgehändigt wurde und machte noch einen weiteren, etwas tieferen, in Richtung der Dame. "Nein, vielen Dank für eure Großzügigkeit" Sie wollte es sich wirklich nicht verscherzen, die Männer mit den Schwertern waren ihr immer noch im Gedächniss. "Auf Wiedersehen" Auch wenn sie sich sicher war, dass sie das nicht wollte, wusste sie, es war höflicher, das zu sagen. Danach drehte sie sich um, und wollte gehen. Nichts wie weg und auf zum Nachtmarkt um den kleinen Mann zu treffen, das war alles, an was sie dachte.

    Erleichtert atmete Fanir aus, als die weißhaarige Frau ihre Frage bejahte. Hoffentlich würde sie die Karte auch lesen können, denn Fanir konnte es nicht. Ein paar Worte, ihren Namen konnte sie lesen und das Wort Taverne war ihr mittlerweile auch geläufig, aber weit reichten ihre Kenntnisse nicht. Aber sie hatte eine gute Ortskenntniss, und sie wusste in etwa, wo sie sich befand auf Belariar, deswegen sollte es nicht schwer sein herauszufinden, wo sie hinlaufen sollte. Die Weißhaare ging zu ihrem Pferd, während die Dheoran und sie warteten. Fanir war es etwas unangenehm, dieses Schweigen, aber ein Glück durchbrach es ihr Gegenüber.
    "Nicht sehr lange", gab sie kurz zurück. Sie sah zu Boden. "Ich... ich habe Eure Aufführung gesehen, sie war wirklich... wirklich sehr gut.", sagte sie mit einigen zögern.
    Die Weißhaarige gesellte sich zu ihnen und Fanir wurde bei ihrer Frage rot. "Ich bin mir über mein Ziel noch nicht sehr sicher... Ich würde mich nur gerne orientieren" Wieder sah sie beschämt zu Boden. Sie vergeudete doch nur die Zeit der beiden Fremden.