Totentanz - Teil 2

  • Unter Saniyas Führerschaft - so sah es aus Muesigs Warte aus - erreichten sie eine 3 Türen Stelle. Mal was anderes. Natürlich setzte sofort wieder diese Pseudo-Mitarbeiter-Befragung ein. Frage 10 Leut und Du erhälst 11 Meinungen. Ja, auch bei 3 Türen. Doch Herr von Muesig hatten die Faxen dicke.


    "Fräulein Saniya, so Leid es mit tut, aber meine Meinung werde ich nicht kundtun. Ich wurde für jede einzelne meiner Entscheidungen, so richtig sie sich auch nachträglich herausgestellt haben, kritisiert bis auf die Knochen. Zerrissen und verhöhnt´. Ja, auch Ihr habt mit beißender, mich zutiefst verletzender Kritik nicht Haus gehalten. Kurzum, macht Euren Sch.... einmal alleine" die sollten nur spüren, dass man mit einem Herrn von Muesig so nicht verfahren konnte und wie man auf seine Fähigkeiten angewiesen war.


    Die Einzige, die ihn verstand, zumindest ansatzweise, war Maida und so sagte er nur an sie gewandt: "Ach, sage Sie diesen Backpflaumen, sie sollten erst einmal nicht ihren großen Br... Herzen folgen, sondern ihre ach so hoch getragenen Nasen verwenden, weil wenn das wieder so eine Stinktüte ist, riecht man den ja meilenweit"

  • Was immer zwischen den Damen und Herrn von Muesig vorgefallen war, ehe sie - Maida - zu der Gruppe gestoßen war, es schien schwerwiegend gewesen zu sein. Der Rothaarige gab sich verschnupft. Seinen Worten würde bestimmt der nächste Konflikt folgen, denn keine Frau ließ sich solche Herablassung ungestraft an den Kopf werfen. Üblicherweise amüsierte sich Maida köstlich, wenn die Fetzen folgen, doch inzwischen hatte sie darauf keine Lust mehr. Sie wollte Gold sehen und dann nach Hause in ihr weiches, kuscheliges Bettchen.


    "Verehrtester, ich muss Euch Recht geben, denn schon mein Großvater pflegte zu sagen: Da wo es stinkt, da lasse dich keinesfalls nieder. Wir können ja die linke Tür öffnen und eine Nase voll nehmen, ehe wir eintreten. Zumindest wäre es gut zu wissen, ob wir den Rücken frei haben, ehe wir blindlings durch die so einladend offene rechte Tür stürmen."


    Als Spionin hätte sie zuerst den mittleren Weg kontrolliert, ob dieser versperrt war. Denn falls die Untoten Klinken drücken konnten, war die Gefahr groß sie plötzlich im Rücken zu haben. Während sich der Weiberhaufen um die linke Tür kümmerte, würde sie so unauffällig wie möglich die Schnalle der Mitteltür prüfen...


    ...um festzustellen, dass diese keineswegs abgeschlossen war. Um jeder Gefahr auszuweichen beschloss Maida, den Rest des Weges weder die Erste noch die Letzte der Gruppe zu sein.

  • "Auch wenn es eine mögliche Falle ist. Wir sollten trotzdem nachschauen bevor uns etwas aus der Dunkelheit überrascht." Den nervigen Mann beachtete sie nicht weiter und näherte sich vorsichtig dem scheinbar leeren Raum. Langsam, wachsam trat sie ein, lauschte und sah vor jedem Schritt auf den Boden, schaute sich dann wieder um. Den Degen aus der Waffenkammer hielt sie vor sich.

  • Wer sagte denn, dass ich ausgerechnet auf Eure Meinung einen Wert lege, lieber Herr von Muesig?
    Diese Frage schoss Saniya unverzüglich durch den Kopf doch sprach sie sie nicht aus. Stattdessen zog sie lediglich stumm eine Augenbraue in die Richtung des Rothaarigen nach oben und ignorierte von diesem Augenblick an alles, was er und seine gute Freundin von sich gaben. Lieber widmete sie ihre Aufmerksamkeit Csaria, die durchaus der Meinung war, sie sollten dennoch einen Blick hinter die offene Tür werfen. Nun gut ... Saniya zog vorsichtig ihr Rapier und folgte Csaria. Sicher war sicher. Doch vorsichtshalber blieb sie mitten im Türrahmen stehen für den Fall, dass diese Tür plötzlich hinter ihnen zu schlug und sie nicht mehr heraus konnten. Hier konnte man schließlich nie wissen. Das Rapier jedoch hielt sie jederzeit angriffsbereit in die Höhe.

  • Csaria und Saniya stellten fest, dass der Raum wirklich leer war, ja leergefegt konnte man sagen. Der Raum war etwa 10 Schritt lang und halb so breit. Am Ende ging eine Wendeltreppe, breit genug für eine Person, nach Oben. Die Luft in diesem Raum war recht frisch und es war auch keinerlei Staubschicht zu sehen.


    Hinter der Tür, welche Maida heimlich und erfolgreich getestet hatte, wurde das Stöhnen lauter. Etwas fiel dort polternd auf den Boden. Schlurfende Schritte näherten sich der Tür.

  • Saniya betrachtete den leeren Raum, bis ihre Blicke an der Wendeltreppe hängen blieben. Langsam trat sie darauf zu und spähte nach oben. Ging es hier nach draußen? Etwas ratlos zuckte sie mit den Schultern. So viele mögliche Wege ... Doch welchen sollten sie nehmen? "Hier ist noch eine Wendeltreppe", rief sie laut genug, damit nicht nur Csaria sondern auch der Rest der Gruppe ihre Stimme vernehmen konnte.

  • Hinter der Tür polterte es. Mist, diese Untoten hatten offenbar bemerkt, dass sich jemand auf dem Gang befand. Es war dringend notwendig, das Weite zu suchen. Aus dem leeren Raum rechts, hinter der offenen Tür, ertönte ein "Hier ist noch eine Wendeltreppe."


    "Na, wunderbar. Herr von Muesig, Verehrtester, es ist an der Zeit diesen grässlichen Ort zu verlassen. Ich bin so frei und eile voraus. Euer Heldenmut wird es sich ohnehin nicht nehmen lassen, den Rücken von uns Damen zu decken."


    Und flugs war die Cath'shyrr hinter Shaniya und Csaria geeilt.


    "Nun denn, verehrte Damen", wedelte Maida mit der Hand, als wolle sie die weißhaarige Cath die Treppe hinauf scheuchen. "Dann lasst uns sehen, was sich am anderen Ende befindet. Husch husch, ehe sich noch jemand vordrängelt."


    Mit gespitzten Ohren horchte sie auf das Schlurfen, das auf die Entfernung nur noch leise an ihren Ohren drang, und schielte über die Schulter - was man vermeintlich für einen Blick auf den Herrn von Muesig halten konnte.

  • Seine Weigerung mit den anderen durchzuhecheln, was sie denn nun tun sollten, verhallte ohne Reaktion. Schon komisch. Muesig provozierte und niemand reagierte. Okay, sie konnten ihn eh alle mal - den Schuh aufblasen, wie er so sagte. Einen hatte er ja noch.
    Herr von Muesig machte eine abschließende, ordinär abfällige Geste murmelte etwas von frigiden, unausgeglichenen Schlafzimmer-Schnepfen, aber das bekam wohl auch kaum jemand mit.
    Nachdem das durch und klar war, blieb noch genügend Zeit sich um die aktuellen Vorgänge zu kümmern.
    Der Großteil interessierte sich für die rechte Tür, die offenstehende. Nur Maida...nein, falsch, auch sie folgte der Meute. Kurz hatte es so ausgesehen, als würde sie die mittlere der Türen ansteuern. Irrtum, was auch ihre Worte bestätigten. "Nein...ja...nat...ür....lich" stotterte er zurück. Wenig selbst davon überzeugt, allerdings noch weniger überzeugend.


    Dann hörte Herr von Muesig schlurfende Schritte oder es hörte sich an wie schlurfende Schritte. Bevor er sich fragen konnte, wer den jetzt wieder etwas von ihm wollte ging das Geschehen schon weiter. Leider sah er sich diesem Geschehen näher als es ihm lieb sein konnte.

  • Drei Türen. Drei. Nicht eine. Nicht ein Weg, ein Gang, eine klare Richtung. Drei verdammte Türen. Innerlich stellte sich die Cath bereits auf eine zermürbende Diskussion ein. Doch alles ging erstaunlich schnell. Nur der noble Rothaarige murmelte irgendetwas unverständliches vor sich hin.


    "Ach, seid doch ehrlich, Ihr hättet gegen die meisten anwesenden Schnepfen nichts einzuwenden, wenn sie tatsächlich in Eurem Schlafzimmer wären", Yarea ging lachend an dem Herrn von Müsig vorbei und folgte den anderen die Wendeltreppe nach oben.

  • Bei Yareas Worten runzelte Csaria kurz die Stirn. Sie konnte ihren Worten kaum glauben schenken. Und auf einmal schienen sich alle für die Wendeltreppe entschieden haben.
    "Ich frage mich, warum ausgerechnet hier es sauberer ist...." sagte sie, während ihre Schritte sie nach oben führten.

  • Dianora war eine zeitlang hinter den anderen hergelaufen. Die Wendeltreppe machte durchaus einen passablen Eindruck und gegen staubfreie Bereiche hatte die Gnomin im Grunde nun wirklich nichts einzuwenden. In ihrer Werkstatt war ihr Staub ein Graus, aber hier war hier nicht so ganz klar was sie davon halten sollte. Während sie die Treppe hochstieg fragte sie sich wieder warum Menschen ihre Treppenstufen nicht auch mal an Gnomengröße anpassen konnten.

  • Auf das Handgewedel Maidas hin setzte sich Saniya in Gang, die Wendeltreppe hinauf zu treten. Nicht, dass sie sich von der anderen Cath'Shyrr gerne Befehle erteilen ließ aber sie stand nun einmal als erstes an der Wendeltreppe also machte es - nun da alle anderen es wohl ratsam fanden diese Treppe zu erkunden - nun einmal Sinn, wenn sie als Erstes da hinauf stieg. Dies tat sie allerdings nicht, ohne ihr Rapier jederzeit griffbereit zu haben. Es war sehr sauber hier. Zu sauber ...

  • Die Wendeltreppe, deren Stufen aus Stein waren, endete nach circa fünf Metern vor einer geöffneten Tür. Dahinter befand sich ein heller Raum, dessen Wände mit Regalwänden bestückt waren, welche ab und an durch vergitterte Fenster unterbrochen wurden. Die Regale waren gefüllt mit Büchern. Eine Menge Bücher, tausende, der Besitzer mußte ein regelrechter Büchernarr sein.
    Mehrere aus sichtlich edlem Holz gefertigte Tische waren im Raum verteilt, dazu gehörte immer ein massiver Stuhl, dessen Sitzfläche aus dunklem Leder war und zum Sitzen einlud. Am anderen Ende der offensichtlichen Bibliothek war eine weitere Tür. Sie war zu.


    Von Unten aus dem Gang drang ein polterndes Geräusch an die Ohren der Gruppe. Ein recht aggressiv klingendes "Uuuuäääääh" war zu vernehmen.

  • Die Menge an Büchern war schon beeindruckend, auch wenn sich dort vermutlich nur wenige Werke finden würde die Dianora in ihrer Werkstatt helfen konnten. Sie wollte schon zum nächsten Bücherregal hinübergehen als der "Schrei" von unten erklang. Erschrocken zuckte sie zusammen und drehte sich zur Tür um um diese sofort zu schließen wenn der letzte im Raum war. Dabei schaute sie auch ob ein Schlüssel im Schloss steckte.

  • So unrecht hatte diese Yarea nun auch wieder nicht. Ja, in seinem Schlafzimmer wären ihm diese Schnepfen alle willkommen, ausnahmslos und sah ihr noch sehnsüchtig hinterher.


    Doch er musste aufpassen, dass er auf den Steinstufen nicht ausglitt. Als er am Ender Wendeltreppe angelangt war, lag in wenigen Meter Entfernung eine Tür (wieder einmal), die sich dieses Mal als geöffnet herausstellte.
    Er betrat - wohl als Letzter - den Raum, den er sofort mit seinen Augen absucht. Schriftstücke, Bücherrücken. Aber und Aberzählige. So viel Bücher hatte er noch niemals in seinem Leben gesehen. Im Gegensatz zu seiner Schwester hielt er lesen für keine Straftat. Mehrmals hatte sie sich abfällig geäußert. Das schmälerte aber seine Bewunderung für sie keinen Deut.


    Dann erspähten seine suchenden Augen das Möbiliar. Die Tische sahen edel aus, wahrscheinliche eine billige Imitation, aber gut gemacht. Und dann der Stuhl. Instinktiv spürte der Adelige, dass mit diesem Stuhl etwas nicht stimmen konnte. Warum? Darum!


    "Auf diesen Stuhl, auf den bestimmt schon mehrere gefurzt haben, so wie das Leder aussieht, werde ich mein edeles Hinterteil nicht niederlassen." sprachs und schwang sich mit Schwung auf einen der Tisch um sich daruf zu setzen. "Zeit für ein kleines Heierchen" aber ein plötzliches Rumoren und ein Schrei - keine Hilferuf, eher angriffig. Nichts da mit ausruhen und innehalten. Mal sehen wie die anderen reagieren würden. Ah Dianora sperrte gleich mal die Türe zu. Sehr umsicht, fand Herr van Muesig. "Sehr gut, ich sperre auch immer hinter mir ab, wenn ich nicht gestört sein will. Der gemeine Pöbel muss nicht alles beaugapfeln, aber das versteht sowieso niemand. Maida, leistet mir doch hier auf dem Tisch gesellschaft." Das war keine Frage, klang aber auch nicht herrisch. Eher eine Bitte.

  • Am Ende der Wendeltreppe erwarteten sie... Bücher. Unzählige Bände, alles voll davon, von oben bis unten. Maida war keine Liebhaberin dieser muffigen, vollgekritzelten Pergamentblätter. Da bekam man Kopfschmerzen von bloßen Hinsehen.


    "Es wundert mich keineswegs, dass die Fenster vergittert sind", stellte sie trocken fest. "Bei der gewaltigen Herausforderung all diese Schmöker zu lesen würde sich ein jeder freiwillig aus dem Fenster stürzen."


    Das Mobiliar war hübsch und entsprach wohl dem einer Bibliothek. Einzelne Stühle zu je einem Tisch. Das dicke Leder auf der Sitzfläche war auch nötig, um sich beim stundenlangen Lesen nicht den zarten Hintern platt zu drücken. Warum sich der Herr von Muesig stattdessen ausgerechnet auf eine harte Tischfläche niederließ konnte mit seiner fadenscheinigen Rechtfertigung nicht erklärt werden. Seine Einladung, nehmen ihm Platz zu nehmen, ließ sie eine ihrer Augenbrauen die Stirn hinauf schieben.


    "Aber, Verehrtester, auf diesem harten Mobiliar? Ich weiß nicht recht. Was hier fehlt ist ein Diwan. Ihr wisst schon, dieses moderne Sitzmöbel, auf dem man auch liegend speisen kann. Ein wenig unbequem zwar, weil man den Ellbogen aufstützen muss. Dabei soll es gar nicht so modern sein, sondern uralt. Eine Chaiselongue oder ein Kanapee, das wäre wirklich bequem. Ich frage mich, was die Leute an diesen unmöglichen Bibliotheksstühlen finden. Lesen kann man doch auch im Liegen. Naja, man kann nicht alles haben... Eure ehrenwerte Gesellschaft kann ohnehin durch nichts beeinträchtigt werden, werter Herr von Muesig."


    Mit einem Schmunzeln ließ sich Maida neben dem Rothaarigen an der Tischkante nieder. "Und wer getraut sich nun durch die nächste Tür zu blicken?", fragte sie mit einem gelangweilten Gähnen hinter vorgehaltener Hand in die Damenrunde. "Allmählich wäre mir ein Bett lieber als dieses Katz- und Mausspiel."

  • Etwas knallte gegen die eben verschlossene Tür. Es war wie ein harter Schlag, nicht gerade ein sanftes Klopfen. Wieder dieses Stöhnen dass hinter der Tür an die Ohren der Gruppe drang. Unheimlich und dann wieder ein Schlag aber die Tür war zum Glück aus recht massivem Holz, das würde sicherlich eine Zeit dauern, bis die Tür durch die Schläge aufgehen würde.

  • "Ich denke wir sollten hier nicht all zu lange verweilen," meinte Dianora zu den anderen als der Schlag die Tür traf. Auch wenn es ihr in den Fingern juckte sich die Bücher mal genauer anzusehen schritt sie doch auf die gegenüberliegende Tür zu und überprüfte ob diese verschlossen oder nur geschlossen war.

  • Csaria beachtete die Beiden nicht weiter, sondern prüfte, ob sich die Stühle dafür eignen würden, die Tür durch unterhaken beim Turgriff oder davor stellen von 2-3 Stühlen noch sicherer zu machen. "Ich denke du hast recht. Kommen wir so einfach durch die Tür?"

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