Des einen Glück...?

  • Sie gingen ihre erste Schritte und entfernten sich etwas von dem regen Treiben im Lager. Atashkada ließ der jungen Frau alle Zeit die sie brauchte und lauschte aufmerksam ihrer Geschichte. Ihrer höchst unschönen Geschichte. Atashkada wusste nicht gleich was sie darauf sagen sollte, gab es überhaupt aufmunternde Worte für ein solches Erlebnis?
    Sie zog die junge Frau in eine mitfühlende Umarmung. "Lasst es alles heraus, Djamila. Damit ihr danach wieder nach vorne sehen könnt.", sagte sie freundlich.
    Natürlich würde es dauern bis sich die junge Frau davon erholt hatte und ganz sicher war es nicht leicht einen Haken unter ein solches Erlebnis zu machen und einfach zur Tagesordnung über zu gehen. Der Dheoran selbst war so etwas noch nie widerfahren, aber wer wollte sich schon mit einer ganzen Sippe von Runenmagiern und Fluchsprechern einlassen, wenn sie nicht auf dessen Seite standen? Ganz abgesehen davon, dass Atashkada noch nie in Erwägung gezogen hatte, ihre Familie und ihr freies Leben für einen Mann aufzugeben. So wie es klang war die junge Frau aber völlig auf sich allein gestellt und sicherlich ein leichtes Opfer für solche Unsäglichkeiten. Wer würde schon nach ihr suchen, wenn sie verschwand? Aber noch einmal würde ihr jenes sicherlich nicht widerfahren.
    Atashkada hatte schon davon gehört, dass hier und da Frauen mit alkoholischen Getränken wehrlos gemacht wurden, um ihrer leichter habhaft zu werden ... Drogen hingegen...? Tief in Gedanken versunken, runzelte Atashkada die Stirn. Es war im Grunde nicht Sache ihres Volkes, einzelne Personen anzuklagen - aber was Djamila da berichtete, war eine Machenschaft, die wohl beileibe nicht nur dieser Rogbert verfolgte........... Und eine Geschichte als allgemeine Warnung insbesondere an junge Mädchen und Frauen - ja, da sollte sich doch etwas machen lassen. Ob sich daraus eine kindgerechte Geschichte machen lassen würde, das wusste sie zwar noch nicht, aber ihre lebhaften Gedanken verfolgten diese Idee bereits. Die Dunkelhäutige hielt Djamila sanft in den Armen, bis sie glaubte, es würde ihr etwas besser gehen. "Ich werde mit meinem Vater sprechen und seid gewiss wir werden es weitertragen.", bestätigte sie noch. "Habt ihr etwas gegen diesen Mann - Rogbert - unternommen? Ihn den Gesetzeshütern gemeldet ? Und was ist mit Euren Besitztümern? Wollt Ihr sie ihm wirklich überlassen?"


    Juniper ballte ihre kleinen Hände fest um die Zöpfe Lazarions und er hatte Mühe den beiden Frauen nachzusehen. Es mochte ihm nicht gefallen, Djamila gehen zu sehen und es packte ihn die Neugier um was es wohl in dem Gespräch ging. Frauen untereinander heckten immer nur etwas aus, befand er für sich und es verlangte ihn danach, ebenfalls in die Pläne um Djamila einbezogen zu werden. Ihre Nähe zog ihn magisch an und er wollte mehr von dieser bezaubernd schönen jungen Frau kennen lernen. Ihr helfen. Er vertrieb dann aber rasch diese Gedanken und widmete sich seiner kleinen Schwester, welche nun von Neuem begann zu erzählen, was sie ihm erzählen wollte. Er würde seine Tante später danach fragen. Sie MUSSTE ihn einfach teilhaben lassen.

  • Djamila lies sich in die Umarmung der Dheoran fallen. Es tat gut, sich
    in ihren Armen gehalten zu wissen. Sie vergoss noch ein paar Tränen,
    aber bald waren aus die versiegt. Sie hielt sie ein wenig auf abstand
    und sah ihr in die Augen. Sie konnte nur den Göttern danken, dass sie
    nach diesem Erlebnis hier gelandet war, bei dieser lieben Familie.


    "Gemeldet haben wir ihm nicht. Und meine
    Besitztümer... alles was ich Besitze ist nicht wirklich etwas wert. Es
    sind Gegenstände. Kleider. Broschen. Nichts, was man nicht wieder
    besorgen könnte. Wahrscheinlich hat er es verbrannt, nachdem er
    mitbekommen hat, was mit ihm passiert ist..." Sie sah einen
    Moment ins leere. Ja, sie wusste, ihr bedeuteten die Sachen nichts, aber
    trotzdem tat es weh, zu wissen, sie wären nicht mehr da. Ihr geliebtes
    blaues Kleid hatte sie zwar an, auch wenn es in einem miserablen Zustand
    war.


    "Dürfte ich Euch noch um einen Gefallen
    bitten? Würdet ihr mich bis ins nächste Dorf mitnehmen, oder so nah,
    wohin Euer Weg Euch führt?" Im nächsten Dorf wusste sie, wie sie
    weitermachen würde. Hier war sie mitten im nirgendwo. Hier gab es
    nichts. Und weiterlaufen, nun, das würden ihre Schuhe wohl kaum noch
    mitmachen. Doch Djamila wollte weitermachen. Sie hatte die Kraft dazu,
    das wusste sie.

  • Atashkada nickte verstehend, wollte aber nicht weiter darauf eingehen, warum Djamila dieses nicht meldete. Nicht das die Dheoran sich den Obrigkeiten in besonderem Maße verpflichtet gefühlt hätten, sie pflegten die Dinge selbst zu regeln. Es war die Entscheidung der jungen Cygnai, auch wenn so die Gefahr bestand noch mehr Frauen diesem Mann zum Opfer fallen könnten, ohne dass Recht und Gesetz in Ymarue darüber schon einmal etwas gehört hatten. Sie seufzte innerlich. Die Lage der jungen Frau musste sehr schwierig sein, wenn sie all ihr Hab und Gut zurück gelassen hatte. Auch wenn es nicht sonderlich wertvoll gewesen sein mochte.
    "Natürlich könnt Ihr mit uns kommen, wir freuen uns." Atashkada lächelte freundlich. "Das nächste Dorf ist ein paar Tage entfernt, glaube ich ... Allzu weit jedenfalls nicht." Der Blick der Dheoran glitt an dem Kleid der jungen Frau hinab. "Wir sollten Euch frische Kleidung heraus suchen, wenn Ihr wollt? So könntet ihr beim nächsten Lager, das Eure waschen und trocknen. In meinem Wagen sollten wir schon was finden..."


    Im Lager herrschte noch reges Treiben, der Duft des Frühstücks hing so langsam in der Luft. Lazarion half wie gewöhnlich das Lager zu räumen und Juniper war ihm noch immer auf den Fersen. Es nagte etwas an seinen Nerven, nicht zu wissen was mit Djamila war und seine kleine Schwester trampelte gerade noch zusätzlich auf jenen herum. Dennoch harrte er Dinge.

  • Djamila lächelte Atashkada an. Sie war ihr so dankbar, dass sie sie
    nochmal umarmte, eigentlich nicht ihre typische Art, aber was sollte sie
    dagegen tun? Es kam einfach über sie. Schließlich trat sie einen
    Schritt zurück und wischte sich eine letzte Träne von der Wange. Sie war
    so froh, auf sie getroffen zu sein. Ansonsten würde sie vermutlich noch
    im Wald herumirren.


    "Vielen Dank" Ihr Magen knurrte und
    sie sah die Dheoran entschuldigend an. Sie hatte schon eine gefühlte
    Ewigkeit nichts mehr gegessen, auch wenn sie wusste, dass es erst
    gestern Abend gewesen sein musste, aber davor? Und das Atashkada ihr ein
    Kleid leihen wollte, dafür fand Djamila keine Worte. Ihr war es relativ
    egal, was sie trug, Hauptsache, es zeigte genug ihrer wunderschönen
    Federn. Atashkadas Kleidungsstil war vermutlich nicht das, was sie sonst
    trug, aber sie würde sich damit arrangieren, wenn sie aus ihrem
    verdreckten Kleid herauskommen konnte. Bevor sie sie nochmals umarmen
    konnte, sagte sie: "Ich werde Lazarion suchen gehen, ihm wollte ich auch für seine Hilfsbereitschaft danken", mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg. Das klang schon eher nach ihr.

  • Ein wenig belustigt sah Atashkada der jungen Frau nach. Sie schien nun neue Hoffnung geschöpft zu haben und schon zog es sie zu ihrem Neffen. Die Dheoran freute sich für Djamila, denn gestern war sie arg mitgenommen gewesen und heute konnte sie schon nach vorne sehen. Atashkada nahm einen anderen Weg, sie wollte zu ihrem Wagen.


    Ein leiser Duft von frischem Brot und Tee lag in der Luft. An langen Stöcken röstete Teig über dem Feuer, Käse und Schinken stand bereits aufgeschnitten zur Verfügung wie auch einige Äpfel. Sonst sah das Lager bei Weitem nicht mehr so behaglich aus wie vor kurzer Zeit noch. Alles was nicht mehr gebraucht wurde, war bereits verräumt.
    Lazarion war ungeduldig und zupfe an einem der Brote herum, es wollte ihm nicht so recht schmecken, da er nicht wusste ob es der jungen Schönheit gut ging. Und auch ließ ihn die Neugier nicht los. Er murrte etwas vor sich hin, als er seiner Schwester reichte worum sie ihn gebeten hatte. Sein Blick glitt immer wieder unruhig in die Richtung, in der die beiden Frauen verschwunden waren. Erst als Djamila auftauchte hellten sich seine Züge wieder auf, sie wirkte viel erholter als gestern und fröhlicher...? Er schnappte sich Teller mit Frühstück und zwei Becher Tee und kam ihr entgegen. "Guten Morgen Djamila, ich hoffe Ihr konntet gut schlafen."

  • Djamila fand Lazarion beim Feuer, er aß lustlos an einem Stück Brot
    herum und sie konnte nicht anders als lächeln. Als er sie sah, wurden
    seine Gesichtzüge fröhlicher und Djamilas Lächeln vertiefte sich. Als er
    ihr entgegenkam konnte sie nicht anders, als ihn zu umarmen. Ja,
    vielleicht war es nicht schicklich, hier bei den Dheoran, was wusste sie
    schon darüber? Sie fühlte sich so, und weil sie jemand war, der ihren
    Gefühlen nachging, solange sie ihren Zielen nicht im Wege standen, tat
    sie es einfach. Danach nahm sie ihm einen Teller und einen Becher ab und
    bedankte sich bei ihm.


    "Vielen Dank, Lazarion. Ihr wart so nett zu mir!" Sie zog ihn ein Stück zur Seite, sodass nicht alle zuhören würden. "Atashkada habe ich bereits meine Geschichte erzählt, oder einen Teil davon, wärt ihr bereit mir zuzuhören? Bitte?" Sie
    lächelte ihn mit einem bezaubernden lächeln an. Ihre Geschwister hatten
    immer gesagt, sie könnte das von Geburt an. Nun, ob das stimmte,
    darüber wollte sie nicht mal streiten. Sicher war ihr nur, dass es ihr
    damit im Moment gut ging. Und so war froh, dass es ihr gut ging.

  • Das Lächeln der jungen Schönheit ließ leise Wärme in dem jungen Mann aufsteigen. Er war beschwingt und doch kam ihre Umarmung überraschend für ihn. "Vorsicht.", sagte er leise. Denn fast hätte er sie mit Tee und dem Frühstück geduscht. Mit einem leichten Ausfallschritt sicherte er seinen Stand. Am Liebsten hätte er sogleich alles fallen lassen und sie ganz fest an sich gedrückt. Und vielleicht nie wieder los gelassen. Er strahlte über das ganze Gesicht und legte so gut es eben ging die Arme um sie.
    Er nickte ihr zu, als sie ihm Teller und Becher abnahm und hoffte inständig nun ihren Geschmack getroffen zu haben. So etwas wie mit dem Malzbier sollte ihm nicht mehr passieren. Djamila sprühte richtig vor Tatendrang und zog ihn doch glatt hinter sich her auf die Seite. Fast wäre Lazarion ins Straucheln geraten, es kam überraschend und ihre kleinen Füße waren schnell - eine Tänzerin eben. "Das war nicht der Rede wert.", sagte er freundlich. Doch als sie von ihrer Geschichte sprach, weckte sie seine Neugier. Sie bat ihn sogar darum. Wie hätte er da nein sagen können...? Ihr Lächeln war atemberaubend und schon wieder begann eine Melodie in seinem Inneren zu erklingen. Er nickte bedächtig. "Wie wäre es wenn wir uns dort vorn auf den Baumstamm setzen?" Dort wären sie ungestört konnten aber das Vorankommen des Lagers noch überblicken.


    Atashkada hingegen war, wie sie es vor hatte, in ihren Wagen gegangen und hatte zu suchen begonnen, irgendwo sollte sie doch noch etwas finden was der jungen Frau passen sollte und was zumindest einigermaßen ihren Geschmack traf. Aber es sollte ja nur so lange sein, bis sie ihr Kleid reinigen konnte. So stellte sie nach und nach ein kleines Kleidungsbündel aus Unterwäsche, Röcken und Oberbekleidung und einem Paar bequemer Halbstiefel zusammen, mit dem Djamila in jedem Fall bis ins nächste Dorf auskommen sollte. Und dort konnten sie weiter sehen.

  • Schnellen Schrittes lief sie auf dem Baumstamm zu, es war eine gute Idee
    von ihm, sich hierher zu setzen. Sie waren zwar nicht weit von den
    anderen weg, aber dennoch nicht so nah, dass sie sie hören würden. Sie
    lies auf dem Stamm nieder und lächelte ihn aufmuntern an, es ihr gleich
    zu tun. SIe konnte es nicht abwarten, mit der Geschichte durch zu sein,
    denn auch wenn sie Atashkada und ihm davon erzählen wollte, hieß das ja
    nicht, dass sie es gerne tat. "Nun, wo soll ich nur anfangen?", sagte sie mehr zu sich selbst. "Ich wollte Euch eine Erklärung geben, warum ich so" sie zeigte auf sich hinab. "Ausgerechnet mitten im Wald herumgelaufen bin. Nun" angestrengt biss sie sich auf die Lippe. Bei Atashkada war ihr das leichter gefallen. "Man
    hat ich ziemlich übel reingelegt. In der Gesellschaft, in der ich
    vorher war, gab es einen Mann, der ein Auge auf mich geworfen hatte und
    mich in einer Taverne durch eine Droge willenlos machen wollte. Dank der
    Hilfe einer Elfe konnte ich entkommen, aber ... nun alles was ich besaß
    ist bei ihm, und dahin kann ich jetzt nicht zurück." Sie atmete durch. "Ihr
    wart so nett zu mir, Ihr verdient die Wahrheit. Es hat mich ziemlich
    fertig gemacht, ich bin eigentlich ... ein sehr lebensfroher Mensch.
    Aber er ..." Sie schüttelte sich. "Reden
    wir nicht mehr darüber. Das ist die Wahrheit, wie ich hier herkam und
    ich kann Euch und Eurer Familie nicht genug danken, dass Ihr mich
    aufgenommen habt, ohne Fragen zu stellen, vielen Dank!"

  • Flink waren erneut die Füße der zarten jungen Frau und Lazarion ging ihr etwas gemächlicher hinterher. Er setzte sich zu ihr auf den Baumstamm und wartete geduldig, bis sich Djamila sortiert hatte. Bis zu den Worten Gesellschaft und Mann konnte er gut folgen doch dann begann es leise in ihm zu kochen. Die Kiefer aufeinander gepresst, eine Faust in seine Hose geballt. Er hatte Becher und Teller erstmal zur Seite gestellt. Dieser andere Mann wollte sie willenlos und gefügig machen...? Warum? Weil sie ihn nicht an sich ran gelassen hatte...? Vielleicht hätte sie ihn besser im Unklaren gelassen.
    Er warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu. Sie schien bereits dabei zu sein es zu verarbeiten und es schien sie nicht wirklich zu beeinflussen. Es schien auch nicht wirklich mehr passiert zu sein, Dank einer Elfe die ihr geholfen hatte. Stumm in Gedanken dankte er dieser fremden Frau dafür, dass sie Djamila vor einem ungewissen Schicksal bewahrt hatte. Nun war der Drang noch größer sie in die Arme zu ziehen und einfach nur festzuhalten. Langsam lösten sich seine verkrampften Finger und hinterließen Falten im Stoff der Hose. Seine Augen suchten die ihren und sie wirkte nicht unglücklich. Sicherlich würde es wohl in nächster Zeit nicht so leicht werden, aber immerhin hatte sie das Glück zu ihnen gebracht. Bedacht griff er nach der zarten und fast zerbrechlichen Hand der jungen Frau. "Ihr braucht Euch nicht zu bedanken Djamila. Ich bin nur froh, dass es Euch gut geht.", sagte er ehrlich und drückte ihr einen sanften Kuss auf die Hand. Seine andere Hand legte er bedacht über die ihre und sah ihr wieder in ihre wunderschönen Augen. "Wie wird Euer weiterer Weg sein? Werdet Ihr mit uns kommen?"


    Mit einem zufriedenen Nicken ob ihrer Auswahl verließ die Dunkelhäute ihren Wagen und fand sich mit der Kleidung am Feuer ein. Unweit erblickte sie ihren Neffen und die junge Frau. Es wirkte nicht so, als wollten die beiden gerade gestört werden - so auf die Entfernung - besonders ihr Neffe nicht, stellte sie mit erhobener Augenbraue aber auch einem leisen Schmunzeln fest. Nun ja, Djamila war allerdings auch sehr attraktiv. So gesellte sie sich zunächst zu ihrer Familie in belanglose Gespräche und ließ sich ihr Frühstück schmecken.

  • Djamila hatte seine Reaktionen zu ihrer kleinen Rede kaum beachtet, zu
    sehr war sie mit sich selbst beschäftigt gewesen. Ihre eigenen Gefühle
    schien sie langsam unter Kontrolle zu haben. Natürlich wurde ihr noch
    übel bei den Gedanken an Rogbert, aber sie wusste, sie musste vergessen,
    um weiter zu machen. Und leider kam für sie nichts anderes in Frage,
    als weiter zu machen.


    Als er ihre Hand ergriff, sah sie irritiert auf. Leider konnte sie sich
    ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Lazarion war niedlich, ja, das war
    wahr. Und sie war ihm und seiner Familie sehr dankbar. Sie drückt seine
    Hand und lies sie dann los. Sie wollte nicht, dass es Gerede über ihn
    gab, wenn sie sich verabschieden würden. Über sie war es ihr egal, aber
    er würde sicher sein restliches langes Leben in dieser Gemeinschaft
    verbringen, und da war es nur angebracht, nicht zu viele Gerüchte zu
    verbreiten.


    "Ich habe mit Atashkada abgemacht, Euch noch bis zum nächsten Dorf zu begleiten."
    Sicher würde es ihm nicht gefallen, aber was sollte sie machen? Das war
    der Lauf ihres Lebens und auch wenn es ihr nicht gefiel, so schnell
    Lebwohl zu sagen, musste es sein. Es war schließlich ihr Leben.

  • Djamila entzog dem jungen Dheoran ihre Hand. Diese distanzierte Art gefiel ihm nicht, genauso wenig ihre Worte, dass sie nur bis zum nächsten Dorf würde mitkommen. Ihre Worte klangen schon so endgültig, als würde sie genau wissen was sie tun wollte und er schien in ihrem Leben wohl keinen Platz zu haben...? In ihrem Leben... Vielleicht war das wirklich noch viel zu früh, für solcherlei Gedanken und sie wollte ihn damit zurecht auf seinen Platz verweisen. Er hatte schliesslich auch nichts außer seiner Familie, seinem Können und seinem Wagen, was er ihr bieten konnte. Das war wohl nicht genug um eine solche Frau umwerben zu können...?
    Dheoran aus dem Feuer des Nelio waren sicher keine Bettelleute, ihr Name war angesehen und recht bekannt. Auch wussten sie sehr wohl wie man gut lebte, aber es war kein Vergleich zu den Höfen, an welchen sie wohl sonst verkehrte. Seine Gedanken hatten eine düstere Richtung eingeschlagen und fast schon wollte er sich geschlagen geben. Was dachte er sich auch dabei, einer solch schönen Frau den Hof machen zu wollen...
    Gestern erst hatten seine Augen sie erblickt und sein Herz hatte sich bei ihm gemeldet. Sie mochte das vielleicht nicht erkennen... NOCH NICHT...? Vielleicht würde sie...? Lazarion wollte es versuchen - immerhin war das nächste Dorf einige Tage entfernt. "Wenn Ihr wollt Djamila, könnt ihr gerne auf meinem Wagen mitfahren.", bot er ihr freundlich an und widmete sich dann seinem Frühstück. So wirklich wollte es ihm nicht schmecken, aber anmerken wollte er sich auch nichts lassen. Seine rehbraunen Augen Blickten zu seiner Tante, die sich blendend zu unterhalten schien, wie üblich. Lazarion nahm sich vor noch mit Atashkada zu sprechen. Er kannte auf dem Weg ein paar herrliche Plätze und diese so begannen seine Gedanken würde er der jungen Frau gerne zeigen. Tasha würde ihn verstehen und ihm behilflich sein...

  • Wie er begann sie auch ihr Frühstück. Sie wollte sich nicht die Blöse
    geben, dass ihr Magen vor ihm zu knurren anfing. Das wäre doch zu
    peinlich. Das Essen war gut. Es schmeckte ihr und sie sagte es ihm auch.
    Es war ein Kompliment, was sie gerne gab, auch wenn es ihm vielleicht
    nicht traf. Als sie zu ihm sah, bemerkte sie, dass er nicht ganz so
    fröhlich wie gerade noch wirkte. Ja, er bot ihr seinen Wagen an, aber er
    schien geknickt zu sein. Djamila stellte ihren Becher auf den Boden ab
    und nahm seine Hand.


    "Lazarion, ich will ehrlich sein. Ihr seid
    mir sehr symphatisch. Doch es ist leider der Lauf meines Lebens immer
    weiter zu reisen, so wie Euer Leben Euch immer wieder zu anderen Orten
    führt. So gesehen haben wir viel gemeinsam" Sie lächelte ein wenig, wenn auch traurig. "Jede
    neue Begegnung ist doch wie eine Chance, einen Menschen kennen zu
    lernen. man muss diese Chancen nutzen und ich bin froh, dass sie mich zu
    Euch geführt haben!" Sonst wäre sie schon längst verheiratet in
    irgendeinem Schloss versauert. Vereinsamt. Weggeschlossen. Innerlich
    schüttelte sie sich. Ja, er war nett. Aber irgendwann würde auch er ihr
    zu langweilig werden, dass wusste sie nunmal leider. Sie wünschte, es
    wäre anders. Aber das war es leider nicht. Leise sagte sie, mit Tränen
    in den Augen: "Und man muss jede Chance nutzen, so klein sie auch ist..."

  • Überrascht über die Geste der jungen Frau, da sie seine Hand - die ihr Trost spenden sollte - gerade erst zurückgewiesen hatte, nahm er Teller und Becher in eine, damit sie seine Hand nehmen konnte. Leise Freude stiegt in ihm auf ...... bis sie zu sprechen begann. Ihre Worte waren wie ein schmerzender Schlag ins Gesicht, nur war es nicht sein Körper, der eine Wunde erlitt. Obwohl ihm das lieber gewesen wäre. Ihre Worte schnitten ihm tief in sein Inneres. Seine Gesichtszüge waren nun starr, nur seinen verdunkelten Augen war der Schmerz anzusehen.
    Ja sie hatten viel gemeinsam, wie sie so erzählte. Es trieb sie immer voran, von Ort zu Ort und warum sollten sie ihre Wege nicht in Einklang bringen können? Wenn sie es wollten. Es war nie langweilig auf ihren Reisen über die Insel. Es gab viel zu entdecken und zu erleben. Aber genau das war es, was sie nicht wollte. Wonach auch immer sie suchte und was sie hinter dem Wort Chance versteckte. Er war es nicht, das hatte sie ihm gerade zu verstehen gegeben.
    Irritiert sah er Tränen in ihren Augen glitzern. Und es machte ihm sein Herz noch schwerer. Vielleicht war es eine Eigenschaft ihres Volkes? Oder vielleicht floss Nymphenblut in ihr?
    Sacht drückte er Djamilas Hand. Am Liebsten wäre er ohne ein Wort an sie verschwunden. Schwer schluckte er an seinem Kloß im Hals und setzte mit leiser Stimme an "Ihr werdet sicherlich noch viele Chancen in Eurem Leben willkommen heißen können, schöne Djamila." Er sah sie die ganze Zeit an. "Mein Angebot, Euch von Lagerplatz zu Lagerplatz zu fahren, sowie Euch in meinem Wagen schlafen zu lassen steht nach wie vor. Überlegt es Euch." Er versuchte sich gar nicht erst an einem Lächeln, denn es wäre ihm missglückt. Er gab ihre Hand frei und erhob sich. "Ich muss die letzten Vorbereitungen treffen.", erklärte er sich und stand auf, um sein Geschirr fort zu bringen und sich dann unverzüglich nach seinem Wagenpferd umzusehen.


    Neugierig blickte Atashkada immer wieder kurz in die Richtung der zwei jungen Leute. Ihr war die Veränderung der Szene nicht entgangen, sah aber keinen Grund, dort einzugreifen und so frühstückte sie weiter und unterhielt sich.

  • Sie sah ihm nach. Gerne hätte sie ihm
    hinterhergerufen, aber das hätte nichts genutzt. Nicht in der
    Stimmung, in der er sich befand. Sie hatte ihm wehgetan und das,
    obwohl sie es nicht mal gewollt hatte. Absichtlich machte Djamila so
    etwas nur ganz selten, die meisten Menschen waren sich dessen
    bewusst, dass sie sich auf ein gefährliches Spiel einliesen. So war
    es nunmal. Sie hatte nie etwas anderes gewollt, aber als sie ihn nun
    so gehen sah, überkam sie eine eigenartige Traurigkeit. Tränen
    stiegen ihr in die Augen. Sie wollte das nicht, sie wollte nicht,
    das er ging. Was auch immer der Grund war.
    Sie stand auf. Sollte
    sie...? Konnte sie einfach...?
    Bevor sie wirklich wusste, was sie
    tat, war sie aufgestanden. Sie bemerkte Blicke auf sich, die sie
    sonst liebte. Das war es, wofür sie lebte, aber im Moment, weinend,
    konnte sie sich andere Sachen vorstellen. Sie lief, leichtfüßig
    über den Platz, sie hatte zu viel Zeit verstreichen lassen, denn
    sie sah ihn nicht mehr. Sicher war er in seinem Wagen. Atashkada sah
    sie auch nirgends, aber vielleicht sah sie sich auch nicht
    irdentlich genug um. Ihre Augen waren Tränenverschleiert, wie
    sollte sie irgendetwas sehen? Nur ihre eigenen Fehler, ja die sah
    sie klar und deutlich vor sich. Sie warteten praktisch darauf, dass
    sie sie ansah und sich in ihren wälzte. Aber diesmal würde sie es
    nicht so weit kommen lassen.
    Sie klopfte an seinem Wagen.
    Hoffentlich war es der richtige, für sahen sie im Moment alle
    gleich aus. In der Stimmung in der sie war, wollte sie eigentlich
    niemand sehen, aber er war ihr wichtig verdammt nochmal. Hoffentlich
    öffnete er ihr die Tür.

  • Im Gegensatz zu seinem gezwungener Maßen bedächtigem Gang, rasten die Gedanken und Gefühle durch seinen Kopf und in seinem Inneren. Der Weg zu dem provisorischen Pferch war nicht weit. Vorsichtig klopfte eine Erkenntnis bei Lazarion an, als er auch über den Vorfall gestern mit dem Getränk nachzudenken begann. Sie hatte sehr extrem auf das Malzbier reagiert und heute hatte sie ihm von einem Mann erzählt, der sie gefügig machen wollte. Betroffenheit machte sich in ihm breit für den gestrigen Vorfall und es tat ihm leid, dass er es dort nicht verstanden hatte. Aber wie hätte er das ahnen sollen? Auf solche Machenschaften ließen weder er noch einer seiner Familie sich ein. Sie waren ein stolzes Volk und von ihrer charismatischen Art überzeugt. Sie wollten das prickelnde Spiel der Eroberung - und nicht das feige hinterhältige Hereinlegen.
    Oder auch nicht, denn all das hatte ihm bei der jungen Frau nicht geholfen. Sehr sympathisch fand sie ihn - da hätte sie ihn besser ohrfeigen sollen.
    Gut, er musste sich eingestehen, er hatte nicht die muskulöse, athletische Figur vieler seiner Verwandten. Lazarion war eleganter gebaut und von schlankerer Statur.
    "Frauen!", schimpfte er vor sich hin, um der Enttäuschung Herr zu werden und bewegte sich vorsichtig zwischen den unterschiedlichen Tieren hindurch.
    Seine Stute hatte den Kopf gehoben und sah ihn vorwurfsvoll an. "Du warst nicht gemeint, Mi.", beschwichtigte er sofort denn Mi oder auch Mimi, oder genauer Mimiteh, zog seinen Wagen, seit er ihn hatte und auf sie war immer Verlass. Mimiteh war so groß wie die anderen Pferde, Lazarion konnte gut über ihren Rücken blicken. Sie war schwarz-weiß gefleckt und hatte ein liebes und aufgewecktes Gesicht, dass unter reichlich Schopf heraus blickte. Allgemein war sie mit viel Behang ausgestattet.
    Lazarion strich seiner Stute den Hals und legte ihr einen Strick um. Mi suchte ihren Besitzer mit ihrem rosafarbenen Maul, nach einer Leckerei ab. Natürlich hatte er daran gedacht und gab ihr einen Apfelschnitzen zu fressen. "Nun komm.", forderte er sie leise auf und Mimiteh folgte ihm wie ein Schatten.
    Noch immer aufgewühlt und mit düsterem Blick machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Wagen... Von Weitem schon richtete er seinen Blick auf ihn und entdeckte die junge Cygnai wie sie an seine Türe klopfte. Ob sie gekommen war um sein Angebot auszuschlagen? Lazarion trat auf Djamila zu und versuchte, sich innerlich gegen die erneute Enttäuschung zu wappnen. "Sucht Ihr nach mir, Djamila?"



    Kaum einem blieb verborgen - so auch Atashkada nicht - dass gerade etwas schief gelaufen war zwischen der jungen Fremden und Lazarion. Es lag ihnen fern sich in die persönlichen Angelegenheiten der jungen Leute einzumischen und so begannen nun wirklich alle das Lager abzubrechen.

  • Er öffnete nicht, vermutlich war er ganz woanders. Enttäuscht wandte sie
    den Kopf ab. Wunderbar, ihr liefen immer noch Tränen die Wangen hinab
    und sie liesen sich nicht stoppen. Sie schloss die Augen und atmete
    durch. Ok, ganz ruhig. Vielleicht war er woanders.


    Und was sollte sie bitte sagen, wenn sie ihn gefunden hatte? Sie wusste
    es nicht, nur konnte sie ihn nicht so stehen lassen, auch wenn er
    gegangen war, was ja ihre Schuld war.


    Ihr Kopf drehte sich.


    Sie hörte seine Stimme und drehte sich um. Da stand er, zusammen mit
    einem wünderschönen Pferd. Gerne hätte sie die Hand ausgesteckt um sich
    an der weichheit des Felles ein wenig zu beruhigen, aber das schien ihr
    unpassend. Sie sah in seine Augen, nur um wieder weg zu sehen. Verlies
    sie etwa der Mut?


    "Ja", murmelte sie leise. Dann
    erinnerte sie sich, dass sie so viel bereits durchgestanden hatte. Sie
    war so oft schon auf sich alleine angewiesen gewesen, es konnte doch
    nicht so schwer sein! Sie nahm eine etwas aufrechtere haltung ein und
    sagte dann zu ihm. "Ja, ich suche Euch. Lazarion, ich" wieder wandte sie sich ab, was sollte sie nur sagen, was es ihm leichter machen würde? Es gab nichts.


    Verzweifelt wischte sie sich die Tränen von den Wangen.


    "Es tut mir leid", bestimmt hatte er
    sich abgewandt, sie bekam ja kein ordentliches Wort heraus, sie hätte
    es ihm nicht verübelt. Vielleicht nahm er ihre hohe Stimme nicht wahr,
    sie glaubte jedenfalls nicht daran. Wieder liefen ihr Tränen über die
    Wangen und ihr wurde bewusst, dass es vermutlich schon viel zu spät für
    sie war, sie hätte schon eher gehen sollen, jetzt war es für ihr Herz zu
    spät.

  • Djamila wand sich dem jungen Dheoran zu und sie sah aus wie ein Häufchen Elend. Eigentlich sah sie gerade so aus wie er sich fühlte.
    Ihre Augen waren gerötet und dicke Tränen liefen ihr über das zarte Gesicht. Lazarion wusste nicht was in ihr vorgehen mochte, was sie so mitnahm aber ihr Anblick zerriss ihm fast sein Herz. Sollte er daran schuld sein? Warum? Es konnte ihr doch gleich sein, seine Gefühle waren dieser wunderschönen Frau, die eigentlich nur einem Traum entsprungen sein konnte, unwichtig. Sie hatte es ihm gerade eben erst gesagt. Er fühlte sich zu ihr hingezogen und das schon bald nachdem er sie erblickt hatte. Was interessierte sie sich dafür, wie er sich nun gerade fühlte - oder warum klopfte sie weinend an seine Wagentüre?
    Mimiteh blickte etwas um Lazarion herum, um zu sehen, weshalb sie angehalten hatten, aber wirkliches Interesse zeigte sie nicht. Lazarion war stehen geblieben und so stand auch sie.
    Die junge Frau straffte sich, nur um dann wieder von einer tiefen Traurigkeit geschüttelt zu werden. Sie wandte sich sogar ab von ihm und wischte sich mit ihren beiden Händen die Tränen von ihren zarten Wangen. Wie gut wäre es gewesen sie hätte ihn nicht aufgesucht, denn er konnte nicht anders, als sie noch fester in sein Herz zu schließen - warum auch immer. Das Vernünftigste wäre gewesen dieser Szene den Rücken zuzuwenden und seine Tante Atashkada zu Djamila zu schicken. Sie würde alles ins Lot bringen, zumindest für die junge Cygnai.
    Aber Lazarion dachte nicht daran Vernünftig zu sein. Er ließ den Strick von Mimiteh zu Boden gleiten und trat bedachten Schrittes auf Djamila zu. Ohne darüber nachzudenken ob sie es wollte oder was es für sie beide bedeuten mochte, zog er die junge Frau in seine Arme.
    "Schschsch....", sagte er leise. "Nicht weinen Djamila." Er war sehr darauf bedacht mit ihren kleinen Flügeln nicht ins Gehege zu kommen und strich ihr sacht über ihr Haar und den Federn darin. Es war unbeschreiblich für ihn sie so zu halten, natürlich wusste er dass es nichts ändern würde und dennoch bescherte es ihm ein seltsam berauschendes Gefühl sie so in seinen Armen zu spüren.

  • Einen schrecklich langen Moment passierte nichts.
    Djamila dachte, dass er gegangen war, dass er sie verfluchen würde und
    nie mehr ein Wort mit ihr wechseln würde. Sie hasste sich selbst für
    ihre Worte, waren sie ihr doch in diesem Moment so weise vorgekommen.
    Wie hatte sie nur so etwas sagen können, was ihn verletzte? Vielleicht
    hatte ihre Mutter recht gehabt, manchmal tat die Wahrheit weh, und in
    diesem Moment hätte sie darauf verzichten sollen.


    Doch dann spürte sie seine Arme um sich und seine Worte legten sich
    langsam um ihr Herz. Ihr Körper hörte dennoch nicht auf, zu weinen und
    wurde immer wieder von schlurzern geschüttelt. Seine Hände, die sie
    streichelten beruhigten sie langsam. Sie legte ihre Hände auf seine
    Brust und atmete seinen Geruch ein, um sich noch mehr zu beruhigen.
    Seine Nähe tat ihr gut, zumal sie sich doch so sicher gewesen war, ihn
    für immer verschreckt zu haben! Ein Glück hatte sie damit falsch
    gelegen. Am liebten hätte sie sich niemals aus seiner Umarmung gelöst,
    aber sie wusste, sie konnte den Moment nur anhalten, nicht aufhalten.

  • Die junge Frau machte keine Anstalten Lazarion von sich zu stoßen. Es tat dem jungen Mann so gut sie so nah bei sich zu spüren. Er ließ ihr alle Zeit die sie brauchte. Sie waren für sich, denn das restliche Lager ging seinen Vorbereitungen nach, denen auch er nachgehen wollte. Aber nun... Vorsichtig atmete er den ureigenen Duft der Cygnai ein und es hätte ihm fast die Knie weich werden lassen. Es war keine gute Idee gewesen sie in die Arme zu nehmen. Rasch schob er diesen Gedanken von sich und schloss die Arme etwas fester um die junge Frau, als sie begann sich zu beruhigen. Schützend hatte er sie um sie gelegt, als wolle er sie vor der ganzen Welt in Schutz nehmen. Er wusste dass sie das nicht wollte und akzeptierte das auch. Nur den Schmerz darüber konnte man nicht einfach mit Worten oder Gesten aus der Welt schaffen. Sie war nur ehrlich zu ihm gewesen und hatte dafür gesorgt, dass er sich keine absurden Hoffnungen machen brauchte. Und doch...? War Hoffnung nicht das was zu
    letzt starb?
    Zärtlich strich er ihr über Haar und Rücken, berührte auch leise verspielt das Gefieder ihrer Flügel. Seinen Kopf sacht an ihren gebettet und immer wieder ihren Duft in der Nase. Sie war aus dem Stoff aus dem die Träume oder überirdische Melodien gemacht waren kam es ihm so in den Sinn. Er könnte sich darin verlieren...
    Irgendwann war es soweit, Djamila war körperlich zur Ruhe gekommen und so suchte er nach seiner Stimme. So genau wusste er nicht was er sagen sollte. Er wollte sie für sich haben, aber das war nicht ihr Wunsch und er würde das respektieren...müssen...
    "Es gibt Schätze auf dieser Welt, die sind nicht nur für einen alleine gemacht.", flüsterte er ihr leise ins Ohr. Es kostete ihn Überwindung und doch war es richtig. "Wollt Ihr mir nicht sagen, was Euch so traurig gemacht hat, Djamila?", fragte er mit einer Zärtlichkeit in der Stimme die es vermochte einen zu berühren.

  • Wäre sie ein Syreniae gewesen, dann wären seine
    Berührungen auf ihren Flügeln wohl unangenehm gewesen. Oder eher nicht
    unangenehm, eher an dem Ort an dem sie sich befanden unpassend. Aber
    Djamila konnte ihre Flügel nicht zum fliegen benutzen, sie war dazu
    verdammt auf der Erde damit zu verweilen. Dennoch waren seine
    Berührungen schön für sie und sie kuschelte sich noch etwas mehr in
    seine Arme.


    Seine Stimme hinterlies bei ihr Gänsehaut. Sie bog ihren Kopf etwas
    weiter zurück um ihm in die Augen zu sehen, allerdings berührten sich
    ihre Körper noch. Was sollte sie ihm den antworten? Sie wusste es selbst
    nicht. Kurz sah sie zu Boden, nur um ihm wieder in die Augen zu sehen.


    "Ich wollte Euch nicht verletzen. Ich hatte Angst das... ich Euch mit meinen Worten wehgetan habe."
    Sie schloss die Augen. Vielleicht war die Wahrheit wirklich nicht für
    jeden gemacht, aber hoffentlich für ihm in diesem Moment.

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