[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Owatu nickte, als sie erklärte was passiert war und sein Mund verzog sich zu einem schmalen Strich. Die Wut die jetzt in ihm hoch kam, schaffte es tatsächlich ihm wieder einen klareren Kopf zu verschaffen. Er wollte sich gerade wieder zum Gehen wenden, als Caror das Geheimnis offenbarte, wie sie zu dem Fiebermittel gekommen waren. Schnell drehte er sich um, weil er merkte, wie eine Welle von Trauer, Wut und Verzweiflung ihn erfasste. O’Mura war ein guter Mann gewesen und das hatte er einfach nicht verdient. Nicht so! Und nicht jetzt! Owatu versuchte die Aufkommenden Erinnerungen an den Mann niederzukämpfen. Er fühlte sich wie gelähmt und das konnten er gerade nicht brauchen. So konnten sie seinen Mörder nicht finden. Er Atmete tief ein. Wieter machen!
    Herausfinden, wo sie suchen mussten! Das hatte er vorgehabt. Also straffte er sich wieder etwas und verließ die Höhle.
    Schnell fegte er ein paar Blätter weg und legte den glatten Felsen darunter frei.
    „Corandir, unser erster Halt, wo wir uns aufgeteilt haben, die Brücke, die Gewürzhändler.“ Kommentierte er, als die beiden anderen auch hinausgekommen waren, was er mit den Steinen meinte, die er auf den Boden legte. Eine helle Linie aus abgekratztem Steinstaub, bildete den Fluß und die schmale Brücke, sowie ein Zeichen für den Berg, auf dem sie sich gerade befanden.
    „Die Wölfin haben wir hier gefunden.“
    „Und die Satyre habe ich hier getroffen.“ Legte Caror nun auch einen Stein auf den Felsen.
    „Das deckt sich zumindest mit der Aussage der Gwürzhändler, vielleicht sind sie ja auch noch immer dort? Wenn sie sich nun schon seit zwei? drei Tagen nicht fort bewegt haben? Und die Valisar wird ja nicht kommen, wie du schon meintest.“ Wandte er sich an Rhynn.
    Auch Tameqa und Selphet waren näher gekommen und betrachteten das Gebilde aus Steinen.
    *Dort sind wir doch drüber geflogen.* meinte die Graue an alle.
    *Ja und da war etwas weißes zwischen den Bäumen, aber wir hatten es ja eilig.* antwortete Selphet.

  • Rhynn folgte schnell ihrem Onkel. Er schien es ziemlich eilig zu haben, aber vermutlich nur um sicherzugehen, dass er auch etwas von seinem versprochenem Abendessen bekam.
    Die Katzenfrau trat aus der Dunkelheit hinaus auf das kleine Plateau und sah Owatu eilig Blätter fegen und Steine sortieren. Rhynn beugte sich bei seiner Erklärung über die Schulter des Tuatanais um die Karte aus seiner Perspektive sehen zu können.
    " Und selbst wenn, ...." die Katze beugte sich hinunter und zwangsläufig berührten sich dabei für einen Moment und sie stützte sich mit der Hand an seiner Schulter ab, als sie einen groben Kreis um den gemutmaßten Aufenthaltsort zog.
    " .... in der Zeit, kommen sie, schwer bepackt, im Besten Fall nur soweit."
    Erst jetzt an der Frischen Luft schien sich der Nebel in ihrem Kopf langsam zu lichten. Fast schlagartig erschrocken zog sie ihre Hand wieder von seiner Schulter zurück. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und ihre Wangen schienen zu glühen. Wie hatte sie vorhin nur so die Kontrolle verlieren können? Es war so unpassend gewesen. Sie hatte wieder ihrer Natur nachgegeben und nur wegen diesen Kräutern eine Nähe gesucht, zu ihrem Flügelmann und das obwohl sie sich immer vorgenommen hatte, soetwas niemals vorkommen zu lassen. Peinlich berührt rieb sie sich ihre Handfläche und starrte für einen Moment auf Owatus Schulter. Was hatte sie sich dabei gedacht?!? Nichts. Die Kräuter löschen beinahe jedes Denken aus.
    Sich selbst Vorwürfe machend zog sie sich schnell von den beiden Planenden zurück und schritt auf Selphet zu um wenigstens ihre Finger zu beschäftigen, während es in ihrem Kopf ratterte. Sie lößte Tameqa's Satteltaschen von seinem Rücken und befestigte sie wieder an dem Sattel der Greifin.
    Selphet hingegen hob seinen erbeuteten Fisch wieder auf und trug ihn im Schnabel stolz auf den Cath'Shyrr zu. Mit einem leisen Gurren ließ er den glitschigen Fisch über seine Schulter gleiten. Sodass sich Caror gezwungen sah von der Karte aufzublicken und den Fisch mit beiden Armen einzufangen.
    " Oh du großer Jäger!" Lobte er ihn Kopfüber den Schnabel tätschelnd und dann wild durch die Brustfedern fahrend. " Schon gut... ich bin nichtmehr sauer."


    " Wir sollten gehn." kam es von Rhynn nun kleinlaut und dem Blick Owatus ausweichend, als sie geistesabwesend durch das nasse Fell Selphets streichelte.
    " Meyra Caror, brauchst du noch irgendetwas? Ich schaue in zwei Tagen nochmal vorbei, dann kann ich sie zurück fliegen."

  • Die beiden Männer schauten zu Rhynn auf und Owtu nickte, bevor er auf Tameqa zuschritt, die ihren Fisch einfach vor Ort und Stelle abgelegt hatte. Die Greifin war klatsch nass und hatte sich offenbar nicht dabei zurückgehalten, sich in dem Fluß auszutoben, der gefangene Fisch war nur ein Nebenprodukt gewesen. Der Tua’Tanai seufzte, er wusste genau, wie sein Abend aussehen würde – Sattelzeug fetten.
    „Nein,geht ruhig, ich komme klar, die Fische sollten auch erstmal reichen damit wir hier oben klar kommen und die Wölfin wieder etwas Kraft bekommen kann.“ Antworte Caror und wandte sich schon halb wieder zur Höhle hin.
    „An’lak’kiree“ sagte Owatu zum Abschied, weil es so viel mehr als nur Danke sagte.
    Er streichelte der Grefin, die stolz und zufrieden wirkte durch das nasse Brustfell und schwang sich auf den nassen Sattel *Dich kann man auch nicht einmal alleine lassen, oder* neckte er sie.
    *War es wichtig, dass es Kaninchen sind? Über die Fische hat er sich doch auch gefreut* entgegnete sie ihm unschuldig. *Dafür Kuschel ich nicht mit Rhynn, wenn ich es nicht will* meinte sie und irgendwie schien es so, als würde sich ein schelmischer Gesichtsaufdruck auf ihre sonst so scharfen Züge legen.
    Verwirrt schaute Owatu seine gefiederte Freundin an. Wann hatte er denn? Sie waren doch die ganze Zeit damit beschäftigt gewesen? Dann dämmerte es ihm. Und die Hitze stieg ihm zu Kopf.
    „Na dann zeig uns mal, wo du das Weiß zwischen den Bäumen gesehen hast.“ Wandte er sich an Selphet um seine Verlegenheit zu übersielen. Rhynns Blick versuchte er so gut er konnte auszuweichen. Besser sie redeten darüber einfach gar nicht und vergaßen es wieder. Zu Glück war niemand ihrer Kameraden hier oben gewesen.


    Sie brauchten nicht lange zu fliegen, bis Selphet sie zu der Stelle gebracht hatte, die er auf dem Hinflug schon bemerkt hatte. Zwischen dem Grün blitze verräterisch etwas weißes hervor und je tiefer sie kamen, umso mehr schien es eine Art Zelttuch zu sein.
    Vielleicht hatten die Satyre ihr Lager hier aufgeschlagen. Die Graue suchte sich eine Stelle, wo sie leicht durch das Blätterdach in den Schatten des Waldes eintauchen konnte und landete sanft auf dem laubigen Waldboden.
    Zwischen den Bäumen hindurch konnte man deutlich das kleine helle Zelt erkennen, sowie einige Leinen, an denen Bündel von trocknenden Pflanzen hingen. Die beiden Satyre waren, bei ihrer nicht ganz lautlosen Ankunft aufgesprungen und hatten ihre Waffen gezogen. Doch sie hielten die dünnen Florette ehr ängstlich abwehrend vor sich, als aggressiv angreifend.

  • *Soo schlimm ist es jetzt auch nicht mit Rhynn zu kuscheln.* wertete Selphet ihre Aussage ab. * Ich mach das andauernd.* Und wie zur Bestätigung rieb er seinen nassen Kopf an seiner Reiterin. Rhynn die für gewöhlich ziemlich Wasserscheu war, war allerdings noch immer so in Gedanken versunken, dass sie den Braunen nichteinmal dafür tadelte.
    Lautlos schwang sie sich in den Sattel weiterhin den Blick auf den Horizont gerichtet. Vielleicht ließe sich die ganze Sache totschweigen? Warum hatte er sie nicht weggeschoben, wenn er sonst so distanziert war? Sie hoben ab und der kühle Wind klärte ihren Kopf. Sie flogen eine Weile knapp über den Bäumen hinweg, bis Selphet für einen besseren Überblick an Höhe gewann und die scharfen Asleraugen wandern ließ.
    * Es ist nichtmehr weit... es müsste.... DA! * hörte sie Selphets Gedanken durch ihren Kopf schwirren. Schnell zog sie ihren Bogen von der Schulter und legte einen Pfeil an die Sehne. Sie musste sich jetzt zusammenreissen und ihre Pflicht erfüllen. Es konnte schnell ihren Tod bedeuten, wenn einer von beiden Unachtsam war. Jetzt gab es keine Gefühle mehr nurnoch die Pflicht. Selphet folgte seiner Schwester durch die Baumwipfel und landete nicht ganz so leichtfüßig wie die Graue. Die Satyre sprangen ruckartig auf und ein Wasserkrug stürzte auf den Laubboden und das klare Nass flutete die Lagerstätte. Rhynn Zornesfunkelnd, zielte auf den größeren Satyrn mit den gewundenen Hörnern. Es bedarf kaum eines genauen Blickes um zu sehen, dass es sich hier um die besagten Kräuterhändler handelte. Schwere Rucksäcke und Travois lagen auf dem Boden und das Innere einer Hölzernen Langstieligen Pfeife glomm auf einem glatten Felsen vor sich hin.
    " Stehenbleiben und weg mit den Waffen! Im Namen der Stadt Corandir! Wer seid ihr und was führt Euch in diese Wälder?" rief sie und ein paar Vögel stoben aus den Bäumen. Selphet plusterte sich gefährlich auf und tänzelte unruhig während Rhynn ihn Näher auf die Fremden zugehen ließ.
    " Weg mit den Waffen, habe ich gesagt!" wiederholte Rhynn machdem die zwei nicht schnell genug ihrer Forderung nachgingen und das Greifenmännchen duckte sich, als wollte er sich auf einen Sprung vorbereiten.

  • Er zwang sich regelrecht dazu nicht verwundert den Kopf zu Rhynn herumzudrehen, warum war sie denn so aggressiv? So angespannt? Es war doch alles in Ordnung. Mit den lächerlichen Zahnstochern konnten diese Männer ihnen doch nichts tun.
    Doch auch die Satyre schätzen die Situation viel gefährlicher ein als er.
    Als sie der gespannten Sehne gewahr wurden hoben die beiden gehörnten Männer die Waffen demonstrativ etwas an und legten sie dann ganz vorsichtig ab um gleich darauf die Hände wieder hoch zu reißen.
    „Bitte, bitte…“ stammelte der eine im dunkelgrünen Rock und trat nervös von einem Huf auf den anderen.
    Owatu brauchte noch einen Moment, um gegen die Wirkung der Kräuter anzukämpfen. Sein Gefühl passte zwar ganz und gar nicht dazu, aber sie hatten solche Situationen schon so oft durchgespielt, dass er beschloss sich an das geübte zu halten.
    „Sie hat euch etwas gefragt!“ setzte er nach, und schloss nun seine Hand um seine Schwertlanze. Er war nicht bereit, aber er tat zu mindestens so. Tameqa hingegen war wie ihr Bruder in die Hocke gegangen und ihr Schwanz zuckte unruhig hin und her.
    „Die Gebrüder Tannengrund, Kräuterhändler und Tinkturenhersteller.“ Antwortete der mit Mann mit den gewundeneren Hörnern und dem schmalen Spitzbart. Er deutete dabei eine Verbeugung an, die leicht erkennen ließ, dass sie unter anderen Umständen eleganter ausgefallen wäre. Aber er traute sich nicht den Blick von Rhynn und ihrem Bogen zu lassen.
    „Wenn ich die Herrschaften zu unsrem Lager einladen dürfte?“ versuchte er es mit übertriebener Freundlichkeit, wo er sich so bedroht, aber machtlos fühlte. Das diese Einladung aus Furcht geboren
    war, konnte man eindeutig erkennen, als Tameqa einen Schritt auf die beiden Satyre zu machte und diese zusammen zuckten und kurz einen Blick hinter sich warfen. Der Ältere schien noch der gefasstere von beiden zu sein, aber der Jüngere, dessen Hörner etwas kleiner und glatter waren, tänzelte immer noch nervös von einem Huf auf den anderen. Nur Owatu entgingen diese kleinen Hinweise völlig. Für ihn klang es erst einmal wie eine freundliche Einladung, der er geneigt war nachzukommen. Nur Tameqa schien sich dagegen zu sträuben und nicht weiter gehen zu wollen.
    „Seid ihr auf dem Weg nach Corandir? Zum Kharad-Fest?“ fragte Owatu. Er wusste, dass man Leuten keine Antworten vorgeben sollte, aber in diesem Fall, wollte er ja auch auf etwas ganz anderes hinaus, soweit funktionierte sein Verstand noch. Allerdings ließ er sich dabei schon aus dem Sattel gleiten.
    Der Ältere nickte: „Ja Herr, das ist unser Ziel.“ Seine Stimme klang nun fester, weil die Antwort einfach war.
    „Dann seid ihr aber spät dran!“
    Für einen kurzen Moment huschte ein Ausdruck von Ertaptheit über die Gesichter der Beiden.
    *Was tust du* fragte ihn Tameqa, als er einen Schritt auf die Beiden Männer zumachte, aber sie erhielt nur einen verwunderten Blick von ihrem Reiter.

  • Rhynn folgte präzise mit dem Pfeil den Bewegungen des Älteren. Nur weil er seine Waffe weglegte, hieß es auch lange nicht, dass er nicht gefährlich werden konnte. Owatu unterstützte sie in ihrer Aussage, indem er ihre Worte widerholte und erst jetzt schien der Behufte aus seiner Schockstarre zu erwachen. Ruckartig und hektisch waren seine Bewegungen und die Sinne der Katzenfrau waren bis zum zerreissen gespannt. Was das übermäßige Geisterkraut zuvor überdeckt und dumpf hatte wirken lassen schien nun, da die Wirkung abflaute, geradezu so langsam und jeder Reiz überdeutlich. Das leise Scharren der Hufe des Jüngeren erklang laut in ihren Ohren, etwas dass sofort ihre Aufmerksamkeit erregte. Er wirkte gehetzt und sein Blick huschte ständig von dem Älteren, zu den Körben und zurück zur Waffe, die zwischen den Blättern lag.
    *Mach ja nichts Dummes Kleiner....* hallte es durch ihren Kopf, doch war das Selphets Stimme oder ihre? Sie konnte es nicht sagen, vielleicht teilten sie nun schon ihre Gedanken.
    -Angst ist gefährlicher als Wut... sie lässt einen Dinge tun, die über jede Vernunft hinwegsieht.- kamen ihr die Worte O'Marus in den Sinn, doch auch dies musste sie zur Seite schieben.
    Rhynn schnaubte leise auf, als der vermeintliche Kräuterhändler sie in ihr Lager einlud. Als bräuchten sie eine Erlaubnis.... die Greifenreiter hatten in diesen Wälder beinahe soetwas wie ein Hoheitsrecht inne. Ein brechender Stock unter Tameqas Pfoten zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Die Cath'Shyrr senkte zwar den Bogen nicht, aber ihr Blick huschte kurz zu der Grauen. Sie schien mit sich selbst zu kämpfen, Owatus Bewegung sie nach vorne zu drängen, folge zu leisten. Ihre Muskeln waren verkrampft und neinahe konnte die Katze ihren Widerwillen in den scharfen Gesichtszügen lesen. Die Greifenreiterin hörte seine Worte und sie schürzte leicht die Lippen.
    * Ein super Zeitpunkt für einen Alleingang....wer ist jetzt hier Toko'tsee?!* schüttelte sie innerlich den Kopf und Selphet schien bereits seine Schwester zu fragen. Doch dann rutschte der Tua'tanai aus seinem Sattel und Rhynns Muskeln spannten sich schlagartig an. Normalerweise, konnte sie ihrem Flügelmann vertrauen, doch dann schoss ihr die Befürchtung durch den Kopf, das sein fast freundliches und sprunghaftes Verhalten nur daher rührte, dass er zuviel Rauch abbekommen haben könnte. Sie wollte ihm nicht in den Plan pfuschen, denn er schien durchaus Taktisch vorzugehen, aber dann ging der Schwarzhaarige Weiter auf die Fremden zu. Viel zu nah in die Reichweite. Der Vorsichtige Owatu, der Stets mehr auf solche Regeln hielt als sie, überging die eintrainierten Züge. Die Katze sog scharf die Luft ein.
    " Ana wah toko! Toko'tsee-Wetu !" rief sie ohne groß darüber nachzudenken. Auch wenn sie diese Tanaywörter nie verwendet hatte, geübt hatte sie sie mehr als nur einmal. Für den Fall, dass sie das auch einmal einem Tuatanai an den Kopf werfen konnte. Die Wörter die sie schön öfter in ihrer Ausbildung zu hören bekommen hatte.
    * Er soll stehenbleiben... oder ich schieß ihm den Pfeil in den Fuß, egal was er vorhat...* übermittelte sie Selphet.

  • Verwundter drehte er sich zu seiner Partnerin um. Und im ersten Moment wusste er nicht so genau, was ihn mehr irritierte, dass was sie sagte, oder dass sie es auf Tanay sagte. Sie sprach sonst nie Tanay. Erst nach dieser anfänglichen Verwunderung wurde ihm bewusst, dass sie ihn vielleicht vor irgendetwas warnen wollte. Was hatte sie gesehen, was er nicht bemerkt hatte?
    *Bleib stehen du Narr!* schalte Selphets Stimme durch seinen Kopf und Tamqa war hinter ihn getreten und knurrte leise, was die Satyre noch nervöser machte.
    *Was ist den los?* Fragte er den Braunen und versuchte Anzeichen für eine Gefahr zu erkennen. Doch die Kräuterhändler machten einen ganz umgänglichen Eindruck. Sie waren der Aufforderung gefolgt, die Waffen zu senken und schienen nervös…
    …Er war viel zu dicht dran! Was tat er eigentlich hier? Wurde es ihm schlagartig bewusst. So wie er jetzt stand, war er ein leichtes Ziel für jemanden, der eine von diesen Feuerwaffen benutzen wollte. Hatte Rhynn das gesehen? Für sie boten die Bäume genug Schutz um kein leichtes Ziel zu bilden, aber er stand gerade völlig frei. Nach und nach kam das Misstrauen nun auch bei ihm an.
    „Wir warten eigentlich noch auf jemanden.“ Antwortete einer der Männer. Owatu hatte die Frage allerdings schon fast vergessen gehabt und so viel ihm auch nicht auf, wie lange der Mann mit der Antwort gewartet hatte. Das erste was er daher tat, war auch nicht weiter auf das gesagte einzugehen, sondern sich mit einem Schritt zur Seite etwas mehr Deckung zu verschaffen. Wie konnte er eigentlich so dumm sein? Was war denn los, das war ihm noch nie passiert, dass er eine Situation so falsch eingeschätzt hatte. Es war doch wohl nicht immer noch die Wirkung der Kräuter, die ihn so benebelte? Was war das für ein hinterhältiges Zeug, das einem so lange vorgaukelte, dass alles gut wäre?
    „Auf wen?“ fragte er sehr viel schärfer, als es eigentlich nötig war, doch er musste irgendwie seine eigene Unsicherheit für diese Situation überspielen. Vielleicht kam es so doch ihm richtigen Tonfall an.
    Die Gebrüder schauten sich kurz an, dann nickte der Jüngerer fast unmerklich und trat wieder nervös von einem Huf auf den anderen.
    „Eine Geschäftspartnerin, wir wollten sie hier treffen und dann gemeinsam in die Stadt gehen. Doch sie ist nun seit fünf Tagen überfällig.“
    „Und das schon eingerechnet mit der Ungenauigkeit, die Reisen durch diese Wälder nun mal so an sich haben.“ Fügte der andere hinzu.
    „Wollte sie alleine kommen?“ fragte Owatu, der sich nicht vorstellen konnte, wie eine Valisar, wenn es sie denn war, alleine durch diesen Wald reiste. Die Leute von diesem Volk, die er bisher gesehen hatte, waren ihm nicht sonderlich Wildnis tauglich erschienen.
    „Nein sie wollte sich einer Gruppe aus Cor‘mar anschließen.“ Sagte der mit den mächtigeren Hörnern, aber seine Stimme verriet, ein wenig, dass er sich nicht wohl bei der Befragung fühlte.

  • Nach außenhin blieb Rhynn ruhig, wenn auch sich Erleichterung breit machte, wurden sie darauf gedrillt bei Einsätzen keinerlei Verräterische Emotionen preiszugeben. Es schien nicht nötig zu werden, Owatu mit einem Pfeil zur Vernunft zu bringen, denn mit einem bedachten Schritt brachte er sich in eine bessere Position. Tameqa gurrte kurz und ihre Federn raschelten leise, als auch sie sich etwas entspannte nun da ihr Reiter wieder klarer wirkte. Rhynn und Selphet bildeten die Sicherheit und die Cath'shyrr ignorierte den sich anbahnenden Zug in den Schultermuskeln, der von dem gespannten Bogen herrührte. Sie hatte schon wesentlich länger in so einer Position verharren müssen und allein ihrem Sturschädel war es zu verdanken gewesen, dass sie bei den Ausdauerübungen stets länger als die meisten der Garde ausgehalten hatte. Gebannt verfolgte sie das Gespräch zwischen Owatu und dem Älteren der Tannengrund Brüder.
    "Eine Gruppe aus Cor'mar? Was waren das für Leute?" warf sie ihre Frage dazwischen.
    Nur eine Sekunde hatte sie den Jüngeren aus den Augen gelassen, doch ihren Aufgeputschten Sinnen war es zu verdanken, dass sie gerade noch so einem kleinen befiederten Pfeil ausweichen konnte indem sie beinahe seitlich aus dem Sattel kippte. Der nervöse Satyr hatte blitzschnell ein kleines Blaßrohr aus seinem Wams gezückt und versucht den präparierten Pfeil auf die Katzenfrau abzufeuern, die gerade offensichtlich die größere Gefahr darstellte.
    Die Zeit schien still zu stehen ohne sich wieder in dem Sattel gänzlich aufzurichten, surrte ihr Pfeil auch schon durch die Luft und traf den Schützen in die rechte Hand.
    Selphet schrie laut und Tameqa stürzte nach vorne.

  • Owatu wirbelte herum, als er Rhynns plötzliche Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm, fast gelichzeitig mit seiner Greifin setze er sich in Bewegung, die Schwertlanze fest umgriffen. Nun war die Taubheit in seinem Kopf wie weggeblasen. Doch die Greifin brauchte wesentlich weniger Sprünge um bei dem Satyr zu sein und ihn einfach mit ihrem gesamten Gewicht umzureißen. Der Gehörnte schrie auf, als ihn zuerst der Pfeil traf und er dann unsanft zu Boden gedrückt wurde.
    Der andere Mann hingegen war noch ein Stück weiter zurück gesprungen, hatte die Hände hoch über den Kopf gerissen und winselte flehend: „Bitte…!“ Hecktisch drehte sich sein Kopf zwischen dem Greifenreiter und seinem Bruder hin und her. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Der Tua’Tanai machte zwei weitere Sätze zu dem Mann hin und hielt ihm die Spitze seiner Waffe vor die Brust.
    „Hinknien!“ befahl mit aufgebrachter Stimme und sofort gehorchte der Mann. Wenn seine Bewegungen auch etwas ungelenk aussahen, dadurch, dass er sich nicht nach vorne Beugen konnte, ohne selber die Schwertlanze zu berühren. Aber das war nicht Owatus Problem. Das hatte er sichselbst eingebrockt, oder besser gesagt, sein Bruder. Dieser wurde mühelos von Tameqas Klauen auf dem Boden gehalten und man konnte nur ein leises jammern von ihm vernehmen: „Meiinne Hand..“
    Ohne von seinem Gefangenen abzusehen, lauschte er, was Rhynn hinter ihm tat, ob sie mit Selphet näher kam, oder sich von seinem Rücken schwang. Der Gedanke, dass Selphet es ihm schon mitgeteilt hätte, wenn sie getroffen worden war, ließ ihn dabei ruhig den Satyr betrachten.
    „Die Arme bleiben oben, wo ich sie gut sehen kann.“ Befahl er schroff, als der Mann auch nur ansatzweise versuchte, seine Arme etwas zu entspannen und weiter runter zu nehmen.

  • Statt sich wieder zurück in den Sattel zu ziehen, glitt sie mit dem Stiefel aus der ledernen Öse, die den Steigbügel bildete und landete leichtfüßig auf dem weichen Waldboden. Ein kurzer Blick zu dem Ast in dem der Pfeil steckte reichte aus um zu erkennen, dass sie richtig reagiert hatte, eine milchige Flüssigkeit rann zwischen der kluftigen Borke am Stamm hinab. Die Cath'Shyrr spürte Selphets Bedauern, dass seine Schwester und Owatu die vermeintliche Beute so schnell gestellt hatten, noch bevor eine richtige Jagd losbrechen konnte. Und beinahe kindlich meckerte er vor sich hin, als Rhynn die verstärkten Seile von dem Sattel löste. Zügigen Schritts schloss sie zu ihrem Flügelmann auf.
    " Seid Euch gewahr..." begann sie und riss ein wenig unsanft die Arme im Rücken des Satyrns nach unten und begann seine Handgelenke zu fesseln.
    " Jedwede Regung Eurerseits und es wird nicht bei einem Warnschuss bleiben." drohte die Greifenreiterin und zog den letzten Knoten fest.
    " Warnschuss!?!" rief der der unter Tameqa begraben war brüskiert." Sie hat mir in die Hand geschossen! Sowas nennt die... AUA! Warn...argh." die letzten Silben gingen in einem Jammern unter als Tameqa ihr Gewicht verlagerte. Rhynn drückte nun den gefesselten Mann gänzlich auf den Boden und sah zu Owatu, während Selphet schnüffelnd näher kam und den Gefangenen ins Visier nahm.
    " Alles in Ordnung?" fragte sie leise den Tua'Tanai und wand sich in die Richtung, aus der nurnoch ein leises Wimmern zu hören war. Die Katzenfrau hielt dem Dunkelhaarigen das zweite Seil hin, und legte einen zweiten Pfeil an die Sehne ihres Bogens.

  • Er nickte nur auf ihre Frage und stellte dann die Gegenfrage: „ Wie schauts bei dir aus?“ Dann nahm er das Seil entgegen und Schritt zu dem anderen Mann hinüber. Kurz streichelte er der Greifin durch ihr Brustfell und die Graue gab ihre Beute frei. Ein leises drohendes Knurren war zu vernehmen.
    Sogleich versuchte der Satyr von seiner Peinigerin wegzurobben. Furcht sprach aus seiner ganzen Körperhaltung, trotzdem herrschte Owatu ihn an. „Bleib ja da, wo du bist, sonst kannst du dir sicher sein, dass sie ernst macht.“ Und meinte dabei Tameqa ebenso wie Rhynn.
    Tameqa trat währenddessen einen Schritt von dem Gefangenen weg. Und ihr Schweif zuckte rhythmisch. Für sie war klar, entkommen konnte er ihr nicht.
    Als sich der Dunkelhaarige zu dem Satyr hinunter begab griff er zuerst die Hand, in der noch der Pfeil steckte. Allerdings war dieser fast bis zu der Befiederung durchgeglitten. Ohne Vorwarnung, weil er immer noch wütend auf den Mann war, dass er auf seine Partnerin, mit irgendwas gezielt hatte, zog er den Pfeil durch.
    Laut Schrie der Mann auf.
    „Bitte, bitte lasst mich, mich darum kümmern.“ Flehte der andere fast augenblicklich und seine Augen waren auf den Bruder gerichtet. Doch Owatu interessierte sich erstmal überhaupt nicht dafür. Das hier hatte sich der Mann selbst zuzuschreiben, und die Verletzung war nun sicherlich nicht bedrohlich, so dass sie sofort versorgt werden musste. Erstmal durfte dieser Mann hier ihnen erklären, was das sollte.
    Wieder keuchte der Mann auf, als er ihm die Hände auf den Rücken drehte und mit dem Seil band. Blut tropfte über die Fingerspitzen und dem Tua’Tanai tat seine Behandlung, die er dem Satyr angedeihen ließ doch etwas leid.
    „Was war das, womit du auf sie gezielt hast?“
    „Ein Blasrohr…. Es war nur ein Lähmungsgift. Nur ein Lähmunsgift. ... nicht Tödlich.... es es es... es setz einen nur für einige zeit ausser Gefecht.“ Stammelte er.

  • " Gut... denke ich." gab sie unsicher von sich. Die Kombination aus Kater und des schlechten Gewissens Owatu gegenüber, weil sie sich ihm aufgedrängt hatte, verursachte ihr Unbehagen und gleichzeitig fühlten sich gerade die Nachwirkungen der Kräuter angenehm vertraut an. Eine seltsame Kombination, die sie kurz mit den Achseln zucken ließ.
    Tameqa drohten um die Wette, als Owatu den Angreifer fesselte. Der Ältere flehte beinahe, sich um die Wunde kümmern zu dürfen, doch er erntete nur ein tiefes warnendes Knurren von Selphet.
    Nun da beide gefesselt auf dem Boden saßen und die beiden Greifen über die Verdächtigen wachten, ließ Rhynn ihren Bogen wieder sinken.
    " Es war ein Angriff gegen eine Wache der Stadt Corandir! Egal, was es für ein Gift war. Wir hätten Euch töten können, ohne uns dafür gesondert rechtfertigen zu müssen." , blaffte ihn die Greifenreiterin an, denn es war in den Jahrhunderten garnicht so selten vorgekommen, dass einer der Greifen, bei einem Angriff auf seinen Reiter Rot gesehen hatte und sich auf den Gegner gestürzt hatte. Rhynn öffnete den Mund und wollte bereits die Hintergründe des Angriffs hinterfragen, als sie sich eines besseren besann und sich stattdessen an ihren Partner wandte.
    " Wir sollten Karrun die Befragung überlassen." schlug Kylan vor und sah hinauf ins Blau zwischen den Grünen Baumwipfeln, als erwarte sie jederzeit, den Schwadronführer am Himmel zu entdecken.
    " Drei sollten hier bleiben...." meinte und sah fragend zu Owatu. Die frage war, wer fliegen wollte. Einer der Greifen oder Owatu selbst in Verwandlung um Karrun zu holen. Sollten die Leute aus Cor' Mar oder andere Banditen auf die Bewachung stoßen wäre ein einzelner Greifenreiter womöglich in Gefahr.

  • Die Männer schluckten, als sie von der Greifenreiterin zurechtgewiesen wurden.
    „Bitte, er wusste ja nicht was er tut.“ versuchte der Ältere es nochmal flehentlich.
    „Umsomehr Glück hatte er, das nur seine Hand verletz ist.“ antwortete Owatu und nickte zu Rhynns Vorschlag. Karrun dazu zu hohlen, war vermutlich das Beste, denn wenn sie die beiden auf Tameqa Rücken banden, dann zappelten sie vermutlich nachher so sehr, dass die Greifin nicht viel dagegen tun konnte, dass sie herunter fielen. Es sei denn natürlich sie betäubten sie mit dem Gift, dass der Jüngeren für Rhynn benutzen wollte. Der Gedanke, dass er seine eigene Waffe, die er seiner Partnerin antun wollte, zu schmecken bekam, gefiel Owatu durchaus und seine Augen zogen sich für einen Moment zu schmalen Schlitzen zusammen. Allerdings sollte sein Handeln nicht von Wut und Rache bestimmen lassen, das wusste er. Das führte meistens nicht zum Ziel, sondern machte alles nur noch viel schlimmer. In diesem Fall konnte eine falsche Dosierung sicherlich auch dazu führen, dass sie von ihren Tätern nichts mehr erfuhren.
    Langsam Schritt er von den Gefangenen weg und dachte über den Vorschlag der Katze nach. Für die Greifen war es ein leichtes die beiden in Schach zu halten. Und selbst, wenn noch irgendwo jemand im Unterholz saß und sich anschleichen würde, würden die beiden mächtigen Tiere damit fertig werden. Rhynn konnte auf keinen Fall alleine zu Karrun, sie würde ewig durch den Wald brauchen. Was einfach klar war und auch gar nicht zur Debatte stand.
    „Ich gehe.“ antworte er. Je nachdem was noch kommen mochte, war es vielleicht besser, wenn Tameqa etwas ausgeruht war und nicht den halben Wald nach Kerrun abgesucht hatte, denn Möglicherweise musste sie nachher doch noch zwei Männer Tragen.
    Entschloßen schritt er zu Tameqa und steckte seine Lanze in die Halterung am Sattel.
    Dann kraulte er kurz durch die Daunen am Kopf der Grauen: *Du passt mir auf die beiden auf, nicht wahr?*
    Es war eine Feststellung. Natürlich konnte er sich auf seine Vertraute verlassen.
    „Ich versuche so schnell wie Möglich Karrun zu finden.“ wandte er sich an Rhynn und begann damit die Schließen seiner Rüstung zu öffnen. Erst jetzt, wo er nicht mehr ganz so aufgebracht war, wie zum Zeitpunkt, als Rhynn angegriffen wurde, merkte er, dass das seltsame Matte Gefühl, was ihn seit der Höhle begleitet hatte, schwächer geworden war.

  • Rhynn nickte, als Owatu vorschlug selbst zu gehen nachdenklich strich sie sich mit der Hand über die Stirn und blickte hinauf zur Kuppel um die Tageszeit abzuschätzen und überschlug gleichzeitig die Strecke die Owatu fliegend zurücklegen musste.
    " Wenn ich bis morgen Mittag kein Lebenszeichen von dir habe. Binde ich die Zwei am Sattel fest und fliege zurück zum Treffpunkt." fügte sie zur Sicherheit an seine Ausführung an. Der Wind rauschte durch die Wipfel der Bäume und zwischen die typischen Geräusche des Waldes mischte sich das Geräusch der durchziehenden Lederriemen von Owatus Rüstung. Ohne Umschweife begann sich der Tua' Tanai an seiner Rüstung zu schaffen zu machen, obwohl Rhynn schon öfter die Verwandlungen ihrer Kadetten gesehn hatte, verursachteten solche Situationen immernoch ein flaues Gefühl in ihrem Magen, auch wenn man es ihr nicht ansah, vermied sie es indess häufig sich in solch einer Sotuation ebenso unverfänglixh zu verhalten wie die Männer es untereinander Taten.Rhynn sah hinüber zu Selphet, der noch immer den Satyr fixierte und spaß daran zu haben schien gelegentlich zu knurren und damit dem Gehörnten deutlichen Schrecken einzujagen. Helfen musste sie ihrem Flügelmann beim ablegen nicht, all ihre Rüstungen waren so durchdacht, das man notfalls auch mit einem Arm die Schnallen öffnen konnte. Geschäftig schritt sie zu ihrem Greifen und löste ihren Medizinbeutel aus der Öse und kramte darin herum um Owatu die Privatsphäre zu gönnen, die wohl nur in ihren Augen nötig zu sein schien.
    " Ich kümmer mich nachher um seine Hand." Erklärte sie unnötigerweise und verteilte einige Bandagen auf einem altem Baumstumpf.

  • Der Tua’Tanai nickte, als Rhynn ihm sagte, dass sie nach ihm suchen würde, wenn er nicht zurück kam und schälte sich aus seiner Rüstung. Mittlerweile hatte er sich an das dicke Leder gewöhnt, doch ohne fühlte er sich gleich viel wohler. Nicht so eingeengt und einfach beweglicher. Trotzdem trug er die Rüstung nicht nur, weil er es Vorgeschrieben bekam, der Schutzwirkung war er sich nur allzu bewusst. Nachdem er die Lederteile zu einem Stapel an einem Baum gelehnt hatte, öffnete er die Nesteln des wattierten Wams, dieses Teil hasste er, weil es so warm war. Gleich umgab ihn eine angenehme Kühle und als er sich auch der Lederhose entledigt hatte Schritt er von dem Kleiderstapel weg.
    „Pass auf dich auf!“ meint er, war sich aber sicher, dass sich Rhynn nicht zu ihm umdrehen würde. Das machte sie nie. Dieses Mal widmete sie sich ausgiebig ihrem Medizinbeutel, obwohl sie genau wissen musste, wo was darin zu finden war. Aber sie hatte schon recht, dass sie sich doch besser irgendwann um den Verletzen kümmern sollte. Sein Blick wanderte noch einmal kurz zu den beiden Männern, die gerade einen sehr elenden Eindruck machten. Demütig starrten sie zu Boden, doch ihre Ohren mussten jedes Geräusch aufsaugen, so angespannt, wie sie dabei waren.
    Entschloßen Schritt er ein paar Meter von dem Lager weg und griff nach den Ästen eines Baumes. Er brauchte ein wenig Höhe, um sich in die Luft zu erheben. Zur Not ging es auch vom Boden aus, aber warum Kräfte verbrauchen, die man später sicherlich noch gut gebrauchen konnte? Behände erklomm er den Baum und fühlte angenehm die kühle Rinde unter seinen Füßen. Dann ließ er sich in sein Achak fallen, ließ los von seinem Menschlichen Körper. Wenige Augenblicke später trugen ihn schwarze Schwingen.
    Ein paar kräftige Flügelschläge brachten in durch das Geäst, hoch und immer höher. Er liebte es zwischen den Zweigen hindurch zu schlüpfen, eine schnelle Kehre, ein Anziehen des linken Flügels und weiter hoch, bis ihn das Grün des Waldes frei gab und nur noch der weite Himmel über ihm war.



    „Wenn ihr Odblatt braucht, das haben wir im Zelt.“ versuchte der Ältere es zaghaft, hatte er doch gesehen, wie die Greifenreiterin Bandagen bereitleget. Vorsichtig schaute er zu der Frau auf und ein wenig Hoffnung spiegelte sich in seinen Zügen, dann wandte er den Blick schnell wieder seinem Bruder zu, der sich gar nicht traute aufzusehen, sondern starr vor sich die Kiesel auf dem Boden fixierte.

  • " Sei vorsichtig, uns passiert schon nichts." antwortete sie und nur kurz huschten ihre Augen in seine Richtung, blieb aber an den rauen Stämmen einer Kiefer hängen. Eigentlich verschrie Rhynn solche Dinge nur ungern, aber meinte sie doch Owatu bereits sogut zu kennen, dass vielleicht eine Spur Sorge herauszuhören war. Die Vorschriften und die Vernunft besagten, stets das geringere Risiko einzugehen und auch wenn es ihnen allen nicht behagte sich zu trennen, half es nichts.
    Ein raues Schaben und ein leises Rieseln deutete der Cath'Shyrr, dass der Tuatanai bereits den Baum erklomm um sich als Vogel nicht mühsam vom Boden aus in die Lüfte erheben zu müssen. Ein letztes lauteres Knacksen der Borke und der kleine Mauersegler verschwand ungesehen durch die Wipfel.
    Der Vorschlag des zuvor so schweigsamen Satyrn ließ sie den Kopf drehen. Fast Zeitgleich mit dem Vorschlag hob sie ein kleines Fläschen mit Odblatttinktur aus dem Verstärkten Lederbeutel.
    " Ich habe meine Vorschriften, außerdem setze ich lieber auf meinen eigenen Odblattvorrat." kurz schüttelte sie die Phiole mit der grünen Flüssigkeit und griff nach dem Leinentuch, einer Alkoholflasche und einer weiteren Phiole mit einer braunen trüben Medizin um sie im Arm hinüber zu dem verletzten zu tragen.
    Tameqa gurrte leise, als Rhynn näher kam, ließ aber den Gefangenen nicht aus den Augen.
    "Trinkt das und Legt Euch auf den Bauch." forderte die Greifenreiterin und hielt dem Mann der kaum älter als sie sein konnte die Odblattphiole vor den Mund. Zuerst blickte er unsicher zu seinem Bruder, ließ sich dann aber darauf ein das Schmerzmittel zu trinken. Die leere Phiole landete neben den restlichen Utensilien und mit einer Hand an der Schulter des Fremden, damit er nicht nach vorne ins Laub kippte, drückte sie ihn auf den Boden Das gebräunte Gesicht verzog sich vor Schmerzen , als er die Hand für nur eine Sekunde ballte.
    " Ich werde sie nicht nähen. So kann die Flüssigkeit besser abfließen." erklärte sie begann dafür den Alkohol auf seine Hand zu schütten und sie danach mit der anderen Flüssigkeit zu behandeln. Schließlich lag der Mann mit einer sauber verbundenen Hand und weiterhin gefesselt vor ihr.
    " Ich danke Euch, Reiterin. Ich kenne Wachen, die hätten ihn vermutlich verbluten oder nachträglich an seiner Entzündung erliegen lassen." bedankte sich der Ältere nun da der jüngere zwar behandelt, aber sehr bleich wirkte. Rhynn zuckte nur kurz mit den Achseln. Das war kein Akt der Freundlichkeit gewesen, denn auch das sagten die Vorschriften. Es war nicht Ehrenwert seinen Gefangenen verbluten zu lassen oder sie die Überlegenheit spüren zu lassen, auch wenn sie große Lust gehabt hätte ihn ein wenig mit noch mehr brennenden Tinkturen zu traktieren.
    " Gib bescheid wenn ich Euch wieder aufhelfen soll."



    " Ihr Geist ist so verschlossen, sie ist verwirrt und hat Angst!" rief Paranoel Karrun zu und strich sich über die Schweissnasse Stirn " Ich weiss nicht wie lange es dauern wird, bis ich sie soweit habe das sie mir zuhört." Der Elf sah die einzige Möglichkeit, die verwirrte Hatyl zum zuhören zu bewegen darin, sie Körperlich zu erschöpfen. Erneut Schrie die Greifin und drehte schlagartig ab. Stundenlang, flogen sie nun schon dem Weibchen hinterher nun hieß es die Taktik zu ändern und sie zu jagen, statt ihr die Führung zu überlassen.
    Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, die Karrun einen scharfen Schnitt über die Wange und seinem schwarzen Greifen einige Federn Kostete.

  • " Sei vorsichtig, uns passiert schon nichts." antwortete sie und nur kurz huschten ihre Augen in seine Richtung, blieb aber an den rauen Stämmen einer Kiefer hängen. Eigentlich verschrie Rhynn solche Dinge nur ungern, aber meinte sie doch Owatu bereits sogut zu kennen, dass vielleicht eine Spur Sorge herauszuhören war. Die Vorschriften und die Vernunft besagten, stets das geringere Risiko einzugehen und auch wenn es ihnen allen nicht behagte sich zu trennen, half es nichts.
    Ein raues Schaben und ein leises Rieseln deutete der Cath'Shyrr, dass der Tuatanai bereits den Baum erklomm um sich als Vogel nicht mühsam vom Boden aus in die Lüfte erheben zu müssen. Ein letztes lauteres Knacksen der Borke und der kleine Mauersegler verschwand ungesehen durch die Wipfel.
    Der Vorschlag des zuvor so schweigsamen Satyrn ließ sie den Kopf drehen. Fast Zeitgleich mit dem Vorschlag hob sie ein kleines Fläschen mit Odblatttinktur aus dem Verstärkten Lederbeutel.
    " Ich habe meine Vorschriften, außerdem setze ich lieber auf meinen eigenen Odblattvorrat." kurz schüttelte sie die Phiole mit der grünen Flüssigkeit und griff nach dem Leinentuch, einer Alkoholflasche und einer weiteren Phiole mit einer braunen trüben Medizin um sie im Arm hinüber zu dem verletzten zu tragen.
    Tameqa gurrte leise, als Rhynn näher kam, ließ aber den Gefangenen nicht aus den Augen.
    "Trinkt das und Legt Euch auf den Bauch." forderte die Greifenreiterin und hielt dem Mann der kaum älter als sie sein konnte die Odblattphiole vor den Mund. Zuerst blickte er unsicher zu seinem Bruder, ließ sich dann aber darauf ein das Schmerzmittel zu trinken. Die leere Phiole landete neben den restlichen Utensilien und mit einer Hand an der Schulter des Fremden, damit er nicht nach vorne ins Laub kippte, drückte sie ihn auf den Boden Das gebräunte Gesicht verzog sich vor Schmerzen , als er die Hand für nur eine Sekunde ballte.
    " Ich werde sie nicht nähen. So kann die Flüssigkeit besser abfließen." erklärte sie begann dafür den Alkohol auf seine Hand zu schütten und sie danach mit der anderen Flüssigkeit zu behandeln. Schließlich lag der Mann mit einer sauber verbundenen Hand und weiterhin gefesselt vor ihr.
    " Ich danke Euch, Reiterin. Ich kenne Wachen, die hätten ihn vermutlich verbluten oder nachträglich an seiner Entzündung erliegen lassen." bedankte sich der Ältere nun da der jüngere zwar behandelt, aber sehr bleich wirkte. Rhynn zuckte nur kurz mit den Achseln. Das war kein Akt der Freundlichkeit gewesen, denn auch das sagten die Vorschriften. Es war nicht Ehrenwert seinen Gefangenen verbluten zu lassen oder sie die Überlegenheit spüren zu lassen, auch wenn sie große Lust gehabt hätte ihn ein wenig mit noch mehr brennenden Tinkturen zu traktieren.
    " Gib bescheid wenn ich Euch wieder aufhelfen soll."




    " Ihr Geist ist so verschlossen, sie ist verwirrt und hat Angst!" rief Paranoel Karrun zu und strich sich über die Schweissnasse Stirn " Ich weiss nicht wie lange es dauern wird, bis ich sie soweit habe das sie mir zuhört." Der Elf sah die einzige Möglichkeit, die verwirrte Hatyl zum zuhören zu bewegen darin, sie Körperlich zu erschöpfen. Erneut Schrie die Greifin und drehte schlagartig ab. Stundenlang, flogen sie nun schon dem Weibchen hinterher nun hieß es die Taktik zu ändern und sie zu jagen, statt ihr die Führung zu überlassen.
    Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, die Karrun einen scharfen Schnitt über die Wange und seinem schwarzen Greifen einige Federn Kostete.




    Tameqa hatte die Beine unter ihren Körper begraben und lag nun scheinbar entspannt vor den beiden Satyren.
    Das Owatu jetzt alleine losgezogen war, bereitete ihr etwas Unbehagen. Er war so zerbrechlich, wenn er sich in einen Mauersegler verwandelte. Schnell ja, aber jeder Raubvogel stellte eine ernstzunehmende Gefahr für ihn da. Ein wenig wünschte sie sich, dass er sie oder Selphet geschickt hätte, dann müsste sie sich jetzt keine sorgen um ihren Freund machen.
    Interessiert hatte sie Rhynn dabei beobachtete, wie sie den Jüngeren behandelt hatte - eine komische Art mit seiner Beute umzugehen, aber die beiden Zweibeiner aßen ja auch nur selten dass was sie jagten. Irgendwie schien es mehr ums Jagen, als ums essen zu gehen. Sie beobachtete jede Bewegung der beiden Beuten genau. Der Jüngere war allerdings gerade noch nicht einmal in der Lage auf Rhynns Aufforderung richtig zu antworten, sondern er nickte nur, wobei sich sein Horn noch ein wenig mehr in die weiche Erde grub.
    Die Haltung in der er lag, sah selbst für einen Zweibeiner unbequem aus. So schnell würde dieser keine Gefahr mehr darstellen. Aber sie war trotzdem auf der Hut und schämte sich ein wenig dafür, dass sie diesen Gehörnten unterschätz hatte. Nicht rechtzeitig bemerkt hatte, dass er eine Waffe zog. Eine hinterhältige kleine Waffe! Sowas konnten sich auch nur diese Schwächlinge ausdenken.
    Dem Älteren stand allerdings, obwohl sein Bruder ja jetzt versorgt war, immer noch die Angst ins Gesicht geschrieben, er roch sogar danach. Aber diese Angst schien nicht ihr zu gelten. Sein Blick löste sich hin und wieder verstohlen vom Waldboden und wanderte zwischen den Bäumen umher.
    Was machte diesem Mann mehr Angst, als zwei ausgewachsenen Greifen?
    *Wonach sucht er?* fragte sie Rhynn und ihren Bruder, dem das vielleicht auch schon aufgefallen war.



    Der kleine Mauersegler hatte sich hoch in den Himmel geschraubt und ließ sich nun vom Wind gen Süden tragen. Ein Meer aus Grün erstreckte sich unter ihm und in weiter ferne konnte man die Stadt erkennen, die sich in dieses Grün kuschelte und fast wie eine Frucht an einem Baum wirkte. Corandir war kein Fremdkörper in diesem Bild, sondern fügte sich harmonisch in die Umgebung ein.
    In westlicher Richtung meinte er dunkle Schemen erkennen zu können, die groß genug waren um Greifen zu sein. Allerdings waren es drei Schemen und die Flugbahn war nicht sonderlich geordnet, was Karrun nicht unbedingt ähnlich sah, es sei denn er und sein Partner hatten irgendwelche Probleme. Erst bei dieser Überlegung fiel ihm wieder ein, dass der Schwadronsführer ja mit Paranoel aufgebrochen war um Hatyl zu besänftigen. Wenn sie das immer noch nicht geschafft hatten, dann passte das Flugbild.
    Owatu beschleunigte seinen Flügelschlag. Allerdings war er sich nicht sicher, was wichtiger war. Karrun zu Rhynn zu bringen, oder Hartyl zu beruhigen. Und wenn der Elf das immer noch nicht geschafft hatte, dann war dies wohl ein schwieriges Unterfangen. Nur konnte er dabei irgendwie helfen?
    Als er näher kam stellte sich mehr und mehr heraus, dass seine Vermutungen richtig waren. Hartyl tobte und änderte immer wieder abrupt die Richtung, so dass die beiden anderen Greifen ihre Schwierigkeiten hatten ihr zu folgen.
    Das würde nicht ganz einfach werden, sich zwischen den großen Tieren zu bewegen, doch entschloßen setze Owatu seinen Weg fort, bis er in Sichtweite der drei gelangt war.
    *Taima, Marak, ich bin es, Owatu* versuchte er sich dem schwarzen Greifen erkennen zu geben und flog eine dichte schleife um das Paar herum.

  • Rhynn wand sich von dem Verletzten ab und legte etwas Feuerholz nach. Ihre Katzenhaften Augen folgten den kleinen aufstobenden Funken, doch ihre Ohren lauschten aufmerksam in den Wald hinein. Die Situation behagte der jungen Frau so garnicht. Inzwischen hatte sie sich so an Owatus Anwesenheit gewöhnt, dass sie beinahe eine seltsame leere fühlte, sobald sich ihre Wege auch nur für eine kurze Zeit trennten. Auch wenn sie es nie zugegeben hatte, gab ihr der ruhige Tuatanai ein Gefühl von Sicherheit. Eine Sicherheit, die eben nur ein zweites Paar Augen, Ohren und das vollständige Vertrauen mit sich brachte. Um sich selbst abzulenken und um ihnen später Zeit zu sparen, begann sie damit die Körbe und Ledernen Taschen zu durchsuchen. Eigentlich hätte es sie wundern müssen, dass sie nicht einmal einen Einwand oder einen Erklärugsversuch von den Beiden zu hören bekam. Sorgfältig reihte sie ihre Fundstücke auf, alles was irgendwie verdächtig aussah, odervon dem sie die verbotene Wirkung kannte. Neben den weniger bedenklichen Rauschmitteln fand sie einige Phiolen, beschriftet in einer ihr unbekannten Schrift sorgfältig in Stoff gebunden und gut vor Bruch gesichert. Einen Lederbeutel, der offensichtlich etwas Lebendiges enthielt aber wütend fauchte und wie Rhynn vermutete eine Schlange enthielt, eine Tatsache die Rhynn davon abhielt ihn zu öffnen. Auch fragte die Greifenreiterin nicht nach den Dingen die sie gefunden hatte, Karrun wäre in diesem Fall derjenige der Befragungen durchführen sollte.
    Tameqas Gedanken lenkten sie schließlich von ihren Schlussfolgerungen ab und überrascht wandte sie den Kopf zu dem Grauen Greifenweibchen.
    *Was? Wer sucht was ?* fragte Rhynn iritiert und Selphet brummte leise und antwortete schließlich.
    * Er stinkt schlimmer als ein in die Enge getriebener Ziegenbock.*
    Der stolze Greif hob kurz witternd den Kopf und die Cath'Shyrr ließ den Blick durch das Lager schweifen. Die Kräuterhändler mussten nun schon längere Zeit hier lagern, eine Leine spannte sich zwischen den Bäumen, dort wo die zwei ihre Wäsche trocknen ließen, der Boden war ausgetreten und ihre Körbe großzügig verteilt.
    * Wobei mir einfällt..... es wird langsam Zeit für Abendessen.* hörte sie Selphets Worte und
    fühlte seinen Missmut, doch ruhte ihr Blick auf der nun beinahe angespannten Greifin.
    * Meinst du... da ist was im Busch?* fragte sie und Selphet hob erneut den Kopf und seine Ohren zuckten hin und her.
    * Bleibt wachsam.*
    Mit einer geschmeidigen Bewegung stand die Katze auf, den Bogen fest in der Hand und doch locker an der Seite. Beinahe übertrieben gemächlich schritt sie auf den Älteren Satyrn zu und doch waren all ihre Nerven zum zerreissen gespannt. Ein erneuter kurzer Blick auf den Spitzbärtigen genügte und sie wusste sofort, was Tameqa meinte. Schweissperlen standen ihrem Gefangenen auf der Stirn und seine Augen huschten hin und her, als erwartete er, dass jeden Moment etwas passieren musste. Wovor hatte er solche Angst? Vor dem was passierte wenn die Verstärkung eintraf? Der Jüngere schien sich der Situation zu ergeben und lag erschöpft im Dreck. Rhynn ging vor dem Mann in die Hocke und tat so als würde sie seine Taschen durchsuchen, während sie leise flüsterte:
    "Sagt mir, Herr Tannengrund. Was beunruhigt Euch? Ich wage es zu bezweifeln, dass es an den Greifen oder mir lie-" Rhynn stoppte, denn plötzlich geschahen viele Dinge gleichzeitig.
    Ein Ast knackste im Unterholz, Selphet Schrie und preschte in die Büsche dorthin woher das Geräusch kam, Rhynn wirbelte herum und zog einen Pfeil aus dem Köcher umd ein brennend scharfer Schmerz an der Seite ließ sie für einen Moment zusammensacken.
    Irgendwer hatte aus einer anderen Richtung geschossen und das Geschoss ihre ungeschützte Seite gestriffen. Etwas, dass die Katzenfrau nicht sah aber sehr wohl hörte, war das Schmerzvolle aufstöhnen des Satyrn hinter sich, als er von eben diesem Pfeil getroffen wurde. Sofort schoss die Katze Blindlings in den Busch in dem sie den Schützen vermutete und ein Aufschrei hallte durch den Wald als der Pfeil sein Ziel traf.



    Der schwarze Greif stoppte abrupt und hielt sich mit seinen starken Schwingen in der Luft ehe er wieder die Verfolgung aufnahm.
    *Owatu?*
    "Owatu?" kam es von dem Schwadronsführergespann beinahe gleichzeitig.
    " Ist etwas passiert?Wo ist Kylan?" fragte der Mensch und Besorgnis war nur zu deutlich herauszuhören. Doch er konnte sich kaum auf den Neuankömmling konzentrieren, denn plötzlich stürzte Paranoel vom Himmel. War er von seinem Greifen gefallen oder war er gesprungen? Marak stürzte dem fallenden Elfen hinterher durch die Luft, bis er erkannte das der schlanke Braunhaarige direkt auf Hatyls Rücken landete. Ein wütendes Kreischen entrang sich ihrer Kehle und sofort fiel sie in einen Steilen Sturzflug um den ungebetenen Gast abzuschütteln. Karrun hielt sich Kopfschüttelnd aber grinsend in der Luft, über diese Initiative des sonst so ruhigen Elfens und streckte die Hand nach dem Mauersegler aus.
    " Was ist passiert?"

  • Tameqa schrie auf, wie sie den Pfeil Rhynn streifen sah. Mit einem Satz war sie wieder auf den Beinen, die Schwingen hochreißend. Ihr Kopf wirbelte herum zu der Richtung, aus der der Schuss kam. Doch noch ehe der Satyr keuchend in sich zusammen sackte, hatte die Katze schon schon einen Pfeil auf seine tödliche Reise geschickt.
    *Gehts dir gut?* fragte sie besorgt, während sie mit zwei Sätzen durch das Unterholz hin zu dem Aufschrei brach. Äste splitterten unter ihrem Gewicht und drangen durch ihr dichtes Fell. Aber das war ihr egal, dafür konnte sie den Mann bekommen, der Rhynn angegriffen hatte. In blinder Wut stürzte sie sich auf den Mann, der nun schnell seine Hände von dem Pfeil lösen musste um die graue Gefahr von sich abzuwenden. Rhynns Schuss hatte ihn sauber im Oberschenkel getroffen und zu Boden geworfen. Blut rann ihm über die dunkle Hose. In der Haltung, in der er angegriffen hatte war seine Krötenhaut, die normalerweise Oberkörper und Oberschenkel schützen sollten verrutscht, so dass der Pfeil tief in sein Fleich eingedrungen war. Die Armbrust, lag neben ihm, der Wurfarm hatte sich etwas verzogen, als er seine Waffe fallen gelassen hatte.
    Noch ehe er das Messer wirklich erreichen konnte, welches an seinem Gürtel hing, hatte die Greifin ihn gänzlich zu Boden gedrückt und verlagerte nun langsam ihr ganzes Gewicht auf den Brustkorb des Angreifers. Ihre Klauen zeichneten deutliche Abdrücke in das dicke Leder und der Mann keuchte und wandte sich unter ihrem Griff. Der Gestank nach Todesangst wurde stärker. Und Tameqa ließ ein wenig von dem Druck nach, den sie auf ihre beute gab. Nochmal laufen lassen und dann hinterher, war ihr erster Impuls. Das war doch nicht spannend genug und viel zu einfach. Ein Risiko, dass ihr die Beute wirklich entkommen konnte gab es ja nicht wirklich. Aber eigentlich war die Beute ja für Rhynn, die vielleicht auch noch etwas hinter ihr herjagen wollte.
    *Ich hab ihn, soll..* ein scharfer Schmerz bohrte sich in ihr Flanke und ihre Klauen packten die beute Fester, so dass sie sich nicht mehr rühren konnte, während sie einen Satz zur Seite machte und taumelte. Die Welt kippte. Drehte sich, verschwamm und Knochen knackten in ihrer Klaue. Den letzen Aufschrei ihrer Beute nahm sie nur noch aus weiter ferne wahr.




    Auch Owatu stürzte dem fallenden Elfen entgegen, auch wenn er in seiner jetzigen Gestalt nichts tun konnte. Es war ein Reflex, den er nicht ablegen konnte. Kurz vor Haytl beschrieb sein Flug eine scharfe Wendung und mit Erleichterung stellte er fest, dass der Elf es geschafft hatte auf dem Rücken der Greifin zu landen. Haytl war allerdings ganz und gar nicht begeistert davon.
    *Wir haben zwei Satyre festgesetzt, die etwas mit der Valesir zu tun haben könnten und uns angegriffen haben.* berichtete Owatu kurz, als er wieder zu Karrun zurück flog. Doch noch bevor er auf dessen Hand landen konnte schrie Paranoel auf und fiel nun wirklich. Die Greifin hatte eine Schraube gemacht und ohne Sattel war es fast unmöglich sich bei einem solchen Flugmanöver auf dem Rücken zu halten. Ein heller Schatten stürzte seinem Reiter hinterher und auch Marak legte die Flügel an um dem Fallenden hinterher zu kommen. Karrens dargebotene Hand verschwand und Owatu spreizte wieder die Flügel. Ein Luftstrom des hinabsausenden Marak erfasste den kleinen Mauersegler und ließ ihn herumwirbeln. Für einen Moment wusste der Tua’Tanai nicht mehr wo eigentlich oben und unten ist, bis er aus den Luftverwirbelungen des Greifen wieder heraus war und sich sein Flug wieder stabilisierte.
    Er brauchte einige Augenblicke um sich wieder zu orientiren. Haytl hatte die Ablenkung, die sie geschaffen hatte genutzt um Abstand zwischen sich und die beiden Greifenreiter zu bringen und Naraniwen hatte es zum Glück geschafft ihren Reiter mit den Klauen zu packen zu bekommen. Etwas unwürdig hing der Elf nun in ihrem festen Griff.

  • Der Schrei der Greifin hallte in ihrem Kopf nach und fahrig wanderte eine Hand über ihre schmerzende Seite.
    Hellrotes Blut bedeckte ihre Handfläche, der Pfeil hatte ihr dickes Hemd und einige Lederbänder durchtrennt an der Stelle wo ihre Rüstungsteile zusammenliefen. Tameqa stürzte in den Busch und ein aufschrei der gestellten Beute, gab ihr die Sicherheit um sich nach weiteren Angreifern umzusehen. Nicht weit entfernt hörte sie Selphet knurren und ein markerschütterndes Schreien, dass sich ihre Nackenhaare aufstellten.
    Leise hörte sie Tameqas Worte in ihrem Kopf, doch dann ein Greifenschrei und plötzlich verebbten ihre Gedanken und se konnte dieses vertraute Kribbeln der Verbindung nichtmehr spüren. Erschrocken wand sie sich in die Richtung und Panik durchfloss die Katzenfrau.
    "Tameqa?!" rief sie und rannte auf die Stelle zu, als plötzlich etwas hart gegen sie stieß. Viel zu schnell kippte die Welt und die Greifenreiterin wurde zu Boden gerissen, schwer drückte sie ein Gewicht in die Moosige Walderde. Keuchend hustete sie den Staub aus der sich in ihrer Lunge festsetzen zu schien.
    Reflexartig fuhr sie die Krallen aus und suchte kratzend nach einer Schwachstelle an dem mit Leder gerüsteten Körper, während Starke Hände versuchten sie zu Boden zu drücken und ihre Hände einzufangen.
    " Ich hab sie ! Arghh" stöhnte der Mann nach seinem ersten triumphalen Ausruf auf. Blut rann ihm über die Wange und drei Tiefe Schnitte zierten nun sein Gesicht.
    Rhynn bekam kaum noch Luft, dennoch hatte sie seine kurze Ablenkung genutzt und energisch mit der rechten Hand nach der ungeschützten Stelle ausgeschlagen. Der rote Lebenssaft tropfte ihr auf die Rüstung und rann warm über ihre Schulter und durchtränkte dabei ihr Hemd. Doch statt von ihr Abzulassen drückte sie ihr Angreifer noch fester auf den Boden. Ein metallischer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus und es war schwer einen klaren Gedanken zu fassen, als der Mann ihr die Finger um den Hals legte.
    Panik flutete zu Selphet und es brauchte kaum Worte. Wütend schrie ihr brauner Greif auf und riss sich Flügelschlagend von seinem Gegner los, der versucht hatte ihn mit einer dicken Seilschlinge einzufangen und rücksichtslos schlug er den Mann mit seinen Klauen gegen einen Baum und laut knacksten Knochen.
    Der Boden bebte und plötzlich verschwand der Druck auf ihrer Lunge und der Angreifer wurde regelrecht von ihr runtergerissen, als das Greifenmännchen seinen Schnabel in dessen Schulter versenkte um ihn von seiner Partnerin herunterzuzerren.
    Rhynn wusste sie hatte keine Zeit um zu verschnaufen, also rappelte sie sich hoch, schnappte keuchend nach Luft.
    *Nicht töten!* rief sie im Geiste als Selphet begann seine Beute zu schütteln. Noch im Laufen griff sie wie automatisch nach einem dicken Stock und holte weit aus und versetzte dem Unbekannten einen Schlag gegen den Kopf der ihn bewusstlos zusammensacken ließ.
    Fast zeitgleich stürmten die zwei auf die Stelle zu wo sie Tameqa vermuteten. Die stolze Greifin war zusammengesackt und neben ihr Lag im todeskampf keuchend ein Elf. Prustend spuckte er Blut und Rhynn sprang auf den Mann zu und hielt ihm seinen eigenen Dolch an die Kehle.
    " Was hast du mit ihr gemacht?!?" rief sie zornesfunkelnd und Selphet stürmte zurück um auf der Suche nach weiteren Angreifern durchs Unterholz zu preschen.


    Langsam begann die helle Greifin ihren Reiter hin und her pendeln zu lassen, doch es dauerte eine Zeitlang bis Paranoel den Schwung aufgebracht hatte der nötigwar um sich wieder auf den Sattel ziehen zu können. Karrun hatte die Verfolgung aufgenommen und flog in waaghalsigen Manövern der wildgewordenen Hatyl immer wieder in die Quere um sie auszubremsen.
    " Vielleicht sollten wir sie lassen?!" rief der Schwadronsführer dem Elfen zu, der nun wieder im Sattel saß und sich für einen weiteren Sprung bereit machte.
    " Naraniwen ist durchgebrochen als sie abgelenkt war... ich versuchs nochmal!"

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