Wohin der Wind uns weht...

  • [Yelindea Hafen]
    Keona nieste, sie zog die Füße wieder unter die Decke und versuchte weiter zu schlafen. Klirr... In ihrer unmittelbaren Nähe krachte Ton auf Stein. Keona erschrak und saß kerzengrade im Bett, dann drehte sie sich in die Richtung, aus der der Lärm kam. Auf dem Boden lag ein Laib Brot geformt wie ein Zopf und ein zerbrochener Teller lag daneben. Auf dem Tisch neben dem Bett saß ein dicker schwarzer Kater und schleckte etwas Butter von einem Tellerchen. Man hatte ihr ein Frühstück bereit gestellt stellte Keona erstaunt fest. Erneut erfasste sie ein heftiger Nieser, bei dem es ihren ganzen Körper riss und mit ihrem rechten Flügel fegte sie dabei unabsichtlich das Tablett samt Kater vom Tisch. Kleine Daunenfedern flogen durch die Luft und der Kater schoss fauchend und mit gesträubtem Fell durch die offene Zimmertür davon. Das Wasser aus dem Krug ergoss sich unaufhaltsam über den Steinboden und durchnässte das zerstreute Frühstück.


    Es dauerte eine Weile, bis sich Keona gewahr wurde wo und vor allem wie sie hier hergekommen war. Angst durchflutete sie bei dem Gedanken an die Zukunft. Wo sollte sie hingehen? Würde sie irgendwann wieder zurück kommen können? Ließ man nach ihrem nächtlichen Verschwinden nach ihr suchen?. Keona schwirrte der Kopf. Erst einmal weg von hier. Der Morgen graute unter der Kuppel, bald würden die Schiffe auslaufen und sie musste noch eine Überfahrt organisieren. Leichtfüßig stieg sie aus dem Bett und legte sorgsam ihre Flügel an. Das Zimmer war zwar groß, aber doch etwas zu klein um unachtsam die Flügel auszubreiten. Etwas betrübt besah sie sich das durchnässte Frühstück, klaubte es vom Boden auf und stapelte es zusammen mit den Scherben auf dem Tablett, anschließend stellte sie es zurück auf den Tisch. Sie zog sich ihre Reisekleidung an und stopfte ihr Kleid unordentlich in ihren vollgepackten Rucksack, als ein brauner einfacher Beutel auf dem Stuhl ihre Aufmerksamkeit erregte. Man hatte ihr Reiseproviant sorgsam in Wachspapier geschlagen und ordentlich in den Beutel gepackt. Keona lächelte und legte 3 Golddukaten auf den Tisch und verließ das Gasthaus durch den Gastraum. In eben diesem roch es sauber nach Seifenlauge und die Stühle waren auf die Tische gestellt worden, das Feuer war erloschen und der Kamin feinsäuberlich ausgekehrt. Ein leises Windsäuseln folgte ihr unsichtbar auf Schritt und Tritt. Keona wusste das Ipati ihr folgte, verkneifte sich aber jede Bemerkung.


    Direkt vor ihr erstreckte sich der große Hafen von Yelindea. Mehrere Schiffe verschiedenster Art lagen hier vor Anker. Prächtige Wolkenschiffe in verschiedenen Größen, große Handelsgaleeren bis hin zu kleinen Ruderjollen reihten sich an den Stegen und wiegten sich leicht in den Wellen. Seemänner sind Frühaufsteher stellte sie gedanklich fest. Sie wuselten auf Stegen und Schiffen umher, riefen schon zu früher Stunde Anweisungen und scheuchten Schiffsjungen herum. Kisten und Fässer wurden zuhauf verladen und Lieferanten wie Händler fuhren ihre Waren in Kutschen und Karren zum Markt, um sie dort an den Mann zu bringen. Ein Kreislauf der sich jeden Tag wiederholte. Keona ließ ihren Blick über den Hafen schweifen, sie suchte nach Reisenden die müde und mit viel Gepäck sich irgendwo am Hafen tummeln würden. Eine kleine gemischte Gruppe sammelte sich vor einem 3 Master. Ein drahtiger Elfen-Offizier mit blonden Haaren stand davor und studierte eine lange Papierrolle. Er schaute gelegentlich auf, deutete mit seiner roten Schreibfeder auf einzelne Personen und hakte sie auf seiner Liste ab. Keona ging auf die Traube zu und steuerte auf direktem Weg den eifrigen Offizier an, der leichte Anzeichen von Missmut auf den Lippen hatte. "Entschuldigt." Sie senkte ehrvoll den Kopf, doch der Offizier blickte sie nur kurz an und winkte die nächste Gruppe zu sich. "Wohin segelt dieses Schiff? Hättet Ihr noch Platz für einen Passagier?"
    "Unser Ziel ist Rosandriè, doch solltet Ihr wissen das wir leider vollends ausgebucht sind." der vom Wind und Wetter gegerbte Elf vermerkte etwas mit seiner Feder und seine Lippen wurden schmal. "Wir haben leider keine Kabine mehr frei." Keonas anfängliche Motivation schwand. Eine Windboe kam auf und ein lauter Platscher riss den Offizier aus seinen Gedanken, er drehte sich genervt zu seinem Schiff um. Der Seilwindenkran des Schiffes schaukelte unkontrolliert und verteilte seine Fracht über den Steg und verlor auch einiges im Meer. Keona rollte mit den Augen. Ipati war einfach zu aufbrausend, so konnte sie nur schwerlich in eine Stadt wie Rosandriè reisen um dort zu leben, sie würde von dort aus weiter müssen. "Ich entlohne Euch dafür gut, ist nicht noch eine Matrosenkajüte frei?" fragte sie Hoffnungsvoll. "Ich möchte nicht anmaßend sein, aber Ihr hättet keinen Platz in einer Matrosenkajüte. Ich fürchte Ihr müsst Euch nach etwas anderem umsehen." antwortete er nun etwas nachdrücklicher und beobachtete mit zusammengezogenen Augenbrauen die Matrosen die ihre Fracht aus dem Wasser fischten. "Oder wenn Ihr es wünscht, vermerke ich Euch für nächsten Monat?". "Nein Vielen Dank, ich muss noch heute abreisen." entgegnete Keona und Ihr Blick wanderte über die anderen Schiffe, sie überlegte welches wohl in Frage kam. Der Elf nickte und fuhr fort die Grüppchen durchzuwinken.


    Viele der Schiffe die hier am Hafen ankerten wirkten zwar geschäftig, doch keines von ihnen würde nach eigenen Aussagen heute noch ablegen. Keona war enttäuscht und fand sich schwerlich damit ab wohl noch eine weitere Nacht im Gasthaus zu verbringen oder sie würde es bei den Reisekutschen probieren müssen. Sie schlenderte schon fast gemächlich die Stege ab, fragte mal hier mal da die paar Matrosen der übrigen Schiffe, doch keiner hatte Platz oder so unverschämte Überfahrtspreise das sie sich das nicht hätte leisten können. Ein besonders schmieriger Matrose hatte ihr sogar eine Überfahrt für eine, wie er es nannte, Gegenleistung versprochen noch leicht angewiedert stand sie gerade vor einem kleinerem Wolkenschiff, auf dessen Deck ein junger Mann mit einer jadegrünen Weste eifrig umherwirbelte. Er gab verschiedenen Lieferanten Anweisungen und zeigte abwechselnd in verschiedene Richtungen.
    Ein Pferdekarren stand am Steg, auf der Ladefläche lagen fein säuberlich Stoffballen gestapelt. Die hageren Lieferanten verzogen ein wenig das Gesicht bei der ungewohnten Belastung. "Das ist normal nicht meine Aufgabe...", brummelte ein junger Lieferant mit braunen zerwuschelten Haaren und bekam dabei von einem älteren Kutscher, der gerade abstieg um mitzuhelfen, einen unsachten Klaps auf den Hinterkopf. "Sei still." zischte er und packte sich ein verschnürtes Leinenbündel.


    Langsam erwachte die Stadt zum Leben und immer mehr Händler schoben ihre Karren an ihr vorbei um zum Markt zu gelangen. Keona beobachtete geistesabwesend das Treiben, dass auf dem Wolkenschiff vor sich ging. Sie hatte die Hoffnung bei den Schiffen aufgegeben, so entschloss sie sich nicht weiter nach einer heutigen Überfahrt zu fragen. Sie würde es wohl doch einmal bei den Kutschen ausprobieren um wenigstens aus der Stadt zu gelangen. Als sie sich abwand und in Richtung Stallungen gehen wollte, die auf der anderen Seite der Stadt lagen, gab es einen lauten Schnalzer und ein lautes Krachen folgte. Keona drehte sich um, der Zweimaster hatte ein großes Segel gesetzt und das obwohl er noch ankerte! Keona schwante böses. Sie sah sich nach Ipati um, fand sie aber nicht. Das Schiff ächzte unter der Belastung und zerrte an den Seilen mit denen sie am Hafen vertäut war. Sie schrammte leicht am Steg und die Planke zum beladen des Wolkenschiffes fiel mitsamt dem jungen Lieferanten der zuvor geschimpft hatte ins Wasser. Als die Halteseile nacheinander rissen schossen sie zischend durch die Luft. Die Matrosen der Nachbarschiffe und des Piers eilten zur Hilfe und ein paar Seemänner warfen Schlingen um die Reling und versuchten das Schiff so zu stabilisieren.
    Dann sah Keona Ipati.. sie tänzelte freudig hüpfend auf dem schwankenden Segelmast...

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Genüsslich streckte Boreas alle Viere von sich und und seufzte leise während sein Blick zu dem geöffneten Holzfenster wanderte. Es war schwierig durch das nur schwach einfallende Licht die Uhrzeit abzuschätzen, aber er vermutete das die Sonne demnächst aufgehen würde und dann würden die gestern bestellten Lieferanten eintreffen... Also hatte er eigentlich keine Zeit zu verlieren. Schlielich waren die letzten beiden Verkaufstage nur minder Erfolgreich gewesen. Er hatte zwar einige Dinge sogar über Wert verkaufen können, aber dennoch schien der Andrang für Stoffe bei ihm noch bei weitem nicht so hoch zu sein wie bei seinem Vater. Sie mochten zwar den selben Familiennamen und das selbe Wappen tragen, aber nichts desto trotz hatte er eben ein anderes Schiff und dadurch schienen viele Stammkunden seines Vaters den weg zu ihm nicht auf sich zu nehmen. Am Tag zuvor war dann auch noch gegen Nachmittag irgednein Vorfall mit der Tochter einer Adelsfamilie gewesen und die Nachricht darüber war binnen kürzester Zeit über den gesamten Markt geflutet. Von da an hatte es kaum noch Kunden gegeben sondern nur noch Gerüchteküche und Klatsch. Es war zwar noch nicht ganz durchgedrungen wer Schuld an dem ganzen hatte, fest stand jedoch das sich die Tochter eben jenes Adligen offenbar nicht unerheblich verletzt hatte und das es Konsequenzen geben würde. Durch dieses unerfreuliche Ereignis hatte Boreas schließlich kaum noch etwas eingenommen und war mit einem großteil seiner Stoffe bereits am frühen Abend wieder auf sein Schiff zurück gekehrt. Er hoffte die Lage würde sich heute wieder Entspannen und das er noch einiges aus seinem Lagerraum verkaufen könnte, denn sonst würde ihm sowohl der Platz als auch das Geld fehlen um neue Waren aufzunehmen. Aus diesem Grund hatte er für heute Hilfe angeheuert die einen großteil seiner Waren zum Markt bringen würden. Mit dem anheuern für seine Crew sah es ebenfalls schlecht aus. Die meisten hier Ansässigen schienen nicht einmal darüber nachzudenken, sondern stellten schlicht von Beginn an fest, dass sie auf keinen Fall von hier weg wollten. Bei den Syrenae gab er es sehr schnell auf, aber selbst die wenigen Personen anderer Völker die er hier antraf schienen keinerlei interesse zu haben. Es würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben als darauf zu hoffen im nächsten Hafen mehr Glück zu haben.


    Dann jedoch schüttelte er die unangenehmen Gedanken ab, was ein wirkliches Kopfschütteln und ein darauf folgendes weiteres Strecken und Gähnen zur Folge hatte. Er hatte sein eigenes Schiff und ein eigenes Abenteuer vor sich. Schwierigkeiten gehörten dazu sonst wäre es ja langweilig. Damit schwang er sich aus seinem doch recht bequemen Kapitänsbett in seiner eigenen nicht übergroßen, aber doch wohnlichen Kajüte und wusch sich Gesicht und Oberkörper. Ein auf Hochglanz polierter Silberteller diente ihm als Spiegel während er sich anzog und darauf achtete das seine Weste gut saß und er seine Haare mit dem Stirnband zu bändigen versuchte. Es dauerte eine ganze Weile bis er schließlich zufrieden war und er das Gefühl hatte das alles pefekt saß und sich an dem Ort befand wo es sein sollte. Schließlich wollte er ja einen guten Eindruck hinterlassen auch wenn seine Geschäfte hier vielleicht nicht so gut liefen wie er gehofft hatte.


    Damit ging er an Deck und eine kühle Brise wie sie am Hafen fast immer zu wehen schien umfasste ihn und fuhr ihm trotz nach hinten gebundenem Stirnband durchs Haar zerrte ein wenig daran ohne es jedoch noch zerzauster wirken zu lassen, als es ohnehin meist tat. Ein Blick gen Hafen genügte um zu wissen das es doch sogar noch eine Spur früher war, als er angenommen hatte, aber er war am Vortag ja auch recht früh zurück gekommen und hatte deßhalb wohl mehr als ausreichend Schlaf bekommen, aber es gab ohnehin genügend zu tun ehe die Lieferanten kamen. Gedacht, getan, machte sich Boreas auch ans Werk. Er begann damit die achtsam verstauten Stoffballen, aus dem Laderaum an Deck zu bringen, wählte zwischen den verschiedenen Stoffen aus welche er wohl am ehesten verkaufen könnte und packte einige der schön gearbeiteten Seidengewänder zusammen und schnürte auch diese in gut transportierbare Bündel. Als er schließlich fertig war, konnte man die Sonne bereits gut am Horizont sehen und auch der Hafen war währenddessen immer belebter geworden. Hatte man Anfangs nur die immer lauter werdenden Matrosen und Kapitäne gehört so waren mittlerweile auch Händler, Transporteure und sogar schon die einen oder anderen Passagiere am Hafen unterwegs und so dauerte es auch nicht mehr all zu lange bis auch bei ihm seine zusätzlichen Arbeitskräfte ankamen. Schnell begrüßte er den Bekannten seines Vaters. Ein bereits in die Jahre gekommener Mensch, der auf den Namen Darik hörte und der seinen Sohn dabei hatte. "Ah großartig das ihr es einrichten konntet, ich hoffe die Geschäfte laufen heute besser, trotz des Unglücks von Gestern." Darik reichte ihm ebenfalls die Hand und schüttelte nur etwas missmutig den Kopf. "Ich fürchte, ihr werdet womöglich sogar noch schlechter verdienen, diese Syreniae können gar nicht genug von dem Klatsch bekommen, solange es nicht die eigene Familie betrifft stecken sie ihre Nasen in alles, was sie nichts angeht." Boreas kannte bereits die Einstellung von Darik gegenüber den Syreniae und hatte sich stets gefragt weßhalb er nie woanders hingezogen war. Doch sein Vater hatte ihm viele Male erklärt, dass die Menschen so wie viele andere erdgebunde, schlichtweg Gewohnheit dem Unbekannten vorzogen, selbst wenn ihnen das gewohnte nicht gefiel. Eine Tatsache die Boreas wohl nie verstehen würde, aber im Grunde genommen ging es ihn ja auch nichts an. "Wir werden schon sehen, sollte es Tatsächlich so schlecht laufen, werde ich vermutlich heute Nachmittag noch Segel setzen, dann bekommt ihr euren zweiten Sold eben früher."


    Schließlich begannen sie den Karren der beiden zu beladen und der Sohn der sich lediglich kurz als Doran, vorgestellt hatte, schien im Gegenzug zu seinem Vater nicht sonderlich viel von dem Zusatzverdienst zu halten, den ihnen die Schlepperei einbringen würde. Immer wieder beschwerte er sich gegenüber seinem Vater über die schweren Bündel und darüber das, dass eigentlich nicht ihre Aufgabe wäre und warum es keine anderen Matrosen gab die weningstens helfen würden. Bis es Darik schließlich reichte und er seinem Sohn einen ordentlichen Klapps auf den Hinterkopf verpasste so das dieser beinahe mit dem Bündel gestolpert wäre das er auf die Kutsche auflud. "Sei still und lieber froh darüber das Boreas mithilft er ist schließlich Kapitän dieses Schiffes, nimm dir vielleicht mal ein Beispiel an ihm er ist gerade mal vier Jahre älter als du und hat schon ein eigenes Schiff, ich hab dich in vier Jahren wahrscheinlich immer noch an meinem Tisch sitzen, also arbeite gefälligst mehr und rede weniger." Damit begann Darik jedoch auch die letzten Bündel mit aufzuladen.


    Als sie schließlich bei dem letzten Stoffballen angekommen waren und Boreas, gerade dabei war nocheinmal sämtliche Taue, Knoten und Seile zu prüfen, schließlich wollte er nicht schon in seinem ersten Hafen schrammen an seinem neuen Schiff, kam es ihm vor als ob er einen seltsamen Klang vernehmen würde. Fast so als würde sich um ihn herum die Luft ein wenig anders anhören als normalerweise. Er konnte es nicht wirklich zuordnen, aber es war schon seltsam, schließlich liebte er es normalerweise dem Wind zu lauschen, aber er schob es schlichtweg auf den Trubel der vom Steg und vom Hafen bis hier her Klang. Als er schlielich beim letzten Tau angekommen war, geschah etwas seltsames. Wie aus dem nichts lösten sich mehrere Taue die das Hauptsegel oben hielten und die er vor nur wenigen Momenten kontrolliert hatte. Mit einem lauten schnalzen gefolgt von einem Ruck der das ganze Schiff durchlief und ihn beinahe ins stolpern gebracht hätte fing sich der Wind in dem Segel. Das Hauptsegel stand in voller Fahrt und ein ächzen des Masts das Boreas, als würde er selbst Schmerzen erleiden zusammen zucken ließ, war zu hören.


    Wie Automatisch stürmte Boreas vor zu den beiden Seilen die für das Hauptsegel zuständig waren doch noch ehe er dort war hörte er bereits das erste am Hafen vertäute Seil reisen. Doch das spielte jetzt keine Rolle, ein paar Schrammen am Bug, vielleicht ein paar Dellen die ausgebessert werden müssten oder ein paar gerissene Seile spielten, überhaupt keine Rolle, solange der Mast hielt und das wäre bei diesem Druck der Momentan auf ihm lastete nicht mehr lange. Mit einer Kraft von der er kaum wusste woher er sie nahm zog er wie verrückt an einem der Seile und es gelang ihm das Segel zumindest, auf Halbmast zurück zu ziehen , dennoch hörte er wie auch die anderen Seile eines nach dem anderen rissen und ein unangenehmes scharen des Bugs über den Landungssteg zu hören war. Zum Glück hatte er zusätzlich zu den Tauen auch noch den Anker gelegt, dachte er sich, während er endlich auch das zweite Seil zu fassen bekam und das Segel komplett einholte, denn sonst wären mit Sicherheit größere Schäden entstanden, womöglich hätte er sogar für Schäden am Hafen bezahlen müssen. Irgendwo am Rande hörte er auch noch ein platschen von etwas schwerem das ins Wasser fiel, doch das registrierte er kaum, denn für den Moment zählte lediglich das Schiff. Als das Segel wieder komplett eingeholg und die Knoten doppelt und dreifach überprüft waren sah er auch schon wie Matrosen vom Nachbarschiff damit begannen ihm Seile hinüber zu werfen, welche er auch eins nach dem anderen auffing und damit begann das Schiff neu zu vertäuen. Da sah er auch was das Platschen ausgelöst hatte. Die Planke war mitsamt Doran ins Wasser gestürzt, das Bündel hatte er sogar noch irgendwie geschafft auf den Steg zu werfen während er gefallen war, doch er war im Wasser gelandet. "Alles ok bei dir?" rief Boreas ihm zu während einer der Matrosen ihm aus dem Wasser zurück auf den Steg half.

  • Doran spuckte ein wenig Wasser sah verärgert aus nickte aber nur. Als schließlich das letzte Seil auch wieder vertaut war legte Boreas eine neue Planke bis zum Steg und kam zu dem jungen Mann gelaufen. "Tut mir Leid, keine Ahnung wie das passieren konnte." Sagte er sowohl an Doran als auch an Darik gewandt. "Ich bin mir absolut sicher das alle Knoten richtig waren und sie haben ja auch die ganze Nacht gehalten." fügte Boreas noch Kopfschüttelnd hinzu. Dann kramte er in seiner Tasche und holte zwei Golddukaten raus die er Doran zusteckte. "Dafür das du die Stoffe gerettet hast." Was diesen gleich etwas Freundlicher wenn auch nach wie vor wie einen begossenen Hund dreinblicken ließ. Auch den hilfsbereiten Matrosen steckte er ein wenig Geld zu und bedankte sich. Auf das Gemurmel wie, "hat ein Schiff und kann nicht mal seine Segel richtig vertauen." Hörte er erst gar nicht. Es war ihm unangenehm genug, aber er war sich absolut sicher das die Knoten richtig gewesen waren. Während sich die Versammlung langsam wieder auflöste und Doran und Darik die letzten Bündel gut verschnürten, besah sich Boreas den Rumpf. Es hätte weit schlimmer kommen können stellte er bereits nach kurzem fesst. Es war lediglich das Holz an ein paar wenigen Stellen etwas aufgeraut aber nichts das man würde reparieren müssen. er ging ein paar Schritte zurück auf das Schiff und tätschelte dann sanft die Reling. "Mach mir doch nicht schon in unserem ersten Hafen solche Sorgen, ich versprech dir im nächsten Hafen hol ich ein wenig Farbe und dann mach ich dich wieder makellos." Verprach er der Wolkentänzer vor sich hinredend, zog dann die Planke zurück an Bord kontrollierte erneut sämtliche Knoten und sah sich noch einmal um. Er verstand einfach nicht wie sich das Segel hatte lösen können und während er nach oben blickte vermeinte er irgendetwas sich dort bewegen zu sehen, doch er konnte nicht genau sagen was. Er rief hinüber zu Darik "Hey siehst du das auch?" sagte er an Darik gewandt.

  • Keona stieg die Hitze in den Kopf, vor Wut oder Scham vermochte sie nicht zu sagen, vermutlich eine Mischung aus beidem. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Wie gefesselt stand sie da und beobachtete das Geschehen. Das Segel war nun eingeholt worden und das Schiff hatte sich beruhigt. Das Schiff war neu vertäut worden und die restlichen Matrosen lachten und spotteten hämisch, während sie sich wieder an ihre Posten machen. Der Lieferjunge wurde von einem kräftigen Matrosen an einem Arm aus dem Wasser gezogen, triefnass hingen die Kleider an ihm und er stand schnaufend am Steg. Der junge Mann mit der jadegrünen Weste lief geschmeidig mit sicherem Tritt über die neu ausgelegte Planke auf den Steg. Erst jetzt konnte sie ihn genauer sehen. Sein Körperbau erinnerte Keona stark an den der besser gebauten Syreniaer schlank und nicht übermäßig muskulös aber würdevoll und athletisch. nur das ihm eben die Flügel fehlten.Er trug ein Wappen auf dem Rücken doch sie kannte es nicht. Er sprach nun mit dem Durchnässten und dem älteren Lieferanten der vorhin den Klaps verteilt hatte und schüttelte anschließend den Kopf. Dann zog etwas aus seiner Tasche und verteilte ein paar Münzen an die letzten Matrosen die sein Schiff neu vertäut hatten und nickte ihnen zu.
    "Naa Mädchen... hübscher Bursche nicht war?" Keona zuckte zusammen als die alte knarzende Stimme direkt neben ihr ertönte. Eine kleine alte Menschenfrau stand direkt neben ihr. Keonas Wut dämpfte sich etwas obgleich der Ablenkung, denn sie hatte die runzelige Frau mit ihrem Korb garnicht bemerkt. " Sogar ein Kapitän ist er, ja...er ist jung.. kommt aber aus einer guten Familie .. oder so. " sie sprach mehr mit sich selbst als mit Keona jedoch sah sie sie von der Seite an und hielt ihr eine tieflilafarbene Pflaume hin. "Willst du eine?"



    Ipati saß oben auf dem Mast fast schon enttäuscht das der Trubel rum war und beobachtete den jungen Kapitän wie er sein Schiff begutachtete, wie er über die Reling blickte und den Bug kontrollierte. Von hier oben sah Ipati wie sich der Trubel langsam auflöste und alle ihrem Arbeiten nachgingen. Der Laute aufschrei "Hey siehst du das auch?" schallte von unten hinauf zu ihr. Sie sah hinab und erkannte wie der junge Kapitän den sie vorher belauscht hatte in ihre Richtung zum Mast zeigte. Wär doch gelacht wenn wir nicht heute noch ein Schiff kriegen, dachte sich Ipati und klatschte in die Hände dann flog breit grinsend gemächlich und gut sichtbar in Keonas Richtung.



    Keona bot der alteren Dame währendessen zwei Silbertaler an, doch sie winkte ab und fügte nur hinzu "Du hast einen guten Geschmack Mädchen, ich schenk sie dir... wär ich nur jünger.." und warf einen schärmerischen Blick zum Wolkenschiff dessen Kapitän. Verdutzt und noch am überlegen worauf der gute Geschmack bezogen war, verfolte Keona ihren Blick und sah nur zu deutlich das Ipati verräterisch sichtbar direkt auf Keona zu flog. Irgendwer würde diesen Vorfall mit ihr in Verbindung bringen.



    Eine Welle purer Panik ergriff sie, Keonas Fluchtinstinkt gab ihr einen heftigen Stoß und sie breitete die Flügel aus und flog in Richtung Hauptplatz . Nur raus aus der Stadt. Auf dem schnellsten Aeg . Nach drei Flügelschlägen jedoch, schoss ihr durch den Sinn wie leicht sie in der Luft verfolgbar war und sie entschied sich ihre Taktik zu ändern. Sie musste sich erstmal verstecken und aus der Stadt schleichen. Sie landete wieder rannte aber aus dem Flug heraus weiter durch die Menschenmenge. Wenn der junge Kapitän die Wache rufen lassen würde, hätte sie wenigstens einen Vorsprung. Keona war schnell doch lange würde sie das Tempo nicht halten können. Sie rannte durch den sich langsam füllenden Pier, weichte geschickt den zweirad Karren aus, stolperte kurz und fing sich wieder. Sie wollte sich nicht umdrehen aus Angst jemand würde sie verfolgen. Ipati düste etwa zwei Köpfe über Keona hinterher ... " Bleib stehn du verlierst ihn noch !" rief sie Keona zu und packte sie an ihrer Tunika und versuchte sie wieder zurück zu drängen. "Genau das hab ich vor.." Keuchte Keona und rannte nur wenig gerührt weiter. "Du wolltest doch auf ein Schiff!" Keona rannte in eine Gasse sie war so schmal das Keona ihre Flügel eng anlegen musste, doch vielleicht war es ein Ausweg." Wie sollte mir das denn helfen?! Du machst mir nur Probleme! Wegen dir wird mir noch der Prozess gemacht!" Keona rannte um eine Ecke und plötzlich endete die Gasse. Sie stieß im vollen Lauf gegen die Brust eines Pferd das erschrocken mit weitaufgerissenen Augen scheute...

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Es war schnell... Wer oder was auch immer es war, aber er wusste das es etwas mit dem lösen des Hauptsegels zu tun hatte. Er wollte gerade hochklettern als sich das kleine Etwas, sehr schnell in Bewegung setzte und scheinbar mühelos in Richtung Pier flog. Ohne lange zu überlgen rannte er die Länge bis sein Schiff endete hinterher, rief währenddessen Darik zu "Ich bin gleich wieder hier." und sprang an der Galeonsfigur vom Schiff dem Flüchtigen etwas hinterher. Geschmeidig glitt sein Körper durch die Luft als er die Windströme zu fühlen begann und er das seinem Volk innewohnende Talent nutzte und die komplette Strecke bis zum Pier hinabglitt als würde er nicht auf dem Wind sondern einem rutschigen festen Untergrund hinabgleiten. Gewandt landete er nur ein paar Meter hinter dem Wesen das offenbar auf eine ältere Frau und eine auf den ersten Blick sehr attraktive junge Syreniae zuflog. Doch er hatte eigentlich kaum Augen für sie, denn er wollte wissen was das Wesen war das hier sein Schiff sabotiert hatte und warum. Doch er war kaum gelandet, als die Syreniae zu der das Wesen unterwegs gewesen war panische Gesichtszüge annahm sich umdrehte und losflog. "Hey, waaarte..." Doch sie schien ihn offensichtlich nicht mehr zu hören oder es zumindest zu ignorieren. Nun dann eben ein Wettrennen, dachte er grinsend, als er sich schon in Bewegung setzte und währenddessen bemerkte das sie wieder zu Boden kam aber nicht langsamer wurde. Die Syreniae lief schnell, er vermutete zwar das er sie hätte einholen können, doch seine Neugier war gepackt und er wollte herausfinden wohin sie lief. Doch vom Boden aus war es schwer ihr zu folgen. Während er also hinterherlief und er anerkennen musste wie gut sie all den aufkommenden Hindernissen auswich, sprang Boreas bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit auf ein Paar Holzkisten und von dort aus höher hinauf, auf eines der Dächer der Häuser, die hier am Hafen aneinander gedrängt standen und nur schmale Gassen zwischen sich bildeten, die für Boreas keinerlei Problem darstellten. Während er also nun zwar ein wenig langsamer, aber dafür mit viel besser Möglichkeit sie im Auge zu behalten, ihr über die Dächer nachlief und von einem zum anderen sprang, bog sie zwei Häuser vor ihm in eine Gasse ein. Er war gerade dabei hinunter zu springen als er einen Zusammenprall gefolgt von einem erschrockenen, unzufriedenen Wiehern hörte. Unter sich sah er jetzt die Syreniae stehen die offensichtlich in eine Sackgasse geraten war und vor der sich ein Pferdekopf in die Gasse streckte, während sich hinter ihr das kleine Etwas an ihrem Rücken fest hielt und langsam dämmerte es ihm, das es sich nur um einen Elementargeist handeln konnte.


    Natürlich hatte Boreas schon von Elementargeistern gehört und auch schon den einen oder anderen gesehen, dennoch hatte er nur relativ wenig Kontakt zu Magiern und besonders deren Geistern gehabt, da sie meist Leute schickten und nicht selbst auf den Markt gingen um Stoffe zu kaufen. An Bord des Schiffes hatte sein Vater bei längeren Reisen ab und an einen Windmagier angeheuert um auf Nummer sicher zu gehen und nicht nur auf die Launen Selurians angewiesen zu sein, aber sie waren meistens nicht sehr gesprächig gewesen und da Boreas auch kein Talent dafür hatte, hatte auch sein eigenes Augenmerk eher den Schwertkämpfern und Abenteurern an Bord gegolten als den selten anzutreffenden Magiern.


    Er sprang hinter ihr in die Gasse die zu eng war als das sie hinaus fliegen könnte und versperrte ihr somit den anderen Ausgang auch noch. Ohne viele Geräusche zu machen und elegant landete er hinter ihr. "Erwischt." sagte er relativ leicht hin. Die Sorge um sein Schiff war zwar noch in seinen Gedanken vorhanden, aber im Moment obsiegte die Neugier, warum sie ihrem Geist gesagt hatte das Segel zu lösen und wer sie war, über die Unzufriedenheit wgen der Schrammen an seiner Wolkentänzer. Sein Blick wanderte über das sich ihm bietende Bild. Die langen schwarzen Haare die in gedrehten Strähnen weit über den Rücken hinab liefen und von Seidenbändern zusammengehalten wurden. Die durchaus ansprechenden Rundungen und die zwar eng anliegenden schwarzen Flügel, die ihr hier in der Gasse wohl eher hinderlich als von Vorteil waren.


    Neugierig betrachtete er auch den Windgeist der vor ihm schwebte und wartete darauf, dass die Syreniae sich zu ihm umdrehen würde. Während ein Grinsen sich auf seinem Gesicht wieder spiegelte. Die Hetzjagd hatte ihm gefallen.

  • Das Pferd wieherte empört und trat kurz nach vorne aus. Der heftige Zusammenstoß hatte ihr den verbliebenen Atem aus den Lungen geraubt. Keona fiel durch den Aufprall rückwerts und breitete die Arme aus um sich abzufangen. Was ihr nur Aufgrund der nahe stehenden Steinwände gerade noch so gelang, aber am linken Unterarm eine schmerzhafte, blutende Schürfwunde von den rauen Steinen nach sich zog. Der Weg war blockiert. Das Pferd tänzelte unruhig vor und zurück und starrte dabei in die Gasse während der Kutscher an den Zügeln zerrte, hatte er größte Mühe das schwere braune Pferd unter Kontrolle zu halten. Keona hatte keine Chance an dem Pferd vorbeizukommen, es trat viel zu sehr aus und es gab einfach keinen Platz. Die Straße war voller Menschen und Karren. Sie hörte die Aufschreie der Passanten. Es half nichts sie musste umdrehen und hoffen das sie schnell genug gewesen war um eventuelle Verfolger abzuschütteln. Schwer atmend rappelte sie sich auf taumelte dabei einen Schritt zurück. Sie wollte sich umdrehen, doch ihre sperrigen Flügel stießen gleichermaßen an die Wände. Ruckartig zwängte sie mühsam ihren Körper gegen die kalte Steinwand und versuchte ihre Flügel zu ordnen, um dem Weg zurück zu folgen den sie gekommen war. Das Adrenalin das durch ihre Adern schoss ließ sie zittern. Schmerzhaft schrammten ihre Flügel an den Ziegeln entlang und sie spürte wie einige Federn ausrissen. Es war ihr egal sie musste weg. Ipati hatte aufgehört an ihrer Tunika zu zupfen und endlich konnte sie sich von der Wand lösen.



    Das schnaubende Pferd im Rücken, starrten sie und Ipati in die schattige Gasse. Das Blut gefrohr ihr in den Adern. Nur wenige Meter vor ihr stand der junge Kapitän. Schneidig und stolz. Ein triumphierendes Grinsen lag auf seinen Lippen. Fasziniert stellte sie fest das er nichteinmal schwer atmete, obwohl sie mühsam nach Luft rang und wie ein gehetztes Reh in der Falle saß. Wo war er nur so schnell hergekommen? Keona tastete mit der rechten Hand nach ihrem Dolch. Die Gedanken schossen ihr in Milisekunden durch den Kopf. Kämpfen oder Fliehen? Fliehen viel aus.. soviel war klar aber die Optionen gingen ihr langsam aus. Kämpfen. Er hatte ein Rapier außerdem er war in der engen Gasse eindeutig in der besseren Position als sie. Wieder kam ihr die Flucht in den Sinn, doch es führte kein Weg an ihm vorbei. Ihr Stolz verbot ihr im ersten Moment sich zu ergeben. Doch was blieb ihr anderes übrig? Die Zeit drängte. Er stand da wie zu allem bereit und sich seiner Sache so sicher als hätte er irgendwas in der Hinterhand. Keona wurde sich langsam des Schmerzes bewusst, der pochend, stechend und brennend ihren Arm hoch kroch. Ihre linke Hand war zu einer Faust geballt eine zermatschte Pflaume hielt sie krampfhaft darin fest. Warme Flüssigkeit tropfte über ihr Handgelenk. Keona blieb nichts anderes übrig. Sie richtete sich so würdevoll es eben ging auf aber es gelang ihr nur mäßig. "Bitte lasst mich gehen. Ich bezahle euch den Schaden an eurem Schiff." ihre Stimme zitterte und sie hasste es ihre Schwäche nur allzu deutlich zu zeigen. Ihre Hand wanderte vom Dolch zu ihrem Geldbeutel und löste ihn von ihrem Gürtel. Hinter sich hörte Keona wütendes Geschimpfe, das vom Kutscher stammen musste. Sie hörte es nur gedämpft wie durch einen Schleier, ihr Puls pochte in Ihren Ohren. Ipati stand da die kleine Faust umklammerte noch ein Stück von Keonas Tunika und starrte sie beide abwechselnd an.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Die Syreniae war wirklich in Panik wie er feststellte. Langsam fragte er sich ob er heute beim Anziehen irgendetwas falsch gemacht hatte oder woran es lag das sie solche Angst vor ihm hatte, immerhin war er hier mehr oder minder als Fremder in ihrer Stadt also hätte sie doch eigentlich die besseren Karten, selbst wenn sie etwas ausgefressen haben mochte und mal ehrlich, selbst wenn sich überhaupt irgendjemand von den Wachen für die kleinen Schrammen interessieren würde, dann könnte er allerhöchstens ein paar Golddukaten von ihr bekommen, das war also absolut kein Grund so übertrieben ängstlich zu sein, das sie noch nicht einmal seine Anmerkung wahrnahm. Er wollte gerade dazu ansetzen sie noch einmal anzusprechen als ihr offenbar klar wurde das sie an dem Pferd nicht vorbeikommen würde und unsanft in der Gasse kehrt machte, er sah wie einige Federn zu Boden sanken und als er ihr für einen Moment entsetztes Gesicht sah, als sie merkte das sie von der anderen Seite auch eingekesselt war, tat es ihm regelrecht leid das er sie so überraschte. Nun warum eigentlich, schließlich hatte sie doch sein Schiff sabotiert, doch der gehetzte Blick und ihre offensichtliche Kampfbereitschaft ließen ihn auch etwas Aufmerksamer werden. Noch immer schwebte der Geist in der Luft und obwohl sie demzufolge auf jedenfall eine Magierin war, schien sie dennoch mehr auf ihren Dolch zu vertrauen, denn ihm entging nciht das ihre Hand dort hin gewandert war. Doch es wäre nur all zu töricht von ihr sich in dieser Gasse mit einem Gegner anzulegen der eine bessere Position und eine angemessenere Waffe hatte, mal davon abgesehen das sie sich ja kaum vor und zurück bewegen konnte aufgrund ihrer Flügel. Während er also in ihr hübsches, stolzes aber offensichtlich vor Anspannung und womöglich auch Angst zitterndes Gesicht sah und seine Augen ihren Arm hinabwanderten bis zu ihrem Handgelenk von dem er vermeinte Blut tropfen zu sehen, fand er die Hetzjagd doch nicht mehr so lustig. Die junge Frau vor ihm hatte wirklich Angst und sie war bereit um ihr Leben zu kämpfen und das hatte er eigentlich nicht vorgehabt, er wollte lediglich Antworten haben.


    Doch auch sie schien während sie sich gegenseitig musterten zu dem Schluss zu kommen das es keinen Sinn machte in ihrer Lage einen Kampf zu riskieren. Sie versuchte ihre Angst abzuschütteln und ihre Hand wanderte zu einem Beutel. Er hörte ihre Worte und schüttelte nur den Kopf. "Es tut mir Leid ich wollte euch nicht so erschrecken. Macht euch keine Gedanken wegen des Schiffes, es sind höchstens ein paar Seile und vielleicht ein paar Schleif und Farbarbeiten notwendig die ich aber selbst erledigen kann, um sie wieder wie neu wirken zu lassen. Ich bin euch lediglich gefolgt weil ich wissen wollte warum ihr versucht habt mein Schiff zu sabotieren." Erneut fiel sein Blick auf ihren Arm an dem immer mehr Blut hinab tropfte und sein triumphierendes Lächeln schwand und seine Miene nahm etwas Mitfühlendes und Entschuldigendes an. "Ihr seid verletzt kommt erst mal raus hier diese Gasse ist für jemanden der ohne Hilfsmittel in den Himmel aufsteigen kann eindeutig zu klein." Damit trat er selbst aus der Gasse zurück und eröffnete ihr somit die Möglichkeit ebenfalls aus der Gasse zu treten, drehte ihr sogar für einen Moment den Rücken zu und schien die Stände zu mustern. "Ich bin gleich wieder hier eure Verletzung muss gesäubert und verbunden werden." Sagte er während er mehr vermutete als wirklich sah das sie die Gasse ebenfalls verließ und zu einem nahen Stand ging kurz mit der Händlerin redete, ein paar Münzen auf den Tisch legte und anschließend in Richtung der Gasse mit einem Krug Wasser und ein paar sauberen Leinentüchern zurück kam.

  • Keona stellte verblüfft fest, dass er den Kopf schüttelte und ihr eine Entschuldigung entgegnete. Sie schnappte nach Luft, irritiert zog sie die Augenbrauen zusammen als er anfing Schiffsreperaturen aufzuzählen, die ganze Zeit sah sie ihm nur überrascht in seine Augen deren Farbe sie nicht eindeutig zuordnen konnte, sie hatten etwas verwegenes ,dass sie lockte und von dem sie sich nicht lösen konnte. Als er den Vorfall am Hafen als Sabotage betitelte, schrak sie leicht zusammen und sah kurz rüber zu Ipati. Die für einen Moment ihren Blick erwiederte und dann wie ertappt das Moos in einer Ritze inspizierte, fast so als würde sie sich schämen. Keona hatte Ipati sich noch nie auch nur im geringsten schuldig gezeigt und ihre Reaktion überraschte sie mehr als die nun milder gewordene Stimme des Mannes der ihr gegenüber stand. Er hatte ihre Verletzung entdeckt, denn sein Blick haftete für eine Sekunde an ihrer Hand. Sofort erstarb sein Lächeln, seine Züge wurden weicher und viel freundlicher. Damit hatte Keona nun wirklich nicht gerechnet, sie hatte im besten Fall erwartet das er ihr den Beutel abnahm und von Dannen ziehen würde. Das Atmen fiel ihr langsam wieder leichter, doch auch das Adrenalin ließ nach und ihr ganzer linker Arm pochte nun im Takt ihres Blutstroms. Noch während dem Reden wand er sich von Keona ab ,sie wusste nicht was sie davon halten sollte, er ging ihr den Rücken zugewand aus der Gasse. Fassungslos darüber das er seine Deckung so leichtfertig aufgab und sich so verletzlich machte. Trat Keona zwei Schritte hinterher und hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Die Gasse war nicht lang sie könnte versuchen ihn nun zu überwältigen, doch sie verwarf schließlich den Gedanken, als er sich umdrehte und die Stände aus der Ferne musterte: "Ich bin gleich wieder hier eure Verletzung muss gesäubert und verbunden werden." seine Stimme traf sie im Inneren weich aber bestimmend, Keona konnte nicht verstehen warum er so freundlich zu ihr war obwohl er überhaupt keinen Grund dafür besaß. Er hätte sie anzeigen lassen können und doch zog er scheinbar vor seine Sachen selbst zu regeln. Er umging geschmeidig einen Stapel Kisten und hielt auf einen Marktstand zu.



    Das war ihre Chance ! Einem Impuls folgend und ohne Nachzudenken ging sie vier zügige Schritte in die entgegengesetzte Richtung und versuchte möglichst unauffällig zu sein. Ipati verblüfft über Keonas Verhalten flog vor sie und streckte die Arme zu beiden Seiten aus. "Was tust du Keona? er war doch jetzt so freundlich." Ipati starrte sie an und fügte hinzu " Schulden wir ihm nicht wenigstens eine Erklährung?" Keona warf die matschige Pflaume die sie noch immer in der Hand hielt zornig zu Boden und entgegnete ihr gereizt " Du meinst DU schuldest ihm eine Erklärung, aber dir ist das egal ! Weil man nur mich für deine Taten zur Rechenschaft zieht !" dann hielt sie in der Schimpftirade inne. Eigentlich hatte Ipati recht dachte Keona, eine Entschuldigung war mehr als angemessen und auch das sie für den Schaden an seinem Schiff aufzukommen hatten, Immerhin hatte er nicht die Wachen gerufen. So hatte sie wenigstens noch eine Chance aus der Stadt zu kommen. Keona drehte sich auf den Zehenspitzen um und sah den jungen Kapitän dort am Eingang der Gasse stehen einen Krug in der Hand und in der Armbeuge ein paar schmale Stoffstreifen hellen Leins. Sie wusste nicht ob er sie gehört hatte und doch fasste sie ihren Mut ging sicheren Schrittes auf ihn zu und sagte mit aufrichtigem Bedauern in der Stimme: " Es tut mir leid, was vorhin am Hafen passiert ist, es lag nicht in meiner Absicht Euch oder Euer Schiff zu sabotieren. Es ist nicht ganz so einfach zu erklären, doch seid Euch Gewiss ich komme für den entstandenen Schaden auf und auch für Eure Ausgaben." Keona zeigte auf die Sachen in seinem Arm und beendete ihre Ansprache mit einer, einem Kapitän angemessenen Verbeugung die ihr Ipati in der Luft, wenn auch nicht ganz so tief nachahmte.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
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  • Natürlich war Boreas klar gewesen das es genausogut hätte sein können, dass er zu einer leeren Gasse zurück kam und sie sich aus dem Staub gemacht hatte, aber um ehrlich zu sein bezweiflelte er mittlerweile seine erstere Annahme, das es ein gezielter Sabotage Akt gewesen war. Die Syreniae hatte nicht im geringsten so gewirkt als ob sie viel Erfahrung im weglaufen oder untertauchen in einer Menschenmenge hätte, was schon mal darauf hinwies, dass sie vermutlich keine Ausgebildete Agentin war, dazu kam noch das er keinen Grund wüsste warum ihn jemand sabotieren wollen würde, so weit er wusste hatte er sich nie wirklich Feinde gemacht und auch sein Vater war solcherlei Dingen meist aus dem Weg gegangen indem er schlichtweg freundlich selbst zu ungehobelten Personen gewesen war. Nichts destotrotz freute es Boreas um so mehr, das sie zwar offensichtlich mit dem Gedanken gespielt hatte abzuhauen, sich aber letztlich dagegen entschieden hatte und wieder zurück zur Gasse kam. Er beobachtete die beiden die auf ihn zukamen auch während sie sich entschuldigend vor ihn stellten. Die Syreniae wirkte Aufrichtig als sie sprach, dennoch hatte er das Gefühl das sie nicht nur vor ihm auf der Flucht gewesen war. Sie wirkte nach wie vor unruhig, wenn auch nicht mehr ganz so Panisch wie noch wenige Augenblicke zuvor in der Gasse. Dann lächelte Boreas freundlich und nickte den beiden zu. "Ich nehme euer beider Entschuldigung an und ich glaube euch hiermit das es sich um eine Art Unfall gehandelt hat, vieleicht könntet ihr mir ja später dann doch noch genauer schildern wie es dazu kam." Damit trat er langsam einen Schritt näher und hielt den Krug ein wenig höher. "Jetzt zeigt mir aber erst mal euren Arm." Etwas zögerlich streckte sie schließlich den verletzten Arm aus und Boreas begann damit Wasser über die Wunde laufen zu lassen. "Das brennt jetzt vielleicht ein wenig." sagte er stellte den Krug auf eine der Kisten neben der Gasse und benutzte eines der Leinentücher um die Wunde sanft abzutupfen während er ihren Arm sachte mit seiner Hand stützte. "Wegen des Schiffes braucht ihr euch keinen Kopf machen, wie ich bereits erwähnte sind es kaum erwähnenswerte Reparaturen die nötig sind und da ihr euch meinetwegen diese Schrammen hier zugezogen habt, würde ich sagen sind wir mehr als Quitt was das anbelangt." Er schenkte ihr erneut ein freundliches Lächeln ließ noch einmal Wasser über die Wunde laufen tupfte sie trocken und begann schließlich damit die beiden anderen Tücher um ihren Arm zu wickeln so das die Wunde vor Staub geschützt wäre, denn zu bluten hatte sie bereits aufgehört und würde wohl auch nicht mehr anfangen, wenn die Syreniae weitere Begegnungen mit zu engen Gassen vermied.



    Als er mit dem notdürftigen Verband halbwegs zufrieden war ließ er ihren Arm los und sah ihr nun in die Augen. "Jetzt da das geklärt ist, möchte auch ich mich bei euch für die Unannehmlichkeit entschuldigen, euch durch die Gassen hier gejagt zu haben." Dann verbeugte auch Boreas sich knapp vor den beiden. "Mein Name ist im übrigen Boreas Phoeniax, Kapitän der Wolkentänzer und Stoffhändler in allen Häfen Belerias. Mit welchen beiden Schönheiten habe ich das Vergnügen? " letzterem fügte er ein unschuldiges Zwinkern hinzu bei dem nicht ganz klar war ob es der Syreniae oder dem kleinen schwebenden Wesen an ihrer Seite gelten sollte.

  • Sie erhob ihren Kopf aus der Verbeugung und sah den jungen Kapitän lächeln, es war ein mildes und freundliches lächeln nicht so wie er vorhin in der Gasse triumphierend die Mundwinkel angehoben hatte. Keona spürte ein seltsames Kribbeln im Nacken und sie warf einen flüchtigen Blick über die Menschen in der Straße. Irgendwie hatte sie erwartet Wachen zu sehen oder einen Tumult. Doch nichts dergleichen. Alle gingen ihren Arbeiten nach oder bahnten sich einen Weg durch die Marktstände.
    Als er ihre Entschuldigung annahm und nicht weiter nach ihrer Geschichte fragte, fiel Keona eine Last vom Herzen und atmete die Luft aus die sie angehalten hatte. Er kam einen Schritt auf sie zu und hob den Krug und ersuchte nach ihrem Arm. Keona überlegte ob sie nicht abwinken sollte um sich selbst die Wunde zu reinigen. Nach kurzem Zögern streckte sie ihm den Arm entgegen und drehte den Daumen nach unten, sodass er die Wunde begutachten konnte. Es tropfte noch immer Blut aus der zerschundenen Haut doch das kalte Wasser linderte das Brennen ein wenig. Auch das starke Pochen verminderte seine Intensität für einen Moment. Keona atmete auf. Als er den Krug weg stellte und sagte:""Das brennt jetzt vielleicht ein wenig." legte sie ihre Flügel etwas enger an, sie wollte schließlich nicht ausversehen einen der Marktstände demolieren. Doch es war lediglich unangenehm da er die empfindliche Haut nicht rieb sondern nur betupfte. Und eigentlich war Keona ohnehin ein abgelenkt von der anderen Hand die ihren Arm stütze. Keona war es nicht gewohnt von Männern berührt zu werden. Sie pflegte Zuhause überhaupt selten den Umgang mit Männern, stets war ihre Familie dabei oder eine Anstandsdame, selbst die Tänze bei Hofe liefen häufig ohne Berührungen ab. Die Hand die ihren Oberarm sacht umfasste war kräftig und die Haut aufgeraut, jedoch hielt er sie sanft und zu ihrer eigenen Überraschung, es war Keona keineswegs unangenehm. Ihre Wangen erwärmten sich und sie befürchtete zu erröten und hoffte ihr Helfer würde nicht von seiner Arbeit aufsehen.


    Während er die Wunde säuberte begann er ihr zu versichern das die Reparaturen am Schiff so gering seien das sie sich darum keine Sorgen zu machen brauchte, sie wären Aufgrund ihrer Verletzung ohnehin mehr als quit. Nun sah er auf und Keona hoffte er würde die Röte auf ihren Wangen als Folge der Hetzjagd betrachten. Wieder lächelte er sie an. Das Kribbeln im Nacken war wieder da und zog nun den Hinterkopf hinauf. Vetrauenserweckend und anziehend. Er schien zu wissen wie er auf jemanden wirkt. Nun da er so nah vor ihr stand konnte sie seine Augen sehen. Nur ein flüchtiger Blick auf silberne Augen wie ein ziehender Strudel in dem sich goldene und grüne Flecken zu verlieren schienen. Hätte er nicht den Blick gesenkt um nach dem Wasserkrug zu greifen, hätte Keona in wohl ungeniert angestarrt, und nicht wie es sich für eine angehende Adelige geziehmt den Blick abgewandt. Das kühle Nass umspülte kurz ihren Unterarm. Keona schüttelte es. Sie wusste nicht was sie sagen sollte, besser so wenig Leute wie möglich wussten von ihrem Problem, doch ihr viel nichts anderes ein, was sie hätte sagen können und so blieb es bei einem peinlichen Schweigen bis er ihren Arm verbunden hatte und eben diesen losließ. Er entschuldigte sich für die Unanehmlichkeiten und verbeute sich vor Keona und Ipati, die peinlich berührt schien ob der Tatsache das er sie auch wahrnahm. und grinste vor sich hin. Dann stellte er sich mit stolzer Stimme vor und fragte nach ihren Namen.


    " Ich bin Keona, das dritte Kind aus dem Hause Saldari. Zur Magierin ausgebildet und das ist mein Windgeist Ipati" sie zeigte bei letzterem auf Ipati die wie Keona zur Belustigung festellte nun mehr als offensichtlich errötete, ein rosa Schleier umflog ihren Kopf und ihre Haare nahmen ebenfalls einen rötlicheren Ton an. Sie saß auf einer Kiste und rieb verlegen ihre Füße aneinander.
    " Ich danke euch erneut für eure Hilfe, doch wenn es euch nichts aus macht und alles soweit geregelt wäre, wir wollten uns heute eigentlich noch auf eine Reise begeben und wir müssen noch eine Kutsche organisieren." verlegen verlagerte Keona das Gewicht von einem Bein aufs andere und fummelte mit ihrer unverletzten Hand nervös an der Lederkordel ihres Gürtels. Es war unhöflich und das wusste Keona nur zu gut, verdient hatte er es nicht. Nach alle dem, doch die Zeit drängte und sie musste aus Yelindea hinaus bevor noch mehr passierte.

    Weiter zog der Wind in Eile,
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    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
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  • "Welch bezaubernde Namen für zwei so entzückende Wesen." fügte er nochmal hinzu. Er beobachtete beide und sah das seine Schmeicheleien durchauß Wirkung zeigten, auch wenn es nicht schwer viel schöne Worte für jemanden wie die Syreniae vor ihm zu finden. Was ihm besonders gefiel war das nicht nur, dass die Syreniae leicht errötete sondern auch ihr Windgeist errötete was eine komplette äußerliche Veränderung zur Folge hatte. Was ihm jedoch weniger gefiel war das sie es offensichtlich eilig hatte. Nun ihm war ja bereits zuvor aufgefallen das sie irgendwie gehetzt wirkte und nun war er sich sicher das es nicht nur der Flucht vor ihm gegolten hatte. Sie wirkte entschuldigend aber entschlossen als sie ihre Worte wählte und Boreas wollte schon Aufgeben und sich verabschieden als ihm ein Gedanke kam. Sie musste also die Stadt verlassen? Nun er würde die Stadt verlassen und suchte unterstützung für die Reise, noch dazu glaubte er sich zu erinnern das die Windgeister immer dem Element das der Magier beherrschte entsprachen, demnach müsste sie eine Windmagierin sein, also jene Magier für die manche Wolkenschiffskapitäne sogar bezahlten das sie mitreisten. Er zögerte einen Moment, fasste sich dann jedoch und nickte.



    "Nun, es ist nicht in meiner Absicht euch Aufzuhalten und womöglich haltet ihr mich jetzt für Neugierig, aber wenn ihr mir sagt wohin die Reise gehen soll, kann ich euch vielleicht auch behilflich sein... Wie ich bereits erwähnte bin ich Kapitän der Wolkentänzer, dass Schiff kennt ihr ja bereits." Er sah noch einmal spielend strafend, lächelte dann aber sofort wieder. "Wenn es also nicht unbedingt eine Kutsche sein muss und man am Zielort mit einem Wolkenschiff anlegen kann so würde es mich freuen euch einen Platz an Bord anzubieten. Ihr wäret mein erster Passagier und hättet somit die Möglichkeit euch die Kabine auszusuchen." sagte er grinsend. "Natürlich will ich euch auch nicht zu nahe treten. Ich setze heute am späten Nachmittag Segel, bis dahin hättet ihr also auch Bedenkzeit und finden könnt ihr mich am Markt bei den Stoffhändlern oder wenn es bereits etwas später sein sollte dann vermutlich einfach an Bord meines Schiffes." Vielleicht hatte er ja doch noch Glück und konnte zumindest für die nächste Fahrt eine Windmagierin für sich gewinnen. Das könnte man ja beinahe als Segen Selurians auffassen stellte er gedanklich fest. Während seine Augen sowohl Keona als auch Ipati erwartungsvoll und neugierig musterten und ihre Reaktionen genau beobachtete.

  • Wenn sie es doch nur selber gewusste hätte wohin es gehen sollte. Sie wollte ihm nicht noch einen weiteren Gefallen abringen, doch das Reisen in den engen Pferdekutschen war eine reine Zumutung. Wie sollte sie nur ein Ziel nennen? Sie hatte keins. Boreas wirkte schlicht und einfach vertrauenserweckend und genau das war es was keona misstrauisch machte, zuviel von sich preiszugeben hieß sich verletzlich zu zeigen. Das wozu ihre Mutter sie immer ermahnt hatte, der Adel arbeitet mit Schein nicht mit Sein. Zeige eine Schwäche und sie wird gegen dich verwendet. Sie versuchte die Stimme ihrer Mutter im Kopf abzuschütteln. Keona war innerlich zerissen. Als Boreas ihr erklärte wann er wo zu finden sei, rüttelte Ipati die ganze Zeit gegen ihre Schulter und schnappte hektisch nach Luft. Was Keona noch nervöser machte. Es blieb keine Zeit. Er würde eine Antwort erwarten sobald sein Satz beendet war. Der Windgeist kämpfte mit sich, sie riss sich schmerzlich zusammen und presste ihre Hände gegen den Mund um nicht laut ihre Missliche Lage herauszuposaunen.
    " Ich danke euch für euer überaus freundliches Angebot. Doch..." begann Keona skeptisch. Sie wollte sein Angebot ablehnen es war einfach zu gefährlich. Keona blickte zu Boden und überdachte nochmal alles. Ipati schüttelte kaum merklich den Kopf und lief dunkel an. Die Erziehung zog schmerzhaft an ihrem Instinkt, als Ihre anerzogene Maske viel, hatte der Windgeist neben ihr schon den Mund zum sprechen weit geöffnet." Ich komme mit euch, aber nur wenn ich für die Überfahrt bezahlen darf." Erleichtert und von sich selbst überrascht sah sie Boreas zielsicher in die Augen und lächelte. Ipati machte ihren Mund wieder zu und sah Keona mit einer nach obengezogenen Augenbraue an. Offensichtich verdutzt. Nun war Keona leichter ums Herz, jetzt lag es an ihm ob er es annahm. Die Muskeln die sie die ganze Zeit angespannt hatte, im Kampf mit sich selbst ,entspannten sich schmerzlich, doch auch der Knoten in ihrer Brust war gelockert. Ipati wurde unsichtbar und begann leise hämisch zu kichern.

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  • Es war interessant ihr zuzusehen. Das Wechselspiel der Gefühle das auf ihrem gesamten Körper ablief. Nun er konnte sich schon in etwa vorstellen welche Gedanken in ihr abliefen. Sogar er selbst hätte wohl bedenken wenn jemand nachdem man sein Schiff beschädigt hatte, eine Hetzjagd hinter sich gebracht und anschließend vom Jäger verarztet worden wäre, wenn eben diese Person dann eine Überfahrt anbot... War vielleicht nicht der optimalste Weg Kunden oder Crewmitglieder anzuwerben... Nichts destotrotz kam ihre Antwort schneller und er merkte wie eine große Last von ihrem Körper abzufallen schien während sie es fast gespresst hervorbrachte. Es kam so plötzlich das er erst einen Moment überlegen musste was sie meinte. "Nun... also eigentlich hatte ich ohnehin vor euch bezahlen zu lassen..." sagte er grinsend. "Also daran sollte es nciht scheitern." Er wollte gerade auf Ipati zeigen als diese sich jedoch in Luft aufzulösen schien. "Um ehrlich zu sein kam mein Angebot auch nicht ganz uneigennützig, gehe ich recht in der Annahme das ihr der Windmagie mächtig seit und eure Begleiterin, er ließ seinen Blick kurz suchend über Keona schweifen, ein Windgeist ist?" es war mehr eine rhethorische Frage, weßhalb er auch gleich weitersprach. "Nun wisst ihr es kann nie schaden auf einem Wolkenschiff jemanden mit zu haben der die Launen Selurians das eine oder andere Mal ausgleichen kann, besonders da es mir im Moment noch an einer Crew mangelt." Er drehte sich halb in die Richtung aus der sie gekommen waren. "Nun wenn ihr wollt könnt ihr mir zum Schiff folgen und euch bereits in der Kajüte einrichten, oder wir treffen uns wenn die Lichtsäule am höchsten steht wieder beim Schiff dann sollte ich auch wieder vom Markt zurück kommen." Er überlegte kurz. "Benötigt ihr irgendetwas besonderes an Essen oder Trinken oder dergleichen? Mein Schiff ist noch nicht für Passagiere ausgelegt." Er betonte das noch so als würde er bereits planen dies zu ändern und wartete darauf ob sie darauf eingehen würde und wie sie verbleiben wollten. Dann viel ihm jedoch etwas ein und er dreht sich erneut zu ihr. "Ach... verzeiht meine Unhöflichkeit wo sagtet ihr wollt ihr überhaupt hin? Mein nächstes geplantes Reiseziel wäre Rosendrie."

  • Zuerst schien es als habe er sie nicht verstanden, etwas verdutzt sah er Keona an. Überspielte schließlich seine Antwort mit einem geübtem Lächeln. Er ist ein Händler durch und durch bemerkte Keona grinsend als Boreas sprach und sich einen Vorteil aus dieser Situation zu verhoffen schien. Keona hatte gehört von den Windmagiern die auf großen Galeeren arbeiteten, doch eigentlich war es für sie nie eine Option gewesen. Ihre Hand war einem Mann versprochen, sie wäre Hausherrin und irgendwann Mutter geworden jedoch, Keona ersann sich, vermutlich war ihre Verlobung schon aufgelöst worden, ob der Schande und ihres nächtlichen Verschwindens. Durch Boreas Andeutung eröffneten sich nun neue Möglichkeiten. Als er die mangelnde Crew erwähnte, fragte sich Keona was der Grund dafür sei entschied sich aber das erst zu einem passenderen Zeitpunkt zu erfragen. Sie richtete gerade die Riemen ihres Rucksackes als er sich umwand und weiter sprach. Er bot ihr zwei Optionen an die sie beide schnellabwog.


    Keona fragte sich ob er stets dem Wind vorraus war, denn er stellte schon die nächste Frage. Nachdem er den letzten Satz beendet hatte. Lächelte Keona Boreas verschmilzt an und hob die Augenbrauen, fast so als erwartete sie die nächste Frage. Nachdem keine mehr kam. Begann sie schließlich an den Fingern abzählend auf seine Anfragen zu antworten: " Ich habe keine Besonderen vorlieben was Essen und Getränke anbelangt, Ich zog schon immer einen einfachen Eintopf den prunkvollen Banketten um längen vor." Ipati tauchte wieder hinter Boreas auf und schien ihn von Oben bis unten zu mustern. " Ich muss noch etwas besorgen" Diesmal log Keona um diese Zeit wollte sie nicht unbedingt allzu offensichtlich durch die Straßen spazieren. Wer weiss wieweit die Gerüchte schon durchgedrungen waren und womöglich ließ man nach ihr Ausschau halten."Wir werde rechtzeitig am Hafen sein und soweit es mir möglich ist biete Euch gerne meine Dienste auf eurem Schiff an, insofern ihr mir verraten würdet, wie ihr mir so schnell folgen konntet ohne auch nur außer Atem zu sein." Keona stemmte beide hände spielerisch in die Hüften und zwinkerte, bereute es aber sofort,denn die Verletzung ihres Armes schien nicht rein oberflächlich zu sein. Aber immerhin konnte sie ihn bewegen. " Und Rosendrie passt mir perfekt.." fügte sie hinzu als sie ihren Ellenbogen rieb.

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  • Boreas nickte ob ihrer ersten Antwort, nun das war gut denn an Board würde es mit Sicherheit kein Bankett geben, dachte er innerlich grinsend. Nun das klang ja alles schon mal sehr gut, also würde er vermutlich doch nicht alleine von hier lossegeln müssen. Ihre Frage holte wieder sein stolzes Lächeln zurück das er schon in der Gasse gehabt hatte, dann deutete er auf das Dach von dem er in die Gasse gesprungen war. "Ich musste keinen Kisten und Passanten ausweichen und hatte dadurch einen kleinen Vorteil." Gab er grinsend zu und zog sein Stirntuch zurecht. Dann trat er wieder zu ihr hin und streckte ihr die Hand entgegen. "Also von meiner Seite aus wäre dann alles geklärt, die Überfahrt würde 15 GD betragen, ihr könnt sie mir aber auch erst heute Nachmittag geben, wenn euch das lieber ist." Als sie ihm die Hand reichte und damit den Vertrag besiegelte nickte er noch einmal zustimmend. "Gut dann werde ich mich nun auch auf den Rückweg machen, Darik wartet sicher bereits auf weitere Anweisungen." Damit verbeugte er sich erneut vor Keona. "Wir sehen uns dann also später und richtet auch Ipati meinen Gruß aus." Denn er hatte sie nicht erneut entdeckt. Damit drehte er sich um und ließ es sich nicht nehmen erneut über die Kisten leichtfüssig aufs Dach zu springen und dann flinken Fußes über die Dächer zurück zu seinem Schiff wo man ihn fast schon ein wenig genervt erwartete. Lediglich Doran schien nichts gegen die Pause gehabt zu haben und auch seine Kleidung war langsam wieder am trocknen. Kurz erklärte er Darik was vorgefallen war, dieser schien jedoch kaum interessiert daran und nachdem Boreas seine Kajüte verschlossen die Planke an Bord gezogen und erneut alle Knoten kontrolliert hatte brachen sie zum Markt auf. Darik hatte recht behalten und um ehrlich zu sein waren Boreas Gedanken auch nicht ganz bei der Sache. Immer wieder erwischte er sich dabei wie seine Gedanken zu den Ereignissen vom Morgen und der Syrenae abschweiften. Spätestens gegen Mittag war klar das die Geschäfte bis die Sache mit dem Unfall geklärt wäre hier nicht mehr laufen würden. Er bereute fast Darik und Doran hinzugezogen zu haben dennoch musste er sie nun erneut bezahlen denn er hatte kaum etwas von seinen Waren verkauft. Ein Kleid konnte er verkaufen und einige Bahnen Seidenstoff was ihm zumindest zusammen mit den Einnahmen von den Vortagen die Reisekosten ersetzen und die Kosten für die weiterreise Abdecken würde, dennoch war es bei weitem kein so guter Start wie er sich das erwünscht hätte und in Rosandrie sollten die Geschäfte um einiges besser laufen insofern er nicht über kurz oder lang bei seinem Vater um ein Darlehen ansuchen wollte und das wollte er absolut nicht. Als zur Mittagszeit immer noch viel zu wenig los war am Marktplatz ließ er Doran und Darik erneut kommen und sie beluden den Rest wieder auf den Karren und brachten es zurück zum Hafen.

  • Als er auf das Dach zeigte und sein Lächeln, wie sein Körper wieder eine stolze Haltung annahm, sah es nichtmehr so beängstigend aus wie noch vor wenigen Minuten. Keona sah verblüfft nach oben damit hatte sie nicht gerechnet. So war es kein Wunder das er sie ohne größere Anstrengung verfolgen konnte. Das würde sie sich für die Zunkunft merken müssen. Boreas streckte ihr die Hand hin und nannte seinen Preis für die Überfahrt nach Rosandrie. Es war soweit sie einschätzen konnte ein fairer Preis also schlug Keona ein. Sie verbeugten sich voreinander und Keona wünschte Boreas gute Geschäfte. Ehe er sich umdrehte und elegant und ohne große Mühe auf die nahestehenden Kisten und in einem weiteren Satz auf die Dächer hüpfte als wöge er nichts. Keona sah dem jungen Wolkenschiffskapitän mit einer Spur Bewunderung hinterher. Sie hatte Flügel, doch es schien als könnte er ohne solche fliegen. Nichts vergleichbares hatte sie bis jetzt gesehn.
    Nun stand sie alleine mit Ipati in der Straße. "Siehst du, da ist das Schiff" erklang Ipatis Stimme neben Keonas ohr. Keona winkte ab und schnalzte mit der Zunge. Keona sah sich um sie hatte immernoch im Hinterkopf das vielleicht nach ihr gesucht wurde. Auf den Straßen herrschte schon hektisches Treiben und so wählte sie den Weg durch die Seitengassen um Richtung Hafen zu gelangen. Den ganzen Weg über kreisten ihre Gedanken um das eben Geschehene. Sie wusste nicht so recht was sie von Boreas halten sollte, schließlich hätte die Aktion sein Schiff unbrauchbar machen können. Nie hätte sie damit gerechnet, dass er ihr anbot sie als Passagier aufzunehmen. Aber er kannte auch schließlich nicht die ganze Geschichte, vielleicht hätte er sie abgewiesen wenn er gewusst hätte, warum sie wirklich aus der Stadt wollte. Sie würde sich noch eine Ausrede einfallen lassen müssen, sollte er sie danach fragen.



    Sie versuchte sich unaufällig zu verhälten und wich jeder Kutsche und jedem Passanten aus der nur irgendwie mit dem Adel oder der Stadtwache in Verbindung gebracht werden konnte, was einige Zeit in Anspruch nahm. Schließlich am Hafen auf dem Steg zur, wie Boreas sie genannt hatte, Wolkentänzer, konnte sie sich zum ersten mal genauer betrachten und die Ausmaße der Flucht durch die Gassen begutachten. Sie hatte einige Schwungfedern verloren und viele kleinere Federn waren in die falsche Richtung gebogen oder gänzlich ausgerissen. Ihre Tunika war auf der linken Seite blut verschmiert ebenso wie das Leder ihrer Hose. Sie setzte sich an den Steg und ließ ihre Füße ins Wasser baumeln, während sie versuchte die Blutflecken mit Meerwasser aus ihrer Kleidung zu bekommen.Der Großteil war schon eingetrocknet, wie Keona missmutig feststellte, was dazu führte das Keona die Flecken nicht ganz rausbekam. Ipati döste währenddessen säuselnd auf einem der Fässer. Im Anschluss kümmerte sie sich um ihre Ramponierten Flügel, ein paar zerknickte Federn musste sie schmerzlich rauszupfen da sie sich einfach nichtmehr einordnen wollten. Der Holzsteg sah aus als hätte man ein Huhn gerupft, doch wenigstens schien ihre Flugfähigkeit nicht allzusehr beeinträchtigt zu sein. Die sanfte Meeresbriese hatte ihre Kleidung getrocknet und gerade als sie anfing die Seidenbänder ihrer Haare zu lösen um sich die Frisur neu zu richten, sah Keona Boreas wie er mit den Lieferanten und dem Pferdekarren auf den Steg zusteuerten. Keona steckte die Klammern und Bänder in den Rucksack und ließ fürs erste ihre Haare offen so dass sie in großen Wellen bis zu Taille hinabglitten. Sie senkte begrüßend den Kopf nachdem die Lieferanten an die arbeit gingen und überkam sie die große Lust zu helfen, ging ungefragt zur Ladefläche als die zwei Lieferanten anfingen die Kutsche zu entladen. Nahm sich eines der Bündel von dem Stapel der gerade abgetragen wurde und breitete die flügel aus und wollte es auf direktem weg hinüber auf das Schiff fliegen als sie in der luft 2 schritt absackte. und nur mit mühe ihre höhe halten konnte. die Fehlenden Schwungfedern machten doch mehr aus als sie erwartet hatte. sie Flog nun direkt vor der Reling bis ihr einfiel das Seemänner so ihre Eigenheiten und Sitten hatten, dann rief sie " Bitte um die Erlaubnis an bord kommen zu dürfen, Kapitän!"

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    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Er sah sie schon von weitem und zielgerichteten Schrittes kam Keona den Steg entlang ein Stück weit Ihnen entgegen und wartete dann bis der Karren zum stehen kam. Boreas war bereits vom Karren hinab geklettert nickte auch Keona nur kurz zu. "Ich bin gleich zurück um euch angemessen zu begrüßen ich öffne nur schon mal die Ladeluke damit Doran und Darik mit dem aufladen beginnen können." fügte er hinzu während er schon vom Steg zu der Kletterhilfe am Schiffsrumpf sprang und flink nach oben kletterte. Nur einen Moment später kam die Planke zum Vorschein und wurde bis zum Steg ausgelegt. Er wollte gerade wieder hinunter gehen um Keona zu begrüßen als er sie neben sich fliegen sah, etwas schwer atmend wirkte, aber ein Bündel Stoff in den Armen und laut darum bat an Board kommen zu dürfen. Sofort streckte er ihr die Arme entgegen und nahm ihr das Paket ab. "Natürlich kommt nur an Bord aber, bitte ihr müsst doch nicht tragen euer Arm ist immer noch verletzt. Kommt ich zeige euch den SChlafraum, wie bereits erwähnt ist die Wolkentänzer eigentlich ein Handelsschiff und ich hoffe die Räumlichkeiten werden euch genügen, aber da ihr vorerst der einzige Passagier an Bord seit hab ihr zumindest den größten Raum des Schiffes für euch." Damit hieß er sie mit einer Handbewegung an kurz zu warten und ging zur Reling. "Ihr könnt die Waren einfach an Bord bringen ich verstaue sie Anschließend selbst im Laderaum. Ich komme gleich um euch zu helfen." Damit wandte er sich wieder Keona zu. "Also ihr könnt euch frei hier an Bord des Schiffs bewegen." Er deutete auf die Tür die zu seiner Kapitänskajüte führt. "Da es mir noch an einer Crew mangelt werde ich zwar ohnehin fast immer an Deck sein insofern wir nicht Ankern, aber wenn nicht findet ihr mich dort." Dann ging er in richtung Ladeluke und öffnete sie und deutete Keona ihm zu folgen. "Hier geht es zum Schlafraum. Er ging vor ihr hinab in den Bauch des Schiffs in dem neben der Treppe einige Fässer mit Wasser und ein paar andere Fäßsser festgebunden wurden in denen sich haltbare Lebensmittel befanden.
    Boreas öffnete mehrere Luken auf der Backbordseite um den Raum zumindest ein wenig zu erhellen deutete dann auf eine der Öllampen die an der Seite hingen. "Die könnt ihr Nachts benutzen, lasst sie nur nicht fallen, die Stoffe im Laderaum darunter, brennen wirklich sehr gut." Er ließ es einerseits etwas belustigt erklingen andererseits schwang jedoch deutlich auch mit das die Warnung Ernst zu nehmen war. Denn so schnell könnten sie gar nciht löschen wie das Schiff in Flammen stehen würde sollten die Stoffe Feuer fangen. Er bemühte sich zwar möglichst brandfeste Verpackungen zu wählen aber sollten sie erst einmal Feuer fangen gäbe es für das Schiff nur wenig Hoffnung. "Unter Tags sollten eigentlich die Luken genügen falls ihr euch hier aufhalten möchtet. Solltet ihr Lesen wollen so steht euch natürlich das Deck zur Verfügung und wenn ihr möchtet könnt ihr auch den Schreibtisch in meiner Kajüte benutzen. Ich zeige ihn euch gerne später." Damit ging er auf die Tür für den Schlafraum zu und öffnete sie. Er deutete ihr mit der Hand an das sie eintreten sollte und folgte ihr dann hintennach. "Das wäre euer Privater Schlafraum für die Überfahrt. Er deutete auch hier zu den Seiten. "Es gibt auch hier einige Luken die ihr öffnen könnt, wenn ihr den Raum verlasst und euch nach rechts wendet findet ihr die Kombüse. Unsere Vorräte sind mehr als ausreichend, also werden wir sie wohl nicht Rationieren müssen für zwei Personen." Schließlich deutete er noch auf einen Vorhang am ende des Raum. "Dort findet ihr mehrere Nachttöpfe." Dann lächelte er wieder. "Tut mir Leid für diese schnell einführung, aber wir haben später sicher noch mehr Zeit um euch das Schiff genauer zu zeigen. Es steht euch frei das Zimmer einzurichten wie ihr es für richtig haltet." Damit wandte er sich bereits halb um. "Ich muss jetzt erst einmal beim beladen helfen, Darik ist leider nicht sonderlich gut gelaunt und sein Sohn nicht der fleissigste wenn man ihn nicht im Auge behält." sagte er etwas genervt aber dennoch leicht hin.



    Auf der Fahrt her hatte Darik mal wieder wie üblich darüber gejammert wie schlimm die Syreniae doch seien und als er schließlich erfahren hatte das Boreas eine an Bord mitnehmen würde, hatte er durchgehend nichts anderes zu tun gehabt als es einen schweren Fehler zu nennen und das man ihnen nicht trauen könne. Dem zu Folge war Boreas ganz froh das es kein richtiges Aufeinandertreffen von Keona und ihm gegeben hatte und er wollte das tunlichst auch vermeiden. Sonst würde ihm Darik noch seinen Passagier vergraulen. "Wir sehen uns in kürze." Damit wandte er sich komplett ab und verschwand durch die Ladeluke nach oben an Deck wo bereits mehr Bündel standen als er gedacht hätte. Offenbar hatten auch Darik und Doran vor möglichst schnell Feierabend zu machen. Also schnappte sich Boreas ein Bündel nach dem anderen und trug es hinunter in den untersten Teil der Wolkentänzer.

  • Nachdem er seine Erlaubnis erteilt hatte und Ihr rasch das Bündel aus der Hand nahm, setzte Keona ihre Füße auf die pollierten Planken des Decks. Boreas sprach schnell, er wirkte als wollte er eben so wie Keona Yelindea hinter sich lassen. Dann rief er Darik und Doran eine Anweisung über die Reling gebeugt zu. Keona bekam einen kurzen Rundgang durchs Schiff es war nicht einfach sich durch die Schmalen Treppenaufgänge zu bugsieren. Ihre Flügel striffen an den Holzwänden was ein unbehagliches Gefühl hinterließ, aber es war auszuhalten. Unter Deck stand die Luft es roch nach Holz und einer Spur von Lack. Das Schiff konnte noch nicht alt sein. Ihr tat es leid um die Schrammen am Schiff, die Ipatis impulsives Handeln hinterlassen hatte gerade als sie zu einer erneuten Entschuldigung ansetzen wollte, sprach er weiter und öffnete dabei schnellen Schrittes ein paar Luken die in die Schiffswand perfekt eingelassen waren. Licht durchflutete den Raum. Boreas deutete auf eine Öllampe und sprach eine Mahnung aus, die er versuchte witzelnd klingen zu lassen, doch er schien schon ernstere Erfahrung damit gemacht zu haben. So beschloss Keona sich und vor allem Ipati von den Öllampen weitestgehend fernzuhalten. Boreas führte sie in einen angrenzenden Raum dessen Tür er öffnete und ihr den Vortritt ließ, in der Tür stehend erklärte er ihr auch den Schlafraum. Keona war noch nie zuvor auf einem Schiff gewesen, die Balken ließen darauf deuten das hier genug Platz war für mehrere Hängematten, sie konnte sich einfach nicht vorstellen wie so viele Wesen so nah beieinander leben konnten, ohne das es Mord und Totschlag geben würde. Der Baustil der Syreniae war übermäßig ausladend, die Räume offen geschnitten, doch hier unten konnte sie nichteinmal einen Flügel ausbreiten. Mit einem etwas mulmigerem Gefühl im Bauch lauschte sie weiter Boreas Stimme und nickte zwischendrinn bestätigend. Als er auf Darik und Doran zu sprechen kam, wurden seine Lippen schmaler was ihn für einen Moment genervt aussehn ließ vielleicht waren die Geschäfte doch nich so gut gelaufen, wie er sie sich erhofft hatte oder irgendetwas war am Markt vorgefallen, dass er nichtmehr so gut auf Darik zu sprechen war. Abprupt beendete er seine Führung mit einer kurzen Verabschiedung und verschwand durch die Ladeluke nach oben.


    Keona, nun alleine zurück gelassen, öffnete als erstes die kleinen Luken der Mannschaftskajüte was einen angenehmen Zug mitsich brachte und den Raum mit frischer Luft von draußen füllte. Ihr Rucksack stand noch am Steg, sie beschloss ihn zu holen und nahm mühsam die Treppen nach oben ans Deck dort sah sie schon einen großen Berg Stoffbündel der auf dem sauber geschrubtem Boden lag . Vielleicht konnte sie ihnen doch noch zu Hand gehen. Keona breitete die Flügel aus und sprang über die Brüstung und fiel ein bisschen zu lang ehe der Wind sie wieder anhob. Sie ersann sich ihrer fehlenden Federn, schlug kräftiger mit den Schwingen und landete neben der Kutsche um ihren Rucksack zu nehmen. Vielleicht sollte sie es vorsichtshalber zu Fuß versuchen, schnallte sich ihren Rucksack um nahm noch ein Stoffbündel unter den Rechten Arm, spazierte anschließend über den Steg und gerade als sie bei der Hälfte der Planke stand um aufs Schiff zu gelangen kam ihr Darik entgegen. Er Sah Keona die mit Rucksack, Flügeln und Bündel den gesammten Platz auf der Planke einnahm, machte fluchend kehrt und ließ Keona vorbei. " Ihr würdet uns mehr helfen, wenn Ihr nicht im Weg stündet." fügte er mit zusammengebissenen Zähnen an. Aufgrund seines rauen Tons sah Keona es nicht ein sich zu rechtfertigen und legte die Stoffbahn auf den Haufen. In ihrem Stolz etwas gekränkt stellte sie ihren Rucksack aufs Deck und setzte sich auf die Reling. Dann würde sie halt warten.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Es war mühsam alles alleine in den Frachtraum zu schleppen und er sehnte sich den Tag herbei an dem er zumindest zwei oder drei Crewmitglieder haben würde. Allerdings würde er dann auch einiges mehr verdienen müssen... Während er also immer wieder eines der Bündel schnappte und nach oben ging sah er gerade noch wie Keona am Treppenaufgang verschwand und an Deck ging. Er folgte ebenfalls und als er gerade ebenfalls herauß trat hörte er noch Dariks Stimme und er seufzte innerlich. Das hatte er vermeiden wollen. Schließlich sah er Keona die auf der Reling saß. Er konnte nicht genau feststellen ob sie schmollte oder gekränkt war, aber Darik und Doran wären ohnehin bald verschwunden denn der Karren war so gut wie abgeladen. Also ging Boreas über die Planke hinab zum Steg, wartete bis die beiden ebenfalls vom Schiff kamen besah noch einmal den Karren aber es war alles abgeladen worden, dann nahm er einen kleinen Beutel mit Münzen aus seiner West und reichte ihn Darik. "Vielen Dank für eure Hilfe." er nickte auch Doran zu. "Sollte mein Vater hier anlegen richtet ihm und meiner Familie bitte schöne Grüße aus." Damit reichte er Darik die Hand welcher sie ergriff und schüttelte. "Das werde ich machen Boreas, das werd ich machen, aber ich sags euch, überlegts euch nochmal mit der Syrenae, ich rieche so etwas, sie bringt Ärger. Glaubt mir."



    Auch Boreas erwiederte den Händedruck, reichte dann auch Doran die Hand. "Ich danke euch für eure Sorge, aber sie hat bereits bezahlt und nach dem wie die Geschäfte hier liefen, besonders nach dem gestrigen Vorfall kann ich nur froh über einen Passagier sein der gutes Geld für eine Überfahrt auf einem Handelsschiff bezahlt. Also macht euch keine Sorgen, ich konnte sie heute morgen schon ein wenig kennen lernen und ich denke sie wird keine Probleme machen." Darik seufzte gab aber Schulterzuckend auf. "Ihr habt euch von ihrem hübschen Gesicht einfangen lassen, aber wie soll ichs euch verdenken würde mir in eurem Alter wohl auch so gehen. Als dann gehabt euch wohl." Damit kletterten beide auf den Karren und fuhren los. Boreas hoffte indess das Keona nicht all zu viel von dem Gespräch mitbekommen hatte als er wieder an Deck ging und sein Blick zu dem Punkt wanderte wo sie zuletzt gesessen hatte. "Tut mir Leid, Darik hat einige schlechte Erfahrungen mit Syrenae gemacht und es fällt ihm schwer das zu verbergen." Sagte Boreas entschuldigend. "Ich hoffe er hat euch nicht gekränkt und ihr sollt Wissen das es mir keineswegs unangenehm ist euch mit zu nehmen und ich es begrüße diese Reise nicht alleine antreten zu müssen." sagte er freundlich und nach wie vor etwas entschuldigend, denn es war ihm unangenehm das sein erster Gast so unfreundlich von einem Freund seiner Familie behandelt worden war. Dann besah er die restliche Ladung die noch verstaut werden musste. "Also ich denke in spätestens einer halben Stunde könnten wir ablegen wenn das für euch in Ordnung geht?"

  • Keona fischte einen Kamm und ihre Haarbänder aus dem Rucksack und begann sich ihre Haare zu richten während sie die drei beim Umladen beobachtete. Darik warf ihr gelegentlich einen misstrauischen Blick zu doch Keona versuchte ihn nicht zu beachten. Ipati war inzwischen von ihrem Mittagschläfchen erwacht und saß im Krähennest des Schiffes und ließ sich ihr Element um die Nase wehen. Hoffentlich würde sie jetzt ruhiger werden, nun da sie Yelindea verließen. Doch sie war unstet, sie war der Wind selbst und niemand kann den Wind kontrollieren stellte sie seufzend fest. Auch Keona hoffte sie könnte mit dieser Überfahrt einen neuen Lebensabschnitt beginnen, ihr bisheriges Leben hinter sich lassen, doch sie hatte noch immer ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Dann spazierte Boreas trittsicher über die Planke, den Blick zum Pier gerichtet, dort kontrollierte er den Pferdekarren. unterhielt sich kurz mit Darik der wild mit dem ausgestreckten Zeigefinger vor ihm rumwedelte. Der Lärm des Hafens überschattete ihr Gespräch so das Keona nicht hören konnte worüber sie sprachen. Boreas griff in seine Jadegrüne Jacke und gab ihnen etwas. Schließlich wurden Hände geschüttelt, sich verabschiedet und jeder ging seiner Wege.



    Als Keona sah das Boreas an Deck angekommen war, schwang sie ihre Beine über die Reling so das die Füße nur wenige Zentimeter über dem Deck hingen, sie hielt sich mit der Rechten Hand fest und legte die linke vorsichtig auf das glänzende Holz. Entweder Dariks Fingerdeuten hatte ihr gegolten oder Boreas hatte den Zusammenstoß an der Planke mitbekommen, denn Boreas versuchte Dariks Verhalten zu entschuldigen. Keona winkte mild lächelnd ab und schüttelte leicht den Kopf. Sein Blick hatte etwas bedauerndes angenommen doch Keona hatte die Reaktion Dariks nicht ganz so schwer getroffen wie er zu vermuten schien. Es war nach wie vor die innerliche Unruhe die Keona auch nach Außen zu zeigen schien. Sie musste sich besser beherrschen. Boreas warf einen Blick auf den Stapel den sie zuvor aufs Deck geladen hatten, ehe er anfügte: "Also ich denke in spätestens einer halben Stunde könnten wir ablegen wenn das für euch in Ordnung geht?" . Sie besah sich ebenfalls den Stapel und fügte lächelnd hinzu: " Ich würde euch gerne helfen, wenn ich euch nicht im weg stehe. Es ginge schneller und ihr hättet weniger Arbeit." sie hob winkend den gesunden Arm, ruderte zu viel und verlor kurz das gleichgewicht, konnte sich aber wieder fangen. " Der hier ist nicht verletzt. Und ich hätte nicht so ein schlechtes Gewissen euch die ganze Arbeit alleine machen zu lassen." und erhob sich von ihrem Sitzplatz und stand ihm gegenüber und lächelte schelmisch.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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