Beiträge von Lysia

    Lysia, die zwischen durch Angst bekommen hatte, dass der junge Mann doch wieder zu Vernunft gekommen war und die Einladung nicht mehr galt freute sich riesig. Ihr Strahlen nahm weiter zu.
    "Was gibt es denn alles in Gasthäusern. Ich war erst zweimal in einem," gestand sie flüsternd. Und damals hatte sie sich nicht viel leisten können.
    Ihr Blick glitt weiter durch das Gasthaus, dann entdeckte sie Darcas ihren Chef. In Begleitung einer Frau, wieder einmal einer anderen Frau. Dieser Mann konnte nur als flatterhaft beschrieben werden.
    Sie rief ihm ein lautes Hallo zu und winkte, dann sah sie wieder zu Sedrik. "Das ist einer meiner;" sie überlegte, wie man das am besten formulierte,"Bosse".

    Lysia betrat schwungvoll das Gasthaus und blieb staunend stehen. Es war voll. Und so viele verschiedene Völker versammelt. Dann erspähte sie die Bühne und sah zwei Personen in deren Nähe.
    "Oh, heute wird etwas aufgeführt," sagte sie freudig und klatschte dabei in die Hände. Sie griff nach der Hand ihres Freundes und zog ihn mit in das Gasthaus. "Wir müssen einen Platz in der Nähe der Bühne finden. Ich sehe sonst nichts." Sie klang immer noch aufgeregt und flatterte mit den Flügel, da sie einfach nicht still halten konnte. "Komm, komm. Es geht bestsimmt gleich los!" Ungeduld hatte sich in ihre Stimme mit eingeschlichen. Ihr Blick glitt immer wieder durch den Raum um alle Eindrücke in sich aufnehmen zu können. Sie wollte nichts übersehen und nichts verpassen.

    Einen Moment huschte die Überlegung ob Sedrik ihre Gedanken gelesen haben konnte durch ihren Kopf. Doch das war ja nicht möglich. Und so umarmte die Feenelfe den jungen Mann überglücklich. Schon lange hatte sie das einmal ausprobieren wollen. Immerhin war sie für solche Erfahrungen in die Stadt gekommen und hatte sich sogar Arbeit gesucht.
    "Gerne, gerne," rief sie erfreut aus und ließ ihn nun wieder los. Statt weiterzugehen benutzte sie nun wieder ihre Flügel. Ihr Strahlen zog sich nicht nur über die Lippen, sondern war auch in ihren Augen zu sehen.
    "Komm, komm," forderte sie ihn auf sich etwas mehr zu beeilen. Sie konnte es gar nicht mehr erwarten das Gasthaus zu erreichen.

    Lysia sah ihn überrascht an. Nicht, weil sie verwundert war, dass er ihre Begleitung auch für morgen wünschte. Viel mehr deswegen, weil sie davon ausgegangen war, dass sie ihn begleiten würde.
    "Natürlich! Du weißt doch gar nicht wo die Zeitung ist. Sonst verläufst du dich noch." Sie überlegte kurz. "Wir können uns gleich morgen Vormittag treffen. Ich habe vorher nur eine Kleinigkeit zu erledigen." Die Feenelfe nickte eifrig.
    "Dann gehen wir erst einmal etwas Essen." Der Feenelfe knurrte bereits der Magen, was man nun auch hören konnte und ihr ein Lachen entlockte. "Wir sollten uns beeilen." Dabei glitten ihre Gedanken kurz zum Park, wo sie die Nacht verbringen würde und sie beneidete Sedrik, dass er würde im Gasthaus schlafen dürfen.

    "Wollen wir noch schnell bei der Zeitung vorbeigehen? Oder gehen wir gleich in das Gasthaus?" fragte sie.
    In Gedanken saß sie bereits an einem Tisch und aß leckere Speisen. Ihr stieg bereits derGeruch in die Nase.
    Darcas und Amelie würden auch bis zum nächsten Tag warten können.
    Fröhlich sah sie zu Sedrik. Sie ahnte wie die Antwort ausfallen würde, doch sie hatte immer noch die Hoffnung, dass er doch das Gasthaus vorziehen würde. immerhin hatte er großen Hunger. Außerdem hatte das vorhin, vor dem Überfall, fast so geklungen.

    Lysia sah Darcas hinter her und nun zu Saniya auf. Sie verstand nicht, warum der Dunkle auf einmal schon wieder schlecht gelaunt wirkte. Außerdem war sie nicht sicher ob Saniya ihr wirklich helfen konnte. Also sah sie abwechselnd Saniya und Amelie erwartungsvoll an. So als könnte sie mit schierer Willenskraft, eine der beiden zum Reden bringen.

    Lysia's Gesicht hatte vorher schon langsam etwas Farbe zurück gewonnen. Auch sie war froh dem freundlichen Mann begegneet zu sein. Immerhin hatte er sie beschützt und auf sie aufgepasst. Dass sie ohne ihn wohl einfach weggeflogen wäre, daran dachte sie gar nicht mehr. Bei seinen letzten Worten, war das Strahlen in ihre Augen zurückgekehrt und ihre Wangen hatten einen Rotton angenommen. Stolz füllte ihren ganzen kleinen Körper aus und ließ das freudige Grinsen aus ihrem Gesicht nicht mehr weichen.
    So ging sie nun vor und überlegte kurz was sie sagen konnte um den Mann für seine Worte zu danken.
    "Und ich werde den anderen Feenelfen erzählen, wie ihr mich beschützt habt," sagte sie schließlich bestimmt.

    Lysia kam den Baum heruntergeflogen und sah Sedrik einen Moment stumm an. Der Schrecken und die Angst standen ihr noch immer in das Gesicht geschrieben. Außerdem war sie etwas verwirrt, ob der Worte Sedriks. War das letzte ein Witz gewesen? Freute er sich über diesen?
    Sie rieb sich mit der Hand den Kopf, wo eine Nuss sie getroffen hatte.
    "Danke für die Rettung. Geht es euch gut," fragte die Feenelfe leise. Bisher hatte ihr noch niemand weh tun wollen oder berauben. Sie hatte zwar oft davon gehört, doch noch nie erlebt, wie gemein Menschen werden konnten.

    Lysia hielt die Luft an als sie sah wie einer der Gauner Sedrik traf. Sie hätte auch auf ihn Nüsse geschmissen, doch ihre Angst Sedrik zu treffen war viel zu groß. So musste sie einfach nur zusehen. Als er der Böse zu Boden ging, atmete sie erleichtert aus.
    Sie hatte gar nicht an die restlichen Angreifer gedacht. Nun bereute sie es, diese nicht die Zeit über beworfen zu haben. Der eine war bereits bei Sedrik. Sie konnte also nichts tun. Doch den anderen nahm sie ins Auge un d warf nach ihm. Hin und wieder glitt ihr Blick zu ihrem Freund, der im Gegensatz zu ihr tatsächlicher Gefahr ausgesetzt war.

    Lysia brauchte einen Moment bis sie das Geschehen verstand. Räuber!
    Ihr Gésicht wurde rot. Schock, Überraschung, Angst, Wut durchfuhren sie, während sie sich hastig nach einer Lösung umsah. Sie hatte das bisschen Geld doch gerade erst verdient, da durften die ihr das doch nicht shcon wieder wegnehmen. Sollten sie sich doch Arbeit suchen.
    Sedrik schien ähnlicher Meinung zu sein. Doch nun gingen sie zum Angriff über. Lysia hätte einfach wegfliegen können, doch was war mit Sedrik? Konnte sie ihn alleine lassen?
    Vielleicht würde sie ja....nun sie glaubte selbst nicht daran, doch einen Versuch war es wert. Sie stellte sich hinter ihn, fasste um ihn so weit es ging und versuchte hochzufliegen. Natürlich gelang das nicht.


    Sie entdeckte einen Baum mit Nüssen und flog zu ihm. Auf einem Ast ließ sie sich nieder und begang die Banditen mit den Nüssen zu bewerfen.

    Die Feenelfe wandte ihren Kopf den Begleiter zu und grinste. Wie aufgeregt er war. Sie nahm seine Hand in ihre. Sie war größer als ihre, doch vielleicht gab es ihm etwas Mut.
    "Wir sind gleich da. Keine Sorge, es wird schon gut gehen," sagte sie gut gelaunt.
    Sie nickte ihm zu.

    Lysia hörte ihm zu. Sie fand es schade, dass er traurig war. Während sie ihm mit ihrer kleinen Hand den Arm tätschelte, entgegnete: "Niemand bleibt bei seinem Entführer. Sicherlich wünscht er sich auch nichts sehnlicher als zu seiner Familie zurück zu kehren. Das geht doch allen so."
    Die Feenelfe bemerkte, dass sie nicht ganz ehrlich gewesen war. Sie war weit weg von ihrer Familie und auch wenn sie sie manchmal etwas vermisste, hatte sie nicht vor so schnell dorthin zurück zu fliegen. Dafür war das Leben in der Stadt zu aufregend. Immer gab es noch etwas Neues zu lernen und neue Bekanntschaften zu machen.
    "Ich glaube auch nicht, dass wir es rechtzeitig schaffen. Dann gehen wir erst in das Gasthaus und am nächsten Morgen zur Zeitung."
    Jetzt sah auch Lysia die ersten Anzeichen von Nir'alenar und lächelte erleichtert. Sie ließ sich wieder auf ihre Füße nieder um neben Sedrik zu gehen.

    Lysia fühlte sich ein bisschen ignoriert.
    Schmollend flog sie im Raum herum und sah sich die Waffen an.
    Sie gefielen ihr nicht. Der Ruf nach Gewalt war in ihnen eingearbeitet. Außerdem strahlten sie eine negative Aura aus Wut und Hass aus. Sie spürte aber auch, dass es ausnahmen gab, wo das Gefühl nicht ganz so stark war.
    Ihr kam ein Gedanke. Sie flog zurück zu amelie, die sie ja auch beeindrucken musste.
    Lysia besah sich beide Dolche und berührte sie vorsichtig.
    "Nimm lieber den Verzierten, der hat keine negative Ausstrahlung," sagte sie, als wäre das selbstverständlich und sah sie ernst an.

    Lysia sah zum Himmel. Sie hatte keine Ahnung wie lange die Zeitung auf hatte. Aber es würde schwer werden rechtzeitig zu kommen. Diesen Gedanken sprach sie jedoch nicht aus. Sie wusste auch nicht ob sie über einer Liste der Bewohner verfügten. Auch wenn sie es niemanden erzählte, konnte die kleine Feenelfe überhaupt nicht lesen. Im Wald brauchte man diese Fähigkeit auch nicht.
    "Du kannst ansonsten auch selber einer Anfrage veröffentlichen. Vielleicht meldet sich darau dein Vater oder jemand der ihn kennt. Ich weiß aber nicht ob das etwas kostet," sagte sie strahlend. Immer hin war das ihr eigentlicher Gedanke gewesen, auf den sie ziemlich stolz war.