Die Wolkentänzer

  • "Tu taima ana'a" kam es von Zorak, an die Priesterin gewandt, auch wenn selbst seine eigene Sprache, nach den Jahren die er ise nicht mehr gebruacht hatte nur schwer über seine Lippen kam. Dann sah er kurz zu Minea. "Könntest du ihr sagen, das es mir eine Freude ist sie kennenzulernen?" gab er Minea in Tiersprache zu verstehen. Normalerweiße hätte er sie jetzt an der Schulter berührt mit seiner Hand, wenn er die volle Begrüßung seines Stammes vollzogen hätte, aber da sie ja nichts zu sehen schien, wollte er sie damit nicht verschrecken. "Können wir heute wieder an Deck übernachten?" fragte er die Ki an seiner Seite und sah auch zum Kapitän hoch, welcher irgendwie abwesend wirkte. Zwar lag sein Blick auf der Gruppe von Menschen die sich auf seinem Schiff versammelt hatten, aber irgendwie schien es Zorak als ob Boreas einfach durch sie alle hindurchsehen würde und mit den Gedanken in weiter ferne wäre. Der Blick des Kapitäns wirkte leer und nicht fokusiert... "Boreas scheint sich Gedanken zu machen?" fragte er deßhalb auch an Minea gewandt und überlegte dann kurz wie lange er wohl noch Zeit hätte diese Form aufrecht zu erhalten. Er hatte irgendwieleicht das Zeitgefühl verloren als die Wachen damit begonnen hatten ihn zu traktieren.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


    Monster


    Zoraks Werte

  • Boreas Gedanken waren abgeschweift, bereits kurz nachdem das Thema von Keona abgekommen war und auf die Elementargeister gewechselt hatte. Viel zu viel ging ihm durch den KOpf während er das Schiff auf den ruhigen Winden vor sich hin segelte. Wie könnte er es schaffen, Hyram zu befreien, verhindern das der Name und Ruf seines Vaters und dem Rest seiner Familie zerstört wurde. Darauf seinen eigenen zu retten, legte er kaum mehr Wert, dnen bei dem was sie unweigerlich vor hatten, würden sie über kurz oder lang ihn mit zum Sündenbock machen... Genau genommen würde er vermutlich Hyrams Platz einnehmen, aber zumindest hoffentlich in Freiheit und wenn er dadurch den Namen seiner Familie retten könnte und Hyram befreien, ohne das er Keona in Gefahr bringen msuste, dann wäre er nur zu gern bereit dazu seinen eigenen guten Ruf zu opfern. Sie alle hier zusammen kämen schon irgendwie über die Runden und letztlich, formte sich sogar ein gewisser Durst nach gerechtigkeit in ihm, welcher alte Geschichten und Bilder an seine früheren Vorbilder wieder hochsteigen ließ. Die Windfalken.... Piraten die sich der Obrigkeit Widersetzten und den Adelsfamilien und deren Ungerechter Behandlung sowie den Zarander den Kampf angesagt hatten und jenes Geld das sie den reichsten stahlen, jenen zurück gaben, auf deren Leid, Mühsal und Schweiß es einst erwirtschaftet worden war und die dennoch ncihts davon zu Gesicht bekamen... Deßhalb schreckte er regelrecht hoch, als er Keonas Hand an seinem Oberarm fühlte und musste sich erste einen Moment ordnen bis ihre Worte Sinn ergaben. Er versuchte ein kurzes Lächeln um Zeit zu gewinne, was jedoch nicht so ganz gelingen wollte, da ihm bei seinen Gedanken gar nicht zum Lächeln zu mute war und schüttelte schließlich kurz den Kopf, zwar mehr um den KOpf freizukriegen als als antwort, aber dennoch passte es auch zu seinen Worten. "Nein, danke... Ich denke solange der Wind so ruhig bleibt, könnt ihr euch alle erst mal ausruhen und von dem Schrecken erholen." Diesmal lächelte er sie aufmunternd an und das Lächeln gelang diesmal auch wieder. "Vielleicht könnten Minea und du ja wieder etwas zu essen zubereiten, ich denke eine feste warme Mahlzeit im Magen würde uns allen nicht Schaden nach dem ganzen Trubel."

  • Minea nickte mit einem erleichterten Lächeln auf Niivs freundliche Worte, bis ihr auffiel, dass die andere Frau das gar nicht wahrnehmen konnte. "Ich danke dir.", erklärte sie daher und übersetzte dann für ihren Partner: "Auch Zorak freut sich dich kennen zu lernen. Er spricht kein Belerianai, aber ich übersetze gerne." Im Anschluss gab sie sich Mühe, Niivs Worte von zuvor auch dem Tua'Tanai zu übersetzen. Sie wollte, dass er auch an dem Gespräch teilhaben konnte, so gut es ging. Chispa unterdessen schmollte ein wenig vor sich hin, nun da er nicht mehr recht beachtet wurde und scheinbar auch sein tolles Aufwärmen nicht gewollt war. Unschlüssig ließ er die Flügel hängen und sah sich um. Anzünden durfte er natürlich auch nichts.. wirklich langweilig..
    Erst gegen Abend wurde es wieder lustiger, als die Wolkentänzer bereits vor Anker lag und sich alle in der Kombüse versammelt hatten, um das Essen vorzubereiten. Außer Zorak, der in seiner Bärengestalt an Deck festsaß. Wirklich unpraktisch, diese Größe, befand Chispa und klaute sich einige Nüsse aus einer Schale, um sie zu rösten und auch Ipati etwas davon zukommen zu lassen. Minea hatte vorgeschlagen, doch heute unter den Sternen gemeinsam zu essen und Chispa hatte den eigentlichen Drang hinter der Frage gespürt, die Zeit mit Zorak verbringen zu können, doch auf die Antwort hatte er nicht mehr recht geachtet, weil er in dem Moment seinen lieblings-Windelementar aufgestöbert und ihr ritterlich die erste Nuss überreicht hatte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Es war ungewöhnlich, dass sie alle zusammen unter freiem Himmel gegessen hatten. Aber dies war auch eine ungewöhnliche Mannschaft. So eine familiäre Atmosphäre gab es wahrlich nur selten auf einem Schiff. Meistens spaltete sich doch irgendwie die Besatzung in zwei oder drei Gruppierungen. Der Kapitän blieb gerne unter seinen Offizieren und die Mannschaft ebenfalls unter sich. Hier war es ganz und gar nicht so. Und das lag sicherlich nicht nur daran, dass es so wenige waren. Diese Leute verband etwas, das konnte Niiv deutlich spüren. Sie hatten wohl schon einiges miteinander durchgemacht. Allerdings kam sie nicht umhin festzustellen, dass es vor allem Boreas war, der sich um das Schiff kümmerte. Keona ging ihm zwar zur Hand, fragte aber viel. Man merkte, dass sie und Minea keine Seefahrtserfahrung hatten. Am liebsten hätte sie daher dem Kapitän angeboten, dass sie auch mithelfen konnte. Nur, wenn es auf Schnelligkeit ankam, was immer dann der Fall war, wenn es für ein Manöver mehr Leute bedurfte, dann wäre sie über kurz oder lang eher Ballast, als Hilfe. Man konnte ihr nichts zuwerfen und sie konnte nicht selbstständig schnell auf veränderte Gegebenheiten reagieren. In der Theorie, da konnte sie das alles, ja…
    Sie nahm einen weiteren Schluck um den Gedanken herunter zu spülen.
    „Darf ich euch um etwas bitten?“ begann sie und man merkte, dass ihr die folgende Frage nicht so ganz einfach viel, weil es nun mal nicht alltäglich war. „Würdet ihr mir beschreiben, wie ihr ausseht?“
    Das mindestens zwei der Anwesenden Gesuchte waren, war ihr in dem Moment vollkommen entfallen. Beim Essen herrschte eine so gelöste Stimmung, dass sie die ganze Geschichte schon fast verdrängt hatte. Erst als sie darüber nachdachte, dass sie diese Information hauptsächlich dafürbrauchte um jemand anderem zu sagen, wen sie meinte, die Sehenden konnten doch meist mit ihren Personenbeschreibungen, die sich auf Stimme, Geruch oder Händedruck, bezogen, nicht viel anfangen, fiel ihr wieder ein, dass Minea und Keona das vielleicht gar nicht wollten.
    „also… äh.. nur wenn, ihr wollt. Vielleicht ist es auch besser, wenn ich das nicht weiß.“ Schob sie schnell nach und legte ihr Geschirr zusammen.
    „Ich helf‘ euch abtrocken.“ Verkündete sie um die peinliche Situation, die sie heraufbeschworen hatte irgendwie zu überbrücken und den Frauen die Gelegenheit zu gebe, das gesagte einfach zu ignorieren.

  • Keona schluckte soeben den Bissen hinunter, als sie die fast schüchterne Frage Niivs aus ihren Gedanken riss. Beschreiben? Nun, natürlich schien es schwer, wenn man nichts sah und sich aufgrund fehlender information nichteinmal im Geiste ein Bild von seiner Gesellschaft machen konnte.
    " Nun..." begann sie zögerlich nachdem sie einen Blick in die Runde geworfen hatte. Sie wusste nicht wie lange die Priesterin schon Blind war. Kannte sie Farben? Oder formen? Wie sollte sie sich denn anders beschreiben? Wenn nicht mit schwarzen Haaren, schwarzen flügeln denen ein grüner Schimmer innewohnt? Sie fand eigentlich, dass ihr gesicht keine Besonderen Merkmale aufwies, doch vielleixht konnte sich die Priesterin selbst ein Bild machen und fragte sie nur nach ihrer Erlaubnis?
    " Ich hoffe nun nicht taktlos zu erscheinen, aber wenn es Euch hilft, könntet ihr mein Gesicht abtasten. Würde dies Euch helfen? Ich würde Euch sonst lediglich sagen können, welche Haar und Federfarbe ich mein Eigen nenne und würde mich fühlen, als trete ich in ein Fettnäpfchen, weil es gut sein könnte, dass ihr mit Farben garnixhts anfangen könntet." Keonas gedanken kreisten nun. War es ungebührlich? Sie wusste es nicht recht und wartete auf eine Regung der Priesterin, die schien zuerst peinlich berührt doch Ipati schwebte bereits mit den tellern davon. " Ich mach das!" Grinste sie. " Ihr seid Gast und Gäste waschen nicht ab." schlussfolgerte sie und flog das Geschirr in die Kombüse, jedoch, nur um das Geschirr in den Abwaschbottich zu werfen, statt sich an die Arbeit zu machen.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Nervös strich Niiv über ihren Mantel. Ja in gewisser Weise würd ihr das helfen, wenn sie tasten durfte. Sie hätte dann definitiv eine bessere Vorstellung von den Leuten, aber das war ihr doch etwas zu intim. Sie hatte das durchaus schon ein paar Mal gemacht. Aber nur bei Leuten, die sie gut kannte. Und die Mannschaft der Wolkentänzer kannte sie doch jetzt erst seit ein paar Stunden. Das Ipati sie noch nichtmal abwaschen helfen ließ, sagt dazu ja schon alles.
    „Farben sagen mir was. Durchaus, ja. Langsam aber sicher bekommen sie zwar eine neue Bedeutung, weil sie… uhm.. verblassen.“ Antworte sie und wusste es nicht so recht zu beschreiben. Farben wurden immer ungreifbarer, aber sie hatte durchaus noch eine Vorstellung davon, auch wenn diese sich eben langsam mit Gefühlen, oder Gefühlten überlagerten. Es war in solchen Fällen auch irgendwie einfach ein Attribut, was ein Aussehen erzählbarer machte. Und Zugegebenermaßen lag noch mehr darin, wie eine Person sich selber beschrieb. Denn es verriet ihr, was dieser Person wichtig war. Oder was sie selbst an sich auffällig empfand. Man musste seine große Nase nicht mögen, aber es gab Leute, die das trotzdem erwähnten und Leute, die die Gelegenheit nutzen es unter den Tisch fallen zu lassen.
    Für einen kurzen Moment, da Keona anscheinend tatsächlich gewillt war sich zu beschreiben, nur nicht wusste wie, überlegte Niiv, ob sie nicht vorschlagen sollte, das Boreas sie beschrieb, die beiden schienen doch ein besonders Verhältnis zu haben. Aber sie entschied sich dagegen, während sie von sich selber unbemerkt begonnen hatte, den Saum ihres Mantels in den Fingern zu kneten, so dass sich feiner Salzstaub löste. Das wiederrum könnte den Kapitän in ein Fettnäpfchen manövrieren.
    „Nunja, erzählt einfach, was ihr erzählen wollt. Die Gefahr eines Fettnäpfchens ist doch eher gering.“ Versuchte sie ihr Mut zu machen.
    Vielleicht wäre es besser, wenn sie ein wenig von sich Preis gab, um den Leuten die Angst etwas falsches zu sagen zu nehmen. Nichts war schlimmer, als wenn sie alle immer nur irgendwie rumdrucksten und nicht wusste, was sie sagen sollten.
    „Ich war in meinem Noviziat, als es anfing, dass ich immer weniger erkennen konnte. Davor hab ich die Welt mit all ihren Farben betrachten können. Und schließlich, als ich die Weihe erhielt, war es so schlimm geworden, dass gerade mal eine Unterscheidung von Hell und Dunkel möglich war. Bis nun, ja … gar nichts mehr blieb.“ Sie versuchte das so nüchtern wie möglich rüber zu bringen, weil sie Angst hatte, dass es die anderen bedrücken könnte und das war nun ja nicht ihr Ziel. Außerdem fürchtete sie immer den Augenblick, der Mitleid heraufbeschwörte. Der die Stimmung des Abends damit zerstörte. Aber nun hatte sie damit angefangen, also musste sie da durch. Sie wollte Keona nur auf garkeinen Fall das Gefühl geben, dass sie doch irgendwie was Falsches sagen konnte. Sie ließ den Saum ihres Mantels wieder los und lächelte in die Runde.

  • Minea verstummte mit einem Mal mitten in ihrer nun schon länger andauernden Übersetzung für Zorak, um diesen ins Gespräch mit einzubinden, als Niiv sie nach ihrer aller Aussehen fragte. Automatisch verbarg sie ihre Ohren hinter einigen Haarsträhnen, obwohl dies natürlich unsinnig war und zugleich war wieder die Angst davor da, was diese doch recht freundlich wirkende Priesterin denken oder auch tun würde, wenn sie hinter die Herkunft der Ki käme. Unbehaglich rutschte sie etwas herum und überlegte, was darauf zu antworten sei, da übernahm Keona schon. Minea bemühte sich, sich an deren Offenheit zu orientieren, schließlich war sie diejenige, die dringender gesucht wurde, doch eine gewisse Anspannung blieb und sie brachte kein Wort heraus. Erst, als Niiv begann, von sich selbst zu erzählen, übersetzte die Ki leise und etwas stockender als sonst wieder für Zorak. Mit Chispa, der sich heute zum zweiten Mal und diesmal mutiger an Ipatis Weil versucht hatte, um ihr eine Freude zu machen, hatte sie allerdings nicht gerechnet. "Aaaalso, Minea is recht klein und schaut ihrer Mutter recht ähnlich, schätze ich. Aber die Augen, die Stirn und die Haare hat sie wohl vom Vater.. also.. sie schaut irgendwie.. wie ein Mädchen aus!" Na das war mal eine detailreiche Beschreibung! Dachte Minea doch recht erleichtert bei sich. Für einen Moment hatte sie wirklich befürchtet, er würde... "Uuund die Ohren natürlich, sind fast so flauschig wie Mysthrals oder Zoraks!", verkündete er selig und mittlerweile auf dem Rücken liegend, alle viere von sich gestreckt. "Ich bin natürlich ein großer Feuerelementar und hab ganz tolle Flammen-Flügel und so.. und ich kann leuchten!" Mineas Herz setzte einen Schlag aus und sie rückte etwas ab, fast als wolle sie etwas ausweichen. Sie würde dringend dafür sorgen müssen, dass der kleine den Wein nicht mehr anrührte! Mit nunmehr laut pochendem Herzen wartete sie die Reaktion ab, um nötigenfalls in Deckung gehen zu können.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Niiv musste schon ein bisschen Schmunzeln, als der vorlaute Chips kurzerhand Mine beschrieb. Auch wenn sie, wie wohl jeder andere Mensch mit seiner Beschreibung nicht viel anfangen konnte. Aber es sagte etwas darüber, wie Chips sie wahrnahm und das er wohl vor allem vergleiche anstellte. Und Farben und Formen schienen in seiner Welt nicht so eine große Bedeutung haben. Sie fragte sich ja schon ein bisschen, wie der Elementar aussah, Wie eine Flamme? Dann gab es durchaus Sinn, das Formen und Farben recht nebensächlich für ihn waren. Beim Detail der Ohren, wurde sie allerdings stutzig. Es gab nicht allzuviele Völker, deren Ohren irgendwie behaart waren. Und sie wusste ja auch nur von Zorak, dass er ein Bär war. Der Name den Chipsa noch erwähnte sagte ihr nichts. „Dann seid ihr eine vom Volke der Cath’shyrr?“ fragte Niiv nach. Dieses Volk, war ihr zu Chipsas Beschreibung als erstes in den Sinn gekommen. „Nicht das das wichtig wäre, aber dann passe ich wohl besser in eurer Nähe mit dem nassen Element auf. Und bei Chips sowieso.“ fügte sie an, als der Feuergeist sich selber beschrieb. Ihr war nur nicht so ganz klar, was er mit groß meinte.
    „Wie groß?“ fragte sie zaghaft. „So groß wie Minea?“ Bot sie ihm einen Vergleich an, der für sie zwar auch nur vage war, aber es würde reichen um ihn einzuordnen, wobei es, wenn er wirklich Menschengroß war… sie versuchte sich daran zu erinnern, jemals einem Feuerelemtar begegnet zu sein. Aber da sie ihr ganzes Leben am Meer und in der Nähe von Wasser verbracht hatte, war dem einfach nicht so. Sie hatte in ihrer Jugend vor allem den ein oder anderen Wassergeist mal gesehen und die waren doch recht klein gewesen. Das es einen Wassermagier in den Tempel gezogen hatte, war doch recht häufig vorgekommen und die kleinen Wasserwesen von denen sie begleitet wurde, hatten vor allem die Quelle mit dem gesegneten Wasser geliebt. Für einen kurzen Moment hatte sie da Gefühl, das sie tatsächlich das Bild von glitzerndem, plätscherndem Wasser, vor ihrem inneren Auge bildete. Doch es war nur ein Schemen, eine vage Erinnerung, unigreifbar und flüchtig. Mehr Gefühl, als Abbild.

  • Boreas musste grinsen bei Chispas selbstbeschreibung, erhob jedoch erst mal keine Einwände und wartete bis er geendet hatte. Ihm entging nicht, dass die beiden Frauen ziemliche Hemmungen zu haben schienen, was das Beschreiben anging, was einerseits verständlich, andererseits in seinen Augen aber recht unnötig war. Zwar wurden die beiden Frauen gsucht, aber ihre nahmen und die Beschreibung Windmagierin Syreniae und Feuermagierin aus Rosendrie an Bord von Boreas würde mehr als nur ausreichen um jeglichen Tatverdacht auf dieses SChiff zu lenken, besonders wenn es von einer Priesterin kam... Ob sie nun das äußere auch noch beschreiben konnte oder nicht spielte da gar keine Rolle, im Gegenteil würde sie wohl eher als Freundin dieser Leute wirken lassen. Auch Mineas zurückhaltende Art und Reaktion auf Chispas freizügige Erklärung war verständlich, allerdings waren die Fuchsohren, für NIiv, selbst wenn sie davon wusste, mit sicherheit das am weningsten deutliche Merkmal, die Aura müsste die Priesterin wohl viel deutlicher fühlen und über kurz oder lang hätte Niiv dazu vermutlich auch Fragen gestellt, deßhalb beschloss Boreas das nun zu übernehmen. Zwar fand er es für sich selbst unüblich eine wirkliche Vorstellung seiner Crew zu übernehmen, da sie sich normalerweise alle selbst vorstellten, aber in diesem Fall und vorallem gegenüber einer Priesterin schien es sogar geziemlich zu sein, diesen Part als Kapitän zu übernehmen. Er räusperte sich kurz um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.


    "Ich denke ihr müsst euch alle keine Sorgen machen, was die Beschreibung eures Äußeren gegenüber Niiv angeht. Ich hätte meine Meinung sie mitzunehmen auch nicht geändert wenn sie sehen hätte können und außerdem würde dass, was sie jetzt schon weiß längst ausreichen um uns mehr als nur leichte Probleme zu schaffen. Also spielen diese Mehrinformationen keine Rolle, im Gegenteil sie helfen vermutlich dabei das sanfte Band weiter zu einem Tau zu verknüpfen, so wie es bei gemeinsamen Schiffsreisenden eben sein sollte." eröffnete er kurz seine Ansprache, gab Niiv Zeit sich mit dem Kopf zu ihm zu wenden. Dann sah er kurz zu Keona. "Als erstes hätten wir Keona. Sie ist eine Syreniae mit sehr schönen großen schwarzen Flügeln und glattem Haar das bis zu den Schulterblättern reicht in beinahe der selben Farbe, sodass der Ansatz der Flügel und das Ende der Haare oftmals fast einen fließenden übergang bilden. Sie ist nur ein klein wenig größér als ihr. Sie hat dunkelgraue Augen und eine schlanke Gestalt, wie es den meisten Syreniae eigen ist." sagte er lächelnd an Keona und Niiv gewandt ehe sein Blick sich auf Ipati kurz richtete.


    "Ihr Windgeist Ipati ist in etwa so groß wie euer Kopf. Sie wirkt meist ein wenig durchscheinend und hat die Gestalt einer jungen hübschen Frau. Wenn sie wütend wird, können sich aber ganz schöne Gewitterwolken bilden und dann wirkt sie oftmals gar nicht mehr so friedlich." zog er die kleine Windelementar etwas auf.


    "Dann haben wir Chispa der sich ja schon selbst ausgezeichnet beschrieben hat, der in etwa auch die Körperliche Größe von Ipati hat, wenn auch ein wenig größer, dessen Mut und Beschützerinstinkt allerdings so groß ist, das er regelrecht über sich hinauswächst." versuchte er die Tatsachen wieder etwas klarzustellen, ohne Chispas Erklärung zu schmälern.


    "Schließlich haben wir Minea und Zorak. Minea ist etwa einen halben Kopf kleiner als ihr und kommt aus Ji San. Sie hat sehr helle Haut, ebenfalls schwarzes Haar wie Keona und wie Chispa bereits erwähnte, sehr flauschige Ohren, die aber wohl eher die Ohren eines Fuchses und nicht einer Katze sind. Sie ist zudem ein Mensch und keine Cathshyrr, auch wenn das wohl bei vielen der erste Gedanke ist. Vielleicht habt ihr schon von den Ki gehört, aber lasst euch nicht von den Gerüchten und den Seemansgarn über die Ki täuschen, sie ist fürsorglicher und menschlicher, als die meisten Personen die ich bisher getroffen habe und auch wenn sie die erste Ki ist die ich kennenlernen darf, weiß ich, dass auch mein Vater mit dem einen oder anderen sehr gute Handelsbeziehungen führt und er immer in hohen Tönen von ihnen gesprochen hatte. Er hat sie sogar öfters als Beispiel angeführt, wie wenig man auf Vorurteile geben sollte."


    Er ließ Niiv einen Moment Zeit damit sie nicht vollends mit den Informationen überflutet wurde.


    "Zorak hingegen ist im Moment ein Bär und zwar wirklich ein gewaltiger, selbst im vergleich mit anderen Bären, würde ich schätzen das er wohl die meisten überragen würde. Er hat dunkelbraunes Fell und allein sein Kopf ist so groß wie Mineas Oberkörper." Versuchte er Niiv die größe des Bären begreiflich zu machen. "In seiner menschlichen Gestalt ist er über zwei Meter groß und überragt uns alle hier an Bord, er ist sehr muskulös und in Sachen Kraft und Konstitution kann ihm hier wohl keiner das Wasser reichen. Sein Haar hat die selbe Farbe wie sein Fell und auch seine goldenen Augen bleiben in beiden Gestalten gleich."


    "Zu guter letzt wäre da noch ich." sagte er grinsend. "Wie bei meinem Volk üblich, ist es schwer die Haarfarbe festzumachen, da wir sie nach belieben verändern können, im normalfall trage ich sie jedoch weiß und zu zöpfen geflochten, in die alles mögliche eingeflochten wird, außerdem halte ich das dennoch oftmals freiheitsliebende Geflecht noch mit einem Stirntuch zurück, damit mich das Schulterlange Haar nicht in der Sicht oder beid der Arbeit am Schiff behindert. Ich bin um etwa einen halben Kopf größer als ihr und ich würde mich auch eher schlank gebaut beschreiben."


    Ihm war die kurze aufflackernde Traurigkeit in Niivs stimme nicht entagangen, deßhalb vermied er es auch erneut auf die Zeit vor ihrer Erblindung zu sprechen zu kommen, was natürlich in manchen Fällen leichter gewesen wäre um vergleiche anzustellen, aber er hoffte das er so einen groben Überblick über seine Mannschaft gegeben hatte. "Aber vielleicht beschreibt mich ja noch jemand anderer für euch, ich denke das fällt meist einfacher, als sich selbst darzustellen, schließlich hat man von sich selbst oftmals ein anderes Bild, als man nach Außenhin ausstrahlt." fügte er lächelnd hinzu und war froh durch diese Vorstellung und das gute Essen, zeitweilig von den Gedanken abgelenkt zu werden, die sich zuvor immer wieder eingeschlichen hatten.

    Das Meer sei uns Zeuge, kein Mensch wird uns beugen
    Erhobenen Hauptes, gehn wir bis zum Schluss
    In Freiheit geboren und keinem Verschworen
    Als unserer Mannschaft, ein jeder von uns




    Boreas Charakterdaten

    Einmal editiert, zuletzt von Boreas ()

  • Beoras hatte wohl recht damit, was er über ihr Wissen sagte. Das würde durchaus ausreichen um alle an Board der Obrigkeit auszuliefern. Sogar das was Harkson wusste, reichte dazu, denn da Keona und Minea öffentlich gesucht wurden, mit Steckbrief in der Zeitung und allem drum und dran, würde jede Wache ihm gehör schenken. Und tatsächlich musste sie sich fragen, wie weit dieser Varrin wohl gehen würde, wenn irgendwer erfuhr, dass sie mit diesen Leuten auf einem Schiff unterwegs gewesen war, und nichts gesagt hatte. Würde man ihr glauben, wenn sie die Ahnungslose spielte? In ihren Augen ein gutes Mittel, wenn man dadurch Leid verhinderte.
    Die Priesterin sog jedes Detail, welches Boreas ihr darbot auf. Und sie kam nicht umhin zu bemerken, dass seine Stimme einen wenig höher klang, als, er von Keona sprach.
    Bei der Beschreibung von Chipsa glitt ihr ein Schmunzeln über die Lippen. Das war wohl die jedem Feuer innewohnende Eigenschaft, größer sein zu wollen, als es war, und von der Fackel zum Waldbrand zu werden.
    Als er zu Minea kam, drehte sie ihren Kopf nochmal ein wenig ruckartig in die Richtung des Kapitäns. Hatte sie richtig gehört? Fuchs? In ihrem Kopf rumorte es, und das wurde nicht besser, als der Mann meinte, dass sie ein Mensch wäre, weil damit die andere Lösung, die ihr in den Sinn kam, auch hinfällig war. Über die Tua’Tanai hatte sie ja auch schon so unglaublich viele merkwürdige Geschichten gehört.
    „Ki?“ hakte sie zaghaft nach. Und ihre Hand wanderte nachdenklich an ihre Stirn. In Ji San gab es viele Geschichten über solche Menschen. Da hatte Boreas recht. Das wirklich beunruhigende an den Geschichten über die Ki war, allerdings, nichtmal die Worte, die meistens davon handelten, dass man ihnen nicht trauen sollte, oder das die Schuld an allem waren, wenn es irgendetwas gab, wozu man einen Sündenbock brauchte. Nein das beunruhigende war, dass diese Geschichten immer nur getuschelt weitergegeben wurden. Etwas, was Niiv doch ihm höchsten Maße misstrauisch gegenüber des Tuschelnden machte.
    „Ich mag Vorurteile nicht. Sie sagen zwar oft viel aus, aber nicht über diejenigen, denen sie gelten, sondern über diejenigen, die sie verfassen.“ antwortete sie, als Boreas kurz inne hielt. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als ob er von ihr erwarte, dazu etwas zu sagen und sie ärgerte sich gleichzeitig über sich selber, dass trotzdem diese Vorurteile, die sie gehört hatte, sie schon längst beeinflusst hatten. Obwohl Minea sich ihr gegenüber genau so verhalten hatte, wie der Kapitän gesagt hatte, nämlich fürsorglich und höflich, gab da dieses Gefühl von Misstrauen, in ihrer Nähe. Oder Unbehagen? Sie konnte es noch nichtmal so genau benennen. Es war nur ein Hauch. Aber dieser Hauch ärgerte sie. Weil er nicht gerechtfertigt war.
    Die Beschreibung von Zorak lenkte sie aber wieder von diesem Gedanken ab und als er auf seine eigenes Aussehen zu sprechen kam, konnte sie nicht anders als zu fragen: „Wie fühlt sich das an, wenn man seine Haarfarbe wechselt?“ Das faszinierte sie. Ob er dafür eine bestimmte Stimmung brauchte? Oder ob er wirklich einfach machen konnte, was er wollte.
    „Ich danke euch.“ antwortete sie, als er geendet hatte. „Das ihr so offen zu mir seid, obwohl ihr es nicht müsstet. Ich hätte es gut verstehen können, wenn ihr gesagt hättet, dass ihr nicht noch mehr über euch Preis geben wollt.
    Natürlich dürft ihr mich auch Fragen, wenn ihr etwas wissen möchtet über mich.“ bot sie an. Da sie tatsächlich gerade das Gefühl hatte, ziemlich viele Fragen zu stellen, aber selbst nur wenig zu erzählen. Und sie war sich nicht sicher, ob die Leute hier sich einfach nur nicht trauten. Denn auch wenn sie nur zwei Tage, maximal drei, Reisegefährten ein würden, so war es trotzen gut, wenn ein dünnes Band zu einem Tau wurde, wie Boras es so schön genannt hatte.

  • Mit geröteten Wangen lauschte Keona Boreas Beschreibung ihres eigenen Aussehens. Er beschrieb zwar nur Äußerlichkeiten, aber irgendetwas in der Art wie er sprach, ließ sie sogleich Lächeln, ehe sie sich geschäftig daran machte einen Teil des benutzten Geschirrs aufeinander zu stapeln. Ipati schwoll stolz die Brust und mit Bewunderung in den Augen flatterte sie auf den Kapitän zu um sich auf seine Schulter zu setzen. Keona folgte gebannt Boreas Erklärung, obwohl es genug Grund zur Sorge gab, hatte Keonas Unruhe sich gelegt, in dem Moment, als sie außer Sichtweite der Stadt gelangt waren. Die Priesterin strahlte eine Vertrauenswürdigkeit aus, wie selten jemand den sie kennengelernt hatte und war von der Direktheit des Windvölklers nur minder überrascht, als er Niiv offenbarte das sie hier mit einer Ki an einem Tisch saß. Beschwichtigend lag der Blick auf der jungen Feuermagierin, die sich eindeutig sehr unwohl fühlte.
    Keona entkam ein Grinsen, als Boreas vorschlug, dass jemand anderer ihn Beschreiben sollte. " Nun.. unser Kapitän wirkt stets so, als könnte ihn kein Sturm aus der Bahn werfen. Ich habe ihn Tatsächlich erst einmal stolpern sehn." ein kurzes melodisches Lachen zeugte von der Erinnerung an die Situation am Strand. " Ipati hat ihn einmal als Pfau bezeichnet, doch ich denke das trifft es nicht ganz. Manchmal wirkt er wie der stolzeste Löwe und hat doch etwas verwegenes, dass ihn unberechenbar wirken lässt." Ein verlegenes Lächeln an den Kapitän gewand und ein alter Teil in ihrem Inneren hoffte, sie hatte sich mit diesen Vergleichen nicht ungebührlich verhalten. Ipati schüttelte abweisend den Kopf, um alle Schuld von sich zu weisen.
    Niivs Angebot, ließ sie für einen Moment nachdenklich werden. Es gab einige Fragen, doch die wenigsten schienen geeignet sie an die Priesterin zu richten. Beispielsweise, warum sie sie nicht verraten wollte aber Keona entschied sich für eine Belanglosere Frage. " Ihr seid eine Freundin von Zisch?"

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Mineas Herz beruhigte sich langsam wieder, während Boreas weiter sprach. Für einen Moment wäre sie am liebsten aufgesprungen und fort gerannt, wohin auch immer, doch die freundliche Reaktion der Priesterin und auch die eher ruhige Stimmung in ihrer Runde, aber nicht zuletzt, dass Zorak neben ihr saß und ihr ebenfalls Sicherheit gab, sorgte dafür, dass sie sitzen blieb und sich wieder in den Griff bekam. Der Kapitän hatte durchaus Recht, wenn Niiv es wollte, könnte sie ihnen so oder so schon schaden, doch Minea hatte nicht den Eindruck, dass sie das überhaupt im Sinn gehabt hatte, wenn sie jetzt so darüber nachdachte. In diesem Fall hätte sie nur von Bord gehen und die Wachen über die beiden Magierinnen informieren müssen, doch sie war geblieben. Die Geschichte, die die Frau erzählt hatte, berührte sie, auch, weil sie durchaus viele Dinge zu heilen wusste, doch jemandem das verlorene Augenlicht zurück geben konnte sie nicht. Auch wenn sie es sich in diesem Moment wirklich wünschte. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie das Gespräch nicht mehr wirklich verfolgte und auch ganz vergaß, für Zorak zu übersetzen. Gedankenverloren tastete sie nach ihm und strich durch das Fell an seiner Wange. Sie sollte wirklich nicht immer diejenige sein, die sich zurück zog. Vielleicht war es ja genau das, was den Leuten missfiel? Stirnrunzelnd wanderte ihr Blick zwischen den anderen umher. Mitten in dem Gespräch fiel ihr auf, dass Zorak mal wieder außen vor war und hastig, aber leise bemühte sie sich, ihm wieder zu übersetzen, während sie ihm einen entschuldigenden Seitenblick zuwarf. Doch ihr ging der Gedanke, den Keona zuvor eingeworfen hatte, nicht so recht aus dem Kopf. Sie wippte ein wenig vor un zurück, unschlüssig, ob ihr Gedanke nicht etwas.. merkwürdig erscheinen würde. Irgendwann gab sie sich aber einen Ruck und stand auf, um sich Niiv noch etwas vorsichtig zu nähern. Einen Schritt von ihr entfernt räusperte sie sich leise und unsicher, wie sie sich sonst ankündigen sollte und hockte sich neben ihr hin. Sanft griff sie nach der Hand der Priesterin um sie mit lockerem Griff an ihr Gesicht zu führen, doch mitten in der Bewegung überwog doch die Unsicherheit darüber, wie das alles wohl bei der anderen Frau ankommen würde, und ob das nicht übergriffig oder gar.. komisch wirken würde. Ihre ohnehin lockeren Finger lösten sich noch mehr und sie verharrte in der Bewegung, wollte zu einer Entschuldigung ansetzen, brach aber auch diese wieder ab. In ihrem Kopf ging es zwischen der Unsicherheit und dem Wunsch, auch einmal offener sein zu können, hin und her, ohne dass sie einen rechten Ausweg aus diesem geistigen Irrgarten erkennen konnte.
    Chispa hatte sich unterdessen etwas aufgeblasen, als die Sprache auf seine Größe gekommen war und hatte dann zufrieden genickt. Kurz darauf war er zu Ipati hinüber getorkelt, um sie breit anzugrinsen und sich neben ihr fallen zu lassen. Seine Hand so nah neben ihrer, dass sie sich fast berührten. Erst als der Name Zisch fiel, sah er wieder auf. Wer mochte das sein? Ein eigenartiger Name, wie er fand, aber er gefiel ihm. Erinnterte ihn an das Geräusch, wenn leicht feuchtes Laub, das ihm eher unangenehm war, Flammen fing.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Minea Sionnach ()

  • Boreas schenkte Ipati einen gespielt beleidigten Blick als Keona erwähnte wie sie ihn wohl mal genannt haben mochte, strich ihr dann aber vertraut übers Haar als sie sich zu ihm setzte. Chispa schien heute mehr Wein abbekommen zu haben als Ipati, oder er vertrug es einfach noch schlechter als sie, stellte Boreas gedanklich fest und merkte zufrieden wie sich die Stimmung zunehmend entspannte. Minea begann nach einer kurzen Pause wieder damit die seltsamen Laute von sich zu geben mit der sie sich mit Zorak unterhielt und Boreas vermutete, dass sie ihm einfach die ganze Zeit das gespräch übersetzte. Sicherlich eine ganz schön mühsame angelegenheit, aber sie schien es nicht zu stören. Zorak hingegen hatte ein Auge geschlossen und schien mehr zu dösen als sich wirklich an dem Gespräch beteiligen zu wollen, was natürlich auch wieder nur über Minea ging und schon allein deßhalb wohl gehemmt wurde. Dann hörte er Keonas frage und sah sie für einen Moment fast schon irritiert an. Warum genau diese Frage? War sie nur vorsichtig? Traute sie seinem Urteil nicht oder war sie womöglich sogar eifersüchtig weil es sich um eine Frau aus Boreas vergangenheit handelte? Andererseits wusste Keona ja gar nicht wie eng Zisch und er sich standen, auch wenn da keinerlei Gefühle im spiel waren wie bei Keona und ihm jetzt, waren sie doch wie Bruder und Schwester und es gab wohl nicht viele außer seiner Familie die so viel von ihm wussten wie Zisch. Umso neugieriger wartete er ohne etwas dazu zu sagen ab, wie sich das Gespräch wohl entwickeln würde...

  • Die Beschreibung von Keona über Boreas hörte sich sehr lebendig an. Und sie musste kurz grinsen, als sie die Vergleiche mit Pfau und Löwen anbrachte. Tatsächlich hatte sie nun eine gewisse Vorstellung, wenn sie auch kein Bild bekommen konnte. Und gerade Keonas Beschreibung zeigte einmal mehr, das die Leute mehr waren, als nur ein Abbild, welches man beschreiben konnte.
    „Freundin, wäre vermutlich etwas übertrieben.“ Antworte sie auf die Frage der Frau. „Ich habe sie einmal getroffen und sie hat mir etwas gebaut. Aber… nunja, wir waren irgendwie schon so auseinander gegangen, dass ich sie mal wieder besuche, wenn ich in der Stadt bin.“ Niiv kramte kurz in ihrer Tasche und beförderte den Kompass hervor. Sie war immer noch unglaublich stolz auf dieses Werk der Gnomin, so dass sie es gerne zeigte. „Man kann die Nadel feststellen, so dass sie nicht verrutscht, wenn man wissen will, wo Norden ist.“ Kurz zog sie an dem kleinen Hebel und demonstrierte das gesagte. Dann schloss sie wieder die Hand um das kleine gerät. Vermutlich waren die anderen gar nicht so begeistert wie sie, davon und hatten eh schon tausend Kompasse gesehen.
    Gerade als sie ihn wieder einstecken wollte fiel ihr noch etwas ein. Sie benutze das nicht oft, aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass den Elementaren dieses kleine Detail Gefallen könnte.
    Behutsam zog sie an dem Mechanismus und stellte dann den Kompass vor sich auf die Planken. Eine leise Melodie erklang und spielte ‚Zwischen Wind und Wellen‘.
    Überrascht drehte sie den Kopf zu Minea, die wohl näher gekommen war. Dadurch, dass sie dem Kompass gelauscht hatte, war ihr das irgendwie entgangen, dass ihr gelichmäßiges Gemurmel, welches wohl eine Übersetzung für den Tua’tanai, war, abgebrochen war. Nun galt ihre Aufmerksamkeit der jungen Frau, die mit ihren warmen Händen nach der ihren griff. Wollte sie ihr irgendwas zeigen? Das sie mitkommt? Ihre Bewegung war so unsicher, dass Niiv nicht so recht wusste, wie sie reagieren sollte. Weder zog sie sie hoch, noch sagte sie etwas, schien sogar in ihrer Handlung inne zu halten. Als sich die Finger langsam wieder von ihrer Hand lösten, nahm sie ihre andere Hand hinzu und umschloss die Hand Mineas.
    „Was kann ich für euch tun?“ versuchte sie sie davon abzuhalten ihr vorhaben, was auch immer es war, abzubrechen. Lockerte aber auch gleichzeitig ihren Griff. Es sollte nur eine Geste sein, nicht sie wirklich festhalten. Anscheinend war diese Frau sehr unsicher und sie wollte sie keinesfalls drängen.

  • Minea biss sich auf die Lippe und sah unschlüssig auf ihre Hand, die die der Priesterin sacht umfasst hielt. Niiv, die natürlich nicht hatte sehen können, worauf die Ki abzielte, hatte ihre zweite Hand auf Mineas gelegt und fragte sie nun, was sie für die Ki tun könne. Genau das wollte sie nicht. "Ich.. dachte nur, das alles ist für dich vielleicht etwas abstrakt.. und..", sie brach ab, gab sich einen Ruck und führte die Hand der anderen Frau sanft weiter. Wenn sie nun schon einmal damit angefangen hatte, konnte sie ja auch schlecht einen Rückzieher machen. Sie legte nur die Fingerspitzen der Priesterin leicht an ihre Wange und ließ dann los, sodass diese hoffentlich erkannte, worum es ging, aber gleichzeitig jederzeit die Hand weg nehmen konnte, falls ihr das doch unangenehm war. Sie wusste immer noch nicht genau, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. Von sich aus so auf jemanden zuzugehen war eigentlich gar nicht ihre Art. Das einzige Mal, dass sie halbwegs etwas derartiges getan hatte, war bei Zorak gewesen und irgendwie.. empfand sie das als etwas völlig anderes. Er war ihr von Anfang an.. vertrauter vorgekommen, auch wenn es zunächst vielleicht nur seine tierische Gestalt gewesen sein mochte, die sie an ihre Zeit im Wald erinnert hatte.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona blickte verdutzt von dem Kompass auf und beobachtete das seltsame Schauspiel. Ein wenig verunsichert führte Minea die Hand der Priesterin an ihre Wange und es dauerte einige Sekunden bis die Syreniae verstand, was die Feuermagierin gerade tun wollte. Keona hatte, nach der ausweichenden Antwort Niivs, den Vorschlag bereits verworfen. Ipati flatterte mit großen Augen auf den Kompass zu, der eine leise Melodie spielte und kniete sich vor die Muschelförmige Erfindung. Das hatte die Gnomin gebaut? Die meisten hatten den Namen Zisch, doch mit einer gewissen Vorsicht vor ihren explosiven Fähigkeiten ausgesprochen und Keona hätte sich ein wenig mehr von der Frage erhofft. Die Tatsache, das sie sich offensichtlich nicht nur mit dem Zerstören von Dingen auskannte, sondern auch etwas so schönes und feines erschaffen konnte. Beruhigte und verunsicherte sie zugleich, denn sie hatte keinerlei solche Fähigkeiten. Sie war stolz gewesen, wie schnell sie gelernt hatte, sich auf der Wolkentänzer zurechtzufinden, aber diese Bekannte von Boreas schien ihr Handwerk zu verstehen. Und was konnte sie? Sogut wie nichts. Ein flaues Gefühl bahnte sich ihren Weg durch den Magen und mehrte ihre Unsicherheit.
    Minea zog gerade die Aufmerksamkeit der gesamten Runde auf sich und die Geflügelte war froh darum. Ipati nickte nun leicht mit den Tönen des Liedes, den Kopf und betrachtete die Innenseite des Kompass.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Als ihre Finger die warme und weiche Haut von Mineas Wangen berührten zuckte Niiv tatsächlich ersteinmal zurück, weil sie zwar verstand, was die Frau vorhatte, es ihr aber etwas plötzlich kam. Ausserdem wunderte sie sich ein wenig. Bisher hatte die zierliche Frau, einen eher zurückgezogenen Eindruck gemacht und war nun die Erste, die eine solche Nähe zuließ. Zuerst überflutete sie wieder dieses seltsame Gefühl von Unbehagen, als sie die Frau berührte. Vielleicht auch ein Grund, warum sie zuerst zurückweichen wollte. Ihre Finger zitterten sogar leicht, als sie dies bemerkte und nur zaghaft kam sie dem Vorschlag der Frau nach. Die Unsicherheit konnte sie gerade so gar nicht überspielen, was ihr wiederum leid tat. Was musste Minea wohl von ihr denken, musste sie die zitternden Finger doch deutlich spüren. Da hatte sie eben noch gesagt, dass sie auf Vorurteile nichts gab, und nun zögerte sie so.
    Langsam begann sie doch endlich damit ihre Fingerspitzen sanft die Züge der Ki erkunden zu lassen.
    Alles an ihr schien schmal und klein zu sein. Der Nasenrücken nur ein Hauch, die Wangenknochen dafür aber deutlich. Es zeichnete ihr ihr ganz eigenes Bild von der Frau, welches sie aber niemals wirklich in der Lage wäre zu beschreiben. Nach und nach viel das seltsame Gefühl von ihr ab, es stellte sich zwar keine Vertrautheit ein, aber zumindest war das komische Gefühl vom Anfang weg und sie hoffte, dass es auch nichtmehr wieder kam.
    „Ja es hilft.“ Lächelte sie der Frau entgegen, als sie ihre Finger wieder zurück zog.



    Lange Zeit lag sie am nächsten Morgen wach und grübelte über den Traum, den sie nur noch allzu deutlich in Erinnerung hatte. Sachte schaukelte die Hängematte hin und her, aber es regte sich noch niemand der anderen auf dem Schiff, so dass sie auch keine Notwendigkeit darin sah, schon aufzustehen. Möglicherweise war es auch noch mitten in der Nacht, einen umstand, den sie zwar mit Zisch Uhr leicht klären konnte, aber dazu müsste sie sich auch aus der Hängematte schälen.
    Sie hatte am Strand gestanden und um sie herum waren Käfige über Käfigen. Sie hangen, sie schwebten. Und in jedem der Käfige saß ein Vogel, einer prächtiger als der andere, doch keiner sang. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören, dabei mussten so viele Vögel doch so viel Lärm machen.
    Also hatte sie versucht die Türen zu öffnen. Aber es gab keine Türen. Es gab nur eiserne Gitterstäbe. Und das Rauschen des Meeres wurde lauter, bis sich eine Melodie aus den Fluten erhob und sie zu sich lockte. Eine Stimme in ihrem Kopf forderte sie dazu auf, die Käfige mitzunehmen. Doch zuerst hatte sie angst, dass doch dann die Vögel in den Käfigen ertrinken würden, wenn sie sie mit ins Meer nahm. Die Stimme wurde drängender, ja fast zornig, ließ ihr gar keine andere Wahl. Warum, das konnte sie gar nicht so genau benennen, es war einfach das starke Gefühl, das tun zu müssen, was die Stimme ihr sagte. Also nahm sie die Käfige. Einen nach dem anderen und trug sie ins Meer. Doch sobald die Gitterstäbe das salzige Wasser berührten, zerfielen sie zu staubigem Rost, der ins Meer gespült wurde.
    Sie hatte schon lange nichtmehr so viele Bilder in einem Traum gehabt. Oder wenn doch, dann konnte sie sich nur noch an Geräusche und Gefühle erinnern. Aber dieser Traum hinterließ einen komischen Nachgeschmack. Etwas seltsames haftete ihm an.
    Ein Geräusch auf Deck riss sie aus ihren Gedanken und nachdem sie diesen Traum nun schon einige Zeit in ihrem Kopf hin und her gewälzt hatte, beschloss sie doch aufzustehen und hoch zu gehen.

  • Seit sechs Tagen dümpelte nun schon die " Flüsternde Inkie" mit den Wellen, ein Umstand der dem Kapitän durchaus mehr als nur Sorge bereitete, denn eigentlich sollte der stolze Dreimaster durch die Lüfte gleiten und nicht wie jetzt mit geschätzten zwei Knoten auf der Strömung vor sich hinkriechen. Kapitän Narean stand mit seinem Geschäftspartner und Kindheitsfreund Gaveen Tumul an seinem Schreibtisch und brütete über den Logbüchern und maß nun zum Dritten Mal die Strecke auf einer Karte ab, die sie noch zurücklegen mussten, ehe sie an einen Hafen oder wenigstens auf Land stießen, so denn die Ströhmung sie dorthin trieb. Eine Spanne von noch mindestens zehn, wenn nicht doppelt sovielen Tagen, wenn sie es nicht schafften einen Großteil ihrer noch verbliebenen Segel zu reparieren. Während der eine Teil der Mannschaft der festen Überzeugung war, Selurian musste ihnen grollen, meinte der andere sie sollten lieber allen Göttern danken, diesen Sturm überlebt zu haben. Einem Sturm der beinahe alle Segel zerfetzt und die größten im ganzen mit sich gerissen hatte, denn so schnell wie der Sturm aufgezogen war, hätte wohl niemand auch nur eines bergen können. Die Moral der Crew schwand mit jedem Tag und die Laune der zwei Windvolkhändler litt bei dem Gedanken daran, wie der Profit mit jeder Stunde schwand.

    " Wenn wir länger als zehn Tage brauchen - und das brauchen wir ziemlich sicher. Sollten wir die Vorräte rationieren. Vor allem das Wasser. Sonst plündert die Mannschaft deine Ladung, Gaveen." meinte der Kapitän und strich sich über den schmalen wohlgepflegten Bart.

    " Ich gebe Meriuan bescheid." Bei dem Gedanken daran wie sich die Mannschaft an seinen teuren Weinlieferungen vergriff, strich sich der Händler über das zusammengebundene gesträhnte Haar und seufzte.

    Plötzlich wurde die Schwere Eichenholztüre aufgerissen und der Schiffsjunge , ein Syreniaer- Elfen Mischling mit mausgrauen Locken, stolperte beinahe über die Eiserne Schwelle.

    "Käpt'n ! Ein Schiff..... am Horizon. Es ankert und wir treiben in seine Richtung!!" Keuchte er aufgeregt und hielt sich an der Türklinge fest.

    Plötzlich herrschte hecktisches Gewusel auf dem zuvor so ruhigen Handelsschiff, denn Eilig begannen die Vorbereitungen. Fahnen wurden zu Signalen gewunken und die zwei Männer spurteten an Deck um zum Steuermann aufzuschließen.

    Ein leises aber stetiges Pfeifen drängte an Keonas Ohren und schlagartig setzte sich die junge Syreniae auf. Boreas lag neben ihr und für einen Moment beobachtete sie seinen ruhigen Schlaf und lauschte. Die hohe Pfeife hatte ausgesetzt nur um direkt wieder einzusetzen. Ihre Atmung ging schneller und schon lag ihre Hand auf der Brust des Windvölklers um ihn zuerst zögerlich, dann aber doch energischer Wachzurütteln.

    " Boreas. Hey... Da ist jemand... Boreas..."

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Von der ungewohnt unsanften art geweckt zu werden, schreckte Boreas regelrecht ein Stück hoch und musste sich für einen Moment orientieren ehe er den Ort zuordnen konnte. Es dauerte noch einige weitere Momente ehe Keonas Worte in seinem Kopf Sinn ergaben und er sie zuordnen konnte. Doch als er schließlich das Pfeifen hörte, sprang er regelrecht hoch. Er schnappte sich nur seine Hose striff sie über und rannte dann an Deck. "Weck die anderen auf, entweder es ist ein Falle, oder da draußen braucht jemand Hilfe." Seinen Pistolengurt hatte er noch geschnappt und der Waffengurt samt Rapier war ohnehin noch an der Pistole befestigt gewesen, dennoch hätte er lieber sein gesamtes Outfit angezogen, als so hinauszustürmen, doch sollte man sie aufgespürt haben und es eine Falle sein, dann wollte er lieber früher, als später Wissen mit was für einer Art SChiff es zu tun haben würden. Denn um den Anker zu lösen und zu fliehen, wäre es vermutlich ohnehin schon zu spät.... Also würden sie sich Notfalls freikämpfen müssen. Dem Pfeifton nach musste das Schiff noch einige Entfernung zu ihnen haben und dem kaum merklichen lauter werden des Pfeiftons nach, bewegte es sich nciht sonderlich schnell was durchauß für eine tatsächliche Notsituation des anderen Schiffs sprach.

    Oben angekommen suchte sein Blick das Wasser ab bis er das Schiff endlich gefunden hatte. Damit bestätigte sich aber auch sein erster Eindruck. Dieses SChiff würde keine gefahr für sie darstellen. Vielleicht lauerten andere darauf, was allerdings eher unsinnig war, sie hätten schließlich genauso gut angreifen können, ohne sie vorzuwarenen. Doch das Schiff, das langsam auf sie zutrieb, oder obwohl auch das nciht ganze, denn es schien auch nicht mehr sehr manövrierfähig, hatte scheinbar einen großteil seiner Segel verloren. Boreas hob den Arm zum Gruß und wartete dann das keona auch an Deck kam. Er würde sich nun doch noch anziehen gehen bevor sie auf die anderen trafen. Sie schienen nicht in direkter Notlage und sie müssten ohnehin erst das Schiff wieder fahrtbereit machen um zu den anderen zu gelangen.

  • Das Pfeifen in ihrem Ohr wollte nicht so recht abebben, weshalb sie mehr und mehr das Gefühl bekam, dass sie sich das nicht einbildete. Ausserdem waren Schritte an Deck zu hören. Umsichtig tastete sie nach ihren Sachen. Die erste Nacht auf einem unbekannten Schiff war immer etwas komisch und sie musste sich bewusst in Erinnerung rufen, wo sie was hingelegt hatte.

    Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie nur ihren Mantel schnell über das Nachthemd streifen sollte, das Pfeifen stammte eindeutig von einer Bootsmannspfeife, war aber zu leise, als dass es von der Wolkentänzer stammen konnte. Je nachdem was los war, war es vielleicht keine gute Idee im Nachthemd an Deck zu gehen. Also schnappte sie sich so schnell sie konnte Hose und Hemd, Stiefel und Gürtel und zog sich an. Zuletzt griff sie nach Mantel und Hut, bevor sie nach ihrem Stab tastete und sich einen Weg an Deck suchte. Fast viel sie die Treppe hoch, weil sie den Abstand der Stufen noch nicht gewohnt war und es eventuell auch etwas zu eilig hatte. Das Pfeifen hatte mittlerweile aufgehört, was ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sein konnte. Und den Schritten nach zu Urteilen war mindestens einer der vier Besatzungsmitglieder schon wach. Um wenn es sich handelte, konnte sie allerdings noch nicht sagen, dafür kannte sie die Mannschaft noch nicht gut genug, aber mit der Zeit konnte es durchaus vorkommen, dass sie die Matrosen alleine am Schritt auseinander halten konnte.

    Ihr Stab kratze über die Planken, als sie sich einen Weg zu Reling suchte und ein kühler Wind kam ihr entgegen, der fetzen von Rufen zu ihr herüber trieb. Doch etwas zu verstehen, das vermochte sie nicht.

    Eine komische Angespanntheit lag in der Luft, irgendwie hatte sie mehr Hektik erwartet, aber woher sollte diese kommen, wenn nur so wenige Leute an Bord waren? Kurz lauschte sie, ob sie einen der anderen Ausmachen konnte.

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