Die Hütte am Wald

  • Minea sah sich um. Die Reise hierher nach Ji San war ruhig und angenehm verlaufen. Sie fühlte sich langsam wirklich wohl mit Keona, Ipati und Boreas. Doch bevor sie sich endgültig dafür entscheiden konnte, bei ihnen zu bleiben, musste sie noch mit etwas anderem abschließen. Mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze und verdeckten Ohren schlug sie den Weg ein, der sie in ihr früheres Heimatdorf führen würde. "Bist du sicher, dass du das willst?" Chispa, der wie so oft auf ihrer Schulter saß und die Leute um sie herum misstrauisch beäugte, schien besorgt um sie zu sein. "Denkst du nicht, dass man dich erkennen könnte?" Minea seufzte leise. "Ich muss es einfach tun. Verstehst du das nicht?" Der Feuerelementar gab sich geschlagen. Ihm war klar, dass sie sich das hier in den Kopf gesetzt hatte. So etwas kam selten genug vor, aber wenn es einmal eintrat, war es eine feststehende Konstante, die man besser nicht anzweifelte. Sie legten den Weg schweigend zurück, während das Treiben um sie her weniger wurde und die Umgebung ländlicher. Bald schon fanden ihre Füße wie von selbst vertraute, ausgetretene Pfade und ihre Augen bekannte Gebäude. Die Kirschbäume, an denen sie vorbei kamen, standen in voller Blüte und streuten zart rosarote Blütenblätter auf Passanten und den Boden. Als Minea an dem letzten Baum vorbei ging, waren die Häuser weiter hinter ihr zurück geblieben und vor ihr erstreckte sich eine schmerzlich vertraute Wiese.
    Die junge Ki sah auf und die Sonne malte goldene Sprenkel in ihre Augen. Dort wo sich einmal eine kleine Hütte befunden hatte, waren nur Asche und Ruinen geblieben. Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch sie blinzelte sie weg, während sie sich näherte. Unter ihren Füßen knirschte schon bald verbranntes Holz und Gestein. Minea umrundete das einstmalige Gebäude, das für vierzehn Jahre ihr Zuhause, ihre Zuflucht gewesen war. Chispa bemühte sich nach Kräften, nicht in einem gewaltigen Feuerball zu explodieren, während er durch die ehemaligen Türen flatterte und sich umsah. "Was haben die getan?! Ich meine, war es nicht genug, dass sie sie umgebracht haben? Mussten sie auch noch alles zerstören?!" Minea wurde es zu viel. Sie durfte, konnte hier nicht weinen, dennoch drohte es aus ihr heraus zu brechen. Sie drehte sich um und rannte. Rannte, wie sie erst einmal gerannt war, vor fünf Jahren, genau diese Strecke. Ihre Füße trugen sie wie von selbst in die schützende Umarmung des Waldes. Ohne es wirklich zu bemerken, tauchte sie unter tief hängenden Ästen hinweg, sprang über Wurzeln und wich den Büschen in ihrem Weg aus. Als sie meinte, die Ruine weit genug zurück gelassen zu haben - und auch Chispa, der in seiner Wut den Gefühlsausbruch am Rande seines Geistes erst deutlich verzögert bemerkte - fiel sie auf die Knie und die Tränen kullerten ihr ungehalten über die Wangen. Sie achtete nicht mehr darauf, ob man sie hörte oder nicht, nichts war mehr wichtig. Sie hatte nie wirklich um ihre Mutter getrauert, nun brach alles aus ihr heraus und Minea ließ es zu, konnte nicht mehr anders.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Einzelne Sonnenstrahlen durchfluteten das dichte Blätterdach des Waldes und verursachten ein Spiel aus Licht und Schatten auf dem Waldboden und jedem Wasen das sich dort bewegte. So auch auf dem gewaltigen Bärenkörper, der sich für seine, selbst für Bären, gewaltige Größe, dennoch erstaunlich leise und sicher durch das Unterholz bewegte. Zorak war nun schon seit einigen Wochen hier in der Gegend, kannte sein Revier, wusste welche Trampelpfade breit genug für ihn waren, wo er wie weit gehen konnte ohne auf Menschen und dergleichen zu treffen. Bis jetzt war es ein Recht ruhiger Ort gewesen, es gab kaum Jäger und selbst die wenigen die es gab, vermieden es all zu tief in die Wälder zu gehen. Zorak vermutete, das es mit dem Diebespack zu tun hatte, das bis zu seiner Ankunft den Wald als seine Heimat auserkoren hatte, doch die waren längst über alle Berge, sie hatten nicht einmal versucht sich mit ihm anzulegen, sondern hatten die Höhle die ihm jetzt als Unterschlupf diente, bereits am dritten Tag einfach zurückgelassen, nachdem er sich mehrmals nahe des Höhleneingangs hatte blicken lassen. Warum sollten sie auch Kopf und Kragen riskieren.. So viel gab es in der Gegend einfach nicht zu holen, um dafür sein Leben im Kampf mit einem gewaltigen Bären aufs Spiel zu setzen. Zorak war das nur recht, da die Jäger nicht wussten, das die Diebesbande nicht mehr hier war, blieben sie aus und die Höhle war wie perfekt für Zoraks Bedürfnisse. Sie bot genug höhe und Raum damit er gemütlich darin schlafen konnte, ohne sich irgendwo den Kopf zu stoßen war in ihrem Inneren acuh an sehr heißen Tagen recht kühl, eine kleine Quelle entsprang in ihrem inneren sodass er immer Frischwasserzugang hatte und zu guter letzt hatten die Diebe, bei ihrem übereilem Aufbruch, einige Decken und sogar einige Lebensmittel zurückgelassen. Letzteres war zwar bereits am ersten Tag im Bärenmagen gelandet, die Decken jedoch hatte er auf einen Haufen zusammen gelegt auf dem er gemütlicher als auf dem Steinboden, der Höhle lag. Es war jetzt nicht so, das er es unbedingt benötigt hätte, er schlief seit Jahren auf dem Steinboden von Höhlen, auf dem Waldboden und sonstigen Orten wo er sich eben gerade befand, dennoch waren die Bequemlichkeiten eine angenehme Abwechslung.


    Während er also sein Revier abschritt, kam er zu der Stelle die dem nächsten Dorf am nähesten war. Er vermied es eigentlich Grundsätzlich, der Zivilisation zu nahe zu kommen. Zu oft hatte man ihm gezeigt, dass er dort nicht erwünscht war, doch in dieser Ortschaft, war so wenig los gewesen, dass Zorak eine Ausnahme gemacht hatte und sein Revier, bis fast zum Waldrand reichte. Bisher war ihm trotzdem, noch kein Wesen aus dem Dorf hier im Wald begegnet und wenn es nach ihm ging konnte das auch ruhig so bleiben.


    Während er jedoch weiter durch den Wald schritt, vernahmen seine scharfen Ohren jedoch plötzlich ein Walduntypisches Geräusch. Seine Bewegung wurde langsamer und für einen Bären untypisch, drückte Zorak sich ins Unterholz und wartete lauernd ab, was dieses Geräusch sein mochte. Er schnupperte in die Luft und konnte dem Geruch nach einen Menschen ausmachen, für einen MOment zuckten seine Lefzen nach oben. Sie sollten aus seinem Revier abhauen, er kam nicht in ihr Dorf, dann brauchten sie auch nicht in den Wald kommen, sie Taten dem Wald nie gut... Doch den Geräuschen nach, schien es sich nicht um jemand bedrohliches zu handeln. Es war schon sehr lange her, das er jemanden hatte weinen hören.... Aus Angst vor ihm schreiend wegrennen, kam ab und an vor, wütende Beschimpfungen und sogar das eine oder andere Lied von Wanderern, hatte er ab und an mal gehört, aber einem derartig traurigen Weinen, war zuletzt begegnet als er den Fluch erhalten hatte, der nun sein Leben bestimmte. Seinetwegen war ein Stammesmitglied gestorben, in einem Wutanfall hatte er ihn getötet. Auch wenn dieser zusammen mit ein paar anderen STammesmitgliedern, ihm eine Falle gestellt hatten, so war es doch Zorak gewesen, der letzten endes die Beherrschung verloren und das Stammesmitglied getötet hatte. So leise wie möglich, pirschte er sich tief ins dichte Unterholz gedrückt an die Quelle, des Weinens heran. Obwohl er keine Menschen mochte, hielt ihn dennoch etwas davon ab, dieses verzweifelte Weinen vollkommen zu ignorieren. Es war zwar zu Bezweifeln, das er irgendwie hlefen könnte, aber womöglich würde es genügen, der jungen Menschenfrau, wie er nun festgestellt hatte, den Weg zurück inss Dorf zu zeigen... Obwohl sich selbst das als schwierig erweisen würde... Sie sah so schutzlos und wehrlos aus, wie sie dort zusammengekauert am Waldboden kniete und vor sich hinschluchte. Vielleicht würde sie, wenn sie ihn sah, so erschrekcen, das sie von ihm Weg einfach aus dem Wald hinaus lief, dann Wäre es vermutlich ein leichtes für sie, das Dorf wieder zu finden. .. Andererseits, tat ihm die Frau dort, auch leid.. Es schien ihr sehr schlecht zu gehen und auch wenn er keine Menschen mehr mochte, so war er doch vor Jahren auch Teil eines Dorfes, wenn acuh eines Tua tanai Dorfes, gewesen und sie tat eigentlich nichts, das eine Aggression, seienrseits verdient hätte. Wäre er aber zu freundlich, würde er seinen Ruf und seine Identität aufs Spiel setzen. Das wäre einfach zu Gefährlich, er durfte nicht riskieren, dass das Dorf davon erfuhr, das ein seltsam zutraulicher Bär hier die Runde machte, dann hätte er sehr schnell Jäger am Hals... Also wohl doch eher die erste Methode und hoffen, das sie vor SChreck nicht in Ohnmacht fallen würde.


    Zorak rchtete sich also auf und setzte sich, diesmal lauter trampelnd in Bewegung auf die Gestlat zu, doch er war noch nicht ganz bei ihr angekommen, als ein metallisches Geräausch auf das ein klacken folgte, seine abgelnekten Sinne zu spät erreichte. Von großen Schmerzen begleitet, schloss das Metallene Gebiss seine Zähne um seine linke Vorderpfote und die einzelnen Metallenen spitzen Gruben sich tief in sein Fleisch. Ein wütender schmerzenslaut entrang sich seiner Kehle und er brüllte seine Wut und die SChmerzen hinaus. Er zog an der Bärenfalle, welch ironischer Name..., doch außer schmerzen brachte es ihm nichts ein. War die Frau nur ein Köder gewesen? Hatte man ihm eine solch verrückte Falle gestellt? Doch die klaren Gedanken, begannen bereits eher in den Hintergrund zu Rücken und er hatte Mühe die Flammen in seinem Körper zu kontrollieren. Seine Augen suchten wütend nach der Frau, während er fieberhaft überlegte, wie er ohne seine Pranke noch mehr zu verletzen aus diese Falle kommen könnte und das schnell, bevor die Frau Hilfe holen würde...

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


    Monster


    Zoraks Werte

  • Minea kauerte da, unfähig, sich wieder aufzuraffen und zurück zu gehen. Chispa suchte sicher schon nach ihr, doch sie konnte nicht zurück. Noch nicht. Während also die Trauer aus ihr heraus brach und nichts als Leere zurück zu lassen schien, hörte sie etwas durch das Unterholz preschen, ganz in ihrer Nähe. Sie hielt inne, unterdrückte die krampfartigen Schluchzer und erstarrte in ihrer Bewegung. Als kurz darauf ein mächtiges Gebrüll ertönte, ließ sie sich auf die Seite fallen, um möglichst ungefährlich auszusehen und das Tier zu beruhigen, das sich wahrscheinlich in seinem Revier gestört fühlte. Ihr Blick fiel auf einen gewaltigen Bären, so groß, wie sie noch keinen gesehen hatte. Zugegebenermaßen hatte sie auch noch nicht viele gesehen, höchstens einen oder zwei aus der Ferne. Für gewöhnlich hatte sie es immer vermieden, solche großen und potenziell gefährlichen wie territorialen Tiere auf sich aufmerksam zu machen. Sein braunes, zottiges Fell, die drohend geöffnete Schnauze und die riesigen Pranken waren für einen Moment alles, was sie sah. Dann klärte sich ihr Blick wieder. Sie musste ruhig bleiben. Keine Gefahr darstellen aber auch nicht als Fluchttier auftreten. Sie griff auf das zurück, was ihr in den Wäldern schon öfter das Leben gerettet hatte. Die Tiersprache. Es war weniger eine Sprache als vielmehr eine Art der Kommunikation, die Gedanken und Gefühle vermittelte, ohne Worte und kaum Laute verwendend. Die meisten Tiere hatten keine besonderen Geistesblitze, wenn man sich mit ihnen unterhalten wollte, dennoch lohnte es sich mitunter, ihnen zu verstehen zu geben, dass man keine bösen Absichten hegte. Sie hatte sich über die Jahre immer wieder mit Tieren angefreundet. Manche kamen dann zu ihr, wenn sie sich verletzt hatten und zeigten ihr im Gegenzug Futterquellen auf.
    Minea gab also ihr Bestes, Ruhe zu vermitteln. "Es ist dein Revier, ich mache es dir nicht streitig.", erklärte sie vorsichtig und gefasst. Aber etwas schien nicht zu stimmen. Der Bär kam nicht auf sie zu und sie sah nur eine der mächtigen Pranken, das andere Bein steckte noch im Unterholz und er hatte es merkwürdig angezogen und schien an etwas zu rütteln. Ein metallisches Klappern erklang bei der Bewegung und sein Brüllen klang nun eher schmerzerfüllt als drohend, auch wenn er sich scheinbar alle Mühe gab, sie davon zu scheuchen. Minea setzte sich mit langsamen, bedachten Bewegungen auf. Aus der etwas erhöhten Positon konnte sie nun etwas erkennen, das wie eine Bärenfalle aussah. So etwas hatte sie hier vor fünf Jahren sicher nicht gefunden! Ihre Brauen zogen sich verärgert zusammen. Wer stellte so etwas auf? Ohne weiter nachzudenken, kroch sie sehr vorsichtig auf den Bären zu, bemüht, keine Bedrohung für ihn darzustellen und wirkte weiterhin möglichst beruhigend auf ihn ein. "Schh.. Ich helfe dir. Halt still."

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Seine Pfote blutete stark, er konnte den Metallischen Geruch des Lebenssaftes nur zu deutlich wahrnehmen. Die Frau hatte sich zur seite geworfen offensichltich eingeschüchtert von ihm was ihm für einen Moment die Möglichkeit gab seinen Blick doch noch von ihr abzuwenden und nach der Falle zu sehen. Er könnte versuchen sich in seine menschliche Form zu verwandeln, mit einem Fuß und einer Hand könnte er das Metall vielleicht außeinander biegen und mit etwas Glück so weiteren Schaden vermeiden, sollte hier allerdings jemand sein der ihm diese Falle mit Absicht gestellt hatte, womöglich sogar einer der Jäger die ihn früher schon einmal verfolgt hatte, dann wäre er ihm in seiner menschlichen Gestalt noch mehr ausgeliefert. Wütend brüllte er erneut auf und sah wieder zu der Frau die sich nun aufgerichtet hatte und dann, für einen Moment mehr als nur irritiert, vernahm er ihre Art zu sprechen. Er kannte diese Art, er selbst hatte sie schon als Kind angewendet und wenn auch nun schon sehr lange nicht mehr sonderlich benutzt, verstand er sie. Sie sprach in der Tiersprache, einer Fähigkeit von der er Gedacht hatte nur wenige der Tuatanai wären dazu in der Lage. Trotz des Schmerzes in seiner Pranke, verstummte er einen Moment überrascht davon. sie versuchte ihn zu beruhigen. Trotz der offensichtlichen Gefahr für ihr leben kam sie sogar etwas auf ihn zu. Misstrauisch immer noch mit geöffnetem Maul und wütenden Augen betrachtete er sie, wartete ab was sie tat, eigentlich hatte er sie ja ohnehin nicht verletzen wollen, doch sein Vertrauen gegenüber Menschen war sehr gering geworden und auch wenn sie auf den ersten Blick nicht gefährlich erschien, wer sagte denn das sie nicht irgendwo versteckte Komplizen hatte.... Doch sie schien nicht zum ersten mal mit Tieren zu sprechen, ihre Art wäre vermutlich selbst für einen reinen Bären beruhigend gewesen und ihre Unterwürfigkeit zeigte deutlich das sie keine Gefahr darstellen wollte. Er überlegte ob er sich verraten sollte und ihr klar machen das er kein normaler Bär war, aber andererseits könnte das einen Jäger womöglich erst recht gegen ihn aufbringen... Also ließ er sie stattdessen vorerst einfach näher kommen. Fixierte jeder ihrer Bewegungen und ließ auch kein Stück von seiner Bedrohlichkeit ab, wenn man mal davon absah das er zumindest nicht mehr wild umherbrüllte. Die junge Frau hatte Mut, das musste er ihr lassen, viel Mut sich so nahe an ihn heran zu wagen. Egal wie schnell sie wäre, im Moment war sie ihm ausgeliefert, selbst wenn sie einen Verbündeten hätte, würde dieser sie nicht schnell genug retten können und das gab ihm zumindest etwas Sciherheit. Womöglich wollte sie ihm wirklich nur helfen. Er betrachtete wie ihre Finger damit begann Metall, das sich in ihn hineingestoßen hatte vorsichtig abzutasten, vermutlich suchte sie nach einer Möglichkeit es zu entfernen. Zumindest hoffte er das, ließ sie aber für den Moment einfach gewähren. Jetzt war er mehr Gefahr für sie als umgekehrt und damit war er vorerst einverstanden....

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
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  • Minea hockte neben dem riesigen Bären, rechnete fast damit, dass er sich ihrer entledigen würde, was sicherlich kein Problem für ihn darstellen würde. Sie setzte darauf, dass sie ihn genügend beruhigen könnte, um die Falle zu lösen und hoffte, dass er danach nicht zum Angriff überging. Die Zacken der Bärenfalle hatten sich tief in seine Pranke gegraben und Blut quoll aus der Wunde hervor, durchtränkte das Fell und tropfte auf den Waldboden. Es machte sie wütend, dass jemand es gewagt hatte, in ihrer früheren Zuflucht solch etwas auszulegen. Doch für den Moment schob sie diese Regung beiseite, wischte sich nochmal übers Gesicht, um die übrig gebliebenen Tränen fort zu wischen und begutachtete das Metall. Es saß fest. Zu fest für sie, um es einfach aufzuhebeln, doch sie entdeckte seitlich eine Art Hebel, welcher womöglich die Falle lösen würde.
    Minea sah zu dem Bären auf. Es würde wahrscheinlich weh tun, das Metall aus der Wunde zu ziehen und sie wollte nicht unbedingt bei dem Versuch sterben, ihm zu helfen. Sie begann also erneut, die Tiersprache zu verwenden. "Das wird weh tun. Ich will dich nicht verletzen, halt bitte still." Das 'bitte friss mich nicht' ersparte sie sich an diesem Punkt. Etwas an seinen goldenen Augen irritierte sie, als gehörten sie nicht einem Tier... Doch sie hatte jetzt keine Zeit, über so etwas nachzudenken. Ihre Bewegungen waren sehr langsam und sie bemühte sich, keine vor dem Tier zu verbergen, sodass er sehen konnte was sie tat. Wenn er sich jetzt bedrängt oder bedroht fühlte, war es aus. Ganz langsam griff sie mit einer Hand an das Metall, das sich in die Bärenpranke gegraben hatte und hielt dieses fest, für den Fall, dass sich das Metall noch tiefer hinein bohren wollte. Mit der anderen betätigte sie den Hebel, der ein leises metallisches Klicken ertönen ließ. Etwas hatte sich getan Sie spürte, dass das Metall nun nicht mehr ganz so fest saß und griff mit der anderen Hand nach dem zweiten Metallstück. Ganz langsam und vorsichtig zog sie beide auseinander, sodass der Bär seine Pranke heraus ziehen konnte. sobald das geschehen war, rückte Minea vorsichtig etwas ab, in der Erwartung eines möglichen Angriffs. Sie hoffte darauf, dass er ruhig blieb und sie die Wunde versorgen konnte, gab sich jedoch nicht der Illusion hin, hier irgendwelche Chancen zu haben, sollte dem Bären das nicht passen.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Genau beobachtete er jede Bewegung die sie machte, sie schien jedoch zumindest zu wissen was sie tat nach einem kurzen Klicken fühlte er wie zumindest die stärke der Umklammerung nachließ. Auch weiterhin sprach sie beruhigend auf ihn ein... Es schmerzte als sie das Metall heraußzog, doch er zuckte keinen Millimeter, er wollte sich keine Schwäche geben. Dann zog er seine Pranke herauß. Kaum das er seine Pranke befreit hatte, machte sie eine kleine Bewegung rückwärts um aus seinem direkten Angriffsfeld zu kommen. Kluge Entscheidung, stellte er gedanklich fest und seine goldenen Augen musterten interessiert ihre ebenfalls goldenen. Es war lange her das ein menschliches Wesen ihm geholfen hatte, oder ihm Freundlichkeit entegengebracht hatte. Er mussterte sie eine ganze weile nur, das Blut ignorierend das aus seienr Wunde lief. Er hatte shcon weit schlimmere Wunden gehabt und daran würde er schon nicht so schnell sterben. Dann dankte er ihr in der Tiersprache in der auch sie zuvor auf ihn eingesprochen hatte. Seine zuvor noch sehr angespannten wütenden Züge veränderten sich zu ruhigeren und einem interessierten Ausdruck in den Augen. Sie schien ihre Trauer für den Moment vergessen zu haben, denn ohwohl man ncoh deutlich sehen konnte, wo die Tränen geflossen waren, liefen zumindest für den Moment keine neuen mehr über ihr Gesicht. "Tut mir Leid das ich dich erschreckt habe." Versuchte er ihr etwas die Scheu zu nehmen. Ganz traute er ihr immer noch nciht, aber sie schien keine direkte Gefahr für ihn zu sein und mit der Falle nichts zu tun zu haben, davon abgesehen hatte sie ihm gerade geholfen ein weitaus schmerzhafteres öffnen zu vermeiden. Er ließ sich für einen Moment auf seine Hinterpfoten nieder sodass er Aufrecht vor ihr saß und betrachtete die blutende Pranke. Leckte dann einmal darüber. Das Metall hatte sich tief ins fleisch gefressen aber zumindest nichts wichtiges verletzt, stellte er sie unter schmerzend bewegend fest. Ehe sein Blick sich wieder auf die junge Frau vor ihm richtete. Es war seltsam, das sie selbst jetzt noch nicht die Flucht ergriffen hatte. Sie schien zwar wirklich Respekt vor ihm zu haben, aber nicht die Art von Angst die sonst von den Menschen ausging. Neugierig schnupperte er ein wenig und nahm einen seltsamen Geruch war der von ihr ausging. Nicht ganz Menschlich oder zumindest kein normaler Mensch roch so fand er.

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  • Minea staunte noch immer über die schiere Größe des Bären, der nun auf seinen Hinterbeinen saß und sich die verletzte Stelle leckte. Seine Entschuldigung hatte sie überrascht. Die meisten Tiere, mit denen sie bisher zu tun gehabt hatte, hatten kaum Schuldbewusstsein für irgendetwas. Sich für etwas zu entschuldigen kam Ihnen daher kaum in den Sinn. Wieder blieb ihr Blick an seinen Augen hängen, die irgendwie so anders wirkten, als man es erwarten würde. Sie konnte es nicht benennen, und dennoch...
    Bevor sie diesen Gedanken jedoch zu Ende denken konnte, spürte sie etwas anderes. Sorge um sie, die von Chispa auszugehen schien. Minea sah zurück Richtung Hütte. Wenn der aufbrausend Feuergeist jetzt dazu kam, könnte es kompliziert werden. Sie musste etwas tun. Chispa in diesem Zustand aufzuhalten, würde schwierig werden, daher versuchte sie den Bären darauf vorzubereiten, um zu verhindern, dass er sich von Chispa bedroht fühlte. Sie kniete sich hin und verbeugte sich halb, die Hände auf dem Waldboden, um zu verdeutlichen, dass sie ihn und sein Revier respektierte. "Ich glaube, gleich kommt ein Freund von mir hinzu. Er hegt keine bösen Absichten, doch er wird mich beschützen wollen. Bitte ..." Sie schaffte es nicht, ihre Bitte zu vervollständigen, da der Feuerelementar durch das Geäst preschte und sich auf sie stürzte. "Minea! Du kannst doch nicht einfach so weglaufen! Alles okay?" Da erst bemerkte er den riesigen Bären und flatterte aufgeregt zwischen sie und das Tier, doch Minea griff mit beiden Armen nach Chispa und drückte ihn an sich. "Ganz ruhig Chispa.", sagte sie mit leiser und ruhiger Stimme. "Es ist alles in Ordnung, solange du dich ruhig verhältst." "Soll ich mich um die Wunde kümmern?", sie versuchte abzulenken und hoffte, der Bär würde sich nicht provoziert fühlen.

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  • Sie schien über seine Antwort ziemlich erstaunt zu sein. Nun wer konnte es ihr verübeln, doch immer noch erstaunte ihn wie wenig Angst sie zeigt und warum sie nicht die Momentane Gunst der Stunde nutzte um zu fliehen. Dann verwirrte sie ihn noch mehr. Sie beugte sich leicht vor ihn ehe sie wieder zu ihm sprach. Ein Freund? Sofort klingelten wieder die Alarmglocken. Also doch... Er wusste er hätte keinem Menschen trauen dürfen. Das konnte sie jemand anderem erzählen das der ihm nichts tun wollte. Warnden gab er ein halb brüllendes geräusch von sich als eine kleine Flamme, die Zorak erst schon für einen Brennenden Pfeil hielt, der dafür jedoch zu langsam flog direkt auf die junge Frau zugeflogen kam. Aus einem Reflex herauß hatte er sogar kurz das Moment die junge Frau die ihm geholfen hatte davor zu beschützen und richtete sich in ihre Richtung auf. "Vorsicht." versuchte er an sie gewandt zu übermitteln. Ehe das "Geschoss" sie traf und Zorak klar wurde, das es sich keineswegs um einen brennenden Pfeil handelte sondern um einen Elementargeist. Mit großen Augen beobachtete er wie der kleine Geist, sich besorgt und liebevoll auf die junge Frau stürzte und in ihm fremden Worten auf sie einsprach. Doch es war klar, das er sie offensichtlich gern hatte sodass er Zorak noch nichteinmal entdeckt hatte. Erst als er sie überschwänglich zugetextet hatte drehte er sich um und erstarrte regelrecht für einen Moment beim Anblick des Bären. Wenn man jemals einen Bären grinsen gesehen hat, dann würde man jetzt erkennen das Zorak genau dies in diesem Moment tat. Seine wieder aufkeimende Wut hatte, sich beinahe sofort gelegt, als er den Feuergeist gesehen hatte er ließ sich wieder auf seine Hinterpfoten nieder und betrachtete die beiden nun seinerseits mit etwas mehr Respekt. Menschen die mit den Geistern, der Elemente sprechen konnten, waren oftmals mächtige Wesen und waren in seinem Stamm, fast so hoch angesehen gewesen wie die Shamanin selbst. Vermutlich hatte sie auch deßhalb nicht so große Angst vor ihm gehabt? oder war es wirklich weil sie ihm einfach helfen wollte das sie diese unterdrückte. Wie um ihre vorherige Information zu bestätigen schnappte sie sich den Feuergeist, der obwohl er so Flammend wirkte, zumindest für sie nicht heiß zu sein schien. Jetzt redete sie in dieser ihm unbekannten sprache auf den Geist ein ehe sie sich wieder an Zorak wandte. irritiert sah er wieder zu der Pfote die immer noch schmerzte, die er aber kurz ganz vergessen hatte.


    Langsam um sie nicht zu erschrecken hielt er ihr die Pranke hin und nickte. "Es schmerzt, aber sie scheint noch in Ordnung zu sein." brummte er ihr entgegen und beobachtete den kleinen Geist dabei auch. Obwohl sie so klein waren, hatten sie große Kräfte, das war ihnen immer wieder gesagt worden und man sollte die Geister der Natur nicht gegen sich aufbringen.... "Ihr habt einen sehr interessanten Freund, sagt ihm bitte das ich euch nichts tun werde und respektiere das ihr unter seinem Schutz steht." Es war schwierig in der Tiersprache solch komplexe Gespräche zu führen. Doch er gab sein möglichstes um zu verdeutlichen was er meinte. Für einen Moment hatte er überlegt doch noch seine Gestalt zu verändern, doch er bezweifelte stark das sie seine Sprache sprechen würde, also würde es an dem eigentlichen Problem auch nichts ändern... "Wenn ihr die Wunde versorgen würdet, wäre ich euch sehr Dankbar. Meine Pranken sind nicht so geschickt wie eure Hände." Versuchte er sogar etwas witzig zu sein. Doch er wusste nicht ob er ihr das auch so vermitteln konnte, oder ob sie das in dieser für sie weit gefährlicheren Situation überhaupt wahrnehmen würde.

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  • Minea hatte schon das Schlimmste befürchtet, als der Bär ein halblautes Knurren von sich gab. Umso mehr überraschte sie die Warnung, die er ihr zukommen lassen wollte, als er Chispa entdeckte. Die junge Ki starrte auf die ausgestreckte Pranke und versuchte sich zu ordnen. Auf diese Art und Weise hatte noch nie ein Tier mit ihr kommuniziert. Die Gedankengänge waren viel komplexer und intelligenter, fast, als würde sie mit einem... Menschen sprechen und nicht mit einem riesigen Bären. Ihr Blick wanderte zurück zu seinen Augen. Sie wirkten tatsächlich nicht wie die eines Bären. Was war hier los? Minea verstand nicht recht. Dennoch würde sie helfen. Die Waldbewohner hatten sie aufgenommen, als sie kein Heim mehr gehabt hatte und sie zahlte es ihren gerne zurück, egal wie ungewöhnlich sie ihr erscheinen mochten.
    Langsam stand sie also auf und machte einen Schritt auf den Bären zu. Chispa ließ sie los und erklärte ihm, er solle sich benehmen, schließlich waren sie Gäste im Revier des Bären und dieser hätte ihm als Feuergeist schon seinen Respekt ausgedrückt. Der Feuerelementar war zwar etwas missmutig in anbetracht des riesigen, potentiell gefährlichen Raubtieres, doch setzte er sich auf ihre Schulter und beobachtete schweigend das Geschehen. Minea hob die Hand und schob äußerst vorsichtig und mit vielen Seitenblicken auf den Bären, um seine Reaktionen abzuschätzen, das Fell über der Wunde zur Seite, um sich diese genauer besehen zu können. Tatsächlich hatte wohl die dichte Behaarung viel von der Wucht der Falle abgehalten und die Verletzung war nicht sehr tief. Dennoch würde sie einige Kräuter brauchen. Sie sah zu dem Verwundeten auf. "Einen Moment, ich muss hierfür etwas zusammen suchen." Damit tauchte sie in die Büsche und suchte den Waldboden ab. Bald wurde sie auch fündig. Mit dreierlei Pflanzen kam sie wieder zurück, wobei Chispa nicht sehr begeistert war. Ihm wäre es wohl lieber gewesen, Minea wieder an Bord der Wolkentänzer zu sehen, doch diese blieb stur. Während sie die beiden Kräuter kaute, erklärte dem Bären vorsichtshalber: "Das hier brennt etwas aber es sorgt dafür, dass die Wunde sich nicht entzündet." Etwas zögerlich hielt sie eine grüne Knolle über die betreffende Stelle. Mit einer Hand hielt sie wieder das Fell weg mit der anderen zerdrückte sie die Knolle und ließ einen relativ klaren Saft hineintröpfeln, der desinfizierend wirkte. Sobald das erledigt war, strich sie sanft, um keine unnötigen Schmerzen zu verursachen die zerkaute, grünliche Masse über die Wunde. "Chispa, hilfst du mir?" Der Feuergeist kam wenig begeistert hinzu. Er machte sich noch immer Gedanken, was geschah, wenn der Bär auf einmal Hunger bekam oder was auch immer. Dennoch machte er sich ans Werk und erhitzte die klebrige Masse so lange, bis sie zu ihrer elasitschen, trockenen Form aushärtete.
    Minea begutachtete ihr Werk. Es würde wohl lange genug halten, um ein gutes Verheilen zu gewährleisten. Sie trat einen halben Schritt zurück, darauf bedacht, den Bären nicht zu sehr zu bedrängen. Ihr brannte noch immer eine Frage auf dem Herzen. "Ich habe eine Bitte." Sie sah in diese Goldenen Augen, die so ganz und gar anders waren, als die ihres Vaters, obwohl sie von fast der gleichen Farbe waren. "Ich würde gerne bis morgen hier in diesem Wald bleiben. Ich verspreche, keinen Schaden in deinem Revier anzurichten.", beeilte sie sich, hinterher zu schieben. Es lag ihr viel daran, von diesem Ort abschied zu nehmen. Die Hütte gab es nicht mehr und dorthin wollte sie auch nicht mehr zurück. Doch viel von ihrer Kindheit hatte sie auch in diesem Wald verbracht und er war ihr damals eine zweite Heimat gewesen, auch wenn sie sich bald gezwungen gesehen hatte, diese zu verlassen. Sie wollte Abschied nehmen, einen Weg finden, wirklich weiter zu gehen. Mit bangen wartete sie die Antwort des Bären ab. Schließlich war es nun sein Revier.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
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    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
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    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Sein Blick folgte der Frau, während sie in den Büschen verschwand um Kräuter zu suchen die auch er nur zu gut kannte. Anerkennend ließ er sie gewähren während sie seine Wunde versorgte. Um sie selbst zu versorgen, hätte er sich sich zurückverwandeln müssen und selbst dann wäre es mit einem verletzten Arm schwierig geworden. Was er jedoch noch nicht so gesehen hatte, war die Art und Weise wie ihr der Feuergeist half. Obwohl er dessen Mine nach zu urteilen, nicht sehr begeistert davon war, schien er auf den Wunsch der jungen Frau hin zu helfen und die grünliche Masse die sie zum verschließen der Wunde nahm zu erhitzen. Er selbst hätte darauf gewartet, bis sie von alleine ausgehärtet wäre, doch so ging es bedeutend schneller und stoppte dadurch den Blutfluss um einiges besser als er es ohne weitere Hilfsmittel gekonnt hätte. Wirklich eine einzigartige zusammenarbeit und eine sehr interessante junge Frau, das sie derart die Geister der Natur zu Hilfe nehmen konnte. "Ich danke euch nochmals und auch eurem Begleiter für die Hilfe." sagte er ihr während er sich die nun nicht mehr blutende Wunde besah. Es würde sicherlich dennoch schmerzen wenn sein Gewicht darauf käme, aber zumindest musste er so nicht mit einer Entzündung, verunreinigung oder weiterem Blutverlust rechnen. "Wenn ihr es wünscht gestatte ich es euch und eurem Begleiter, als Dank so lange hier im Wald zu verbleiben wie ihr wünscht, sollten allerdings weitere Menschen hier erscheinen oder andere Zweibeiner die dem Wald oder seinen Bewohnern schaden wollen, so werde ich nicht zögern dies zu verhindern. Solltet ihr dann versuchen diese Leute zu beschützen oder mich davon ab zu halten, werde ich auf euch keine Rücksicht nehmen." Seine Worte waren ehrlich und hart, aber er fand er schuldete der jungen Frau Ehrlichkeit und jemand wie sie störte ihn im Wald nicht, sie schien sowohl über die tiere als auch die Pflanzen bescheid zu wissen und das sie nicht an Schaden sogar an Hilfe interessiert war, hatte sie ja eben bewiesen. Er überlegte einen Moment, doch beschloss dann ihr noch weiter zu vertrauen. Sie schien zwar nicht so als ob sie nicht alleine zurecht käme, doch so aufgelöst wie sie vorher gewesen war, könnte sie dennoch für das eine oder andere Tier durchauß nicht vorbereitet sein. "Ich würde euch auch gestatten mit zu meinem Bau zu kommen wenn ihr es für die Nacht wünscht, ich habe mehrere Diebe, die euer Dorf heimgesucht haben, darauß vertrieben und jetzt gehört er mir, zumindest solange bis ich weiterziehe. Ihr habt mir geholfen, also möchte ich euch auch einen sicheren Platz zum schlafen anbieten, wenn ihr es denn wünscht. Kein Tier oder Mensch wird euch dort gefährlich werden, solange ich vor Ort bin." gab er ihr das Versprechen. Dann drehte er sich um und ging auf die stelle mit der falle zu die aufgrund des öffnens nun erneut gespannt da lag. Er nahm mit den Pranken einen Stein der in der Nähe lag und ließ ihn auf die Falle fallen, um sie auszulösen. Sie schnappte erneut zusammen verkeilte sich jetzt jedoch ineinander. Dann zog er sie aus dem Boden mit seiner gesunden Pranke und schleuderte sie weit weg. Für einen Moment wieder wütend. "Und sollte ich den Jäger finden der diese Fallen aufgestellt hat, wird er sterben." sagte er warnend in ihre Richtung. Nicht gegen sie gerichtet, aber als deutlicher Hinweis, das er sich dieses Recht nicht nehmen lassen würde nur weil ihm ein anderer Zweibeiner im Gegenzug geholfen hatte.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
    Wie ein Bär auf unentdeckten Pfaden wandeln,
    Wie ein Bär nach deines Herzens Regeln handeln.


    Monster


    Zoraks Werte

  • Minea wechselte einen Blick mit Chispa. Ihr war durchaus klar, dass es dem Feuerelementar nicht gefiel, dennoch war sie geneigt das freundliche Angebot des Bären anzunehmen. Zum einen trieb sie die Neugier an, da ihr noch immer nicht klar war, was es nun genau mit dem riesenhaften Tier auf sich hatte. Zum anderen war sie dankbar für den Unterschlupf. Ihre erste Nacht im Freien vor all den Jahren war nicht gerade angenehm gewesen und es hatte etliche Wochen gebraucht, bis sie angenehmere und geschütztere Schlafmöglichkeiten fand. Sie begann gerade mit dem Feuergeist zu diskutieren, als der Bär äußerst geschickt die Falle entschärfte und davon schleuderte. Mineas Augen wurden groß. Er war sicherlich kein gewöhnliches Tier, soviel war klar. Sie durchforstete ihr Gehirn, ob sie schon einmal von einem tierischen Volk gehört hatte. Sie meinte sich an eine Geschichte erinnern zu können, die ihre Mutter ihr einmal erzählt hatte, doch die Erinnerung war zu wage und zu weit weg. Es war jedoch nicht zu übersehen, dass er sich gastfreundlich gab und Minea wollte dies nicht ablehnen.
    Als er jedoch den Jäger erwähnte, der wahrscheinlich die Falle gestellt hatte, bildete sich eine Falte auf ihrer Stirn. Sie war über die Falle ebenfalls verärgert. Während sie langsam dem Bären folgte, machte sie dem daher Luft. "Ich werde dir da sicher nicht im Weg stehen." Sie schnaubte wütend. "Ich habe mal eine Weile hier gelebt und.. hätte ich damals sowas gefunden, hätte Chispa wahrscheinlich wirklich das Dorf abgebrannt..." In Gedanken versunken wich sie Wurzeln und Ästen aus, während sie neben dem großen Bär her lief. Chispa besah sich eine Weile die Umgebung und kehrte dann zurück. Er setzte sich auf ihren Kopf und ließ den Bären nicht aus den Augen. Einen der Äste übersah er und Minea duckte sich nicht weit genug für beide, sodass er rücklings von ihrem Kopf purzelte. Er hielt sich an ihrem Zopf fest und schimpfte ein wenig vor sich hin, während er wieder hinauf kraxelte.
    Beide waren zu sehr abgelenkt, um zu bemerken, dass ihre Haare verrutscht waren und ihre Ohren sichtbar wurden.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
    Und die Angst lähmte deine Gefühle


    Deinen Mut hat Man dir auf der Straße verkauft
    Und dein Blut wurde kalt dabei
    [...]
    Deine Sehnsucht nach Liebe war quälende Sucht
    So unendlich tief
    All die stummen Signale hab ich erst erkannt
    Als man mich zu dir rief
    Und ich schrie in die Nacht und weinte um dich
    Und mir wurde so kalt dabei

  • Sie schien seinen Vorschlag anzunehmen auch wenn sie es nicht direkt aussprach so folgte sie ihm. Etwas erstaunt vernahm er ihre Meinung bezüglich dem Jäger und ihre Erzählung das sie eine weile hier gelebt hatte. So wie sie es aussprach, klang es mehr danach, das sie tatsächlich hier im Wald und nicht im Dorf meinte. Auch der Feuergeist schien die Menschen nicht sonderlich zu mögen die im Dorf lebten ihrer Erzählung nach. Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her als er ein dumpfes Geräusch neben sich hörte und der kleine Feuergeist offenbar von einem Ast getroffen von ihrm Kopf gefallen war und missmutig vor sich hin brabbelnd wieder auf dem Kopf der Frau Platz nahm. Erst jetzt fielen ihm die seltsamen Ohren seiner Weggefährtin auf. Sie waren Spitz wie die der Elfen, doch sonst wirkte sie nicht sehr elfisch, außerdem trugen sie eine dünnen weißen Flaum an der Spitze. Es erinnerte ihn ein wenig an die Unterschiede der einzelnen tuatanaistämme, doch er könnnte nicht genau sagen welchem er sie zuordnen sollte und auch wirkte sie nicht wie eine Tuatanai. Davon abgesehen roch er nichts wirklich tierisches an ihr und den meisten tuatanai haftete auch in ihrer Menschlichen Form ein Teilgeruch des Tieres an, das ihre zweite Gestalt darstellte. Er betrachtete sie eine Weile Neugierig während er leicht voran ihr den Weg in Richtung seiner Höhle wies. "Mein Name ist Zorak, wie ist der eure?" fragte er sie dann schließlich, spätestens hier müsste sie wohl wenn sie eine Tuatanai war, klar wissen, das er kein gewöhnliches Tier war. Die meisten Tiere die nicht von Menschen gehalten wurden, gaben sich wenn überhaupt sehr einfache Namen, meist auf ihr Aussehen bezogen. Namen wie Großzahn, Spitzkralle, Fleckenpelz und dergleichen, doch selbst das taten nur wenige. Die meisten Tiere sahen keine Notwendigkeit für namen, da sie sich genauso gut an Geruch und Stimme erkannten und wirklich namentlich gerufen wurde im Tierreich ohnehin nur recht wenig. Während er vorran Schritt zuckte immer wieder ein Schmerz durch seine Pranke und er versuchte sie etwas schonender zu belastn, was als großer Bär im dichten Unterholz, selbst auf dem trampelpfad den er oft benutzte gar nicht so einfach war. Sie mussten dennoch über mehrere umgekippte Baumstämme und anderes unwegsames Gelände zurücklegen. "Ihr scheint die Menschen auch nicht besonders zu mögen. Gehört ihr nicht zu ihnen?" stellte er dann seine Frage neugierig frei herauß. eine Frau wie sie war ihm noch nie begegnet. Selbst die Tuatanai Frauen, obwohl dem Wald und den Tieren sehr verbunden, stellten das Leben eines Tuatanai Stammesmitglieds über das eines Tieres, wenn es darauf ankam. Bei der Frau neben ihm hatte er diesbezüglich irgendwie nicht das Gefühl.

    Wie ein Bär sollst du durch Dämmerstunden schweifen,
    Wie ein Bär sollst du des Abends Zwielicht streifen,
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    Monster


    Zoraks Werte

  • Chispa grummelte noch immer etwas und Minea warf einen belustigten Blick nach oben. Als der Bär sich als Zorak vorstellte, begann es in ihrem Kopf zu arbeiten. "Ich bin Minea, das ist Chispa.", sie deutete auf den Feuerelementar, der jetzt flach auf ihrem Kopf lag. "Hey, redet ihr über mich?!", regte sich dieser auf. "Ich habe dich nur vorgestellt, reg' dich ab! Sein Name ist übrigens Zorak", erklärte Minea bewusst ruhig und freundlich, um das feurige Gemüt des Elementars zu beruhigen. Weiterhin überlegte sie fieberhaft, wen oder was sie vor sich hatte. Ein Tier sicherlich nicht, das war ihr jetzt klar. Mit Ausnahme der Gestalt passte nichts zu dieser Variante. Ihr wollte aber einfach nicht einfallen, was das für Geschichten waren, die ihre Mutter ihr erzählt hatte.
    Weiterhin grübelte sie und versuchte ihr widerspänstiges Gedächtnis dazu zu bringen, ihr Antworten zu liefern. Irgendwann sprach Zorak sie auf die anderen Dorfbewohner an und sie senkte den Kopf, schaute weg. "Es ist eher anders herum.", erwiderte sie zögernd. "Die Menschen mögen mich meist nicht." Sie wusste nicht, wie Zorak diese Information aufnehmen würde, versuchte darüber hinweg zu täuschen und griff nach dem ersten Strohhalm der ihr in den Sinn kam, ohne an die Konsequenzen zu denken. "Du bist nicht wirklich ein Bär, nicht wahr? Benutzt du einen Zauber?" Sobald es ihr über die Lippen kam, bereute sie die Frage. Wenn er sie beantwortete, ihr sagte, was er war, hätte er ein gutes Recht darauf, auch sie zu fragen, falls er denn Fragen hätte. Reflexartig strich sie ihr Haar zurecht, um die Ohren zu verdecken, die scheinbar wirklich offen gelegen hatten. Was nun? Sie versuchte sich wieder zu beruhigen. Ihr Gegenüber wirkte nicht unfreundlich, andererseits konnte sich das auch schlagartig wieder ändern, das war ihr klar.

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    Und der Winter schlich in deine Seele
    Du hast keinem getraut
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    Und mir wurde so kalt dabei

  • Die beiden Namen klangen Fremdartig für ihn, zulange war es bereits her das er sich wirklich mit jemandem unterhalten hatte. Der Feuergeist schien immer noch ziemlich eingeschnappt wegen seiner bekanntschaft mit dem Ast zuvor und wieder sprachen sie in dieser ihm fremden Sprache. Aufmerksam hörte er der seltsam Spitzohrigen zu, die sich als Miena vorgestellt hatte. Nun es war nicht weiter verwunderlich, die meisten Menschen mochten sich auch untereinander nicht, dennoch lag in ihrer Aussage etwas das ihn vermuten ließ das noch weit mehr als nur die normalen, Machtkämpfe, Intrigen und Abneigungen der Menschen dahinter steckten. Er selbst hatte auch unter den Tuatanai erfahren, wie schnell sich Feindschaft, sogar bis hin zum Tod entwickeln konnte. Seine jetztige Form war schließlich das Resultat, die Strafe dafür die er zu tragen hatte. doch mit den Jahren, war ihm diese Gestalt weit lieber geworden. Er hatte die Tiere, den Wald und sein neues Leben weit mehr zu schätzen gelernt, als das Leben unter selbst seinesgleichen. Lange Zeit hatte er sich recht einsam gefühlt, aber auch dieses Gefühl war irgendwann verschwunden, nun ja zumindest bis jetzt vermutlich, denn er merkte wie sehr er es genoss mit jemandem zu sprechen. Selbst als sie ihre nächste Frage stellte. Ein seltsamer Brummlaut löste sich aus seiner Kehle der wohl ein menschlicher kurzer lacher hätte sein können. "Doch ich bin ein Bär und das schon seit meiner Geburt, zumindest zum Teil, aber ich bin nicht nur ein Bär, damit habt ihr recht und auch wenn es keine wirkliche Magie ist, zumindest nicht so wie ich sie von einer Shamanin einst gesehen habe, so ist es doch Magie, die mich in dieser Form für die meiste Zeit hält. Doch ich bin nun schon seit sehr vielen Jahren nur noch ein Bär, kein gewöhnlicher das mag sicher sein, aber meine andere Gestalt, die eines Tuatanai wie wir uns selbst nennen habe ich schon sehr lange nicht mehr angenommen." Er hatte ihr gegenüber nicht wirklich ein Problem das sie wusste, das er kein reiner Bär war, es war ihm klar gewesen, das sie diesen SChluss früher oder später ziehen musste, denn er hatte sich auch keine Mühe gegeben es zu verschleiern. Dennoch entging ihm nicht ihre offensichtlich schon über viele Jahre eintrainierte Handbewegung mit der sie ihre Haare wieder so über das Ohr schob, das von dem Flaum nichts zu erkennen war. "Aber auch du bist kein gewöhnlicher Mensch nicht wahr? Ist es deßhalb das die anderen Menschen dich nicht mögen? Die meisten Menschen haben Probeleme mit Dingen die nicht alltäglich für sie sind. Sie entwickeln sehr schnell Ängste und Ängste bringen sie dazu gewalttätig zu werden." er sprach ruhig darüber, so als gäbe es nichts das seine Meinung diesbezüglich ändern könnte, es klang so als rede er über ein Grundgesetz. "Du aber bist anders Minea, du hast mir zuvor geholfen wo andere aus Angst längst die Flucht ergriffen hätten, du hast mich sogar versorgt, obwohl du davon ausgehen musstest das ich dich töten könnte, falls du mir Schmerzen bereitest und dennoch hast du mir geholfen, du musst also schon deßhalb anders sein als andere Menschen." stellte er bestimmt fest und machte auch damit deutlich das es für ihn kaum eine Rolle spielte was genau sie war. Sie war anders das stand fest, aber auf eine gute Weise, eine Weise die nicht seinen Zorn auf die Menschheit auf sich zog.

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    Zoraks Werte

  • Aufmerksam lauschte Minea seinen Ausführungen. Das Wort, das er für sein Volk benutzte -Tuatanai- weckte die Erinnerung, die sie zuvor vergeblich versucht hatte, auszugraben. Ihre Mutter hatte ihr Geschichten von Wesen erzählt, die in den Wäldern lebten, halb Tier und halb Mensch. Dass sie mitunter Jäger angriffen und kaum einer, der sich in ihr Gebiet vorwagte, wieder zurück käme. Sie erinnerte sich auch an diesen Ausdruck in dem Gesicht ihrer Mutter, als nähme sie es nicht so ernst, was sie da erzählte und Minea selbst, die zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein gewesen war, hatte neugierig weiter gefragt. Was daran denn so schlimm sei? Viele Tiere verteidigten auch ihr Revier und die meisten Jäger des Dorfes mochte sie sowieso nicht. Schon damals hatte sie mehr Zeit im Wald als mit den Kindern des Dorfes verbracht, da sie dort sowieso keinen Anschluss gefunden hatte. Die Erinnerung an ihre Mutter entlockte Minea ein trauriges Lächeln.
    Den Kopf schüttelnd konzentrierte sie sich wieder auf das Hier und Jetzt und das erstaunte sie umso mehr. Zorak erklärte ihr seine Sicht der Dinge, seine Meinung zu Menschen und auch zu ihr und diese war ihr vollkommen neu. Nun, natürlich hatte sie sich mit Keona und Boreas und auch Ipati angefreundet und fühlte sich bei den dreien wirklich wohl, doch dieser Bären-Mensch hier kannte sie seit so kurzer Zeit und schien keinerlei Abneigung gegen sie zu hegen, erklärte sogar im Vorhinein, dass es mehr oder weniger egal sei, welchem Volk sie angehöre, auch wenn er sie danach fragte.
    Sie ging eine Weile schweigend weiter, überlegte, wie sie darauf reagieren sollte. Sollte sie es tatsächlich wagen? Etwas sagte ihr, dass sie ihm vertrauen konnte, ob es nun die Stimmung des Waldes und seine Geborgenheit war oder einfach ihre eigene Dummheit, es war heraus, ehe sie einen zweiten Gedanken fassen konnte. "Ich bin eine Ki." Womöglich hatte sie auch einfach die offene Art ihres Gesprächspartners angesteckt, überlegte sie. Als auf ihre Beichte nicht sofort die übliche, ablehnende Reaktion folgte, sprach sie einfach weiter wie ein Quell der auf einmal entsprungen war und nicht mehr zu bremsen, kam es aus ihr heraus. "Mein Vater ist ein Dämon. Ein Fuchsdämon um genau zu sein. Sein Element ist das Feuer. Er hat mich auch mit Chispa bekannt gemacht und mir die Magie gezeigt. Ich kannte ihn lange nicht, meine Mutter und ich mussten uns mehr oder weniger in diesem Dorf verstecken, damit es niemand herausfindet. Aber... Irgendwann sind sie doch dahinter gekommen, und...", Minea stockte. Was tat sie hier? Erneut wandte sie den Blick ab, wollte den Schmerz nicht zeigen, verbarg automatisch, was als Schwäche zu deuten wäre.

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    Und mir wurde so kalt dabei

  • Während sie gingen sah er immer wieder zu ihr, auch während er gesprochen hatte. Ihre Mimik veränderte sich immer mal wieder, von leicht abwesend, zu traurig und kurz sogar lächelnd, doch als sie zu sprechen begann, wurde die Mimik nur zunehmend trauriger. Das Wort Ki sagte ihm nichts und auch über Dämonen wusste er nicht viel. Manche Shamanen schienen mit diesen sowie mit den Elementgeistern sprechen zu können und er wusste, das sie Gefährliche Geschöpfe waren, aber viel mehr wusste er dazu auch nicht und erst recht nicht weßhalb er sie oder jemand anderes sie deßhalb verurteilen sollte. Doch während sie erzählte war bereits klar, das ihre Geschichte unter den Zweibeinern, kaum ein glücklicheres Ende hätte als seine eigene. "Ist etwas schreckliches passiert..." beendete er ihre Erzählung. Mitgefühl für die junge Frau, die er zuvor weinend angetroffen hatte begann sich in ihm zu regen, "Letztlich ist das fast immer der Fall, wenn die Menschen sich bedroht fühlen und sie fühlen sich aufgrund ihrer vielen Schwächen von so vielem bedroht. Sie jagen mehr als sie brauchen, aus Angst sie könnten Hunger leiden, sie zerstören Waldgebiete um die Tiere nicht mehr fürchten zu müssen. töten alle Raubtiere die sie finden, aus Angst sie könnten ihren Kindern oder zahmen Tieren etwas tun und sie töten sich gegenseitig, weil sie wissen wie sie selbst denken und deßhalb haben sie auch vor Angst vor anderen menschen. Wenn dann noch wie in deinem Fall etwas womöglich gefährliches dazu kommt, sehen sie sich sogar im Recht es auszulöschen nur aus Angst das es isch womöglich doch eines Tages gegen sie wenden könnte." sagte er und klang dabei resignierend traurig. Dann blieb er für einen Moment stehen und schnupperte, sah sich um und musterete die Umgebung ehe er weiter ging. Sie würden schon sehr bald bei der Höhle ankommen. "Hier bist du auf jedenfall sicher vor den Menschen im Dorf." Dann sah er nocheinmal zu ihr, sie hatte sich etwas abgewendet und schien wieder ähnlich, zerbrechlich wie in dem Moment als er sie zum ersten malg esehen hatte. "Es wohnt auch mir ein Feuer inne und auch ich habe damit nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Mein Feuer hat mir einen Fluch eingebracht und meine Familie dazu mich zu verstoßen. Vielleicht liegt es ja am grundwesen des Elements, dass es auch jene die es auserwählt von Zerstörung umgeben sind." Dann erreichten sie den Höhleneingang. Er war gut verborgen, hinger groß und dihct gewachsenen Sträuchen, die sich gut in die Landschaft einfügten, aber von den Dieben so gut platziert worden waren, das man den Eingang selbst erst dann sah wenn man an der Richtigen Stelle die Büsche durchquert hatte. Der eingang selbst, war grade groß genug, dass Zorak durchpasste. Für Minea sollte es allerdings kein Problem darstellen. Das innere der Höhle hingegen war ausladend weit und auf dem Boden lagen immer noch die Decken wie zu einem Bett gestapelt. Zorak ließ sich neben den Decken nieder und beobachtete wie Minea sich verhalten würde.

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    Zoraks Werte

  • Irgendwie schaffte es Minea die erneut aufkommenden Tränen zurück zu drängen. Was er sagte machte den Eindruck, dass er ebenfalls nicht unbedingt gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Sie selbst kannte die Reaktionen der Leute nur zu gut, wie mochten sie erst auf diesen riesenhaften Bären reagieren? Er klang traurig, als er davon erzählte und auch, als er von seinem Feuer sprach. Ihr war nicht ganz klar, was er damit meinte, doch sie fragte nicht weiter nach, wollte ihn nicht bedrängen. Sie folgte ihm durch das dichte Buschwerk und fand sich kurz darauf in einer relativ geräumigen Höhle wieder. Sie kannte sie nicht, aber sie befand sich auch etwas abseits des Gebietes, in dem sie sich die meiste Zeit aufgehalten hatte. Zorak ließ sich neben einigen angehäuften Decken nieder und sah sie erwartungsvoll an. Minea sah sich um und fand nahe der Höhlenwand eine kleine Niesche, die vergleichsweise glatte Wände besaß. Sie nahm ihren Umhang ab und breitete ihn darin aus, dann neigte sie Zorak gegenüber leicht den Kopf. "Ich danke dir vielmals für deine Gastfreundschaft!" Damit ließ sie sich vorsichtig auf dem Mantel nieder Chispa, der in der relativen Dunkelheit der Höhle leuchtete, ließ sich auf ihre Knie fallen. "Wir wollen wirklich hier bleiben?" Der Lichtkegel draußen war schon dabei, unterzugehen und Minea gedachte nicht, sich einen anderen Unterschlupf für die Nacht zu suchen. Sie wusste wirklich zu schätzen, dass Zorak sie aufgenommen hatte und das gab sie Chispa auch zu verstehen. "Du hast es schön hier.", merkte sie an Zorak gerichtet an, während sie den Stab, den sie auf dem Rücken getragen hatte ablegte und neben sich auf den Boden legte, ebenso wie die Tasche.

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    Einmal editiert, zuletzt von Minea Sionnach ()

  • Er beobachtete, wie Minea zur Höhlenwand ging und dort ihren Mantel ausbreitete. Sie war höflich, die Decken nicht zu benutzen, allerdings wäre es auch verschwendung. Er brauchte sie nicht wirklich, sein Pelz war mehr als dick genug um selbst auf reinem Steinboden bequem zu schlafen und gewohnt war er es auch, davon abgesehen waren es mehr als genug Decken als das sie sie hätten aufteilen können. hier hatten schließlich mindestens zehn Banditen noch vor ein paar Wochen gelagtert. "Ja es ist recht angenehm und vorallem geschützt hier. Außer den Dieben die ich von hier vertrieben habe, war bisher noch kein Mensch auch nur in der Nähe der Höhle." Dann erhob sich Zorak erneut und schnappte sich einen Pack von vier Decken und zog sie zu Minea. "Kein Grund zurückhaltend zu sein, es wäre Verschwendung sie nicht zu nehmen." Gab er ihr zu verstehen nachdem er die Decken vor ihr auf den Boden gelegt hatte und sogar versuchte sie mit seiner verletzten Pfote wieder ein wenig glatt zu streichen. Sein BLick wanderte auch wieder zu dem Feuergeist und er verneigte sich leicht vor ihm. Der Geist schien ihm nicht zu trauen und er wollte dessen Zorn auf keinen Fall auf sich ziehen, denn das konnte nicht nur für ihn sondern auch für den Wald und seine Bewohner gefährlich werden, wenn ein Geist des Feuers hier seinen Zorn entfachte. Dann trat er wieder ein paar Schritte zurück und legte sich Minea und den Feuergeist betrachtend auf seine linke Schulter so dass die verletzte rechte Pranke entlastet wäre. Er atmete schnaubend und den rießigen Kopf schüttelnd aus als ihm der etwas Staubige Boden in der Nase kitzelte, was ein kleines Staubwölkchen zur Folge hatte. "Was führt euch wieder zurück zu diesem Ort? Wenn ich dich vorher richtig verstanden habe, verbindest du große Trauer mit ihm."

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    Zoraks Werte

  • Minea guckte auf die Decken hinunter, die Zorak ihr hingelegt hatte. Sie hatte nicht unhöflich sein wollen und ihm seinen Schlafplatz oder was auch immer streitig zu machen. Ihr fiel auch auf, wie respektvoll sich der Bären-Mensch gegenüber Chispa verhielt. Es schien ihm wichtig zu sein, dass sich auch dieser angenommen fühlte. Chispa besah sich den vor sich geneigten Kopf und schaute etwas irritiert zu Minea auf. Solches Verhalten war er nicht gewohnt, doch es schien ihm durchaus nicht unangenehm. Die junge Ki stand auf und bedankte sich für die angebotenen Decken. Sie legte sie in der Nische aus, was diese gleich deutlich bequemer machte. Als sie sich auf den Decken niedergelassen hatte, warf sie einen etwas besorgten Blick auf die Pranke, die er scheinbar tunlichst nicht belasten wollte. Sie hoffte, dass die Wunde bald verheilen würde. Vielleicht sollte sie noch einmal losziehen und weitere Heilkräuter suchen.
    Bevor sie jedoch endgültig den Entschluss fassen konnte, sprach Zorak sie auf ihre Rückkehr hierher an. Nachdenklich lehnte sie den Kopf an die rauhe Felswand. "Ich glaube, ich wollte einfach Abschied nehmen.", gab sie dann nach einer Weile zu. "Als ich vor fünf Jahren von hier weg musste, war keine Zeit für Trauer. Aber ich kann keinen Neubeginn machen, wenn ich mich nicht einmal von meiner Mutter verabschieden konnte." Sie sah zum Eingang der Höhle, aber ihr geistiges Auge sah viel weiter, sah zurück zu der Zeit, in der Namey noch gelebt und ihr so vieles beigebracht hatte. Es fiel Minea schwer, zu glauben, dass es bereits so lange her war, aber so war es. Sie seufzte, während sie blinzelnd in die Gegenwart zurück kehrte. Da bemerkte sie, dass Chispa gar nicht mehr neben ihr saß. Sie sah sich um und entdeckte ihn, über Zorak flatternd. Er schien das Fell des Bären zu befühlen und ein fröhliches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, während Mineas Augen groß wurden bei dem Anblick ihres Feuerelementars, der freudig auf und ab hüpfte. "Guck mal! Der ist flauschiger als ich gedacht hatte!" "Chispa, lass das!", entfuhr es Minea, doch sie konnte sich eines Schmunzelns nicht erwehren, während sie krampfhaft versuchte, nicht loszuprusten. "Entschuldige, ich glaube, mein Elementar wird grade in bisschen verrückt, ich hole ihn von dir runter.", sie rappelte sich auf und machte einige Schritte auf den Bären zu.

    Es fiel Schnee auf dein Herz
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    Und die Angst lähmte deine Gefühle


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  • Boreas versteckt sich nochmal

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