Totentanz - Teil 2

  • Auch Asharai wirkte ein wenig skeptisch, als sie die Phiole in der Hand des Adeligen sah und sie hoffte inständig, dass er mehr Vernunft besaß, als es den Anschein hatte. Ergeben seufzte sie leise. Es war nicht zu ändern. Sie würde ihm das Gefäß kaum entwinden können und wenn sie es richtig einschätzte, so wollte auch er diesen Ort lebendig verlassen.


    "Ja, ein Segen wäre wohl keine üble Idee, wenn wir dort hinausgehen. Alles, was uns ein wenig helfen kann, wäre von Vorteil. Und dann sollten wir uns den Ostflügel ansehen und Sisala suchen."

  • Der Priester der Eriadne schaute säuerlich in Richtung des Herrn von Muesig als dieser wie ein ungehobelter Klotz die Phiole an sich riss. "Nun mir scheint, Ihr seid jemand von der ungeduldigen Sorte, dass wird Euch hier nicht viel bringen. Ohne göttlichen Segen wird es sehr schwer auch nur einen der dämonischen Wesen zu vernichten. Die Kraft Eriadnes wird Eurer aller Stärke vergrößern und mit Euren Waffen werdet Ihr in der Lage sein, die Ausgeburten der Hölle zu vernichten. Legt bitte Eure Waffen auf den Tisch, ich werde sie segnen." Narzhul nahm das heiliges Symbol der Eriadne in die rechte Hand und wartete auf die Reaktion der Anwesenden und darauf, dass sie ihre Waffen auf den Tisch legten.

  • Herr von Muesig stoppte, wie von Geisterhand aufgehalten. Was wenn das Priesterling doch recht hatte? Etwas Segen konnte doch nicht...oder doch. Warum zum henker...? Sein Mistrauene kehrte augenblicklich zurück. "Nee, die anderen kannst Du fangen mit Deinen Sprüchen aus dem Lebensratgeber fütr Anfänger, aber nicht mich, den Herrn von Muesig. Du willst meine Waffen segnen? Ja? Dann segene sie jetzt gleich - ohne, dass ich wie andere dämliche Kühe" sein Blick glitt nicht zufälligerweise in Richtung Saniya "meine Bewaffnung einfach so ablege und mich wehrlos vor Dir präsentiere" Klar würde sie wieder nicht reagieren, aber sie musste auch mal lernen, dass man einem selbsternanten Priester nicht stur vertrauen konnte. Ihr Leben war ihm wurscht, aber er wollte nicht wegen dieser Gefühlsduslerin ebenfalls sterben. Jetzt noch nicht, nachdem das Leben noch so viel Annehmlichkeiten bereithielt.


    Na was ist jetzt, wird's bald? Zeit ist...Gold wie wir zu sagen pflegen.

  • Der Junge war nach den Worten des Priesters ein Geist? Dafür war er der Gnomin allerdings ziemlich lebendig vorgekommen. Wenn der andere Geist auch so lebendig war, würde dann im Zweifel auch eine Zwiebel funktionieren um an Tränen zu kommen? Oder brauchte es wohlmöglich andere Tränen? Schmerz, Trauer, Freude? Dianora war definitiv nicht für solche Sachen gemacht. Metalle, Edelsteine, Glas, ja auch Holz und andere Dinge die man bearbeiten und aus denen man mit Intelligenz und Fingerfertigkeit neue Gegenstände formen konnte, das war ihre Welt. Aber nicht dieses ganze Gerede von Geistern und Dämonen.
    Dass der Adelige sich die Phiole schnappte war irgendwie klar gewesen, doch die Gnomin ärgerte es doch. Etwas heftiger als eigentlich gewollt legte sie ihre Armbrust und den Stockdegen auf den Tisch.

  • Die "Damen" waren bewaffnet wie eine Barbarenhorde. Sprachlos blieb Maida der Mund offen stehen. Was veranlasste das sogenannte "schwache" Geschlecht zu einer noblen und an sich harmlosen - anderes war von vornherein nicht anzunehmen gewesen - Einladung eines vornehmen Gastgebers zu den drei T's (Tafel, Tanz und Theater) statt in Spitzenkleid und Handtäschchen in Vollbewaffnung zu gehen wie Soldaten bei einer Kriegserklärung? Wie hatte in den engen Sitzgelegenheiten der Bühnenaufführung eine Armbrust (!) Platz gefunden? Hatte die Dienerschaft des Grafen die Waffen eingesammelt und an der Garderobe verwahrt wie die Mäntel und Umhänge der Gäste als sei es ganz natürlich, dass elegant gekleidete Damen zum Abendessen mit Säbeln erschienen? Maida war bis ins Mark entsetzt. Natürlich trug sie selbst auch eine Waffe bei sich, einen kleinen stilvollen Dolch, doch der steckte verborgen unter den Rockschößen in ihrem Strumpfband, wie es sich für eine Spionin gehörte.


    "Eine Waffe?", entgegnete sie daher pikiert. "Wofür haltet Ihr mich? Für einen Bauerntrampel? Ich gehe doch nicht mit einer Waffe zu einem Dinner! Pfui, wie primitiv. Üblicherweise verlaufen solche Gesellschaften ohne Mord und Totschlag. Doch mir scheint..." Sie ließ den Blick über die bewaffnete Damenschaft gleiten. "...dass einige schon vorher wussten, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugehen würde. Ihr könnt meine Hände segnen, wenn es etwas hilft?"


    Die Cath'shyrr streckte ihre Finger vor, deren Nägel scharf und spitz waren. Maida konnte sich durchaus ohne Waffen zur Wehr setzen.


    "Oder das hier. Sehr nützlich bei hitzigen Angelegenheiten." Sie zückte einen Seidenfächer und fächelte sich Luft zu.

  • "Beim Haufen der Schnapsratte!", entfuhr es Saniya gereizt. "Wenn wir das alles schon vorher gewusst hätten, wäre sicher die Mehrheit von uns überhaupt nicht hier!", zischte sie weiter. "Wenn Ihr schlau gewesen wärd, hättet Ihr Euch vorhin in der Waffenkammer ebenfalls ausgestattet". Doch dann schwieg Saniya. Diese ach so feinen Herrschaften schienen ohnehin nicht so recht zu verstehen, worum es hier ging. Oder sie wollten es nicht verstehen.

  • "Ah, die Waffenkammer, natürlich. Der Raum mit der riesigen Blutlache. Den habe ich tatsächlich ausgespeichert", gab Maida freimütig zu und fächelte unbekümmert weiter vor ihrem Gesicht herum. Diese weißhaarige Volksgenossin führte eine Redensart wie eine Gossenhure. Entsetzlich. "Kein Grund schlechte Laune zu verbreiten, Verehrteste. Entspannt Euch. Der ehrenwerte Herr von Muesig hat alles im Griff. Die Phiole und auch die ganze Situation hier, nicht wahr, mein Lieber?"


    Mit einem koketten Lächeln drehte sie sich zu ihm hin. "Sollen wir Euch begleiten oder geht Ihr schon einmal vor?"

  • Über diese Ausdrucksweise ließ sich nur die Nase rümpfen. Fast glaubte man auch besagten Haufen auch noch dünstend zu riechen. Schockierend welcher Vulfgärsprache sich das einfache Volk befleissigte, wenn es glaubt alleine unter sich zu sein. Eigentlich, sehr eigentlich, wollte er eine beschwichtigende, ausweichende Antwort geben. Aber während der Geist noch überlegte und formulierte, trat das Mundwerk schon in Gang: "Wenn dieser drollige Spassmacher mit seiner Jahrmarktsnummer endlich fertig ist, bin ich geneigt als Zuvürderster den Fuss in feindliches Territorium zu stellen." Gespreizter ging es kaum mehr.


    Dieses Lächeln...ihm war augenblicklich klar: für dieses Lächeln würde er noch Gesetze übertreten, nein - brechen. "Gnädiges Fräuelein, wenn man mich so sehr becircet, werde ich jedweden Weg für Euch vorbeschreiten." Auch wenn ich Dich jetzt viel lieber küssen würde...diesen Gedanken gab er aber nicht preis. Von seinen Gedanken konnte man keine Ahnung haben. Weder ließen seine Worte eine derartige Interpretation zu, noch war seinen Gesichtszügen etwas zu entnehmen. Nur, man hätte Maida auch eine Spur kürzer betrachten können...die anderen nahm er in diesem Moment nicht wahr.


    Sein Unruhe ob der langen Vorbereitungszeit nahm zu und seine Geduld war schon lange überzogen.

  • Csaria legte ihre Waffen auf den Tisch. Sie schenkte den anderen Damen ein Lächeln, nachdem sie trocken zu dem Herrn sagte:" Eine gute Idee, dass ihr vorangeht."

  • Asharai trat an den Tisch und legte Rapier und Pistole auf der Oberfläche ab, bevor sie zurücktrat und das Geschehen auf sich wirken ließ. Langsam beschlich sie das Gefühl, sich im falschen Theaterstück zu befinden. Wenn es auf diese Weise weiterging, würden sie nicht die Untoten jagen, sondern einander. Aus irgendeinem Grunde waren es die Streitereien, die das Geschehen dominierten, nicht die bevorstehende Aufgabe. Beinahe konnte man glauben, dass sie nicht in tödlicher Gefahr schwebten, sondern alle zum Spaß hier zusammengekommen waren.


    Sie seufzte leise und rieb sich die schmerzenden Schläfen, ohne sich in den Konflikt einzumischen. Ihr Gesichtsausdruck war mürrisch und verschlossen. Es war ihr gleichgültig, wer voranging. Wenn es dem Rothaarigen so sehr daran gelegen war, den Helden zu spielen, würde sie ihn keineswegs aufhalten.

  • Der Eriadne Priester Narzhul beachtete die Gruppe nicht mehr. Sein rechter Arm hielt das heilige Symbol seines Glaubens in Richtung der Waffen der Gruppe, die auf dem Tisch lagen. Sein Blick war auf die Instrumente des Kampfes gerichtet, fest und unbeirrt. Dann begann er einen leisen Singsang, für die Anwesenden nicht zu verstehen aber scheinbar verstand das Glaubenssymbol in seiner Hand was Narzhul von sich gab.
    Es begann sanft und warm zu glühen wie das Licht der Sonne, deren direkter Anblick den Bewohnern der Insel unter den mächtigen Fluten des Ozeans schon lange nicht mehr mit ihren eigenen Augen gesehen hatten. Das Glühen wurde mit jeder Sekunde stärker, schließlich so stark das man die Hand, welche das Amulett hielt, nicht mehr erkennen konnte.
    Dann plötzlich schossen mehrere glühende Strahlen aus dem heiligen Symbol heraus und fuhren in die Waffen hinein. Das Licht des Amuletts erlosch aber die Waffen die von den Strahlen getroffen worden waren, schimmerten in goldenem, angenehm warmen Licht.
    "Es ist vollbracht, jetzt solltet Ihr in der Lage sein, jegliches Wesen des Bösen zu zerstören. Möge Eriadne Euch in der dunkelsten Stunde der Not zur Seite stehen und Euch erlauben, dass Böse in seine Schranken zu weisen."
    Narzhul machte eine einladende Handbewegung in Richtung der Waffen, lächelte dabei schwach und setzte sich schließlich hin. "Verzeiht aber dieser Segen kostet einiges an Energie, ich muss mich ein wenig ausruhen. Ich wünsche Euch Alles Glück dieser Welt und kommt heil wieder zurück!"

  • Yarea hatte stumm im Hintergrund gestanden und die Gespräche der Anwesenden verfolgt. Mehr als einmal hatte sie sich auf die Zunge gebissen, die spitzen Nägel in ihre weichen Handflächen gebohrt und war sich beinahe auf die Zehen gestanden im Bemühen, nicht die Beherrschung zu verlieren und diesem lächerlichen Adligen einmal so richtig den Kopf zu waschen. Natürlich hatte er nicht nur Unrecht, ja, vieles von dem was er in so absolut unmöglicher Weise von sich gab hatte in sich ein Körnchen Wahrheit oder wenigstens berechtigten Zweifel. Aber seine unproduktive und schlimmer noch unkonstruktive Haltung brachten sie zur Weissglut. Mit einem lauten Knall hatte sie den silbernen Dolch aus der Waffenkammer auf den Tisch geknallt.


    "Der ehrenwerte Herr von Müsig hat alles im Griff", die Cath schnaubte ungläubig durch die Nase. Im Ernst? In diesem Moment schämte sie sich beinahe ein wenig, auch eine Cath zu sein. Dieses Frauenzimmer konnte das doch nicht wirklich ernst meinen?


    Die nächsten Worte dieses aufgeblasenen Rothaarigen brachten das Fass dann endgültig zum Überlaufen. Ohne ein Wort baute sich die Cath vor dem grösseren Menschen auf und verpasste ihm eine klatschende Ohrfeige. Vielleicht kam er ja dadurch wieder zu Besinnung.
    Mit einer schnellen, eleganten Bewegung schnappte sie sich ihren gesegneten Dolch und liess ihn wieder in ihrem Kleid verschwinden. Dann bleckte sie die Zähne. "Und jetzt geht bitte voran, wie Ihr so nett angeboten habt." Trotz der bedrohlichen Haltung blieb ihre Stimme zuckersüss. "Ach und.. da das hier für euch beide ja sowieso nur ein lustiges Spiel ist.. geht bitte etwas zügig, so dass ihr genügend weit vor mir seid wenn euer Blut fliesst. Ich möchte mir nicht meine hübschen Röcke beschmutzen.. Ihr versteht das sicherlich, nicht war?" wandte sie sich an Maida.

  • Dianora beobachtete den Segen des Priesters und nahm anschließend etwas zögerlich ihr Waffen wieder vom Tisch. Ganz geheuer war ihr das nicht, aber wenn es helfen sollte würde sie sich gewiss nicht beschweren. Den Stockdegen hängte sie sich griffbereit an den Gürtel und kontrollierte nochmal ihre Armbrust als ihr die Worte der Cath'shyrr ins Ohr drangen. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. An etwas ähnliches hatte sie auch schon gedacht, doch die Gewohnheit einen möglicherweise finanzstarken Kunden nicht zu verprellen hatte ihr den Mund verschlossen. Sie wartete gespannt, ob der rothaarige nun tatsächlich voranstürmen würde oder ob ihn der Gedanke an herumstreunende Ratten vielleicht davon abhalten würde.

  • Seine Blicke sagten mehr als seine Worte. Sie hatte ihn an der Angel. Maida frohlockte innerlich. Hoffentlich war dieser unselige Abend bald vorbei und sie konnte an einem Wiedersehen mit Herrn von Muesig basteln. Dass die restlichen Anwesenden anders dachten war ihr egal. Sie verdiente ihren Lebensunterhalt mit Informationen über die Mächtigen und Reichen und nicht damit, vom Rest der Bevölkerung gemocht zu werden. Dass die weißhaarige Cath allerdings so weit ging, dem vorlauten Herrn eine ordentliche Tachtel zu verpassen...


    Erschrocken sog Maida die Luft zwischen die Zähne und hielt den Atem an. Für einen Moment war der Herr von Muesig zu verdattert um sofort zu reagieren, also nutzte sie die Pause zu einer Erwiderung.


    "Ganz mein Gedanke. Blutflecken sind geradezu ruinös für zartes Gewebe. Sehr edles Material übrigens, Verehrteste. Das Kleid steht Euch fantastisch. Wo kauft Ihr ein?"


    So unauffällig wie möglich schob sie sich knapp an der Weißhaarigen vorbei und flüsterte der Cath dabei ins Ohr. "Ihr fangt das ganz falsch an. Der Kerl ist doch längst weich wie Butter. Gebt einem Mann das Gefühl, er wäre der Größte, und er tut alles was Ihr wollt. Warum die Arbeit selbst tun, wenn er es für uns erledigen kann?"


    Maida schmunzelte und zwinkerte der Cath zu, ehe sie sich mit einem leisen Aufschrei um den Herrn von Muesig kümmerte, dessen Wange inzwischen rot anschwoll.


    "Du liebe Güte, wie konnte so etwas passieren? Ihr seid doch hoffentlich nicht verletzt? Oh, Ihr Ärmster, tut es weh? Soll ich einen Medicus rufen lassen oder fühlt Ihr euch trotzdem stark genug, dem Geist die Stirn zu bieten? Je eher wir diesen Alptraum hinter uns haben, desto schneller können wir uns wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen."


    Sie strich dem armen Mann zart über die rote Backe und lächelte aufmunternd. Ihr Blick verhieß so manches für das Ende dieses Tages.

  • Patsch...eine der Schreckhexen hatte es tatsächlich gewagt Hand an ihn zu legen. Maida pfiff irgendwie durch die Zähne. Er auch.
    "Was werde ich?" fragte er nach einer schieren Ewigkeit, während als er sich die brennende Backe hielt. Das Miststück konnte stärker zulangen, als ihm lieb sein konnte. Oder war seine blütenzarte Haut keinen Handkontakt mehr gewöhnt. Ein kurzer Aufschrei erklang.


    "Für solche Krawallschachteln werde ich keinen Finger..." da strichen ihm auch schon zartere Finger über die Wange, mit Worten wie honiglicher Balsam...


    Maida wusste wie man geschundene, wunde Flecken behandelt. Friedliche Stimmung nahm anstelle der grolligen Erregung Platz. Wie gerne hätte er auch nmoch ein wenig gekuschelt...erschrack aber beim Wort 'Medicus'. "Was, diese blassierten Dilletanten? Nein,nein, niemals...natürlich kann ich die Stirn" und reckte demonstartiv das Kinn voran. Maidas verheißungsvoller Blick verfehlte ihre Wirkung nicht. Da vergass er ganz, dass er sich an dieser unbeherrschten Yarea ordentlich rächen wollte.


    Dass er nun keine gesegnete Waffe sein eigen nannte, entging ihm in diesem ganzen Trubel, vollkommen.

  • Csaria steckte gerade ihre Waffen an ihren Platz als sie das klatschende Geräusch vernahm. Sie wandte sich in die Richtung und erkannte rasch die Situation. Mitgefühl hatte sie keines.....aber sie hatte auch schon andere Sachen gesehen ohne eine Regung zu verspüren.
    Sie steckte als letztes die Schleuder ein. "Nun gehen wir." sie machte eine einladende Geste, denn es war nicht von Nöten, dass sie vorging. "Danke, Herr Priester," verabschiedete sie sich vor erst von dem Mann.

  • Der Priester der Eriadne konnte sich ein verschmitztes Grinsen nicht verkneifen, als er mitbekam wie der Mann mit den roten Haaren eine schallende Ohrfeige bekam. Dann wurde er aber wieder sehr schnell ernst. "Nun, einen Medicus werdet Ihr in diesen Gemäuern nicht finden," wandte er sich an Maida. "Falls Ihr es noch nicht realisiert habt, dass hier ist kein Schauspiel oder eine Illusion, dass hier ist blutige Realität. Wenn Ihr nicht alle zusammen arbeitet, werdet Ihr nicht mehr als Lebender dieses Anwesen verlassen, sondern entweder von den Untoten lebendig gefressen oder selbst ein Mitglied der toten Armee." Die Stimme des Priesters war ernst und voller Sorge. "Nun geht und viel Glück, ich warte hier auf Euch und hoffe, dass Eriadne ihre Gnade über Eure Köpfe ausschüttet und Ihr die Tränen findet, damit wir diesen Spuk gemeinsam ein für alle male beenden können." Mit diesen Worten machte er eine geradezu einladende Geste in Richtung der Tür zu den Kellergängen.

  • Der Priester kapierte aber auch gar nichts. Hier ging es nicht darum, ob sich in diesem Gemäuer ein Medicus finden ließ. Du liebe Güte, hielt sie der Kerl für beschränkt? Nun gut, sie wollte dem Mönch nachsehen, dass er von Frauen schlichtweg keine Ahnung hatte und von weiblicher Taktik erst recht nicht. Damit stand er den meisten der hier anwesenden Damen in nichts nach. Ihre Geschlechtsgenossinnen benahmen sich, als ob sie bisher in völliger Abgeschiedenheit vom anderen Geschlecht dahin vegetiert hätten. Hoffentlich war der Herr von Muesig jetzt nicht vergrämt und schritt wacker voraus.


    "Werter Herr", erklärte die Cath'shyrr dem Priester rundheraus. "Ob blutig oder nicht, macht Euch um mich nur keine Sorgen. Ich weiß sehr gut, was auf dem Spiel steht." Gold, Antiquitäten und einen reichen Gönner galt es zu erobern. Was kümmerten sie da ein paar Geister und Untote. Wer vor gar nicht so vielen Jahren die stinkenden Ratten in der Gosse beneidet hatte, den schreckte gar nichts mehr.


    "Ich folge Euch auf dem Fuß und decke Euren schicken Rücken", versprach Maida dem Herrn von Muesig tapfer und vertrauensvoll. "Wohlan, zeigen wir diesem Dilettanten wie unsereins..." Womit sie den Adel an sich, aber natürlich keineswegs sich selbst meinte. "...derlei Probleme angeht und zu lösen versteht."


    Kurz lächelte sie in die Runde der schwer bewaffneten Damen, klappte sie den Fächer zusammen, dehnte unauffällig ihrer Krallen und tastete nach dem Dolch unter ihrem Rock. Eine grazile Geste mit der Rechten, ein zartes Fächeln in Richtung Ausgang, sollte andeuten, dass es Zeit war aufzubrechen.

  • Der Schla....würde er diese Respektlosigkeit keinesfalls durchgehen lassen. "Das gibt ein Nachspiel, sei Dir dessen gewiss" giftete er in Richtung von Yarea, die Fäuste geballt, aber erhob sie nicht.
    Viel drängender war ein anders Problem momentan: er sollte voran! Das ging gar nicht. Adelige haben ihre Adjutanten, Diener, Büttel, die das für einem übernehmen. Er musste was tun.
    "Gut, gut, dass Ihr mich an meinen Rücken erinnert, Maida. Sehr gut! Ich nämlich ein ganz" er presste dramaitisch die Beine zueinander "dringliches Problem. Ich müsste mal für kleine Adelige. Ihr wollt bestimmt nicht, dass ich vorauseile und Ihr meine ...Fahne in Eure Nase gelangt. Die Speisen, die wir egreicht bekamen, waren, äh.... pikant. Und wir sollen ja nah beieinander bleiben" er grinste sein unschuldigstes Lächeln, dessen er habhaft werden konnte. "Die Sache duldet wirklch keienn Auschub!"

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