[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Nachdem er den Wasserschlauch wieder abgestezt hatte, drehte er sich zu Rhynn um, die mit Selphet näher gekommen war. Doch ehe er antworten konnte schwebte diese kleine lebendige Flamme auf ihn zu und er nickte bei ihrer Mutmaßung. So nah war ihm das Elementar nicht geheuer. Nur kam es noch viel näher und hing nun auf seiner Brust. Owatu traute sich nicht mehr zu atmen. Ja ihm war viel zur warm unter der Rüstung, aber die Kopfschmerzen waren schlimmer, so dass er am liebsten den Helm abgenommen hätte, weil dieser sich so einengend anfühlte.

    Vorsichtig versuchte er wieder auszuatmen, als er selbst bemerkte, dass er die Luft angehalten hatte. Doch Triv suchte weiter an seinem Harnisch herum, Die kleine Flamme machte das mit der Hitze in ihm wirklich nicht besser.

    „Können wir umdrehen?“ fragte Owatu zaghaft. Hier durften sie nicht landen, aber vielleicht sollten sie besser zu Karrun zurückkehren und mit ihm landen.

    „Da ist Magie drin.“ Meinte die lebendige Flamme schließlich und deutete auf Owatus Brust. Irritiert Blickte der Tua’Tanai auf den Fingerzeig des Elemtar. Was meinte sie denn damit? Hatte ihn jemand verzaubert? Schon wieder? Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken und Schlagartig krampfte sich alles in ihm zusammen. Panik stieg auf. Nun hatte die Angst wieder Macht.

    „Wir sollten landen, ich muss mir das anschauen.“ Meinte Kerio an Rhynn gewandt, doch in dem Moment zog Owatu an dem Lederband und holte das Amulett unter dem Harnisch hervor. Eigentlich wollte er sich nur vergewissern, dass es noch da ist. Sein einziger Schutz vor der Macht der Hexe und es glühte in hellem orange. Auf der Lichtung war es ihm auch schon mal so ergangen.. nur nicht so heftig.

    „Abdrehen!“ befahl nun der Magier, „Wir kehren zurück zu Karrun, ich schau mir das an!“

  • Rhynn nickte, als Owatu vorschlug umzudrehen. Das hatte sie ja vorgehabt, bis der Magier meinte, sie sollte kurz noch warten. Ungeduldig drehte sie den Kopf nach hinten und ihre ganze Haltung machte klar, dass sie los wollte. Und endlich kam der Befehl, der sofort ausgeführt wurde. Was war da nur los? Sorgenvoll sah sie zu ihrem Flügelman und musste sich zwingen nicht doch direkt hier zu landen. Was konnte der Magister da tun? Funktionierte der Schutz nicht richtig? Rhynn bekamm es mit der Angst zu tun. Was wenn das Amulett nicht so wirkte wie es sollte?

    *Karrun ist irgendwo im Norden!* sandte sie an Selphet und Tameqa. Beide Greifen flogen so schnell durch die Luft, dass Triv sich an Owatus Arm einhalten musste um nicht davon geweht zu werden, während Kerio wieder nah an die Greifenreiterin gerutscht war.

    Rhynn hielt ausschau nach ihrem Anführer, mahnte aber zugleich die beiden Greifen, nicht laut nach ihren Artgenossen zu rufen, denn das wäre alles andere als unauffällig.

    *Marak!!* rief sie dem Männchen im Geiste zu, als sie die beiden Greifenreiter in der Nähe eines Wasserfalles kreisen sahen. *Wir müssen landen! Owatu gehts nicht gut und der Magister ..* Rhynn stoppte als der dunkle Greif nach oben schraubte und direkt auf die anderen zusauste.

    "Dann landet dort!" befahl der Schwadronsführer und deutete auf den Weg der sich an einer Stelle verbreiterte, wo zuvor noch Bäume gefällt worden waren und eine Gruppe Reisender Rast gemacht haben mussten. "Wir geben Deckung!"

    Mit einer Handbewegung deutete er Nara`tee ihm zu folgen und schnell setzten die beiden zum Landeanflug an. Zuvor waren dort noch Holzfäller zugegen gewesen und sie hatten keine Fallen entdecken können die ihnen nun gefährlich werden könnten. Rhynn ließ Selphet landen, als Karrun mit einem Handzeichen nach oben zu verstehen gab, dass es sicher war. Die Katze achtete kaum auf den Magier, als sie aus dem Sattel sprang und zu Tameqa rann um Owatu im Notfall aus dem Sattel zu helfen.

  • Die Hexe wollte in seinen Kopf, da war er sich nun ziemlich sicher. Zumindest fühlte es sich ähnlich an, wie Ralinur der das versucht hatte. Das Amulett war nicht stark genug. Oder? Diese Angst wurde immer stärker und endlich drehten sie ab. Tameqa war dem Befehl gefolgt, weil Owatu sich für einen Moment nur noch an dem Sattelknauf festhalten konnte. Doch je weiter sie nach Norden flogen, desto besser gings ihm wieder. Die Kopfschmerzen wurden wieder schwächer und als sie landeten war nur noch eine leise Ahnung, des Drucks in seinem Kopf übrig.

    Auch das Glühen des Amuletts war wieder erloschen.

    Also Rhynn geradezu auf den Tua’Tanai zugestürtzt kam, sprang auch Karrun aus dem Sattel, nur das Marak dabei fast nicht den Boden berührten und gleich wieder in die Luft stieg.

    „Hier ist es besser.“ Versuchte Owatu die Katze zu beruigen und schwang vorsichtig ein Bein über den Sattel um sich nach unten gleiten zu lassen. Sogleich drehte sich auch die Graue besorgt zu ihm um und kam sanft mit dem Schnabel an sein Gesicht. *Es ist besser.* beruhigte er nun auch sie.

    „Was ist los“ wollte Karrun besorgt wissen und gleich hinter dem Schwadronsführer kam Kerio hinterher, der etwas länger gebraucht hatte um von Selphets Rücken zu steigen.

    „Irgendwas hat das Amulett aktiviert.“ Erklärte der Magister gleich und drängte sich an Karrun vorbei um nach dem Runenstück zu greifen. Erschrocken wisch Owatu einen Schritt zurück und die Hand des Magisters griff ins Leere. Weich spürte der Tua’Tanai den Körper der Greifin im Rücken, die gleich die Ohren angelegt hatte, weil sie Owatus plötzliche Angst spürte.

    „Ich…“ sammelte sich der Greifenreiter langsam. „Über dem Wald meinte mein Kopf zerspringen zu wollen jetzt ist es fast wieder weg. Auf der Lichtung hatte ich das kurz auch mal, aber nicht soo heftig.“

    Der Magister nickte und streckte nun weitaus behutsamer seine Hand nach dem Amulett aus. „Darf ich?“

    Owatus Blick folgte der Geste des Magiers und nickte schließlich. Doch als die Hand des Tua’Tanai an das Amulett ging um es über den Kopf zu heben.

    „Lass es an.“ Meinte Kerio gleich, mit einem Tonfall, der den Greifenreiter tatsächlich augenblicklich dazu brachte, die Hände von dem Anhänger zu lassen.

  • Den Arm den sie erhoben hatte, um nach seinem zu greifen, blieb nutzlos in der Luft schweben. Unsicher ob sie ihm nun nach diesen Worten helfen sollte oder durfte, machte sie einen halben Schritt zur Seite um ihm Platz zu machen. Sein Gesichtsausdruck bereitete ihr Sorgen, auch wenn er sagte, dass es schon wieder besser war, machte es doch den Eindruck als wäre er deutlich eingeschüchtert. Und irgendwie graute der Greifenreiterin vor dem Moment in dem er sich doch wieder entschied zu gehen.

    "Sie haben versucht ihn zu beeinflussen?" fragte sie sorgenvoll und untersuchte ihren Flügelmann mit den Augen nach Verletzungen die sie nun vielleicht doch übersehen haben könnte. "Trink nochmal was." verlangte sie geistesabwesend und stellte sich auf die Zehenspitzen um die Kratzer an seinem Helm zu begutachten, die das Schwert geschlagen hatte, doch da machte er schon einen Schritt rückwerts und Rhynn wandte erschrocken den Kopf. Ihr Blick fiel auf die ausgestreckte Hand des Magiers. Das war zu nah auch Tameqa zeigte das deutlich. Ihr Blick huschte zu Karrun, als Owatu erklärte.

    "Was bedeutet das?" fragte die Katzenfrau den Magier und versuchte einen Blick auf das Geschehen zu erhaschen indem sie fast ein Dreieck mit Owatu und Kerio bildete. Offensichtlich viel zu aufdringlich, denn Karrun zog sie sanft an der Schulter ein Stück aus dem Wirkungsbereich heraus.

    Nur kurz drehte Kerio den Kopf um die Greifenreiterin anzusehen. " Dass diese Verbindungen nicht nur einseitig sein müssen." antwortete der Feuermagier und lächelte fast triumphierend. "Vielleicht kann ich das zu unserem Vorteil nutzen."

    "Wirklich?" platzte es euphorisch aus Rhynn heraus und wieder einen Schritt vorwärtsmachend wippte sie leicht auf den Füßen. Allein dass Kerio nun kurz ihre Aufmerskamkeit bekam schien das ganze schon Wert zu sein und motivierte ihn zusätzlich.

    Der Magier legte die andere Hand auf das Amulet und schloss langsam die Augen. Eine Zeitlang passierte garnichts, doch in Kerios Augenwinkeln bildeten sich Falten der Anstrengung und sein Mund war zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Langsam traten die Adern an seinen Händen hervor und kurz pulsierte das Licht zwischen seinen Fingern.

    Langezogen atmete der Magister aus als hätte er die Luft angehalten und starrte nun auf das Amulett in seiner Handfläche um dann zu Owatu zu sehen.

    "Die Schmerzen sollten nichtmehr ganz so schlimm sein, auch dann nicht wenn sie direkt neben dir stehen sollte. Aber in der Theorie.... solltest du einen .. ich weiss nicht wie ichs beschreiben soll.. einen Zug fühlen?" Zumindest stand das in den Büchern so.. wenn auch auf ganz andere Amulette Angewendet. Hatte diese Wurzel, doch die Magie der Hexe abgeblockt und ein Teil davon müsste daran haften. Mit etwas Glück... würde der Träger wie bei einem Richtungszauber nun die möglichkeit haben, den Ursprung zu erfühlen. Wenn es denn funktionierte.

  • Was sollte denn bitteschön gut an dieser Verbindung sein, dass der Magier so triumphierend lächelte? Owatu sah da keinerlei Vorteil drin. Kopfschmerzen zu haben, die einem das Denken unmöglich machten, war bestimmt kein Vorzug.

    Skeptisch aber sich selber wieder etwas mehr im Griff habend beobachtete der Tua’Tanai, den Magier, der viel zu nah vor ihm stand. Solange er nur das Amulett anfasste war alles gut, versuchte er sich selber zu beruhigen. Nur das Amulett. Aber gelichzeitig hatte er Angst davor, dass der Magier als nächstes an seinen Kopf greifen würde. Was der einzige Grund war, weshalb er weiterhin den Helm aufbehielt, als ob das dicke Leder ihn wirklich vor dem Magier beschützen könnte.. vermutlich nicht. Aber da durfte er nicht drüber nachdenken, denn das gab der Angst Macht.

    Plötzlich legte sich eine merkwürdige Taubheit über ihn, alles um ihn herum klang gedämpft und verschwamm ein wenig, nein die Farben verblassten. Seine Hände tasteten nach dem weichen Fell von Tameqa, doch sie schienen nicht richtig zu fühlen, bis mit einem Mal, dieses gefühl wieder von ihm abfiel und er den Magier nur noch sagen hörte, dass er einen Zug fühlen sollte.

    Irritiert blickte er den Magister an und wandte sich dann um, um nach seinem Wasserschlauch zu greifen.

    Leicht Kopfschüttelnd unterstrich er noch einmal, dass er nicht verstanden hatte, was der Magier meinte und trank ein paar kräftige Schlucke.

    „Heißt das du spürst nichts?“ verzog Kerio nachdenklich den Mund und Owatu steckte den Korken wieder zurück. Er war sich nicht sicher.

    „Darf ich mich mal kurz setzen.“ Fragte er, weil er nicht sicher war, ob der Magier noch irgendwas tun wollte.

    Kerio nickte und Owatu ließ sich langsam an Tameqas Flanke zu Boden sinken. Er brauchte mal kurz eine Verschnaufpause um wieder klar zu denken und die verschiedenen Gefühle, die gerade in ihm tobten zu sortieren.

    „Was hast du gemacht?“ wollte er nun wissen und nahm doch den Helm ab.

    „Ich habe ..“ Begann der Magier und suchte wohl nach Worten, die es dem Tua’Tanai verständlich machten. „Wenn die Hexe versucht hat dich wieder zu beeinflussen und dabei so viel Kraft aufgewendet hat, dass du das trotz des starken Amuletts so heftig gespürt hast, dann hat das Amulett nun auch die Schwingungen dieses Zaubers aufgefangen und es gibt eine Verbindung, weil sich beide Zauber berührt haben. Und so etwas kann man für den Träger des Amuletts bemerkbar machen. Außerdem habe ich einen Zauber um die Rune gelegt, der es hoffentlich verhindert, dass der Angriff der Hexe so auf dich überspringt. Er sollte nun aber diese Verbindung stärken und für dich fühlbar machen.“ Erklärte er und fügte dann etwas leiser hinzu. „Hoffentlich nicht so schmerzhaft, wie eben.“

    „Das heißt, dass er nun die Hexe ausfindig machen könnte, wenn sie Zaubert?“ schlussfolgerte Karrun, aber sein Gesichtsausdruck spiegelte nicht Freude über diese neue Möglichkeit wieder, sondern eher ernsthafte Sorge.

    Für einen Moment Blickte der Tua’Tanai zwischen den beiden Männern hin und her. Dann schob er sich eine Strähne aus dem Gesicht und schaute zu Rhynn. Er wollte nicht sagen, dass er Angst hatte, aber irgendwie hoffte er, dass Rhynn das erkannte, wenn er sie ansah. Das mit den weniger Schmerzen war nur eine Spekulation und wenn dem nicht so war, dann war er absolut unfähig irgendwas zu tun, sollte er der Hexe gegenüber stehen.

  • "Einen was?" fragte Rhynn iritiert und sah den Magier an nachdem Owatu den Kopf geschüttelt hatte. Was sollte er fühlen? Irgendwie verstand sie nicht recht, was hier nun nach Plan gelaufen war oder nach Kerios Grüblerischer Miene, eben nicht nach Plan gelaufen war. Unwohl rieb sie sich über die Oberschenkel und war erleichtert, dass nicht sie selbst die Frage stellen musste. Was genau nun hätte sein sollen, denn Owatu tat das für sie. Gebannt lauschte sie den Worten des Magiers. Doch nur allzuschnell wurde klar, wie kompliziert dieser ganze Magiekram war. Zunächst klang es doch ganz gut... Kerio schien einfach den Schutz verstärkt zu haben, dass Owatu keine Gefahr mehr drohte ... und wenn er keine Schmerzen desswegen haben würde, klang das doch nur Positiv.... doch dann zogen sich mit jedem Wort mehr, ihre Augenbrauen zusammen und sie hatte Mühe dem Magister bei seinen Ausführungen zu folgen. Wenn er die Verbindung stärkte, die sie eigentlich brechen wollten?? Kurz öffnete Rhynn den Mund, wollte bereits widersprechen, doch vielleicht würde Kerio ja noch erklären, was es damit genau auf sich hatte. Doch als er ihr nichteinmal mehr versichern konnte, dass Owatu keine Schmerzen mehr haben würde, beugte sie sich angespannt lauschend immer weiter vor. Das letzte was Owatu wollte war auch noch an diese Verbindung erinnert zu werden und jetzt wollte dieser Magier ihren Flügelmann dazu nutzen, sie zu finden? Das würde heissen er musste an die Front.. in direkten Kontakt und dahin wo es am gefährlichsten für ihn war. Unwohl huschte ihr Blick zu dem Tua`tanai der auf dem Boden saß und ihre Alarmglocken schrillten laut, bei dem was sie glaubte in seinen Augen lesen zu können. Nein.. sie wollte nicht, dass er noch mehr traumatisiert wurde.. Wo er doch nur wegen ihr hier war oder? Verärgerung darüber bahnte sich seinen Weg und die Hitze stieg ihr langsam zu Kopf. Ihr Schwanz fegte wütend hinter ihr als sie sich zu dem Magier herumdrehte.

    "Ihr habt die Verbindung verstärkt? Dass es noch schlimmer für ihn wird?" ihre Ohren legten sich an und ein wenig hatte sie sich zwischen ihren Flügelmann und den Magister geschoben. "Ihr wollt ihn wie einen Kompas benutzen und könnt ihm nichtmal versichern, dass er keine Schmerzen mehr hat?!?" einen aufgebrachten Schritt machte die Katze auf den Mann zu und Kerio wich beschwichtigend die Arme erhoben einen Schritt rückwerts.

    "D... Das lässt sich schwer sagen.. ob.. also.. Ich dachte..." verlor der ganze Feuermagier plötzlich an authorität und war sichtlich überrascht von dem plötzlichen Stimmungswandel der Frau, die ihn gerade noch fast bewundernd angestrahlt hatte.

    "Ihr Magier macht immer nur.. und wisst garnichts! " keifte sie ungehalten und spürte eine Hand an dem Oberarm.

    "Rhynn.. Wenn es der einzige Weg ist sie zu finden?" schaltete sich der Anführer ein und schüttelte warnend den Kopf.

    " Dann soll der Herr Magister, irgendeinen Zauber ausgraben den er an MIR anwenden kann. Nicht an ihm!" fauchte die Katzenfrau und ballte die Hände zu Fäusten. Wenn sie eines in den letzten Tagen gelernt hatte, dann dass man Magiern nicht trauen konnte... Eigentlich hatte Kerio den Anschein erweckt, anders zu sein. Kein typischer Magier...aber dieses Kopflose ausprobieren und diese unsicheren Angaben, kamen nur von einem Fingerfuchtler.

  • Er wollte der Hexe nicht gegenübertreten. Was, wenn ihre Macht dann stark genug war um ihn wieder zu übernehmen? Owatu starrte vor sich auf den Boden. Sie hatten es schon wieder getan. Statt ihn zu fragen, ob er das überhaupt konnte, oder wollte, hatte Kerio einfach über ihn verfügt. Weil es praktisch war, dass er eine Verbindung zu dem Miststück hatte. Er hatte hier keine Kontrolle über das, was er tun durfte und er würde sie auch nie wieder erlangen. Entweder beherrschten ihn die Hexe, oder die Leute, die er seine Kameraden nannte. Er hätte doch in die Berge fliegen sollen. Jetzt war er selbst schuld, dass er wieder in so einer Lage war. Aber das hätte bedeutet, dass er Rhynn hätte verlassen müssen und alleine dieser Gedanke war irgendwie schrecklicher, als das was Kerio gerade aus ihm gemacht hatte.

    Nur wie aus weiter Ferne bekam er mit, wie Kerio Rhynn versuchte zu beruhigen: „Die Hexe hat keine Verbindung zu dir. Auch wenn sie dich auch unter ihren Bann gestellt hat, so war dieser aber nie so stark, wie die Verbindung zu Owatu. Ich könnte es höchstens auch noch mit Paranoel machen.“ Versuchte er einzulenken und suchte nach Unterstützung bei seinem Vetter. Doch Karrun sah nur grüblerisch auf seine beiden Untergebenen.

    „Es wäre tatsächlich besser gewesen, wenn du uns über deinen Plan ersteinmal informiert hättest.“ Fiel Karrun dem Magier in den Rücken.

    Vorsichtig schnäbelte Tameqa dem Tua’Tanai durch die Haare und schnurrte beruhigend leise vor sich hin, da die Graue bemerkt hatte, in welche starre ihr Freund wieder verfallen war. Minutenlang hatte er sich nicht mehr gerührt und nur vor sich auf den Boden geblickt.

    Nein er wollte nicht, dass sie Paranoel auch noch auf diese Art und Weise benutzte. Es reichte, dass der Magier es bi ihm gemacht hatte.

    Ein wenig wünschte er sich, dass der Zauber Kerios nicht wirkte, doch er spürte Sie. So wie er Norden wahrnehmen konnte, wusste er nun auch, in welcher Richtung die Hexe war. Es war nur ganz leicht und man könnte es auch ignorieren. Aber es war da. Und es war ein drückendes Gefühl, was im nur noch mehr die Luft abzuschnüren versuchte. Nicht so, wie die Gewissheit, zu wissen, wo man war und wo der ganze Rest um einen herum war. Nein eher wie die Gewissheit das dort der Tod auf einen lauerte.

    Mit zusammengepressten Lippen erhob sich der Tua’Tanai wieder. Für den Magier hatte er gerade nur einen verachtenden Blick übrig, als er den Helm wieder aufsetzte. Besser er vergrub wieder alles tief in sich drin. Die einzige, die irgendwie Verständnis für ihn hatte und die ihm zur Seite stand war Rhynn.

    „Gut, dann los.“ Meinte er hinnehmend und ohne Unterton in der Stimme, fast schon monoton. Er war doch nur ein Werkzeug, also verhielt er sich besser auch so.

  • Rhynn starrte mit verschränkten Armen zu dem Gelehrten auf. Das konnte nicht sein ernst sein! Jetzt gab er ihr auch noch widerworte. "Der allmächtige Magister kann es also nicht." presste sie zwischen den Zähnen hervor und schwer hob und senkte sich ihr Brustkorb, weil sie ihre Wut ohne Erfolg zu unterdrücken versuchte.

    Schnell huschte ihr Blick zu Karrun. Jetzt sag doch du auch was dazu, fixierte sie ihn. Doch der Anführer schien sich selbst nicht ganz sicher zu sein, bis er schließlich doch unsicher den Mund aufmachte und eine typische Karrun antwort gab. Er machte seinen Standpunkt klar, stellte sich aber nicht deutlich auf eine der beiden Seiten, denn das `Aber` schwebte geradezu über ihnen. Fordernt sah sie den Magier an mit einem Blick der deutlich machte, dass er das jetzt gefälligst wieder gerade biegen sollte. Denn sie wagte nicht sich umzudrehen und Owatus Gesichtsausdruck sehen zu müssen. Doch die vertraute Stimme hinter ihr klang plötzlich so kühl wie sie es schon seit langem nichtmehr gehört hatte. Schnell wirbelte sie herum und sah fassungslos auf ihren Flügelmann. Er akzeptierte das? Wieso?

    "Was? Nein!" widersprach sie ihnen allen voller unverständnis und Angst wollte sich ihrer bemächtigen. Das würde ihn kaput machen! Hilfesuchend wanderte ihr Blick zu Tameqa bevor sie Karrun hinterherstürmte der nach einem knappen Nicken wieder zu Marak wollte um aufzusitzen.

    "Karrun! Das ziehst du doch nicht Ernsthaft in Erwägung!?" ihr Griff ging an seinen Arm doch der Mensch hob nur einen Arm um ihm das Landen zu deuten.

    "Doch tue ich. " antwortete er knapp als der Schwarze neben ihnen landete und entzog sich ihrer Berührung um sich in seinen Sattel zu ziehen.

    "Aber-"

    "Kein Aber! Es ist seine Entscheidung, Kylan. Aber er steht nicht hier und macht hier so ein Theater." seine Züge verhärteten sich, als er die Greifenreiterin zurecht wies und in Owatus Richtung nickte. " Mir ist schon klar, dass dir das gerade nicht passt. Aber das ist eine Spur und der werden wir folgen. Jetzt steig auf deinen Greifen."

    "Ihr habt sie doch nicht alle!" knurrte Rhynn und Wut lähmte sie für einen Moment. Sie zitterte am ganzen Körper, doch der Anführer ließ sich nichtmehr zu einer Diskussion herab, sondern deutete nur auf Selphet. Rhynn drehte wutentbrannt ab und stapfte auf den Braunen zu. Ihr Stiefel beförderte einen Holzscheit in hohem Bogen auf die abgeholzte Lichtung bevor sie einen Fuß in die Lasche stellte.

    Kerio stand irgendwie verloren zwischen den dreien auf ihren Greifen. Irgendwie zog es ihn zu der Cath`Shyrr und das wurde vermutlich auch erwartet. Aber sie hatte gerade klar gemacht, wie wenig sie von ihm zu halten schien.

    Doch sein Vetter nickte ihm auffordernt zu ehe er abhob. Wieder wanderte sein Blick zu der Frau die sturr geradeaus starrte aber nicht abhob. Offensichtlich hatte sie sich damit abgefunden, dass sie ihren Passagier wieder mitnehmen musste.

  • *Alles Gut bei dir?* wollte Tameqa wissen, sie hatte durchaus die seltsame Stimmung, in der sich ihr zweibeiniger Freund gerade befand mitbekommen.

    *Ja* Log Owatu und schaffte es auch gedanklich, diesen monotonen Stimmfall beizubehalten.

    Leise fiepte die Graue auf, weil sie das so gar nicht von dem Mauersegler kannte. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht, doch der Tua’Tanai zog sich energisch in den Sattel und gab ihr das Zeichen zum Abheben.

    *Bist du sicher?*

    Dieses mal kam keine Antwort, sondern nur erneut das Zeichen zum Abheben. Er würde es ihr nicht erklären können, oder wenn doch, wie lange würde es halten, wenn sie etwas zu den anderen sagte? Zwei Stunden? Eine halbe? Er war als Spurenverfolger nützlich, aber als Owatu nichts Wert. Langsam aber sicher fand er sich wieder in seine Eierschale zurück, die Schutz nach Außen versprach. Er hätte da niemals raus hervortreten sollen.

    *Rhynn, er ist komisch.* sandte die Greifin an die Katzenfrau, weil sie das loswerden musste, aber gleichzeitig schlug sie mit den Flügeln um abzuheben.

    Owatu blickte zurück, ob die anderen ihm folgten, wenn sie ihn schon zum Kompass machten und musste mit ansehen, wie dieser verhasste Robenträger unsicher auf Selphet und Rhynn zuging um sich dann hinter der Katze in den Sattel zu ziehen. Zumindest Selphet war auf seiner Seite, denn er machte keine Anstallten dem Mann auch nur auf irgendeine Art und Weise zu helfen. Eher sogar das Gegenteil war der Fall und der Greif schien ein bisschen zu wachsen. Die Cath’Shyrr war die Einzige, die die anderen davon abbringen wollte, das hier mit ihm zu tun, aber auch ihre Stimme wurde nicht gehört und nun musste sie wieder den Fingerfuchtler hinter sich ertragen. Mitleidig schaute er auf das Dreiergespann.

    Karrun schloss sich ziemlich schnell dem Tau’tanai an, aber Nara’tee wartete noch, bis auch Kerio endlich aufgestiegen war und Selphet abheben konnte.

    *Was ist los mit dir?* Versuchte es Tameqa wieder, als sie über dem Wald aufstiegen und langsam wieder den Kurs einnahmen, von wo sie gekommen waren.

    *Ich kann sie spüren. In mir.* lenkte er von dem eigentlichen ab, was die Greifin wissen wollte. Es war egal, da änderte eh niemand was dran und auf einmal war es ihm egal, wie eng die Armschienen waren und wie einengend der Brustharnisch. Das Gefühl ging langsam verloren.

    Sie waren noch nicht weit geflogen, da drehte Nara’tee ab und kurze Zeit später erklärte ihnen Marak, dass der Hyänenman die anderen hohlen ging, sie würden hier kreisen, bis sie eingetroffen waren, es sei denn Owatu könnte die Hexe deutlicher ausmachen. Aber dem war noch nicht so. Das Gefühl war bisher ziemlich konstant geblieben und erinnerte ihn mit jedem Herzschlag daran, dass er der Hexe ausgeliefert gewesen war.

  • Tameqas besorgte Gedanken drangen an ihr Bewusstsein. Und die Graue fühlte sich wohl genauso wie die Katzenfrau gerade. Verzweifelt und hilflos, weil sie Owatu nicht helfen konnte.

    "Das tut ihm nicht gut. Ich hätte euch nicht ... dann wärt ihr jetzt irgendwo weit weg von dem Ganzen hier.. In Sicherheit." bedauern begleitete den Gedanken und das Schuldgefühl dass sie für all das hier verantwortlich war. Denn irgendwie glaubte sie, dass er nur wegen ihr sich dem ganzen hier auslieferte. Vielleicht sollte sie die Graue bitten, ihn einfach wegzubringen? Nein.. es brachte ja doch nichts... Es würde nur nochmehr Situationen heraufbeschwören die Owatu zu irgendwas zwangen und Frei wäre ihr Flügelmann dann auch nicht. Vielleicht brachte die Situation dann die Möglichkeit ihn herauszuhalten. Vielleicht konnte sie dann Tameqa bitten, ihn um jeden Preis in Sicherheit zu bringen.

    Der Sattel wankte und Rhynn schnaufte genervt aus, weil der Magier es offensichtlich nicht schaffte, sich nicht gleich in den blöden Sattel zu ziehen. Aber Selphet zu bitten still zu halten, oder gar in die Hocke zu gehen, sah sie überhaupt nicht mehr ein. Vielleicht würde er sich dann freiwillig dazu entschließen bei jemanden anderen mitzufliegen. Die Winde waren tückisch.... Und fast kindlich trotzige Überlegungen bahnten sich ihren Weg, wie sie wohl den Idioten hinter sich vergraulen konnte. Unter ihren Schenkeln fühlte sie das tiefe Knurren des Braunen und nun duckte er sich als wollte er besonders Schwungvoll abheben. Sollte er doch.. Der Katze war inzwischen Egal ob Kerio beim Fliegen schlecht wurde und wenn sie den Sattel danach putzen musste, würde sie das mit Genugtuung tun. Nur fallen durfte er nicht, solange sie für ihn verantwortlich war.

    *Ich kann ihn ja auch wieder auffangen...* meldete sich schadenfroh Selphet in ihren Gedanken. Sie war gerade noch immer so außer sich, dass sie garnicht bemerkt hatte, wie das ganze auf Selphet übergeschwappt war und sich immer mehr und mehr Szenarien in ihrem Kopf zusammensponnen. Schwungvoll hob das kräftige Greifenmännchen ab und schloss zu seiner Schwester auf.

    Nara`tee löste sich von der Gruppe und in gleichmäßigen Kreisen, glitten die Greifen auf den Aufwinden dahin.

    Nachdenklich ruhte ihr Blick auf Owatu, doch er schien genauso wie sie sich einfach emotionslos abzukapseln. Und das Flaue gefühl im Magen nahm wieder zu. Das war ihre Schuld... sie hatte ihm ja unbedingt einreden müssen, seine Angst zu überwinden und ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, weil sie ihre Rache haben musste.

    *Er bereut es oder?* sandte sie ihre Befürchtung an die Graue und strich sich die Haarsträhnen zurück. Vielleicht war er auch wütend auf sie, dass sie schuld war an dem ganzen hier, aber ausprechen wollte sie das nicht.

  • *Ich weiß es nicht, er antwortet mir nur so komisch* antwortete Tameqa der Cath’Shyrr und sandte dabei ihr eigenes Unwohlsein mit, als er so gefühlslos geantwortete hatte.

    Dann wandte sich die Greifin wieder an Owatu. Noch hatte sie offenbar nicht aufgegeben herausbekommen zu wollen, was los war. *rede mit mir, dich bedrückt doch etwas.*

    *es ist egal.* Blockte der Tua’Tanai ab. Was sollte sie denn tun? Karrun hatte seinen Standpunkt klar gemacht, er würde ihn benutzen und außerdem wurde das ziehen stärker. Um das wieder loszuwerden hatte er nun gar keine andere Wahl mehr.

    *Nach Osten.* Gab er die Richtung aus der der lauernde Tod kam, an Marak weiter und in der Ferne konnte man tatsächlich schon die kleinen Punkte ausmachen, die möglicherweise der Rest der Schwadron waren.


    Kerio räusperte sich leise hinter Rhynn: „Es tut mir leid, ich dachte, ich helfe uns bei der Suche.“

    Begann er und diesesmal hatte er tunlichst vermeiden sich an Rhynn festzuhalten, sondern hielt die Hände verkrampft an den dünnen Riemen, so dass ihm die Fingerknöchel schon weiß hervortraten. Sein Blick war starr auf den Rücken der Greifenreiterin vor ihm gerichtet, doch ohne den festen Halt ihres Körpers wurde das flaue Gefühl im Magen schnell mehr.

    „Können wir nicht langsamer fliegen?“ fragte die helle Stimme Trivs unschuldig, die besorgt um ihren Meister herumflatterte.

    *Ach jetzt, wollen sie langsamer fliegen, aber gerade konnten sie es nicht abwarten irgendwas zu tun. *Kommentierte Selphet das Gehörte an Rhynn gewandt und ließ sich ein Stück abfallen, so dass der Magier für einen Moment den halt im Sattel verlieren musste und kurz schwebte, bis sein Körper den Höhenunterschied auch mitgemacht hatte. Kerio versuchte seinen Schrecken zu unterdrücken, aber so ganz gelang ihm das nicht und ein ersticktes Grunzen war das Resultat.

  • Alles nur wegen dem.... grummelte Rhynn als sie Tameqas Sorge spürte. Sie konnte verstehen, dass sich Owatu nun so zurückzog. Wieder war alles falsch gelaufen und er war erneut übergangen worden. Diese Magier waren doch alle gleich....

    *Ich versuch ne Lösung zu finden.* sandte sie der Greifin und strich sich einmal erschöpft durchs Gesicht. Nur was für eine? Am liebsten würde sie ihn ja ganz raushalten aus der Sache, aber Karrun hatte nach Owatus Zustimmung seinen Standpunkt deutlich gemacht. Aber wenn sie vielleicht alles auf einen gewissen Bereich einschränken konnten.. was spräche dann dagegen, wenn er sich zurückzog? Aber dieses blöde Ding war nun mit diesem Zauber belegt es schützte und Fesselte ihn gleichermaßen. Aber...

    Rhynns Blick huschte zu der Satteltasche ihres Anführers, Sie hatten noch Ersatz! Sie könnten ein neues Amulett auf ihn abstimmen und das jetzige zerstören. Dann könnte er ...

    Fast erschrocken zuckte sie zusammen, so vereinahmt war sie von ihren Gedanken, als sich Kerio an sie wandt. Missgelaunt zogen sich ihre Augenbrauen noch mehr zusammen bei seiner Entschuldigung. Das änderte garnichts... eher zeigte es wie naiv und engstirnig der Magister war.

    "Mit nem einfachen Soldaten kann man`s ja machen." warf die Katze verächtlich über ihre Schulter und hob bestimmt den Kopf und ignorierte die Bitte der kleinen Flamme. Denn die Greifenreiterin wusste, dass es hier lediglich um das Befinden des Magiers ging.

    Und sie musste Selphet absolut recht geben, sie wusste auch nicht genau wessen Einfall das mit dem vermeintlichen Luftloch war. doch das erschrockene Geräusch das Kerio hinter ihr machte, brachte ein wenig Genugtuung.

    " Ihr Magier haltet soviel von euch und euerm Firlefanz, dass es euch keinen Deut interessiert, was ihr damit anrichtet." knurrte sie und wieder blitzten die Bilder vor ihrem Geistigen Auge auf. Der blutige Mauersegler in den Händen, warm der tropfende Lebensaft und doch kroch ihr dieses Gefühl der puren Verzweiflung in die Glieder wie Eis. Owatus leerer Blick, wie tot an die Decke starrend.. Und das nur, weil ein Magier und sein Vorgesetzer sich nur um Informationen geschert haben. Eine Mischung aus Wut und Trauer ließ sie Selphet antreiben, kaum Vier Flügelschläge hatte der Greif gemacht um wieder zu Tameqa aufzuschließen, doch reichte es, dass der Magier nun doch Halt suchen musste.

    " Ihr Verkriecht euch hinter Büchern, in einem protzigen Gebäude und wisst reingarnichts vom Leben, dass ihr nichteinmal.." immer lauter war ihre Stimme geworden und irgendwan zwang sie sich selbst dazu die Klappe zu halten. Es brachte ja nichts.. es interessierte ihn ohnehin nicht, denn Kerio schwieg und Triv hatte sich traurig schauend auf dem Sattelknauf niedergelassen.

    "Interessiert eh keinen was ich sage." schloss Rhynn schließlich und sah hinüber zu dem Rest ihrer Schwadron.

    *Vielleicht gibt es eine Möglichkeit. Ein neues Amulett und ihr könnt, nachdem wir sie grob ausfindig gemacht haben das tun, euch zurückziehen. Ich hätte euch nicht folgen sollen. Dann wär das nicht passiert.* sandte sie ihre Überlegungen und ihre Schuldgefühle an Tameqa und zeigte ihr ein Bild von den Amuletten in Maraks Satteltaschen.

  • Iregdnwie fühlte sich alles so taub um ihn herum an. Der Wind, der an ihm zerrte kam gar nicht wirklich bis zu ihm durch. Nur das zeihen wurde stärker, als endlich Nara’tee und Theel, sowie Nim und Paranoel zu erkennen waren.

    *Rhynn meint, wir könnten das Amulett austauschn.* Sandte ihm die Graue.

    *Und dann?* fragte er und ließ den Rest unausgesprochen. Karrun wollte es doch so, da würde er ihm keine andere Wahl lassen, bis sie die Hexe gefunden hatten.

    Nein sie drehten sich im Kreis und er musste einsehen, dass er Soldat war und als solcher keine Meinung hatte und einfach nur Befehle auszuführen hatte. Was hatte er denn all die Jahre geglaubt, wie es in der Garde zuging? Er hatte sich eingeschrieben und nun war es so.

    *Wir haben eine Spur* Sandte Marak an alle und gleichzeitig schloss Karrun zu dem Tua’Tanai auf.

    *Vielleicht sollte ich einfach wegfliegen mit ihm? Kannst du dafür sorgen das sie uns nicht folgen, wenn ich ihn wegbringe? Vielleicht wird er dann wieder normal?* überlegte Tameqa und malte sich schon aus, mit ihrem Freund alleine in die Berge zu fliegen. Die Graue war kein Soldat und dem einzigen, dem sie Treue geschworen hatte war Owatu.. und vielleicht ein bisschen Rhynn, weil sie auch ihrem Bruder treu bleiben wollte.

    Owatu Blickte mit ausdrucksloser Miene zu Karrun und deutete dann Richtung Flußlauf. Dort lauerte der Tod, das war deutlich zu spüren und jeden Moment würden auch die Kopfschmerzen wieder einsetzten. So befürchtete der Tua’Tanai zumindest. Und er wusste nicht, was er dann tun sollte. Der Anführer wollte offenbar, dass er sie zu der Hexe führte, aber wenn ihn die Schmerze so niederdrückte, wie eben, dann würde er nicht lange dagegen ankämpfen. Ankämpfen war doch Sinnlos.

    Schnell schloss Paranoel zu Rhynn auf und Naraniwen fragte im Auftrag des Elfen: *Wie geht’s dir? Was macht dein Magen?*

  • Rhynn lauschte Tameqas Vorschlag und schüttelte schließlich den Kopf.

    *Nein.. wenn wir das über seinen Kopf hinweg entscheiden, dann sind wir nicht besser als DIE. Er muss es wollen.*

    Einfach zu fliegen, wäre desertation und damit hätten sie sein Schicksal besiegelt ohne ihn zu fragen. Wenn sie vorher Karrun fragen würde, bräuchte sie seine Bestätigung, dass er gehen wollte, am besten so, dass er es selbst dem Anführer sagte. Doch das würde er nicht.. Diesen Blick kannte sie, dieses Emotionslose vor sich hinstarren, wie er es in den ersten Wochen nach der Prüfung getan hatte. Vor allem dann, wenn er zu Dingen gezwungen wurde, mit denen er sich abfinden musste. Und trotzdem ließ sie das Gefühl nicht los, dass es ihre Schuld war.

    Ach verdammt. Warum fielen ihr einfach nicht die richtigen Worte ein die sie Tameqa übermitteln lassen wollte. Zu gleichen Teilen wünschte sie sich, dass sie mit Owatu alleine sprechen konnte... Endlich wissen was er wirklich fühlte. Doch vermutlich würde er auch sie abblocken. *Du kannst ihn nur fragen, ob Ich mit Karrun reden soll, dass ihr gehen könntet sobald wir den Suchradius eingeschränkt haben. Ohne Aufsehen und ohne dass irgendwer ihn aufhällt. Aber nur wenn er das will.* Obwohl sie es nicht wollte, klammerte sich die Angst über diese Aussicht in ihre Eingeweide. Sie wollte nicht ohne ihn sein... aber quälen wollte sie ihn auch nicht. Er wollte garnicht hier sein.


    Naraniwens nachfrage ließ sie genervt abwinken.

    *Scheiss auf den Magen.* antwortete die Cath`Shyrr und sandte der hellen Greifin eine Schnelle Abfolge der letzten Minuten , aber auch die Dringlichkeit, dass Paranoel kein Wort darüber verlieren sollte. Sie musste ihren Ärger einfach loswerden und der Elf zog nur überrascht die Augenbrauen hoch, als er die Verärgerung der Greifenreiterin über den Magier spürte. Dabei hatte sie jedoch ihre und Tameqas überlegungen weitestgehend herausgelassen. Der Elf sollte sich seine eigene Meinung dazu bilden. Das konnte er..

    *Paranoel fragt, ob er irgendwie helfen kann* antwortete das Weibchen und schloss sich dem Braunen an.

    *Ich wüsste nicht wie...*

  • *Soll Rhynn mit Karrun reden? Damit wir gehen können?* fragte die Graue und das Gefühl, dass sie am liebsten gleich fortfliegen wollte, schwappte über.

    *Nein.* antwortete der Tua’tanai knapp und fügte aber gefühlsmäßig an, dass er sie gehen lassen würd, wenn sie das wollte. Dass sie nur mit ihm gehen würde, oder nur wegen ihm, ging dabei völlig an ihm vorbei. So wenig kam nur noch zu ihm durch. Er hatte eh keinen Einfluss auf all das hier.

    Und das Drücken in seinem Kopf nahm zu. Doch das andere Gefühl sagte auch, dass es direkt unter ihnen sein musste. In einem hatte der Magier wohl Recht. Die Schmerze waren nicht mehr so heftig, wie noch zuvor an dieser Stelle. Denn hier waren sie schon einmal gewesen. Unweit der Bachfurche standen ein paar Eichen zwischen den Buchen und Owatu deutete nun direkt nach unten.

    *Hier ist es* übermeittelte er Marak und sogleich legte der Greif die Flügel an um hinab zu sinken. Die anderen folgten auf Karruns Fingerzeichen in einem weiten Radius, so dass sie hoffentlich eventuell fliehende den Weg abschneiden konnten.

    Nur Owatu sollte in der Nähe des Anführers bleiben, da war Marak unmissverständlich.

    *Rhynn, deck uns mit dem Bogen* leitete der Schwarze dann auch die Befehle an die Katze weiter und fast gleichzeitig zog Karrun seinen Kopesh, gab Owatu aber nicht den Befehl ebenfals die Waffe zu ziehen. Daher ließ der Tua’tanai die Schwertlanze stecken und duckte sich nur weit in Tameqas Gefieder, als sie die Baumkronen durchbrachen.

    Wie hätten sie die Hexe denn hier finden sollen? Das war überall und nirgendwo und es gab von oben keinerlei Anzeichen für ihren Aufenthalt hier.

    Aber auch nachdem sie den Waldboden nun durch die Blätter sehen konnten und es nur noch wenige Flügelschläge zum Boden waren. Schien niemand hier zu sein. Dafür stieg das ziehen und die Kopfschmerzen.

    Knochen lagen um einen Stein auf dem Boden und eine kupferne Schale stand schief auf dem Felsen. Aber keine Menschenseele vorhanden.

    Marak landete als erstes und gleich sprang Karrun aus dem Sattel. Owatu hingegen blieb dort wo er war und rührte sich nicht, als Tameqa die Flügel zusammenfaltete. Der Anführer hatte nicht gesagt, dass er ihm folgen sollte, also wartete er hier, bis er einen Befehl bekam. Er war nur das Werkzeug.

    Langsam und die Umgebung im Auge behaltend schlich der Mensch an die Schale heran, dann blickte er sich suchend nach Kerio um und bedeutete dem Magier eilig zu ihm zu kommen.

  • Rhynn schlug die Augen nieder, denn Tameqas Antwort enthielt soviel von ihren eigenen Gefühlen, dass sie nicht recht wusste, was sie nun noch tun konnte. Vielleicht war sie auch wieder zu aufdringlich und merkte es selbst kaum? Sie wollte ihm doch nur helfen, aber er schien keine Hilfe zu wollen. Als sie wieder über die Stelle flogen, wo die Wildschweine eine deutliche Schneise gezogen hatten, huschte ihr Blick prüfend zu ihrem Flügelmann. Zumindest schien er sich nicht vor Schmerzen zu krümmen...


    Als der Befehl kam, legte Rhynn mit dem Bogen an. Mit viel mehr Spielraum wie sie nun bemerkte, denn Kerio war nichtmehr so unangenehm nah an ihr drann, dass er sie dabei behinderte. Konzentration... Du musst dich auf deine Aufgabe konzentrieren....

    Mit schlechtem Gewissen schob sie ihre Gefühle beiseite. Eine Emotionslose Maske und ihre Aufmerksamkeit lag einzig auf ihrer Aufgabe. Selphet flog einen dichten Bogen um das Blätterdach in das der Anführer getaucht war. Wie sollte sie denn von hier aus richtig Deckung geben? Owatu war dort unten und jederzeit, konnte sich ein Gegner in den Büschen verstecken auf die ihr die Sicht verwehrt wurde.

    *Nur dürftige Sicht, ich geh runter.* gab Rhynn an Marak weiter und langsam ließ sich Selphet durch das Blätterdach ab. Die Katze rührte sich kein Stück als der Braune in dem weichen Waldboden aufsetzte. Lauschend wartete sie auf einen Gegner, die Nerven zum zerreissen gespannt. Doch außer Karruns leises Schleichen und einige friedlich zwitschernde Vögel war nichts zu hören. Der Sattel neigte sich leicht, als der Magister abstieg und zu seinem Vetter aufschloss. Die kleine Flamme schwebte langsam auf die Schüssel zu und lugte hinein.

    Der Magister ging vor dem kleinen Aufbau in die Hocke und tunkte mit dem Finger in die Schale. Dunkelrot klebte das zähe Blut an seinem Finger ehe sich die Flammen daran hochzüngelten und erloschen.

    "Ein Ritual..." murmelte er leise vor sich hin und ließ seine Hand über der Schüssel schweben. " So auffällig... und überdeutlich.. kein Fluch.."

    plötzlich fing die Schale Feuer und die schwarzen Haare darin kräuselten sich und verkohlten.

    "Spürst du noch was?" wandt er sich an den Tua`Tanai und presste missmutig die Lippen aufeinander. Eine falsche Spur... zumindest sah es danach aus.

  • Eigentlich wartete er nur noch darauf, dass sich irgendwer seines Körpers bemächtigte und seinen Geist wieder in irgendeine Ecke drückte. Irgendwo war diese Hexe und nur, weil er ihren Versuch ihn wieder zu übernehmen nun nicht mehr so deutlich spürte, musste das ja nicht heißen, dass sie es nicht versuchte.

    Sein Blick lag starr auf Karrun und Kerio. Er konnte die Anspannung der beiden nicht verstehen. Auch nicht Rhynns Vorsicht. Oder doch, verstehen schon, aber nicht nachfühlen, denn er konnte einfach nichts dagegen tun, wenn sie kam und ihn Dinge tun ließ in ihrem Namen. Er war Machtlos.

    Als der Magier sich über die Schale beugte und kurz ein heller Feuerschein sichtbar wurde, Flammten auch seine Kopfschmerzen auf, das zeihen wurde unerträglich und das Amulett begann hell zu strahlen. Und dann, plötzlich war alles weg. Wie eine Schneedecke, die sich über alles gelegt hatte, war das Ziehen und die Schmerzen weggeblasen. Langsam erhob sich der Tua‘Tanai wieder aus seiner zusammengekauerten Haltung, die er in der kurzen Zeit des heftigen Schmerz eingenommen hatte.

    Owatu schüttelte den Kopf auf Kerios Frage hin. Sagte aber sonst nichts.

    „Heißt dass, sie haben uns eine Falle gestellt? Oder wollten uns ablenken? Was wollte sie hiermit bezwecken?“ fragte Karrun seinen Vetter.

    „Nun, es sieht mir ganz danach aus, als hätte sie ihren Zauber verstärken wollen um gegen unseren Schutz anzukommen und ihn zu brechen.“ Erklärte der Magister und kramte in einer seiner Taschen.

    Der Anführer Winkte Owatu näher zu kommen und nun ließ sich der Tua’Tanai aus dem Sattel gleiten um zu den beiden Männern zu gehen. Weder Karrun noch Kerio blickte er direkt an, sondern betrachtete nur die unheimliche Schale. Was war das für Blut, welches sich darin befand? Und wie hatte sie das versucht, waren Fragen, die ihm durch den Kopf schossen. Aber er stellte sie nicht. Er stand nur da und wartete, was die Männer beschlossen.

    Tatsächlich holte Kerio allerdings erst einmal ein verkorktes Ziegenhorn hervor und ließ den Inhalt in seine Hand rieseln.

    Zwischen den Bäumen schälten sich Schatten hervor, die leise näher schlichen und erst als die Personen deutlich zu erkennen waren, war klar, dass es die anderen Reiter von Schwadron drei waren, die ihre Kreise immer enger gezogen hatten.

    „Alles ruhig hier.“ Berichtete Nara’tee und erstaunt fiel sein Blick auf die Schale.

    „Was ist das?“ wollte er wissen.

    „Wohl eine Art versuch gegen die Amulette anzukommen.“ Erklärte Karrun knapp, wie er Kerios Worte verstanden hatte.

    „Spürst du etwas ungewöhnliches hier?“ wandte er sich gleich darauf an den blonden Elfen. Denn er war der einzige, neben Owatu, die unter dem Bann der Hexe gestanden hatten.

    Paranoel schien kurz in sich hinein zu lauschen und schüttelte dann den Kopf.

    Kerios Hand schwebte für einen Moment noch über der Schale, dann rieselte sanft da weißglitzernde Pulver hinab und ein blauer Schein gab für einen schnell vorbeihuschenden Augenblick die Umrisse der Hexe wieder. Der Magister verdrehte fast gleichzeitig den Kopf merkwürdig nach oben und zog scharf die Luft ein, bis im nächsten Moment der Spuk ein Ende hatte.

    „Das steht hier schon seit einigen Stunden.“ Erklärte er mit trockenem Mund.

    „Was heißt das, Seit wann?“ wollte Karrun sogleich wissen.

    „Genau kann ich es nicht sagen, aber es dürfte mit unserem Eintreffen auf der Lichtung entstanden sein.“

    „Verdammt!“ fluchte der Schwadronsfüher und ballte die Hände zu Fäusten.

  • Was? Rhynn musste sich beherrschen nicht einfach so ihre Vorsicht fallen zu lassen, als sie Tameqas Fiepen hörte. Sie durfte jetzt nicht nachlassen!

    *Er hatte wieder schmerzen..* brummelte der Braune erklärend und sah zu Owatu. * Aber scheint wieder vorbei zu sein...*

    Doch Rhynn hatte nicht viel Zeit um sich darum zu Sorgen wie es ihrem Flügelmann ging, denn ihr Instinkt übernahm ihr Denken. Hektisch wanderte ihr Gespannter Bogen auf die Raschelnden Stellen, doch auch hier gab Selphet Entwarnung.

    *Das sind die anderen... der Geruch der Fremden ist alt...* erklärte er und schien sich langsam selbst zu entspannen, ganz im Gegensatz zu Rhynn die noch immer in Hab-Acht- Stellung im Sattel saß und in den Wald hineinlauschte. Erst als Nara`tee erklärte, dass sich wohl nichts in der Umbegung befand, gab sie Spannung an der Sehne nach. Während Karrun, Owatu Kerio und Paranoel vorne bei dem Aufbau standen, blieben Rhynn, Nara`tee, Nim und Rangolf zurück um die Umgebung im Auge zu behalten.

    " Es wird langsam Dunkel.." brummte der Hyänenmann, dessen Blick prüfend durch das Blätterdach gewandert war. " Wir sollten uns einen gesicherten Platz zum Lagern suchen."

    "Wir sollten nicht zu weit weg gehen." hielt der Magier seinen wütenden Vetter am Arm zurück.

    "Aber hier ist es nicht sicher." knurrte Karrun und ließ seine Arme genervt auf die Oberschenkel klatschen. Und dies hier war die Einzige Spur gewesen, die sie wirklich hatten verfolgen können. Doch wenn weder Owatu noch Paranoel irgendwas spürte.. Wie sollten sie sie dann finden? Kerio schien mit seinem Gewissen zu kämpfen. Sollte er ihnen Hoffnungen machen, wo er nichteinmal sagen konnte ob es funktionieren würde? Dass Rhynn ihn so angefahren war, wo er doch nur helfen wollte, drückte auf sein Gemüt. Aber schließlich musste er es doch versuchen oder nicht?

    " Vielleicht finde ich einen Weg sie damit zu finden... das könnte ihr Blut sein. Wenn sie den Bann stärken wollte, dann ist das durchaus Möglich. Aber ich brauche.. Zeit."

    "Wieviel?" wollte der Schwadronsführer skeptisch wissen und Rhynn entkam ein fast genervtes Seufzen. Sie hier alle in Gefahr bringen, für etwas dass dann doch nicht funktionierte....

    " Eine Stunde Vorbereitung hier.. und Morgen Früh sollten wir ein Ergebnis haben. Und müssen wieder hierher zurückkehren. Oder gleich hier bleiben."

    Mehrere Augenblicke strich sich Karrun über die stoppelige Wange und sah dann zu Paranoel. Der Elf zuckte nur mit den Schultern und nickte sachte. Wenn es eine Mögliche Spur war?

    "Dann fang an... Sobald etwas seltsam wird hier, ziehen wir uns zurück." beschloss der Mensch und deutete dem Magister anzufangen.

    "Absitzen. Marak, Zigrosh und Naraniwen beziehen Positionen abseits. Kein Feuer und haltet Euch bereit Jederzeit sofort aufzubrechen."

  • Jetzt versuchte der Magister wieder irgendeinen Hokus-Pokus. Diesmal offensichtlich mit der Schale. Die Schale, die wohl mit ihm verbunden war und die ihm solche Schmerzen bereitet hatte. Aber natürlich brauchte der Herr Magier ihn nicht darüber informieren, was er tat und ob er es für ihn nun schlimmer oder besser machte.

    Owatu salutierte demonstrativ, als Karrun den Befehl zum Bereithalten gab und schritt zu Tameqa zurück um dort zu warten.

    Kerio begann eilig in seiner Tasche zu kramen und holte noch ein paar mehr Utensilien hervor. Leise murmelnd schritt er um den Stein mit der Schale herum und steckte schließlich einen Stab in das Blut, der nach ein paar Gesten von alleine stehen blieb.

    Der Tua’Tanai erwartete jeden Augenblick, dass die Schmerzen wiederkamen. Eben hatte der Magier etwas an der Schale gemacht und es war so gewesen, da würde es jetzt nicht anders sein. Verbissen Blickte er zu dem Magister.

    Rangolf, Nim und Hzrontis Blickten angespannt in den Wald, doch Owatu wusste nicht so recht, was er tun sollte. Außer, dass sie sich bereit halten sollten, hatte der Anführer nichts gesagt und nun schaute Karrun interessiert seinem Vetter zu, bis Paranoel an ihn heran trat und seine Aufmerksamkeit forderte. Was die beiden Männer zu bereden hatten, dass konnte er nicht verstehen. Aber Owatu wurde das Gefühl nicht los, dass es um ihn ging, denn mehr als einmal drehte sich einer der beiden zu ihm um. – Ja entscheidet wieder irgendwas für mich.

    Der Tua’Tanai ließ davon ab in die Runde zu schauen und Blickte statt dessen auf den Waldboden. Mit den Augen fuhr er die Umrisse der Blätter nach und ignorierte Tameqa, die ihren Kopf sachte an seiner Schulter rieb. Er kannte diese Geste, aber er wollte sie nicht. Nur ihr das sagen wollte er auch nicht.

    „Karrun! Ich weiß, dass du die Hexe finden willst. Aber DU kannst dafür nicht jeden Preis zahlen!“ war der Elf plötzlich ungewöhnlich laut geworden und hatte den Schwadronsführer an den Shcultern gepackt.

    „Es war in Ordnung für IHN!“ verteidigte sich der Mensch.

    Meinten sie ihn? Fragte sich Owatu, oder sprachen sie über was anderes? - Es musste was anderes sein.

  • Warum konnte sie nicht einfach hier Sitzen bleiben? Sie hatte eine viel bessere Sicht und konnte im Notfall viel besser reagieren, wenn sie schon auf Selphet saß. Nur widerwillig ließ sie sich aus dem Sattel zu Boden gleiten. Behielt den Bogen aber schussbereit in der Hand. Nur weil der Fingerfuchtler wieder meinte, irgendwas ausprobieren zu müssen, mussten sie jetzt vermutlich hier die Nacht verbringen. Am liebsten wäre sie jetzt zu ihrem Flügelmann gegangen, hätte mit ihm geredet oder sich über den Magier bei ihm ausgelassen. Aber sie wusste Owatu kämpfte mit seinen eigenen Problemen, also wechselte sie nur die Seite um näher bei ihm sein zu können und lehnte sich an die Seite des Braunen. Was wenn sie die Hexe wirklich nicht fanden? Wenn die Frau sie alle zum Narren hielt? Dann wären Owatu Paranoel Jankris und Markun niemals frei. Kurz huschte ihr Blick zu dem Elfen, weil sie sich nicht traute zu ihrem Flügelmann zu sehen. Die Augenbrauen des Schwadronsheilers zogen sich verärgert zusammen und missbilligend schüttelte er den Kopf, bevor er wütend lauter wurde. Ja da hatte er Recht, stimmte sie ihm zu und wünschte sich eigentlich dass Paranoel auch den Magister einbeziehen würde. Der Feuermagier war es schließlich, der über den Kopf hinweg aller anderen entschieden hatte. Als Karrun mit einer energischen Handbewegung in Tameqas Richtung deutete, war klar wer nun wirklich gemeint war. Zumindest für die Katzenfrau die das ganze beobachtet hatte.

    "Und das kannst DU beurteilen." fragte Paranoel verächtlich und zog die Nase kraus.

    " JA kann ich! Glaubst du ich weiss nicht wie das ist? Beherrscht zu werden und Gefühle aufgedrängt zu bekommen die man nicht haben will?! Glaubst du das ist schön? Glaubst du es hat mir Spaß gemacht, Kylan wie ein Idiot hinterherzuschmachten und mich wie ein Irrer aufzuführen, dass ich ihm sogar an die Gurgel gesprungen bin?" platzte es nun aus dem Anführer heraus und versetzte damit ungewollt jemandem einen Stich, die garnicht vor ihm stand, sondern immer kleiner neben ihrem Greifen wurde. Ja, weil es ja so furchtbar abwegig und schrecklich ist, gefühle für sie zu haben, dass man sie gleich als Beispiel verwenden musste. Betreten wanderte ihr Blick zu Boden, ehe sie sich eilig daran machte, ihre Medizintasche zu durchstöbern, als wollte sie etwas ordnen, doch es gab nichts das geordnet werden müsste. Die Worte des Anführers hallten noch immer durch ihren Kopf, als sie die Riemen überprüfte. Sie war hier das eigentliche Problem.... Irgendwie wollte sich dieser Gedanke festbrennen. Denn egal worum es hier ging, brachte sie oder ihre Anwesenheit den Ärger.

    "Hörst du dir eigentlich zu?!" warf der Elf dem Menschen empört entgegen, denn ihm war Rhynns Gesichtsaudruck keineswegs entgangen. " Du merkst garnicht, wie du deine Leute verletzt, weil du so bessessen bist! FRAG deine Leute BEVOR du etwas entschließt und denk mal nach bevor du solche Aussagen machst." schloss er dieDiskussion bevor sie noch entgültig ausartete und ging langsam auf die Katzenfrau zu.

    " Hast du noch Oleon-Tinktur?" fragte er fast wie beiläufig und nickte auf ihre Medizintasche.

    "Sicher." antwortete die Greifenreiterin mit belegter Stimme und war froh darum endlich was zum kramen zu haben. Viel zu schnell fand sie die Phiole und legte sie dem Elfen in de Hände. "Danke." er versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln, doch so angespannt wie er noch immer war, verfehlte das ganze irgendwie seine Wirkung. Aber Rhynn würde nicht wollen, dass er sie darauf ansprach, also musste er sich etwas anderes überlegen. Wenn Owatu das denn wollte...flink entkorkte er das glasröhrchen und nahm einen Schluck, so dass in etwa die hälfte der lilanen Flüssigkeit darin zurückblieb und hielt sie dem Tua`tanai entgegen, nachdem er sie wieder verkorkt hatte.

    "Das kannst du nehmen, wenn du willst. Es löst diese Spannung im Kopf und danach ist es leichter. Behalt sie einfach, wenn du sie jetzt nichtwillst." nickte er ihm aufmunternd zu und stieg dann auf Naraniwen die wieder durch die Blätterdecke gebrochen war.

    "Ich bin bei den Greifen, im Notfall kann ich von Oben eingreifen." erklärte der Elf als sei es entschlossene Sache, denn Karrun machte keinerlei Anstalten nun dagegen zu sprechen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!