[Abenteuer] Der Fluch von Miriador

  • Der Tua'Tanai war also bereits hindurch gegangen. Ob ihm irgend etwas passiert war? Jedenfalls sah und hörte sie nichts mehr von ihm. Doch da Saniya die leise Befürchtung hatte, dass sie früher oder später auch da hindurch gehen musste, wenn sie bei der Gruppe bleiben wollte, trat sie vorsichtig etwas näher heran und überlegte währenddessen, ob sie überhaupt bei der Gruppe bleiben wollte. Jetzt wäre eine gute Möglichkeit, sich von ihnen zu verabschieden. Und wie ein Feigling dazustehen. Und alleine zu sein in einer fremden Welt irgendwo hier draußen, wo sie sonst niemanden kannte.


    Da Saniya diese letzten Gedanken überhaupt nicht behagen wollten, trat sie noch einen Schritt vor und noch einen. So ging ging sie zögerlich weiter, bis sie schließlich unmittelbar vor dem magischen Tor stand. Dort angekommen, schloss sie die Augen, atmete ein letztes Mal tief durch und ihr nächster Schritt führte sie hinein in dieses Tor voller Magie.


    Saniya warf einen Blick zurück doch die Umrisse der Anderen waren nur noch verschwommen erkennbar, wie hinter einem Wasserfall verborgen.Die Welt vor ihr wirkte ähnlich und ein Kribbeln erfüllte Saniyas Körper. Sie wusste nicht, ob dies von der Magie herrührte oder ihrer Nervosität, doch das Kribbeln ließ nach, als sie die andere Seite des Tors passiert hatte und wieder im Freien stand.

  • Etwas zog an ihm. Zog ihn immer weiter, hinein. Als hätte sich ein Rudel Wölfe an seinem Bein fest gebissen und würden ihn nun in ihren Bau ziehen. Und je tiefer er kam, desto mehr wurde gezogen. Erst am Fuß, dann am Bein, weiter, immer weiter bis alles an ihm in eine Richtung zog. Kaum war der Zog vorbei, setzte ein schupsen ein. Stolpernd lief er ein Stück über den Boden. Schwer Atmend kam er an, als wäre er eben gerannt. Desorientiert versuchten seine Augen einen Punkt zu fixieren. Alles drehte sich, er dreht sich. ER stolperte kurzer Hand über seine eigenen Beine und blieb auf dem sandigen Boden sitzen. Da war ein Tor, das Tor durch das er hindurch gegangen war. Doch etwas war anders. Wo war der Wald geblieben? Wo waren alle anderen? Er sah das Tor, die Steine um es herum, und die Anderen, mitten drin. Waren sie schon durch? Langsam rappelte er sich wieder auf. Morgaina ging auf das Tor zu. Sie waren noch auf der anderen Seite. Er war schon hindurch. Verdammter Verstand dachte er sich während er schwerfällig auf das Tor zuging. Seinen Gedanken kreisten noch, sein Körper kam jedoch langsam zur Ruh. Er sah Morgaina auf ihn das Tor zugehen, auf ihn zugehen. Er winkte ihr kurz

  • Kyria biss sich auf die Unterlippe. Jetzt war sie diejenige, die wie ein Feigling da stand. Alles in ihr schrie umzudrehen, trotz dem setzte sie einen Fuß vor den anderen in Richtung Tor. Sie war kein Feigling. Sie war mutig. EIne Abenteuerin. So motivierte sie sich bei jedem Schritt. Direkt vor dem Tor zögerte sie erneut, unterdrückte die Beklemmung und trat schließlich hindurch.
    Von den anderen sah sie keinem ins Gesicht.
    Ihr Magen rebellierte.

  • Morgaina wandte sich kurz um, kaum war sie durch das Tor getreten, doch ihr Blick fiel nur auf weitere Bäume. Inzwischen schien das Tor verschwunden zu sein, oder aber sie konnte es mit ihren Augen nicht erblicken.
    Sie wandte sich wieder zurück, schulterte ihren Beutel etwas besser und schloss die Augen. Dann hob sie den Kopf etwas in die Höhe und schnupperte. Roch die Luft nicht etwas anders als vorhin, als sie noch auf der anderen Seite des Tores war? Nein, sie hatte sich wohl getäuscht. Unwillkürlich hatte Morgaina den Kopf geschüttelt und als ihr dies jetzt zu Bewusstsein kam, glitt eine helle Röte über ihr Gesicht und dunkelte dessen Haut um eine Nuance tiefer.


    Seltsamerweise verspürte Morgaina einen sanften Druck im Magen und erkannte ihn gleich darauf als Hunger. Dabei war sie noch bis eben ziemlich satt gewesen. Ihre Augen liefen zu den anderen und sie fragte sich, ob es ihnen auch so erging, dass sie Hunger verspürten. Doch etwas hielt Morgaina zurück, zu fragen. Vielleicht war das ja auch nur bei ihr so.

  • Ein Stück weit entfernte sie sich von dem magischen Tor und begutachtete ihre Gefährten, welche einer nach dem anderen hin durch traten. Die einen mutiger, die anderen ein wenig verunsichert. Doch so recht wollte sich dem Anschein nach niemand bei diesem Unterfangen wohl fühlen. Gut. Dann war sie hierbei wenigstens nicht die Einzige.


    Als die meisten von ihnen bereits den Durchgang passiert hatten, begann Saniya sich umzusehen und entfernte sich ein weiteres Stück von der Gruppe. Sie wollte wissen, wo sie sich befanden und kletterte auf einen kleinen Hügel vor ihr, um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen. Doch kaum stand sie auf ihrem Aussichtspunkt, als sie ein leises Grollen am Himmel vernahm. Ein Gewitter womöglich? Ein prüfender Blick nach oben machte der jungen Cath'Shyrr sogleich wieder bewusst, dass sie sich an einem Ort befand, von dem aus sie den Himmel kaum erblicken konnte. Und schon wieder grollte es dumpf aus der Ferne.


    Saniya drehte sich um und rief den anderen entgegen. "Habt Ihr das gehört?" Doch kaum hatte das letzte Wort ihre Lippen verlassen, begann die Erde unter ihr zu beben. Leicht zwar aber es reichte aus, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Stolpernd entfernte sie sich von dem Hügel und näherte sich lieber wieder ihren Wegbegleitern.

  • Sie waren gerade alle durch das magische Portal getreten als sich ein dichter Nebel über sie senkte. Zuerst verschwand ein Gruppenmitglied nach dem anderen, dann konnten sie nicht einmal mehr ihre eigenen Hände sehen. Es war als hätte sich ein grauer Schleier über die Augen gelegt. Feucht und etwas kühl fühlte er sich an. Ein Kribbeln ging durch die Körper der Abenteurer, verursachte bei ihnen einen Gänsehaut, während das seltsame Gefühl in ihnen, das etwas nicht Ordnung war weiter zunahm.
    Als eine Windböe den dichten Nebel mit einem Mal auseinandertrieb, war das Stück weg leer. Die Abenteurer waren mit einem Mal verschwunden. Zurückgekehrt an den Ort, wo sie gestartet sind. Ohne Erinnerung an ihren Auftrag oder Mitstreiter. Vielleicht mag ihnen bei erneuter Begegnung mit einem ihrer Gefährten das Gefühl auftauchen ihn zu kennen. Doch die Erinnerung selbst bleibt hinter der Nebenwand verborgen.
    Das Geheimnis, das mit ihrem Auftrag verbunden war, blieb gewahrt. Durch wen? Das bleibt ebenfalls geheim.

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