„Wahre Kunst findet immer in den Köpfen statt“, wandte Said ein. „Sie regt die Vorstellungskraft des Zuhörers oder Betrachters an und auch dasselbe Werk kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen werden. Außerdem schafft auch der Maler nicht unbedingt Neues. In vielen Fällen bringt er nur das was er sieht auf die Leinwand. Und der Musiker spielt in den meisten Fällen nur Melodien, die jemand anderes erdacht hat. Dennoch sind sie Künstler, oder? Ich glaube nicht, dass einen der Versuch ihre Leistungen zu vergleichen wirklich weiterbringt. Man würde sich nie einig werden…“
Eine seltsame Angewohnheit der Leute die fremden Talente höher zu bewerten, als die eigenen. Auf der anderen Seite war Bescheidenheit maßloser Selbstüberschätzung natürlich vorzuziehen und dieser tiefe Respekt vor dem Publikum war eine sympathische Eigenschaft bei einer Künstlerin. „Und es bedarf der richtigen Worte, um lebhafte Bilder im Geiste anderer zu erwecken.“
Bei der Erwähnung der Flaschentürme wurde auch der Blick des alten Djirin ganz wehmütig. Schließlich hatte er die Heimat – so kam es ihm zumindest vor – viel endgültiger verloren, als er beschlossen hatte ihr für immer den Rücken zu kehren. „Manche würden jetzt sagen, dass diese Dinge in der Erinnerung besser sind, als sie in Wirklichkeit waren“, erwiderte er auf Djasihras Frage. „Aber ich glaube damit wird man ihnen nicht gerecht. Ich denke es liegt daran, dass man sich an die wirklich guten Sachen viel zu schnell gewöhnt und beginnt sie für selbstverständlich zu halten. Aber für diejenigen, die einen Weg auf diese Insel finden, muss es auch wieder Wege zurück geben. Macht Euch also nicht zu viele Gedanken, denn wenn wir Djirin etwas haben, dann ist es Zeit.“