Wohin der Wind uns weht...

  • Offenbar hatte Keona zum Glück nichts von seiner Gefühlsregung mitbekommen denn, sie reagiert nicht wirklich darauf, sondern ließ sich von ihm alles vom Schiff erklären ohne ihn zu unterbrechen. erst als er selbst schon fand das es zu viel für eine Lehrstunde wäre und sie wieder einige Momente ohne etwas zu sagen dastanden fragte sie ihn ob er Hunger hätte, er nickte und kurz darauf wurde auch schon das Steuerrad an ihn übergeben. Keona verschwand unter Deck, kam aber nur wenige Minuten später bereits wieder über die Treppe zu ihm hinauf geschritten einen Korb unterm Arm. Als sie ihn frage welches das nächste Ziel wäre sah er sie etwas verwirrt an, warum sie ihn das fragte. Doch antwortete dann schlicht. "Also, ich hätte noch einen Zwischenstopp in Ilassea geplant um vielleicht doch noch einiges aus dem Lager los zu werden und schließlich wäre es weiter nach Niralenar gegangen, dort hatte ich vor dann etwas länger zu bleiben, in der Hauptstadt lässt sich fast immer ein gewinnbringendes Geschäft machen." Er erzählte ihr noch ein wenig über dan Plan seiner Handelsroute und ob sie Orte wüsste an die sie gerne Reisen wollte. Ließ dann sie für kurze Zeit wieder das Steuer übernehmen damit auch er essen konnte. Es dauerte schließlich nicht mehr lange und Boreas übernahm erneut das Steuer, da er die Küstenformationen bereits erkannte die ankündigten das sie nicht mehr weit von Rosendrie entfernt waren. Er ging in einen Sinkflug über um möglichst keinen anderen Wolkenschiffen zu begegnen die von seiner "Ankunft" in Rosendrie berichten könnten. Hielt sich nahe an der Küste, suchte und fand schließlich einen etwas geschützteren und abgelegenen Platz bei dem nicht sofort der Blick auf die Wolkentänzer fallen würde. Der Abend war bereits angebrochen und nachdem er den Anker zu Wasser gelassen hatte wandte er sich suchend wieder an Keona. Es war seltsam, der Gedanke das sie vor zwei Tagen sich noch nicht gekannt hatten und er jetzt bereits ein fast schmerzliches Gefühl dabei hatte wenn er an den nächsten Morgen und die vor ihnen liegenden Gefahren dachte. Es könnte gut sein das ihr gemeinsames Abenteuer bereits vorbei wäre wenn sie gefangen genommen würden und der Gedanke daran Keona bereits so schnell wieder aus den Augen zu verlieren schmerzte ihn. Doch er ging zu ihr und lächelte sie an. "Da wir den restlichen Weg ja erst Morgen früh zurück legen könnten wir uns noch eine Flasche Wein gönnen was meinst du?" Sein Blick wanderte auch zu Ipati deren Reaktion er fasziniert abwartete, sie hatte recht lange mit dem Kater zu kämpfen gehabt. Ob sie wohl schon wieder Wein riskieren würde?

  • Keona konnte nicht begreifen wie schnell der Tag sich dem Ende zuzuneigen schien. Noch während Keona aß erklährte ihr Boreas seine nächsten Ziele, im Kopf immer wiederholend, ging sie seine Pläne durch. Zwischenstop Ilassea, längerer Aufenthalt in Niralenar. ... nun zumindest war es dadurch möglich ihn für den Fall der Fälle dort zu suchen. Dann übernahm Keona wieder für eine Weile alleine das Steuer, während Boreas etwas aß und ihr von seiner restlichen Handelsroute erzählte. Kurz darauf schienen sie auch schon an ihrem geplanten Ankunftsort angekommen zu sein, denn Boreas ließ das schiff in den Sinkflug gleiten um noch wenige Minuten nur Knapp über der Wasseroberfläche dahinzufliegen, ehe er die Wolkentänzer sanft im Wasser aufsetzen ließ um an einer sichtgeschützten Stelle zu ankern. Der Gedanke daran, dass sie schon in wenigen Stunden aufbrechen würde, versetzte ihr einen heftigen Stich ins Herz. Sie wollte nicht gehen, doch rief sie sich immer wieder ins Gedächtnis warum sie es tat. Sie tat es seinetwegen. Das Risiko war viel zu groß, dass man sie enttarnte und sie mit Eskorte auf direktem Weg nach Yalindea schicken würde, um sie dort vor Gericht zu stellen. Und ihn würden sie beschuldigen eine gesuchte, geflohene Magierin und Verbrecherin zuflucht gewährt, und sie wissentlich vor den Wachen Yalindeas versteckt hatte. Und sie würden noch viele weitere Anklagepunkte aufgreifen. Er hatte es nicht verdient, sein Schiff, seine Freiheit, seine Existenz und vielleicht sogar seine ganze Familie zu verlieren. Und all das nur wegen ihr. Keona ging ihren Plan nocheinmal gedanklich durch. Der Weg nach Rosandrie war nicht das Problem, sie hatte sich die Richtung von Boreas zeigen lassen, es wäre ein Fußmarsch von ein paar Stunden, doch sie würde versuchen soweit sie konnte zu fliegen um etwas Zeit gutzumachen. Das einzige Problem war nur, wie sollte sie sich vom Schiff schleichen ohne ,dass sie Boreas weckte. Just in dem Moment kam ihr ausgerechnet er ihr zur Hilfe. Er schlug vor den Tag mit einer Flasche Wein ausklingen zu lassen und Keona nahm lächelnd an. Keona hatte eine Decke auf dem Mitschiff ausgebreitet und füllte nun ihre Krüge mit dem wundervollen lieblichen Rotwein. Ihr Rucksack stand auf der Treppe die ins Lager hinabführte sie würde ihn nur nehmen müssen, es war alles sorgsam gepackt, nichts an Bord sollte noch auf sie hinweisen. Der Brief den sie Boreas da lassen wollte, lag schwer wie Blei in ihrer Hosentasche und statt zu unterschreiben, lag eine kleine Schwarze Daune in der gefalteten Seite. Keona versuchte sich den ganzen Abend Boreas Gesichtszüge einzuprägen, sie wollte diese schöne Zeit und vor allem ihn nicht vergessen, sein triumphierendes anziehendes Lächeln, seine Art zu sprechen und wie er sich bewegte ,sogar sein Geruch, kaum wahrnehmbar wie der Geruch eines kurzen Regenschauers an einem Frühlingsmorgen und doch ein wenig salzig wie die See . Sie schenkte ihm Großzügig von dem Wein nach während sie nur leicht daran nippte. Sie wollte einen klaren Kopf behalten und ihn würde der Wein vielleicht so schläfrig machen, dass er es nicht mitbekommen würde wie sie sich davon stahl. Keona genoss jede Sekunde mit ihm, sie scherzten und lachten über Kindheitserinnerungen, einander in den Armen liegend genossen sie einfach nur die Nähe des jeweils anderen und tauschten Zärtlichkeiten aus.



    Auch Ipati schien den Wein zu verschmähen, doch sie schien es nicht wegen dem vorangegangene Rausch zu tun, sie tat es genau aus dem gleichen Grund wie Keona. Ipati hatte den ganzen Tag ihre verborgene Trauer gespürt und wusste genau was los war.. auf telepatischem Weg gab Ipati ihr einfühlsam zu verstehen, dass sie wusste was Keona vorhatte und das sie es auch als Richtig empfand sie würde ihr heute Nacht beistehen und schwor sich Keona zu beschützen, sollte sie jemand wieder in einen Käfig zwingen.



    Irgendwann schlief Boreas dann auch ein, und vor allem in der günstigen Position, dass Keona sich ohne Mühe von dem Bettenlager erheben konnte, ohne ihn dabei aufzuwecken. Auf Zehenspitzen und so leise sie konnte, öffnete sie die Tür zum Laderaum und nahm ihren Rucksack. Sie legte ihm ihren Brief auf das Zweite Kissen, dass er aus der Kapitänskajüte geholt hatte damit sie es bequemer hatte. Und sah noch einmal auf Boreas der friedlich mit regelmäßiger Atmung auf den Decken schlief einen Arm ausgestreckt auf dem Platz an dem zuvor ihre Hand in seiner gelegen war. Es brach über Keona herrein, schmerzvoll und so unnachgiebig das sie sich am liebsten wieder zu ihm Gelegt hätte. Doch Ipati zog sie hinüber zum Bug und trieb sie zum Abflug. Keona ließ ihren Blick über die Wolkentänzer streifen den Tränen nahe strich sie über das weiche glatte Holz der Reling, als wollte sie ihr danken und sie bitten gut auf Boreas acht zu geben. Dann entflog sie mit Ipati an ihrer Seite ins Dunkel der Nacht auf dem Weg nach Rosendrie um sich ihren Schatten zu stellen. Sie wollte antworten und die würde sie auch bekommen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

    Einmal editiert, zuletzt von Keona Saldari ()

  • Keona flog mit schnellen Flügelschlägen davon, ohne zurückzublicken, denn sie fürchtete sähe sie noch einmal zur Wolkentänzer, würde sie sich es ein zweites Mal überlegen und nun doch noch umkehren. Es war nicht einfach für Keona, bei der nun stockdunklen Nacht, Konturen oder Wanderwege auszumachen. Sie hatte Angst die Orientierung zu verlieren, weswegen sie nur selten eine Pause einlegte, um sich und ihren Flügeln eine kurze Verschnaufpause zu erlauben.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit, Keona dachte schon sie hätte sich verflogen, kamen die kleinen Lichter von Rosandrie zum Vorschein und Keona atmete auf. Vielleicht passiert ja garnichts, ermutigte sie sich selbst und landete nicht unweit vor der Stadt. Es war noch nicht so spät, so das die Stadtwachen ihren nächtlichen Spaziergang allzu große Bedeutung beimessen würden. Trotzallem entschied sie sich für eine Tarnung, die sie nicht als Keona sofort erkenntlich machen würde. Sie wählte ein rundes Gesicht ohne besonderen Wiedererkennungswert mit leicht schräg sitzenden Augen, eine unauffällige Haarfarbe, fast sah es aus wie Straßendreck und für ihre Flügel ein geflecktes Taubengrau. Dann steckte sie sich ihre Haare hoch. Um ihren allzu verräterlichen Haarschmuck zu verbergen. Dann zog sie ein Bündel hervor, dass sie sorgfältig für den Bedarf einer Ausrede gepackt und verschnürt hatte. Sie würde sich als Lieferantin einer Näherei ausgeben um so hoffentlich zu ihrer Tante gelangen zu können. Würden etwaige neugierige Wachen das Paket öffnen, würden sie lediglich Keonas braunes Seidenkleid, selbstverständlich sorgfältig gefaltet, darin finden. Ihre Dolche verbarg sie unter ihrer Tunika. Niemand würde an die kleine, unscheinbare Syreniae auch nur einen Gedanken verlieren. Dann schritt sie aufrechten Gangs zielsicher durch das Stadttor, das Paket fast andächtig vor dem Körper haltend setzte sie eine ausdruckslose Miene an. Die Wachen sahen sie zwar schenkten ihr aber keinerlei Beachtung. Erleichtert beschleunigte sie ihre Schritte.


    Die feinsäuberlich gepflegten Straßen, beherbergten kaum noch Menschen, nur hie und da traf sie auf einzelne Gestalten, die es aber ebenso eilig hatten wie sie. Kaum einer nahm Notiz von der in zauberverhüllten Keona und der unsichtbaren Ipati die ihr auf der Schulter saß und schweigend Trost spendete. Trotzdem hielt sich Keona ein wenig im Schatten, man muss ja sein Glück nicht überstrapazieren. Schnell fast schon eilend bewegte sie sich durch die Gassen um schließlich dort anzukommen, wo ihre Tante ein großzügiges Anwesen ihr Eigen nennen durfte. Es war im Stil der Syreniae gebaut worden, und einige Ranken wanden sich an den weissgetünchten Mauern hoch. Der Garten wurde nur von wenigen Laternen erleuchtet und im Haupthaus brannte noch Licht. Ein Syreniaer Torwächter stand vor dem eisernen Tor und wirkte so ernst, als könne er dadurch alleine schon Eindringlinge fern halten. Wird schon schief gehen, dachte sie sich. Ipati und Keona hatten auf dem Flug von der Wolkentänzer bis nach Rosandrie alle Details genau abgesprochen. Für alle Fälle sollte sie unsichtbar und draußen bleiben egal was passierte, sollten sie sie gefangen nehmen würde sich schon irgendwann eine Möglichkeit bieten, die sie nutzen könnten um zu fliehen.


    Keona sprach zu dem Wächter mit zittriger Stimme, sie mimte das Unschuldslamm, sie müsse ganz dringend dieses Paket bei der Hausherrin abgeben sie würde es bereits erwarten. Der Wächter schien nicht sonderlich interessiert an ihrer Geschichte, ließ sie aber gewähren, nicht jedoch ohne sie den ganzen weg bis zum Haupthaus mit den Augen zu verfolgen. Anders sah es da schon bei dem Hausdiener aus. Mit grimmiger Miene öffnete er die Tür, und versuchte sie wegzuschicken. "Lass es hier oder Komm morgen wieder, kein Paket ist so wichtig das ich die Hausherrin dafür aufwecke." Kurz eingeschüchtert von seiner Reaktion begann sie mit unsicherer Stimme aber nicht minder stechenden Augen, " Meine Meisterin meint, es muss heute noch sein. Lady Saldari erwartet es. Und ich soll nicht eher gehen bevor ich ihr nich persönlich das Paket gebracht habe und die Quittung mitbringe. Sonnst wirft sie mich raus, hat sie gesagt" Eine verunsicherte Regung huschte über sein Gesicht. Er überlegt, jetzt noch einen drauf." Sie hat auch gesagt, dass die feine Lady schnell sehr wütend wird, ich solle mich beeilen, wenn ich zu lange brauche und eine Beschwerde kommt. Kann ich meine Sachen packen." Keona spielte das Dummchen und machte viele Pausen beim sprechen als sei sie es nicht gewohnt vor Edelleuten zu sprechen. Sie schien exakt seinen Nerv getroffen zu haben, denn wenn rauskäme er als Hausdiener hätte verhindert das diese Lieferung nicht rechtzeitig bei ihrem Empfänger ankommen würde und es desswegen zu Beschwerden käme, war es gut möglich das auch er seine Stellung verlieren würde. " Na gut, aber fass nichts an!" Mit diesen Worten ließ er Keona eintreten und machte sich, nicht ohne einen erneuten Blick über die Schulter zu werfen, die Treppe hinauf. Sie war erst vor gut einem Jahr für ein paar Wochen hier zu Besuch gewesen und wusste deshalb, dass sich die Gemächer ihrer Tante dort befanden.

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    das Mädchen und der Wind

  • Nach überraschend kurzer Wartezeit hörte sie oben eine Tür gehen. Und eine Syreniae mit matten tiefschwarzen Flügeln, kam mit pantoffelbewehrten Füßen, in einem teuren Nachtrock gekleidet, eilends die Treppen runter. Ihre schwarzen Glatten Haare hatte sie zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden so wie sie es seit dem Tod ihres Mannes stets zu tragen pflegte. Orphelia Saldari stand nun am Treppenabsatz und sah sie mit fast genervtem Blick an. " Also Kind, was hast du denn für ein Wichtiges Paket, das nicht bis morgen warten kann?" Ihre strenge aber beherrschte Stimme hallte durch den großen Empfangssaal. Keona wurde nervös. " Es ist ein Kleid, Herrin" sie deutete eine schlampige Verbeugung an,denn Perfektion würde sie jetzt verraten. "Mit besten Grüßen von meiner Meisterin Lady Elster.", dann hielt sie präsentierend das Paket hoch und wartete auf eine Antwort. Sie wusste um den Spitznamen Keonas und vielleicht gab ihr das den Wink ,dass sie mit ihr alleine Sprechen wollte. Doch es wäre besser sie würde sie fürs erste nur für die Lieferantin einer Nachricht halten. Sie schien zu verstehen, doch durchzuckte ihr Gesicht für einen Moment eine Bewegung dessen Bedeutung Keona nicht deuten konnte. "Na dann komm mal mit, Mädchen" sie ging hinüber in das alte Arbeitszimmer ihres Mannes. Das jedoch stets penibel sauber und staubfrei gehalten wurde. Der schwere Geruch von Tabak hing noch immer in der Luft. Keona folgte ihr. Dann verschloss Orphelia die Tür hinter ihnen.
    Das Gefühl behagte ihr nicht hier eingesperrt zu sein. Während sich Orphelia auf einen Stuhl setzte der nahe an dem dunklen Schreibtisch stand. " Hast du eine Nachricht?" Mit fragendem Blick sah sie sie aus hellen fast weissen Augen an. Nunja zumindest schien sie zu verstehen, auch wenn sie scheinbar Keona selber noch nicht erkannt hatte oder sie verbarg es gut. Umso besser wenn sie sich nicht selber zeigen musste um etwas herauszufinden. "Nichts schriftliches, sie will wissen wie die Verhandlungen gelaufen sind. Und welche Forderungen gestellt wurden." Antwortete Keona stotternt als hätte sie den Satz auswendig gelernt. Endlich würde sich der Schauspielunterricht bezahlt machen, der fast schon zum Hofe dazugehörte. "Die Verhandlungen sind nicht gut gelaufen fürchte ich. Es wurde eine hohe Entschädigungssumme veranschlagt, die mein Bruder wohl nicht aufbringen kann." Ihr Blick wanderte nervös zu der Tür die in Richtung Küche führte und in Keonas Nacken begann es beängstigend zu kribbeln. Keonas Aufmerksamkeit stieg sie wappnete sich wie ein Tiger bereit zum Sprung. In ihr wuchs die Anspannung. Alles in ihr drängte zur Flucht. "Arndell Varin hat der Familie einen Vorschlag unterbreitet, vielleicht sollte sie das in Erwägung ziehen. Kerat darf seine Flugschule und sein Grundstück behalten, wenn Keona einwilligt in seinem Hause als Dienstmädchen zu arbeiten. Aber jetzt sag mir Kind.. wie heisst du ?" Die Tür zum Nebenzimmer wurde schlagartig aufgerissen. Und zwei muskelbepackte Typen mit Schlägervisagen traten begleitet von einem untersetztem Mann mit einem breitem feixendem Gesicht herein.



    Er sah einem Zwerg nicht unähnlich aber war doch zu groß für einen. Obwohl oder gerade weil sie so angespannt war, zuckte sie erschrocken zusammen. "Es wäre besser für dich, wenn du mit der Sprache rausrückst. Wo erwartet dich Keona Saldari? Ihr müsst doch einen Treffpunkt ausgemacht haben." Er zog einen kleinen roten Beutel heraus und verteilte ein paar Golddukaten auf dem Schreibtisch. " Du kannst es mir sagen, für jedes Wort das mir etwas nutzt, bekommst du eine von denen" er hob eine der Münzen ins helle Licht der Lampe. Keona schwieg zuerst. Ihre Tante legte ein Emotionsloses Gesicht auf. Die Wut stieg in Keona hoch wie ein reissendes Ungeheuer, ihre Tante ließ es ohne irgendeine Regung zu ,dass man ihr auf die Spur käme, auch wenn sie momentan garnicht wie sie selber aussah. Würde doch das mögliche Plaudern des Liefermädchens die Schergen Varins, an Keonas Fersen heften. Sie konnte nun entweder schweigen oder sich eine Ausrede einfallen lassen. " Ich weiss es nicht, Herr." Sie entschied sich für die Ausrede" sie hat gesagt sie kommt wieder in die Näherei. Wollte mir aber keinen Tag nennen." Doch er schien ihr nicht zu glauben. " Bist du dir sicher , dass das deine Antwort ist? .....naja ... Wir werden schon noch Informationen aus dir herauskitzeln." Keona ging zwei Schritte Rückwerts als er auf sie zutrat. Sie saß in der Falle, die Haupttür war verriegelt. Hinter ihr zwei riesige Kerle bei denen es so schien als könnten sie Keona mit nur zwei Fingern den Hals umdrehen. Ihre Hände wanderten zu den Dolchen die unter ihrer Tunika verborgen waren. Dann packte einer der Riesen hinter ihr grob ihren Arm und Keona drehte sich blitzschnell auf die Seite um ihm ihren Dolch in den Unterarm zu rammen. Keona hörte seinen Aufschrei und wollte sich gerade nach dem anderen Umsehen es war kaum Platz in dem Arbeitzimmer zum Ausweichen ,desswegen war er schneller und präziser, dann warf er beide Arme um sie, einschließlich Flügel um sie im ganzen wie ein Fass hochzuheben. Er drückte so fest zu als wolle er ihr die Luft aus dem Körper pressen, während Keona wild umsich schlug. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie konnte nicht Atmen. Kurz bevor sie meinte er würde ihr die Knochen brechen, hielt er inne aber lockerte seinen Griff nicht die Spur.
    "Ja wen haben wir denn hier.", die Stimme drang nur dumpf an ihr Ohr. Keona in Todesangst, hatte ihre Verhüllung der Wahrheit unbewusst gelöst und nun konnten alle sehen wer sie wirklich war. Sie rang mühsam nach Luft nicht mehr lange und sie würde das Bewusstsein verlieren.
    " Nicht so fest, Bram sie läuft ja schon blau an."

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  • Erst auf seinen geheiss hin ließen die gewaltigen muskelbepackten Arme ein wenig an Druck nach, doch nur gerade soviel das sie atmen konnte, schnappatmend füllte Keona ihre Lungen und ihr Blick klarte langsam wieder auf. Vor ihr stand der schmierige Kerl, mit einem Zettel in der Hand scheinbar verglich er ihr Gesicht mit etwas das darauf war. " Japp ! Ich würde sagen , das ist sie." Er kicherte hämisch und warf dem anderen, der sich noch immer den blutigen Unterarm hielt ein Seil zu. Wenn Keona sich nur rühren könnte, Hass stieg in ihr hoch. Vor allem auf Orphelia, ihre eigene Tante, sie stand da den Blick abgewandt und schien nur darauf zu hoffen , dass hier alles schnell erledigt werden würde. " Du hättest nicht hier herkommen sollen. Sehr dumm von dir, zu Leuten zu gehen die ihre eigenen Familienmitglieder verkaufen." Keona biss die Zähne zusammen sie würde ihm nicht den Hauch eines Triumphes gewähren, ihm zu antworten oder gar anfangen zu heulen.


    Er schnippte mit dem Finger und sein Lakai drückte Keona mit Gewalt bäuchlings auf die Tischplatte. Sie versuchte sich rauszuwinden doch er lag fast auf ihr. Er stank. Nach Schweiss und Alkohol, ihr wurde schlecht und sie hielt die Luft an. Grob wurden ihr die Arme auf den Rücken gedreht und gefesselt. Das grobe Seil schnitt ihr tief in die Haut und Keona konnte durch die unmögliche Haltung die sie ihr auferlegten unmöglich die Flügel ausbreiten. Dann zerrte man sie unsanft am Nacken rückwärts um sie ohne Rücksicht auf einen Stuhl zu drücken, Keona trat mit den Füßen nach allem was sie erreichen konnte und schoss mit einem Fuß ein gläsernes Tintenfass vom Tisch, das nun den teuren Teppich tintenschwarz tränkte.
    Sie versuchte aufzustehen doch der Hüne stand hinter ihr und drückte sie mit beiden Händen, Pranken so groß wie Bärentatzen zurück gegen die Stuhllehne, dass es schmerzte und Keona das Gesicht verzog. " So Mädchen," begann er und schob sich die Ärmel seines ehemals weissen Hemdes hoch." Willst du denn nichts dazu sagen? Antworte mir. Bist du Keona Saldari?" Keona dachte nicht daran ihm zu antworten. " Das hatte ich befürchtet. Nun ich warne dich nur einmal. Sag mir was ich wissen will und du kommst gut davon. Wenn nicht muss ich überzeugender werden." Seine Stimme klang bedrohlich. Doch Keona schüchterte es nicht ein , endlich war ihre emotionslose Maske für etwas gut. Dann wiederholte er seine Frage." Du bist Keona Saldari! Richtig?!" Seine Augen quollen heraus und seine Stimme wurde lauter. Keonas Augen funkelten ihm vor Hass entgegen, elender Mistkerl schoss es ihr durch den Kopf. Kein Ton kam ihr über die Lippen. Dann drückte der Riese hinter ihr zu. Seine Finger gruben sich tief in ihre Oberarme und Keona schrie laut auf. Es fühlte sich an ans zerquetsche er ihr die Arme jeden Moment würden ihre Knochen brechen.


    Dann schritt zu ihrer Verwunderung ihre Tante ein und sprach mit fast umsichtiger Stimme: " Muss das denn sein?? Es ist Keona! Reicht euch mein Wort denn nicht?! Mir wurde versichert es würde ihr kein Haar gekrümmt!" Doch sie sah ihren Foltermeister an und vermied weiterhin jeden Blickkontakt mit Keona."Gute Frau, es ist nicht meine Schuld, wenn sie mir nicht antwortet. Ein einfaches ja oder ein nicken auf meine Fragen genügt mir schon." Er drehte sich wieder zu Keona um ehe er sprach" Also, das letzte Mal: Bist du Keona Saldari? Und bist du schuld an der Verletzung der Tochter Arndell Varins? " die Bestrafung für ihr trotziges Schweigen folgte auf dem Fuße. Die Riesigen Hände des Schergen legten sich um ihren linken Unterarm, den noch immer das tiefe Blau zierte von der Jagd durch die Gassen.
    Sie presste die Lippen aufeinander und versuchte nicht zu schreien, der Schmerz den er ihr damit zufügte war stärker als der vorangegangene. " Nun gut, vielleicht gefällt dir eine von diesen Fragen." Er kam näher, doch nicht so nahe, dass sie ihn hätte treten können. " Der Name Boreas Phoeniax sagt dir was ? Hat er dich auf seinem Schiff hier her gebracht ?" Sein Gesicht kam dem ihrem immer näher. " Hast vermutlich die Beine breit gemacht das er dich vor den Wachen in yalindea ver.." doch er kam nichtmehr weiter. Keona entrüstet über diese Frechheit sie als käufliches Mädchen zu beschimpfen, spuckte ihm mitten ins Gesicht. Er wischte sich schnell mit der dreckigen Hand darüber das nun wutverzerrt und tiefrot angelaufen war. Dann holte er weit aus und Schlug Keona mit dem Handrücken so derbe ins Gesicht das sie fast das Bewusstsein für einen Moment verlor. Ihre rechte Gesichtshälfte brannte wie Feuer und schien auch leicht anzuschwellen, ihr war schwindelig und ihr Kopf dröhnte, als sie mit halb geschlossenen Augen dem Kopfgeldjäger trotzig entgegen sah." Wir übergeben sie den Wachen, und lassen sie nach Yalindea überstellen." gab er fast schon beleidigt zum Besten." wir holen uns dann die Belohnung direkt ab." Man ließ also die Wachen holen und fuhr sie in einer geschlossenen Pferdekutsche durch die Stadt. Dort führte man sie in die Gefängnisanlage. Es waren zuviele Wachen, Ipati schwebte unsichtbar in großem Abstand über Rosandrie und verfolgte das ganze Geschehen. Am liebsten wär sie gleich auf alle Losgegangen doch das wäre törich, es ergibt sich schon noch die passende Gelegenheit.

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  • Sie ging ein auf seinen Vorschlag den Abend noch mit ein wenig Wein zu genießen und es dauerte nicht lange und sie hatten es sich mit den Decken vom Strand den Resten vom Essen, einer frisch geöffneten Flasche Wein und noch ein paar Kissen von Boreas, sehr gemütlich an Deck gemacht. Wo über ihnen die Lichtsäule immer mehr schwand und die Kuppel zunehmend dünkler wurde. Sie sprachen sehr viel, über ihre jeweilige Kindheit, über Abenteuer, die Ausflüge die Keona gegen den Willen ihrer Eltern unternommen hatte. Er erzählte ihr noch einiges von seiner Familie, von einigen Festen aus anderen Kulturen an denen er teilgenommen hatte und mit zunehmendem Weingenuss wurde seine Zunge schwerer und sie beschränkten sich mehr und mehr darauf die gegenseitige Nähe zu genießen. Sie schien keineswegs mehr eingeschüchtert von der Nähe seit sie früher am Tag gemeinsam das Schiff gesteuert hatten. Zärtliche Liebkosungen, sanfte Brührungen und liebevolle Küsse die ihn immer wieder den kommenden Tag vergessen und sich ganz in ihr verlieren ließen. In ihren dunkelgrauen Augen, die ihn so intensiv musterten als wollte sie sich jeden Winkel seines Gesichts einprägen, vermeinte er die selben Gefühle wieder zu sehen die auch er für sie Empfand jetzt da sie hier lagen ohne Scham und einfach nur Glücklich beisammen zu sein. Was ihn ein wenig verwunderte war die Stimmung Ipatis, die bereits den großteil des Tages ungewohnt unbeteiligt und Abwesend jedes Gespräch mit ihm vermieden hatte. Erst hatte er es auf die restlichen Auswirkungen des übermäßigen Weinkonsums vom Vortag geschoben, doch ihre Laune war über den Tag hin eher noch schlechter geworden wie ihm schien. Auch kam sie nicht wie die Nacht zuvor auf seinen Oberkörper zum schlafen sondern hielt sich etwas Entfernt von ihnen in den Schatten als wollte sie vermeiden das er sie sah. Vermutlich bildete er sich das auch nur ein und sie wollte ihnen einfach nur ein wenig Zweisamkeit gönnen.


    Er wusste nicht mehr wann genau er eingeschlafen war. Das letzte woran er sich erinnerte waren Keonas zarte Finger die über seinen Oberkörper gewandert waren und ihn sanft in einen tiefen Schlaf liebkost hatten. Doch eben das fehlen dieses Gefühls und auch das seltsam leere Gefühl neben sich war es, was ihn dazu brachte sich regelrecht ruckartig Aufzusetzen. Verwirrt und auch noch leicht benebelt vom Wein bei dem er dieses mal ein wenig zuviel zugelant hatte, auch bedingt durch Keona die sehr darauf geachtet hatte das sein Tonbecher niemals leer gewesen war, sah er sich um. Die Schlafstatt neben ihm war leer, die Decken noch etwas zerwühlt vom vorabend, doch von Keona war keine Spur. Etwas langsamer als gewöhnlich stand er auf und sein Kopf drehte sich etwas. Es würde wohl noch ein zwei Stunden dauern bis er wieder voll Einsatzfähig wäre. Vielleicht war Keona ja bereit noch gut zu Frühstücken bevor sie Aufbrachen, das würde ihm sicherlich gut tun. Zielsicher wenn auch etwas schwankend ging er auf den Eingang zu der unter Deck führte, doch das seltsame war das die Tür geschlossen war. Warum sollte sie Keona hinter sich zumachen. War sie am Kochen und hatte Angst gehabt ihn zu wecken? Doch es roch nicht danach als würde jemand unter Deck essen zubereiten. Auch Ipati konnte er nirgendwo entdecken, also trat er unter Deck. Niemand... Absolut niemand war hier. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit und diesmal hatte es ncihts mit dem Wein zu tun. Er stürmte regelrecht die Treppe wieder nach oben und lief in seine Kajüte, auch diese war leer. Sie waren nicht mehr an Bord. Eilig trat er hinaus und suchte den Wald ab, der direkt angrenzend auf den steilen KLippen wuchs zwischen denen sie die Wolkentänzer so gut als möglich vor fremden Blicken zu schützen wollten. Nichts, sie waren nicht mehr hier. "Keeeonaaa.. Ipati.." Versuchte er es dennoch einmal laut rufend ohne Hoffnung darauf, dass er Antwort bekommen würde und er behielt auch recht damit. Er schritt zurück zu dem Schlafplatz ded sie aufgebaut hatten, der nun da er durchgerannt war zerwühlt und bei weitem nicht mehr so bequem aussah. Erst da fiel ihm eine Papierrolle auf. Das obere Ende einer schwarzen Feder lugte hervor und er schritt ahnend was er lesen würde, langsam als würde sich sein ganzer Körper dagegen sträuben, auf die Rolle, zu es war als wollte sein ganzer Körper sich dagegen wehren sie zu lesen und dadurch bestätigt zu bekommen was er befürchtete. Sie mussten alleine Aufgebrochen sein, vermutlich aus Angst ihn in irgendetwas hinein zu ziehen. Mit leicht zittrigen Fingern, ob vom Wein oder vor Anspannung vermochte er nicht genau zu sagen, öffnete er die Rolle auf die in feingliedriger Schrift sein Name geschrieben Worden war.


    Langsam jedes Wort einzeln lesend als müssten seine Gedanken erst übersetzen was er da las, nahm er jedes Wort einzeln in sich auf.


    "An den Mann, der mir die Flügel stutzte um mir die Freiheit zu zeigen,


    Es ist nicht rechtens, dass ich einfach so des Nachts verschwinde, doch ich wusste du würdest mich nicht gehen lassen. Ich will antworten, doch nicht um jeden Preis, desswegen geh ich alleine. Keine Sorge der kleine Wirbelwind wird schon auf mich Acht geben. Ich danke dir für eine spannende Jagd über Pferdekarren und Kisten, für Verlorene Federn, ein dunkles Loch, Gefundene Korallen und Kratzigen Sand. Ich danke auch deiner großen Freundin für spannende Lehrstunden. Und ganz besonders danke ich dir für meine ersten Tage in Freiheit.


    Mach dir keine Sorgen um mich, gibt es Neuigkeiten, werde ich egal wie ich mich entscheide bis Mittag zurück sein, um mit dir fort zu gehen, oder mich wenigstens angemessen zu verabschieden.
    Sollte ich nicht bis Mittag zu dir schaffen, bitte ich dich die Segel in volle Fahrt zu setzen und nichtmehr zurückzublicken. In dem Fall, möchte ich das du dir nicht die Schuld daran gibst was passiert ist, es war meine Entscheidung mich meinen Schatten selbst zu stellen. Ich möchte dich nur darum bitten, dass du für mich frei bist und bei den Windbeuteln an mich denkst.


    Auf dass du immer genug Pfeffer hast, ich werde dich nicht vergessen."


    Innerlich bebend starrte er den Brief an, nicht wissend welche seiner Übersprudelnden Emotionen die Oberhand gewinnen würde. Wut, auf sich selbst das er so viel getrunken hatte und deßhalb nicht mitbekommen hatte, dass sie ging, Angst um Keona, auch um Ipati, die mitten in eine Falle gelaufen sein könnten und womöglich bereits unfreiwilliger Weise bereits wieder Unterwegs Richtung Yalindea waren. Scham darüber das er nicht bemerkt hatte, was sie vorhatten. Ipati war ein zu deutliches Zeichen gewesen und selbst Keonas verhalten, ihre Augen die alles so viel genauer beobachteten als man es normalerweise täte. Es hatte doch alles auf ihr Vorhaben hingedeutet wie konnte er das nur nicht bemerkt haben. Sein Blick wanderte zum Himmel hoch. Er hatte schon viel zeit verloren, wenn er davon ausging das sie zu Mittag zurück sein wollte dann war sie bereits in der Dunkelheit aufgebrochen. Dem Stand der Lichtsäule nach war es bereits 1-2 Stunden nach Sonnenaufgang. Also müsste sie eigentlich sogar schon wieder auf dem Rückweg sein. Wenn und das war es das ihm seinen Magen zusammenzog, wenn alles gut gegangen war. Oder er ihrer Meinung nach Segel setzen sollte und sie zurücklassen... Zu der Angst um sie mischte sich nun auch Wut, wie konnte sie das von ihm erwarten? Natürlich hatte er kein Recht dazu ihr etwas vorzuwerfen, gerade er nicht der ihr gesagt hatte das sie alle Rechte hatte ihre Entscheidungen selbst zu treffen, doch dennoch fühlte er sich ausgetrickst, ja sogar zum Teil verraten, hatte sie ihm den Abend zuvor nur vorgespielt um ihn leichter mit dem Wein abfüllen zu können, so dass sie sich einfacher von Bord schleichen könnten? Doch der Moment der Wut auf sie verrauchte so schnell wie er begonnen hatte und machte wieder der Angst um sie breit. Niemals könnte er ihrer Anweisung folge leisten und einfach Segel setzen. Mit Händen und Füßen trug und trat er die Decken und Polster in seine Kajüte sodass sie während seiner Abwesenheit nicht von Bord geweht werden könnten, auch das nötigste andere verstaute er, dann zog er sich so schnell er konnte an, auf seine Kapitänsweste verzichtete er jedoch, sie wäre zu Auffällig. Stattdessen trug er den Waffengurt seiner Pistole offen über dem Hemd, es war bei Windvolk-Leuten ohnehin kein seltener Anblick, auch sein Rapier schnallte er sich um, schlüpfte in seine Hose und seine Stiefel und verschloss ungeduldig die Tür zu seiner Kajüte und zum Unterdeck. Es dauerte alles viel zu lange, er hatte keine Zeit zu verlieren, schrie es förmlich in seinem Kopf während er sich dnenoch zwang die Seile und Taue so schnell es ging zu kontrollieren und das Steuerrad zu sperren, sodass selbst sollte jemand das Schiff entdecken und versuchen es zu Steuern derjenige wäre er nciht mit Wolkenschiffen vertraut kaum aus der Bucht käme geschweigedenn wegfliegen könnte. Dann stürzte er mehr denn das er lief zur Reling und Sprang in einem weiten Satz der in einem gleiten auf dem Wind überging bis hinüber zum Festland. Es würde für ihn kein Problem darstellen von einer der niedrigeren Klippen wieder auf die Wolkentänzer zu gelangen. Doch jetzt müsste er erst einmal hier hochkommen um sich schnellstmöglich auf den Weg Richtung Rosendrie zu machen. Er würde sie unter keinen Umständen hier zurück lassen... Er musste erfahren was passiert war, denn das Gefühl in seinem Bauch sagte ihm, das sie längst wieder zurück wäre, wenn der Besuch ihrer Tante reibungslos über die Bühne gegangen wäre. Am Klippen vorsprung angekommen, zog er sich hoch musste einen ihm ewig erscheinenden Moment verschnaufen, ehe er aufsprang und einen Laufschritt in Richtung Rosendrie antrat, den er wohl kaum bis Rosendrie durchhalten könnte, doch sein Tempo zu zügeln ließ sein vor Adrenalin überschäschäumender Körper nicht zu...

    Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen
    Erhobenen Hauptes, gehn wir bis zum Schluss
    In Freiheit geboren und keinem Verschworen
    Als unserer Mannschaft, ein jeder von uns




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