Ohne die Katze wirklich anzusehen Blickte er zwar zu ihr, konzentrierte sich aber auf das, was sie ihm erzählte. Die Namen konnte er gerade irgendwie nicht zuordnen. Und so zuckte mit den Schultern, als sie vorschlug, Tameqa das Erlebte zu schicken. Er wusste nicht ob das helfen würde. Und er wusste nicht, wie er das ausdrücken sollte. Wie er überhaupt irgendetwas ausdrücken sollte, was in ihm Vorging. Dafür war er einfach viel zu hin und hergerissen. Sich selbst über Nichts im Klaren. Er verspürte Angst, wo er früher Stärke gefühlt hatte und Unsicherheit, wo Mut gewesen war. Wie sollte er handeln? Und wie reagieren? Wie konnte er verhindern, dass es schlimm wurde, wenn man etwas mit ihm tat, was er nicht wollte? Aber einen klaren Gedanken konnte er hier nicht fassen. Und alleine sein wollte er auch nicht. Es wühlte ihn auf und wieder schüttelte er fast unmerklich mit dem Kopf, bis Rhynn ihn davon wieder mit ihren Worten ablenkte. Sie versprach ihm, dass sie dafür sorgen würde, dass ihn niemand mehr zwingen konnte. Doch sie war nicht immer da. Dass wusste er nur zu gut. Eng schlung er seine Arme um seinen Körper. Er nickte. Er wollte ihr glauben, doch gelichzeitig kam ihm das in der Zelle geschehene in den Sinn. Da hatte er sie beschützen wollen… und er hatte versagt. Er legte den Kopf auf die Knie und spürte, wie die Hände seiner Mutter über seinen Rücken strichen.
Rhynns Bilder, die Tameqa ihm weitergab, regneten auf ihn ein, aber die Häme, die diese beiden Soldaten verbreitet hatten schob sich immer weiter in den Vordergrund. Mit Rhynns Bildern konnte er nicht viel anfangen. Sie waren so weit fort und mitten drin hörte Tameqa auf *was ist los, was macht dir daran so viel Angst? * Die Greifin verstand es nicht, wie sollte sie auch? *Sie haben das doch für dich getan.*
Owatu nickte. Ja das verstand er, das war es aber nicht. *Wie… sie kann… nicht* formte er abgehackt Worte und ging dann doch dazu über der Grauen einfach nur das Geschehene in dem Tua’Loch zu zeigen. Das Gefühl, dass sie nicht da gewesen war, war nicht anklagend nur wissend, dass sie nicht immer da war. Und das er versagt hatte.
Kurz schaute die Greifin auf Rhynn und senkte dann den Kopf herunter zu ihrem Freund, so dass sich die Kopffedern sachte an ihn schmiegten. *Das ist jetzt vorbei, Wir lassen dich einfach nicht mehr alleine. Wir lassen es erst gar nicht zu, dass dich jemand wieder einsperrt! Dann kann sowas auch nie wieder passieren* Sagte sie bestimmt, so dass es auch die anderen hören konnten. Und sie schaffte es tatsächlich diesem Bild, was sie an alle sandte - der Gardist über ihm, seine Arme hochreißend und in Ketten legend - ein Gefühl von Vergangenheit mitzugeben. Mit wässrigen Augen blickte er auf und schaffte es tatsächlich das erste mal der Greifin dabei in die Augen zu schauen. In ihre schönen warmen Augen, die für ihn nur bedingungslose Liebe bereithielten.
*Und ein Anfang ist dieses Amulett. Wir müssen es noch mit dir vereinen, bevor es wirken kann. Aber das muss nicht jetzt sein, denn solange du hier bist, schützen die Geister dich. Auf diese Lichtung kann kein Hexenzauber gelangen.* Es war eindringlich und wohl dass, was ihm jetzt tatsächlich etwas Halt und Zuversicht zu all dem hier gab. Mit dem Handrücken versuchte er das Wasser aus seinen Augen zu vertreiben und er nickte. Das erste Mal, dass ihm sein eigenes Nicken nicht falsch vorkam, dabei wanderte seine Hand an das Amulett und umschloss dieses fest.