Domizil Daerid Canveles

  • von..... Der Park



    "Fast wie Ihr, Atashkada." nickte der Valisar. "Ich reise über die gesamte Insel, Von Lysielle im Osten bis Corandir und Akari im Westen und hoch bis Kharsah in den Norden. Hier und dort habe ich Leute, die die Waren abholen oder ausliefern, manches findet auch gar nicht den Weg bis hierher sondern wird schon woanders wieder gehandelt. In dem meisten Städten ist es kein Problem, vorübergehend ein Lager anzumieten, wenn Bedarf besteht. Aber ein wirkliches Domizil habe ich sonst nirgendwo auf der Insel." erklärte er der Dheoran. "Und wenn man so viel unterwegs ist, bleiben Begegnungen mit Eurem Volk nicht aus." schmunzelte er gekonnt. "Die Gastfreundschaft an seinen Feuern ist legendär und ich durfte sie hier und dort bereits genießen. Was sagten sie ? Sie bräuchten die Freiheit, immer einer neuen Geschichte und neuen Begegnungen nachgehen zu können, die bereits hinter der nächsten Weg- oder Flussbiegung auf sie warten könnten. Die Unabhängigkeit, keinem Herrscher oder Fürsten dienen zu müssen, nach ihren eigenen Gesetzen zu leben. Dass so viele Familienmitglieder gar nicht in einem Haus leben könnten, aber ein neuer Wagen immer noch hinzu passen würde. Manche sagten sogar, ein Dheoran würde sterben, wenn man ihn hinter Mauern einsperren würde." Nachdenklich sah der Assassine zu seiner Begleiterin hinüber. "Der Tenor war tatsächlich immer, dass ein Dheoran gar keine Heimat hat. Und nun sagt Ihr, dass sie in Euerm Herzen sei.... " er lächelte. "Ein schöner Gedanke, wenn Ihr Wert auf meine bescheidene Meinung legt, Verehrteste." er neigte sacht das Haupt. "Aber Ihr habt Recht.... niemand weiß, was einmal sein wird......." Daerid schwieg und zwinkerte Atashkada dann zu, ein verschwörerisch-anzügliches Lächeln auf den Lippen. "Oder vielleicht doch.... ich denke, ich weiß, dass es ein beneidenswerter Mann sein wird, der Euer Herz einmal erobern kann, schöne Dheoran." Und wirklich fragte er sich für einen Augenblick, ob Atashkada wohl so eine Frau wäre, bei der er so etwas wie Bedauern oder gar Eifersucht empfinden würde, wenn sie einem anderen gehörte. Es gab Frauen, die diese Wirkung auf Männer hatten, das war ihm bestens bekannt. Manche ohne es zu wollen, andere legten es geradezu darauf an. Nun ja.... die schwächlichen albernen Nöte der Fühlenden halt. Daerid lachte leise auf als er für sich feststellte, dass er nichts dagegen hätte, Atashkada in den Armen eines anderen zu sehen. Im Gegenteil - vorausgesetzt, derjenige wäre ebenso attraktiv wie sie, wäre es sicherlich ein Genuss ihnen zuzusehen. Für sein Valisar-Auge jedenfalls. "Verzeiht, schöne Dheoran!" entschuldigte er sich höflich. "Eure Frage hat durchaus ihre Berechtigung. Wir scheinen da etwas gemeinsam zu haben, denn bislang fehlte es meiner Person an der entsprechenden Dame." gestand er ihr und gab seinem Gesicht und auch der Stimme wieder einen ernsthaften Anstrich. "Wobei ich zugestehen muss, dass es für eine Frau auch nicht einfach ist, mit einem Mann zu leben, der oft abwesend ist und wenig Zeit hätte, ihr seine volle Aufmerksamkeit so zu teil werden zu lassen, wie sie es verdiente. Es wäre ein recht einsames Leben an meiner Seite und das schreckt vermutlich ab." Und wer setzte sich schon freiwillig eine Laus in den Pelz, bei der man ständig auf der Hut würde sein müssen, dass sie von seinem tatsächlichen Broterwerb nichts mit bekam ? Daerid verhielt seine Schritte und wandte sich ganz der Dheoran zu. Sacht strich er ihr mit den Fingerkuppen über die seideweiche Wange und seine Augen begannen im Schein der Straßenbeleuchtung kaum merklich zu funkeln als sein Daumen hauchzart die Konturen ihrer Lippen nachzeichnete. "Vielleicht bin ich auch einfach noch nicht dazu bereit, auf einen Abend wie diesen und eine atemberaubende Frau wie Euch verzichten zu müssen, bezaubernde Atashkada. Aber wie Ihr schon sagtet - vielleicht eines Tages....." Sehr bewusst betrachtete er Atashkada's makelloses Gesicht und ihre glänzenden Augen, das duftige Haar, dessen weiche Strähnen es anmutig umspielten........ womöglich urteilte er auch etwas zu streng über den fühlenden männlichen Teil der Welt. Sie war schon ein ganz besonderer Leckerbissen....

  • Der Mann an Atashkadas Seite wusste ganz genau, wie er es schaffte, das eine Frau sich besonders fühlte. Es waren zwar bislang nur Worte, aber er hatte sie stets klug und passend eingesetzt. Die Dehoran wusste mittlerweile genau, an diesen Abend und diesen Mann würde sie sich bestimmt auch noch im hohen Alter erinnern. Sie beschritten den Weg weiter gemeinsam und immer wieder betrachtete sie die Einzelheiten der Baukunst hier in Nir'alenar. Sie war schon des Öfteren hier gewesen und doch gab es immer wieder etwas Neues zu entdecken und ins Adelsviertel führte ihr Weg sie nun nicht so häufig. Aufmerksam lauschte die Dunkelhaarige Daerids Erzählungen und ertappte sich dabei, wie sie an Akari und die berühmten heißen Quellen dachte. Eine herrliche Stadt. "Dann seid Ihr ja wirklich schon einigen von uns begegnet.", lächelte Atashkada fröhlich und nickte. "Es freut mich wenn Euch der Gedanke gefällt. Ich denke es stimmt alles, was man Euch bislang so gesagt hat. Auch wenn unsere Heimat im Herzen ist, eingesperrt zu sein - auch im weitesten Sinne, das ist nichts für unsereins." Seine weiteren Worte ließen Atashkada nun doch ein wenig erröten. Sie hatte so schnell gar nicht vor jemanden ihr Herz erobern zu lassen. Immerhin hatte sie bei ihrem Neffen gerade erst gesehen wohin das führen konnte. So waren ihr solche Begegnungen wie mit dem eleganten Gentleman am liebsten. Dearid gestand, dass es ihm wohl nicht unähnlich ging, wie ihr. "Nun, wer weiß was die Zeit schon bringt und wem wir begegnen. Wenn es für mich den Mann geben sollte, der mein Herz erobert, so wird es für Euch eines Tages auch die richtige Frau geben, die in Euer Leben passen wird." Sie lächelte Daerid charmant an. Der Hochgewachsene trat Atashkada gegenüber und hinterließ leise brennende Schauer auf ihrer Haut mit seinen zarten Berührungen. Die Lippen gingen der Dehoran auseinander als er ihre Kontur umfuhr. So zärtlich. Ein verhangenes Lächeln zierte ihr Gesicht. "Dann haben wir wohl etwas weiteres gemeinsam, würde ich meinen.", klang es leise und belegt aus ihrem Mund. "Ich bin auch noch nicht bereit auf einen solchen verheißungsvollen Abend zu verzichten." Atashkadas Augen hingen fest in denen Daerids, er gab ihr doch einige Rätsel auf und sie mochte das. Wirkten seine Augen stets etwas unbeteiligt, war er ein Meister in Worten und Gesten. Hoffentlich war es nun nicht mehr weit...

  • "So schön....." hauchte Daerid mit leicht rauer Stimme und berührte noch einmal bewundernd Atashkada's Wange. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ein Hauch von Leidenschaft stand in ihren Augen. So nah vor ihr spürte der Assassine förmlich, wie ihr ganzer Körper weicher und nachgiebiger geworden war und er konnte nicht verleugnen, dass es starke Faszination in ihm auslöste. Was für ein Anblick!
    Aber auch jetzt trat er nur höflich etwas zurück und bot ihr wieder formvollendet seinen Arm an. Sie war viel zu kostbar, um sie hier auf offener - wenn auch zu der späten Stunde menschenleerer - Straße zu verschwenden. "Dann kommt mit mir, Verehrteste!" forderte er sie auf.
    Es war alles geklärt, was zwischen ihnen geklärt werden musste.
    Nach nur wenigen Schritten - vor der letzten Häuserzeile, die das Paar noch von der nächsten breiteren Querstraße trennte - führte der Valisar seine Begleiterin sanft nach rechts in eine breite Lücke zwischen den einzelnen Anwesen hinein. Hier folgten sie einer kleinen eleganten Gartenanlage, an deren Ende einige hohe Laubbäume den Blick auf ein Haus verbargen. Es war nicht einmal besonders groß verglichen mit den üblichen Villen und Palästen des Adelsviertels, aber dafür beinah eben so hoch, wie die mächtigen jahrhundertealten Bäume vor ihm. Sie gelangten an ein schmiedeeisernes Tor, wo Daerid in eine Nische im Mauerwerk griff und Atashkada dann mit einer Verbeugung das Tor öffnete damit sie es durchschreiten konnte.
    "Tretet ein in mein bescheidenes Haus, schöne Dheoran!" bat er sie und führte sie durch einen kurzen Laubengang bis zur Eingangstür, die bereits für sie beide geöffnet war. Sie betraten die Eingangshalle seines Anwesens, einen in der Mitte offenen Raum, der sich ohne Zwischendecke bis hinauf in das runde Dachgewölbe zu erstrecken schien. Einige Meter vor ihnen führte eine Marmortreppe in die erste Etage hinauf, die Räume befanden sich offensichtlich an den Wänden des Gebäudes während die runde Mitte wie eine Art Schacht nur von noch zwei weiteren Treppengebilden unterbrochen wurde, welche von der jeweiligen Ebene in die nächst höher liegende Etagen führten. Von unten waren nur die Geländer zu sehen. Linker Hand neben der Treppe befand sich eine großzügige aber fast leere Garderobe. Auf der rechten Seite standen drei Personen, die sich nun allesamt tief verneigten als Daerid mit Atashkada vollends eingetreten war. Der erste von ihnen war ein hochbetagter Mann mit tadelloser steifer Haltung. Das einzige, was den Eindruck völliger Korrektheit etwas abmilderte, waren seine buschigen weißen Augenbrauen und der gutmütige Ausdruck in seinen Augen. Neben ihm stand ein junger, recht linkisch wirkender Bursche, der in seiner förmlichen Kleidung noch reichlich fehl am Platz wirkte und ein sehr junges Mädchen, kaum an der Schwelle zur Frau. Alle drei waren in pieksaubere Dienstbotengewänder gehüllt. Die Wangen des Mädchens waren rosig angehaucht und ihre Augen hingen voller Bewunderung an Atashkada's Gestalt als der junge Kerl sich nun dem Valisar ehrerbietig näherte "Ihr möchtet ablegen, Herr ?" und sich dabei nochmals etwas ungeschickt verneigte. Der Assassine ließ ihn gewähren. Der Alte ergriff das Wort. "Wie schön, dass Ihr wieder zurück seid, Herr! Im Salon ist alles gerichtet und erwartet Euch und die bezaubernde Dame." und bot seinerseits Atashkada mit einer Verbeugung Hilfe beim Ablegen ihres Umhangs an.
    Daerid quittierte seine Worte mit knappen Nicken. "Danke, Lombart!" und bot Atashkada wieder seinen Arm an, um sie die Marmortreppe hinauf zu führen.

    Man beherrscht die Leute mit dem Kopf - mit einem guten Herzen spielt man nicht Schach.


    Nicolas Chamfort

  • 'Oh Daerid Canvele, Ihr wisst genau was Ihr tut.', dachte Atashkada stumm für sich, als er ihre Wange ein letztes Mal berührte und sie gemeinsam den Weg weiter fortsetzten. Es war dunkel und obwohl Atashkada nur einen Bruchteil von dem sehen konnte, was der Weg ihnen bot, ahnte sie wie herrlich der Anblick bei Tageslicht sein musste.
    Die Dheoran folgte Daerid vertrauensvoll und er war und blieb ganz Edelmann. Ein wenig verblüfft war Atashkada dann doch, da sie bereits von drei Personen erwartet wurden. Offen und ehrlich lächelte sie die Bediensteten von Daerid an. Anmutig glitt sie aus ihren Umhang und reichte ihn dem älteren Herrn, berührte kurz seine Hand und bedankte sich freundlich bei ihm. Vielleicht gehörte es sich so nicht, aber Dheoran hatten nun auch keine Bediensteten und es war ihr einfach ein Bedürfnis. Der Blick des Mädchens entging ihr nicht und sie zwinkerte ihr fröhlich zu. Ehe sie Daerid folgte ließ die Dunkelhäutige ihre Augen durch den Raum gleiten und besah sich die Architektur von Daerids Heim. Entweder war er ein sehr erfolgreicher Händler oder er gehörte doch dem Adel an. Aber mit einem Titel hatte er sich nicht vorgestellt. Atashkada überlegte einen Moment, ob sie so ein Heim gegen ihren Wagen tauschen würde und musste fast lachen, als sie für sich feststellte, dass ihr Wagen, trotz seiner Schlichtheit, immer gewinnen würde. Dheoran könne man nicht wegsperren, hatte der Hochgewachsene gesagt und es bräuchte nicht mal Gitterstäbe, allein schon in einem Haus über Tage verweilen zu müssen, war nichts für sie. ABER für diese eine Nacht würde dieses wunderschöne Anwesen ihrem Vergnügen natürlich keinen Abbruch tun. "Vielen Dank.", wisperte Atashkada den dreien leise zu ehe sie Daerids Arm ergriff. "Ein schönes aber ungewöhnliches Anwesen nennt Ihr Euer zu Hause, Daerid Canvele. Ich wusste nicht was ich mir vorgestellt habe, aber es hat sämtliche Erwartungen übertroffen.", lobte sie offen und ehrlich. Sie empfand es wirklich so, auch wenn es für ihr eigenes Leben niemals in Frage käme.

  • Von unten war nichts zu hören außer dem leisen Rascheln der Stoffe, die von den beiden männlichen Bediensteten in der Garderobe platziert wurden als Daerid Atashkada die Stufen hinauf geleitete. Kostbarer gewebter Teppich machte ihre Schritte unhörbar. Nichts auf dem Gesicht des Valisar verriet, was er von Atashkada's Gebaren bezüglich seiner Bediensteten hielt. Üblich war es nicht, dass eine Dame ihnen überhaupt Beachtung schenkte, aber die Dheoran war auch nicht hier, weil sie eine der üblichen Damen war. "Es ist ein wenig extravagant." gestand Daerid mit feinem entschuldigendem Lächeln obwohl er das Haus genau deswegen gekauft hatte. "Und ich kann mich leider nicht rühmen, dass etwa ich es entworfen hätte. Es stammt aus den Nachlass eines berühmten Architekten und Dozenten der Akademie, dem diese Ehre gebührt. Es stand zufällig gerade zum Verkauf als sich abzeichnete, dass ich mehrere Wochen im Jahr in Nir'alenar zubringen würde." der Assassine hob fast unmerklich die Schultern. Dass er damals über einen Auftrag eigenhändig dafür gesorgt hatte, dass es überhaupt zu einem Erbfall gekommen war, war ein glücklicher - aber nichtsdestotrotz tatsächlich ein reiner Zufall gewesen. "Mir gefiel seine klare Gliederung - Arbeiten, Wohnen, Leben auf jeweils einer Etage - und die ruhige abgeschiedene Lage." lächelte er zufrieden und mit einer kleinen Verneigung und führte Atashkada am Ende der Treppe rechter Hand die großzügige Balustrade an einigen verschlossenen Türen entlang bis ein offener Durchgang von ihr abzweigte. Ein größere Würdigung seines Heims war von einer Angehörigen ihres Volkes kaum zu erzielen, das war Daerid bewusst. "Für meine Ansprüche und Bedürfnisse ist es wie geschaffen und es ehrt mich, wenn es auch Euer Wohlwollen besitzt." schloss er bevor sie gemeinsam hindurch schritten.


    Der Salon, der sich dahinter eröffnete, war nicht besonders groß. Seine Wände waren bis auf einen Kamin links und eine edle Glasvitrine rechts von Bücherregalen gesäumt und in der Mitte stand eine gediegene Sitzgruppe mit bequem wirkenden Polstern um einen runden Tisch, in dessen Platte kunstvoll das Spielbrett eines bekannten, anspruchsvollen Strategiespiels mit handgeschnitzten Figuren eingearbeitet war. Ein Feuer flackerte lebhaft im Kamin. Formvollendet geleitete der Valisar seine Begleitung zu einem Sessel, zog diesen passend für sie zurecht und bat mit unauffälliger Geste, dass sie sich setzen möge. Mit verschwörerischem Lächeln sah er seinen bezaubernden Gast an. "Ich ersuche Euch, Euch noch an einer kleinen Erfrischung zu laben und mich für einen winzigen Augenblick zu entschuldigen, damit ich noch schnell gewisse Pflichten eines guten Gastgebers und Hausherren wahrnehmen kann, Verehrteste." Das war die Wahrheit. Und andernfalls hätte der Assassine hier ohne zu zögern so getan als ob sie es wäre. Niemals hätte er sich vor einer Dame auch nur den Hauch des Anscheins gegeben, einen derartigen Besuch im voraus geplant zu haben. "Erweist mir die Ehre, Euch alles anzusehen, was Euch beliebt. Aber zunächst - Was darf ich Euch bringen ? Champagner ? Einen leichten frischen Wein ? Oder doch lieber eine fruchtige Limonade ?" dachte er höflich an ihre Ablehnung weiterer alkoholischer Getränke auf der Festlichkeit und auch ihres ausgiebigen Tanzes und sah die Dheoran erwartungsvoll an.

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    Nicolas Chamfort

  • Mit interessierten Augen besah sich Atashkada all die Dinge die Daerids Heim sehr gekonnt zur Schau stellte. Extravagant, nannte der Mann an ihrer Seite sein Heim und dem konnte sie nur beipflichten. Aber dennoch hatte es Stil und wirkte nicht aufdringlich. Schön war es anzusehen und wenn es genau das war, was Daerid gesucht hatte, wer war sie etwas dagegen zu sagen? Leichtfüßig folgte die Dheoran Daerid die Stufen empor und folgte seiner Führung, aber nicht ohne einen Blick von der Balustrade zu werfen. Ja es gab auch Häuser die gefallen konnten und doch...
    Der Salon der sich vor den Augen Atashkadas öffnete wirkte sehr gemütlich und lud gerade dazu ein, ein wenig hier zu verweilen. Und ein weiteres Mal gab es nicht den geringsten Fehlgriff bei Daerids Gebaren, als er sie zu einem der Sessel brachte. Elegant und wie es sich gehörte setzte sich die Dunkelhäutige und fragte sich leise, warum ein solcher Gentleman wohl noch nicht unter der Haube war? Er war immerhin mehr als eine gute Partie und wusste einer Frau zu schmeicheln. Nein eigentlich war es mehr als das, aber das hatte sie schon festgestellt und dennoch hatte sein Bemühen um sie nicht im Geringsten nachgelassen. Noch immer fühlte sie sich wertgeschätzt wie eine der hochadeligen Damen. Fast könnte sie sich daran gewöhnen. "Sehr gemütlich habt Ihr es hier. Spielt Ihr des Öfteren?", fragte Atashkada und deutet auf das Spiel mit den handgeschnitzten Figuren. Nicht das sie vor gehabt hätte jetzt ein Spiel zu beginnen, dennoch interessierte sie es, ob es nicht nur Zierde war. Wobei Daerid dieses Spiel vermutlich mit der bei ihm stets präsenten Leichtigkeit und Präzision beherrschte, die sie an diesem Abend ständig sah und spürte.
    Die Dheoran lächelte bei Daerids Worten wohlwollend und überlegte einen Moment. "Zu einem leichten frischen Wein würde ich nicht nein sagen.", lächelte sie den Hochgewachsenen charmant an. Sorgen darum er könnte ihr zu Kopf steigen machte sie sich nicht, denn ihr Volk war doch reichlich trinkfest. Aber etwas Stärkeres wollte sie auch nicht, denn den Zauber den diese verheißungsvolle Nacht bereits versprach, wollte sie nicht mit benebelten Sinnen erleben.

  • „Eine ausgezeichnete Wahl, Verehrteste!“ lobte der Assassine beifällig die Entscheidung der Dheoran und nahm zwei schlicht wirkende, aber kostbar geschliffene kristallene Weingläser aus dem Unterbau der Getränkeanrichte, denn natürlich würde er wohlerzogen ihr Getränk ebenfalls wählen. „Ihr werdet entzückt sein.“ schmunzelte er gekonnt und entkorkte fachmännisch eine filigrane Flasche aus grünem Glas. „Ich importiere den Wein selbst aus.....“ punktgenau unterbrach er sich selbst beim Einschenken und sah Atashkada mit präzise dosierter anzüglicher Herausforderung an „Nun... Vielleicht sagt Ihr es mir, schöne Dheoran? Ich habe nur sehr selten so bezaubernde und weit gereiste Gäste wie Euch.“ Er wusste ja schon, dass sie empfänglich für solche spielerische Duelle war. Anmutig saß sie auf dem edlen Polstermöbel, dabei ohne jede steife Ziererei und der Valisar genoss den ungewöhnlichen und doch äußerst attraktiven Anblick ohne jeden Versuch, seinen freimütigen Blick auf sie zu kaschieren. Lächelnd betrachtete er die Spielfiguren auf die sie gezeigt hatte. „Allerdings. Ich gestehe eine gewisse Leidenschaft für die kühle nüchterne Logik dieses Spiels.“ Ein klares Ziel, den Gegner ausloten und abtasten, eine Strategie entwerfen und …. im richtigen Moment vernichtend zuschlagen. Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass andere sich spielerisch mit dem die Zeit vertrieben, was sein tagtäglicher Broterwerb war. Formvollendet überreichte er Atashkada ihr Glas und verneigte sich höflich. „Ohne dass ich Euch zu nahe treten will...“ Daerid zwinkerte der schönen Frau zu. „Fühlt Euch bitte ganz wie in Euren eigenen Wagenwänden bis ich zurück bin.“ Der Assassine stellte einigermaßen zufrieden für sich fest, dass es ihm leicht viel, seine Worte auch in etwas unüblicherer Lage charmant und gesellschaftskonform zu wählen. Atashkada war in vielerlei Hinsicht eine willkommene Herausforderung.
    „Aber zuerst lasst uns anstoßen!“ bat er „Auf die Ehre und das Vergnügen, Euch in meinem Haus empfangen zu dürfen.“ und hob sein Glas an.

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    Nicolas Chamfort

  • Es war ein so herrlicher Abend seufzte es in Atashkada wohlig auf. Daerids Gesellschaft lud einfach zum Fallenlassen ein. Er bot so viel mehr als nur ein kurzes interessantes Abenteuer. All ihre Sinne und ihr Sein wurden angesprochen und sie fühlte sich wirklich sehr wohl bei ihm. Aber wer würde auch nicht, so umschmeichelt wie sie wurde. Die Überlegungen zu den fast schon eiskalten Augen hatte sie längst nicht mehr weiterverfolgt. „Ich werde mein Bestes geben, um Euch zu sagen woher Euer Wein kommt.“, lächelte sie ihn charmant an. Auf die Worte zu dem Spiel wurde ihr Lächeln ein wenig tiefer. So viele unterschiedliche Facetten hatte er und auch diese Spielweise passte irgendwie zu ihm. Zu seinen Augen aber mehr. „Ein sehr interessantes Spiel, wenn man die nötige Geduld dafür aufweist.“ Oder kühle und nüchterne Logik, schmunzelte sie für sich. Atashkada hatte es hier und da schon versucht zu spielen aber irgendwann ging immer das Temperament mit ihr durch und sie übersah einen wichtigen Spielzug…
    Atashkada nahm den Kelch bedacht von Daerid entgegen. „Das ist sehr freundlich von Euch Daerid.“ Sie lächelte. „Ich fühle mich sehr wohl in Eurem Heim.“, gestand sie ihm freimütig. Nur wussten sie beide, dass es sie niemals halten würde. Und ebenfalls beide wussten, dass dies auch gar nicht das Ansinnen dieser Nacht war. Atashkada erhob sich geschmeidig und hob ihren Becher. „Auf überraschte Bekanntschaften, einen wunderschönen Abend… Auf den perfekten Gastgeber.“

  • "Zuviel der Ehre!" wehrte der Valisar mit demütigen Tonfall ab - obwohl er es innerlich natürlich exakt so sah - und prostete seinem Gast zu. Der Wein war leicht, fruchtig und frisch und auf angenehme Weise anregend und nicht zu Kopfe steigend. Daerid war zufrieden mit dem Produkt und fragte sich, ob Atashkada seine Herkunft wohl erkennen oder erraten würde. Prüfend musterte er die Dheoran vor sich, fasste seinen Entschluss und stellte sein Glas auf dem Tisch ab. "Es wird nicht lange dauern!" versicherte er, verneigte sich abermals ehrerbietig und glitt aus dem Zimmer hinaus.
    Seine Bediensteten erwarteten ihn bereits am oberen Ende der Treppe und der Assassine ging gemäßigten Schrittes zu ihnen hinüber. Fragend zog er eine Augenbraue empor als er sie erreicht hatte. "Alles wie Ihr es angewiesen habt, Herr!" versicherte der alte Lombard mit angemessenem Diener und Daerid nickte knapp. Der Alte war mit Gold nicht aufzuwiegen, denn es erforderte schon einiges an Perfektionismus, dieses Gebäude für die spärlichen und vollkommen unangekündigten Besuche des Hausherrn zu jeder Tages- und Nachtzeit ständig parat zu halten. Im Gegenzug störte sich der Assassine auch nicht daran, dass Lombard in Eigenregie immer wieder Kinder aus den unteren Bevölkerungsschichten zu ebenso perfekten Dienstboten wie er selbst einer war ausbildete und vermittelte. "Maiye kennt Ihr schon, Herr. Und dies hier ist Gregior." Die beiden erröteten nacheinander, worüber Daerid kommentarlos hinweg sah. Dafür fixierte er den jungen Burschen mit strengem Blick. "Das Badehaus! Aber angenehme Temperaturen, Vanille und Zedernholz. Und dann in meine Gemächer!" Der junge Kerl verneigte sich linkisch. Die Kleine war weniger nervös und der bewundernde Blick einnehmender. Der Valisar betrachtete sie etwas weniger streng. "Das Gästezimmer neben dem Bad. Wenn alles gerichtet ist, führt ihr die Dame und lasst es ihr an nichts fehlen!" Das Mädchen nickte eifrig. Daerid's Blick kehrte zu Lombard zurück. Der räusperte sich - und die beiden huschten eilfertig davon. "Ein leichter Imbiss! Und keine Störung mehr!" richtete sich das Wort noch einmal an den Alten als die beiden hinter zwei Türen verschwunden waren. "Ansonsten wie üblich!" Der Diener verneigte sich und wartete standesgemäß, dass der Hausherr sich entfernte bevor er sich seinerseits schmunzelnd zur Küche begab. Er hatte schon lange aufgehört, sich über die Marotten seines Arbeitgebers zu wundern oder sich auch nur das Geringste zu dessen Anordnungen zu denken.
    Daerid seinerseits begab sich zurück zum Salon, das Gesicht wieder sorgfältig in das charmante Lächeln für Atashkada modelliert, und betrat den Raum. "Die Zeit wurde Euch hoffentlich nicht zu lang, Verehrteste ?"

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    Nicolas Chamfort

  • Atashkada hob ihrerseits den Becher und probierte den Wein, den ihr Gastgeber ihr eingeschenkt hatte. Er war ganz nach ihrem Geschmack. Sie philosophierte einen Moment darüber woher er denn stammen könnte, immerhin hatte sie es ihm ja zugesagt. Aber ehe sie sich sicher war, bat der edle Gentleman um etwas Geduld. " Natürlich.", nickte sie ihm mit charmantem Lächeln zu. Als Daerid das Zimmer verlassen hatte, sah sich Atashkada etwas um in dem wohlig eingerichteten Salon. Es kam nicht oft vor, dass sie so reiche Gesellschaft genießen konnte, denn meist waren es eher arrogante und aufdringliche Zeitgenossen, die keinen Sinn für schöne Worte und höfliches Betragen hatten. Rasch den Hof gemacht um zu bekommen was sie wollten. Aber so war dieser Herr hier nicht. Er wusste stets um seine Worte und war ihr wohl immer schon mindestens einen Schritt voraus. Atashkada sah mittlerweile aus dem Fenster und nippte immer wieder an ihrem Getränk. "Ja, wo magst du wohl herkommen?", fragte sie leise in die Stille des Raums. Fruchtig, leicht und nicht zu süß - passte sehr gut zum heutigen Abend, befand sie still für sich. Atashkada setzte ihre beste Kennermiene auf und fuhr sich nachdenklich über den Hals. Ob sie sich wohl noch etwas frisch machen durfte? Natürlich war sie frisch und sauber in den Abend gestartet, aber Daerid hatte sie so hitzig über die Tanzfläche geführt, dass selbst ihr unter den fließenden Bewegungen warm geworden war. Der Herr desHauses holte sie aus ihren Gedanken und Atashkada lächelte ihn innig an. "Nein der Herr und selbst wenn ist es bestimmt jede Sekunde Wert gewesen. Gut Ding braucht seine Zeit, nicht wahr?" Sie trat nun ein wenig vom Fenster weg, den Wein noch nicht komplett gelehrt. "Ich schulde Euch noch eine Antwort." Sie lächelte. "Eigentlich würde ich sofort auf einen Wein aus Vintar tippen." Atashkadas Lächeln vertiefte sich als sie sich die malerischen Weinberge ins Gedächtnis rief, die Vintar umgaben. So schön wie sie waren, so gut war der Wein der dort hergestellt wurde. Doch waren sie natürlich nicht das einzig Sehenswerte in Alizar. "Aber ich muss gestehen, so einen Wein habe ich dort noch nicht gekostet und doch ist er die perfekte Wahl für den Abend." Und das war nicht das einzig Perfekte daran. "Oder er entstammt einem kleinen Gut, westlich auf unserer schönen Insel. Und dort lässt Ihr ihn ganz Euren Wünschen entsprechendherstellen." All das war wirklich aus der Luft geholt, aber es würde wohl auch zu diesem Mann passen, der nichts dem Zufall überließ, also warum gerade bei dem Wein. Atashkada lachte leise und winkte ab.

  • "Jedes Ding braucht seine Zeit, da habt Ihr allerdings Recht." schmunzelte Daerid und trat zu der Dheoran ans Fenster, nachdem er sein Glas vom Tisch genommen hatte, und sah einen Moment lang in die Nacht hinaus. An Neheran hatte er lange nicht mehr gedacht, aber eine seiner Lieblingsweisheiten hatte gelautet 'Ungeduld ist ein schnelles Raubtier aber ein schlechter Jäger'.
    Er war schon einer der Besten seiner Zunft gewesen und vielleicht war es gar nicht so seltsam, ausgerechnet jetzt an ihn zu denken, denn in gewisser Weise traf seine Weisheit auf die besondere 'Jagd' dieser Nacht ebenso zu. Im Stillen prostete der Assassine seinem ehemaligen Meister zu und konzentrierte sich unverzüglich wieder auf Atashkada. Lächelnd nickte er. "Ihr liegt völlig richtig mit Vintar, meine Liebe. Alles andere hätte mich auch überrascht." schmeichelte er ihr "Der Wein ist allerdings schwer zu bekommen, weil die Trauben nur in ganz wenigen bestimmten Lagen reifen." und lachte dann mit der Dheoran gemeinsam charmant auf. "Aber Euren Vorschlag eines exklusiven Weinguts sollte ich vielleicht als Altersruhesitz in Erwägung ziehen. Er klingt recht verlockend. Stellt es Euch vor: Romantische abendliche Spaziergänge durch die Weinberge. Eine anregende Partie.." er nickte zu den Spielfiguren hinüber "..nach einem leichten exquisiten Mahl...." neckte er sie sacht und nahm einen weiteren Schluck aus seinem Glas. "Aber ich schweife ab." Daerid trat zum Tisch zurück und wartete höflich, ob Atashkada Platz nehmen wollte bevor er sich setzen würde. "Ich denke, Ihr würdet zunächst gern einen Blick in Euer Gemach werfen.." und Euch etwas frisch machen - aber das sagte er selbstverständlich nicht laut ".. bevor wir den Abend vertrauter und leidenschaftlicher ausklingen lassen." Seine Augen suchten offensiv den Blick der Dheoran bei diesen Worten.

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    Nicolas Chamfort

  • Atashkada folgte den Worten Daerids und stellte sich ihr eigenes Bild der Weinberge oder besser gesagt des Guts von dem er gerade sprach vor. Es würde viele Jahreszeiten geben an denen es dort wunderschön sein würde und einen Spaziergang oder gar eine Spielpartie konnte sie sich wunderbar vorstellen. Die Dunkelhäutige kehrte mit ihrem Gastgeber an dem Tisch ein und setzte sich auf seinen unausgesprochenen Wink hin, wie es die Etikette verlangte. „Es klingt nach einem sehr schönen Altersruhesitz. Aber darüber könnt Ihr ja noch lange nachdenken und alles rechtzeitig in die Wege leiten.“, lächelte Atashkada charmant. Sie konnte nicht abschätzen wie alt Daerid wohl sein mochte, aber an einen Altersruhesitz war bei ihm sicherlich noch lange nicht zu denken. Die Dheoran seufzte innerlich sehr zufrieden auf, als Daerid ihr anbot sich frisch zu machen. Er war durch und durch ein perfekter Gastgeber und sie konnte ein erfreutes Lächeln nicht unterdrücken. „Wohl wahr, das würde ich wirklich sehr gern.“, antwortete sie ihm ohne den Hauch einer Verlegenheitsröte, selbst wenn bei dem Gedanken an die weitere Nacht bereits mehr als nur ein aufregendes warmes Prickeln in ihr aufstieg.

  • "Es freut mich zu hören, dass dies in Eurem Sinne ist!" Daerid verneigte sich huldvoll zu ihrer unverhohlenen Freude. Er hatte es nicht anders erwartet - musste aber zugeben, dass ihm das sehr entgegen kam. "Vielleicht sollte ich das." nickte der Assassine dann nachdenklich zum vorherigen Thema Altersruhesitz. Vorstellen konnte er es sich nicht. Oh - er sah durchaus eine gewisse feine Harmonie des Moments in dem von ihm entworfenen Szenario. Aber er bezweifelte stark, dass dies ihm langfristig genügen würde. Er schätzte, was sein Handwerk ihm an Lebensstil ermöglichte. Aber er schätzte ebenso die kühle nüchterne Logik, die geschärften Sinne, den perfekt funktionierenden Körper und besonders die Kunstfertigkeit und Präzision, die seine Tätigkeit erforderte. Altersruhesitz ? Was hatte der ihm zu bieten.... Er lächelte anzüglich "Nur wie lerne ich dort dann so bezaubernde Damen wie Euch kennen - einsam auf diesem Altersruhesitz ?" fragte er in scherzhaftem Ton.
    Atshkada wurde jedoch einer Antwort enthoben denn in diesem Moment betrat das junge Dienstmädchen den Salon. Mit rosig angehauchten Wange trat sie näher, knickste schon recht formvollendet und sprach die Dheoran an. "Mylady - Eure Räumlichkeiten sind gerichtet und für Euch bereit. Wenn es der rechte Moment ist und Ihr es wünscht, dann würde ich Euch bitten, mir zu folgen....... ?"
    Der Valisar betrachtete das Schauspiel aus kühlen Augen. Er schätze Leute, die ihre Arbeit beherrschten. Und das musste er dem Alten lassen - wo auch immer der diese jungen Dinger auftreiben mochte. Er leistete da erstklassige Arbeit.
    Es sah Atashkada fragend an. "Wir sehen uns dann..... später, Verehrteste ?"

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  • Noch ehe Atashkada etwas antworten konnte, trat das junge Ding von unten in den Raum und sprach von eigenen Räumlichkeiten. Nun war Atashkada doch leise überrascht, ließ es sich aber nicht anmerken. Daerid schien für diesen einen Abend keine Mühen zu scheuen. So etwas kam in dem Leben einer Fahrenden nun wirklich nicht häufig vor, wenn überhaupt. Aber sie wäre nun wahrlich auch nicht mit jedem mitgegangen und das es etwas Besonderes sein würde, versprach nicht alleine der Tanz mit dem Hochgewachsenen. Geschmeidig erhob Atashkada sich aus dem bequemen Sessel und stellte Ihr Weinglas ab. Sie sah Daerid mit einem charmanten und erfreuten lächeln an, senkte leicht ihr Haupt. „So soll es sein und hoffentlich wird Euch die Zeit nicht zu lange.“

  • Daerid lächelte feinsinnig "Ich fürchte, da erwartet Ihr zu viel von mir, schöne Dheoran!" log er ungeniert aber charmant - denn wenn er etwas konnte, dann auf den richtigen Moment warten. Das war in seinem Geschäft unabdingbar.


    "Sehr wohl, Mylady!" die Kleine knickste erneut "Wenn Ihr mir folgen möchtet....." wartete wohlerzogen bis Atashkada sich ihr genähert hatte und ging dann gemessenen Schrittes und mit gesenktem Kopf etwas versetzt vor ihr los - zur Salontür hinaus.


    Der Valisar verharrte wohlerzogen und stumm bis die beiden Frauen den Raum verlassen hatten. Noch einmal nippte er an seinem Glas, lauschte dabei den sich entfernenden Schritten und berechnete die Zeit, die die beiden Frauen brauchen würden, um in dem vorgesehenen Zimmer verschwunden zu sein. Zum Zeitvertreib - und als kleine Übung, die nie schaden konnte.


    Beim Laufen warf die junge Dienstmagd immer wieder verstohlene Blicke auf die Frau, die ihr Herr da so unverhofft mitgebracht hatte. Vorbei am Treppenaufgang führte sie Dheoran fast bis auf die gegenüberliegende Seite der Balustrade und hielt dort vor einer massiven Holztür mit dezenten Schnitzereien an. Ein wenig ungeschickt öffnete die Dienerin sie. "Bitte - tretet ein!" bat sie und folgte der Dame hinterdrein, um die Tür gleich hinter ihnen wieder zu schließen. Scheu lächelte sie die Dheoran an "Es ist hoffentlich alles zu Eurer Zufriedenheit ?" und huschte dann eilig zu dem großen Himmelbett hinüber, wo sie einen Hauch von Stoff aufhob und Atashkada den seidenen Überwurf präsentierte. "Wenn Ihr ein Bad zu nehmen wünscht, Mylady..." sie deutete auf eine andere Tür und geriet sichtlich etwas ins Stocken, obwohl klar war, dass der Überwurf wohl für den Weg ins Bad gedacht war. Glühende Bewunderung stand in den Augen des jungen Mädchens. "Darf ich beim Ablegen behilflich sein ?"

    Man beherrscht die Leute mit dem Kopf - mit einem guten Herzen spielt man nicht Schach.


    Nicolas Chamfort

  • Atashkada zwinkerte Daerid mit einem Charmanten Lächeln zu und folge dann dem jungen Fräulein in die Räumlichkeiten die ihr Gastgeber für sie angedacht hatte. Wie sollte sie sich je wieder an einem Abenteuer erfreuen, wo Daerid sich immer wieder zu übertreffen schien? Ataschkada schüttelte lächelnd und doch ein wenig ungläubig den Kopf. Diesen Abend würde sie NIE wieder vergessen. „Alles wunderbar! Und auf das Bad freue ich mich sehr.“, lächelte sie das Mädchen freundlich an. Ein nettes Ding und die rosigen Wangen standen ihr sehr gut. Daerids Hausstand war größer, als sie gedacht hatte. Ob seine Bediensteten immer mit ihm reisten? „Ich komme zurecht. Danke.“ Oder hätte sie das Angebot annehmen müssen? Ach was… „Wie heißt du denn?“, fragte sie statt sich helfen zu lassen und begann damit die Schnürung des Korsetts zu öffnen und legte ganz ohne Scharm Kleidungstück um Kleidungstück ab und legte sie sorgsam über einen sich anbietenden Stuhl. Danach folgte das Haarband, welches nun ihre wilden Locken völlig frei ließ.

  • Völlig regungslos stand der Assassine da und starrte konzentriert lauschend zu Boden, nur seine Augen verengten sich ein wenig ..... JETZT.
    Das unmittelbar darauf folgende leise Knarzen einer Türklinke entlockte ihm ein knappes Nicken. Endgültig stellte er sein Glas auf dem Tisch ab und glitt seinerseits zur Salontür hinaus, linke Hand die Balustrade entlang bis zu seinen eigenen Räumlichkeiten. Das Schlafzimmer durchquerte er ohne inne zu halten, öffnete die Tür zum Ankleidezimmer und verschwand darin. Ein paar altbekannte Handgriffe - und der prächtige Spiegel klappte geräuschlos zur Seite und gab einen winzigen Raum dahinter frei, in welchem der Valisar sich zunächst von den mitgeführten Waffen befreite - nicht all zu viele - und sie sorgfältig an ihre Plätze räumte. Erst als der Raum wieder verschlossen war, entkleidete Daerid sich vollständig, hüllte sich in einen schwarzen Seidenüberwurf und betrat wieder sein Schlafzimmer. Lombard stand im Zimmer, verneigte sich. "Ich serviere im Zimmer der jungen Dame - und ziehe mich dann auf Abruf mit dem übrigen Personal zurück." ließ er den Hausherrn wissen, der das nickend quittierte und dann wartete, bisder alte Diener sich entfernte. Erst dann trat er zur dritten Tür des Raumes und schritt hindurch.


    Leise Enttäuschung stand der jungen Dienerin ins Gesicht geschrieben. Es kamen nicht oft Gäste. Und diese Frau wirkte längst nicht so streng und unnahbar, wie andere Damen. Hier hätte sie bestimmt ohne Sorge üben können. Sie fragte sogar nach ihrem Namen. "Ich heiße Maiye!" antworte sie mit einem artigen Knicks. Sogar ihre Kleider legte die Dame selbst zurecht. Hastig griff das Mädchen nach dem Überwurf, um ihr wenigstens in diesem hinein helfe zu können.
    "Darf ich Eure Haare ausbürsten ?" fragte sie, wie es ihr beigebracht worden war und deutete dezent auf den bequemen Stuhl vor dem imposanten Schminkschrank mit dem großflächigen Spiegel. "Ihr habt wundervolle Locken, Mylady!" sagte sie bewundernd. "Kennt Ihr den Herrn schon lange ?"

    Man beherrscht die Leute mit dem Kopf - mit einem guten Herzen spielt man nicht Schach.


    Nicolas Chamfort

  • Irgendwas hatte Atashkada wohl falsch gemacht, denn Enttäuschung stand dem jungen Ding eindeutig ins Gesicht geschrieben. Die Dheoran ließ sich von Maiya in den Hauch von Nichts helfen und strich dann bewundernd über den seidenweichen Stoff an ihrem Arm. Ihr Gastgeber war über die Maßen hervorragend vorbereitet. Wie das wohl kam? „Ein schöner Name, Maiye.“, lächelte Atashkada um ein bisschen Zeit zu gewinnen. Ihr war diese Situation dann doch reichlich ungewohnt und sie hatte nicht damit gerechnet, dass sich so herrschaftlich um sie gekümmert werden würde. Haare kämmen? Aber warum nicht? Wenn sie ablehnen würde, würde die Enttäuschung wohl noch größer werden. „Sehr gerne, Maiye.“ Die Dheoran begab sich also auf den Stuhl und sah dem jungen Ding im Spiegel dabei zu. Bei der Frage der Kleinen lachte Atashkada leise auf und wurde dann doch ein wenig verlegen. Was sollte sie nun dem Mädchen antworten und was würden ihre Eltern davon denken, wenn sie ihr jetzt in aller Ehrlichkeit erzählte? Aber es kam nichts anderes in Frage. „Nein. Ich habe ihn heute auf dem Fest kennengelernt.“ Atashakada hielt es nicht lang still auf dem Stuhl aus und drehte sich zu dem jungen Ding um. „Und du? Arbeitest du schon lange hier? Geht es dir gut damit?“ Sie konnte sich zwar nichts anderes vorstellen, aber wenn das Mädchen schon solche Fragen stellte, durfte sie doch wohl erst recht.

  • Der Raum war auch im warmen Licht der flackernden Kerzen eindeutig leer. Nur der sanfte Geruch von Zedernholz und Vanille hing unverkennbar in der Luft. Der Assassine war zufrieden - der natürlich frische Duft mit der unaufdringlich erotischen Komponente war die perfekte Untermalung für seinen Gast. Regungslos und völlig still wartete er im Türrahmen darauf, dass sie herein kommen würde.



    Maiye strahlt glücklich auf als die schöne Frau einwilligte und sich vor den Spiegeln niederließ. Mit geschickten Fingern löste sie den Haarschmuck vom Kopf, bis die schwarze Lockenpracht befreit tief hinter der Lehne des Stuhls hinunter hing und ergriff dann eine hübsch verzierte Bürste und begann sehr vorsichtig, alle eventuellen Verknotungen aus den blau-schwarz schimmernden Strähnen heraus zu arbeiten, ohne das es ziepte oder sie etwa Haare ausreißen würde dabei. "Der Herr ist leider so selten hier." antwortete sie bedauernd darauf, dass die Dame ihn auch erst so kurz kannte. "und ich habe ihn heute erst zum 2. Mal gesehen." Etwas erschrocken war sie als Atashkada sich ohne Vorwarnung herum drehte - hastig sprang sie mit den gerade begonnen Strähnen hinter dem Kopf der Dame her. Ihre großen Augen trafen die der Dheoran in einem der Spiegel und sie nickte überdeutlich und innig. "Ich bin erst seit vier Monaten hier, Herrin. Es ist ein großes Glück für mich hier Arbeit gefunden zu haben. Meine Großeltern konnten es kaum fassen, dass ich nun so viel Geld verdiene. Es geht uns viel besser jetzt." Die Kleine errötete heftig bei ihren Worten. "Lombard ist sehr streng. Aber wenn er zufrieden ist, dann erlaubt er uns auch schon einmal etwas." flüsterte sie offenherzig. "Manchmal darf ich sogar baden, wenn das Wasser gewechselt werden muss bevor der Herr da gewesen ist. Er ist oft für lange Zeit nicht da. So etwas habe ich noch nie zu vor gesehen." andächtig strahlte sie Atashkada im Spiegel an. "Besonders liebe ich es, dass Mosaik mit der Nixe anzusehen. Es ist so wunderschön." schwärmte das Mädchen. "Fast so schön wie Ihr, Herrin."

    Man beherrscht die Leute mit dem Kopf - mit einem guten Herzen spielt man nicht Schach.


    Nicolas Chamfort

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