Warum konnte sie nicht einfach hier Sitzen bleiben? Sie hatte eine viel bessere Sicht und konnte im Notfall viel besser reagieren, wenn sie schon auf Selphet saß. Nur widerwillig ließ sie sich aus dem Sattel zu Boden gleiten. Behielt den Bogen aber schussbereit in der Hand. Nur weil der Fingerfuchtler wieder meinte, irgendwas ausprobieren zu müssen, mussten sie jetzt vermutlich hier die Nacht verbringen. Am liebsten wäre sie jetzt zu ihrem Flügelmann gegangen, hätte mit ihm geredet oder sich über den Magier bei ihm ausgelassen. Aber sie wusste Owatu kämpfte mit seinen eigenen Problemen, also wechselte sie nur die Seite um näher bei ihm sein zu können und lehnte sich an die Seite des Braunen. Was wenn sie die Hexe wirklich nicht fanden? Wenn die Frau sie alle zum Narren hielt? Dann wären Owatu Paranoel Jankris und Markun niemals frei. Kurz huschte ihr Blick zu dem Elfen, weil sie sich nicht traute zu ihrem Flügelmann zu sehen. Die Augenbrauen des Schwadronsheilers zogen sich verärgert zusammen und missbilligend schüttelte er den Kopf, bevor er wütend lauter wurde. Ja da hatte er Recht, stimmte sie ihm zu und wünschte sich eigentlich dass Paranoel auch den Magister einbeziehen würde. Der Feuermagier war es schließlich, der über den Kopf hinweg aller anderen entschieden hatte. Als Karrun mit einer energischen Handbewegung in Tameqas Richtung deutete, war klar wer nun wirklich gemeint war. Zumindest für die Katzenfrau die das ganze beobachtet hatte.
"Und das kannst DU beurteilen." fragte Paranoel verächtlich und zog die Nase kraus.
" JA kann ich! Glaubst du ich weiss nicht wie das ist? Beherrscht zu werden und Gefühle aufgedrängt zu bekommen die man nicht haben will?! Glaubst du das ist schön? Glaubst du es hat mir Spaß gemacht, Kylan wie ein Idiot hinterherzuschmachten und mich wie ein Irrer aufzuführen, dass ich ihm sogar an die Gurgel gesprungen bin?" platzte es nun aus dem Anführer heraus und versetzte damit ungewollt jemandem einen Stich, die garnicht vor ihm stand, sondern immer kleiner neben ihrem Greifen wurde. Ja, weil es ja so furchtbar abwegig und schrecklich ist, gefühle für sie zu haben, dass man sie gleich als Beispiel verwenden musste. Betreten wanderte ihr Blick zu Boden, ehe sie sich eilig daran machte, ihre Medizintasche zu durchstöbern, als wollte sie etwas ordnen, doch es gab nichts das geordnet werden müsste. Die Worte des Anführers hallten noch immer durch ihren Kopf, als sie die Riemen überprüfte. Sie war hier das eigentliche Problem.... Irgendwie wollte sich dieser Gedanke festbrennen. Denn egal worum es hier ging, brachte sie oder ihre Anwesenheit den Ärger.
"Hörst du dir eigentlich zu?!" warf der Elf dem Menschen empört entgegen, denn ihm war Rhynns Gesichtsaudruck keineswegs entgangen. " Du merkst garnicht, wie du deine Leute verletzt, weil du so bessessen bist! FRAG deine Leute BEVOR du etwas entschließt und denk mal nach bevor du solche Aussagen machst." schloss er dieDiskussion bevor sie noch entgültig ausartete und ging langsam auf die Katzenfrau zu.
" Hast du noch Oleon-Tinktur?" fragte er fast wie beiläufig und nickte auf ihre Medizintasche.
"Sicher." antwortete die Greifenreiterin mit belegter Stimme und war froh darum endlich was zum kramen zu haben. Viel zu schnell fand sie die Phiole und legte sie dem Elfen in de Hände. "Danke." er versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln, doch so angespannt wie er noch immer war, verfehlte das ganze irgendwie seine Wirkung. Aber Rhynn würde nicht wollen, dass er sie darauf ansprach, also musste er sich etwas anderes überlegen. Wenn Owatu das denn wollte...flink entkorkte er das glasröhrchen und nahm einen Schluck, so dass in etwa die hälfte der lilanen Flüssigkeit darin zurückblieb und hielt sie dem Tua`tanai entgegen, nachdem er sie wieder verkorkt hatte.
"Das kannst du nehmen, wenn du willst. Es löst diese Spannung im Kopf und danach ist es leichter. Behalt sie einfach, wenn du sie jetzt nichtwillst." nickte er ihm aufmunternd zu und stieg dann auf Naraniwen die wieder durch die Blätterdecke gebrochen war.
"Ich bin bei den Greifen, im Notfall kann ich von Oben eingreifen." erklärte der Elf als sei es entschlossene Sache, denn Karrun machte keinerlei Anstalten nun dagegen zu sprechen.