Beiträge von Tohe

    Oh je, ihr Armen, gute Besserung euch.

    Valea: Du machst es doch wie die ganz großen! Ted Williams sagt auch, dass es ne trioligie wird und dann... öhm.. wo kommt das vierte Buch her?

    „Nun, wie ihr euch sicherlich denken könnt, so würde mein Orchester niemals etwas spielen, dass ich nicht möchte. Der Herr Kapellmeister hat sehr genaue Anweisung, was er auf keinen Fall spielen darf.“ sagte sie kurz und stellte damit klar, dass der Mann nichts falsch gemacht hatte, indem er den Walzer ankündigte. Damit schritt sie die wenigen Stufe von der Empore herunter und ging erhobenen Kopfes auf den Grafen zu. „Es ist mir natürlich eine Ehre, dass ihr mein Haus Besucht, aber seien wir doch mal ehrlich. „ich Blick glitt an dem Mann vorbei hin zu einer Jüngeren Version des Grafen, der eindeutig eine Dame zum Tanz aufgefordert hatte und nun am Rand der Tische stehen geblieben war, „als wir in dem Alter waren, da hatte man uns verboten eine Chapelloise zu tanzen.“ Sie lächelte, dann beugte sie sich noch etwas weiter vor und schien dem Grafen noch irgendetwas anderes zu sagen. Das Ergebnis war, dass sich die Miene des Mannes aufhellte und er wohlwollend nickte.


    Immer näher kam der Hund langsam und bedacht. Die Zähne gefletscht, der Geifer tropfend. So das Tohe einen Schritt nch dem anderen Rückwerts machte. Bloß kleine schnellen Bewegungen, schoss es dem Jungen durch den Kopf, dass könnte viel zu schnell dazu führen, dass der Hund einen Satz auf ihn zu machte. Sein Herz raste und huschend suchten seine Augen nach einer Möglichkeit sich zu verteidigen, oder zu fliehen. Eine Waffe wäre besser. Irgendwas, was er zwischen sich und das Vieh halten konnte. Etwas, das mehr war, als die Ton Scherbe in seiner Tasche. Hart spürte er den kalten Stein im Rücken, Hier ging es nicht mehr weiter und das einzige, was er tun konnte, war sich an der Wand entlang zu drücken, bis zur Hecke. Keine guten Aussichten. der Junge machte sich schon darauf gefasst mit den spitzen Fingern den Hund am besten gleich als erstes die Augen auszukratzen, sollte er doch zum Angriff über gehen. In dem Moment traf das Tier irgendwas von der Seite und mit weit aufgerissenen Augen starrte Tohe dem Tier hinterher, das aufjaulend einen Satz gemacht hatte. Das Herz des gefiederten blieb fast stehen, bis er den roten Schopf der Gnomin erkannte. Zweifelsohne war ihm nun auch das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht gewichen.

    „Aber dennoch habt ihr es geschafft.“ Antwortete die Dame mit einem anerkennenden Lächeln und fieberte nun dem Ende des aktuellen Tücken entgegen. Im Kpüg ging sie dabei noch mal kurz die Tanzschritte durch - ein deutliches Zeichen, dass sie diesen Tanz noch nicht oft getanzt hatte, das ihr die wenigen Schritte in Fleisch und Blut übergegangen war. Doch viel mehr fragte sie sich, welche Figuren der junge Herr beherrschte, denn dies empfand sie am aufregendsten an dieser Art zu tanzen. Es gab nicht eine feste Reihenfolge von Figuren, sondern man musste sich voll und ganz auf seinen Tanzpartner einlassen. Eine Vertrautheit, die ein aufgeregtes Kribbeln herauf beschwor, auch wenn sie wusste, dass der charmante Herr zu jung für sie war und es mehr als Tanz nicht geben würde.

    Doch als der Tanzmeister nun den Walzer ankündigte und sich die Lady von Eulenberg gerade erheben wollte, drängte ein Herr mit hellem Backenbart zwischen den jungen Leuten, die ebenfalls erpicht darauf waren das Paket zu stürmen, nach vorne und donnerte dem Tanzmeister entgegen; „Was soll das! Was für eine Unerhörtheit einen solchen Tanz jetzt und hier zu spielen!“

    Sein Blick ging eindeutig in die Richtung der Gastgeberin, das konnte doch niemals in ihrem Sinne sein, schließlich war das hier ja kein Tollhaus!

    Die Stimmung wurde angespannt und auch Lady von Eulenberg hielt inne, die linke Hand wie eingefroren an der Stuhllehne. Schließlich war der empörte Herr kein geringere als Graf Noraldis.


    Wo es bei Nyx so hochherrschaftlich zuging, da duckte sich Tohe weiter in die Schatten und huschte die dunklen Straßen entlang um zurück zu seinem gar nicht muckeligen Versteck zu gelangen.

    Die Nacht war eisig und er musste sehen, wie er in der zugigen Ecke warm blieb.

    Kurz bevor er ankam verlangsamte der Junge nochmal seine Schritte und und lauschte, ob ihm jemand folgte. Ein rascher Blick zur Seite und schon duckte er sich zwischen der Mauer durch nur um im nächsten Moment vor Schreck zurück zu weichen. Kläffend sprang ein riesiges Raubtier auf ihn zu. Einer der Straßenhunde hatte wohl diesen Ort auch als den seinigen auserkoren. Halb stolpernd versuchte er wieder Rückwerts den gefletschten Zähnen zu entkommen.

    Tatsächlich machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer, als der junge Herr sie zum Tanzen aufforderte. Natürlich hatte sie es provoziert, aber dennoch durfte sie sich freuen. Ihre Würde verlangte allerdings, dass sie nicht breit von einem Ohr zum anderen grinsten, wie ein dümmliches Bauernmädchen, sondern dass sich zufrieden ihre Mundwinkel hoben. „Das wäre sehr liebreizend von Euch.“ lautete ihre bedachte Antwort.

    „Allerdings sollten wir mindestens das erste Set abwarten, sonst ziehen wir nur den Unmut der…“ sie überlegte kurz, ob sie sich die Blöße geben sollte wirklich auszusprechen, was sie von den verstockten Herren hielt, beschloss dann aber das sie doch die Etikette wahren sollte. Schließlich kannte sie ihre Tischgesellschaft kaum und Kahli sollte sich besser ihre schlechten Angewohnheiten nicht abschauen. So führte sie rasch den Satz fort, „Traditionalisten auf uns.“

    Vier Tänze konnten allerdings wohl recht lang werden ohne ein volles Glas, weshalb sich die Dame von Eulenberg rasch zu einem der Diener umblickte und ihm signalisierte, dass sie mehr Wein verlangte.

    Oh, dass das gleich die Charaktere verlink und dazu ne Datenbank hat ist mal wirklich eine gute Idee. Die Hälfte vergisst man doch gerne wieder und dann sucht man sich zum Schänzchen.

    Muss man die Charakterdatenbank selbst anlegen, also extra händisch befüllen oder kann man das auch irgendwie im Schreibfluss mitmarkieren. Also ist das komfortabel gelöst, ohne dass es einen ausbremst, oder muss man sich dafür nochmal extra Zeit nehmen? Aber schon alleine, dass man um kurz was wissen zu wollen nicht hin und her springen muss klingt super.

    Das klingt alles in allem tausendmal besser als Word. Und so ein
    bisschen Fehler beim Schreiben aufzeigen ist nie verkehrt, da kommt man ja
    sonst nicht drauf.

    Was hat denn dieses Papyrus an Vorteilen (grob) gegenüber z.b. Word? (Ja ich weiß einfach alles, weil Word der Teufel gemacht hat um uns alle in den Wahnsinn zu treiben, aber so als noob hab ich kein anderen Vergleich.)

    Interessiert hörte die Dame dem Jüngling zu. Vom Tanzen verstand er wohl etwas und sie kam nicht umhin, dass ihre Augen ein wenig zu leuchten begannen, als der Mann von Walzer sprach. Aber auch ihre Zofe hörte Nyx aufmerksam zu und der Dame von Eulenberg entging nicht, dass diese gerade ihren Angebeteten nicht mehr im Auge behielt. Zum Glück war es aber sie ja, die hier das sagen hatte.

    „Ihr könnt den Walzer?“ Fragte sie nach und versuchte es wie eine Feststellung klingen zu lassen. „Viel zu oft höre ich, dass dies neumodiges Zeug wäre. Ich würde mich also einmal über einen Tanzpartner freuen, der diesen Tanz beherrscht.“

    Wenn er ein Gentleman war, der er vorgab zu sein, dann konnte er doch diese fast schon offensichtliche Bitte nicht abschlagen.


    Da er ihr offenbar nicht helfen konnte, nickte der Rabenjunge nur knapp: „Ja mutt!“

    So wandte er sich zum Gehen und schnell platschten die jungen Füße auf dem Kopfsteinpflaster davon in die Nacht. Ob er es wagen konnte sich in die Nähe des Viertels zu schleichen wo Nyx gerade war und seine Rückkehr abzupassen? Oder sollte er weiter vor der Bleibe des Mannes ausharren?

    Auch eine Möglichkeit war doch nochmal zurück in sein Versteck zu gehen. Denn wenn er an der falschen Stelle wartete, dann erwischte er den Mann ja doch nicht. Und es gab viele Möglichkeiten aus dem Viertel hinaus zu gelangen. Aber an Schlaf war auch nicht so recht zu denken. Trotzdem lenkte er seine Schritte in Richtung seines Verstecks. Zisch hatte ihm schließlich ein paar Möglichkeiten genannt, wie er den Bau sichern konnte.

    Es war schon irgendwie ein lustiges Bild, wie die Gnomin so erregt um die Fässer schlich. Irgendwie vorfreudig, aber doch zurückhaltend.
    Ihre Frage irritierte ihn: „Wat isse da drin?“ Wie Fässer so fastinierend sein konnten verstand er nicht so ganz, also musste es der Inhalt sein, der die Gnomin vor Vorfreude fast zerplatzen ließ. Oder wirkte sie aus einem anderen Grund so angespannt?
    Der Junge ging ein wenig um die Fässer herum um nicht nur den Rücken der Bastlerin zu sehen.
    Wie vorsichtig sie es versucht zu öffnen, schoß es ihm durch den Kopf, als ob es zerbrechen könnte, oder explodieren? Bei dem Gedanken, der naheliegend war, bei dem, was in den letzen Tagen passiert war und vor allem bei Zisch. trat Tohe lieber ein paar Schritte weiter zurück.
    „Ich weiß Niet!“ sagte er unsicher. Auf der einen Seite fand er die Stinkbomen und so sehr spannend, aber so richtig gefährliche Bomben, Bomben die töten konnten, machten ihm angst.
    „Ich musse los.“ erklärter er schließlich, sein eigentliches anliegen. Nyx konnte schließlich schon zurück sein und er brannte darauf zu erfahren, ob er Rahla gefunden hatte und wie es ihr ging. Die Geschichten über die Frau, bei der sie sein mochte, hatten seine Sorge um seine Freundin nur noch verstärkt.
    „Aba ich kann dir noch helfen, sie rein zu rollen.“ bot er an und deutete auf die Fässer. Irgendwie war er schließlich Zisch was schuldig und wenn er sonst schon nichts tun konnte, so konnte er ihr wenigsten noch kurz zur Hand gehen und sein eigenes Bedürfnis ein wenig aufschieben.

    Gerade hatte er Zisch entdeckt und wollte der Gnomin zuwinken, als er einen Mann mit einem ihm wohl bekannten pockennarbigen Gesicht hinter einem hohen des Schiffes hervorkommen sah. Was wollte der denn hier? Schoss es ihm durch den Kopf und seine Miene verfinsterte sich. Schnell duckte er sich wieder etwas in die Tür hinein, in der Hoffnung, das Jerome ihn hier oben nicht entdecken würde. Aber seine Aufmerksamkeit galt eh der Gnomin und gleich nachdem, er ein paar Worte, von denen nur Fetzen zu ihm herüber geweht waren, mit ihr gewechselt hatte, folgte sie ihm hinaus aus der Werft.
    Tohe huschte zurück in Zisch versteck und schloss die Türe hinter sich, nur um dann zum Fenster zu eilen. Mehr schlecht als recht konnte er durch das dreckige Glas erkennen, was Zisch mit dem Jungen dort draußen am Verhandeln war. Aber es sah so aus, als ob sie abwinken würde und schließlich doch irgendwie aufgab.
    Erst als Jerome um die Häuserecke bog, betätigte Der Rabenjunge den Hebel, für die Falle und stieg aus dem Fenster. Er versuchte es mit einem leisen Pfiff, der die Gnomin auf ihn aufmerksam machen sollte, aber wenn möglich allen anderen entging. Drei kleine Fässer standen neben ihr und Tohe fragte sich, was dort wohl drin war. Hatte Jerome die hierher gebracht? Warum? War es etwas von Tauscher? Hatte er vielleicht herausgefunden, dass die Stinkbombe von Zisch gebaut worden war? Oder entworfen? Ein wenig Angst überkam den Jungen. Vielleicht war es eine Falle? Rache für sein Versteck?
    Er beeilte sich die Kisten herunter zu kommen und zu Zisch zu gelangen.
    „Wat isse dat?“ fragte er neugierig, aber vor allem besorgt.

    Schließlich zog er die Tunika von dem Stuhl um sie einfach etwas unter der Decke anzuwärmen, bevor er sie sich überzog. Der Krach in der Werft wurde immer lauter und Tohe war so, als ob er Zischs aufgebrachte Stimme gehört hätte.
    Wie sollte er der Gnomin denn sagen, dass er gegangen war, wenn sie nicht mehr hier war? Und wo sie ihm auch gesagt hatte, er solle nicht in die Halle kommen? Der Plan mit einer Nachricht hatte ja gestern auch nicht so wirklich funktioniert. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken, doch einfach zu gehen. Was sollte er schon anderes getan haben? Aber ein wenig fühlte er sich immer noch schuldig, dass sie so lange in den Kanalisation nach ihm gesucht hatte. Umständlich immer noch halb unter der Decke begraben zog er sich seine Tunika über und beschloss, das Hemd nur um seine Hüfte zu schlingen. Die Ärmel waren einfach zu eng. Aber vielleicht konnte er es doch irgendwie brauchen. Vielleicht ohne die Ärmel?
    Erneut krachte es in der Werft und nun schlug der Junge endgültig die Decke zurück und bugsierte den Deckenhaufen zurück auf das kleine Bett der Gnomin. Dann wanderte sein Blick zu dem Schrank, von dem die Bastlerin gesagt hatte, dass er dort etwas zum Essen finden konnte. Doch wo sie nicht hier war, fühlte sich das wie stehlen an. Trotzdem öffnete er den Schrank. Der Hunger war stärker als das Schamgefühl. Und wer wusste schon, wenn er wieder so einfach etwas zum Beißen bekam? Seine Augen wurden groß, als er sah, dass es sogar Käse in dem kleinen Schränkchen gab. Schnell riss er sich ein Stück von dem Brot ab und schloss den Schrank wieder. Aber die Versuchung war zu groß. Sie war einfach zu groß. Und obwohl niemand außer ihm anwesend war, waren seine Bewegungen verstohlen, als er sich ein Stück von dem Käse abschnitt.
    Während er aß, grübelte er über die Möglichkeiten, die er hatte sein Versprechen gegenüber Zisch einzulösen. Wenn er aus dem Fenster stieg und dann unten in die Werft ging?
    Dann würde er vermutlich ziemlich schnell auf einen der Arbeiter treffen. Das war wohl eher nicht so gut.
    Sein Blick wanderte zu der Tür, die zu der Abfertigungshalle führte. Wenn er nur mal kurz den Kopf rausstreckte? Vielleicht konnte er Zisch ja von dort aus zuwinken?
    Ganz vorsichtig? Er hatte nun mal keine Ahnung, wie es hinter der Tür aussah… nur das es dort ziemlich geschäftig zuging, war nicht zu überhören. Hier oben übersah man ihn vielleicht?
    Er schob sich den Letzen Bissen in den Mund und beschloss, dass dies wenigstens einen Versuch wert war. Ob Zisch auch hier Fallen angebracht hatte? Die Tür sah nicht so aus, trotzdem versuchte er auf ein verräterisches Klicken, oder Knacken zu hören. Das Netzt vom Fenster hatte ihn schon genug erschreckt. Aber er konnte nichts ausmachen und so schob er vorsichtig seinen Kopf durch den Spalt.
    Die Halle wirkte riesig auf den Jungen und überall wuselten Leute umher, die sich an dem ramponierten Schiff zu schaffen machten. Aber Zisch konnte er auf Anhieb nicht ausfindig machen. Vor ihm erstreckte sich eine Art kleiner Balkon und dann die schweren Holzschwellen des Dachgebälks. Also öffnete er die Türe noch ein Stück weiter und versuchte den roten Haarschopf irgendwo zu erkennen.

    „Aba Nyx…“ … hat die doch gar nicht verkauft, wäre es ihm beinahe herausgerutscht. Er war einfach zu müde und zu geschafft von dem Tag. „… Wirde der dat tun?“ fügte er an, als er abgebrochen, und sich einmal mit den Fingern die Augen gerieben hatte. Er zog die Decke noch ein wenig weiter über die Schultern und rollte sich zusammen. Was auch immer Zisch antwortete, bekam er nicht mehr mit, weil er schneller eingeschlafen war, als er gedacht hätte.
    Ein Ohrenbetäubender Lärm ließ ihn hochschrecken und mit einem Mal war er hellwach, brauchte aber noch einen Moment um wieder zu kapieren, dass er sich in Zischs versteck befand. Und einen weiteren, das ihm wieder einfiel, dass die Männer recht früh zu arbeiten begannen. Sein allererster Gedanke war nämlich gewesen, dass jemand versuchte, das Gebäude niederzureißen. Aber nach und nach schälten sich befehlenden Stimmen aus dem Krachen und Ätzen.
    Und es war noch so früh, dass es noch dunkel draußen war, so dass er gar nicht so genau erkennen konnte, ob unter dem Deckenhaufen noch eine Zisch lag, oder ob sie auch schon aufgestanden war.
    Er fingerte kurz nach seinem Hemd, dafür musste er sich nämlich nicht aus der warmen Decke schälen. Alleine, dass sie etwas von seinen Schultern gerutscht war, ließ ihn spüren, dass der Ofen schon seit einer geraumer Zeit aus war und die Kälte der Nacht Einzug gehalten hatte.
    Der Stoff war kalt, aber nicht mehr nass, oder? So ganz sicher war er sich da nicht. Er könnte auch klamm sein und sich deshalb so kühl anfühlen. Tohe überlegte für einen Moment, ob es schaden würde, wenn er noch etwas blieb. Nyx war doch mit Sicherheit noch nicht wach, auch wenn er hier darauf brannte zu erfahren, ob er Rahla gefunden hatte. Nur mit dem Meister wollte er sich auf gar keinen Fall anlegen, wenn er versuchte zu dem Halbdijrin zu gelangen. Und er war sich auch nicht sicher, wie Nyx reagieren würde, wenn er um diese Uhrzeit schon bei ihm auftauchen würde.

    Tohe fühlte sich schuldig, als Zisch erzählte wo sie sich die Knie aufgeschlagen hatte. Dabei konnte er ja gar nichts dafür, dass Nyx den Mann so zugerichtet hatte, das er dort bewusstlos niedergesackt war. Zum Glück lenkte sie aber schnell wieder davon ab und zeigte ihm, wo er was zu essen finden konnte und Zeug um seine Kleidung zu waschen. Auch ihm war wieder kühler geworden und nun schlang er die Decke wieder um seinen Körper. Aufmerksam folgte er ihrem Fingerzeig, was er nicht anfassen durfte und wie er die Falle vom Fenster entschärfte. Dann stand er auch schon auf. Ein Zipfel der Decke schleifte hinter ihm über den Boden. Schnell fischte er nach den Hemden, die er draußen gelassen hatte und schloss das Fenster wieder. Er musste das jetzt sauber bekommen, denn sonst würde das niemals trocknen, bevor er wieder auf die Straße musste.
    „In Ordnung.“ Bestätigte er und nickte, während er sich die Schüssel schnappte und etwas Seife in Wasser löste. „Dat ist ganz schon fies, wat tust du in deine Stinkbomben?“ fragte er die Gnomin und tauchte die Tunika in das Seifenwasser, wobei der Gestank erst einmal nochmal intensiver wurde. So gut er konnte versuchte er das Wäschestück durchzukneten und danach auszuwringen. Kurz schaute er sich suchend um, wo er es zum Trocknen aufhängen konnte und legte das Nasse teil schließlich über eine Stuhllehne, weil er nicht viel anderes Finden konnte, zu dem Zisch nicht gesagt hatte, das er da nicht dran gehen sollte, oder es total vollgestellt war.
    „Dank“ sagte er, als er sich vor dem Offen auf die Decken niederließ, die ihm Zisch hingelegt hatte. So einen Luxsus hatte er wahrlich schon lange nichtmehr gehabt. Ein warmer Ofen und Decken statt harten Brettern. Und dazu noch ein gewissen Gefühl von Sicherheit.

    „Dogge.“ Bestätigte der Junge und Schüttelte zustimmend den Kopf, nein so jemanden brauchte wirklich niemand und ohne den kleinen dicken Jungen, der den Spitznamen Dogge vollkommen zu Recht trug, wäre das Leben im Waisenhaus wesentlich angenehmer gewesen.
    Zuerst schaute der Rabenjunge, die Gnomin verwirrt an, als sie meinte, das sie doch noch nicht fertig war, aber er verstand gerade noch rechtzeitig, dass sie seine Wange meinte, so wie sie es ganz am Anfang, als sie den Alkohol hervorgeholt hatte, vorgehabt hatte. Schon der beißende Dampf des Alkohols trieb ihm Tränen in die Augen, als Zisch das fiese zeug schnell über den Kratzern verteilte und sein ganzes Gesicht verzog sich zu einer einzigen verkrampften Maske aus Schmerz und Brennen. Eilig versuchte er das, Wasser, welches sich in seinen Augen sammelte wegzuwischen und für einen Moment sah er nur verschwommen, wie die Gnomin erneut nach der Flasche griff. Was denn jetzt noch? Schoss es ihm durch den Kopf, als er wieder normal atmen konnte. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass er die Luft angehalten hatte, solang das stärkste Brennen auf seiner Wange wütete. Doch er stellte erleichtert fest, dass die Dosis dieses Mal nicht ihm galt, sondern ihren eigenen Füßen. Kurz rieb er sich die Augen um auch die letzte Träne loszuwerden, bevor sie sich einen Weg über seine Wangen bahnen konnte und betrachtete Zisch.
    „Aba du hast doch de Schuhe?!“ stellte er fest, warum war sie denn Barfuß unterwegs gewesen, oder war das von vorhin, wo sie ihm auf die Straße gefolgt war? „Oh.“ Kam die Erkenntnis aus ihm heraus.
    Und erst jetzt, wo sie sich anders hinsetze um an ihre eigene Füße zu kommen, bemerkte er, dass ihre Knie gar nicht mal so viel besser aussahen, wie sein Arm, oder seine Wange. „Isse dat auch von de Fass?“ fragte er und deutete auf die aufgeschürften Knie.

    Es kam genau so heftig, wie er befürchtet hatte und trotzdem zuckte er zusammen und wollte instinktiv seinen Arm zurückziehen, wurde aber von Zisch festem Griff aufgehalten. Vor dem Brennen gab es kein entkommen, dennoch wandte sich sein ganzer Körper und versuchte sich aus dem Schmerz herauszuwinden. Scharf zog er die Luft ein und ein unterdrücktes aufheulen entkam ihm. Seine andere Hand suchte nach halt auf dem Boden. Dann fühlte es sich langsam so an, als ob es nicht mehr schlimmer werden würde und ließ sogar wieder einen klaren Gedanken zu. Aber jetzt was anderes zu denken war trotzdem unmöglich. Es reichte gerade so dazu, dass er sich nicht mehr gegen Zisch Hand stemmte und seine verkrampfte Haltung etwas lockern konnte. Er versuchte den Rat, tief zu Atmen zu beherzigen und nach und nach wurde es erträglicher.
    „Se haben mir rausgeworfen.“ presste er hervor. „Weil…“ er wusste nicht so recht, wie er das erzählen sollte.
    „Hab wen gekratzt.“ sagte er etwas kleinlaut und zog demonstrativ die andere Hand über sein Gesicht. „Aba, ich wollte dat gar niet.. Oda, scho ein bisschen, weil de Dogge hat mir mein essen geklaut. Und ware niet dat erste mal. Hat auch de anderen immer geärgert. Der war halt stärker.“ Das sein Rauswurf vor allem eine Summe von Dingen, war, bei denen die Aufschienen mit dem Rabenjungen nicht klar kamen, das war dem Jungen gar nicht bewusst. Und es war zugegebenermaßen auch nicht das erste mal, dass er jemanden gekratzt hatte. Die Frau, die versucht hatte ihm die Federn auszureißen war durchaus auch nicht ohne rote Striemen auf den Armen davon gekommen. „Aba Dogge hats genauso erwischt.“ fügte er ein wenig triumphierend an und merkte erst jetzt, dass sein Arm sich wieder beruhigt hatte. Der Heftige schmerz war verklungen und ein heißes pochen zurückgeblieben.

    ‚Weil er jemanden von uns retten musste‘ die Worte hallten noch lange in Tohes Kopf nach. Folgte er deshalb Zisch? Weil er Angst hatte, dass sie sich in eine Situation begab, aus der er sie retten musste? Weil er sie nicht alleine lassen konnte? Auf den Rabenjungen machte die Gnomin schon den Eindruck, als ob sie ganz gut alleine klar kam. Aber wie oft hatte er wohl bei ihr auch mit seinen Karten eingegriffen. Die Teile waren so unscheinbar, dass ihm die letzen Male einfach nur wie purer Zufall, oder ein Wunder vorgekommen waren, wo Nyx seine Magie eingesetzt hatte. Es war doch Magie, oder? Karten machten das doch nicht nur mit Taschenspielertricks. Nein, die waren um ihn herum gewirbelt, wie hätte er das denn sonst machen sollen. Er überlegte, ob er Zisch irgendwie danach fragen sollte. Also ob ihr sowas ungewöhnliches, wie das Leute von den Beinen gerissen wurden, schonmal aufgefallen war, aber er sponn zum Glück den faden weiter und kam schnell zu dem Schluss, dass er über kurz oder lang erklären musste, wie er auf die Frage kam. Und dann würde es schwierig für ihn werden. Aber warum konnte Nyx nicht einfach sagen, dass er es nicht gut fand, das Zisch zu Tauscher ging? Warum dieser Vorgetäuschte Angriff? Lag es daran, das beide so Dickköpfig waren, wie Zisch erzählte? Er konnte sich nun gut vorstellen, wie die ganzen Verletzungen zustande gekommen waren, die daraus resultierten, das jeder der beiden seinen eigenen Kopf hatte.
    Nachdenklich kräuselte er die Nase.
    „Na, dat schmeckt doch widerlich und brennte auch in de Hals.“ Verzog er das Gesicht, als Zisch meinte, dass man den Alkohol nicht trinken sollte, was aus einem ihm unerklärlichen Grund so viele viel zu gerne taten. Eigentlich hätte er am liebsten mit dem Kopf geschüttelt. Aber noch bereiter, als sich dazu durchzuringen, den Alkohol doch zu benutzen, würde er nicht werden. Er kniff die Augen zusammen und nickte, als ob es irgendwas helfen würde, wenn er es nicht kommen sah. Sein ganzer Körper spannte sich dabei an und wartete nur darauf, dass sein Arm sich gleich anfühlen würde als stände er in Flammen.