Das leise flüstern von Unten ließ Rhynn den Kopf senken. Sie konnte die Angst in seinen Augen lesen und flatternd legte sich die Hand auf die dick eingepackte Schulter ihres Flügelmannes. Nur über ihre Leiche würden sie Owatu der Gedankenlesung jetzt aussetzen. Und ein unwillkührliches Geräusch ähnelte mehr dem drohenden Knurren eines Hundes, dass der Cath’Shyrr entkam, als der Heiler es wagte mit seine Dünnen spinnenhaften Fingern den Tua‘Tanai zu berühren. Eigentlich ließ sie sich nie zu solch einem Geräusch hinreissen, dass eigentlich ein abgewandeltes Schnurren war... es verdeutlichte zu sehr ihre Cath’Shyrr Seite. Doch der Heiler stand im Rang über ihr, und nur Karruns leichtes Kopfschütteln hielt sie davon ab ebenfalls mit in Serans Schimpftirade einzusteigen. Innerlich feuerte sie den Satyrn an und ein schadenfrohes Grinsen zog ihren Mundwinkel leicht nach oben, als der Elf nachgab. Allerdings dauerte es keine Sekunde um diesen Triumpf zu genießen. Die kalten Augen des Elfen trafen sie und noch mehr seine Worte. Das Lächeln erstarb schlagartig und ein kurzer Schauer ließ ihren ganzen Körper zittern. Sie sollte jetzt an der Reihe sein? War es wirklich schon Nachmittag? Musste es wohl.. Und mit der Erkenntnis dass der Mann es ernst meinte, kam die Panik. Die schiere Panik vor den Schmerzen und den Folgen. Um Fassung bemüt nickte die Greifenreiterin und wandte sich schnell zu ihrem Flügelmann. Jetzt würde sich alles ändern... sorgfältig strich sie die Decke an Owatus Hals wieder glatt ubd fuhr auch einmal streichelnd über die Haut, als könnte sie die Berührung des Elfen beiseite Wischen. Als Karrun ihr plötzlich die Warme Pfanne entgegenhielt. Rhynn starrte auf das rußgeschwärzte Ding und fuhr gleichzeitig zusammen.
„ Wirds bald Soldat?!“ keifte der Elf ungeduldig und hielt die Tür auf. Sie konnte Owatu doch nicht hier alleine lassen.
„ Sofort. MEISTER Elandil.“ betonte sie das Wort und für alle Anwesenden musste klar sein, dass sie dem Ganzen nur desswegen nachkam, weil sie einem Befehl folgte. Rhynn griff energisch nach der Pfanne und schob sie Rechtsseitig von Owatu zwischen die beiden Deckenschichten. Und tastete dann unter der Decke nach seinem Unterarm.
„ Es tut mir leid.“ flüsterte sie und suchte seinen Blick während ihre Hand sacht seinen Unterarm drückte. Und der Grund für diese Entschuldigung lag nicht nur darin, dass sie ihn alleine lassen musste, sondern vielmehr darin, wie sehr es ihr leid tat, dass sich nun alles ändern würde. Dafür dass sie dich nicht besser unter Kontrolle gehabt hatte und nicht mehr gegen diese Zuneigung gekämpft hatte und es jetzt für slle verdarb.
Langsam glitten ihre Finger von seiner Haut und mit möglichst stolzem Gang folgte sie dem Elfen zur Tür hinaus obwohl ihre Knie weich und es sie von dem Beruhigungsmittel schwindelte. Diese Genugtuung gab sie ihm nicht. Einzig dass ihr Schweif nicht wie sonst mit ihrer Bewegung mitschwang, sondern leblos herunterhing, zeugte davon wie sehr sie dies alles mitnahm.
„ Ihr nicht D‘Ragor!“ pflaumte das Spitzohr den Schwadronsführer an, als dieser Anstalten machte der Greifenreiterin zu folgen.
„ Wieso nicht?!“ brummte der Mann mit ähnlichem Tonfall zurück und hob in ungläubiger Geste die Arme.
„ Weil Ihr noch nicht drann seid.“ funkelte der Mann und schloss die Tür vor seiner Nase.
Karrun ließ die Fingerknöchel knacksen als er sich wütend von der Tür abwandte und beinahe stapfend Rhynns Platz neben dem Tua‘Tanai einnahm. „ Blöder.... Mistk-....“ brummelte er unverständliche Beschimpfungen und starrte dabei auf die Tür. Wäre die Schwanenfrau nicht noch im Raum gewesen, hätte er seinen Beschimpfungen wohl ungeniert Luft gelassen. Wütend trommelten seine Finger auf die Tischplatte ehe er sich Owatu zuwandte. Kurz wanderten seine Augen musternd über die Züge des Mannes. Immer wieder sah er Rhynns verlegenes Gesicht vor sich. Und ihm fiel ein, dass er von Owatu selbst noch garkeine richtige Antwort bekommen hatte, ob zwischen ihnen beiden alles in Ordnung war... zu dem Zeitpunkt als Rhynn im Lazarett gelegen hatte, hatte er noch nicht sagen können, ob alles in Ordnung war.... und für einen Moment blitzte das Bild vor seinem Geistigen Auge auf wie die Greifenreiter ihrern Flügelmann küsste. Warum hatte er das nicht vorher ahnen können? Oder verbarg sie es tatsächlich so gut, dass es niemandem aufgefallen war?
„ Willst du etwas Trinken?“ fragte er nun um sich von dem Thema abzulenken und lehnte sich zurück um sich mit der Hand über die Stirn zu fahren. Warum verboten ihm eigentlich alle, dass er seinen Leuten beistehen durfte?