Beiträge von Klavius

    „Wie Ihr heute Nacht erlebt habt, versage ich auf großartige Weise darin, meine eigenen Geheimnisse zu wahren und meine Rätsel zu lösen. Also wäre es besser für Euch, wenn Ihr nicht zu viel von dieser Bekanntschaft erwarten würdet.“


    Klavius kam nicht ohnehin, leise zu lachen.

    "Ich bin überzeugt davon, dass ihr eure Fähigkeiten unterschätzt, meine Liebe. Ich habe euch schon des Örteren in den Gassen erblickt und besitze eine gute Menschenkenntnis. Aber wenn es euch ein wenig beruhigt und ich meine Unverschämtheit wieder gut machen kann, mich nicht vorgstellt zu haben, so könnt ihr mich Klavius nennen", bot der Schatten an und legte seinen Mantel ab, um ihn Shizar um die Schultern zu legen. Die Dame fröstelte es und Kälte war nicht unbedingt ein Störfaktor für den Mann.


    Unter seinem Mantel trug Klavius enganliegende Kleidung in Schwarz. Ein samtiger Stoff, der bequem war und nicht das kleinste Geräusch von sich gab. Schwarze Verzierungen hoben sich kaum merklich vom dunklen Stoff ab und seine Füsse zierten lautlose elegante Stiefel. Ein Gürtel lag um seine Hüfte mit kleinen Taschen für Dietriche, Wurmesser, Dolche und ähnlich nützlichen Dingen, welche aber der Eleganz kein Abbruch taten.


    Trotz der Erschöpfung, welche man Shizar ansah und ihre Züge zeichnete, taten sie ihrer Schönheit kein Abbruch. Klavius musste zugeben, das ihre sillbrige Haut und die Farbe ihrer Augen, ihn faszinierten.


    Die Zeit war rum und ein Kutsche fuhr am Ende der Gasse vor. Ihre Fensterläden waren geschlossen und auch sonst gab es keinen Unterschied zu den Kutschen der Adligen diese Viertels. Klavius lud sie mit einer Geste in die Kutsche ein und öffnete ihr die Tür.


    "Gestatten mir euch zu eurem Versteck zu bringen, wo ihr euch von den vergangen Strapazen erholen könnt", bat Klavius und bot Shizar, damit sie in die Kutsche einsteigen konnte.

    Klavius vernahm ihre Frage und sie war logisch, ja sogar weitsichtig.


    "Glaubt mir Verehrteste, ich bin keine Zielscheibe. Eure Gegner besitzen Macht und Einfluss, das tue ich aber auch und mir ist durchaus bewusst, wessen Unmut ihr auf euch gezogen habt. Aber wenn ich nicht in Lage wäre, mich damit zu beschäftigen, könnte ich nicht tun, was ich tue. Glaubt mir meine Liebe, die Person für dich arbeite, ist nicht minder mächtig und ich bin oft seine effektivste Handlung", gab Klavius ihr zu verstehen und ein selbstsicheres Schmunzel unterstrich seinen Blick, der einer Raubkatze glich.



    Nach kurzem vergewissern, schaute er Schizar wieder. Sie hatten noch ein wenig Zeit und so konnte man sich weiteren Worten widmen.


    "Um eure erste Frage zu beantworten, ich helfe euch aus zweierlei Gründen. Zum einen, weil ihr Möglichkeiten und eine Leidenschaft für Rätsel besitzt und ich möchte eines lösen. Zum anderen weil,,, sagen wir einfach, das ein Gefühl es mir gesagt hat", verriet Klavius und sein lächeln wurde zuvorkommend und freundlich. Ja fast eine Spur Zugetanheit konnte man erhaschen.

    Klavius nickte und zog seine Kapuze wieder über seinen Kopf.

    "Verhüllt euer Gesicht, wenn ihr könnt und sprecht niemanden an. Folgt mir und tut, was ich tue. Bewegt euch, als wäre es natürlich für euch und reagiert nicht auf Fragen, wenn diese nicht von mir sind", wies Klavius an und wartete kurz, bis die Frau bereit war.


    Lautlos schritt er in die Dunkelheit und folgte der Gasse, immer darauf bedacht, den Schatten nicht zu verlassen. Kopfsteinpflaster führte die beiden in eine Nebengasse, welche sich als Sackgasse entpuppte. Hauswände und Steinmauern umgaben sie. Die Nacht war dunkel und gab nur spärrlich den Blick auf ein paar Kisten und Fässer und frei. Das plätschern und Gurgeln der Kloake unter der Straße, drang durch ein Metalrost in die Gasse. Klavius blieb vor der Mauer stehen und vergewisserte sich, das es keine Augen in der Dunkelheit gab, die sie beobachten konnten.

    Sachte klopfte er gegen einen Stein, als würde er an eine Tür klopfen, als eben jeder Stein sich zur schob. ohne ein Wort zu sagen, hob er den Anhänger der Nachtgöttin in die Luft, als würde er ihn jemandem zeigen und legte ihn dann in die Nische. Der Stein schob sich wieder auf seine alte Position, als es leise klickte und teil der Mauer sich öffnete. Wie eine Tür schwang er leise und kratzend zurück und gab einen Weg frei.

    Ohne ein Wort zu sagen, deute er Shizar ihm zu folgen und verschwand in der Dunkelheit.


    Nachdem die Tür sich hinter beiden wieder geschlossen hatte und Klavius dem Unbekannten kein Wort schenkte, führte sie der Weg von einigen Öllampen erhellt, hinab unter das Hafenviertel. Der Schatten wollte Shizar das Klettern über die Dächer ersparen und dafür durch die Unterpfade führen. Ob ihr das bei all dem Dreck mehr zusagen würde, bezweifelte er mit einem heimlichen Schmunzeln unter seiner Kapuze.


    Es dauerte nicht lange, bis sie eine Halle betraten. Eine Kreuzung der Kanalisation und zugleich ein Umschlagsplatz für Diebe, Schmuggler und Halunken. Ein Platz den niemand finden konnte, solange er nicht den Preis oder den Eingang kannte. Hier regierten die Hohen der Diebe, wie eine Statue Askalars in der Mitte der Halle deutlich machte. Hier gab es regeln und ein Verstoss, bedeutete den Tod. Fackeln erhellten die steinernen Raum und unzählige Kisten, Fässer, Verkaufsstände, Handelsnischen und "Tavernen", säumten den Platz. Die Rattenspieße sollten legendär sein, aber den Göttern sei Dank, musste Klavius nie darauf zurück greifen.

    Immer darauf achtend, die Präsenz der Frau hinter sich zu spüren, führten seine Schritte ihn zielsicher durch die Gassen des Platzes, an das andere Ende der Halle.

    Unterwegs erhaschte sein Blick unzählige Gegenstände, Artefakte und Geschmeide, welche ihren Weg aus den Taschen der hohen Leute gefunden hatte. Gegenstände für die so mancher Magier töten und so mancher Adeliger seine Mutter verkaufen würde.


    Shizar schien sich gut schlagen. Ihn würde man hier nicht ansprechen. Nach einem Zwischenfall und der Klarstellung, das man Klavius weder über den Tisch zieht, noch das man ihm droht, wusste man, das man ihm besser aus dem Weg geht. Abgesehen davon scherte hier unten sich jeder um seinen Kram. An diesem Ort stellte man keine Fragen, denn wenn es die falsche war, landete man schnell mit einem Dolch im Rücken in der Kanalisation.


    Am anderen Ende des Raumes befand sich ein Ausgang, dem der Schatten folgte. Ein Labyrint aus Gängen, Ecken und Winkeln. Die Zeit verstrich und als sie am Ende ihrer Reise angelangt waren, führte eine Treppe sie hinauf, zurück in die Stadt. Wieder stand Klavius vor einem Mann, dem er ohne Worte den Goldbeutel des toten Häschers gab. Ein Nicken, ein Schritt zur Seite, ein Klicken und wieder öffnete sich eine Luke. Ohne die "Gebühr" für den Markt, bekam man keine Dienstleistung. Alles lief wie gewohnt und Klavius trat in eine saubere Gasse ein. Wieder ein Sackgasse und dennoch anders als die des Hafenviertels.

    Wieder lag ein Schmunzeln auf seinen Lippen. Wenn die Leute dachten, dass das Hafenviertel kriminielle Machschaften hortete, dann sollten sie mal hinter die Kulissen des Adelsviertels schauen.


    "Keine Sorge, unsere Spuren sind getilgt. Die Unterwelt ist sehr gut darin, unentdeckt zu bleiben und Verfolger abzuschütteln. Der Anhänger eures toten Handelspartners, sollte euch verfolgen. Sein Gold hat dafür gesorgt, das er unschädlich gemacht wurde und wir ab dem Marktplatz unsichtbar für die Augen der Nacht wurden. Die Fährte ist also erloschen und wir können uns frei bewegen, bis eure Häscher sie wieder finden sollten", erklärte Klavius und Fragen in ungünstigeren Situationen zu vermeiden. Jetzt zumindest hatten sie einen Augenblick Zeit, bevor sie die Straßen zu seinem Vertseck beschleichen würden...

    Es dauerte nicht lange bis Klavius einen Anhänger an einem Lederband fand.

    Das Zeichen der Shirashai baumelte im schummrigen Licht der Stadt und reflektierte immer wieder schimmernd das Licht einer Muschellaterne, als Klavius es in die Höhe hielt.

    Peinlich genau achtete er darauf, daß Symbol nicht zu berühren.


    "Wie ich befürchtet habe, habt ihr mächtige Feinde", bestätigte der Schatten.

    Den Münzbeutel verstaute er an seinem Gürtel. Es würde einfach nicht wie ein Raub aussehen, wenn die Wachen das Gold finden würden.

    Ein scharfes Knacken halte durch die Gasse, als Klavius mit einem Ruck den Kopf des Mannes herum riss und ihn dann zu Boden fallen ließ.

    Ein einfacher Raub im Seeviertel, würde die Stadtwache nicht auf dumme Ideen bringen.


    Der Blick seiner Augen traf den der Frau, als er aufschaute und er konnte sich nicht des Gedankens ihrer Schönheit erwehren.


    "Ein Häscher der Nachtgöttin, kein Priester. Allerdings sollte er euch lebend zurück bringen, wenn ich dem Gewicht seines Goldbeutels trauen darf. Seit ihr euch gewiss, das euer Versteck sicher ist? Wenn nicht, könnte ich helfen und eure Frage nach dem Warum beantworten", reagierte der Schatten auf die unausgesprochene Frage, die wohl folgen würde.


    Auch wenn ihre Frage nach einer Falle und Vertrauen überflüssig war, so wurde ihm bewusst, daß dies nur aus seiner Sicht so schien. Er hatte einfach zu lange kein Kontakt mit anderen Personen gehabt, was seine nächsten Worte zeigen würden.


    "Verzeiht Wenn ich eure Frage aus Zeitgründen überging", begann er lächelnd. "Ihr wisst nicht, ob ihr mir vertrauen könnt. Aber seit euch gewiss, das dies keine Inszenierung ist. Ihr wart diesem Mann hilflos ausgeliefert und er hatte euch bereits. Euch zu retten, nur um euch auszuliefern, wäre... skuriel. Zumal ich sehr sicher bin, daß eure Begleitung ein Auge auf euch hat. Sagen wir einfach, dass ich etwas suche und ihr Rätsel zu lieben scheint. Im Gegenzug bin ich euch behilflich. ", erklärte Klavius mit sicherem Blick und schmunzelnd Lächeln.


    "Ich muss dennoch mit wachsender Dringlichkeit darauf bestehen, daß wir diesen Ort verlassen. Dieser Mann wird sich abgesichert haben und wenn es wie ein Raub aussehen soll, dann sollten die Wachen diese Leiche allein vorfinden. Ihr seht also, das wir uns gegen mehrere Möglichkeiten wappnen müssen", erklärte Klavius in Ruhe und behielt die Umgebung immer in seinen Sinnen. Im Notfall würde er einfach verschwinden und die Frau sich selbst überlassen müssen, aber soweit wollte er es nicht kommen lassen.

    "Seid euch gewiss Verehrteste, hätte ich eure Frage beantworten wollen, so hätte ich dies getan. Aber wie in jedem Moment gibt es Fragen die wichtig sind und jene, die unwichtig sind. Wichtig ist, das ihr das Buch wolltet und die Gewissheit, das in diesem Moment Augen auf euch ruhen, welche euch nicht wohl gesonnen sind. Wichtig ist, das diese Augen mich noch nicht erblickt haben und wir Verbündete sein könnten, wenn ihr dies denn wünscht. Unwichtig hingegen in diesem Moment ist meine Herkunft."

    Klavius Augen strichen über die makellose Schulter der Frau und erkannten die feinen Schuppen. Die Dunkelheit konnte vor seinen Augen keine Geheimnisse haben. Allerdings konnte man auch keine vor der Nachtmutter haben, doch sein Vertrauen galt dem Gott der Diebe und das er ihn in diesem Moment weiter verhüllt hielt.


    "Aber ich kann eure Sorge nachvollziehen und deswegen versichere ich euch, das ihr nichts vor mir zu befürchten habt, solange diese Begegnung niemals die Ruhe eurer Zunge verlassen wird. Ich denke wir beide besitzen eine Herkunft, über die wir im Moment nicht sprechen müssen."


    Sein Blick und sein Gehör richteten sich in die Dunkelheit und erspähten nichts. Ein Hund der bellte, das betrunkene Lachen aus einer Taverne und ein Seemann, welcher in einer Ecke schnarchte. Doch die Zeit würde gegen sie spielen. Eine Falle bestand immer aus mehreren Komponenten und meist aus mehreren Jägern und Beobachtern.

    Sein Blick richtete sich wieder auf die Frau.


    "Wir sollten verschwinden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis man nach ihm suchen wird. Wisst ihr, wo ihr hin gehen könnt, bis die Lage sich beruhigt hat?"


    Seine linke Hand wanderte durch die Kleidung des Mannes und suchte nach Hinweisen, Gold oder anderen nützlichen Dingen, während er auf die Antwort der Frau wartete.

    Noch hielt Klavius den Mann in seinem Griff, während die Frau die Szene mit schockierten oder gar ängstlichen Blicken verfolgte.

    Der Zeitpunkt und die Art seiner Handlung waren nicht wirklich glücklich gewählt, genau genommen wusste er nicht einmal, was ihn dazu verleitet hatte, aber so war es jetzt.

    Der letzte Hauch leben des Mannes, erfüllte Klavius zur gänze und stillte seinen Hunger, al hätte er sich heillos überfressen. Es war beinahe eine Verschwendung gewesen, so viel Leben auf einmal zu ernten und es nicht für mehrere Nächte aufzuteilen. Der Blick seiner eisblauen Augen glitt zu der Frau herüber, als er ihre Stimme vernahm. Süss wie Honig, dunkel wie die Nacht, aber auch erfüllt von Angst.


    »Was … was im Namen aller Elemente seid Ihr?«, brachte sie heiser heraus und presste sich unwillkürlich noch dichter an die Wand.


    Der Kopf des Schatten hob sich und seine Gedanken rätselten um die Handlung, seine Kapuze zu entfernen oder sie dort zu belassen. Mit der Linken zog er sie zurück und gab den Blick auf seine Züge frei.


    "Ich bin nicht euer Feind, wenn ihr das meint", gab er so freundlich wie möglich zurück. Ihm war bewusst das er selten sprach und seine Lebensweise dafür gesorgt hatte, das seine Stimme leise war. Allerdings achtete er darauf, nicht bedrohlich oder gefährlich zu klingen.

    Seine linke Hand vollführte eine einladende Geste in Richtung der Frau, welche auf den Mann deutete.

    "Ihr wolltet das Buch! Ich versichere euch, das dieser Mann keine Gefahr mehr für euch ist. Ich bin es auch nicht, ich dachte nur das ihr Hilfe brauchen würdet, denn wenn meine Vermutungen richtig sein sollten, haben wir den selben ungebetenen Feind!"

    Es wurde spannend für Klavius. Misstrauen, honigsüße Versicherungen und schneident kalte Stimmen.

    Doch eigentlich wurde sein Interesse von einem Schatten geweckt, der hinter dem Mann auftauchte. Klein und mit der Dunkelheit verschmolzen. Was war das?

    Auf Jeden Fall ging es um Magie. Die Geste der Frau, die geladene Situation, der Schatten hinter dem Mann und dieses extreme Misstrauen auf beiden Seiten. Es musste Magie im Spiel sein.


    Doch bevor Klavius weiter rätseln konnte, eskalierte die Situation völlig. Die junge Frau griff nach dem Buch, das kleine Wesen stieß darauf herab wie eine Fledermaus und Schatten explodierten zwischen den beiden Personen.

    So offene Schattenmagie würde eventuell die Priester der Nacht her locken, was für Klavius kein Geschenk gewesen wäre. Die Frau war geblendet und schien sich nicht wehren zu können. Der Mann allerdings schien von der Situation unbeeindruckt und drängte die Frau an eine Hauswand.

    Die Gedanken von Klavius überschlugen sich. Der Frau zu helfen, drängte es ihn sofort. Allerdings konnte sie ihm auch egal sein, was es für den Schatten merkwürdig machte. Was unterschied die Dame von anderen Opfern? Allerdings hatte Klavius ein Herz für Unschuldige und Frauen in Bedrängnis. Hinzu kam der Umstand, wenn ihr Gegenüber wirklich von den Nachtpriestern geschickt worden war, würde es entweder eine entflohene Priesterin sein oder eine Gefangene. Sich in diese Belange einzumischen, war gefährlich und Klavius mochte keine Aufmerksamkeit. Seine Arbeit, ja sein genzes Wesen und Leben hingen davon ab, das er für die Welt nicht existierte.


    Klavius mochte die Göttin der Nacht nicht. Er selbst favorisierte den Gott der Diebe. Der Frau würde Strafe und vielleicht Folter drohen.

    Gefangenschaft in jedem Fall. Ihr Wiedersacher nagelte sie an die Wand, hielt ihre Hände fest und die Frau war hoffnungslos Unterlegen. Klavius vermutete nur, das sie der Magie mächtig war und irgendwie blockiert oder geblendet schien. Vielleicht konnte sie ihm bei seiner Suche helfen? Vielleicht lag es auch nur an ihrem atemberaubenden Aussehen oder an der Tatsache das der Feind eines Feindes, ein Freund ist? Klavius entschied sich auf seine innere Stimme zu hören und glitt lautlos von dem Dach herab.

    Auf dem Weg nach unten fanden seine Füsse und Finger, Halt an Fensterbänken, Fachwerkbalken und Ritzen, bis er lautlos auf dem Kopfsteinpflaster aufkam. Zwei Schritte reichten aus, um hinter dem Mann aufzutauchen. Die linke Hand riss ihm die Kapuze vom bärtigen Gesicht, als seine rechte Hand sich um den dicken Nacken des Mannes legte.

    Klavius öffnete seinen Geist und seinen Hunger, ließ die Lebenskraft des Mannes in sich gleiten und spürte wie sie ihn erfüllte. Der Mann wurde augenblicklich starr und regungslos. Klavius nahm was er brauchte und noch viel mehr. Niemals Kinder oder Unschuldige, aber Schuldige durften ihn mehr als nur nähren. Klavius stillte schnell seinen Hunger, die restliche Lebenskraft war ein Bonus, der lange vorhalten würde. Der Drang alles zu saugen war da und der Schatten lies ihn gewähren. Ein Gefühl von Wärme und Ekstase erfüllte ihn. Noch immer lag sein Griff fest um den Nacken des Mannes, selbst als er auf die Knie ging und fassungslos die Frau anstarrte....

    Klavius streifte schon seit geraumer Zeit durch die Nacht. Die toten Briefkästen der Stadt waren leer gewesen und hielten keine Aufträge für ihn bereit.

    Nicht gerade bedauerlich für den Mann, denn so konnte er seinen persönlichen Belangen nach gehen. Eines seiner zahlreichen Verstecke in der Stadt, lag ruhig und dunkel hinter ihm, in den Dächern des Hafenviertels. Ein ausgebauter Dachstuhl ohne Tür oder Luke zu den unteren Etagen. Einzig ein geheimer Eingang, welcher nur über die Dächer zu erreichen war, gewährte Zugang. nicht umsonst nannte man die geheimen Wege über die Dächer, auch die Strassen der Diebe.

    Klavius hatte sich zahlreiche Verstecke gesichert, sei es aus Schutz vor Verfolgern oder auch nur zu Verwirrung anderer Agenten.

    So trugen seine Füsse ihn lautlos durch die Nacht.


    Stimmen aus Tavernen und Spelunken drangen an seine Ohren, Gelächter und Gebrüll. Mal bellte ein Hund in den Gassen und mal huschten Schatten über die Strassen, im Licht der Gasthäuser, welches von den Fenstern auf die Strassen fiehl.

    Nur all zu vertraut waren die Geräusche des Hafenviertels. Und wenn man wusste, in welche Richtung die eignen Ohren hören mussten, vernahm man auch das erstickende Gurgeln einer aufgeschnittenen Kehle, das Keuchen einer Hure in den Schatten oder das Brechen von Knochen.

    Klavius sammelte immer Informationen über die Viertel und ihre Personen. Gepaart mit seiner Neugier, eine wahre Goldgrube für den Schattenmeister. Allerdings gab er nicht jede Information weiter, vor allem nicht, wenn sie seinen persönlichen Belangen dienen konnte.

    Der Weg des Daches endete und ein einfacher Sprung, brachte ihn auf die andere Seite der Gasse. Das Dach eines Wohnhauses, welches tifer lag. Noch im letzten Monat, hatte die Frau aus dem Hexenladen hier einen Geist verfolgt. Wie war ihr Name? Asharai? Eine interessante Person und wunderbar zu beobachten, wenn die Nacht langweilig wurde. Heute aber, war das Hafenviertel ruhig und nahezu langweilig.


    Klavius war kurz davor, in das Adelsviertel zu wandern, als ihm in einer Gasse, zwei Personen ins Auge fiehlen. Ein kräftiger ja fast fetter Mann mit Kapuze und eine Frau. Es war diese dunkle Schönheit mit dem schwarzen Haar und der silbrigen Haut, die schon öfter einen Handel an diesem Ort abgeschlossen hatte. Eine wirklich wunderschöne Elfe, mit einer dunklen Aura und einer Zunge, schärfer als ein Dolch im Mondlicht. Sie schien eine Magiern oder adlige Person zu sein und wohlhabend genug, sich teure Artefakte leisten zu können.

    Lautlos glitt er durch die Schatten und postierte sich über den beiden auf einem Mitteldach. Nah genug, um zu lauschen. Klavius hatte schon immer ein Gespür für Gefahr und in diesem Fall, schienen beide Personen eine brisante Mischung ergeben zu können. Ein Umstand der interessant werden konnte. Zumal diese Schönheit seinen Augen schmeichelte und er hatte genug Zeit und Neugier übrig, sich diese Situation zu betrachten. Zumal der Gegenstand des Handels vielleicht wichtig sein könnte. Leise hockte er sich in den Schatten und verschmolz mit ihm. Seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, lauschte er dem Geschehen.


    „Wenn Morwys Euch gesandt hat, habt Ihr, was ich wollte?“

    „Gewiss! Seht her. Morwys betrügt seine Kunden niemals.“


    Ein Buch? Wie langweilig! Klavius hoffte auf ein Artefakt oder magischen Gegenstand. Aber ein Buch? Vielleicht war die Dame der Nacht ja eine Magierin oder Gelehrte?

    Sollte sie eine Gelehrte seine, würde dies wohl ihr letzter Handel sein, denn dieser Mann sah eher wie ein Knochenbrecher als wie ein Händler aus. Seine Worte waren kultiviert, seine Art eine Spur zu bereitwillig.

    Allerdings blickte die schöne Frau auch nicht wie ungelenke Studentin durch die Nacht. Ihr Blick glich eher dem einer Viper in der Dunkelheit.

    Es konnte nur spannend werden.....

    Natürlich stand für Klavius schon fest, dass er in die Stadt gehen würde. Seiner Neugier geschuldet, musste er es einfach tun.
    Sachte stieg er von seinem Pferd ab und schloss sich den beiden an. Er fand es ein wenig zu übervorsichtig, vom Pferd zu steigen, aber gut. Er kannte die hübsche Frau nicht, wusste nichts über sie. Doch vermeinte er, eine gewisse Anspannung oder Aufregung an ihr zu spüren.
    Dieses Gefühl, wenn ein Abenteuer lockt.
    Gemäßigt erreichten sie das Lager und erblickten unzählige Fackeln an Palisaden. Das Lager schien eine kleine Goldgräberstadt zu sein, welches zwar Pallisaden zur Verteidigung besaß, aber bei weitem keine Festung war.
    Vielleicht gaben sie den Leuten hier nur ein sicheres Gefühl. Hier draußen im Nirgendwo, waren alle aufeinander angewiesen. Ein stillschweigender Pakt, unzähliger Mentalitäten, vom Gräbern bis zum Schurken.
    Und Geister würden sich ohnehin nicht von Mauern halten lassen.


    Als sie das "Tor" erreichten ließ Klavius Khoor den Vortritt. Seine Mission war offenkundiger für ihn und Aufmerksamkeit mochte er nicht. Es war immer klug nur ein Schatten zu sein, wenn man an einen Ort kam, an dem das Gesetz des Goldes herrschte. Denn eins hatte Klavius früh gelernt:


    Gold besitzt nur eine Fähigkeit! Sie fördert die dunkelsten Eigenschaften eines Menschen zu Tage!

    Klavius nickte bestätigend.
    >> Ich werde an euch denken, wenn es nötig sein wird. Sollte es sich ergeben, werde ich schon aus reiner Neugier mit gehen <<, lächelte er.


    Klavius konnte nichts Bestimmtes sagen. Wusste er doch nicht einmal, wo sein Ziel zu finden war. Seine Informationen waren gut und detailliert, wie er es gewohnt war. Aber auch das hatte seine Grenzen und endete an der Grenze zur Stadt.
    Sein persönliches Anliegen hingegen, würde sich vielleicht lösen, wenn er einen Geist fand, der dass Wissen darum besaß. Natürlich hatte er diesen Gedanken schon früher gefasst, aber mit Begleitung, würde er sich vielleicht besser umsetzen lassen.


    >> Mir scheint, ihr habt eine Odysse begonnen, die sich dem Ende neigen könnte. Ich beneide euch nicht um diesen Weg, der gefährlicher nicht sein könnte <<, führte er das Gespräch weiter, während sie ein weitere Biegung passierten und Feuerschein in der Dunkelheit auftauchte. Fackelschein und schemenhafte Gebäude auf einem großen Patz.

    Klavius lauschte den Beiden und war sich nicht sicher, ob sie wussten, worauf sie sich einließen.
    Mit Sicherheit würde es auf der Welt redfreudige Geister geben, aber was war mit den Verfluchten? Er wusste nicht einmal Ansatzweise, wie man sich gegen einen Geist zur Wehr setzte, wenn es überhaupt ein Mittel außer der Magie gab. Es war selbstmörderisch!


    >> Ich bin geschäftlich unterwegs und suche etwas für einen Auftraggeber. Nicht wirklich so aufregend wie euer Auftrag <<, erklärte Klavius. >> Bis jetzt entzieht es sich meinem Wissen, ob ich die versunkene Stadt betreten muss oder nicht! <<

    >> Die Freude ist ganz meinerseits <<, erwiederte er der schönen Frauund ließ Argos sich dem Tempo anpassen.
    Ein Mann der mit Geistern sprechen wollte, dass war interessant. Zwar hatte Klavius seinen Auftrag, aber seine Neugier war geweckt. Vielleicht gab es hier ja etwas Aufregendes zu sehen oder zu holen, vielleicht sogar eine Herausforderung? Seine Motivation war geweckt.


    >> Ihr möchtet mit den Geistern spreche und etwas über die Stadt erfahren? <<, hakte Klavius nach.
    >> Wenn ihr mir die Frage erlaubt, was bewegt einen Mann dazu, mit Geistern sprechen zu wollen? <<


    Mit Geistern zu sprechen erschien ihm lebensmüde, geradezu tödlich. Nicht das Klavius noch nie einen gesehen hatte. Die Nacht und die Dunkelheit barg ihre eigene Welt. Vor allem wenn man in bestimmten Nächten, an bestimmten Orten, nach etwas suchte, was nicht gefunden werden wollte.
    Nie würde er das abgebrannte Waisenhaus vergessen, das zuvor und beinahe zeitgleich eine Anstalt für Verrückte und Irre gewesen war.
    Seit jener Nacht wusste Klavius, dass die menschlichen Abgründe schrecklicher waren, als die unzähligen Höllen der Priester und Götter.
    Ein Schauer lief ihm bei der Erinnerung über den Rücken. Hatte es ihn stärker gemacht? Das hatte es, aber es hatte auch seine Seele gezeichnet und auch wenn er nur knapp mit dem Leben davon gekommen war, er würde nie vergessen, was er gesehen hatte.

    Klavius erwiederte das unmerkliche Nicken. Er war sich nicht sicher, ob der Name des Mannes Drak´khier war oder nicht. Auch wenn es nicht wirklich wichtig war, aber den Respekt den der Mann äußerte, erkannte er sofort. Klavius hatte in seinem Leben eine wichtige Lektion gelernt. Personen die Masken trugen, wollten entweder nicht erkannt werden oder durften es nicht. Da der Mann aber seinen Namen äußerte, ging er davon aus, dass er nicht erkannt werden wollte.
    >> Meine Name ist Klavius Septimus <<, erwiederte er höflich und erwiederte den Respekt.
    >> Nun ich gehe davon aus, dass man mit ihnen reden kann, wenn man den Erzählungen glauben schenkt. Was man dazu benötigt, weiß ich leider nicht. Auch nicht, wie man sie im Notfall bekämpft. Allerdings gibt es vielleicht jemanden im Lager, der darum weiß <<, erklärte sich Klavius.

    Wie gehabt lies Klavius Argos wieder leicht antrotten und überlegte kurz, bevor er antwortete.
    >> Die meisten Geschichten, sind die üblichen Legenden. Rachsüchtige Geister, die einem das Leben neiden! Verfluchte Seelen, gefangen in der einstigen Stadt und den Wald! Eine verfluchte Königin, welche am Jahrestag des Untergangs durch die Ruinen streift. Dazu wilde Tiere und Bestien in den Wäldern. Ein Fluch, von Göttern gesprochen. Es soll aber Geister geben, welche Erlösung suchen und den einen oder anderen Wanderer um Hilfe bitten. Man sucht ihre Knochen und bestattet sie oder erfüllt andere Aufgaben. Alles in allem aber, ist dies hier eine der tödlichsten Regionen, von der ich gehört habe <<, berichtete Klavius ernst.


    >> Unzählige Goldsucher sind nie zurück gekehrt. Man munkelt, das ihre Seelen nun auch hier wandeln. Andererseit kann man hier aber auch reich werden! <<

    Klavius musterte die beiden unaufällig, schon allein aus Gewohnheit.
    Der Mann war riesig, bewaffnet und seine Blicke musterten die Umgebung hinter Klavius.
    Die Dame verhielt sich ruhig und abwartetend. Von ihr sah Klavius kaum etwas, außer das sie sehr hübsch war und bewaffnet. Der Krieger war dennoch höflich, auch wenn er vorsichtig war. Allerdings war ihm dies nicht zu verdenken. Vielleicht war er ihr Leibwächter? Zumindest war er maskiert und gab sein Gesicht nicht preis. Generell aber machten sie keinen Feindseeligen Anschein.
    >> Das ist bedauerlich. Meinen Informationen zur Folge müsste es hinter der nächsten Flussbiegung liegen! Wenn ihr wollt, können wir zu dritt reiten. Des Nachts soll es in diesen Gefilden sehr gefährlich sein. Alleine schon, wenn man den Geistergeschichten Glauben schenkt <<, bot er ohne Hintergedanken an.

    Klavius lies Argos einfach weiter den Weg trotten und machte sich keine Sorgen.
    Das Gespräch, welches an sein Ohr drang, schien entspannt zu sein und gerade als er die Worte Lager hörte, bog er um die Biegung und erkannte einen Riesen auf einem schwarzem Pferd und eine Frau auf einem weißen Pferd. Keiner hatte eine Waffe in der Hand und beide schauten in seine Richtung.


    Entweder sind sie aus dem Lager oder sie wollen hin!


    Klavius hob die Hand zum Gruße und Argos trottete weiter, um dann fünf Schritt entfernt vor den beiden stehen zu bleiben. Das Tier wusste um den Sicherheitsabstand, Jahre mit Klavius hatten siech eingespielt. Außerdem standen sie auf dem Weg und blockierten ihn.


    >> Seid gegrüßt <<, begann er höflich. >> Könntet ihr mir sagen, wie lange es noch zum Goldsucherlager ist und ob dies die richtige Flussseite ist? <<

    Die Nacht war angebrochen und am Horizont war der Himmel noch ein wenig heller, als die restliche Nacht. Die kühle Dunkelheit umschloss die Landschaft und war deutlich angenehmer, als die pralle Sonne des Tages. Er mochte die Sonne, vor allem ihre Aufgänge am Morgen und Untergänge am Abend. Aber die Sonne mochte ihn nicht, was ihn dazu zwang des Tags zu rasten und im Schatten zu verbringen oder auszuruhen.
    Er war schon ewig unterwegs und genau genommen, war es eine seiner längeren Reisen, die das eine oder andere Mal schon strapaziös genug gewesen war. Doch Auftrag ist Auftrag und Klavius hinterfragte diesen Nicht.
    Seine Informationen waren wie immer präzise und verlässlich. Sein Pferd trottet den Pfad an einen Fluss entlang und benahm sich ruhig. Noch ein oder zwei Flussbiegungen und das Goldsucherlager müsste auftauchen. Der Mann war gesppannt was er dort vorfinden würde. Gold, Schätze, vielleicht Artefakte. Die goldene Stadt war eine Goldgrube für Sucher, im wahrsten Sinne. Auch wenn die Vergangenheit sie abgetragen hatte und Abenteurer und Goldsucher hier reich geworden waren, so hatte sie mindestens ebenso viele in den Tod gerissen. Tiere, Geister, vielleicht sogar Monster, all dies war wahr. Ein Fluch von Göttern gesprochen, Klavius war gespannt.
    Wie viele seines Volkes, trug auch er die Leidenschaft des Reichtums in sich, doch wollte er mehr die exotischen Dinge. Sein Pflichtgefühl aber hielt ihn an, vorerst seinen Auftrag zu erledigen. Er war wichtig und die Informationen die er zudem suchte auch.
    Gedankenverloren starrte er den Rücken seines Pferdes an, während seine Ohren die Umgebung bewachten.
    Plötzlich horchte er auf und Argos auch. Seine Ohren stellte sich vor, aber von Unruhe keine Spur. Klavius erkannte, das es nicht die Geräusche der Nacht, von Gefahren oder diese mysteriösen unheimlichen waren, welche ihm schon so oft begegnet waren. Zumal Argos es gewohnt war, Nachts zu reisen, eigentlich hatte sein Pferd nie anderes getahn. Ein Schatten erschreckte ihn nicht. Nein, es waren Stimmen. Zuerst ganz leise, dann immer mehr, bis er eine Frau und einen Mann erkannte. Klavius konnte nicht verstehen, was sie sagten, doch eventuell könnte er nach der Korrektheit seines Weges fragen.

    Ich hab mir jetzt mal alles durch gelesen, aus die Stadt. Wie muss ich mir das Lager vorstellen, wo ihr hin wollt? Quasi wie eine Goldgräberstadt im Wilden Westen oder mehr wie diese kleinen Stadtlager im hohen Norden, wo die Jäger ihre Dinge kauften und Felle abgaben? Nordamerika meine ich!

    Sie war schlau, was Klavius gefiehl. Natürlich hatte er die Vertrauenswürdigkeit der Frau überprüft, soweit es möglich gewesen war. Schließlich ging es ums Geschäft und um seine Sicherheit. Offenbar hatte sie viel erlebt und gesehen, denn sie behielt ihre Ruhe und Sicherheit. Bei ihrem Beruf war dies wohl auch kein Wunder. Eventuell würde die Nacht ja doch erfolgreich verlaufen.


    >> Nun gut. Das Problem wurzelt in einer Geburt. Vielleicht wisst ihr es schon, aber ich bin ein Sir`Dhar. Zu meinem Leidwesen. Dementsprechend bin ich gezwungen, mich anderes zu ernähren, wie ihr bestimmt auch wisst. Ein Umstand der mir weder Freude noch Vergnügen bereitet <<, erklärte er mit einem Unterton, der seinen Unmut über seine Situation wieder spiegelte.
    >> Ich suche eine Möglichkeit, diesen Umstand zu lindern, meinen Hunger im Griff zu haben und ihn so lange wie möglich zu bremsen, um unangenehme Situationen zu vermeiden. Ich habe schon etliche Jahre mit einer Suche nach einer Lösung gesucht, aber nichts gefunden. Mag sein, das die dunkle Göttin ihre Freude daran hat, ich habe sie nicht. Der Gedanke ein Kind oder einen Unschuldigen zu schaden ist wiederwärtig und mir kam der Gedanke, dass wenn kein Lebender eine Lösung weiß, vielleicht ein Toter das Wissen besitzt? <<


    Klavius hatte sich weit vor gewagt und hoffte, dass die Dame sich nicht überschätzt hatte. Er wollte sie unter keinen Umständen töten müssen, nur um sein Geheimnis zu wahren. Die Lösung eines Gefangenen war zwar ein Glücksfall, dennoch konnte er sich nicht immer von seinem Meister abhängig machen. Vor allem nicht, wenn er eine längere Reise unternahm oder ein Auftrag ihn in ein anderes Reich sandte.


    >> Aber ich versichere euch, dass ich keine Gefahr für bin. <<