[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Irgendwie wollte er Tameqa nicht von den Jungen losreißen müssen. Aber früher oder später war es wohl eh soweit. Zögerlich schritt er auf die Graue zu. Doch die Greifin hob sogleich den Kopf, als sie den Tua’Tanai näher kommen sah und ließ sich nicht weiter ablenken von dem kleinen Gekräuselten, dass nach ihren Halsfedern schnappte.

    Als erstes verstaute der Greifenreiter die Lanze an der Sattelhalterung, dann legte er den Helm auf die Sitzfläche und strich nun mit der freien Hand über Tameqas Federn zwischen den Augen.

    *Fühlst du dich wirklich bereit dazu?* fragte sie besorgt.

    *Ja, sonst finden die anderen diesen Ort ja nicht.*

    *Also nicht.* stellte die Graue fest, sie kannte ihn einfach zu gut.

    *Ich komm nicht in meine Armschienen rein.* meinte er erklärend.

    *Rhynn hilft dir sicherlich, oder Paranoel* antwortete Tameqa direkt.

    *Nein das ist es nicht* sandte Owatu zurück und brachte den rest doch besser einfach mit Gefühlen da.

    Mitfühlend senkte das Greifenweibchen den Kopf und stubste den Mann mit ihrem Schnabel an *Ich kann dir die Riemen durchbeißen, dann kannst du sie nicht tragen*

    Wie gerne er nur dieses Angebot annehmen würde. Doch dann gab es neue Riemen.

    Sie binden dich nicht, sie schützen dich doch. Versuchte er sich selbst zu beschwören und versuchte erneut das Leder über die Hände zu streifen, bis Selphet plötzlich einen Satz nach vorne machte und der Magier, der hinter Rhynn Platz genommen hatte kurz aufschrie. Den Mann mitzunehmen war vielleicht keine so gute Idee. Vor allem das Rhynn ihn mitnehmen musste, das würde ihre Beweglichkeit enorm einschränken und ein wenig glaubte er auch, das Selphet es nicht gut fand, dass er diesen Menschen auch noch tragen sollte. Wegen einer aufgerissenen Feder machte das Männchen jedenfals sonst nicht so ein Aufsehen. Ja er konnte da manchmal etwas überempfindlich sein, aber eher so, dass Rhynn, Tameqa und Owatu das bemerkten, aber nicht der ganze Platz mitbekam. Dafür hatte er in seiner Wehleidigkeit dann doch zu viel Stolz.

    Kurz überlegte der Tua’Tanai, ob er sich an Selphet wenden sollte, aber so recht kamen ihm nicht die richtigen Worte in den Sinn, denn was konnte er schon an Karruns Entscheidung ändern?

    „Der ist sonst nicht so.“ versuchte Karrun seinen Vetter gerade ein wenig zu beruhigen. „Das kann mal vorkommen, aber in der Luft ist er einer der besten Flieger, die ich kenne.“ Wollte er nun offenbar mehr an Selphet appellieren, als an den Magier.

    Dann wandte er sich wieder an Rhynn: „Geht das denn für euch beide so?“

    Sein Gesicht war ernst und er erwartete offenbar eine ehrliche Antwort. Es war nun, auch wenn Karrun sich das ausgedacht hatte, in Rhynns Verantwortung, denn wenn es nicht ging, dann hatten sie in der Luft ein wirkliches Problem, bei dem man ihnen nur schwer helfen konnte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass sie zu zweit auf Selphet unterwegs war, aber das andere waren Übungen gewesen. Hier kamen gleich ein paar Dinge zusammen, die sie in den Übungen nicht vollständig simulieren konnten. Erstens war die Strecke unbekannt – ihnen allen – keiner wusste, wie lange sie fliegen würden, zweitens war der Mitflieger ein wirklich unerfahrener Reiter – selbst die Greifenreiterneulinge, die oftmals so herangeführt wurden ans fliegen, waren meist nicht so ängstlich wie Kerio und drittens, war sich Karrun absolut nicht sicher ober er der Frau nicht zu viel zumutete. Er hatte ihre Angst in der Vision gespürt und auch gesehen, dass ihr das heute Morgen noch lange angehaftet war.

  • " Alles in Ordnung..." beschwor sie mehr sich selbst als dem Greifen und fuhr mit der freien Hand durch seine Halsfedern und löste langsam die Hand die sich an Kerios Ärmel festgekrallt hatte.Der Braune schien nach dem ersten Aufbäumen nun wie erstarrt und wusste offensichtlich nicht mit diesem Gefühl umzugehen. Irgendwie schien das atmen schwer und obwohl das feste Leder, sie vor direkter Berührung schützte, fühlte sie den Druck seiner Arme um ihre Mitte. Zeig keine Schwäche... Verbissen presste sie die Lippen aufeinander und richtete sich wieder auf. Karrun war näher gekommen und würde zweifellos in ihren Augen lesen können wie sehr sie das mitnahm und nur desswegen raste ihr Puls noch mehr.

    *Hörst du.. du bist der beste Flieger...* begann sie Karruns Worten nachdruck zu verleien und sich selbst abzulenken. Sie musste ihre Gefühle abschirmen, Selphet zuliebe bis sie sich wieder selbst unter kontrolle hatte. Die Greifenreiterin versteckte ihre Angst hinter einer Mauer und starrte konzentriert nach vorne erst als Karrun ihr eine direkte Frage stellte, sah sie zu ihrem Anführer. Nun gesammelter, hatte ihr Gesicht einen emotionslosen Ausdruck angenommen und die Katzenfrau nickte.

    "Er hält sich doch ganz gut." meinte sie und ließ Selphet einige Schritte vorwärts gehen. Stockend ging der Greif vorwärts und nur langsam lockerten sich seine Muskeln. Doch auch der Greif schien keine Lust zu haben irgendetwas zu sagen.. oder sein Verhalten oder ihre Gefühle zu kommentieren. " Ich pass schon auf, dass er nicht runterfällt."

    Karrun blieb einen Moment unsicher zurück und fuhr ruckartig zusammen, als er sich selbst an seine Aufgabe erinnerte.

    " So... Leute! Aufsitzen! Ich will nicht dass uns die Dunkelheit überrascht. Paranoel, Theel und ich gehen als erster runter sobald wir dort sind. Nim, Hzrontis und Jankirs eine Gruppe. Ihr deckt uns am Boden den Rücken." Er dirigierte die einzelnen Greifenauseinander und bildete mit Fingerzeig Gruppen. die eilig wuselnd aufsaßen und damit schwang auch er sich auf Marak und führte das dunkle Männchen schnell an der Katze vorbei und auf den Mauersegler zu. " Nara`tee, Kylan, Kerio und Owatu... bilden die Sicherheit in der Luft, ihr geht als letztes runter." Er wartete bis die meisten Abgelenkt genug waren und Naraniwen stubste ein letztes Mal den Welpen zu seinem Frischling.

    " Du kannst danach zurückfliegen, oder uns unterstützen. Aber nur wenn du dich bereit dafür fühlst. Jeder versteht das wenns nicht geht." meinte er leiser zu dem schwarzhaarigen und hätte ihm wohl am liebsten auf die Schulter geklopft. Eigentlich wünschte sich der Mensch, Rhynn wäre so vernünftig und hätte freiwillig verzichtet, oder von Seran ausgesondert worden. Aber dann wäre es deutlich schwieriger gewesen Kerio dazuzubringen, sie bei dieser Sache zu unterstützen und zweitens hatte die Greifenreiterin in den letzten Tagen sehr deutlich gemacht, dass sie hierbei unbedingt dabei sein wollte. Da konnte er nur dafür sorgen, dass sie so wenig risiko wie möglich einging.

    " Weitere Instruktionen auf dem Flug!" rief er seinen Männern zu und Marak breitete schon die Flügel aus, wartete aber noch auf irgendein Zeichen von Owatu.

  • Owatu nickte, aber die Worte, die der Schwadronsführer sprach legten sich schwer auf ihn. So als würde er nicht mehr ganz dazu gehören. Aber wiedersprechen wollte er auch nicht. ZU sagen, dass er das auf jedenfall schaffte, wäre eine Lüge gewesen, auch wenn er sich das wünschte so wusste er doch, welches Grauen von dem Ort ausgegangen war und das er die Armschiene nun wieder ausgezogen hatte zeigte ihm selbst auf, dass er gar nicht so genau wusste, was er tat. Es ging nicht, er musste sich schon zusammenreißen nicht die Schnallen des Torsos wieder zu lockern. Etwas verstohlen packte er die Rüstungsteile in die Satteltasche und zog sich dann auch in den Sattel. Karrun hatte mittlerweile die Spitze der Fomration eingenommen und Marak herob sich mit kräftigen Flügelschlag gen Osten in den Himmel.

    Nach dem Schwdronsführer kam Theel und Paranoel und dahinter die anderen, bis das Nara’tee die Nachhut bildete.

    Im Sattel zu sitzen fühlte sich gleich wieder sehr viel besser an und als Naraniwen und Tameqa auch abhoben versuchten die Junggreifen hüpfend den Greifen zu folgen, schafften es sogar ein bisschen höher zu flattern, doch zum wirklichen fliegen waren sie noch zu jung.

    Fiebsend blieben die Welpen zurück und Leander gesellte sich zu den beiden Frischlingen von Schwadron 3.

    Dann wurde alles ziemlich schnell kleiner, die Kaserne verschwand aus dem Sichtfeld und die Stadtmauer kam näher, bis sie Corandir nach wenigen Minuten verlassen hatten und richtung Berge flogen.

    Kerio hielt sich etwas sehr verkrampft und Owatu war sich nicht sicher, ob der Magier nicht sogar die Augen geschlossen hatte. Anscheinend konnte der Mensch das fliegen nicht so genießen, wie es die Übrigen taten.

    *Weiter nach Norden* sandte Owatu an Marak und der Schwarze beschrieb eine Kurve um den Kurs zu koriegieren.

    *Können wir noch höher steigen?* Owatu war klar, dass die Greifen nicht so hoch steigen konnten, wie er als Segler, aber es würde ihm helfen um sich besser zu Orientieren.

    Hoch ragte das Bergmassiv am Horizont auf und Diesig verschwammen die Gipfel im Himmel.

    Unter ihnen erstreckte sich ein Meer aus Grüntönen und schwappte sanft über die Hügel.

    Der Steilhang zu seiner linken Seite kam ihm bekannt vor, die rötlich schimmernde Abrisskante stach doch sehr hervor, so dass sein Unterbewusstsein sich diese Stelle gemerkt hatte. Kurz sandte er Marak die Stelle, als Bestätigung, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Doch dann wurde er sich unsicher. Sie waren mehrfach über diese Stelle geflogen.

    *Ich muss runter* Doch er wartete ab, ob Karrun dazu irgendwas sagen würde, bevor er Tameqa das Zeichen gab zu sinken und näher an die Steilkante zu fliegen.

    *Karrun sagt, du sollst vorfliegen* gab die Graue da weiter und damit ließ Owatu sie über den linken Flügel rollen und auf die Klippe zuschießen.

  • Rhynn war erleichtert, als Karrun den Abflugbefehl gab. Endlich gab es etwas um sich selbst abzulenken, denn Theel nickte ihr begrüßend zu und stellte sich zu seiner Gruppe. Theel war kein Fremder und dennoch war es ein seltsames Gefühl. Wenn Owatu sie nur führen würde wäre die Hyäne für diese Zeit ihr Flügelmann. Sie vertraute Nara`tee und kannte auch seine Vorgehensweisen und dennoch war es nicht das gleiche wie mit Owatu. Ein wenig kam sie sich vor, als hätte Karrun einen Aufpasser bestimmt, der auf sie Aufpassen sollte, dass sie nichts anstellen konnte. Was wäre sonst der Grund, dass er sie als letzter dazustoßen lassen wollte und seinen Flügelmann ihnen zuteilte?. Nur kurz huschte ihr Blick Sorgenvoll zu Owatu der Tatsächlich die Armschienen einsteckte, dass er umkehrte wurde irgendwie immer wahrscheinlicher. Zugleich erleichtert und voller Angst, nickte sie und gemeinsam hoben sie ab.

    Der kühle Wind der ihr durchs Gesicht strich und seinen Weg durch den Stoff fand, beruhigte ihren Geist etwas, wie es fast immer der Fall war, sobald sie mit Selphet flog.

    Das Rauschen der Lufströme übertönte den Atem des Mannes hinter ihr und auch das trug dazu bei, dass sie wieder etwas lockerer im Sattel sitzen konnte und langsam ihre Verbindung zu Selphet zurückersehnte. Sorge schlug ihr entgegen und langsam ausatmend, versuchte sie ihm Zuversicht zu schicken.

    *Es geht schon wieder...* erklärte sie und strich über die Feldern.

    *Sicher?* fragte das Männchen und legte sich etwas mehr in die Kurve, als sie den Kurs korrigierten.

    Es war besser, für einen Moment zumindest.

    *Ich muss mich nur dran gewöhnen. Das liegt ja nicht an ihm... Bei Karrun wärs genauso gewesen.*mutmaßte die Greifenreiterin und hob ein wenig stolzer das Kinn. Ja es würde besser werden.. Es musste einfach. Denn plötzlich stubste sie Marak im Geiste an und übermittelte Karruns Anweisungen.

    * In der Luft, ist es deine Aufgabe auf Kerio aufzupassen... Am Boden, sollte seine Erinnerung noch soweit reichen, dass er weiss wie er sich bei nem Einsatz zu verhalten hat. Keine Alleingänge. Wartet auf Anweisungen und haltet die Umgebung im Auge. Jede seltsame Bewegung und jedes ungewöhnliche Verhalten von Kameraden wird sofort gemeldet.*

    *Verstanden. Wir bleiben in der Luft, bis wir weitere Anweisungen erhalten und behalten die Umgebung im Auge.* gabs sie ihre Bestätigung auch wenn es ihr nicht passte, dass sie nicht mit den anderen gleich runtergehen durfte. Mit Fallen kannte sie sich wenigstens aus, so kam sie sich wiedereinmal völlig unfähig vor, dass man sie vor dem da unten bewahren musste. Auf einmal legte Tameqa einen Zahn zu um sich an die Spitze zu setzen und der Braune schlug einmal schneller mit den Flügeln um zu seiner Schwester aufzuschließen.

    Ein leises "Oh. Oh." drang ihr direkt ins Ohr und Rhynn drehte leicht den Kopf, Kerio war irgendwie enorm bleich geworden und die kleine Flamme kicherte leise. " Ich glaub ihm ist schlecht..." gab sie zum besten und setzte sich auf die Beinklammer von Rhynns rechtem Fuß.

    " Ihr solltet die Augen aufmachen Magister, dann gehts leichter." riet die Frau dem Passagier und lehnte sich leicht zur Seite, dass Kerio ungehinderter nach vorne sehen konnte, was gleichzeitig einen Positiven nebeneffekt hatte. Er war ihr nichtmehr ganz so nah.

    "Tief einatmen und nach vorne schauen... wenn Ihr brechen müsst, bitte nicht auf den Sattel und sagt vorher Bescheid, dann kann er die Flügel einziehen." Blind band sie den Wasserschlauch von ihrem Sattel und hielt ihn nach hinten.

    " Wasser?"

  • Irgendwie war es seltsam jetzt auf Tameqas Rücken seinen Weg, den er genommen hatte, nachzufliegen. Als ob er durch einen Brei schwimmen müsste, weil die Greifin natürlich viel langsamer reagierte, als, wenn er seine eigenen Flüge benutzte. Auch waren ihr nicht ganz so schnelle Wendungen möglich. Doch er brauchte einen anderen Blickwinkel um zu wissen, wo er mit dem Schwarm langeflogen war. Für die anderen musste das ziemlich Kopflos und verwirrt aussehen, vor allem, weil sie sich nun nur wenig von der Steilklippe entfernt hatten, doch dann kamen ihm endlich die drei Mammutbäume in den Blick, die sich hinter einer weiteren Bergkuppe aus dem Wald herausstachen, dort wo sich zwei tiefe Furchen von Bächen in das Grün zeichneten. Jetzt hatte diese wilde herum Fliegerei für die anderen endlich ein Ende und der Kurs ging weitaus gerader weiter.

    Nun warf Owatu auch wieder einen Blick zurück und Blickte in die angespannten Gesichter seiner Kameraden. Ein jeder schien ein wenig mit sich selbst beschäftigt und der Ungewissheit, was sie an diesem Ort erwarten würden. Dabei die drohende Gefahr, die bei diesem Einsatz mitflog immer präsent.

    Kerio gab gerade Rhynn den Wasserschlauch zurück und verschüttete dabei einen Teil, als sich Selphet in die nächste Kruve legte und dem Magier der Trinkschlauch aus den Fingern rutschte, weil er sich an Rhynn festklammern wollte. Baumelt hing der Schlauch nun an der Sattelhalterung und schlug dem Braunen gegen den Bauch. Ein irritierter und zugleich leicht genervter, bis wütender Blick des Männchens ging nach hinten.

    Doch um iregdendwie über diesen Magier nachzudenken, blieb keine Zeit mehr. Zwischen all dem Grün zeichneten sich plötzlich und unheilvoll, die hellen abgestorbenen Stämme des Ortes ab, an den er die Schwadron führen sollte. Es war bisher nur ein hellerer Fleck, der wenn man nicht genau danach suchte, total unterging. Noch, aber in 3 bis 4 Minuten würde sich das ändern.

    Kurz sandte der Tua‘Tanei den besagten Ort an Marak und ließ sich dann wieder zurückfallen. Nun war es nicht mehr notwendig, dass er ganz vorne flog. Es war mehr Instinkt, der ihn zurückfallen ließ, als militärische Ordnung. Es zog ihn einfach nichts wirklich zu diesem Ort. Ja e musste ja befürchten, dass die Hexe genau dort sein würde. Es war die Hoffnung für Salik und Owatus größte Angst. Was, wenn dieses Amulett nicht gegen ihre Macht half? Was, wenn er wieder völlig Willenlos ihr gehorcht? Die Kameraden angriff?

    Es war gut dass sie in der Luft beliben sollten, vielleicht hatte sie da keine Macht über ihn, oder wenn doch, konnte sie nicht viel mit ihm anfangen, weil er dafür von Tameqas Rücken…

    TAMEQA! Er hatte vergessen, ihr das Amulett umzuhängen. Eiseskälte legte sich um seine Eingeweide. In der ganzen Aufregung und dem schnellen Aufbruch hatte er die Rune für Tameqa völlig vergessen. Er war nur mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er seine Plficht sich um die Graue zu kümmern völlig vernachlässigt hatte. Schuldgefühle, Scham und die Empfindung völlig unfähig zu sein überschwemmten ihn

    *Ich hab Tameqas Rune vergessen* Sandte er in Panik und mit einem Teil dieser Gefühle an Selphet. Was sollten sie denn jetzt tun? Hatte Rhynn vielleicht die Rune noch?

    Konnte er ihr seine geben? Nein, die war nun persönlich auf ihn gebunden, wenn er die Katze richtig verstanden hatte.

    Wie konnte er nur so etwas wichtiges vergessen?

  • Zum Glück war dies nur Wasser, dachte sich Rhynn erleichtert und schüttelte den Arm aus. Fast eisig kühlte der durchtränkte Ärmel nun ihre Haut, doch bevor sie recht nach dem Schlauch greifen konnte, umklammerte sie der Magier erneut und der Wasserschlauch fiel. Erschrocken zuckte Selphet unter ihr zusammen und Rhynn versuchte es mit einem entschuldigenden Blick.

    Wenn die Lage nicht so ernst wäre, würde sie das Behältnis hängen lassen.. Aber auch das Murren des Braunen, ließ sie nicht lange überlegen. * Ich hol ihn.*

    " Ihr müsst Euch kurz am Sattel festhalten, Magister." erklärte sie Kerio und deutete auf zwei feste Laschen rechts und links von ihrem Sitz.

    Unsicher und nur widerwillig griff der Magier um und die Katze nahm ihren Linken Fuß aus der Lasche um sich rechtsseitig an die Flanke des Braunen hinabhängen zu lassen. Sie konnte das so nicht lassen, wenn Selphet an dem Lederband hängen blieb und stolperte oder sich verhäderte war eine Verletzung vorprogrammiert. Plötzlich griff eine Hand nach ihrem Unterarm, als fürchtete Kerio Rhynn könnte abrutschen. Doch die Greifenreiterin hatte soetwas schon hunderte Male gemacht und dachte schon garnichtmehr großartig darüber nach. Der Feuermagier schien dem ganzen nicht so recht zu trauen.

    " Ihr sollt EUCH festhalten.. nicht mich. " schüttelte die Greifenreiterin den Kopf und entwand ihren Arm seinem Griff um seine Hand an das geflochtene Leder zu führen.

    "Aber..." Es war ein halbherziger Widerspruch doch schließlich schien er einzusehen, dass ein Greifenreiter auch wenn es eine Frau war, unter dem Kommando seines Vetters wohl sehr wohl in der Lage war, sich festzuhalten. Nun da sie uneingeschränkten Spielraum hatte erwischte sie schließlich das Band und zog ihren beinahe leeren Wasserschlauch wieder nach oben.

    *Hat Tameqa das Schutzding verloren??* fragte auf einmal Selphet erschrocken und zugleich iritiert. Wann hätte Owatu denn die Wurzel abnehmen können, hatte der Anführer nicht zuvor sogar bei ihm den Sitz des Lederbandes überprüft?

    *Vorhin hatte sie doch noch eines.* stellte er erschrocken fest und sandte dem Tua`Tanai ein Bild, wie Karrun die Lange Kette der Grauen um den Hals legte und zwischen die Federn schob um sie dann mit einem Knoten enger zu knüpfen, während die Graue sich einen kleinen Schnitt an der Vorderklaue putzte.

    Der Braune schloss neben seiner Schwester auf und sah den Mauersegler an.

    " Alles in Ordnung?" fragte Rhynn ihren Flügelmann weil sie die Sorge ihres Greifen fühlte und Owatu total bleich geworden war.

  • *Was* fragte Owatu föllig irritiert zurück. *Nein nicht verloren, ich habs vergessen* Stellte er noch einnmal klar, bis der Braune ihn mit den entsprechenden Bildern davon überzeugte, dass Karrun sich darum gekümmert hatte.

    Wenigstens einer der an alles dachte,, stellte er erleichtert fest. Der Schreck verschwand

    zwar wieder, doch das beschämende Gefühl, dass er Tameqa in Gefahr gebracht hatte, blieb.

    „Ja, ich hatte nur die Rune für Tameqa völlig vergessen.“ Antwortete er seiner Flügelmann und der Wind riss ihm die Worte von den Lippen.

    „Karrun hat dran gedacht.“ Sackte er ein wenig in sich zusammen. Was konnte er eigentlich?

    Eine Hand löste sich vom Sattelknauf und wischte sich einmal druchs Gesicht. Besser war, wenn sich niemand auf ihn verlassen musste.

    Die kahlen Bäume kamen näher und Owatu fiel noch ein Stückchen weiter zurück, bis ihn Nara’tee mit einer Geste aufforderte wieder zu den anderen Aufzuschließen.

    *Wenn du magst, dann kannst du jetzt auch umkehren.* überbrachte Marak ihm Karruns Nachricht. Nun würden sie es wohl auch ohne ihn schaffen. Zuerst war auch genau dies Owatus Impuls. Umzukehren. Einfach wieder weg hier. Doch das bedeutete alleine zu sein, ausgeschlossen. Dann gehörte er nicht mehr zu Schwadron 3. So fühlte es sich jedenfalls an.

    Aber er wäre ihnen auch keine Last. Es war besser für alle, wenn er umkehrte. Wenn er schon vergaß für Tameqa vernünftig zu sorgen…

    .. ein leichtes kribbeln auf der Brust irritierte ihn zunächst. Unterbewusst wanderte eine Hand an die Stelle des Brustpanzers unter der die Rune verborgen war. Und auch Paranoel machte diese Geste.

    *Ja..* begann er Marak mitzuteilen, doch dann wurde die Stelle schlagartig wärmer und anstatt der Antwort, sandte Owatu dieses unangenehme Gefühl auf seiner Haut. Was war das? Mit den Fingern versuchte er in den Halsausschnitt zu greifen und zog schließlich den Anhänger hervor. Ein leichtes Glühen ging von dem Amulett aus und fast im selben Moment, wo Owatu verstand, was das zu bedeuten haben musste, sandte Marak an alle *SIE IST HIER!*

    Erschrocken wandte der Tua’Tanai sich um, als ob die Hexe direkt hinter ihm sitzen könnte.

    Doch dann kam von Naraniwen eine Korrektur *Nein, Sie versucht uns zu kontrollieren, ob sie hier ist, können wir nicht sagen. Aber wir sollten vorsichtig sein.*

  • Rhynn wandte den Kopf um zu dem Anführer zu sehen. Der Mann passte einfach auf seine Männer auf und sie musste sich selbst eingestehen, dass auch sie vergessen hatte, sich darum zu kümmern. " Entschuldige ich hätte mich auch darum kümmern müssen." rief sie zu ihm hinüber. Aber es war einfach soviel zusammengekommen und das ganze viel zu schnell. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie heute schon wieder auf einen Einsatz geschickt wurden. Als Owatu mit Tameqa zurückfielen, huschten ihre Augen hin und her und jetzt stach es ihr förmlich ins Auge, die Lichtung die sie bereits aus Owatus Erinnerung gesehen hatte. Selphet wurde wohl aus Jahrelanger Gewohnheit, bei seiner Schwester zu bleiben langsamer. Sollte sie ihm nochmal versichern, dass es in Ordnung war zurückzukehren? Aber ihm das Ganze erneut vorhalten fühlte sich auch so falsch an. Karrun würde wollen, dass sie bei Nara`tee bliebe.

    *Wir müssen zu Zurulele.*sandte sie ihrem Freund und der Gefiederte nickte getroffen. Er spürte die Unruhe seiner Schwester und auch dass es sie zurück zur Stadt zog. Ein letzter Blick zurück zu dem Mauersegler und mit zusammengekniffenen Augen beobachtete sie die Geste des Mannes. War es wirklich die Furcht die ihn zu dieser Geste trieb? Er zog das Amulett hervor und die Worte des schwarzen Greifen ließen sie ruckartig den Bogen vom Sattel lösen. Ihr Puls schoss in die Höhe und mit gespanntem Bogen und aufgelegtem Pfeil zielte sie hinunter auf die Lichtung. Wenn die Hexe versuchte Owatu und die anderen zu Kontrollieren, musste sie wissen wo sie waren? Oder war es einfach ein blinder Versuch ins blaue hinein?

    *Ist er noch er?*fragte Rhynn die Graue und wandte ihren Blick nicht von der Lichtung ab. Ein paar Vögel stoben aus einem Busch und zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Zuviele Vögel und mit einem alarmierenden Zwitschern.

    *Erst schießen dann fragen?* sandte die Katzenfrau an Marak und gleichzeitig die Bilder der Feuermagier die sie bei ihrer Letzten Begegnung besser gleich abgeschossen hätte.

    *Wir brauchen Informationen.Tote kann man nicht fragen.* kam die prompte Antwort des Anführers. Das war also ein Nein... und das obwohl er wusste wie es endete.

    "Haltet euch gut fest. Wenn ich ausweichen und schießen muss, kann ich Euch nicht festhalten." riet Rhynn Kerio und schloss weiter zur Hyäne auf.

    *Wir gehen runter.* sandte der Anführer an alle und kreiste langsam niedriger über die Lichtung. Jetzt war es an der Zeit für Owatu sich zu entscheiden... Entweder er kam mit..oder eben nicht. Die Katze wagte es nicht die Lichtung aus den Augen zu lassen, aber um Tameqa Besorgnis und eine Nachricht zu schicken reichte es.

    *Passt auf Euch auf.* langsam sackte Selphet mit Zurulele ab, viel langsamer als Karrun und die anderen es getan hatten.

    Leise zurrte ein Pfeil durch die Luft als Theel auf ein vermeintlich harmlosen Fleck Wiese schoss und schnalzend löste eine Falle mit Spitzen Stöcken aus der quer über die Lichtung auf den Altar zuschoss. In einer Ecke der Lichtung knackste ein Ast und Rhynn zielte nun auf diesen Fleck. Bewegte sich da ein Schatten?

    *Bewegung auf Neun Uhr?*sandte sie an Nara`tee und es klang ihre Unsicherheit mit in dieser Frage.

  • Alle um ihn herum versetzen sich in Alarmbereitschaft, doch Owatu zuckte nur zusammen und als die Vögel aufgeschreckt aus den Bäumen emporstoben kauerte er sich dicht an Tameqa.

    *Ich glaube schon* antwortete die Grau auf Rhynns Frage hin. Sie war sich aber nicht ganz sicher, denn so kannte sie ihren Reiter nicht. Normalerweise zog er wie die anderen gleich seine Waffe und war zu allem bereit. Jetzt aber flutete der Greifin Furcht entgegen. Während Owatu fast wie gelähmt auf ihrem Rücken saß, hämmerte sein Herz wie wild, aber so recht entscheiden, ob er nun bei den anderen bleiben wollte, oder zurück, konnte der Mann sich auch nicht. Vor ihm lag dieser schreckliche Ort, lag Gefahr und Bedrohung. Hinter ihm aber auch iregndwie.

    Die anderen gingen runter und auch Nara’tee und Rhynn folgten etwas langsamer nach. Tamea hingegen schraubte sich ein wenig höher.

    *Gehen wir auch runter?* fragte sie besorgt, tat aber gerade das Gegenteil, weil sie absolut nicht wusste, ob sie das tun sollte.

    Owatu schickte ihr zur Antwort seine Unsicherheit, was kein bisschen hilfreich war. Sollte er nicht die Lanze zeihen?

    Was sollte er denn damit? Er konnte hier oben eh nichts ausrichten.

    Theels Pfeil traf in irgendwas und mehrere zischende Laute und das Bersten von Holz lenken seine Aufmerksamkeit nun doch vollends auf die Lichtung. Er war wieder viel zu viel mit sich selber beschäftigt. Wenn er hier weiter rumdruckste, dann brachte er wohlmöglich alle nur in Gefahr. Entweder er kämpfte mit, oder er ging.

    Ein Pfeil surrte durch die Luft und verfehlte Selphet nur knapp. Erschrocken suchte Owatu die Richtung aus der das Geschoß gekommen war und brüllte zeitgleich: „PASS AUF PFEILE, 2 UHR!“

    Von da musste der Schütze doch geschossen haben, denn ansonsten wäre er nicht durch das Blätterdach gekommen. Und auch Tameqa hatte wohl die Gefahr gesehen und die anderen gewarnt, denn nur einen Bruchteil später ließ Paranoel einen Pfeil von der Sehne auf die Lichtung zu schnellen und sie alle bekamen kurz von Naraniwen den Treffer gezeigt. Ein Mann in dunkler Kleidung kippte den gefiederten Schafft in der Brust steckend zur Seite.

    Jetzt hatte doch irgendwie Owatus Instinkt, der so lange auf Kampf getrimmt worden war, übernommen. Tameqa zur Seite abkippen lassend schloss er sich den anderen wieder an.

    Ein Augenpaar mehr war definitv das, was er hier oben leisten konnte.

    Angestrengt spähte er zwischen die Bäume.

  • Rhynn hatte Nara`tee neben sich und gleichzeitig drückte immer im Hinterkopf, dass sie so nicht sicher war. Einfach nicht sicher ohne Owatu und Tameqa. Zurulele war schien viel träger als Tameqa und sie bewegte sich anders. Rhynn konnte so garnicht vorhersehen, wie und wann sie sich in welche Richtung drehte.

    *Dein Bereich. Das musst du ihm sagen, ob da Bewegung ist oder nicht." kam es von der strengen Greifin, zur Antwort und es klang fast ein wenig genervt. Und auch das hätte es bei Owatu nicht gegeben. Ihre Bereiche überlappten sich immer, wenn sie mit ihrem Flügelmann wachten und im Fall des Falles, hätten sie die Seiten getauscht um im anderen Bereich danach zusehen, bei Nara`tee hatte jeder seinen Bereich und war dafür verantwortlich. Aber sie war sich nicht sicher und von hier oben aus erst recht nicht. Wie sollte sie da treffen?

    " Wir müssen weiter runter." kam es von Rhynn lauter und Nara`tee wandte nur kurz den Kopf. Genügend zeit um den herannahenden Pfeil nicht zu sehen. " Nicht ohne Bef-" Die rote Greifin schwang zur Seite und schrie entrüstet während der Braune nur erschrocken zusammenzucken konnte und in enorme Steillage ging. Der Druck um ihre Mitte festigte sich als Selphet abdrehte. Und Rhynn von dem Seltsamen Richtungswechsel kurz den sicheren Sitz verlor, wäre da nicht Kerio gewesen, der sie umklammerte und an ihrem Platz hielt.

    *Was tust du denn?* sandte die Katzenfrau an ihren Freund bis sie die vertrauten Bewegungen im Augenwinkel sah.

    *Dahin fliegen wo ich hingehöre. Das geht so nicht." meinte das Männchen genervt und flog flankierend neben seiner Schwester.

    Rhynn deutete eine kreisende Bewegung über ihrem Kopf an und sah hinauf zu Nara`tee, es war ein Vorschlag. Ein Zeichen, dass sie wohl alleine zurecht kamen und dass er lieber den Bereich als ganzes im Blick behalten sollte, während sie sich um die Lichtung selbst kümmerten. Die Hyäne nickte nach einer kurzen Absprache mit Karrun und stieg höher. Wie wahrscheinlich war es, dass von weiter weg noch mehr Verstärkung kam?

    Das war besser... wesentlich besser. Ein erleichtertes angespanntes Lächeln zog ihren Mundwinkel nach oben, als es plötzlich enorm Warm neben ihrer Wange wurde. Triv zog an ihrem Ohr und störte ungemein, dass die Cath`Shyrr versuchte ihren Kopf wegzuziehen und gleichzeitig unten nach Gegnern zu suchen..

    " Da ist eine magische Falle! Wir müssen weiter runter! Hey Reiss dich zusammen!! " schimpfte die kleine Lohe und klopfte ihrem Magier gegen die Stirn.

    "Was wo?!" wollte Rhynn wissen und das kleine Feuerelementar stürzte selbst hinab in die Tiefe, offensichtlich dauerte ihr das zu lange.

    "Das ist ein Befeeeeehl!!" rief die kleine im hinabsausen und Rhynn sah verwirrt hinab. Konnte sie Befehle erteilen? Das war irgendwie nie besprochen worden?

    *NICHT LANDEN! Magische FALLE!* schickte sie laut aus und erkundigte sich dann etwas kleinlaut nach hinten. " Kann sie uns befehle geben??"

    " Wenns um was magisches geht, habe ich durchaus die Stellung von Karrun." versuchte der Magier zu lächeln, es sah aber sehr gequält aus.

    *WO BLEIBT IHR DANN SO LANGE?!* kam ein entrüster mentaler Ruf von unten und Rhynn stürzte gewohnheitsbedingt Kopfüber in die Tiefe.

  • Nun hatte Nara’tee und Owatu quasi die Plätze getauscht und kurz huschte der blick des Mauerseglers zu Rhynn, von deren Schulter sich eine kleine Flamme löste und nach unten sauste. Zuerst verstand der Greifenreiter überhaupt nicht was hier los war und weshalb dieses Feuerwesen plötzlich so einen Aufruhr startete, bis Tameqa die Warnung weiter gab und ziemlich gleich darauf Selphet hinterher stürzte.

    Sollten sie nicht oben bleiben? Jetzt waren sie doch fast genauso nah, wie Hzrontis und Nim.

    Plötzlich stoben Federn vor ihnen auf, als ein Pfeil die Flügelspitze von Kaela zerfetzte. Erschrocken zog Hzrontis Weibchen die Flügel zusammen und sackte ein paar Meter weiter Richtung Lichtung, nur um dann wild flügelschlagend iregnwie aus Reichweite des Schützen zu kommen. Nim war aber zum Glück auch gleich zur Stelle und sandte einen Pfeil gen Boden. Ob er traf, konnte Owatu allerdings nicht ausmachen.

    Hinter Rhynn versuchte der Magier die Hände von der Katze zu lösen, griff aber gleich wieder zu.

    „Ich kann so nicht zaubern.“ Schimpfte er hoffentlich hauptsächlich über sich selbst ärgernd, als über Rhynn. Denn was sollte sie schon anderes machen? Die Katze hatte wahrlich besseres zu tun, als darauf Acht zu geben, dass der Magister es bequem zum Zaubern hatte.

    Und auch Owatu hatte besseres zu tun, als auf den Robenträger zu achten. Aus dem Schatten einer Fichte schälte sich eine Gestalt, nur für einen Augenblick, doch die Armbrust an seiner Schulter war deutlich zu sehen.

    „Schütze 11 Uhr!“ rief er zu seiner Flügelmann und sandte es gleichzeitig an alle anderen.

    Marak drehte gleich ab, der dunkle Greif wäre sicherlich ein gutes Ziel gewesen, so dicht wie er über der Lichtung gewesen war. Doch nun war er wieder ein Stück über die Bäume geflogen und somit sehr viel schwieriger zu treffen.

    Wieder leuchtete das Amulett um Owatus Hals auf und für einen Moment fühlte sich der Mauersegler, als ob irgendwas an ihm zerren würde.

    Auch von Paranoels Rune ging ein Funkeln aus und nun war es der Elf, der den Anhänger erschrocken hervorzerrte. Eine Geste, die für zu viel Ablenkung sorgte. Unheilvoll sirrte ein Bolzen heran und traf. Oder? Etwas langes fiel trudelnd richtung Boden und der blonde Elf griff sich erschrocken an die Schulter, wo die Rüstung das Schlimmste verhindert hatte.

    Owatus Herz hämmerte bei dem Anblick gegen die einengende Torsorüstung und völlig fassungslos starte er auf seinen Kameraden.

    Bis sich Naraniwen auch wieder über den Bäumen in eine sicherere Position gebracht hatte.

  • Noch im Sturzflug bemerkte Rhynn ihren Fehler, denn Kerios Griff zog sich beharrlich fester und so ließ sie Selphet viel langsamer als üblich abbremsen, kaum waren sie neben Hzrontis angelangt, kreischte das Weibchen auf. Ob der Pfeil noch in ihrer Flügelspitze steckte, oder wirklich nur die Schwungfedern zu Schaden gekommen waren, konnte Rhynn nicht sehen. Aber eines war sicher, es beeinträchtigte die Greifin des Satyrn enorm. Jankris ließ sich mit Faranka fallen und die helle Greifin hatte bereits die Klauen ausgestreckt um im Notfall beide aufzufangen. Doch dazu kam es glücklicherweise nicht, denn die Geflügelte fing sich selbst wieder ab. War das nur Zufall, oder flogen die Pfeile immer in ihre Richtung?

    "Noch tiefer?!" rief die Greifenreiterin nach hinten als dieser keine Anstalten machte zu zaubern, doch die Höhe schien nicht direkt das Problem des Magiers zu sein. Er traute sich nicht loszulassen, was irgendwie kein Wunder war, dann Selphet hatte begonnen mit Tameqa vergleichsweise unvorhersehbare Wendemanöver zu fliegen um den Angreifern keine Chance zu lassen. Für jemanden dem die Abläufe in Fleisch und Blut übergegangen waren, war das kein Problem, aber jemand der schon beim geradeaus fliegen schlecht wurde?

    "Ich kann Euch aber nicht absetzen!" wurde die Katze lauter und legte die Ohren an.

    Owatus Warnung kam noch bevor sie sich genauere Gedanken machen konnte, wie sie dem Magier helfen konnte und schnell schwang sie den Bogen über Selphets Nacken auf besagte stelle zu und ziehlte wohl einen Moment zu lange, denn der Bolzen flog bereits durch die Luft.

    *Paranoel ist getroffen!!* kam es erschrocken von dem Braunen und Rhynn ließ den Pfeil von der Sehne schnellen nur um sofort den Nächsten anzulegen und erst der Zweite den sie mehr mit Intuition und Wut abgefeuert hatte, traf den Schützen schließlich in den oberen Oberschenkel.

    *Oh.. nein ist er doch nicht!!* kam es triumphierend trällernd Selphet und Rhynn atmete erleichtert aus. Rhynn funktionierte nurnoch. Das Adrenalin rauschte ihr durch die Adern und ihre Kämpfernatur übernahm alles, übertönte sogar den Luchs in ihr.

    "Der braucht noch einen!" Rief sie Nim zu der vorbeirauschte und den Pfeil bereits angelegt hatte. Sie musste sich jetzt um diese magische Falle kümmern, sonst konnte wohl niemand irgendwas da unten auf der Lichtung machen, oder bei den Göttern, was wäre wenn einer der ihren abstürzte??

    "Wieviel Zeit braucht ihr?! Geht es wenn ich Euch halte?" fragte die Greifenreiterin und schlüpfte mit dem Kopf und einem Arm in den Bogen.

    *Ich hab keine Hände frei!*
    *RHYNN BRAUCHT DECKUNG!* rief Selphet laut aus und Nim flankierte die Katze von der anderen Seite. Wohin er schoss konnte sie gerade garnicht sagen.

    Halb im Sattel umdrehend, suchte die Cath`shyrr nach einem Griff an dem Gürtel des Mannes hinter ihr. Jetzt war absolut keine Zeit für Scham oder Berührungsänste. Kräftiger als man ihr zugetraut hätte, zog sie den Mann näher zu sich und die linke fand auch ihren Platz. mit den Ellenbogen rechts und links unter seinen Armen, konnte sie ihn halbwegs stabil halten und erst jetzt begann der Magier hinter ihr wörter zu murmeln und die Hände vor ihrem Gesicht zu bewegen. Einen Vorteil hatte es ja doch wenn man so klein war.

  • Sogleich ließ sich Tameqa unterhalb von Selphet sacken, so dass Rhynn nicht getroffen werden konnte und sie beide den Bereich besser im Blick hatten, wo die Katze nun damit beschäftigt war diesen Magier festzuhalten. Konnte der sich nicht selbst festhalten? Doch dann legte sich plötzlich ein Schatten über die Lichtung, der von keiner Wolke herrühren konnte, denn der Himmel war strahlend Blau. Fast wie ein eigenständiges Wesen waberte der Schatten in Schlieren an den toten Bäumen entlang und über den Altar. Einziger Lichtpunkt, war Tiv, die kleine Falmme, die vor den Schatten hin und her sprang, bis sie sich plötzlich triumphierend emporschraubte „Haahhaaaa!“ rief sie laut und aufgebracht auf und irgendwie schien sie freudige zu fackeln. „Falle entschärft.“ Verkündete Kerio und Selphet gab seine Worte noch einmal an alle deutlich wieder.

    Wieder Glühte die Rune auf Owatus Brust auf und dieses Mal war das ziehen in seinem Kopf noch stärker. Unwillkürlich führte er die Hände an den Helm, als ob es damit besser werden würde.

    Geradeso aus den Augenwinkeln nahm er eine Gestallt am Boden war, die nun an einen der bleichen Bäume trat und auch Kerio hatte den Menschen gesehen.

    „HINDERT IHN AM ZAUBERN!“ brüllte der Feuermagier.

    Wie fragte sich Owatu. Ein knistern breitete sich um den Zauberer am Boden aus. Nim hatte schon auf den Magier angelegt. Und auch Paranoel. Nims position war allerdings nicht die beste und zitternd blieb sein Pfeil in dem hellen Stamm auf Kopfhöhe stecken. Paranoels Pfeil traff dafür und blieb auch zitternd in dem Stamm stecken. Ungläubig starrte Owatu für einen Moment auf den Pfeil, der war einfach durch den Magier durch gegangen, als wäre er Luft.

    Karrun und Theel waren weiter runter gegangen. Marak stellte die Flügel zum Landen an und der Elf sicherte mit dem Bogen dieses Manöver. Der Schwarze Greif war noch nicht ganz gelandet, da sprang Karrun auch schon aus dem Sattel und stürmte mit dem Kopesh auf den Magier zu, doch die Blitze die auf auf Jankris und Hzrontis niedersausten kamen aus einer ganz anderen Richtung. Der Satyr schrie auf, als die zuckende Schlange ihn berührte und ebenso Jankris. Fast Zeitgleich sackten die Greifen der beiden nach unten und taumelten für einen Moment in der Luft, bevor zuerst Kaela und dann Faranka sich wieder fingen und nun auch zwischen den toten Bäumen landeten.

    Erschrocken suchte Owatu die Stelle, von wo aus diese Bitze gekommen waren, denn es war nicht der Magier, der am Baum stand gewesen, durch den Karrun nun, ohne dass sich die Gestalt auch nur ansatzweise bemühte auszuweichen, einfach durchhackte und dabei leicht verschwamm.

    „Das ist ein Trugbild!“ rief Kerio und diesesmal war es Tameqa, die die Worte des Robenträgers an alle weitergab.

    Hieß dass, die Hexe war hier irgenwo und hatte nur eine Ablenkung geschaffen?

    Er musste tiefer gehen um besser durch das dichte Blattwerk spähen zu können.

  • Wie surreal das sofort wirkte, als die Dunkelheit nach der Lichtung griff und Rhynn versuchte unter Oberarm des Magiers hindurch einen Blick auf den Platz zu erhaschen. Ein wenig ungläubig wandte sie den Kopf, als Kerio meinte die Falle sei entschärft worden. Das wars? Recht unspektakulär, abgesehen von dem Schatten. Aber was Magie betraf, kannte sie sich so überhaupt nicht aus. Da galt es einfach auf sein Wort zu vertrauen. Rhynn löste langsam die rechte Hand vom Gürtel des Magiers und Kerio griff selbst langsam um, rückte aber nicht ab. Offensichtlich gab ihm die Nähe mehr halt, als zuvor und sofort begann sie wieder aus dem Bogen zu schlüpfen. Rhynn wollte gerade Tameqa Bescheid geben, dass sie wieder aufschließen konnte, als sie sah wie Owatu sich an den Helm griff. Was war mit ihm? Versuchte die Hexe ihn noch immer zu kontrollieren? Hatte das solche Auswirkungen? Die Katze legte einen Pfeil auf und auf Kerios Befehl hin drehte Selphet eine leichte Wende, damit Rhynn den Gegner besser ins Visier nehmen konnte, doch die zwei Pfeile die glatt durch die Gestalt hindurch gingen, ließen die Katze innehalten. Auch noch einen Dritten Pfeil vergeuden, war dumm. Es musste eine andere Lösung geben! Rhynn zuckte erschrocken zusammen, als es wild in der Nähe flackerte und die Luft sich schlagartig knisternd auflud. Der Blitz zwang sie zu einer raschen Wende. Die Kameraden trudelten langsam aufden Boden und Rhynn schüttelte in stillem entsetzen den Kopf. Sie konnten hier nicht in der Luft bleiben! Was wenn Jankris und Hzrontis verletzt waren?? Und im Kampf, brauchte es kaum Worte, es reichten Bilder der Greifen und kleine Gesten um zu zeigen, dass es auch Owatu weiter nach unten zog.

    *Wir gehen runter!* Sandte Rhynn laut aus. Die Männer brauchten Hilfe und auch Nara`tee stürzte vom Himmel hinab. Sie wollte hier nicht tatenlos zusehen!.Marak stürmte an Karrun vorbei und auf einen Schützen zu der im Buschwerk hinter dem Trugbild kauerte und auf den Anführer angelegt hatte. Selphet schrie wütend eine Warnung und legte die Flügel an. Schwungvoll landete der Braune auf dem Sicheren Fleck, auf dem Marak zuvor aufgesetzt hatte und die Greifenreiterin zielte schnell ins Dunkel des Waldes.

    "Bleibt sitzen, Magister.. das ist sicherer." erklärte die Katze und sprang von Selphets Rücken ohne die Spannung in den Armen zu verlieren. Ihr Herz setzte einen Schlag aus als sie sah, wie schief der Satyr im Sattel saß, wobei man das wohl kaum sitzen nennen konnte. Sie musste zu ihnen und die Katze setzte auch schon einen Fuß vor den anderen, als ihr eine trügliche Linie ins Auge fiel. Keine Zwei Meter neben dem Mauersegler.

    "Warte! Nicht bewegen." warnte sie Owatu, der neben ihr runter gegangen war und verfolgte mit der Pfeilspitze das Seil über den Boden und zu einem nahestehenden jungen Birkenbaum. Eine beinahe lächerliche simple Konstruktion...Aber bestimmt nicht weniger tötlich. zwischen den hellen Blättern wartete ein Pendel aus Nadelgespicktem Holz nur auf seinen Einsatz.

    Die Katze zielte sorgfältig und durchtrennte mit einem Schuss das Seil im oberen Bereich und das gift versetzte Präparat landete mit einem dumpfen Klonk auf dem Boden.

    Ein verräterrisches Schleifen zu ihrer Linken ließ sie herumwirbeln und ein breitschultriger Mann durchbrach das Dickicht neben der Katzenfrau und holte weit schwingend mit dem Schwert nach ihr aus.

  • Der Tua’Tanai brauchte gar nicht wirklich Tameqa sagen, dass sie Selphet folgen sollte, natürlich konnten sie die beiden getroffenen nicht so schutzlos landen lassen. Vielleicht war es ja nicht so schlimm, wie es im ersten Moment aussah, aber Hzrontis sah für den Moment ziemlich benommen aus und auch Jankris kämpfte offenbar gegen Schmerz und Ohnmacht an.

    Es gab keine Zeit zu überlegen und auch keine Zeit um Furcht zu haben. Sobald Tameqa gelandet war sprang auch Owatu aus dem Sattel, Seine Hände schlangen sich um die Schwertlanze und hielten sich daran fest. Adrenalin rauschte durch seine Adern und ließ seinen Puls in die Höhe schnellen. Von allen Seiten erwartete er, dass jederzeit irgendwer über ihn her fiel und viel zu hektisch blickte sich der Mauersegler um. Seine Augen suchten zwischen den Bäumen nach Gegnern und übersahen dabei völlig die dünne Schnur vor seinen Füßen.

    Erschrocken zuckte er zusammen, als Rhynns Warnung an sein Ohr drang. Fast hätte er unachtsam seinen Fuß direkt darauf gesetzt. Für einen Moment wisch jegliche Farbe aus dem sonst so gebräunten Gesicht und als Rhynn die Falle vor seinen Augen auslöste und ihm noch bewusster wurde, was ihn fast getroffen hätte, verkrampften sich seine Hände um den Schaft seiner Waffe.

    Daher bemerkte er auch viel zu spät, dass es doch einen Gegner im Dickicht gegeben hatte, der nun auf Rhynn zuhielt und viel zu Nah an seiner Flügelmann dran war.

    „RHYNN!“ schrie er zur Warnung, weil seine Füße wollten sich nicht bewegen. Er war von dem Schrecken fast wie versteinert, oder zumindest kamen ihm seine eigenen Bewegungen unglaublich langsam vor. Auf jedenfalls sehr viel langsamer, als Paranoels Bewegungen. Der Elf hatte schon einen neuen Pfeil auf die Sehne gelegt und das Geschoss riss die Gestalt von den Beinen, als der gefiederte Schafft in seine Schulter eindrang. Auch Karrun war um einiges schneller, als Owatu das gerade vermochte, denn Zeitgleich mit dem Eintreffen des Menschens über dem Gegner, war wieder dieses Drücken in seinem Kopf. Dieses Zerren. Und auch Jankris schien es ähnlich zu gehen. Der Drachenmann hatte sich von Faranka auf den Boden sinken lassen und griff nun seinerseits an seinen Schädel.

    „Geht’s dir gut?“ wandte Karrun sich kurz Rhynn zu und brauchte offenbar nur ein kurzes bestätigendes Nicken.

    „Schau nach Hzrontis.“ Fügte der Mensch an und kümmerte sich dann um ihren ersten Gefangenen.

    „Wie viele seid ihr?“ wollte er wissen und machte gleich klar, dass das keine nettigkeitsfrage war, indem er die Hand um den Pfeilschafft legte.

    Der Mann schrie bei dem neuerlichen Schmerz auf, hielt aber soweit den Mund.

    „REDE!“ meinte Karrun mit Nachdruck, doch mehr als einen erneuten Schrei bekam er aus dem Mann nicht heraus. Ein Bolzen surrte dicht an dem Schwadrohnsführer vorbei und nun war es Owatu, der als erstes den Schützen ausmachen konnte. Seine Ausbildung riet ihm gleich auf den Mann zuzustürmen, bevor er einen neuen Bolzen aufgelegt hatte. Er würde zum nachladen langgenug brauchen, dass er ihn erreichen konnte. Aber sein Bauch war immer noch viel zu erstarrt.

    Du kannst hier nicht rumstehen! Dann trifft er entweder dich, Karrun oder Rhynn. Beschwor er sich selbst.

    Owatus Atem ging schwer, als er zum Sprint auf den Mann ansetzte.

  • Rhynn tastete mit der Hand über ihre Schulter, doch so Kopflos und überstürzt wie sie abgestiegen waren und den ungewohnten Umständen sei dank, hing der Köcher nicht wie in ihrem Rücken, sondern noch immer an Selphets Sattel. Um das Kopesh zu ziehen blieb keine Zeit, die einzige Chance die sie sah, lag im Ausweichen. Sie sah das Schwert schon auf sich zuschwingen, da sprang sie ausweichend rückwerts und zuviel unkoordinierter Schwung, zwang sie sich abzurollen. Noch bevor sie die Bewegung nutzte um wieder aufzustehen, zog sie halb im knien die Waffe an ihrer Seite. Doch der Mann lag bereits stöhnend am Boden und der blonde Elf ging weiter auf seinen neuen Gegner zu, während Karrun auf sie zusprang.

    Eilig nickte sie und wedelte dem Anführer fast genervt sich nicht um sie zu kümmern, wo es hier doch gerade drunter und drüber ging.

    Die Katze das Herz rasend vor Schreck brauchte einen Moment ehe sie sich aufrappelte und winkte Selphet in die Richtung zwischen den Eichen, wo die beiden Verletzten halbwegs in Deckung saßen. Nur kurz lag ihr Blick auf dem Menschen der versuchte aus dem Kerl eine Information herauszubekommen, da sah sie wie knapp der Bolzen an Karrun vorbei schoss um hart in einen Baum einzuschlagen. Die Waffe erhoben drehte sie sich um suchte nach dem Gegner und eigentlich sollte sie zu Hronztis und Jankris. Doch noch ehe sie selbst den Schützen ausmachen konnte, rannte Owatu los. Was sollte sie jetzt tun?! Das normale Protokoll sagte, lass deinen Flügelmann im Gefecht niemals alleine... aber zwei ihrer Kameraden waren verletzt! Aber die hatten auch zwei Greifen neben sich. Ganz im Gegensatz zu Owatu, denn Tameqa und Selphet stürmten gleichermaßen in den Busch hinein aus dem der Schwertschwinger gekommen war und nach einem Kurzen aufschrei, schliffen die beiden Geschwister einen weiteren Gefangenen hervor....In ihrem Kopf ratterte es so viel, dass ihre Beine schneller reagierten als ihr Kopf. Die Greifenreiterin stürmte dem Tua``Tanai hinterher. Wenn sie den Gegner gemeinsam ausschalteten, konnten sie gleich zurück zu den anderen. Rhynn legte einen Zahn zu, auch wenn sie Owatu mit den deutlich längeren Beinen nicht einholen konnte, musste sie doch schnell bei ihm sein um ihm Rückendeckung geben zu können.

    Rechts von ihr schoss aufeinmal mit einer enormen Hitze ein Feuerball vorbei und da brauchte es nicht viel überredungskunst um noch schneller laufen zu können. Kerio lief mit ausgestreckter Hand über die Lichtung und zielte in den Wald hinein.

    "Komm raus! ich kann dich sehen!" rief der Magister und ein zweiter Feuerball flog unheilbringend über die Lichtung und setzte einige Büsche in Brand. Doch viel Zeit hatte Rhynn nicht um auf den Feuermagier zu achten, der offensichtlich den anderen Magier entdeckt hatte. Karrun hatte gesagt, er würde klarkommen und was konnte sie schon gegen einen Magier ausrichten?

    Der Armbrustschütze stemmte das Bein gegen die Waffe um den Hebel schneller zu spannen als er den Greifenreiter mit der Schwertlanze entdeckte. Gerade als Owatu ihn erreichen konnte, riss er die geladene Waffe herum, wenn auch viel zu hektisch und unkoordiniert.

  • Er war zu langsam gewesen. Scheiße. Plötzlich sah er die Armbrust direkt auf ihn gerichtet, der Bolzen zeigte auf seine Brust und würde aus der Entfernung mühelos die Torsorüstung durchschlagen. Für einen Sekundenbruchteil erstarrte Owatu, aber sein Herz schien doppelt und dreifach so schnell zu schlagen, wie sonst. Für einen Augenblick standen sich die beiden Männer gegenüber, keiner von beiden war sich sicher, wer denn nun gerade die Katze und wer die Maus war. Owatu blickte in ebenso angsterfüllte Augen, wie die seinen Ausstrahlen mussten. Da war keine Überlegenheit zu erkennen, sondern nur Furcht. Dass es dem anderen Mann genauso ging, wie ihm brachte dem Tua’Tanai irgendwie neuen Mut. Er war nicht ausgeliefert. Der Gegner war ihm nicht überlegen. Doch der Bolzen schon!

    Im nächsten Augenblick ließ sich der Greifenreiter zu Boden fallen, tauchte unter der Armbrust hindurch und versuchte dem Schützen die Beine mit seiner Waffe wegzuschlagen.

    Ein metallisches Schäppern kündete davon, dass eiserne Beinschienen die Stelle schützen, die er getroffen hatte. Aber die Wucht reicht um den Mann zum Taumeln zu bringen.

    Noch im Fallen löste der Schütze die Armbrust aus und der Bolzen schnellte wahllos in die Luft, bis ein paar Blätter auf die beiden Kämpfer hinunterrieselten.

    Owatu stütze sich auf den weichen Waldboden, er musste wieder hochkommen, bevor der Gegner es wieder auf die Beine schaffte. Doch der Schütze machte sich seinerseits gar nicht erst die Mühe aufzustehen, sondern angelte gleich mit einem kräftigen Schlag nach Owatus Beinen und entzog dem Tua’Tanai den Halt. Leicht zur Seite abrollend kam er wieder auf dem Boden auf, die eigene Waffe unter sich begrabend spürte er hart ein paar Wurzeln unter sich und wandte sich gerade rechtzeitig um schützend die Arme hochzureißen, als der Gegner sich von der Seite auf ihn fallen ließ.

    Die Wucht, mit der der Gegner auf ihn nieder fiel, presste ihm die Luft aus der Lunge und für einen Moment tanzten bunte Sterne vor seinen Augen.

    Keuchend versuchte er mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, denn Mann von sich zu stoßen, das Metall seiner Brustplatte brannte dabei auf seinen Händen, aber er musste ihn irgendwie wieder herunter zu bekommen.

  • Bildete sie sich ein, oder zögerte er viel zu lange? Sie war noch viel zu weit weg um eingreifen zu können und ohne Bogen konnte sie von hier aus nicht eingreifen. Doch vielleicht war das garnicht nötig? Owatus schwungvoller Angriff brachte den Gegner zu Fall, doch dass nun auch ihr Flügelmann am Boden lag, ließ keinen deutlich überlegen scheinen. Warum war sie nur so spät losgelaufen?? Wut über diese ganzen Mistkerle beflügelte ihre Schritte doch um ihn mit voller Wucht umzureissen, bevor er sich auf Owatu stürzen konnte, schaffte die Katzenfrau nichtmehr. Owatu lag unter dem schwereren Mann wehrte sich während der Fremde versuchte seine Arme zu packen. Rhynn stieß sich vom Boden ab und sprang trotzdem mit zu wenig Kraft auf den Rücken des Mannes. Eine Krallenbewehrte Hand fand den Weg in seinen fleischigen und ungeschützten Nacken während die das Kopesh an seinen Hals drückte. Dabei war es ihr egal, dass sich die scharfe Klinge bereits leicht in die Haut schnitt und sich ihre Krallen in seine Muskeln gebort hatten. Der Mann schrie auf und riss beide Arme nach oben lag aber noch immer auf Owatu.

    "RUNTER VON IHM!!" knurrte die Katze und auch mit den Beinen, klammerte sie sich unnachgiebig an ihrem Gegner fest. " Oder ich schneid dir die Kehle durch." Die letzten Worte presste sie vollkommen ernst durch die Zähne und beinahe sah es so aus, als könnte man ihr diesmal zutrauen, dass sie den Mann mit ihren Spitzen Eckzähnen noch zusätzlich beissen würde, um das zu bekommen was sie hier verlangte. Das orange in ihren Augen leuchtete fast und die Pupille war nurnoch ein dünner Strich. Nocheinmal würde sie nicht zulassen, dass ihrem Flügelmann etwas passierte. Die Hand des Mannes griff nach ihrem Arm und die Katze drückte fester mit der linken Hand zu erst jetzt ließ sich der Mann seitlich von Owatu fallen und hätte die Katze mit sich gezogen, würde sie sich nicht mit dem linken Fuß vom Boden abstützen.

    "Keine Bewegung! Gib mir deine Drecks...." Rhynn drückte den Mann mit dem Fuß im Rücken auf den Boden, doch um ihn zu fesseln hätte sie ihr Druckmittel aufgeben müssen. "....Hände auf den RÜCKEN!"

    "Owatu??" rief sie über die Schulter. " Alles in Ordnung?? Der Riemen an meinem Gürtel...ich will ihn nicht loslassen."

  • Panik kochte in Owatu hoch, mit Leichtigkeit, hatte es dieser Mann geschafft ihn am Boden zu fixieren. Zu fangen. Der Atem des Tua’Tanai ging noch schneller und wild strammelte er um sich. Da war kein Denken mehr. Nur noch Flucht dominierte den Greifenreiter und das nichtkönnen. Immer wieder versuchten die Hände des Schützen seine Handgelenke zu umfassen und gerade als er es nicht mehr schaffte, sie herauszuwinden erhöhte sich plötzlich noch mehr die Last, die den Tua’Tanai niederdrückte und eine scharfe gebogene Klinge fuhr zwischen ihn und den Mann. Deutlich konnte Owatu den heißen Atem des Menschen in seinem Gesicht spühren, seinen Atem riechen und sah nun auch die Entsetzt aufgerissenen grauen Augen, die plötzlich so viel weiß enthielten. Erst dann erkannte er, dass die Klinge Rhynns Kopesh war und die scharfen Worte der Katze drangen zu ihm durch.

    Schnell zog Owatu die Beine an, als es seine Flügelmann schaffte den Mann von ihm herunter zu zwingen und halb aufgerichtet kroch er ein Stück von dem Schützen weg. Er war immer noch völlig auf Flucht fixiert und konnte dennoch nur auf die beiden vor ihm Starren. Laut rauschte ihm das Blut in den Ohren, sein Herz hämmerte gegen den Lederharnisch und die Rüstung nahm ihm fast die Luft zu atmen.

    Wie durch Wasser hörte er Rhynns besorgte Nachfrage, die es aber nicht schaffte ihm klar zu machen, dass jetzt wieder alles in Ordnung war und er nicht mehr gefangen war. Ein Baum im Rücken hielt den Tua’Tanai davon ab weiter rückwärts zu rutschen und erst als Rhynn nach dem Seil fragte wurde ihm wieder bewusste, dass er seine beiden Hände benutzen konnte.

    Viel zu lange braucht er um sich wieder zu erheben, seine Beine fühlten sich seltsam dumpf und zittrig an, als er einen Schritt auf die Katze zumachte. Etwas in ihm wollte dem Schützen nicht mehr näher kommen. Doch der schien sich der Lage in der er war nur allzu bewusst. Den Kopf möglichst hoch erhoben, um irgendwie Abstand zwischen seinem Hals und der gekrümmten Klinge zu bekommen, kauerte der Mann auf dem Boden und leistete keine Gegenwehr mehr.

    Noch einen Schritt schaffte der Tua’Tanai und konnte so endlich die Riemen von Rhynns Gürtel lösen und der Katze geben. Das er selbst ähnliche Lederbänder am Gürtel hängen hatte, war dabei völlig aus seinem Kopf verschwunden.

    „Gesichtert!“ kam plötzlich von Theel eine Entwarnung und auch von Kerio kam ein: „Gesichert!“

  • Nur kurz huschte ihr Blick zu ihrem Flügelmann, weil er nicht antwortete. Und er saß eingeschüchtert an dem Baum. Nur zu frisch und viel zu ähnlich war gerade die Erinnerung an seinen Gesichtsaudsruck, als er sich in die Zeltwand gedrückt hatte. Angst... Ja sie verstand dass er Angst hatte und sie machte sich selbst vorwürfe. Sie war schon wieder zu langsam gewesen, sie musste einfach schneller Denken schneller Handeln und vor allem schneller rennen. Er hätte garnicht erst mit Landen sollen. Es war einfach zu früh gewesen. Mit zusammengepressten Lippen verlagerte sie mehr gewicht auf den Rücken des Mannes und löste langsam die Hand aus seinem Nacken. Die Krallen hatten sich tief ins Fleisch gebohrt und hellrot quoll das Blut aus seinen Wunden. Langsam griff ihre eigene Hand nach hinten und tastete nach der Lasche, doch da spürte sie schon den leichten Zug und das raue Leder, dass ihr der Tua`tanai in die Hand legte.

    " Danke.. Geht schon..." versicherte sie ihm und wollte ihm eigentlich so die Möglichkeit geben, wieder abstand zu bekommen.

    Gerade als sie die Riemen fest um die Handgelenke des Mannes zog rauschte die Graue heran und stürmte auf ihren Reiter zu. Aufgebracht hatte sie die Federn aufgestellt und stellte sich so nah neben Owatu, dass er halb in ihren Brustfedern versinken musste.Es schien fast so, als wollte die Graue ihn nun von allen abschirmen. Immer mehr Sicherungsrufe hallten über die Lichtung und als Rhynn langsam von dem Mann herunter stieg und begann mit einem anderen Riemen die Füße zu binden, sah sie sich in der Umgebung um. es schien wirklich alles ruhiger. Die Männer hielten noch die Waffen in den Händen, aber Karrun stocherte mit einem langen stock in den Büschen herum und der rest schien noch immer zu wachen.

    "Gesichert!" rief sie den anderen zu als auch sie sich sicher war, dass hier niemand zwischen den Himbeersträuchern saß.

    *Es tut mir leid.. ich war nicht schnell genug.* sandte sie mit bedauerung der Grauen zu und wischte sich die blutigen Hände an ihrer Hose ab. *Ich weiss nicht wie ichs ihm sagen soll.... aber vielleicht ists besser für ihn wenn ihr zurückfliegt. Das ist noch nicht gut für ihn.* fragte sie unsicher die Graue wobei keinerlei Vorwurf mitschwang und griff nach dem Riemen um die Knöchel des Mannes um ihn mühsam auf die Lichtung zu schleifen.

    Paranoel war neben Hzrontis in die Knie gegangen und zog ihm die Augenlieder auseinander.

    "Unverletzt?!" war der Anführer nun herangetreten und meinte damit sie und Owatu. Die Greifenreiterin konnte nur nicken. Owatu mochte körperlich unverletzt sein...doch...

    Karrun nahm ihr den Gefangenen ab und deutete dann auf Kaela. " Schau dir mal ihren Flügel an.. du kennst dich mit Flügeln besser aus."

    "Gehts?" Rhynn war an Owatu herangeschritten und sah mit leicht schief gelegtem Kopf unter Tameqas Schnabel hindurch. Die Graue schien ihn gerade nichtmehr loslassen zu wollen. " Ich muss schnell.. ehm.." sie deutete bedauernd mit dem Daumen hinter sich und verfluchte sich gleichzeitig, dass sie so eine Tonlage benutzt hatte. Aber eine Ausrede, warum er zurückfliegen musste wollte ihr auch nicht einfallen.. Egal was sie sagen würde, es klang falsch.

    "Pass auf die Fallen auf.. nicht dass wir eine übersehen haben." Im Laufschritt schloss sie zu den anderen auf und hielt weiterhin ausschau nach Stolperdrähten.

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