kühlendes Korallenriff

  • Kühl durchströmte das blaue Element seine Kiemen. Kräftig und schnell schoss er durch das Wasser. Wie vermisst er es doch hatte. Dies war das Element in dem er geboren worden war, doch er lebte nicht mehr in ihm. Hätte man Darcas gefragt, so hätte er vermutlich zu beginn überhaupt keine Antwort geben können, warum er etwas schwimmen gehen wollte. Immer Tiefer tauchte er hinab und doch erreichen immer noch Sonnenstrahlen seine Haut. Wie angenehm es doch war, hier brannten sie nicht so. Überhaupt dieses Gefühl unter Wasser, die Strömungen welche die Haare schweben ließen, der Druck, welcher die Haut umgab und sich mit jeder Bewegung bemerkbar machte, der Auftrieb, welcher einen fast schwerelos durch einen wirklich 3 dimensionalen Raum gleiten ließ. Die Menschen mit ihren 2 Dimensionen, sie wissen gar nicht, was ihnen entgeht. Ihr Verstand ist viel zu eingeengt in der Luft um zu begreifen wie es ist auch die Höhe nutzen zu können. Für sie geht es immer nur Vorwärts oder Rückwärts. Die Intelligenteren untern ihnen mögen auch noch seitwärts gehen und denken können. Doch nur die wahren Meister, die welche in den Meeren lebten vermochten auch hoch und runter zu gehen. Ja Darcas hatte das Wasser vermisst und leider schon so lange, dass er fast vergessen hatte, wie sehr er es vermisst hatte. Und so schwamm er immer schneller werden weg von der Insel hinaus, nach Vorne. Und in die Tiefe.

  • Es war der 15. Maraskar und Meyleen blickte diesem Tag keineswegs bei bester Laune entgegen. Ein Jahr war vergangen, seit sie ihrer Heimat den Rücken kehrte. Die Erinnerungen von damals drängten sich unnachgiebig in ihre Gedanken, fest entschlossen, sich dort festzusetzen und der Tritonen keine Ruhe zu gönnen. Bereits im Schlaf suchten sie sie heim - Das Gesicht ihrer toten Schwester, die hässlichen Grimassen der Yassalar ...


    Meyleen schloss die Augen, als könne sie damit die Bilder fort scheuchen doch sie blieben. Sie wusste, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte und dieses Wissen entfachte einen Hass in der sonst so friedlichen Tritone. Zornig stieß sie sich mit ihren kräftigen Beinen vom Meeresboden ab und schoss schnell und wendig wie ein Delfin durch das Wasser. Wohin, das wusste sie selbst noch nicht. Doch vielleicht, so wünschte sie, würden ihr andere Meeresbewohner begegnen, die ihr die Ablenkung bieten würden, die sie an diesem Tag brauchte.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Er war schon wieder so lange an Land umhergelaufen, dass er ganz vergessen hatte, wie es war, wenn sein ganzer Körper fühlte. An Land spürt er immer nur die Füße, nur mit ihnen nahm er war, wohin er ging. Doch hier unter Wasser umspülte der Druck seinen gesamten Körper. Alles schien zu merken wohin es ging, alles schien daran beteiligt. Hier unter Wasser merkte er erst wieder, was es bedeutete ein Meereswesen zu sein. Das fast schon berauschende Gefühl im Meer jede Bewegung zu erfühlen, und zwar wirklich jede. Der Fischschwarm der unweit von ihm seinen Weg durch die Meere fortsetzte, ließ ihn jede seiner Richtungsänderungen mitbekommen. Jede ausgelöste Welle traf ihn und zeigte ihm, wo sich jemand bewegte. Doch inzwischen brauchte er doch seine Augen um nachzusehen, was es war, dass sich da bewegte. Doch er war immer noch auch etwas erstaunt, als er es sah, als er sie sah. So oft waren ihm bisher keine Tritonen begegnet. An Land waren sie selten und in der Heimat der Yassalar noch viel seltener und wenn dann meistens tot. Irgendwie weckte sie seine Neugierde. Sie war eine junge Meeresriesin, denn noch war sie nicht so riesig. Mit kleinen schlängelnden Bewegungen pirschte er sich langsam an sie heran. Gute 30m von ihr entfernt hielt er den Abstand. Wohin sie wohl schwamm.

  • Die silbrig schimmerten Fische, welche sie eben noch in einem ruhigen Schwarm begleitet hatten, schienen plötzlich nervös zu werden, denn sie änderten blitzschnell ihre Richtung. Nachdenklich blickte die Tritonen den kleinen Meeresbewohnern hinterher und fragte sich, was diese wohl erschreckt haben mochte. Schnell verebbten die Schwingungen, welche der Fischschwarm ausgelöst hatte doch war da noch etwas anderes. Oder jemand? Eine ständig wachsende Unruhe machte sich in der jungen Tritonin breit, während sie überlegte, anzuhalten oder lieber noch schneller zu schwimmen.
    Doch dann überkam sie ein anderer Gedanke. Sicher war es ihre kleine Freundin ... Kea, die sich einen Spaß daraus machte, sie zu erschrecken. Vielleicht war auch ihr Vater in der Nähe. Langsam verebbte die Unruhe, denn wer sollte es denn sonst sein? Meyleen schalt sich insgeheim für ihre ständigen Ängste, während sie anhielt und sich mit freundlichem Lächeln ihrem Verfolger widmete.
    Doch was ihr da vor Augen kam, ließ ihren Atem stocken. Die Tochter des Meereselfen sah weitaus weniger bedrohlich aus als das Wesen, dessen Anblick sich ihr bot. FEIND!, schoss es ihr durch den Kopf, als sie der dunklen Haut des Yassalar gewahr wurde und ihre Hand tastete nach dem kleinen Dolch, den sie seit ihrem Erlebnis stehts in ihrem Gürtel aus Seetang mit sich trug.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Es grummelte in ihm. Er war zu unvorsichtig, hatte seine Eleganz wohl doch teilweise eingebüßt. Verdammtes Leben an Land. Er war entdeckt worden. Die Tritonin drehte sich zu ihm, sah ihn. Ein weiteres lautloses anschwimmen war wohl nicht mehr nötig. Kurz hielt der Yassalar inne, bewegte sich nicht, schwamm auf der Stelle und beobachtete. Und er musste gestehen, es gefiel ihm, was er sah. Ein Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, während der Rest ein fast schon schelmisches Gesicht formte. Sie hatte Angst, Angst vor dem, was ein Yassalar nun Mal da stellte. Es war eine regelrechte Genugtuung zu sehen, dass sie ihn für einen der gefährlichsten Räuber der Meere hielt, auch wenn er es nur zu einem Teil war. Trotzdem, es freute ihn. Langsam schwomm er weiter auf sie zu. Selbst als sie ihren Dolch ergriff schreckte es ihn nicht ab. Er hatte ja seinen Degen, doch den würde er wohl gar nicht brauchen. Eine angsterfüllte Person war meistens leicht zu überwältigen. Und außerdem, was wollte er schon mit einer Tritonin als Trophäe. In seinem Laden aufhängen? Dies kam bestimmt nicht gut bei den Kunden an und leider brauchte er diese. Er näherte sich bis auf wenige Meter, bevor er wieder auf der Stelle zu schwimmen anfing, weiterhin grinsend.

  • Ohne den Rest des Körpers zu bewegen, suchten Meyleens Augen den Ozean rund um den Yassalar ab. Sie waren nie allein. Nie. Wo hatten sie sich versteckt? Oder haben sie ihn ausgesandt? Doch wozu? Das Flattern ihrer Kiemen ließ nach, als sie beschloss, ihre innere Unruhe zu verbergen. Auch den Griff ihres Dolches ließ sie los. Wäre er alleine, könne sie ihn problemlos damit erledigen doch wollte sie nicht noch weitere Leben auf dem Gewissen haben, gab doch dieser Moment keinen Anlass zu solchen Taten. So richtete sie lediglich ihren Körper gerade, straffte die Schultern und beobachtete den Feind von oben herab mit verschränkten Armen. Keinesfalls würde sie ihm den Rücken kehren. Sein gehässiges Grinsen quittierte die Tritonin ihrerseits mit einem wissenden Nicken ihres Kopfes, während die Mundwinkel abermals zu lächeln begannen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Sie suchte alles ab, sie vermutete wohl noch mehr. Aber was sollten Yassalar Jäger denn schon hier, soweit vor der Küste, hier gab es kaum etwas Interessantes. Darcas schwamm ruhig etwas näher. Er schätzte diese Junge nicht als Gefahr ein, zur Not hätte er ja auch noch seinen Degen. Er kam bis auf drei Meter heran. Sie nickte nur. Sie verbarg die Unruhe hinter einer Maske. Erstaunlich, eine gespielte Ruhe wirkt irgendwie immer steif. Sie war angespannt, er schwamm einmal um sie herum und kam zwei Meter vor hier zum stillstand. Guten Tag junges Ding, hier so allein unterwegs? Seine stimme klang bohrend, gehässig und herablassend. Denn gneau dies war er auch.

  • So angespannt sie auch war, die genauere Betrachtung des Yassalar irritierte sie, waren ihr doch diese Wesen als weiaus schwarzhäutiger bekannt. Doch dieser hier schien weitaus heller. Es gab Geschichten über Yassalar, die für die Liebe mit anderen Wesen bereit waren, ihr Volk zu verraten. War dieses Wesen die Frucht einer solchen Liebe? Bei diesem Gedanken fiel die Anspannung von ihr ab und Meyleen wirkte weitaus ruhiger als noch wenige Augenblicke zuvor. So ließ sie es zu, dass er sie umrundete, auch wenn sie ihm dabei zwangsläufig für kurze Zeit den Rücken kehren musste. Wenig Lust hatte sie, sich zu einer Antwort auf seine Begrüßung herab zu lassen doch man hatte sie Anstand gelehrt also ließ auch sie ihre Stimme vernehmen. "Jetzt nicht mehr ..." Das sollte genügen.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Sie blieb doch sehr ruhig, ja sie schien sich sogar etwas entspannt zu haben. Irgendwie freute es ihn nicht grade. Doch wieso sollte er sie deswegen bestrafen. Ihr Tod brachte ihm ja nun wirklich nichts. Und Tote hatten für gewöhnlich überhaupt keine Angst, die sie hätten zeigen können. langsam wich das grinsen aus seinem Gesicht, ein leichtes Schmunzeln aber blieb. Schließlich traf er nicht oft auf Tritonen.
    Oh, also eine sehr Gesprächige Tritonin seid ihr ja. Sprach er im geschwollenen hochnäsigem Ton, der stark an Sarkasmus angelehnt war. Nun denn, und wohin soll es nun gehen?

  • Mit Genugtuung stellte sie das schwindende Grinsen in seinem Gesicht fest, ließ sich dies jedoch nicht anmerken. Ihre eigenen Gesichtszüge blieben unverändert, während sie nur leicht mit den Flossen schlug, um sich nicht von der Stelle zu rühren.


    Sie nickte anerkennend ob seiner Feststellung, die ihre Gesprächigkeit betraf und zog gelangweilt die Augen gen Meeresoberfläche, als er seiner Fragerei immer noch kein Ende schenken wollte. "Möchtet Ihr mich begleiten?", war ihre gelangweilte Antwort auf seine Erkundigung.

    Wenn Du das Glück suchst
    wirst Du es nicht finden.
    Doch es wird zu Dir kommen
    wenn Du es brauchst

  • Zarte Bewegungen im Wasser waren es, die Kea heute verursachte. Entgegen ihrer sonst so oft vorhandenen Gewohnheit schwamm sie heute geradezu bedächtig und die leichte Strömung trieb sie an, weswegen nicht gar zu starke Körperbewegungen von Nöten waren. Sie genoss die Ruhe und doch - der Geist des Mädchens war hellwach. Die beiden Dolche nah am Körper gehalten. Ohne Bewaffnung wagte Kea sich nicht mehr aus der Sicherheit der Umgebung in der sie mit ihrem Vater lebte. Seitdem sie dort war, war sie kräftiger geworden. Ein wenig älter. Aber sie war und blieb immer noch ein Kind - in den Augen beider Völker denen sie entstammte.


    Abrupt jedoch stoppte das weíßhäutige Mädchen und sah sich um. Etwas war anders. Das Wasser war in Bewegung, es roch anders. Jemand - oder etwas - war in ihrer Nähe. Vorsichtig schwamm Kea an einige Felsen heran und drückte sich in deren Schutz. Nach all den Erlebnissen, die sie bereits in ihren jungen Jahren mit Yassalar gehabt hatte, verließ sie sich nicht mehr darauf das alles gut ging. Nicht nur das ein Yassalar ihre Mutter getötet hatte, nein, auch das Erlebnis mit Misha kurz darauf war einschneidend gewesen. Zwar war sie seither keinem Yassalar mehr begegnet, aber sie war nicht mehr so kindlich-naiv zu glauben, das dies nicht jederzeit geschehen konnte.


    Ihr Vater kümmerte sich liebevoll um sie. Er tat alles was er konnte und sie liebte ihn dafür, auch wenn sie ihm - so wie heute - doch immer wieder entwischte. Er würde sich wohl nie daran gewöhnen, aber sie war nunmal eine kleine Streunerin geworden.
    Vorsichtig sah sie um den Fels herum und erblickte als erstes den Rücken einer Tritonin. Ganz offenbar unterhielt jene sich mit jemandem. Doch diesen Jemand konnte Kea von ihrer Position aus noch nicht sehen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!