Ein Zimmer im Seeviertel .....

  • Pietsch kicherte frech "Nicht besonders groß, oder ?" reckte die Nase empor und hielt Tári's kühlen Blick mit einem Auge. Unwillig schnickte das Pony mit dann mit dem Kopf, aber einen Moment lang war nichts mehr von ihm zu sehen oder zu hören. "Und was soll ich dann da ?" klang es dann in Tári's Kopf - noch weit entfernt von freundlich, aber auch nicht mehr ganz so zickig wie zuvor.
    Ratlos sah Tamrin zu wie Tári nach der verbalen Attacke gegen Corrin wieder dieses kleine Miststück von Pferd musterte. Irgendetwas tat sie da...... ob sie mit Pietsch dasselbe tat wie mit den Eichhörnchen ? fragte sich der junge Mann ungläubig. "Wenn ich störe ..... ich kann auch draußen warten ?" fragte er mit bemühter Belustigung, die er nicht empfand und betrachtete interessiert, wie Corrin's Gesicht Farbe und Ausdruck gleichzeitig wechselte. "Oh nein! Nein! NEIN!" protestierte der Junge mit hochrotem Kopf. "Ich war das überhaupt nicht. Nie würde ich......" "Kleiner schmutziger Lügner!" quiekte das Pony und schnappte in Corrin's Richtung. "Bestimmt war er's doch!"

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Ein wenig irritiert zog Tári die Augenbrauen zusammen. Dieses Pony... Wo kam es nur her? So etwas hatte sie auch noch nicht erlebt. Es mäkelte woran genau? Und die Frage... 'Dich wälzen, nach Belieben laufen und frisches Gras zupfen und wenn du dich mit den anderen verstehst kannst du sicherlich auch zu der Herde und dich mit ihnen austoben...' Dass die Halbelfe dem Pony das erklären musste, tat ihr irgendwie leid. Wusste Pietsch wirklich nicht, was man auf so einer großen Fläche tun sollte als Pony? Wenn er dort wäre, würde er es wissen. Dessen war sie sich gewiss. Tári wand den Blick zu Tamrin und lächelte ihn liebevoll an. "Du störst mich nicht." Dann wechselte sie zu Corrin, sah wie dieser rot anlief und war erneut überfordert. Er fühlte sich ertappt? Konnte das sein? Pietsch war überzeugt davon, dass er es gewesen war. Bestimmt nicht alleine, denn Jungs mussten sich gegenseitig immer Mut machen und sich voreinander beweisen. Tári hatte keine Lust das nun mit Corrin auszudiskutieren. Sie war nicht für ihn verantwortlich. Aber das Pony... "Sei nicht so.", knurrte Tári den Bengel an und sah dann Hilfesuchend zu ihrem jungen Verlobten. "Kannst du ihm nicht erklären, dass man so etwas nicht tut?", bat sie ihn. "Es ist kein Wunder, dass Pietsch so garstig ist, wenn er geärgert wird...." Ein rügender Blick auf den Jungen.

  • Er störte sie nicht. Das war ..... nett. Tamrin zog eine Braue empor, während er Tári musterte. Ihr Lächeln.... wärmte ihm das Herz. Aber irgendwie.... irgendwas war hier trotzdem ganz entschieden faul. Selbst Pietsch schien die junge Frau genau zu mustern, er hielt still - was wirklich ein seltener Anblick war, jedenfalls solange er nicht vor seinem Karren angeschirrt war - und nur seine kleinen Ohren spielten hin und her im Haarwust. "Andere ?" der Kopf zuckte höher. "Was für.... andere ?" erkundigte es sich mit unverhohlenem Misstrauen und schwieg sich darüber aus, was er ansonsten von dem Bild hielt. Corrin hingegen starrte Tári an und schnappte - fast zeitgleich mit Pietsch - nach Luft. Die knurrte tatsächlich!! Von wegen Einbildung ..... gut gut.... gerade wollte er sich von dem Schreck erholen als ihm gleich noch einmal die Augen aus den Höhlen springen wollten. WAS .... sprach die da jetzt mit Tamrin ? Als ob der.... Corrin wurde etwas zappelig. Tamrin war in Ordnung, aber Corrin wollte auf gar keinen Fall um seinen Heldenplatz in diesem Abenteuer gebracht werden. Nicht wegen.... mit gerümpfter Nase blickte er zu dem schmutzigen Pony. "Heee - kommt schon, Leute. Ich war's wirklich nicht!" Corrin zauderte, setzte dann eine Unschuldsmiene auf und blickte bittend zu Tamrin, der Tári ansah. Und dabei irgendwie leicht bescheuert aussah, befand Corrin im Stillen für sich. Tamrin's Mundwinkel zuckten unmerklich. In seinem Kopf versuchte er, Tári zu folgen. Pietsch war garstig, wenn er geärgert wurde ? Nach Tamrin's Erfahrung war Pietsch auch garstig, wenn er nicht geärgert wurde. Er war sich jedenfalls keiner Schuld bewusst. Aber es schien auch um Corrin zu gehen .... der sich gerade den Anschein eines Chorknaben gab, wie der junge Mann leicht amüsiert feststellte. "Liebling - das will ich gern tun." sagte er mit begütigendem Lächeln. "Was genau soll er nicht tun ?" Seiner Erfahrung nach hielt der Junge immer reichlich Abstand zu den garstigen Hufen und Zähnen.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

    Einmal editiert, zuletzt von Tamrin ()

  • Irgendwie lief hier etwas gewaltig schief und Tári konnte nicht ermitteln was es nun genau sein konnte. SIE musste einem Pferd, wenn auch einem sehr kleinen erklären, was es mit Auslauf und anderen seiner Art zu tun hatte? War es denn nicht zumindest als Fohlen einmal so gehalten worden, dass er das noch kennen musste. 'Na andere wie du. Aber du kannst auch eine Fläche nur für dich haben...' Danach sah sie erneut Corrin an. Sie war fest davon überzeugt, dass er log. Und wenn hier nicht so viele Gerüche in der Luft hängen würden, und sie nicht dieses Tuch vor der Nase hätte, wüsste sie es mit Sicherheit. Selbst eine Lüge konnte man anhand ihres Geruchs entlarven. Aber warum log er? Die junge Frau musterte Corrin von Kopf bis Fuss. Pietsch hatte keinen Grund und bislang ist ihr noch kein Tier unter gekommen, das gelogen hätte... Sie hasste diese zwischenmenschlichen Belange, es machte immer alles so kompliziert, zumindest für sie. Tamrin mochte Corrin, das war offensichtlich. Tári hätte gut auf den Bengel verzichten können, dennoch klopfe es leise an ihrem Hinterkopf, dass er durchaus nützlich sein konnte. Ja so lange er dicht halten würde vielleicht. Tári atmete tief durch und rieb sich eine Stelle am Rücken. Jene Vergleichbare, die Pietsch noch immer Schmerzen bereitete. Vielleicht war es keine so gute Idee hier her zu kommen. Das Pony tat ihr leid, nur würde sie für dieses Tier etwas tun können? Tári überlegte wie sie Tarmin erzählen konnte, was Corrin nicht mehr tun sollte, ohne groß in Erklärungsnot zu kommen. Sie überlegte ob sie nicht auch etwas Diplomatie dem frechen Kerl gegenüber walten lassen konnte... Mit einem Mal schmerzte ihr der Kopf vor lauter Gedanken. Wie einfach war es sich im Wald durchzuschlagen gegen dieses hier. Tári seufzte schwer und sah dann ihren Liebsten an, innig und liebevoll. Nein, sie wollte nicht allein im Wald sein. Nicht einmal mit all den Tieren um sie herum...
    "Tiere werden nicht so garstig geboren.", begann sie dann langsam und betont sachlich zu erklären. "Ihr Verhalten beruht auf Erfahrungen die sie machen, so wie bei uns auch. Wenn uns ständig jemand ärgert, können wir diesen über kurz oder lang nicht mehr leiden... Oder wenn wir Schuhe anziehen, die an den Füßen drücken und sie wund werden lassen, wollen wir diese nicht mehr anziehen. Verständlich, oder?" Eigentlich erklärte Tári das nicht wirklich Tamrin, denn bei ihm ging sie davon aus, dass er genau weiß was sich gehört und was nicht. "Pietsch wurde von Jungen geärgert." Die Halbelfe verstummte, denn ein: Er hat es mir gesagt, an dieser Stelle würden nur Fragen von Corrins Seite her aufwerfen. Sofern er nicht schon genug davon hatte. "Und das Geschirr passt ihm nicht. Du hast dich um die Wunden gekümmert, nicht wahr? Aber er weiß, dass dieses Geschirr Schmerz für ihn bedeutet.... Und er kann sich hier gar nicht wohl fühlen... So einsam und allein...und angebunden... Wie würdet ihr euch so weggesperrt vorkommen?" Tári hielt inne. Das war viel mehr als sie eigentlich sagen wollte. Aber sie liebte den Anblick der edlen Tiere wie sie sich frei über die Koppeln bewegten oder aber auch jene die gerne und voller Eifer unter dem Sattel arbeiteten... Aber dieses Pony hier, dieser Anblick schmerzte sie tief. Es war Welten davon weg...

  • "Wie ich ?" die Wand des Verschlags erzitterte erneut unter zornigen runden Ponyhufen. "Gibt keine wie mich, Wandlerin!" quiekte es empört, die Ohren flogen wild vor und zurück. "Nur vollgefressene, bequem gewordene Strohköpfe, die widerliche kleine Wänste durch die Gegend tragen....." schnickte eine kleine Nase boshaft empor ".... bis die zu groß und zu fett geworden sind und dafür dann mit Steinen werfen!!!" Tamrin und Corrin traten gleichzeitig etwas erschrocken einen Schritt zurück, da Pietsch bei den letzten Worten wutschnaubend fast aus dem Verschlag heraus zu klettern schien. Und während Tamrin sich unverzüglich bemühte, seiner Verlobten wieder zu zuhören, wurde Corrin's Leidensmiene immer triefender. Das lief hier gerade alles total falsch !! Die Blonde redete und redete und er verstand kein Wort - das konnte nix Gutes sein. Vielleicht sollte er sich Pietsch zum Fraß vorwerfen, vielleicht hätte sie dann Mitleid..... inmitten seines Selbstmitleids erinnerte der Junge sich rechtzeitig wieder daran, dass doch eigentlich er sie retten wollte.... WIESO hörte die mit dem Reden gar nicht mehr auf ?? Er sah zu ihrem Mieter. Was würde da jetzt kommen ?
    Tamrin's Augen hatten Tári keine Sekunde losgelassen - wenn man von der Ponyattacke absah zumindest. Zunächst nickte er, wenn auch kaum merklich, so doch verstehend. Die Worte erinnerten den jungen Mann an die einfühlsame freundliche Art seiner Mutter..... so so geärgert! Von Jungen.... Tamrin runzelte die Stirn. Unangenehmes und Zurechtweisung schien irgendwie Männersache zu sein, so war es bei ihm Zuhause auch gewesen..... meistens. Und an die wenigen Male, wo es anders gewesen war, dachte er lieber nicht. Er nickte mit dem Kopf leicht in Corrin's Richtung. "Und er war einer der Jungen ?" fragte er vorsichtshalber nach. Weniger, weil er es bezweifelte - aber um etwas Zeit zu gewinnen. Dann nickte er mit leicht unwillig verzogenem Gesicht. "Ja, ich dachte mir schon, dass das Riemenzeug nicht gut sitzt. Weil es aufgescheuert ist überall." Dieses Mal nickte er zu Pietsch hinüber. "Es ist nur kein anderes da. Ich habs mit Polstern versucht ... aber, na ja..." erklärte er bedauernd und sah Tári etwas hilflos an. "Alles hier drinnen müsste einmal gründlich gesäubert werden." Gerade war Tamrin sehr froh darüber, dass er mit Tári elfisch sprechen konnte und Corrin sie nicht verstehen konnte. "Und es gibt in der Stadt keine Wiesen auf die Pferde gehen können."

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Nun konnte Tári Pietsch nicht mehr folgen. 'Hör endlich auf dich so aufzuführen!', schnauzte sie das Pony an. 'Es reicht! Ich versuche mich hier für dich einzusetzen und du hast Recht. Ich habe noch NIE ein Ponys oder ein Pferd erlebt, welches so garstig ist, wie du. Und glaube mir, ich habe schon so einige kennengelernt.' Am liebsten würde Tári ihrerseits gegen die Bretter treten, nur…so ganz ohne Schuhwerk konnte das sehr schmerzhaft werden. Das fiel ihr gerade noch ein, ehe sie ihrem Gedanken nachkommen konnte. Immerhin Tamrin verstand was sie sagen wollte, er hörte ihr zu, aber etwas anderes kam auch nicht in Frage… Tári nickte leicht auf Tamrins Frage. „So hab ich es verstanden.“ Wenn das Pony die Wahrheit sagt. Irgendwie war es seltsam… Die Augen der Halbelfe schweiften in dem kleinen Verschlag umher. Oh nein, das würde sicher nicht ausreichen, nur was ließe sich da schon tun? Es war nicht ihr Pony und sie konnte von den Leuten auch schlecht erwarten, dass sie alles gaben, nur um…. Das Herz wurde ihr schwer. Stadt und Tiere passte einfach nicht zusammen. Tamrin sagte warum. „Vielleicht könnte Pietsch ja ab und zu auf eine unserer Koppeln kommen und sich etwas austoben? Meinst du sein Besitzer könnte das erlauben?“, fragte sie vorsichtig. Zu dem Geschirr fiel ihr nicht gleich etwas ein. Und eigentlich hatten sie doch gerade andere Probleme, als dieses Pony da. Aber… Noch immer brannte Tári der Rücken und der Drang wurde mit jeder Minute größer diesen engen Raum zu verlassen. Dieses garstige Pony, Pony sein zu lassen… Aber…sie stand noch immer an Ort und Stelle und sah den jungen Mann fragend an.

  • "Kennengelernt...." schnaubte es höhnisch. "Kennengelernt.....Ach ja ? hast Du das, Wandlerin ? Weißt Du was?" der schmutzige Ponyhintern drehte sich nun wieselflink Tári zu. "DITO!!" und die Bretterwand erzitterte erneut heftig bei dem letzten Wort.
    Tamrin machte eine unkontrollierte Bewegung in Richtung seiner Verlobten als es fast so aussah als ob sie sich ihrerseits auf das Pony stürzen wollte und Corrin sperrte nur Augen und Mund auf. "Vielleicht..." Tamrin räusperte sich energisch. "Vielleicht beruhigen wir uns alle wieder ein wenig, ja ?" Irritiert stellte er fest, dass er langsam sprach als ob die Worte auch an Pietsch..... nein. Lächerlich! Aber Corrin sah ihn zumindest an und Tamrin bildete sich gerade gern selber ein, dass es zumindest auf Farren's Sohn einen positiven Einfluss gehabt hatte. Der junge Mann suchte nach den richtigen Worten und sprach dann ernst und ruhig. "Hast Du Pietsch erzürnt, Corrin ?" da Tári seine Frage leider nicht beantwortet hatte. Sie wirkte aufgebracht und aufgewühlt und Tamrin trat näher zu ihr - wenn auch mit wachsamen Augen Richtung Verschlag. "Danach müsste ich Meister Nyram fragen." erklärte er bemüht ruhig. "Wenn es Dir wichtig ist, will ich das gern tun, Tári."
    Corrin überlegte fieberhaft wie der Lage ungeschoren zu entkommen war und gerade fand er Liebesgeschnulze auch überhaupt nicht nervig oder albern. Immerhin lenkte es die Aufmerksamkeit weg von ihm...... das war sooo .... blöd. Klar machte er mit seinen Kumpels Unfug und manchmal gehörten auch Streiche mit Steinen dazu. Es war urkomisch, wenn so ein reicher Pinkel in den Dreck flog.... oder eben mal ein Karren durch die Gassen tobte.... und es ging doch gar nicht darum, das Pferd zu ärgern...... oder ? "Erzürnt..." gluckste es im Verschlag. "... der Lulatsch wieder...." aber es klang tatsächlich eher belustig als vor Zorn sprühend.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Tári runzelte die Stirn und war gewaltig überfordert mit der Situation. Sie wünscht sich und Tamrin weit fort von hier. Am besten in den entlegensten Winkel dieser Insel. Weg von ihrer Tante, dem Bengel und diesem seltsamen Pony. Hunger würden sie nicht leiden müssen, denn sie war eine geschickte Jägerin. Die einsame Hütte im Wald, ihres Mütterchens kam ihr in den Sinn. Nur als sie versuchte sich Tamrin darin vorzustellen, gelang es ihr nicht. Er würde dort nie so glücklich sein, wie sie es einst gewesen war. Er war immerhin hier, um etwas aus sich zu machen. Er hat seine Familie verlassen und war bei dem Wald vor der Stadt, irgendwie aus dem Nichts aufgetaucht.
    Sie wusste gerade gar nichts mehr und sah Tamrin etwas verloren an. Natürlich wollte sie, dass das Pony die Möglichkeit bekam sich so zu bewegen wie es das gern tun wollte, aber sie war sich nicht sicher, ob Pietsch das auch wollte. Sie verstand dieses seltsame Ding einfach nicht. Da war jeder wilde Wolf oder Bär ein besserer 'Gesprächspartner', als Pietsch. Vor dem kleinen Pferd musste man sich wohl eher noch auf einen Baum retten, als vor einem ganzen Wolfsrudel. Tári versuchte sich etwas zu entspannen, versuchte innere Ruhe zu finden und die Kraft die man ihr doch mit auf den Weg gegeben hatte. Was brachte diese 'Gabe', wenn sie bei dem erstbesten Pony versagte? Aber vielleicht verlor sie diese auch? Vielleicht lag es an der letzten Nacht? Daran, dass Tamrin ihr wichtiger ist, als der Ruf und die Freiheit in der Natur. Immerhin war sie zu ihm geflohen und nicht... War das nun der Preis den sie dafür zahlen musste? Und wäre es so schlimm?
    Eine wirkliche Antwort auf ihre Fragen hatte sie nicht, aber sie verstand das Pony noch und er sie....gut er verstand auch Tamrin, wie er gerade unter Beweis stellte, aber Tarmin hörte das Pony nicht.... Und es nannte sie immer Wandlerin... Es dauerte bis Tári reagierte, irgendwie bekam sie ihre Gedanken trotz allem nicht sortiert. Vielleicht war das Pony eine Aufgabe für einen späteren Zeitpunkt? Die Halbelfe zog die Schultern empor. "Vielle icht sollten wir einfach erstmal los? Pietsch und ich verstehen uns jedenfalls nicht... vielleicht sollte ich draußen warten..." Wandlerin? Es klang so negativ, wie es von Pietsch verwendet wurde. Gut, genau dieses stellte sie immer wieder vor Herausforderungen, aber normalerweise nicht vor solche...

  • Tamrin verstand überhaupt nichts mehr. Es war nicht nur, dass Tári auf keine einzige seiner Fragen einging, der Wechsel in ihren Gesichtszügen und in ihrer ganzen Halten ließ seine Haltung vor Anspannung stocksteif werden. "Corrin - hinaus!" befahl er mit eisiger Stimme - und hätte sich vor Schreck beinah selbst umgedreht, ob nicht sein Vater hinter ihm stand..... Die Gedanken in Corrin's Kopf standen augenblicklich still und kein Laut kam aus seinem Mund. So vorwitzig er sonst war, er wusste, was die Stunde geschlagen hatte und drehte sich stehenden Fußes zur Tür und huschte hinaus. Tamrin atmete tief durch und näherte sich der jungen blonden Frau behutsam, bot ihr seine Arme an. "Willst Du mir nicht sagen, was los ist, Tári ?" bat er sie leise. Bis auf das Äußerste gespitzt peilten zwei zottige kleine Ponyohren über den Bretterrand hinaus das junge Paar an.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Tári zuckte leicht zusammen, als Tamrin Corrin befahl hinaus zu gehen. Das hatte sie so nicht gewollt und eigenltich wollte doch sie… Es war zu viel. Viel zu viel. Noch immer hing ihr der gestrige Abend nach. Der Verrat und die Angst vor dem Ungewissen, dem sie sich nun bald stellen mussten und dann, war da noch dieses zottelige Fellknäuel, bei dem sie nicht weiter wusste. Eigentlich war Tári sehr einfach gestrickt. Ihr würde ein einfaches Leben vollkommen reichen, weit ab von Städten und Straßen… Natürlich wusste sie, wie viel Glück sie hatte, in eine so wohlhabende Familie geboren worden zu sein. Oder besser, andere dachten es wäre Glück, was sie hätte. Nur sie empfand das gerade nicht so. Gerade wollte sie nicht Tári Amandil sein, sondern viel lieber einfach nur zu Tarmin gehören…
    Tári zog sich das Tuch vom Gesicht und warf sich fast schon in die Arme ihres Verlobten. Es tröstete sie bislang immer, wenn er sie fest in diesen hielt. Die Luft war stickig und staubig und noch so vieles mehr hing in ihr. Die Halbelfe vergrub ihre Nase an Tamrins Brust und überlegte fieberhaft was sie ihm denn nun sagen sollte und wie… Er wusste so ein bisschen was zu ihr, aber nicht alles… Gut Pietsch konnte es ihm nicht verraten, denn es war noch nicht an der Zeit ihm alles zu sagen. Denn was, wenn er dann…?
    Irgendwann hob Tári den Kopf und sah zu Tamrin hinauf, sah in seine grünen Augen, die an Gras oder den Wald im Sommer erinnerte. „Es ist zu viel.“, flüsterte sie dann. „Pietsch IST sehr garstig und ich weiß nicht warum. Corrin HAT ihn geärgert, aber irgendwie glaube ich, da ist noch mehr. Es fehlt die Zeit sich damit auseinanderzusetzen. Aber ich vermute in Pietschs Leben ist sehr viel falsch gelaufen. Er erinnert mich absolut nicht, an eines der Pferde wie sie bei uns vor den Toren sind…“ Nein eigentlich erinnerte Pietsch an gar keines der Tiere das sie bislang so getroffen hatte. Ob sie einfach nur Glück gehabt hatte bislang? „Ich habe keine Ahnung, was ihn friedlich stimmen könnte…und eigentlich haben wir gerade ganz andere Dinge um die Ohren…“

  • Erleichtert schloss der junge Mann die Arme um den bebenden Körper seiner Liebsten. Sie hatte auf ihn gewirkt als sei sie kurz davor völlig außer sich zu geraten und Tamrin hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb. Oder besser: Weshalb gerade hier und jetzt. Die Situation ging auch ihm an die Nieren, aber nun taten sie zumindest etwas und das half ihm. Auch sein Gespräch mit Nyram war viel unkomplizierter verlaufen als Tamrin's Nervosität es ihm Glauben gemacht hatte. Der Müller hatte ihn nur kurz gemustert, einen Blick in die Speicher geworfen und dann genickt als er ihm stotternd erklärt hatte, dass er heute arbeiten wollte. Sprachunsicherheiten waren hier und da doch recht nützlich, befand Tamrin. Aber was war nur plötzlich mit Tári los ? Wenigstens hatte sie seine Nähe angenommen. Solange sie nur immer wieder zueinander finden würden, würde alles gut sein. Das glaubte Tamrin. Sacht rieb er seine Wange an Tári's Kopf und lauschte den Worten. Fast merkwürdig still war es jetzt hier im Stall. Tamrin's Blick fiel auf den Verschlag, aus dem die Ohren hervor ragten. Das Pony WAR ein Fall für sich, er brauchte nur an seinen Arm zu denken - aber dass es Tári so aus der Fassung brachte ? "Du hast Dir aber viele Gedanken zu Pietsch gemacht." flüsterte er Tári leise und liebevoll zu - und bemühte sich sehr, jede Verwunderung darüber aus seiner Stimme heraus zu halten. Woher wusste sie das alles ? Nur geraten ? Aus dem Verschlag drang eine Mischung aus Brummeln und Quietschen an Tamrin's Ohren, eine vorwitzige Ponynase erschien über dem Rand. "Pferde - was ?" murrte Pietsch vor sich hin. "Alles Rassisten - das kann ich Dir sagen, Wandlerin. Ich hoffe doch SEHR, dass ich Dich NICHT an die erinnere!!" Pietsch quiekte empört - offensichtlich fest davon überzeugt, dass er etwas Besseres war als irgendwelche anderen Pferde "Und das mir...." und drehte den beiden demonstrativ seinen schmutzigen Ponyhintern zu. "Friedlich - heee ???" murmelte es leise vor sich hin "FRIEDLICH...." aber es klang irgendwie................. gerührt ?

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Tári zuckte mit den Schultern und drückte sich dann wieder an ihren Verlobten. Wie sollte sie ihm nur erklären, dass sie das Pony so wie ihn verstand und das es sich gerade auch wieder zu Wort meldete. Sollte das jetzt den ganzen Weg so laufen? Sie hätten es viel einfacher haben können, aber auch das konnte sie ihm nicht sagen. Noch nicht. Tári hörte das Pony sehr wohl, ignorierte es aber einfach. Zumindest so gut sie eben konnte. Um die Verbindung zu kappen war es nun zu spät, sie hätte gleich… Nun musste sie es wohl ertragen, bis sich ihr Weg wieder trennen würde… Trauer stahl sich in Táris Herz und es dauerte ein paar Momente bis sie wieder innerlich zur Ruhe kam. Ihr Blick ging wieder zu ihrem Verlobten hinauf. Sie machte ihm zu viele Sorgen, sie müsste doch eigentlich ihn beschützen… Aber wie sollte sie das tun? Tári räusperte sich und versuchte sich an einem Lächeln, was sehr zart ausfiel, aber doch als solches zu erkennen war. „Es tut mir leid… Ich bin es nicht gewohnt, dass Tiere so sind… Ich kann eigentlich ganz gut mit ihnen…“ Nun solange ich sie nicht jage zumindest…

  • "Wieso denn ? Das muss Dir doch nicht leid tun." Tamrin hatte das Gefühl, dass Tári wieder ruhiger war und hauchte einen Kuß auf das wirre blonde Haar, das in dieser Nähe noch immer so wunderbar duftete - besonders hier in diesem Stall. "Wie sind Tiere denn sonst so ?" fragte er murmelnd, um irgendwas zu sagen "Vor dem Karren macht er seine Sache eigentlich wirklich gut...." und schloß fast verträumt für einen Moment die Augen. Wieso roch sie nur so gut ? Er hätte Tári immerzu in der Nase haben können, dachte er fasziniert. "Kleinigkeit!" ein vor Schmutz starrender Schweif peitschte verächtlich durch die Luft. "Das ist eher eine Beleidigung als eine Arbeit, die meiner würdig ist." Das Pony hatte seine Ohren missmutig platt nach hinten gewinkelt und rollte mit den Augen.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • „Hhhhmmmmm.“, schnurrte Tári leise, als Tarmins Lippen ihre Haare Streifte. Es tat so gut ihn bei sich zu haben und da war es auch egal, dass dies hier ein düsterer Stall war und eigentlich viel zu klein für ihr eigenes empfinden. Und auch konnte sie den Bengel, der draußen auf sie wartete, doch glatt vergessen. Doch auf seine Frage hin, starrte Tári ihren Verlobten etwas ratlos an. Wie sollte sie ihm das erklären? Sollte sie überhaupt? „Umgänglicher?“, fragte sie etwas kläglich und schmiegte sich dann lieber wieder an die Brust des jungen Mannes, vergrub die Nase in seinem Hemd. Und musste fast ein Schmunzeln unterdrücken, als sie das Pony hörte. Aber nur fast, denn eigentlich war es irgendwie lustig und traurig zugleich. Armes Tier! Kurz war Tári dazu verleitet an Pietsch eine Frage zu stellen, aber sie war sich nicht sicher ob sie das weiter bringen würde. „Ich kann es dir schwer beschrieben, Liebster.“, flüsterte sie leise nach ein paar Momenten. „Ich habe eigentlich ein gutes Gespür für die Tiere… Aber nicht für Pietsch… ich weiß nicht was er wollen könnte, womit man ihm vielleicht eine Freude machen könnte, damit er sich wohler fühlt… ABER vielleicht ist das auch gerade nicht wichtig…“ die letzten Worte klangen etwas traurig, sie würde ja so gerne, aber dazu musste das bockige Pony nunmal auch mitspielen und gerade hatten sie einfach keine Zeit dafür.

  • "Ah.... verstehe..." wisperte der junge Mann leise zurück und genoss für einige Augenblicke das Hochgefühl, dass sich einstellte als Tári sich so vertrauensvoll an ihn schmiegte. Aber irgendwie...... es war nicht zu leugnen.... es setzte ihn gleichzeitig auch unter Druck. In Zugzwang, ihr irgendwie zu helfen. Etwas für sie zu tun, wenn sie ihm doch so vertraute. Ratlos sah er in Richtung des schmutzigen runden Ponyhinterns. Andere Pferde... umgänglicher... ja, das stimmte schon. Er hatte ihre Pferde ja schon kennen lernen dürfen. Kein Vergleich mit diesem Pony. Und Pietsch ? Tamrin hatte keine Ahnung, ob es daran lag, dass Pietsch ein Pony war oder vielleicht auch einfach nur daran, dass er sich immerzu so hinterlistig und angriffslustig gab - aber irgendwie dachte er gar nicht in der Kategorie 'Pferd' wenn er an Pietsch dachte. Er dachte an... nun.... Pietsch halt. "Ich... ähm...." Tamrin räusperte sich, etwas ausgiebiger als nötig. "Hast Du ihn mal - hmmmm - gefragt ? Was er wollen würde, meine ich ?" Tamrin schloß die Augen, wusste selbst nicht so recht, ob er das wirklich ernst meinte. Andererseits standen sie hier, eng umschlungen, und Tári war traurig, weil sie kein Gespür dafür hatte, wie man Pietsch eine Freude machen könnte ? Vielleicht lag er ja doch noch im Bett und schlief ? Mit Tári im Arm. Es hatte sich jedenfalls auch so wunderbar angefühlt wie hier. Tamrin lächelte gedankenverloren vor sich hin. Der Ponykopf zuckte mit hoch empor gereckter Nase herum und ein Ohr visierte die jungen Leute an, aber ansonsten gab das Tier keinen Laut von sich.

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Ob Tári das dreckige Pony mal gefragt hatte, was es denn wollte? Konnte ein Pony etwas anderes wollen, als mit Seinesgleichen über die Wiese zu fetzen, sich auf den Boden zu werfen und sich zu wälzen? Oder frisches Gras zu zupfen? Die Pferde bei ihr zu hause waren damit nie unglücklich gewesen. Aber Pietsch hielt sich nicht für eines von diesen Tieren... 'Wofür hielt er sich denn dann?', kam es Tári kurz in den Sinn. Tári bockte gerade mit sich selbst. Der Vorschlag von Tarmin war sicher gut, nur hatte sie gerade keine Lust das Pony danach zu fragen. Warum sollte sie auch, immerhin könnte er doch auch kooperieren.... Wurde von ihr ja auch ständig verlangt. "Nicht so direkt.", antwortete sie und schmiegte sich lieber erstmal an Tarmins Brust, während sie einen kleinen inneren Kampf abhielt. Pietsch war seltsam und dennoch war er ein Pony und wie konnte sie von ihm verlangen wie ein Mensch zu denken? 'Also... Was willst du Pietsch? Was würde dir Freude bereiten?', fragte sie das Pony und blickte auch in seine Richtung. Auch wenn sie viel lieber dem jungen Mann erzählen würde, was Pietsch so von sich gegeben hat. Aber wie sollte sie 'Wildling' und 'Wandlerin' erklären?

  • Nicht so direkt ? Tamrin zuckte leicht zusammen, weil die Antwort ihn aus der kurzen aber seligen Tagträumerei heraus riss und unbarmherzig wieder in den kleinen dunklen Stall hinein katapultierte und er musste unwillkürlich an diese Eichhörnchen im Park denken. Hatte er wirklich eine Antwort gewollt ? Dort hatte er es noch lächelnd abgetan. Es war nicht wichtig erschienen, ob das nun ein Scherz oder die Wahrheit gewesen war, was Tári angedeutet hatte. Aber die Dinge hatten sich völlig verändert inzwischen. Konnte sie wirklich mit Tieren..... reden ? Die Fische fielen ihm siedend heiß wieder ein! Tamrin wusste, dass es Magier gab, die es konnten. Aber es erforderte einen Zauber, kostete Kraft - man konnte es 'sehen'. Sozusagen. Und es funktionierte dann auch nur über einen begrenzten Zeitraum. Und Pietsch ? Nein, der sah nun wirklich nach vielem aus aber ganz bestimmt nicht nach einem magischen Wesen, das über Gedanken kommunizieren konnte. Lächerlich! Tamrin seufzte noch einmal leise und ergeben und glücklich auf bevor Tári sich etwas aus seinen Armen löste, um das Pony ansehen zu können. Der junge Mann stellte fest, dass es ihm egal war. Was Tári nun konnte oder nicht konnte - es spielte keine Rolle solange sie nur bei ihm war. Pietsch hatte ebenfalls den Kopf gewandt, die kleinen Ohren zuckten geschwind im Wechsel vor und zurück. Schließlich wendete das Pony sich den beiden halb zu, den Kopf hoch erhoben, die Ohren gespitzt. Dann schnickte es mit der Nase und stieß dabei ein leises Quietschen aus. "Er ist auch einer...... Stimmts, Wandlerin ? Aber noch ganz schwach...." Dann sah es Tári direkt an, legte die Ohren an. "Freude - Pah!!" spitze sie erneut und blickte Tári ganz aufmerksam an. "Interessiert es dich wirklich ? Kommen Dir die Worte von Herzen und bist Du bei der Sache ?"

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

    Einmal editiert, zuletzt von Tamrin ()

  • Der junge Mann an Táris Seite oder besser in ihren Armen schwieg. Ob das nun ein gutes Zeichen war? Oder hätte sie das nicht sagen sollen? Aber irgendwann müsste sie ihm eh erzählen, was es mir ihr auf sich hatte. Immerhin hatte er ihr doch auch erzählt, dass er ein .... nun ... Magier war... Und um seine Angst die er hatte... Er musste sicherlich keine Angst haben, von etwas verschlungen zu werden. Viel zu gut war sein Herz und zu stark sein Wille... Und sie? Sie konnte vielleicht in so kleinen Happen erzählen, ohne ihn zu verschrecken...? Pietschs Quieken riss die blonde Halbelfe aus den Gedanken. 'Er ist was?', fragte sie dadurch zurück. Tári musterte Tamrin und konnte sich auch nach kurzem überlegen keinen Reim auf die Worte des kleinen Pferdes machen. Ein Magier oder so ist er.... "Vielleicht klappt es jetzt.", sagte sie in leiser Hoffnung. Kurz drückte die junge Frau sich noch einmal an ihren Verlobten und richtete dann die komplette Aufmerksamkeit auf das Pony. Wieso es nur so große Zweifel hegte? Gut Tári war nicht nur ein Freund, das musste sie zugeben. Wenn sie auf die Jagd ging, dann... Aber jetzt? Jetzt teilte sie den Schmerz des Ponys und hatte es doch freundlich versucht... 'Natürlich.', antwortete sie ehrlich.

  • "Er hats im Blut....... noch wild und ganz schwach, er ist noch jung..." murmelte Pietsch leise schnorchelnd, ein Ohr auf Tamrin gerichtet. Tamrin indes erwiderte Tári's unerwartet forschenden Blick mit erstaunt hochgezogenen Augenbrauen und widerstand tapfer dem Drang, an sich herab zu sehen, um selbst heraus zu finden, was es an ihm wohl Mysteriöses zu sehen gab plötzlich. Die Worte der jungen Frau irritierten ihn zusätzlich. Mit Anstrengung schluckte er das Stimmt etwas nicht? hinunter und lächelte unecht "Oh... Das ist..... gut. Oder ?" Er fragte sich kläglich, ob es an Tári lag, weil sie Tári war oder daran, dass sie eine Frau war, dass er sich in ihrer Gegenwart ständig wie der größte Hohlkopf aller Zeiten vorkam...... da hatte er sich ja was Schönes eingebrockt. Kein Wunder, dass einen niemand davor warnte! Wer würde dann noch freiwillig in diese Narrenfalle reinlatschen ? .... denn wenn sie erst Mal zugeschnappt war.... Tamrin's errötender Blick wich verlegen zu Pietsch in seinem Verschlag aus. Was es nicht besser machte. Das Pony hatte sich wieder zu ihnen umgedreht und stand jetzt geschlossen da wie ein Paradepferd - was angesichts seines ramponierten Zustands irgendwie ziemlich lächerlich aussah. "Du wirktest hektisch auf mich, Wandlerin. Nervös." Noch dazu, wo es die Nase so in die Luft reckte, nach rechts und nach links schnickte und dabei schnobernde Laute von sich gab. "DAS hier..." die Nase rotierte noch immer in der Luft herum "... ist alles ein schrecklicher.... KOLOSSALER Irrtum!" schnaufte das Pony. "Ich bin doch kein Lastesel!! ICH! bin..... war.... der vornehmste und liebste Gesellschafter meines Herrn! Mit mir beredete er die größten magischen Herausforderungen seiner Zunft! Ich bereiste mit ihm das Land. Stand in den nobelsten Ställen!" Pietsch stieg leicht vor Erregung und stampfte mit den Ponyhufen auf den Mist dass es nur so klatschte. "Es ist EMPÖREND! was mir hier zugemutet wird!" herausfordernd sahen die klugen Augen die junge Frau an. "Ich will sofort wissen, wer dafür verantwortlich ist!!"

    .................


    >> Es ist so schwer, das Glück in uns selbst zu finden, nur leider ist es ganz unmöglich, es anderswo zu finden. <<


    Nicolas Chamfort, 1741 - 1794

  • Tári drückte die Hand des jungen Mannes, als Bestätigung, war aber zu sehr auf Pietsch konzentriert, um ihrem jungen Verlobten richtig zu antworten. 'Was hat er denn nun im Blut?', wollte sie von Pietsch wissen. Wild und schwach? Jung? Ja, Tamrin war jünger als sie. Zumindest wenn es auf die Winter oder Sommer ankommen würde, aber er wirkte mehr im hier und jetzt... Tári versuchte nicht zu sehr in Gedanken zu kommen, trat ein wenig auf Pietsch zu, der sich plötzlich wie ein edles Ross präsentierte. Die ersten Worte des Ponys ignorierte Tári. Sie würde dem Pony jetzt sicher nicht erklären, dass es alles andere als leicht war für sie in dieser Stadt und mit diesem Bengel draußen vor der Türe. Ganz zu schweigen von den Ereignissen der letzten Nacht und dem Vorhaben was sie nun geplant hatten... Was verstand schon so ein Pony von solchen Dingen, wo sie es noch nicht einmal verstand... Aber was sagte Pietsch da? Betroffen folgte die junge Frau den Worten des Ponys. Pietsch hatte seinen Herren...seinen besten Freund verloren? Seine Privilegien die er dadurch genoss... Und das...? Tári runzelte die Stirn. Woher sollte sie das wissen? Guuut...immerhin war Pietsch nun gesprächig, oder gesprächiger als zuvor, das durfte sie nun nicht vermasseln... "Ich weiß leider nichts dazu.", murmelte sie mit einer beschwichtigenden Geste. "Aber vielleicht können wir dazu etwas rausfinden. Wer war denn dein Herr und wie lange ist es her, dass du ihn gesehen hattest?"

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!