Beiträge von Elaiya Shiya'Sandra

    Mit einem Aufschrei sprang Elaiya auf und wich ein paar Schritte zurück von dem sich ausbreitenden Tod, der den Boden ergriffen zu haben schien. Entsetzt starrte sie auf dieses merkwürdige Phänomen. Soetwas war ihr in Waldheim noch nicht vorgekommen. Schlagartig viel ihr auch der Tote aus der Schankstube ein - aus dem Korallenriff, wo sie vor Kurzem bei einem Gesangswettbewerb teilgenommen hatte. "Diese Stadt ist verflucht!", flüsterte sie.

    Elaiya wandte sich überrascht um, als sie jemand ansprach. Wer konnte sie hier kennen außer Sicil und seinen Freunden? Jemand aus der Akademie? Doch dann glitt ein strahlendes Lächeln über ihr Gesicht, als es ihr gelang die Stimme zuzuordnen. Der Mann vor ihr hatte zwar sein Gesicht hinter einer Halbmaske verborgen, aber seine Gestalt, seine selbstbewusste Haltung, das alles kannte sie viel zu gut um sich täuschen zu lassen. "Feanor!", rief sie, und sie begann einen Duft nach Äpfeln und Vanille zu verströmen. Feanor kannte sie noch aus Waldheim - er war ein Schüler ihres Vaters gewesen, ebenso wie sie, obwohl er doch einige Jahre älter war - aber was bedeutete Alter schon einem Edelelfen. Sie hatten sich sehr nahe gestanden - fast wie Geschwister, aber nur fast. Wahrscheinlich hatte es nur an ihren eigenen Hemmungen und Ängsten vor einer festen Beziehung und dem Nymphenfluch gelegen, dass nie mehr daraus geworden war. Dann hatte Feanor Waldheim verlassen, ein Jahr bevor sie selbst nach Nir'Alenar gegangen war, und Elaiya hatte sich eingeredet - erfolgreich - dass sie mit ihrer Vorsicht recht gehabt hatte. Und dann hatte sie Sicil kennengelernt...


    Doch nun, da Feanor so unvermittelt vor ihr aufgetaucht war, merkte sie, dass sein charmantes Auftreten und seine selbstverständliche Sicherheit ihren Zauber nicht verloren hatten. Eine plötzliche Welle heftigen Heimwehs nach den Tagen in Waldheim überkam sie, und etwas davon zeigte sich wohl auch in ihren Augen, die sich für einen Moment dukler färbten. Dennoch blieb ihr das strahlende Lächeln erhalten. "Bist Du das wirklich? Wie ist es Dir ergangen? Ich habe Dich so lange nicht gesehen..." Fast unbewusst hatte sie nach seiner Hand gegriffen und drückte sie herzlich. Dann wurde sie Sicils Anwesenheit neben sich wieder gewahr und ließ Feanors Hand rasch wieder los. "Oh verzeiht - ich sollte euch direkt einander vorgestellt haben. Feanor, dies ist Sicil - Sicil, das ist Feanor, ein alter Freund aus Waldheim." Warum hatte sie nun lieber unerwähnt gelassen, was es mit Sicil auf sich hatte? "Und ja, Shir'elei habe ich noch....natürlich. Sie ist immer noch genaus eifersüchtigen Wesens...aber sag, was führt Dich hierher?" Für den Moment vergaß sie sogar, dass sie mitten im Gedränge stand.

    Elaiyas Blick jkehrte nun ganz in die Gegenwart zurück. Nachdenklich musterte sie die junge Frau neben sich. Ob sie mit der Bemerkung üper ihre Arbeitssuche etwas bezweckte. Elaiya war sich sehr sicher, dass sie zunächst keine Angestellten wollte, dazu lief ihr Geschäft nun auch wieder nicht gut genug. Bisher kam sie mit der anfallenden Arbeit alleine zurecht, sehr gut sogar. Vielleicht würde sich das ändern, wenn sie sich einen Namen gemacht hatte. Sie lächelte nur unverbindlich. "Nun, es gibt wirklich viele Geschäfte in der Stadt und ebenso viele Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Bestimmt würdet Ihr etwas finden. Was macht Euch denn Spaß? Was würdet Ihr gerne tun?"

    Elaiya wollte nicht auch noch dadurch auffallen, dass sie zu spät erschien, deshalb hatte sie Sicil gedrängt, früh aufzubrechen. Nun standen sie hier vor dem Wachhaus herum, und die Halbelfe wusste nicht so recht, was sie erwarten sollte. Aber sie hatte sich seit vergangener Nacht ein wenig gefasst und sah der ganzen Sache doch gelassener entgegen als zuvor. Was sollte auchgroßartig passieren? Darüber, dass Beron vielleicht auf freien Fuß kommen würde, dachte sie lieber nicht nach. Aber das würde dann höchstens ein Anlass sein, endlich damit zu beginnen, den Dolchkampf zu erlernen.


    Sie brauchten nicht allzu lange zu warten. Recht bald wurden sie hereingebeten. Hoch erhobenen Hauptes folgteElaiya den beiden Wachmännern, denselben, die schon in der Nacht dabeigewesen waren. Nun wurde sie doch nervös, aber sie würde sich dies um keinen Preis anmerken lassen.

    Langsam kam Elaiya wieder zu sich und blickte in das Gesicht einer jungen Frau - hatte sie sich nicht als Sängerin nachgemeldet? - und eines jungen annes, den sie als Kellner wiedererkannte. Etwas zögernd nahm sie den angebotenen Schluck wasser. Shir'elei strich um sie herum und leckte ihr mit ihrer rauen Zunge über Gesicht und Hände, und das brachte die Sängerin vollends wieder zu sich. Dennochbrachte sie noch kein Wort heraus. Langsam setzte sie sich auf und sah sich um. Die reglose Gestalt des Toten sagte ihr, dass sie keineswegs einer grässlichen Einbildung erlegen war. Was sich hier eben abgespielt hatte, war Wirklichkeit gewesen.


    Dann stand sie auf, die Beine waren immer noch etwas wackelig, doch hier in dieser heimgesuchten Schänke würde sie keine Minute länger bleiben. "Danke!", flüsterte sie und stürzte dann fluchtartig zur Tür hinaus. Der Ausgang des Wettbewerbes war ihr mittlerweile völlig egal.

    Elaiya lächelte sanft. Das war eine ziemlich persönliche Frage von Einer, die sie grade ein paar Minuten kannte. "Das hat mehrere Gründe.", antwortete sie ein wenig ausweichend. "Da wäre einmal mein Laden hier. Er geht ganz gut, und es macht mir Freude, Instrumente zu bauen. In Waldheim habe ich nicht so viel Gelegenheit dazu, es gibt einfach nicht so viele Leute, die welche bestellen. Auch wenn ich ganz ehrlich zugeben muss, dass es keine schöne Vorstellung ist, wenn eine meisterlich gefertigte Harfe als Statussymbol im sogenannten Musikzimmer eines Adeligen vor sich hinstaubt, ohne dass jemals jemand sie zum Leben erweckt. Dann stehen mir hier auch gänzlich andere Möglichkeiten offen, meine Ausbildung weiter voran zu treiben.Sicherlich werde ich irgendwann zurückkehren, doch noch nicht jetzt." Über Sicil sagte sie nichts. Natürlich war auch er ein guter Grund, in der Stadt zu bleiben, aber das musste sie nicht sofort jedem mitteilen. Die Anfeindungen, die der Nachtelf ertragen musste und die sich auch auf sie schon übertragen hatte, machten sie in diesem Punkt vorsichtig.

    "Welches Gefühl hat mein Wald...." Elaiya lachte. "Nun, mein Wald ist vor allem ein Weiden- und Birkenhain am Ufer des Silberflusses. Es ist kein sehr dichter Wald, sondern licht- und lufterfüllt. Er scheint hauptsächlich aus drei Farben zu bestehen, silbern, golden und grün, besonders im Herbst und er ist erfüllt vom Piepsen kleiner Vögel im Schilf und dem Rauschen des Flusses. Es ist ein sehr ruhiger und beruhigender Ort, an dem man merkt, das Worte nicht viel zählen. Dafür gibt es fast keinen besseren Ort, um dort Lieder zu schreiben und Musik zu erfinden. Waldheim ist dafür fast ebenso gut geeignet, doch von ganz anderer Art, hier trifft man auf viele Gleichgesinnte. Es ist eine sehr eingeschworene Gemeinschaft, die Leutze sind gesellig aber eigentlich nur unter sich. Es ist eben ein kleines Dorf, verglichen mit Nir'alenar. Jeder kennt jeden..." Elaiya verstummte. Ja, je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr spürte sie, wo sie wirklich hingehörte.


    [Ja, Waldheim liegt in Arvonar... der Silberwald ist auf der anderen Seite vom Silberfluss]

    Elaiya wurde aus ihrer gespannten Erwartung gerissen, als die Geisterfrau so plötzlich erschien. Shir'elei neben ihr fauchte, doch das Fauchen endete in einem ängstlichen Maunzen, und die kleine Sandkatze drückte sich gegen Elaiyas Beine. Die Musikerin selbst war aufgesprungen und presste die Hände vor den Mund. Was sich vor ihren Augen abspielte, war so entsetzlich, dass sie nicht einmal aufschreien konnte, nur ein leises Keuchen entwich ihr. Durch nichts in ihrem bisher so ruhigen und behüteten Leben war die junge Halbelfe darauf vorbereitet, mit Spuk dieser Art zusammenzutreffen. Und als die Geisterfrau wieder verschwand, gaben die Knie unter ihr nach, und plötzlich sah sie erst Sterne vor ihren Augen tanzen, dann wurde es dunkel um sie - mit einem leisen Seufzen sank Elaiya in sich zusammen und fiel schlicht in Ohnmacht.

    Wo war sie zu Hause? Elaiya musste eine Zeitlang überlegen. War es jener Weidenhein am Ufer des Silberflusses, wo sie ihre Kindheit verbracht hatte? Oder Waldheim, die Stadt ihrer Jugend, wo sie ihre Ausbildung erfahren hatte und wo es so provinziell (verglichen mit Nir'Alenar) und doch so vertraut und heimelig zuging? Beide Orte bedeuteten ihr unendlich viel. "Hm, aufgewachsen bin ich am Ufer des Silberflusses bei meiner Mutter, aber gelernt habe ich bei meinem Vater in Waldheim.", antwortete sie. "Ich denke, beide Orte würde ich Heimat nennen. So wie ich mich mal mehr als Elfe, mal mehr als Dryade fühle, je nach Stimmung... ebenso bin ich manchmal lieber in Waldheim und manchmal lieber am Silberfluss." Elaiya lachte leise. "Oder vielmehr, wäre... ich bin ja schließlich hier..... aber es tut mir sehr leid, dass Ihr Eure Eltern nicht kennt.", fügte sie wieder ernster hinzu. "Ich dachte schon, es sei schwierig, Elternaus zwei verschiedenen Völkern zu haben, aber seine Eltern gar nicht zu kennen..."



    [OT/ Oh Himmel, wie peinlich :blush: Ich stelle grade fest, dass ich ja auch aus dem Wald von Arvanor komme, irgendwie schwebte mir die ganze Zeit der Silberwald im Kopf... ich sollte mir die Karte mal besser einprägen :yeah: ]

    Hallo Leute, nachdem ich die Erkältung letzte Woche hinter mir hab, hab ich jetzt sonne Markendarmgrippe, und es geht mir wirklich wirklich besch****eiden. Ich fürchte, für geschiete Spielposts bring ich die Energie einfach nicht auf, tut mir leid :tired:

    Elaiya schloss die Augen und lehnte sich zurück, während Losifa erzählte, und der Wald von Arvonar schien vor ihrem Auge Wirklichkeit zu werden. Dann schob sich ein anderes Bild dazwischen, das von ihrer eigenen Heimat, und mit einem Male spürte sie ganz sicher, dass sie in der Stadt niemals auf Dauer glücklich sein könnte. Wieder schob sie diesen Gedanken beiseite. "Ja, hier in der Stadt... alle möglichen Zwänge begegnen einem hier.", erwiderte sie leise. Dann lachte sie. "Nunja, aber es scheint, als ziehe es jeden irgendwann zurück zum Ort seiner Kindheit. Mich in die Wälder, euch nach Nir'alenar. Aber wie kommt es, dass Ihr so weit entfernt von den Ländern Eures Stammes aufgewachsen seid?"

    Elaiya blickte nachdenklich über das Wasser. "Hm, ich weiß noch nicht genau, ob mein Platz hier ist.", erwiderte sie. "Ich bin im Wald aufgewachsen, und der Wald wird letztendlich meine Heimat bleiben, denke ich. Es sieht jedoch im MOment so aus, als würde ein Stück meines Weges mich durch diese Stadt führen." Dann jedoch schüttelte sie diese nachdenkliche Stimmung ab. Manchmal war sie sich wirklich nicht sicher, ob sie in die Stadt gehörte oder in den Wald, doch was brachte es, zu sehr über die Zukunft nachzugrübeln. Im Moment jedenfalls war sie hier glücklich mit Sicil, ihrer Ausbildung und ihrer Werkstatt. "Den Wald von Arvonar kenne ich jedoch nicht - erzählt mir etwas darüber!", bat sie.

    Ja, so übermäßig lang war ich nicht krank - den einen Tag hätteste ruhig abwarten können und mir ne Chance geben, zu antworten. Sorry, wenn das jetzt nach Spielverderber klingt, aber ich hab es nicht so gern, wenn andere mit meinen Avas rumspielen, da steckt nämlich einiges an Arbeit hinter.

    Elaiya hatte den musikalischen Darbietungen der anderen gelauscht. Sie wagte nicht darüber zu urteilen, ob sie nun besser oder schlechter als sie selbst gewesen waren. Das würde die Jury entscheiden müssen, und gespannt wartete sie auf deren Entscheidung.

    Elaiya lächelte. "Macht Euch keine Sorgen wegen dem , hm, unbefugten Betreten meines Gartens. Er führt zu meiner Werkstatt, also gehen öfters mal Leute hier durch. [i]"Setzte Euch doch..." Sie klopfte einladend auf das sonnenwarme Gras an ihrer Seite. "Und ja, ich stelle Harfen her - mein Vater hat es mir beigebracht, und wenn ich als Bardin nicht genug Geld verdienen kann, um mir hier ein angenehmes Leben zu machen, so kann ich es vielleicht als Instrumentenbauerin." Elaiya lachte leise und sah ihre Besucherin genauer an. "Und darf ich fragen, wer von Elaiyas Harfenspiel angelockt wurde? Tua'Tana sieht man nicht allzu häufig in der Nähe der Stadt."

    Guten Abend.
    Elaiya/Ayala muss sich leider für sagen wir die nächsten zwei Tage abmelden... mir gehts nicht grade gut, und nebenher muss ich einferienprogramm mit 20 netten Kindern durchziehen. Ich frag mich, warum ich mich immer erkälte, wenns auf der Arbeit stressig wird ;(

    Schritte näherten sich, ein wenig zaghaft und leise, doch Elaiya brach ihr Harfenspiel sofort ab. Als hätte man sie bei verbotenem Tun ertappt, wandte sie sich um und blickte der jungen Frau entgegen, die sich unter das Weidenzelt begeben hatte. Etwas verlegen lächelte sie sie an. "Seid gegrüßt.", sprach sie. "Wolltet Ihr zu mir? Oder treibt Euch etwas anderes als Elaiyas kunstvoll gefertigte Musikinstrumente in meinen Garten und zu meiner Werkstatt?"