Besorgungen im Verborgenen

  • Minea zog sich die Kapuze tief ins Gesicht und versteckte ihre Ohren unter dem schwarzen Haar. Keona war unter ihrem Zauber verborgen. Gemeinsam verließen sie das Schiff und betraten kurz darauf den Markt. Auch wenn es noch früh war, waren schon einige Leute hier und die beiden Magierinnen mussten darauf achten, mit niemandem zusammen zu stoßen. Nach einigen Metern fand Minea einen Stand, der Karten feil bot. Außerdem hatte er auch Federkiele und Tinte zu verkaufen. Perfekt! Keona war bereits zu einem Verkäufer zwei Stände weiter getreten, der scheinbar Schminke anbot. Minea besah sich die Karten. Der Verkäufer zeigte ihr eifrig seine teuersten Stücke, doch ihr Augenmerk richtete sich auf eine Karte, die eher mittelmäßig detailiert war, dafür aber ganz Belariar zu zeigen schien. Sie schien nicht ganz billig, aber sie gefiel ihr und sie schien auch gut faltbar zu sein, sodass sie leicht Platz in ihrer Tasche finden würde. Sie griff danach und fragte nach dem Preis. Tatsächlich musste sie mehr auf den Tisch legen, als sie gehofft hatte, doch dafür hatte sie dann auch gute Qualität erstanden. Sie zeigte auch noch auf Federkiele und Tintenfässchen und erklärte, dass sie auch dies benötigte. Als der Händler die Preise nannte, trat Keona hinzu, die scheinbar bereits ihre Geschäfte erledigt hatte. "Einen Federkiel brauchst du nicht, du kannst nachher einen von mir haben.", raunte sie ihr ins Ohr. Minea nickte der anderen Frau dankbar zu und kaufte nur noch ein Fässchen Tinte. Mit beidem in ihrer Tasche verabschiedete sie sich zunächst von Keona, um sich den Rest der Stadt einmal anzusehen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona die nun mit ihrer Verwandlung aussah wie ein Windvolk-Syreniae Mischling, mit Windvolktypischen Haaren, Augen und Haut, während nur die Syreniae-Flügel in Schwarz ihren Rücken zierten, spazierte mit Minea über den Markt. Er war schon gut besucht, wesshalb Keona immer öfter mit ihren Flügeln gegen Leute stieß, krampfhaft versuchte sie ihre Schmerzen zu verbergen wenn andere Ihren rechten Flügel berührten. Wenigstens konnte Keona keine Steckbriefe mit ihrem Gesicht ausmachen. Sie bemerkte wie Minea an einem Stand innehielt, aber Keona hatte bereits einen Stand ausfindig gemacht, zu dem sie wollte. Eine Elfenfrau stand hinter aufgetürmten Bergen verschiedenster Seifen, Tiegeln mit Farben fürs Gesicht, und kleinen bunten Fläschchen mit Düften die den ganzen Bereich des Marktes zu erfüllen schien. Mit einem Stoffbeutel voller Waschseife sowohl für Kleidung als auch Körper, Einem relativ großen Tontiegel mit einer öligen hellen Creme, die perfekt schien um ihre Blauen Flecken zu überdecken und einem kleinen Fläschchen von dem Zitronenmelissenöl, dass sie gelegentlich nutzte um ihre Federn wasserabweisend zu machen, drehte sie sich zu Minea um, die gerade auf ein paar offensichtlich sehr teure Federkiele deutete.


    Der kleine gut beleibte Händler hüpfte eifrig umher, um ihr weitere Sachen vor die Nase zu halten. Keona schüttelte leicht amüsiert den Kopf. Diese Federn waren sehr teuer, das war kaum zu übersehen. Sie trat auf Minea zu die gerade eine Karte musterte. " Lass dir die teuren Sachen nicht aufschwatzen," Sie flüsterte was aufgrund des Lärms eigentlich nicht nötig war. " Einen Federkiel brauchst du nicht, du kannst nacher einen von mir haben." sie lächelte dem Händler entgegen, der offensichtlich nicht sehr begeistert war über ihr auftauchen, die mit ihren Flügeln voller durchaus aus als Schreibfeder taugenden Federn ihm nun ein Geschäft vermieste. Minea kaufte eine gefaltete Karte und ein fässchen Tinte.
    Keona wurde nervös, die Menschmassen erschwerten ihnen den Weg durch die Stände, sie hatte Angst ihr Zauber würde nichtmehr bis zum Schiff reichen, wenn sie nicht bald wieder umdrehen würden. " Ich müsste dann möglichst bald wieder zurück, ich kann den Zauber nicht lange aufrecht halten", flüsterte sie ihr zu.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

  • Minea bedankte sich nach ihrem Einkauf bei Keona für deren Hinweis und packte dann ihre erstandene Karte und die Tinte ein. Keona erklärte, dass sie bald wieder zurück müsse. Die junge Ki nickte. "Ich werde mich ein wenig in der Stadt umsehen. Vielleicht ist mein Vater ja hier." Damit verabschiedeten sich die beiden Frauen. Keona ging richtung Wolkentänzer davon. Minea sah sich etwas ratlos um, in welche Richtung sie sich wenden sollte. Diese Stadt war nicht gerade klein. Irgendwann zuckte sie gleichgültig mit den Achseln und zog los, ohne ein konkretes Ziel, durchwanderte die Straßen und hielt ausschau nach dem Gesicht ihres Vaters.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Keona beobachtete Minea, wie sie die Tinte und die Karte in ihre Tasche steckte. " Wenn du etwas brauchst, findest du uns am Schiff oder später wieder am Markt irgendwo." Mineas Idee gefiel ihr sich in der Stadt umzusehen, doch dafür war vielleicht später noch Zeit, sie musste sich beeilen um noch rechtzeitig zum Schiff zu kommen bevor die Verhüllung nachließe. " Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche. " Dann drehte sich Keona um und ein geschäftiger Mann stieß unangenehm gegen sie. Sich eifrig entschuldigend ging er weiter vermied es aber ihr in die Augen zu sehen. Ein wenig iritiert ging sie den ganzen Weg durch das Händlerviertel, bis zum Hafen und rieb sie sich dabei den schmerzenden Oberarm.

    Weiter zog der Wind in Eile,
    denn es rief die Ferne ihn
    Weiter zog der Wind in Eile
    und das Mädchen folgte ihm
    Wie die Jahre so vergingen
    Wuchs die Freundschaft mit dem Kind
    Und so zogen sie gemeinsam,
    das Mädchen und der Wind

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