Totentanz - Teil 2

  • Maida hakte sich bei ihm unter. Es gibt unangenehmere Dinge im Leben. Ihr schmeichelnder Tonfall tat ein Übriges. Herr von Muesig hat nun einmal eine Schwäche für so etwas. "Nein, alleine kann ich Euch nicht lassen mit den ganzen Verrückten...Dämonen und Geschmeiß" Wen er mit Gesschmeiß meinte, führte er lieber nicht näher aus.


    "Ja, schauen wir uns ein wenig...." weiter kam er nicht, denn da, ja, genau da, bewegte sich etwas. Dieses 'Etwas' war doch nicht....Doch, doch, war es, eine blutüberströmte, abgetrennte Hand bewegte sich mit aller Zeit der Welt auf dem Boden. Angst, er doch nicht. Während eine einen Schrei ausstieß, eine panische Saniya mit einem Rapier wild in der Gegend rumfuchtelte...sagte Maida - nichts. Stille. Sie entglitt aus seinem angewinkelten Arm und kippte stumm und wenig elegant aus den Latschen. Jetzt,, jetzt, jetzt, schlägt meine heldenmutigen Stunde, dachte er. Denken ist eines, handeln etwas ganz Anderes. Denn ob er es sich eingestehne wollte oder nicht, auch ihn ergriff dieses unbestimmte Gefühl, Angst zu haben. Mächtig Schiß sogar. Trotzdem Angst ist kein Grund nicht ritterlich zu handeln.


    Bevor die strauchelnde Maida vollkommen auf dem Boden aufschlagen konnte, warf der Adelige seine Pfoten dazwischen, bekam sie zu fassen oder zumindest ein Teil des Kleides. Ob da was gerissen ist, war in der Hektik und dem Lärm nicht auszumachen. Jedenfalls stoppte sein Eingreifen den feien Fall. Wie eine leblose Puppe, eine schöne Puppe, dachte Herr von Muesig. Obwohl Maida bestimmt kein schwergewicht war, leicht war sie deswegen auch nicht. Was sollte er jetzt machen?


    Er versuchte sie mit einer Hand zu halten und sich mit der anderen seine teure! Jacke auszuziehen. Als er es endlich mit etlichen Verrenkungen geschaft hatte, warf er sie zu Boden. Nein, nicht Maida, die Jacke und legte anschließend die eingedämmerte Maida drauf. Zum Tätscheln der Wangen kam er nicht mehr, weil mit der Hand und Yarea schine etwas vorzugehen.

  • Das Stocken von Muesigs Rede alarmierte Maida. Ein Schrei und eine hysterische mit ihrer Waffe fuchtelnde Cath lenkten Maidas Blick weg von der Wand, in der sie eine weitere Illusion vermutete. Eine blutige, abgehackte Gliedmaße huschte über den Boden, wie eine fünfbeinige Spinne. Es verschlug der Cath'shyrr die Sprache. Wortlos starrte sie das "Ding" an. Gedanken wirbelten durch ihren Kopf. Von Geistern und Untoten war die Rede gewesen. War das alles doch kein Schauspiel? Oder ein derart perfekt inszeniertes, dass man die Fäden der Marionette nirgendwo entdecken konnte. Doch das Blut, das roch echt und...


    ...Schwärze....

  • Yarea warf Maida ein unschuldiges Lächeln zu. "Ach ihr wisst ja, wie das mit uns Frauenzimmern so ist. Wir können uns einfach nicht kontrollieren." Sie zwinkerte ihr zu und folgte dann den anderen durch die scheinbare Wand. Der Untergrund dahinter war seltsam weich. Einen Moment lang klopfte ihr Herz schneller, bevor sie bemerkte, dass sie nur auf Moos stand. Der ganze Gang war voll damit.


    Yarea stand beinahe zuhinterst im Trupp und bemerkte die Hand gar nicht, bis die Gnomin aufschrie und Maida plötzlich umkippte. "Was zum..." begann die Weisshaarige. Mit schnellen Schritten trat sie nach vorne und suchte den Boden ab. Da krabbelte eine Hand scheinbar gemütlich vor sich hin. Über und über mit Blut bedeckt. Wie appetitlich.


    Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihr, dass der Herr von Müsig Maida inzwischen auf seine Jacke gebettet hatte. Wie nicht anders zu erwarten sah aber auch er eher blass aus. Von ihren Gefährten schien nur die Blonde nicht in Schreckstarre verfallen zu sein. Doch auch Sanyia hieb mit ihrem Rapier nur die Luft vor ihr in Stücke.


    "Lasst mich mal vorbei. Und stecht mich bitte nicht," sie packte die Blonde an der Schulter, während sie ihren Dolch aus dem Ärmel gleiten liess. Sie beobachtete die näherkommende Hand einen kurzen Moment lang, dann sprang sie geschmeidig nach vorn und rammte den silbernen, gesegneten Dolch mitten in den Handrücken und nagelte sie am Boden fest. Ein letztes Zucken der Fingern, dann erschlaffte das Ding endlich. Mit einem Ruck zog Yarea den Dolch heraus und liess ihn wieder verschwinden, nachdem sie ihm am Moos halbwegs sauber gewischt hatte.


    "Können wir weiter?"

  • Dianora blickte die Cath'shyrr halb beeindruckt, halb beschämt an. Diese Hand war anscheinend nicht sonderlich gefährlich gewesen. Warum hatte sie nicht selbst nach ihrem Degen gegriffen um dieser den garaus zu machen?
    "Wenn ihr wisst wie wir die Dame dort wieder in einen selbstbewegungsfähigen Zustand versetzen bin ich geneigt diese Frage mit ja zu beantworten," meinte sie zu Yarea und deutete auf die am Boden liegende Maida.

  • Csaria wurde in ungewohnter Heftigkeit wieder von diesem Gefühl gepackt. Es ließ ihre Hände zittern. Regungslos blieb sie, doch vor allem um ihren Gefühlen nach zu spüren, zu verstehen. Die Hand ließ sie dabei nicht aus den Augen und? als diese aufgespießt wurde, fiel das Gefühl sofort von ihr ab. Amgst.
    "Bei uns gibt es dafür einen einfachen Weg," antwortete sie und ging zu Maida. Sie versetzte der Frau je einen Klaps auf die und rechte Wange ohne all zu viel Kraft zu verwenden. Danach richtete sie sich zügig wieder auf. Die Leute reagierte recht unteschiedlich auf diese Vorgehensweise.

  • Die Hand begann langsam aber sicher zu zerfallen, nachdem sie ihr unheiliges Leben ausgehaucht hatte. Innerhalb weniger Augenblicke löste sich das Fleisch auf und zerfiel zu Staub und Nichts deutete mehr auf die Existenz eines animierten Körperteils hin. Ein eiskalter Windstoss zog durch den Gang und erzeugte eine fröstelnde Atmosphäre.


    "So so, Ihr habt also einen meiner kleinen Diener vernichtet. Gut, endlich wieder jemand, der es wagt mit mir zu spielen. Bisher war alles so langweilig und ich hatte schon die Hoffnung aufgegeben, einige würdige Individuen zu finden, die nicht sofort aufgeben. Gut. Sehr gut. Ich freue mich sehr darauf, nein, ich brenne förmlich bei dem Gedanken, mit Euch ein köstliches Spiel zu spielen. Hahahahhhaaaah. Ja endlich wieder spielen!"


    Dann war der Spuk vorbei und die Gruppe mit sich alleine.

  • Ein Blick auf Maida - sie schnaufte noch. Also alles in Ordnung. Dann sah er zu wie sich Yarea mit der blutigen Hand anlegte. Und auch wenn er es nieeee zugeben würde, ein wenig Respekt hatte er vor dem mutigen Auftritt.


    Unterdessen wandte Shiai einen uralten Bauerntrick an, um Maida wieder zur Besinnung zu bringen. Das wird bestimmt klappen, die hat einen Rossnatur, war sich Herr von Mueisg sicher und hatte er seine eigene Theorie ob Maidas Konstitution.


    Vor seinen Augen zerfiel die eben noch so Furcht einflößende Hand zu nichts als Staub.


    Dann erhob sich diese Stimme, die im lakonisch, satiregeschwängerten Tonfall plauderte, so als wären sie auf einer Landpartie zu einem Picknick unterwegs.
    "Lach Du nur, Du damischer Operettengeist. Zeig Dich und Dir ergeht es wie Deinem Diener." Eine Friedensangebot hört sich anders an, eher war das als Kampfansage zu werten


    Er drehte sich zu den anderen: "Der will's nicht anders, als auf die harte Weise. Ich glaube, hier werden wir nicht fündig werden. Wir müssen wohl noch weiter."

  • Ein Schlag auf die Wangen, nur unterbewusst wahrgenommen. Maida schreckte auf, fuchtelte wild mit den Armen um sich und schlug die Augen auf. Starr blieb sie liegen und blinzelte. Wie...? Irgendetwas stimmte bei der Anordnung der Wände nicht. Eine Person befand sich über ihr, die sich gerade abwandte. Die Schwarzhaarige. Über ihr? Maida drehte den Kopf. Sie lag auf dem Boden! Hastig richtete sich in eine sitzende Stellung auf und blickte irritiert um sich. Wieso, zum Kuckuck, lag sie auf der Jacke des Herrn von Muesig auf dem weichen Moos? Was hatte sie verpasst?!


    Das blutige Händchen kam ihr in den Sinn, doch davon war inzwischen nichts mehr zu sehen. Einbildung. Ihre überreizten Nerven hatten ihr wohl einen Streich gespielt. Vermutlich der Kreislauf. Zu wenig gegessen und getrunken. Eine Maida Ser'Afina kippte nicht einfach grundlos um. Sie stöhnte, legte sich prüfend die Hand an die Stirn - nein, sie fieberte nicht - und streckte schließlich die zarten Finger in Richtung des Rothaarigen aus.


    "Verehrtster, Herr von Muesig, wären Sie so freundlich, bitte, mir hoch zu helfen. Mir ist ein wenig schwindlig. Ich glaube, mein Kleid ist zu eng geschnürt."

  • Der Bauerntrick funktionierte tatsächlich, was Herr von Muesig mit einem erfreuten 'Oho' quittierte.


    Die wieder zum Leben erwachte Maida richtete sich schnell auf, stöhnte, vergaß aber nicht sich prüfend umzublicken.
    Und streckte ihm die Hände entgegen. Soviel Entgegenkommen konnte er nicht widerstehen. Wollte er auch gar nicht.


    "Teuerste" hatte er wirklich 'Teuereste' gesagt?, "die Modetorheit, verzeiht, aber um den Männern die Taille einer Wespe vorzugaukeln, nimmt wirklich immer desperatere Formen an. Wobei ihr nichts zu vergaukeln habt, und glaubt mir, mein Blick hat die Erfahrung. Eine aufgeblähte Körpermitte, die es zu kaschieren gälte, nennt Ihr nicht Euer Eigen." Er glaubte ja eher, dass die Enge obenrum schuld war. "Ihr sollte Euren... also ...Brustkorb mehr Freiheit gewähren, damit ihr kräftiger ein- und ausatmen könnt." Nie im Leben kam Herr von Muesig darauf, warum Maida wirklich umgekippt war.
    "Tut mir wirklich leid, aber eine besseres Wams war in der Eile Euren Abdrift halbwegs zu mildern nicht aufzutreiben." ergriff die Hand entschlossen und zog die Schöne hoch. Wobei er sich mehr Zeit als nötig ließ, aber wenn einem solche Einblicke geboten werden, genießt man den Augenblick möglichst lange, intensiv und ausgiebig.

  • Er war ein reizender Schmeichler. Maida genoss die Bewunderung des Herrn von Muesig und schnurrte genussvoll. Völlig unabsichtlich - natürlich - räkelte sie sich ein wenig, während sie der Rothaarige auf die Beine hoch zog, und reckte ihr Dekolleté seinem Blick entgegen. Erst als die Cath'shyrr aufrecht stand, zupfte sie den Ausschnitt zurecht bis sie wieder salonfähig war, richtete ihr Haar - das war ja völlig durcheinander geraten -, und glättete die Rockfalten so gut es in der Eile eben ging.


    "Du liebe Güte, ich bin völlig zerknittert. Zum Glück hat Euer teures Wams das Malheur ein wenig gemildert und Grasflecken auf dem Stoff verhindert. Welch vollendeter Kavalier Ihr doch seid, Verehrtester." Maida schmachtete Herrn von Muesig geradezu an. "Was wäre bloß ohne Euch gewesen! Ich hätte mir womöglich den Kopf gestoßen oder das Steißbein geprellt. Nicht auszudenken."


    Sie vermied es ein "Mein Held" anzufügen, das wäre gar zu dick aufgetragen gewesen.


    "Und Ihr denkt wirklich, ich sollte das Kleid oben rum... nun also, das geht doch nicht... in der Öffentlichkeit. Ihr seid mir aber ein ganz Schlimmer." Sie kicherte, als wäre sie verlegen, und wandte sich rasch dem eigentlichen Problem zu. Dem Geisterhaus. Maida reckte das Kinn und stieß kräftig die Luft aus, als wäre sie nicht gerade erst aus einer Ohnmacht erwacht.


    "Nun denn, was stehen wir hier herum. Ich will heute auch noch mal nach Hause kommen. Allmählich dauert mir dieser Abend doch ein wenig zu lange."

  • Der Schlag auf die Wange schien Wirkung zu zeigen. Nicht elegant, aber zweckmäßig. Dianora machte sich im Geiste eine entsprechende Notiz. Mit dem festen Vorhaben sich von dem nächsten eigenständig herumkrabbelnden (oder auch hüpfenden, schwimmenden, ...) Körperteil nicht wieder so einen großen Schrecken einjagen zu lassen machte sie sich mit den anderen wieder auf den Weg, den moosbewachsenen Gang entlang.

  • Csaria beachtete das Geschwafel der Beiden nicht weiter. Nachdem sie keine Beschwerde von Maida zu befürchten brauchte, wandte sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe zu. Und schon erklang eine Stimme.
    "Das klingt unheilvoll und er scheint genau zu wissen wo wir sind und was wir machen... Dennoch wir sollten weiter." Auch Csaria ging den Gang weiter.

  • Die feinen Härchen auf Yareas Nacken hatten sich beim Klang der Stimme aufgestellt, die Cath unterdrückte ein Schaudern. Mit einem wütend grollendem Knurren starrte sie den Gang hinunter. Nur ganz langsam entspannte sie die zur Klaue gekrümmte Hand wieder und drehte sich zu den anderen um.


    "Wenn wir den Vollidioten finden, möchte ich ihn verbrennen. Dann brennt er wirklich. Nur nicht vor Freude.", murrte die Weisshaarige. Nachdem sie bemerkte, dass nun auch Maida wieder bei Bewusstsein war und bereits in alter Manier mit dem Adligen schäkerte, drehte sie sich um und ging raschen Schrittes den Gang hinunter. Langsam riss ihr der Geduldsfaden und das drückende Gemäuer tat sein übriges.

  • Der Gang führte weiter in das Innere des Anwesens bis er vor einer sichtlich massiven Tür endete. Irgendwie war es hier auch ein wenig luftiger. Von irgendwo kam ein stetiger Luftzug welcher kühle Luft mit sich führte. Auch roch es hier ein wenig strenger, ja streng, nach Schimmel und auch etwas faulig. Ja so wie der Geruch von verfaultem Fleisch. Ein unangenehmer Geruch welcher den Anwesenden in die Nase stieg und dieser Geruch kam von jenseits der Tür.

  • Langsam aber stetig verkam des guten Herrn von Muesigs Gardarobe. Er machte sich in Gedanken schon einen Vermerk, dass er nach dieser Episode hier einen Termin beim Coiffeur und beim höfischen Herrenausstatter dringend benötigte. Und beim Bader, der seine Darmangelegenheiten...


    Er war gerade beim Thema Magen, als es ihn selben zu heben begann. Was zum des Totengräbers Bart, was roch denn da wie die Senkgruben in der Vorstadt? Nein, schlimmer! Das waren nicht nur vergorene menschliche Ausscheidungen, die da die Nasenwände vibrieren ließen. Fleisch, das langsam in die Verwesung fällt...es reckte ihn, aber er hatte bereits seinen kompletten Magen entleert. Nur noch scharfe Magensäure stieg empor. Röcheln, Husten. Nicht zu ertragen. Die Hand zum Hosensack und er presste ein parfümiertes Tuch vor sein Riechorgan. Doch Verwesung schlägt Wohlgeruch um Längen.


    "Da hinter *würg* der *würg* Tür" so wie er es herauswürgte, sollte verdeutlicht werden, er würde die Tür nicht öffnen wollen. Der Luftzug, der dem Adeligen nicht entgangen war, schaffte leider so gar keine Linderung dieser Tortur.

  • Schon wieder eine Tür. Im ganzen Gebäude wimmelte es geradezu von Türen. Diese hier schien ein wenig undicht zu sein, denn es war ungewöhnlich zugig. Was bedeuten konnte, dass sich dahinter ein Ausgang befand. Womöglich ein Friedhof mit Leichenhalle, dem Gestank nach zu urteilen. Maida rümpfte die Nase. Zwar kannte sie solche Ausdünstungen von der Gosse, in der ihr Vater sie nach seinem gewaltsamen Tod zurückgelassen hatte, doch der hier herrschende Gestank ähnelte uraltem Gammelfleisch.


    Die Reaktion des Herrn von Muesig erinnerte sie daran, dass sie ein verwöhntes Dämchen spielte und nun passenderweise erneut in Ohnmacht sinken sollte. Doch es widerstrebte ihr zutiefst noch einmal zu Boden zu sinken, auch wenn es diesmal nur vorgegaukelt wäre. Also täuschte sie ein ersticktes Keuchen vor, entriss mit einem Dankeswort dem ehrenwerten Herrn das parfümierte Tuch, um es sich selbst vor die Nase zu pressen, und taumelte ein paar schwache Schritte von der Tür weg.


    "Bei Emular, was riecht denn hier so streng? Sind wir hier bei den Latrinen gelandet?"

  • Csaria dachte bei dem Geruch sofort an ein verwesendes Tier. Sie hielt den Dolch bereit und stand knapp hinter Saniya uum ihr helfend zur Seite springen zu können. Ihre ganze Konzentration war nach vorne gerichtet und sie lauschte.

  • Es waren langsame, schlurfende Schritte hinter der Tür zu vernehmen. Ein lautes, gurgelndes Seufzen drang an die Ohren der Gruppe vor der Tür, welche Saniya nun öffnete. Der Geruch, jetzt nicht mehr von der Tür aufgehalten, konnte sein verfaulendes Aroma nun noch stärker an die Geruchsorgane der Lebenden verteilen. Der Raum selber war schummrig erleuchtet durch das Licht von Öllampen oder Kerzen, welche an der Wand festgemacht waren. Durch das Licht konnte man den Verursacher der Geräusche erkennen.
    Eindeutig ein Mann von stattlicher Figur, jedenfalls in seinem früheren Leben, denn die einstmals vornehme Kleidung war dreckig, wimmelte von Löchern und schien irgendwie in Bewegung zu sein. Der rechte Arm hing schlaff herab, die Hand fehlte an diesem Arm. Der Kopf war kahl, keinerlei Haar daran, dafür schimmerte an einigen Stellen der blanke Knochen der Schädeldecke hindurch. Wieder ein lautes Stöhnen, dann drehte sich die Gestalt langsam um in die Richtung der nun offenen Tür.

  • Nun wurde auch Saniya der Gestank zuwider und sie hielt leicht würgend eine Hand vor Nase und Mund, während die andere Hand sich vorsichtshalber an das Rapier an ihrer Seite heran tastete. Sie musterte den Mann. Ob ihm diese Hand gehört hatte? "Wer seid Ihr?" Saniya gab sich Mühe, ihre Stimme fest klingen zu lassen, während sie sich dem Mann langsam näherte. Sie war sich nicht sicher was schlimmer war. Sein Anblick oder Gestank? Oder beides? Auf jeden Fall stieg eine unangenehme Übelkeit in Saniya auf.

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