Tara tat schwer daran, ein Lachen zu unterdrücken. Wie einfältig das klang. Kummer mit zwei Gläsern Wein hinwegzuspülen. Waren Händlerinnen tatsächlich so "zartbesaitet" oder war Taras Interpretation davon einfach nur ein wenig übertrieben?
Die Rothaarige täuschte ein Husten vor und drehte sich zur Seite.
"Um euch von meinem.. Kummer zu erzählen, benötige ich schon vorab zwei Gläser Wein." Tara stand auf. Ein einziger Schritt hätte gereicht um ihr Weinglas zu erreichen, aber sie zog es vor, sich einfachnur weit über den Gang zu beugen und sich das Weinglas zu schnappen. Sie setzte das Glas an ihre ungeschminkten Lippen und stürzte den kompletten Inhalt in sich hinein. Dann stellte sie das Glas wieder vor sich und nahm wieder Platz.
"Nun ist es schon etwas besser." Seufzte sie und schenkte Sarandir ein Lächeln. Sie hoffte es war ein anziehendes Lächeln, doch wirkte es bei weitem nicht so herzlich und einladend, wie Taras Lachen normalerweise war.
"Tatsächlich war ich einfach ein wenig zu leichtgläubig. Wißt ihr, wenn euch die große Liebe vorgespielt wird und ihr merkt, dass dies nur hohle Worte sind.. das diese Liebe nicht nur euch geschenkt wird, dann kann einem das tatsächliche Schmerzen zufügen." Tara hielt sich die Hände an ihr Herz. "Größere, als man je für möglich gehalten hat." Erneut senkte die Rothaarige wieder Kopf. Langsam begann ein anderer Plan in ihrem Kopf Gestalt anzunehmen. Wenn sie ihn nicht "verführen" konnte, so würde es vielleicht doch etwas bringen, wenn sie den Edelmann in ihm wachrief. Vielleicht würde er sie nach Hause bringen und dann...
"Aber was erzähle ich euch? Wenn ich den Worten der Magd glauben schenken darf, brecht ihr ja wöchentlich Herzen." Sie seufzte.