[Corandir] Die Greifenreiter von Corandir

  • Irgendwie versuchte er seinen Atem wieder in den Griff zu bekommen, aber an ruhiger werden war nicht zu denken. Ebenso gings ihm mitseinem Herzschlag.

    Mit zittrigen Armen versuchte er sich gerade etwas hochzustemmen, als Rhynn geradzu auf ihn herabstürzte und ihre Hand auf seine Brust presste. Irgendwas hartes drückte auf sein Brustbein.

    Lächelnd ließ er sich wieder zurücksinken und legte seine Hand auf ihre. Da war das Amulett drunter. Nach und nach wurde der Gedanke stärker, dass er das wirklich gerade geschafft hatte und sein Lächeln wurde immer erleichterter.

    „Ja alles in Ordnung.“ Antwortete er dem Schwadronsführer, traute aber immer noch nicht ganz seinen Armen und Beinen. Auf der einen Seite fühlte er sich gerade großartig und Erfolgreich, aber dennoch erschöpft und irgendwie zittrig.

    „Geht’s dir gut?“ fragte Paranoel, de nun auch angekommen war, aber noch nicht ganz bei dem gelandeten Tua’Tanai.

    „Ja.“ Lautete Owatus knappe Antwort und drehte sich nun doch auf die Seite um irgendwie wieder hoch zu kommen, ohne dass ihm das Zittern verriet. Hoffentlich ging das gleich wieder weg. Das lag nur an der Furcht, die er da in diesem Haus zurück gelassen hatte!

    Ein wenig bedauernd musste er seine Hand von Rhynns nehmen und ihr das Amulett somit aus der Hand: „Danke!“

    Wenn sie nicht gleich hier unten gewesen wäre… dann wäre er Schutzlos gewesen.

    „Wir müssen hier weg.“ Meinter er im drehen und während er beide Arme auf den Boden stütze. Owatu war sich nicht sicher, ob Tameqa die Bilder schon weitergegeben hatte.

    „Die Hexe ist da unten und sie kann fühlen, das wir beide hier sind!“ erzählte er und Blickte zu dem blonden Elfen, der sich gerade neben ihm nieder lies. „Sie weiß nicht wie viele wir sind, das ist der Einzige Vorteil, den wir haben. „

    „Ja wir müssen schnell Handeln. Was stand in dem Brief?“ Meinte Karrun und offenbar war sein Bild an Tameqa von dem Schreiben nicht lang genug gewesen.

    „An den Bürgermeister und das er was geben soll für die Garde.“ Gab der Tua’Tanai kurz wieder, was ihm seine Erinnerung gerade lieferte.

    „Rangolf, seh nah Nim, ob sich dort unten was tut.“ Ordnete der Schwadronsführer an um das Geschehen nicht aus dem Blick zu verlieren. Dann legte er die Hand an sein Kinn und schien nachzudenken.

    „Können wir die zwei Kundschafter in ein Fall locken?“

    Owatu nickte, beflügelt von dem Hochgefühl, dass gerade durch seine Adern pochte. Er hatte ihnen gerade einen enormen Vorteil verschafft und das breite Grinsen ließ sich gar nicht unterdrücken.

  • Rhynns Herz schlug schneller, genauso wie seines, dass gegen ihre Fingerspitzen Schlug. Er war hier. Unverletzt. Aber wie sah es in seinem Inneren aus? War diese Begegnung zu viel für ihn gewesen? Sie versuchte in seinen Zügen irgendein Anzeichen dafür zu finden. Soviele Dinge rauschten ihr durch den Kopf und dennoch fiel ihr das Denken schwer, weil seine Hand auf ihrer lag. Und dann lächelte er. Erleichtert. Das war so eine ganz andere Reaktion als sie erwartet hatte. Das sein Schrecken wieder die Oberhand gewinnen würde, aber zum ersten Mal wirkte er wieder so wie zuvor. Stolz. Überzeugt.

    Die Situation war ernst und doch musste sie ebenfalls lächeln, denn für sie sah es so aus als würde Owatu endlich dieser Angst trotzen!

    Sie wollte ihm aufhelfen war sich aber gleichzeitig nicht sicher ob er das wollte. Also schob sie zwar einen Arm unter seinen, berührte ihn aber nur sachte. So würde sie ihn unterstützen können wenn er es brauchte, denn ihr entging nicht, wie seine Muskeln zitterten und am Atem war es auch zu hören wie sehr ihm das zu schaffen gemacht haben musste.

    „ Ich hol deine Sachen.“ bot Rhynn an und versicherte sich noch kurz, dass er wirklich alleine stehen konnte. Natürlich konnte er. Der Mann hatte endlich wieder etwas von seinem Kampfeswillen zurückbekommen, dass er sich das niemals ansehen lassen würde, dass seine Beine noch zitterten. Er hatte seine Aufgabe geschafft und hatte trotz der Hexe die Nerven behalten. Enthusiastisch drückte die Katze seinen Oberarm und lächelte ihren Flügelmann stolz an, ehe sie zurück durchs Dickicht huschte.


    „ Gut. Schauen wir dass wir sie abfangen.“ grinste Karrun offensichtlich nun auch voller Tatendrang und klopfte energischer gegen Owatus Schulter. „ Gut gemacht. Das bringt uns einen enormen Vorteil.“ lobte er aufrichtig den Mauersegler und zog seine Waffe aus der Halterung um sich hinter dem breiten Stamm einer Eiche zu ducken. „ Folge ihr und leg die Rüstung an. Rangolf soll bei Nim bleiben. Sammelpunkt am Aufstieg.“


    Die Greifenreiterin huschte noch vor Rangolf die Felsen hinauf und grinste breit, als sie Owatus Rüstung und Kleidung einsammelte.

    „ Ihm gehts gut!“ flüsterte sie und griff sich die Schwertlanze um sich rückwerts wieder vom Felsen zu schieben. Unten angekommen, duckte sich die Katze und lehnte sich gegen den felsen um das Hemd aus dem Knäuel zu entwirren.

  • „Mach nicht zu schnell.“ Wandte Paranoel ein, der wohl ganz gut einschätzen konnte, was für einen Rausch Owatu gerade erfasste. Aber darauf wollte der Tua’Tanai nicht hören. Er fühlte sich endlich einmal richtig gut und das würde er jetzt nicht mit rumsitzen vertun.

    Rhynns Hand lag an seinem Arm, als er sich hochstemmte und ein wenig war er ihr Dankbar, dass er ihr halt gab, bis er seine Beine soweit im Griff hatte um dem Elfen nicht doch recht geben zu müssen.

    Deutlich spürte er den Waldboden unter seinen nackten Füßen, die kleinen Steinchen und die Kiefernnadeln. Einen Moment blieb er noch stehen und nickte der Katze zu, als sie ihm anbot seine Sachen wieder von dem Felsen zu holen. Dass er noch nicht den einen Fuß vor den anderen setzen konnte überspielte er einfach, indem er sich das Amulett wieder umlegte und den Knoten nochmal genauer überprüfte. Dann gings auch langsam wieder mit dem Zittern. Innerlich spürte er es immer noch. Aber die Beine fühlten sich nicht mehr an wie Brei. Außerdem war das Zittern irgendwie einfach nur ein Zeichen, das der Erfolg wirklich war. Es war nicht schlimm.

    Und Karruns Lob befeuerte nur noch mehr diesen Rausch.

    Langsam bewegte er sich zu dem Aufstieg um dort die Rüstung und alles entgegen zu nehmen.

    Rangolf war hinter Rhynn hinaufgeklettert und ein paar Steinchen kullerten nun den Steilhang herab.

    Aber das bemerkte Owatu gar nicht. In seinem Kopf drehte sich nun alles um die Sache mit den beiden Spähern.

    „Wie wollen wir es angehen?“ fragte Nara’tee und kniete sich neben Karrun.

    „Nun, wenn sie nach Zwei oder mehr Greifen reitern suchen, dann bekommen sie zwei offensichtliche und der Rest legt einen Hinterhalt.

    „Du willst doch nicht Owatu und Paranoel als Köder benutzen.“ Meinte der andere Tua’Tanai und versuchte dabei sehr viel leiser zu sprechen. Aber Owatu konnte ihn trotzdem hören.

    Doch noch ehe Karrun dazu antwortete, mischte sich Kerio ein: „Es ist egal, wer den Köder macht, ich könnte ihn einfach so aussehen lassen, wie die beiden.“

    Die Stirn des Mauerseglers legte sich in Falten, was meinte der Fingerfuchtler denn damit? Und gleichzeitig war die Empörung darüber, dass Nara’tee ihm das nicht zutraute, verflogen.

    „Du könntest?...“ fragte Karrun interessiert und ein schelmisches Grinsen umspielte seine Mundwinkel. „Kannst du uns alle so aussehen lassen?“

  • „Was? nein!“ stimmte sie Nara‘tee in seinem Widerspruch zu. Jetzt wo er sich gerade wieder gefangen hatte, ihn gleich der nächsten Situation ausliefern? Er hatte diesen Auftrag geschafft, das reichte doch für den Anfang.

    Ihre Augenbrauen schnellten nach oben, als Kerio einen seltsamen Vorschlag machte. So aussehen lassen wie Owatu und Paranoel? Wie sollte das funktionieren?

    „ Wie?“ flüsterte sie leise aber aufrichtig interessiert. Wohl zum ersten Mal, dass er wirklich ihre Aufmerksamkeit hatte. Doch Kerio grinste nur erwartungsheischend und bedeute ihr mit einem langsamen Handwippen, sich noch zu gedulden. Doch Kerios nachfrage ließ den magier den kopf schütteln.

    „ Nein.. ich kann mich nur auf zwei Leute gleichzeitig konzentrieren und im besten Fall jemanden mit der gleichen Statur.“

    Grübelnd blickte Karrun in die Runde, das war nicht einfach...

    „ Gut, damit bleiben dafür fast nur Owatu oder Nim und Paranoel, Kerio oder Theel.“

    Beschloss er und deutete nacheinander auf seine Leute. Nim war für einen Elfen fast ein wenig klein und kam von der Statur her wohl am nächsten an Owatu. Während Kerio zwar ein wenig Kräftiger war als Paranoel, sie aber zumindest gleich groß waren, während Theel Die klügere Wahl schien wegen der Elfischen Gang und Bewegungsart.

    „ Macht das unter Euch aus.“ beendete er seine Überlegung, als Nim gerade ebenfalls dazustieß.

    „ Sie haben zwei Leute nach Osten geschickt! Armbrust und einen kleinen Verhüllten... keine Ahnung was der unter dem Umhang hat.“ meinte der Elf atemlos und sah dann iritiert zu Owatu und den anderen, weil er nur die letzten Fetzen des Gesprächs mitbekommen hatte. „ Was ausmachen?“ wollte er wissen und ging neben den anderen in die Hocke.

    „ Warum schließt du mich aus? Der Magister meinte, im BESTEN Fall, von gleicher Statur.“ unnachgiebig fixierte sie den Feuermagier, als erwartete sie seine Zustimmung. Denn sie konnte das genauso wie die anderen.

    Nacheinander, hatte Rhynn Owatus Ausrüstung, auf ihrem Oberschenkel auseinandersortiert während dieser Plan ausgearbeitet worden war und klopfte jetzt genervt etwas Erde von der Tunika.

    Karrun wollte sie garnicht einsetzen. So deutete sie seinen Gesichtsausdruck. Rhynn streckte Owatu das Kleidungsstück entgegen nur um es ihm sofort wieder vor der Nase wegzuziehen, bevor er danach greifen konnte, weil sie sich so übergangen fühlte und nicht auf Owatu achtete.

    „ Was ist doch so. Oder nicht?“ knurrte sie herausforderndund tauschte fegend Hemd gegen Hose aus um sie dem Tua‘Tanai über der Schulter zu reichen.

  • Eigentlich hatte sich der Tua’Tanai seine Sachen greifen wollen, die Rhynn herunter gebracht hatte, doch dann forderte die Überlegung, wer jetzt den Köder spielen sollte und wer satt Paranoel und ihm gehen sollte, seine Aufmerksamkeit.

    Erst als die Katze ihm das Hemd hinhielt bemerkte er, dass er ja immer noch nackt war und seine Ausrüstung wieder anlegen sollte. Doch zu spät griff er nach dem Hemd, so dass es rhynn wieder wegzog und ihm statt dessen die Hose überwarf.

    „Ja.“ Pflichtete Owatu ihr irritiert bei, verstand allerdings nicht so ganz, worauf sie hinaus wollte. Beziehungsweise, warum sie so erpicht darauf war den Köder zu spielen.

    In die Hause steigend sagte der Tua’Tanai, der sich gerade so fühlte, als könnte er alles schaffen: „Wegen mir muss keiner ‚verwandelt‘ werden.“ So ganz hatte er den Plan des Magisters nicht verstand, oder zumindest, dass was er wohl im Stande war zu tun.

    Alamiert sprang Paranoel auf und kam zu dem Tua’Tanai herüber, der sich nun nach dem Hemd bückte.

    „Wir sollten die anderen das machen lassen.“ legte er ihm eine Hand auf die Schulter.

    Irritiert schaute Owatu den Elfen an.

    „Ich bin definitiv besser als Reserve und Heiler in der Zweiten Reihe bei sowas aufgehoben. Und du ziemlich gut darin sich von hinten an wen heran zu schleichen.“ Erklärte er und lächelte dabei.

    Die irritation blieb noch einen Moment, dann zuckte der Mauersegler mit den Schultern. Ja es gab sicherlich nicht nur diese eine Aufgabe bei der Aktion und wie verwirrend würde das sein, wenn plötzlich hinter ihnen noch ein Owatu auftauchte?

    „Also, ja. Am besten wäre es, wenn sich die Statur ähneln würde. Aber, wenn ich selbst mitgehe und mich dann nur noch auf einen Anderen Konzentrieren muss, dann könnte das auch Rhynn machen.“ Erklärte Kerio und war nun aufgestanden.

    „Es muss ja auch nicht perfekt sein, die Späher halten vermutlich sogar nur nach zwei Greifenreitern ausschau und wissen gar nicht, um wen es sich genau handelt.“ Fügte er noch an und drehte sich zu Rhynn um. Anscheinend gefiel dem Menschen die Vorstellung diese Aktion gemeinsam mit der Cath’Shyrr zu machen.

    „Ja von mir aus.“ Meinte Karrun, „Obwohl ich Rhynn auch gut als Bogenunterstützung brauchen könnte… aber ist auch egal.. sowas läuft eh immer anders als geplant.“ Zuckte der Mensch mit den Schultern und drehte sich dann seinen Männern zu. „Das wird eine Höchstimprovisierte Sache. Wir haben keine Zeit um lange Pläne zu schmieden. Wir präsentieren ihnen drei Greifenreiter, dann seit ihr in der Überzahl, wenn sie euch zu nahe kommen. Der Rest verteilt sich weiträumig um die Köder und versucht sie einzukesseln, in den Rücken zu Fallen und gefangen zu nehmen.“

    Auffordernd und abwartend blickte er zu Owatu, der gerade dabei war die Rüstung wieder anzulegen und die Schließen einzufädeln. Ja jetzt war plötzlich Hektik angesagt, aber seine Finger fühlten sich immer noch ein bisschen fahrig an so dass das mit dem verschließen gar nicht so einfach war. Vielleicht wars gar nicht so schlecht, wenn er erstmal wieder runter kommen konnte und nicht gleich wieder auf dem Präsentierteller stand.

  • Eine Zeitlang fixierte sie den Anführer mit stechenden Augen. Und diese Aussage war ein Pluspunkt für den Magier. Er schloss sie nicht aus sondern setzte sich sogar für sie ein, ganz anders als Karrun. Entweder er gab es jetzt zu, dass er sie nicht einsetzen wollte oder ihm musste eine plausiblere Erklärung einfallen. Für eine Sekunde traf sich ihr Blick mit dem Kerios. Vielleicht war er ja doch nicht ganz so übel..

    Doch Karruns antwort lenkte sie sofort wieder von dem Magier ab. War doch egal wie der Magister war. Der hatte jetzt vielleicht Stimmrecht, aber sobald er weg war musste sie sich auch alleine durchsetzen können. Und jetzt ärgerte es sie ein wenig, dass er sich eingemischt hatte. Hätte Karrun sich auch ohne seinen Vetter so entschieden? War ja auch egal. Entschlossen nickte die Katze. Das war ihre Chance!

    Rhynn zog sich sie Riemen fester und überprüfte die Sehne.

    „ Nara’tee du bleibst bei den beiden.“ meinte Karrun missmutig und schüttelte den Kopf. Wie hätte er da noch dagegenarbeiten sollen?


    Einen kurzen Moment musterte der Feuermagier den Schwadronsheiler, bevor er sich Rhynn zuwandte.

    „ Ihr werdet kaum etwas von dem Zauber merken. Aber ihr solltet es vermeiden zu sprechen, wenn ihr in seiner Gestalt seid und ihr solltet euch in meiner Nähe aufhalten, sonst kann ich den Zauber nicht aufrecht erhalten.“ erklärte Kerio ruhig und deutete danach auf Paranoel. Und erst jetzt wurde ihr klar, dass er ja einen Zauber auf sie wirken musste. Rhynn schluckte nickte aber, weil sie die Anweisung verstanden hatte. Spürte man soetwas? Konnte dabei etwas schief gehen?

    „ Darf ich?“ fragte der Magister höflich und hob die Hand deutend auf ihre Stirn. Offensichtlich hatte er sich Owatus Reaktion zu herzen genommen, dass er jetzt so übervorsichtig war?

    Augen zu und durch. Rhynn nickte, obwohl es ihr bei dem Gedanken an die Berührung die Nackenhaare aufstellte und schließlich legten sich Fingerspitzen auf ihre Stirn.

    „ Ihr könnt die Stimme nicht beeinflussen?“ warf die Katze noch schnell dazwischen und sah zu dem Mann auf.

    „ Hm.. doch aber es ist viel Konzentration nötig.“ erklärte er ruhig und verständnisvoll ehe er die Augen schloss und seinen Zauber webte.

    Ein seltsames Prickeln ging von der Stelle aus und legte sich beinahe wie ein Seidiger Stoff über ihren Körper.

    „ Gut.“ murmelte er schließlich und löste die Verbindung.

    Wie das wars? Unschlüssig sah sie zu dem Magier hoch und betrachtete dann skeptisch ihre Hände. Schlanke Elfenfinger.... kein Flaum keine Zeichnung und das ungewohnteste daran. Keine Krallen.

    Ihr Blick flog über ihren Körper. Lange Beine...Nein das war nichtmehr ihrer. Schlank und sehnig aber definitiv nixhtmehr der Körper einer Frau. Rhynn entkam ungewollt ein Lächeln. War es absurd, dass sie das fast schon überwältigte? Konnte soetwas auch dauerhaft gewirkt werden? Die ganze Zeit bei der Garde , hatte sie sich gewünsch ein Mann zu sein. Es hätte sovieles leichter gemacht. Aber nein... Kerio hatte gesagt, er musste sich darauf konzentrieren. Das dämpfte das Hochgefühl ein wenig. Imitierend fuhr sich die Katze durch das Haar, so wie Paranoel es gerne tat, wenn ihm jemand widersprach und drehte sich zu dem Schwadronsheiler um, als erwartete sie seine Einschätzung.

  • Paranoels Gesichtsausdruck spiegelte Erstaunen wieder. Rhynn sah dem Elfen nun auch verblüfend ähnlich. Vielleicht war sie noch ein bisschen kleiner als der Heiler, aber auf einen flüchtigen Blick waren sie nicht voneinander zu unterscheiden.

    „Unheimlich.“ Kommentierte Paranoel dasa Erscheinungsbild seines Doppelgängers. Und ja, das war es wirklich irgednwie.

    Kerio grinste zurfieden und vollführte nun eine Reihe von magisch anmutenden Handbewegungen. Erst legte sich nur ein Flimmern, wie es bei sehr großer Hitze entsteht, um den Magier, doch bald verschwammen seine Züge, wie schon bei Rhynn zuvor und aus Kerio wurde Owatu.

    Auch sein Ebenbild war nicht perfekt, der Kerio-Owatu war ein bisschen rundlicher, als der Echte und vielleicht zeichnete sich ein wenig von Kerios nicht ganz so durchtrainierter Statur mit ab.

    Die Worte des Elfen trafen auch das, was Owatu empfand, als er nun in sein Spiegelbild blickte. Und irgendwie gefiel es dem Tua’Tanai gar nicht, wie sein zweites Ich zufrieden lächelte, als es seine Hände betrachtete und de nun ungewohnten langen Haar aus dem Gesicht fegte.

    Nickend ging Karrun auf die beiden zu und wechselte mehrfach den Blick zwischen den Doppelgängern hin und her.

    „Mh..“ machte der Schwadronsführer, „Eigentlich…. Nun..“ verlegen legte er seine Hand in den Nacken. „Die werden wohl nach einem Owatu mit Tätowierungen suchen.“

    Verlegen huschte der Blick des Anführers zu dem Tua’Tanai und er hatte recht, dieser Kommentar versetze dem Tua’Tanai einen enormen Stich.

    „Wie sahen die den aus?“ wollte Kerio wissen und Owatu ließ sich schnell in die Hocke sinken um die Beinschienen wieder zu zumachen.

    „Linien.“ Sagte er knapp.

    „Ähnlich, wie Nara’tees nur auch im Gesicht.“ Erklärte Nim.

    Was Kerio als nächstes tat, bekam Owatu nicht mit, dafür hatte er zu sehr mit den Verschlüssen zu tun – er wollte es aber auch gar nicht.

    „So?“ fragte der Magister nach und Blickte in die Runde.

    Nein nicht so.. sie waren ganz anders. Kommentierte Owatu im Geiste als er wieder aufblickte. Der Anblick versetze ihm einen enormen Dämpfer in seinem Hochgefühl, was ihn eben noch beflügelt hatte. Aber es brachte dem Mann auch eine Erkenntnis. Es war jemand, wie Kerio, einer von den Fingerfuchtlern, der schuld daran war, dass er seine Tätowierungen nicht mehr hatte, der es fast geschafft hatte, dass er starb. Es war nicht sein fehlendes Können gewesen. Auf sich und seine Fähigkeiten konnte er vertrauen. Auf die Anderer nicht.

  • Rhynn beobachtete Kerios verwandlung mit einer seltsamen Mischung aus Neugierde und Skepsis. In die Gestalt eines anderen zu schlüpfen, hatte beinahe schon etwas verbotenes. Nunja, sie hatten zwar die Erlaubnis der beiden aber dennoch war es ein eindringen in etwas Privates. Rhynn löste die verschränkten Arme, weil Paranoel wohl nie einfach so SO dastehen würde. Und dann verschwammen die Züge des Magiers und Rhynn konnte für einen Moment einfach nicht anderes als diesen Kerio-Owatu anzustarren. Es war er und doch wieder nicht. Doch was genau falsch war, hätte sie nicht sagen können unbewusst machte die katzenfrau einen Schritt rückwerts auf ihren echten Flügelmann zu und schüttelte den Kopf. Nein, sie hätte Owatus Linien Blind nachzeichnen können, das waren sie nicht. Irgendwie hatte es sogar etwas von Spott. Wie schmerzlich der Tua‘tanai seine Tattoowierungen vermisste, konnte sie nur erahnen. Die ganze herumprobiererei, verletzte ihn doch nur nochmehr.

    * Zeigs ihm.* bat sie den Braunen der zwar genervt ausschnaubte, dann aber folgsam genau das tat und eine kurze Abfolge der Schwarzen Linien ihrer Erinnerung an Kerio sandte.

    „ Hm...“ machte der Magier und hatte für einen Moment die Augen geschlossen. Greifen sprachen selten mit Nicht-Greifenreitern und noch seltener Zeigten sie Bilder oder Erinnerungen den Außenstehenden. Es schwappten einfach zuviele Gefühle auf denjenigen hinein und das verwirrte ungeübte durchaus.

    Kerio wischte die falschen Tatoowierungen mit einer Handbewegung beiseite und an diese Stelle traten die die zuvor noch die gebräunten Haut des Greifenreiters geziert hatten, auch wenn einzelne Details nicht gänzlich korrekt waren.

    Rhynn musste schlucken. Das war viel einnehmender als sie geglaubt hatte. Und wieder kam ihr der Gedanke das das falsch war. Ihr Blick huschte zu Owatu, als müsste sie die Fehler in Kerios Verwandlung suchen.

    „ Gut.. dann beeilt euch. Aufsitzen. Ihr streunert durch den Wald, nicht so auffällig aber auffällig genug, dass sie euch entdecken. Weitereanweisungen über die Greifen.“ ratterte Karrun schnell hinunter und deutete mit der Hand auf die beiden Greifenweibchen.

    „ Tameqa. Naraniwen. Aufgehts.“ er nickte mit dem Kopf in die Richtung der beiden Verwandelten und Theel zog sich in den Sattel. Während Naraniwen kaum zögerte und auf Rhynn zuschlich, blieb Tameqa hinter dem echten Owatu und fixierte den Falschen mit angelegten Ohren.

    Kerio ging langsam auf Owatu zu und presste für winen Moment besorgt die Lippen aufeinander. Der Mann war nicht gut auf ihn zu sprechen, demnach auch die Graue nicht. Aber es war offensichtlich, dass ihm Rhynn am Herzen lag, ebenso wie ihm...

    „ Ich pass auf sie auf. Versprochen.“ versicherte der Feuermagier dem Mauersegler. Seine Worte klangen aufrichtig und völlig überzeugt davon, dass dies wohl die ganze Sache leichter machte, doch die Graue sah nur abwartend zu ihrem Freund. „ Auf beide.“ fügte er noch an und sah in die dunklen augen der Greifin.

    Naraniwen hatte sich schließlich schnuppernd der getarnten Rhynn genähert, war aber bereits so erfahren, dass sie das nicht ganz so skeptisch machte, wie Tameqa.

  • Owtus Gesichtszüge waren nun mehr eine starre Miene, die möglichst keine Emotion nach Außen ließ. Dieser Mann nahm ihm einfach ungefragt alles. Zuerst die Sache mit dem Amulett, jetzt trug er sogar seine Tätowierungen und nun trennte er ihn auch noch von Tameqa.

    Und der Grauen gefiel der Gedanke auch ganz und gar nicht. Die Ohren angelegt schaute sie zu ihm herüber, als hoffte sie, dass er das irgendwie unterbinden konnte. Doch der Tua’Tanai musste erstmal dagegen ankämpfen erstens nicht die Hand des Magiers angewidert abzuschütteln und dann laut los zu lachen. Glaubte er wirklich, dass er die Greifin und Rhynn beschützen musste? Es war wohl eher anders herum.

    Aber dennoch presste er zwischen den Zähnen hervor: „Ich mach dich verantwortlich, wenn ihr was zustößt.“ Und das war die reine Wahrheit. Wenn er schon so großspurig daher kam, dann sollte er auch wissen, was das bedeutete.

    Schließlich drückte der Greifenreiter dem Magier seine Waffe in die Hand und fühlte sich selbst damit noch ein wenig schutzloser und auf sich alleine gestellt.

    *Es ist leider ein befehlt* sandte er der Grauen, die fibeste, weil sie seinen Missmut mitbekam.

    Verabschiedend kraulte er ihr über die eichen Federn am Schnabel und sie schmiegte sich nochmal an seine Hand an.

    *Mach mir keine Schande und geb auf Rhynn acht. Ich trau dem Magier nur soweit ich ihn werfen kann.*

    Dann trottete das Greifenweibchen zu dem unechten Owatu und stellte sich neben ihn, so dass er aufsteigen konnte. Es gab keine begrüßung und sie würde es ihm nicht erleichtern sich in den Sattel zu ziehen. Den Restepkt von Tameqa würde sich der Magister auch ordentlich erarbeiten müssen. Momentan sah es zumindest so aus, als ob sie nur die minimal Anforderung des Befehles erfüllte.

    Einen Moment blieb Owatu an Ort und Stelle zurück, schaute sehnsüchtig seiner Gefährtin nach und fühlte sich ein wenig verloren. So schnell konnte es gehen, dass der Höhenflug endete.

    Dann ging er noch einmal zu Rhynn. Es war seltsam sie wie Paranoel zu sehen und doch irgendwie ihre Körpersprache herauszulesen. Naraniewen schien es irgendwie ähnlich zu gehen. Es war Paranoel und doch irgendwie nicht.

    „Pass auf dich auf und….“ Sein Kopf zuckte zu dem Magier, aber er schluckte die gehässigen Worte, die er für den Mann gerade übrig hatte herunter.

    „Kann ich deinen Kopesh haben?“ fragte er stattdessen. Er war zwar nicht wirklich geübt mit dieser Waffe, aber gerade hatte er seine Abgeben müssen und Paranoel trug nun mal auch nicht ein so ausgefallenes Messer neben dem Bogen.

  • Rhynn blickte in die blauen Augen der Greifin die neben ihr ein wenig in die Hocke ging, damit die Cath‘Shyrr aufsitzen konnte. Die Sitzfläche war zu groß und sie saß ein wenig niedriger als auf Selphet.... Jeder Greif bewegte sich anders und Naraniwen mit ihren viel fließenderen Bewegungen, war schlicht und ergreifend ungewohnt genauso wie dieser Anblick. Zwei Owatus standen einander gegenüber und Karrun dirigierte den Rest der Männer in verschiedene Richtungen, desswegen konnte sie kaum verstehen, was die Zwei redeten. Abgesehen davon, dass der echte Owatu ziemlich missbiligend wirkte.

    Ihr Blick lag einen Moment auf Kerio der sich in den Sattel zog. So ungelenk und angestrengt, ganz anders als sich owatu wirklich bewegte.

    Unwohl knetete sich die Katze über den Nacken.

    * Das ist seltsam.* brummte der Braune in ihren Gedanken.

    * Ja da hast du recht.* pflichtete sie dem Greifen bei der langsam hinter Owatu hertrottete.

    *Pass auf ihn auf* bat sie ihren Freund und leicht lehnte sich die Katze zu ihrem Flügelmann hinunter, als er näher kam.

    Ein mildes Lächeln legte sich über die schmalen Lippen der Paranoel-Rhynn ehe sie versichernd nickte.“ Ich weiss.“ sie verstand seine Abneigung, das musste Owatu garnicht erst aussprechen.

    „Ja, Natürlich.“ meinte die Katze und knotete die Halterung von ihrem Gürtel, das hatte sie nicht bedacht, dass er jetzt waffenlos war. Aber war das Khopesh die richtige Waffe für ihn? Wäre ein Bogen nicht besser? Aber Paranoel trug nunmal einen Bogen. Also streckte sie ihrem Flügelmann den Knauf der gebogenen Waffe entgegen. Als Owatu danach griff suchte sie einen Blick und nur langsam lösten sich ihre Finger davon

    „ Ach komm, das klingt fast so, als würdest du dir Sorgen um mich machen. “ neckte sie ihn und ein seltsames Pulsieren huschte über ihren Körper, wie ein heisser Wind der über ihre Haut strich, dass Rhynn sich nach dem Magier umsah. Tameqa schien erpicht darauf, das ganze schnell hinter sich zu bringen und schritt mit gesenktem Kopf in die vermutete Richtung vorraus, so dass der Magier sich nach seiner Begleitung umsah.

    „ Außerdem, hab ich dich im Rücken, da kann mir garnichts passieren.“ grinste sie und Naraniwen drehte sich herum um Theel zu folgen.


    „Owatu bleibt bei uns.“ erklärte Nara‘tee auf Karrun und Sich deutend und legte seinem Volksmann einen Moment den Arm auf die Schultern, bis Selphet sich an Owatus Arm schmiegte.

    „ Ich mag ihn nicht.“ knurrte der Braune und ging leicht in die Hocke, weil er sich nicht sicher war, ob der Tua‘tanai auch aufsteigen wollte.

  • Das Kopesh in seiner Hand fühlte sich ungewohnt, aber trotzdem ein bisschen beruhigend an.

    Ein paar Mal hatte Karrun auch ihn dazu bekommen, mit dieser Waffe zu üben. Aber sie war eigentich nicht sein. Nun war er allerdings doch ein wenig froh, dass der Schwadrohnsführer so erpicht darauf war, dass seine Leute sich nicht nur stur an eine Waffe hielten, sondern alles ein wenig ausprobieren mussten.

    Owatu nickte, als Nara’tee ihn zu sich und Karrun einteilte. Damit waren sie drei Gruppen. Rhynn, Kerio und Theel als Köder. Paranoel und Nim als Gespann und sie hier.

    *Ich mag ihn auch ganz und gar nicht.* antwortete er Selphet und strich dem Braunen über den Hals. Es war nicht das erste Mal, dass er auf Selphet saß, also wusste er, dass er die Decke von hinten nehmen musste und sie vorne in die Beinhalterungen schieben, damit ihm das gebogenen und starre Leder nicht in die Beine einschnitt, weil seine Beine nunmal viel kräftiger waren, als Rhynns.

    Ein wenig Zeit brauchte er, bis er die Deckenwurst ordentlich in den Sattel gestopft hatte, dann schwang sich der Tua’Tanai auf Selphets Rücken.

    Die Greifenreiter verteilten sich in verschiedene Richtungen, wobei sich alle so nah wie möglich beisammen hielten.

    Das ganze konnte nun sehr schnell gehen, oder ziemlich lange dauern. Aber mit jedem Schritt, den sie näher an das Lager der Hexe machten, wurde die Gefahr auch größer, dass die Späher die falschen zuerst sahen, oder man die Späher noch hören konnte.

    *Ich glaube Rhynn mag ihn auch nicht.* meinte Selphet, als sie hinter Nara’tee und Karrun herschlichen. Owatu hatte sich fast auf den Rücken des Greifen gelegt, damit sie besser durchs Unterholz kamen.

    *Sie sollte ihm auch nicht trauen.* antwortete Owatu bitter. Und seine Augen versuchten durch die Blätter Tameqa und Rhynn ausfindig zu machen.

    Kerio saß viel zu steif auf ihrem Rücken. Man passte sich gefälligst den Bewegungen der Greifin an, aber das er sich nicht am Sattel festhielt war auch schon alles. So wirkte es zumindest auf den Tua’Tanai, obwohl der Magister durchaus Erfahrung darin hatte auf einem Pferd zu reiten. Aber ein Pferd war nun mal kein Greif. Ein Greif bewegte sich ganz anders. Geschmeidiger, beweglicher.

    Der Schweif der Grauen peitschte angespannt und missbilligend hin und her.

    Dann kreischten die beiden Greifenweibchen auf und Owatu wäre am liebsten sofort zu seiner Freundin geeilt, doch Selphet, der wohl seine Körperreaktion deutlich mitbekamm meinte nur: *Das soll sie anlocken.*

    Gleichzeitig gingen die drei Greifenreiter noch mehr in Lauerstellung.


    *Wie hast du den hinter dir ausgehalten? Wie hat Selphet den ausgehalten?* fragte Tameqa den Tarnelf und legte immer mehr die Ohre an. Man konnte der Greifin deutlich ansehen, wie unwohl sie sich mit ihrem Reiter fühlte.*Wenn ich gleich nen Satz machen muss, dann fällt der doch runter.*

    Und nicht nur das. Wenn sie in einen Kampf verwickelt werden würden, dann musste sie ja schon fast Angst haben, dass Kerio sie mit der Waffe traf. Damit konnte der doch sicherlich nicht umgehen. Oder wenn doch, dann sicherlich nicht so gut wie Owatu und man musste bei der langen Waffe doch aufeinander eingespielt sein.

  • Die Greifenschreie verhallten und absolute Stille herrschte für einige Augenblicke. Rhynns Augen huschten wachsam durch den Wald. Es war seltsam... nicht nur, dass sie so offen und unvorsichtig hier durchtrotten sollten, sondern auch der Anblick ihrer Elfenhände. Langsam setzten sich sie Gefiederten wieder in Bewegung. Den Bogen möglichst lässig über den Sattelknauf gelegt, sollte sie trotzdem bereit sein, sich zu verteidigen.

    Tameqa schimpfte zurecht, wie sie mit einem kurzen Seitenblick auf den Magier feststellte. Der falsche Owatu saß total verkrampft im Sattel und wippte leicht bei Tameqas Schritten. Obwohl dieser Anblick so seltsam anmutete, fiel es ihr schwer nicht zu ihm zu sehen.

    * Wir führen Befehle aus, Tameqa. Da wird man nicht nach Bequemlichkeiten gefragt.* antwortete die Greifenreiterin in Gedanken und ließ den Blick in die Ferne des Waldes schweifen.

    * Ich will ihm auch nicht so nahe sein, aber hier geht es nicht um mich, oder meine Angst. * rhynn lockerte die verspannten Schultern und schüttelte den Kopf um die trübsinnigen und unangenehmen Gedanken zu vertreiben.

    *Es geht darum dieses Miststück und ihre Leute zu stellen und wenn wir den Magister dazu brauchen, trag ich ihn auch 12 Mal um den Exerzierplatz, wenn Karrun Sagt dass es nötig ist. * schloss sie selbst sicher. Ja irgendwie wurde es immer klarer, warum Kerio mit dabei war. Er hatte ihre Spur aufgenommen und mit seiner Hilfe hatten sie das Versteck gefunden. Er hatte sich für sie eingesetzt. Er führte diese Zauber aus, auch wenn er das nicht taktvoll gestaltete, hatte er doch wohl nur helfen wo-

    Was tat sie denn da?! Warum verteidigte sie den Magier in ihrem Kopf? Nein! Sie vertraute Karrun und nicht diesem Fingerfuchtler, redete sie sich selbst ein und zog die Augenbrauen konzentriert zusammen.

    *Wir kommen nur mit Magie gegen Hexerei an. Sieh es so Tameqa. Er bleibt ja nicht ewig.*


    Plötzlich forderte Theel mit einer erhobenen Hand, die kleine Gruppe dazu auf, stehen zu bleiben und angespannt warteten alle auf irgendein Geräusch in der Ferne, doch obwohl sie wusste, dass ihre Kameraden nicht weit entfernt im Unterholz herumstrichen, konnte sie selbst deren Bewegungen kaum ausmachen. Doch der anführende Elf schüttelte übertrieben auffällig den Kopf.

    „ Weiter.“ befahl er eine Spur zu überdeutlich und Meherlion schritt weiter durch den Wald.

    * Nicht umsehen. Sie sind links von uns und schleichen vermeintlich unauffällig durchs Unterholz. * gab das Männchen weiter und plusterte erwas sein Gefieder auf. Ja, jetzt wo sich Rhynn auf eine Richtung konzentrieren konnte, ließen sich die Schritte eindeutig unterscheiden. Schlürfend und als wären die Schuhe zu groß... keine Greifenreiterstiefel.

    Die Vorstellung war ungemein absurd. Wie viele Greifenreiter hinter zwei Söldnern herschleichen mussten, die durch das Unterholz strichen um drei anderen Greifenreitern nachzustellen. Unangenehm kribbelte es in ihrem Nacken weil sie sich so beobachtet fühlte, aber einfach ruhig sitzen bleiben und einen unvorsichtigen Greifenreiter spielen musste.


    Karrun huschte vor Owatu durch das Buschwerk, umsichtig setzte er seine Schritte und er erlaubte sich zusammen mit Nara‘tee und Owatu den Sicherheitsabstand ein wenig zu unterschreiten. Diese beiden Idioten waren so damit beschäftigt, die drei Köder im Auge zu behalten, dass ihnen garnicht auffiel, dass sie selbst verfolgt wurden. Aber wann sollten sie denn eingreifen? Gab es eine Möglichkeit, an Informationen heranzukommen? Oder hatten sie versteckte Waffen, die ihnen Überraschend Gefährlixh werden konnten? Der Kleinere versteckte irgendetwas unter seinem weiten Mantel, soviel war klar.

  • Die Graue grummelte vor sich hin. Sie verstand das schon… aber es war ihr trotzdem nicht recht. Wenn sies nicht verstehen würde, dann würde sie den Magister sicherlich nicht auf ihrem Rücken dulden.

    *Was, wenn wir nicht mehr nur so tun müssen, als würden wir unvorsichtig sein? Was, wenn er uns wirklich verteidigen muss, oder will?*

    Wie sollte sie mit dem Mann zusammen kämpfen, wo er sich so ungewohnt auf ihrem Rücken anfühlte.

    Doch dazu, weiter darüber nachzudenken, blieb keine Zeit. Deutlich vernahm die Greifin die fremden Schritte im Wald.

    *Sie sind da.* meldete Tameqa an die anderen.

    Das nannten diese Leute schleichen? Auch Karrun und Nara’tee, sowie Owatu waren zu hören, aber nur für ihr Ohr, die Späher bewegten sich so laut, für ihr empfinden, dass selbst Kerio sie hören musste.

    Mit den Ohren voll und ganz bei der Sache tat sie so, als ob sie genüsslich ihre Federn am Hals putzen würde. Oder war das zu offensichtlich unaufmerksam?

    Dann zuckten ihre Ohren und ihr Kopf warf sich herum. Starrte einen Augenblick in die Richtung, aus der der Feind kam. Dann ließ sie einmal die Ohren Kreisen, als würde sie eine Fliege verscheuchen und widmete sich wieder ihren Federn.

    Das würde die Beute viel mehr in Sicherheit wiegen. Fast entdeckt, aber doch nicht bemerkt.

    Dann war plötzlich Stille. Die Beute war stehen geblieben.



    Nein nicht nur stehen geblieben. Die Männer gaben sich kurz ein Zeichen, dann nickte der eine dem anderen zu.

    Owatu lag fast auf dem Boden, neben ihm Selphet und die anderen. Stachliger Ilex schirmte sie von den Blicken der Späher ab, die immer noch meinten, dass sie hier nicht die Beute waren.

    Der Tua’Tanai fragte sich, was der eine unter dem Mantel bei sich führte.

    Wenn sie sie jetzt angriffen und stellten, dann konnten die gespannten Armbrüste ein Problem werden. Die Hoffnung lag noch darin, dass sie ihre Waffen nicht auf die drei Greifenreiter, die sie im Auge hatten, abfeuerten. Das wäre töricht… so schnell konnten sie nicht nachladen, bis mindestens ein Greif bei ihnen war.

    Owatu betete regelrecht, dass sie nicht so dumm waren. Da waren Tameqa und Rhynn.

    Nein, wenn er irgendein anzeichen sehen sollte, dass die beiden schießen wollten, dann würde er die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Hoffentlich nur um sie aus dem Konzept zu bringen… aber wenns anders sein sollte… besser, als dass sie Tameqa trafen.

    Ungewöhnlich lange verharrten die Beiden an Ort und Stelle. Was hatten sie vor? Anscheinend wollten sie nicht nur wissen, ob Owatu und Paranoel hier waren und ob noch wer bei ihnen war. Aber worauf warteten sie?

    Langsam merkte der Tua’Tanai, wie ihm Insekten in die Rüstung krabelten, aber er blieb trotzdem weiter regungslos liegen. Sich von dem Viezeug zu befreien war es nicht Wert entdeckt zu werden und ihren Vorteil damit einzubüßen.

    Der kleinere kramte irgendwas. Langsam und bedacht zog er wohl dass, was er unter seinem Mantel trug hervor. Nur keiner der Greifenreiter konnte so recht erkennen, um was es sich handelte.

    *Erkennt einer von euch mehr?* fragte Karrun in die Runde. Doch auch die Greifen, deren Köpfe ebenfalls auf dem Boden lagen hatten keinen bessren Einblick.

  • Stille. Niemand bewegte sich mehr da draußen. Die helle Greifin unter ihr spannte ihre Muskeln an und hob kurz den Kopf. Warum kamen von dort keine Geräusche mehr? Das Weibchen zwang sich weiterzugehen. So offensichtlich in eine Falle zu tappen, behagte dem so bedachten Wesen garnicht.

    Sacht fuhren Rhynns Finger in die weichen Federn, ehe sie sie wieder an das glatte Holz des Bogens legte. Sie wollte sie Beruhigen, doch so offensichtlich? Besser sie ließen sich absolut garnichts anmerken. Gut das man ihre Ohren nicht sehen konnte, die zuckten unter der Illusion hin und her und lauschten auf jedes noch so kleine Geräusch.


    * Nein...* kam die Antwort von Nara‘tee und Karrun stemmte sich, den Blick starr auf seine Gegner gerichtet, nach Oben. Er musste Näher ran oder höher. Doch genau in dem Moment, drehte sich einer der Gegner herum. Schnell tauchte der Anführer wieder ab. Stille. Und die Herzen der Greifenreiter rasten. Hatte er ihn gesehen? Alle lauschten auf eine Bewegung, doch nocheinmal wollte Karrun es nicht riskieren.


    Der kleine Schmächtige Kerl, förderte ein glattes Hölzernes Rohr zu Tage von etwa einer Ellen Länge. Die Oberfläche abgegriffen und voller Kerben. Und schob mit spitzen Fingern seine Munition ins Innere. Keiner der Greifenreiter hätte soschnell reagieren können, zum Teil sogar noch unter dem ausladendem Ärmel verborgen legte der Söldner auf das hinterste Tier an. Die helle Greifin schlich fast geduckt neben dem grauen Weibchen her und bevor die Soldaten, überhaupt mitbekommen haben würden, hätte er schon auf den nächsten angelegt. Und erst dann hätten sie eine richtung. Das reichte ihm an taktik um einen nach dem anderen auszuschalten.


    Plötzlich machte die Gefiederte unter ihrem Sattel einen Satz nach vorne. Schrie erschrocken und noch während sich Rhynn nach ihrem Gegner umsah und den Bogen anlegte, sackte Naraniwen unter ihr zusammen. Eine Befiederte Nadel, steckte in dem Oberschenkelmuskel der Greifin und die Helle schien plötzlich eingeschlafen zu sein. * Naraniwen!* versuchte Rhynn in ihr Bewusstsein vorzudringen und kletterte aus den Sattel um sich vor die Greifin zu stellen.

  • Ab dem Zeitpunkt, wo Naraniwen aufschrie ging alles sehr schnell.

    Tameqa warf ihren ganzen Köper herum richtung Angreifer. Der Schrei der Greifin neben ihr war eindeutig ein Schmerzensschrei gewesen, wenn auch vor allem durch Überraschung ausgelegt.

    Doch natürlich rechnete die Owatuimitation auf ihrem Rücken nicht mit ihrer plötzlichen Bewegung. Ihr Freund hätte vermutlich im selben Moment den gleichen Impuls gehabt, wie sie, und wäre voll und ganz in der Drehung mitgegangen.

    Nicht so Kerio, der gleich den halt verlor. Ein Bein löste sich vom Sattel, der Schaft der Schwertlanze, an der er versuchte sich krampfhaft festzuhalten, schwang hoch und traf die Greifin mit voller Wucht am Kopf, bevor der Magister taumelnd zu Boden fiel.

    Leicht knickte die Graue mit der rechten Seite ein, so dass der Bolzen, der von dem zweiten Späher auf seine tödliche Reise geschickt worden war über den Kopf der Gefiederten hinwegsauste.

    Aber das die ungeschicktheit des Magiers, sie gerade davor bewahrt hatte getroffen zu werden, dass sah Tameqa nicht. Den Bolzen bekam sie gar nicht mit, auch nicht wie er splitternd irgendwo hinter ihr einem Baum einen Teil der Borke wergfetzte. Sie hörte nur, wie der Zauberer mit einem Aufschrei auf dem Boden aufkam, bevor sie sich selbst wieder gesammelt hatte und endlich auf die Angreifer zustürmen konnte.


    Einen Moment flackerte die Erscheinung des falschen Paranoels auf. Der Magister hatte beim Aufprall die Konzentration auf die zweite Illusion verloren und es wohl gerade so noch geschafft den Zauber wieder herzustellen. Aber das war nun auch nicht mehr so wichtig. Denn fast Zeitgleich mit Rhynns abspringen und um die Greifin herumlaufen, brach der echte Paranoel durch das Blattwerk und stürzte sich geradezu auf seine Gefährtin.

    Der Gesichtsausdruck des Elfen, war von Schrecken und Sorge gezeichnet.

    Eilig, aber routiniert schob der Heiler die Augenlieder der Hellen auseinander, legte seinen Kopf nah an ihre Nüstern und sprang dann plötzlich auf um die kleine Gefiederte Nadel aus ihrem Oberschenkel zu zupfen.

    „Was…“ stammelte der Elf und blickte erschüttert auf den Blasrohrpfeil.


    Naraniwen sackte in sich zusammen und Owatu sah nur, wie Tameqa zuerst herumwirbelte und dann auch kurz taumelte. Das Herz blieb ihm stehen und schneller, als Karrun irgednwelche Befehle geben konnte, war der Tua’Tanai auf den Beine. Das ungewohnte Kopesh fest in der Hand, zu allem berreit.

    Aber er war nicht der Einzige, auch die Greifen sprangen fast zeitgleich aus ihrem Versteck hervor und brachen durch das Unterholz auf die beiden Späher zu.

    Karrun und Nara’tee ihnen hinterher, ebenso wie Owatu.

    Marak war als erster bei dem Feind und stürzte sich auf den Mann mit dem Blasrohr in der Hand. Ein Messer blitze in der Rechten des Spähers auf, aber dennoch spiegelte sich Überraschung auf seinen Zügen. Ungeachtete was war kam der schwarze Greif über seine Beute, ignorierte den Schnitt, denn der Mann ihm verpasste und drückte schließlich die Hand mit dem Schnabel herunter.

    Zappelnd und Schreiend wand sich der Mann, doch ein leichter Druck auf den Brustkorb brachte ihn zum Schweigen und nach Luft ringen.

    Und als Tamea endlich eintraf, Owatu war ungemein erleichtert, dass sie nicht wie Naraniwen zu Boden gegangen war, war Zurulele schon über dem anderen Kerl und stellte ihn, bevor er auch nur einen Hauch einer Chance hatte, einen zweiten Bolzen aufzulegen, geschweige denn sein Sax zu ziehen.

  • Ihre Pfeilspitze zeigte für eine Sekunde auf das Buschwerk aus dem Der echte Pranoel brach. Rhynn schwenkte sofort herum und suchte nach weiteren Gegnern und nur ein kurzes Augenzucken, zum Magier hin, der tatsächlich von Tameqa gefallen war, zeigte, dass er zumindest nicht schwer verletzt schien. Irgendwo dort, musste der Angreifer sitzen, da raschelte etwas....

    Aber es war zum verückt werden!! Man schießt nicht Blind, wenn die eigenen Leute ebenso gut, dort sitzen konnten. Dieses seltsame Gefühl, als würde etwas über sie hinwegschwappen, hallte noch auf ihrer Haut nach, als der Zauber kurz nachgelassen hatte. Tameqas Pfoten warfen den Dreck hoch in die Luft, als sie ihren Angriff startete. Sie war zum Nichtstuen verdammt! Der Magier musste selbst auf sie Beine kommen, auch wenn er mühsam nach Luft rang. Paranoel konnte sie auch nicht helfen, er brauchte Deckung aber schießen ohne direkten Blick auf den Feind durfte sie auch nicht.

    Doch all diese Gedanken waren nichtmehr Nötig. Schlagartig herrschte ein riesen gewirr aus Greifen und Greifenreitern, die hier auf dem schmalen Weg sich ihre Position suchten. Rhynn wirbelte herum und stürzte auf die Greifin zu um Paranoel zur Hand zu gehen. Der blonde elf benetzte gerade seine Zungenspitze mit einer Winzigkeit der Flüssigkeit, die aus der Spitze des Pfeils tropfte und spuckte sofort aus.

    „ Wildorner Feinkraut.“ knurrte er und schien zugleich irgendwie erleichtert. „ Ich hol das Gegenmittel.“ nickte die Katze während der Schwadronsheiler den Schnabel seiner Greifin öffnete um die Zunge ein Stück herauszuziehen.

    * Selphet!* rief sie in Gedanken aus, was jedoch garnicht nötig war, denn der Braune stand bereits hinter ihr und stieß sie an.

    * Marak ist auch verletzt.* meinte das Männchen und schien einfach noch immer so in Aufregung, dass seine Vertraute gerade so als Zielscheibe hätte enden können.

    * Schlimm?* erkundigte sich Rhynn und schlug die Ledertasche auf, drehte kurz einige Gläser in den Händen und drehte sofort wieder zu dem Elfen ab.

    * Blutet... aber nicht schlimm.*

    „ Danke.“ murmelte Paranoel und hob den Schweren Kopf etwas an um das Mittel einzugeben. Rhynn sah sich um. Nun... das war irgendwie nicht so nach Plan gelaufen...

  • Tameqa schüttelte aufgebracht den Kopf und hatte die Schopffedern aufgestellt. Die beiden anderen Greifen hatten die Beute vor ihr bekommen und das gefiel der Grauen so ganz und gar nicht. Nun war auch Karrun und Nara’tee bei den beiden Spähern und der Schwadronsführer Kniete sich neben den Blasrohrschützen.

    „Was ist das?“ forderte er auf, nachdem er den Mann kurz abgetastet hatte und seine Munition fand.

    Doch es brauchte einen weiteren Hinweis von Marak mit den scharfen Klauen, damit der Mann fast flehentlich: „Wildorner Feinkraut.“ Sagte.

    Owatu ging an den beiden gestellten vorbei und deutete Tameqa, dass sie die Umgebung im Auge behalten würden. Auch Nim trat nun aus dem Gebüsch hervor und tat das gleiche, wie der Tua’Tanai.

    Sie waren erfolgreich gewesen, aber die Gefahr war nicht vorüber. Möglicherweise hatte noch jemand etwas gehört, oder es gab doch mehr als die beiden Späher. Zu viel Aufmerksamkeit war daher nicht verkehrt.

    Und wie es aussah konnten sie so schnell hier nicht weg. Der Mauersegler, hoffte nur, dass es um Naraniwen nicht schlimm stand. Noch zu deutlich war ihm, wie er Tameqa mit vorgefunden hatte, Bewustlos und mit einer Bolzenwunde in der Flanke. Er wusste genau, wie sich Paranoel jetzt fühlte. Wobei der Elf da vielleicht nicht ganz so Hilflos war, wie er.

    *Er hat mich behindert.* Knurrte die Greifen in seinem Geist.

    *Du hast ihn abgeworfen?* fragte Owatu nach, ohne Vorwurf.

    *Nein, er ist runter gefallen.*

    *War ja klar.*

    Aber schlimm schien es nicht um den Magister zu stehen. Der Magier hatte sich wieder aufgesetzt und rieb sich am Rücken über die Stelle, auf der er wohl zuerst aufgekommen war. Der Zauber war nun von ihm und von Rhynn abgefallen.

    *Was ist mit Naraniwen?* Fragte er die Graue. Um die Greifin machte er sich sehr viel mehr Sorgen, als um den Fingerfuchtler, der nun einfach mal gelernt hatte, dass man nicht so einfach er sein konnte.

    Nach kurzer Zeit kam die Antwort, dass Paranoel wohl ein Gegenmittel hatte und dass sie nur schlafen würde.

    Wenigstens etwas. Aber das bedeutet auch, dass sie Paranoel und ihn lebend fangen wollte, oder?

    „Wie geht’s dir? Hast du was abbekommen?“ fragte er Rhynn, als er sich neben sie stellte, aber gelichzeitig immer noch den Wald im Augen behielt. Seine Hand war fest um die Waffe geschlossen und darauf vorbereitet, dass jederzeit was Unvorhergesehenes passieren konnte.

    Das hoffte er zumindest. Denn sich auszumalen was passieren konnte, war schlimmer, als das wirklich was passierte. Es fachte nur die Angst an.

  • „ Ich mach schon.“ fuhr ihr der Elf dazwischen, als die Katze eine Hand zur Unterstützung unter den Greifenkopf schieben wollte. paranoel drängte sie förmlich mit dem Ellenbogen zur Seite, in seiner ruhigen Art aber dennoch nachdrücklich. Ihrendwie überkam Rhynn da sschleichende Gefühl, dass der Schwadronsheiler ihr vielleicht grollen könnte. Doch was hätte sie tun sollen? Sie durften die Angreifer nicht bemerken, hatte Theel gesagt. Undselbst wenn sie diesen angriff hätte kommen sehen, hätte sie niemals die Möglichkeit gehabt dem Weibchen ein Zeichen zu geben. Rhynn sah mit aufeinander gepressten Lippen auf den Mann, der gerade seiner Gefährtin über die Wange strich.

    Hätte sie etwas tun können? Dieser Gedanke nagte förmlich an ihrer Seele und als der echte Owatu zu ihr stieß, schüttelte sie nur langsam den Kopf. Nein abbekommen hatte sie nichts, zumindest nicht äußerlich. Kurz trafen sich ihre Blicke. Bis auf ein wenig Dreck auf der Rüstung und ein paar Tannennadeln im Haar, schien es ihm gut zu gehen.

    „ Das hätte anders laufen müssen.“ murmelte sie von sich selbst und der Situation enttäuscht und knetete den Bogen in ihren Händen

    Kurz ließ sie den Blick über Reiter und Greifen wandern. Marak blutete nahe am Schnabel, hielt aber seine Beute unnachgiebig fest, das Männchen war einfach hart im nehmen und würde sich jetzt nicht verarzten lassen. Dort war sie gerade keine Hilfe, auch dass sich Nim, Rangolf Theel und Owatu fast wie Wächter aufgestellt hatten und den Wald beobachteten, machte es für sie selbst gerade überflüssig ebenfalls aufmerksam sein zu müssen. Normalerweise wäre sie jetzt dort neben Paranoel... und würde Fragen beantworten, wie sie in soeinen Fall vorgehen würde. Doch der Schwadronsheiler hatte dafür nun gerade so überhaupt keinen kopf und machte die arbeit lieber alleine.

    Kerio stützte langsam eine Hand aufs Knie um sich aufzurappeln. Der Sturz musste heftig gewesen sein, denn noch immer hielt er sich den Unterarm in den Rücken gepresst. Sein Gesicht war rot angelaufen, und die kleine Flamme sah aufgebracht zwischen Rhynn und Kerio hin und her. Für einen Moment kam ihr der Gedanke ihm eine Hand zu reichen, wie sie es bei einem kameraden gemacht hätte, aber was würde Owatu davon halten? Zuerst mischte sie ihm Larven ins essen und dann half sie ihm? Er mochte ihn nicht, das sah sie dem tua‘tanai schon am blick an. Aber eigentlich war sie auch Heiler.

    „ Alles in Ordnung?“ fragte die Katze den Magister und blickte prüfend auf den Lederharnisch, der seinen Rücken zumindest vor äußerlichen Verletzungen geschützt hatte.

    „ Nichts.. passiert.“ versuchte er es zuversichtlich klingen zu lassen. „ Das Atmen ist nur ein bisschen ... schwer. .“ brachte er wirklich recht atemlos hervor und versuchte die Schultern zu straffen. „Es war mein fehler. Ich hab nicht mit so einer Kraft gerechnet, ich hätte mich besser festhalten sollen.“ gab er gequält lächelnd zu und würdigte gleichzeitig Tameqas Stärke.

    Rhynn sah kurz zu Owatu und zuckte vielsagend mit den Augenbrauen. Ein Blick der einfach nur sagte; Seltsam der Kerl. Natürlich hatte es jeden Greifenreiter bereits mehrfach vom Greifen gehauen, aber das richtige Fallen lernte man doch bereits in der Grundausbildung? Die sogar ein Gardemagier durchgemacht haben musste.

    „ Paranoel, sollte sich nachher einmal euren Rücken ansehen.“ stellte Rhynn ein wenig tonlosfest und legte einen Pfeil wieder auf der Sehne bereit.

    „ Ich vertraue Eurer Einschätzung ebenfalls.“ antwortete er und neigte leicht den Kopf.

    Schlagartig wurde der Katze heiss. Ein seltsames Gefühl so aus heiterem Himmel soetwas vorgesetzt zu bekommen. Die Greifenreiterin Zwang sich selbst wieder zu atmen und ihren Puls unter kontrolle zu bekommen. Wer sagte denn sowas in der Garde? Fast schon ein gefühlsduseliges Lob, dass sie garnicht verdient hatte. Doch was konnte sie anderes machen als in den wald zu starren?

    „ Ich bin nur Feldsanitäter...I-ich bin nicht befugt, eine Diagnose zu stellen. Mit Paranoel, seid Ihr auf der Sicheren Seite.“

  • Wenn du dich noch bewegen kannst, dann wird’s wohl nicht so schlimm sein. Kommentierte Owatu die Worte des Magisters im Geiste. Wer war denn nicht schonmal hart abgestiegen? Wenn Bewegen noch ging, dann machte man da nicht so einen Trara draus.

    Paranoel kniete immer noch neben der Bewusstlosen Naraniwen und strich ihr über die Federn, als Karrun und Nara’tee mit den beiden Gefangenen, die von ihren Greifen vorwärts geschoben wurden zu der Gruppe stießen.

    „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte der Schwadronsführer seinen Vetter.

    „Ja geht schon wieder.“ Lautete die Antwort.

    Aha. Jetzt versucht ers doch runter zu spielen, wo er eben noch Rhynns Hilfe haben wollte.

    *Wetten der geht nachher nicht zu Paranoel?* sandte er lästernder Weise an Tameqa, die ihren Kopf leicht an seinen Rücken schmiegte.

    „Vielleicht sollte sich das Rhynn mal ansehen?“ schlug Karrun vor, der offenbar das Gespräch eben nicht mitbekommen hatte.

    Betreten blickte der Magier zu der Greifenreitern und schwieg einen Moment. Offenbar war er unschlüssig ob ihrer Worte, mit denen sie ihn gerade abgewiesen hatte. Auch Owatu war etwas überrascht darüber, denn oft musste man die Katze abwimmeln, wenn sie ihre Funktion als Feldsanitäterin zu ernst nahm, obwohl gar nichts Schlimmes war. Offenbar lag das daran, dass Rhynn ihn eben auch extremst unsympathisch fand.

    „Paranoel soll sich das ansehen.“ Wiederholte Triv das, was Rhynn zuvor gesagt hatte und durchbrach damit die unangenehme Stille, die sich drohte auszubreiten. Anscheinend hatte die Flamme die Cath’shyrr so verstanden, dass Paranoel das Beste für ihren Meister war. Karrun hingegen blickte ein wenig irritiert in die Runde,.

    „Kylan kann das durchaus auch.“ Meinte er, überließ die endgültige Entscheidung aber seinem Vetter, offenbar dachte der Anführer, dass es von Kerio ausging und drängte ihn daher nicht weiter.

    Stat dessen widmete er sich nun Paranoel und seiner Greifin.

    „Wie geht es ihr? Der Mann sagt, es ist Wildorner Feinkraut.“ Meinte er und kniete sich neben den Kameraden.

    „Ich weiß.“ Antwortete der Elf. „Ich hab ihr das Gegenmittel gegeben, sie sollte gleich wieder aufwachen.“ Kurz schloß der Blonde die Augen und sein Gesicht erstarrte.

    Und auch Owatu zeigte fast Zeitgleich die gleiche Reaktion. Mit einem Mal waren die Kopfschmerzen wieder da. Starr versuchte er in den Wald zu Blicken und dagegen anzukämpfen, aber es wurde immer schlimmer.

    „Sie versucht es wieder.“ Presste er hervor. Mittlerweile war er sich da sicher und brauchte gar nichtmehr das Glühen des Amuletts zu überprüfen.

  • Der Herschlag pochte in ihren Ohren, denn noch immer hallten die Worte des Magiers in ihren Gedanken nach. Der Ton in der Garde war meist ruppig und direkt. Karrun lobte seine Leute auch, aber nicht mit diesem seltsamen Beiklang in der Stimme und diesem Blick, der ihr die Hitze zu Kopf steigen ließ. Das war etwas das Rhynn absolut überforderte. Es klang wie Anerkennung, doch sie kam von dem Falschen.

    Rhynn wäre beinahe zusammengezuckt, als Karrun sie beim Namen nannte und das ganze Erneut zur Diskussion stellte. Nur kurz war ihr Blick zu den beiden dunkelhaarigen gewandert. Und diese unangenehme Stille breitete sich über ihnen aus. Sollte sie Karrun widersprechen? Natürlich war es so, dass der Feldsanitäter offiziell keine Diagnosen stellen durfte, abgesehen von Notfällen. Aber bei Karrun war das nie so gewesen. Sah es jetzt zurecht so aus, als hätte sie eine Notlüge angewandt?

    Also schwieg die Katze, war sogar erleichtert, als Triv das ganze zu ihrem Gunsten lösen wollte. Doch der Schwadronsführer schlug es erneut vor und Rhynn atmete sehr langsam ein, als müsste sie sich für das Unaufhaltsame wappnen.

    Karrun beließ es mit dieser Aussage und Rhynn war sich nicht sicher was sie nun tun sollte. Eigentlich war es ihre Pflicht... gequält und unsicher kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Betete fast, der Magister würde erneut sagen, dass es schon wieder ging... doch stattdessen, passierte etwas, dass ihr das Herz in die Hose rutschte. Owatu versuchte zwar seinen Posten zu haltrn, doch das schmerzliche verziehen des Gesichts und wie seine Schultern immer verkrampfter nach oben wanderten als könnte er damit gegen den Schmerz ankämpfen, vertrieb erstmal diese Problematik.

    Bildete sie sich das ein, oder schwankte er sogar leicht? Rhynn war mit einem Schritt näher bei ihrem Flügelmann, nahe genug, dass er nach ihrer Schulter greifen konnte, wenn er halt brauchte.

    „ Ausatmen...“ mahnte sie fast den Mauersegler, der einfach die Luft anhielt, statt gegen den Schmerz zu atmen. „Vielleicht hilft etwas Ubron?!“ fragte sie etwas lauter über ihre Schulter hinweg und sah kurz fast verzweifelt zu Paranoel. Doch der schüttelte selbst energisch den Kopf an den er sich gegriffen hatte.

    Doch nun kam Kerio näher, ein wenig betreten und sehr leise, wollte er der verzweifelten Katze wohl Paranoels knappe Antwort erleutern.

    „ Das ist ein Magischer Schmerz... kein Kraut hilft gegen soetwas...“ murmelte er leise und Triv flog zu Owatu und versuchte seitlich durch den Dunklen Hasrvorhang zu sehen.

    „ Es wird gleich besser...“ versuchte das kleine Flammenwesen und schlang selbst vollkommen Unwohl ihre Ärmchen um den Leib. Egal wie mächtig die Hexe war, sie versuchte zwar ihren Geist zu kontrollieren, doch würde das enorm an den Kräften zehren. Die beiden konnten einfach nur durchhalten.

    „Behaltet den Wald im Auge!“ entfuhr es Karrun eine Spur zu laut, als sich die restlichen Greifenreiter herumgedreht hatten um zu sehen was dort geschah.


    „ Trink.“ forderte die Katzenfrau Owatu auf und hielt ihm ihren Schlauch vor die Nase, als es so schien, als würde der Hokuspokus endlich nachlassen. Konnte man dagegen denn garnichts tun? Was wenn die Hexe das im Gefecht tat? Owatu wäre damit schlagartig außer Gefecht gesetzt. Grübelnd lag ihr Blick auf dem Magister. Es gab da schon eine möglichkeit... oder zumindest mehr über diese Gegebenheit zu lernen. Vielleicht konnte sie es ihm sogar leichter machen?

    Auch wenn der Schmerz weg zu sein schien, wollte sie Owatu eigentlich nicht alleine lassen, doch offen konnte sie Kerio nicht auf soetwas ansprechen.... Ohne dass Owatu es mitbekam und der schien der ganzen Magie sache zurecht zu misstrauen. Er setzte sich lieber solchen Schnerzen aus...

    „ Setzt Euch.. dann schau ich mir Euren Rücken gleich noch an.“deutete nickend auf einen umgefallenen Baumstamm. Der Magister sah etwas perplex zu der Greifenreiterin, ob des plötzlichen Sinneswandels, setzte sich dann aber nach einem kurzen Versicherungsblick zu Karrun auf den gewiesenen Platz.

    „ Setz dich.“ riet die Katze ihrem Flügelmann und strich etwas von dem Dreck von seiner Rüstung ehe sie sich mit ihrer Heilertasche auf den Weg machte.

    Kerio hatte seinen Harnisch geöffnet und schlüpfte gerade heraus, als die Katze hinter ihn stellte.

    „ Das Hemd, Magister.“ erinnerte sie ihn recht tonlos. Kerio schien etwas verunsichert, striff sich dann aber das Hemd über den Kopf ab.

    Rhynns Blick wurde plötzlich von alten Brandnarben angezogen und der Heiler in ihr schüttelte ungläubig den Kopf. Doch das war es ja nicht, was sie zu interessieren hatte, wie wohl soviele Verletzungen zustande kamen, wenn er doch das Feuer beherrschen musste?

    Unsicher legte sie zwei ihrer kalten Finger in seinem Nacken an die Wirbelsäule um langsam mit Druck daran hinabzustreichen. Tastend, suchte sie nach Schwellungen oder gar anderen Unauffälligkeiten. Die auf eingeklemmte Nerven oder gar zarten Brüchen hinweisen könnte.

    „ Gibt es keine Möglichkeit, ihnen den Schnerz zu nehmen?“ murmelte sie leise, als sie mit dem Handballen über das Schulterblatt fuhr .

    „ Ich meine.. wenn das im Kampf passiert, sind sie absolut Schutzlos..“ man hörte ihre Sorge heraus und irgendwie hoffte Rhynn wirklich darauf, dass er Rat wusste. Auch wenn sie nicht wusste, wie man das owatu beibringen konnte, sollte es sich wirklich um eine magische Maßnahme handeln.

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