Vogelhandel "Feder und Schnabel"

  • Es war ein herrlicher Morgen und Brennan klappte mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht die Fensterläden seines Geschäftes auf. Sofort nahm das Zwitschern und Trillern der Vögel im Inneren an Lautstärke zu und vermischte sich zu einer fröhlichen Melodie.


    Gewissenhaft wie jeden Morgen ging der Vogelhändler seiner Arbeit nach, fütterte zuerst die Singvögel, dann die wenigen Raubvögel, die er hielt und zu letzt seine persönlichen Lieblinge.
    In großzügigen Käfigen hielt er einige Sing- und Krähenvögel, die er selbst als Botenvögel nutzte. Sie waren zuverlässig und die einzigen Tiere hier, die als unverkäuflich galten.


    Gerade als Brennan den letzten Käfig befüttert hatte, hörte er ein leises Zwitschern von der Fensterbank. Er lachte erfreut, ging dem Vogel entgegen und ließ ihn auf seiner Hand Platz nehmen.
    "Na, meine Schönheit, war unsere Göttin erfreut?"
    Er hauchte dem zarten Geschöpf einen sanften Kuss auf das Köpfchen, bevor er es zu den anderen in den Käfig setzte und sich die Bücher hervorzog. Es wurde Zeit, die Futterbestände zu prüfen, bevor der erste Kunde herbeikam.

  • Es war am Morgen nach dem Übungskampf mit Sicil - nunja, gerechterweise müsste man sagen, es war eher Mittag - als Ayala, immer noch ein wenig steif und mit schmerzenden Muskeln, das "Korallenriff" verließ und sich auf den Weg zu einem Spaziergang durch die Stadt machte. Dabei konnte man immer wieder hören, dass die Cath'Shyrr leise fluchte ("Verdammt, ich muss wieder häufiger trainieren, kann doch nicht sein, dass der kleine Kampf mich so umwirft..."). Insgesamt war sie jedoch guter Dinge, und wenn sie nicht grade fluchte, pfiff sie mit leisem Trillern, das recht vogelähnlich und ziemlich kunstvoll klang, vor sich hin.


    Sie hatte sich wie üblich in die enganliegende, schwarze, mit grünen und dunkelroten Mustern bestickte Lederhose gekleidet, und den Säbel trug sie immer noch bei sich, doch heute hatte sie dazu ein bequemes, weit geschnittenes und mit Rüschen an den Manschetten und am Kragen über und über verziertes, weißesHemd angelegt, was insgesamt einen etwas piratenhaften Eindruck hinterließ.


    Irgendwann bog sie in die Straßen des Händlerviertels ein, und vor einem Laden blieb sie überrascht stehen, denn daraus erklang wie als Antwort auf ihr Gepfeife ein vielstimmiges Vogelkonzert. Ayala, die Vögel aller Art über alles liebte und stundenlang ihrem Gesang lauschen konnte, konnte nicht wiederstehen; obwohl ihr Geldbeutel sicher nicht prall genug gefüllt war, um hier einen kleinen gefiederten Freund zu erstehen, musste den Laden einfach betreten.


    Leise öffnete die Cath'shyrr die Tür und trat in den Ladenraum. Lange betrachtete sie die Insassen der geräumigen Käfige und blieb vor einem Käfig, in dem ein großer Rabe mit schimmerndem Gefieder saß, besonders lange stehen. "Ist dir nicht eher danach, die Schwingen auszubreiten und zu fliegen, mein Freund?", fragte sie leise und mit einer Zärtlichkeit, die die Kampftänzerin Menschen gegenüber nur selten an den Tag legte. Für den Besitzer des Ladens hatte sie bis jetzt keinen Blick gehabt, doch nun sah sie sich um. Sie musste einfach wissen, was der Rabe sie kosten würde... vielleicht könnte sie das Geld irgendwie aufbringen.

  • Weit umsehen mußte sich Ayala nicht, denn Brennan hatte bereits beim Eintreten der Fremden seine Bücher zur Seite gelegt und war ihr entgegengekommen. So hörte er auch den Satz, den die Frau an den Raben gerichtet sprach.
    Ein schalkhalftes Grinsen glitt über Brennans Gesicht und mit seiner tiefen Stimme sprach er:


    "Sie kann ihre Schwingen ausbreiten, wann immer sie es möchte." Brennan stellte sich neben Ayala und sprach dann einige Wörter, die entweder einer anderen Sprache waren oder aber nur vom Laut her wichtig waren. "Kalli, lek sah kiu"


    Kaum hatte Brennan dies ausgesprochen, hüpfte der Rabe auf seiner Stange in Richtung des Riegels, der den Käfig verschloß, steckte seinen Schnabel durch das Gitter und öffnete geschickt den Käfig. Mit einem einzigen Satz war das schwarze Federvieh auf Brennans Unterarm.
    "Gutes Mädchen.." Lachte er und neigte vor Ayala den Kopf.


    "Darf ich vorstellen? Kalli, mein Ausbruchstalent. Und mich nennt man Brennan. Darf ich euch helfen, Mylady?"
    Der Vogelhändler musterte Ayala leicht. Normalerweise gehörten zu seiner Kundschaft vermehrt Personen aus allen Schichten des Adels. Sein Gegenüber sah nicht derart aus, doch wußte der Händler nur zu gut, dass das Auge manchmal täuschen konnte.

  • Als hinter ihr eine tiefe Männerstimme erklang, drehte Ayala sich langsam um, mit einer Eleganz und geschmeidigkeit in ihren Bewegungen, zu der nur die Cath'shyrr imstande waren und der sich Ayala durchaus bewusst war. Doch zunächst richtete sie den Blick ihrer hellgrünen Augen nur auf den Raben, der nun auf Brennans Arm saß. "Es freut mich überaus, dich kennenzulernen, Kalli.", sprach sie mit ihrer vollen Stimme, und ganz langsam, den Vogel im Blick behaltend, streckte sie eine Hand aus und strich zart über das glänzend schwarze Gefieder am Hals.


    Erst dann sah sie zu Brennan auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. "Und es freut mich natürlich auch, Eure Bekanntschaft zu machen, Brennan. Ich bin Ayala vom Volke der Cath'shyrr... und ob Ihr mir helfen könnt, weiß ich leider nicht." Ayalas Blick glitt wieder zu dem Raben hinüber und dann über die anderen Käfige im Raum. "Denn selbst wenn Kalli verkäuflich wäre, weiß ich nicht, ob ich sie mir überhaupt leisten könnte... aber ich muss gestehen, ich habe mich in Eure Ausbrecherkönigin verliebt." Sie riss den Blickvon den Vögeln los und sah wieder Brennan an, mit einem Lächeln, das warm und gewinnend, gleichzeitig aber auch ein wenig bedauernd war.

  • Seufzend blickte Brennan auf den Raben hinunter und schenkte ihm ein schwärmerisches Lächeln.
    "Ja, sie ist schon eine Schönheit." Sprach er. "Aber leider unverkäuflich. Ihr müßt mich wohl öfter besuchen, wenn eure Verliebtheit anhält."
    Der Vogelhändler lachte und wie durch sein Lachen aufgeschreckt, spreizte Kalli die Flügel und war mit zwei Schlägen auf dem Fenstersims.


    "Ich verkaufe nur Singvögel und einige, wenige Raubvögel. Wenn ihr vielleicht an ihnen Interesse hättet?"
    Der Händler schloß den Käfig wieder und deutete auf einen Käfig mit 3 Singvögeln.
    "Diese 3 sind wahre Meistersänger und dadurch für einen kleinen Geldbeutel kaum zu bezahlen. Ich kann euch aber gerne die Voliere der Jungaufzucht zeigen, wenn ihr möchtet, Mylady."

  • Ayala seufzte ein wenig theatralisch, als sie erfuhr, dass der Rabe nicht zu verkaufen sei. "Das ist wirklich schade... auch wenn ich verstehen kann, dass Ihr sie nicht hergeben wollt. Es ginge mir ja nicht anders. Nun, dann müsst Ihr unter Umständen meine Anwesenheit öfters ertragen..." Die Cath'shyrr lachte und zwinkerte Brennan zu. "Ihr braucht nicht zufällig noch eine Gehilfin für Euren Laden?" Das wäre vielleicht gar nicht so eine schlechte Idee... irgendwie musste sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Nur, dass sie und Brennan sich praktisch nicht kannten. Nun, das konnte man ändern.


    Bei den Singvögeln blieb sie wieder länger stehen, doch sie schüttelte den Kopf. "Ich interessiere mich für Vögel aller Arten und liebe sie alle, doch Singvögel mag ich lieber, wenn sie die Bäume und Sträucher in den Parks und Wäldern bevölkern. Wenn ich mir je einen persönlichen Freund leisten kann, dann hätte ich gern einen Raben wie Kalli oder einen Falken... aber die Jungvogelaufzucht würde ich mir sehr gerne ansehen." Diesmal lag in Ayalas Stimme ehrliches Interesse.

  • Brennan lachte und schüttelte den Kopf.


    "Oh, ich könnte sie euch schon verkaufen - allerdings hält diese Dame ihren derzeitigen Schlafplatz für derart bequem, dass sie euch nicht lange eine Freude wäre."
    Er schmunzelte winkte Ayala hinter sich her um den hinteren Teil des Geschäftes zu betreten.


    "Helfende Hände kann ich immer gebrauchen." Sprach er dann ernst weiter und öffnete eine Tür. Kaum betraten sie den neuen Raum, flatterten einige Vögel um ihren Kopf. Brennan scheute sie weg und deutete auf einen kleinen Ofen, der an der Wand stand. Da drauf stand ein Kasten und als er dessen Deckel hob, kamen dort drin einige Eier zum Vorschein.


    "Das sind unsere ganzen jungen Tiere. Sie werden in 3 oder 4 Tagen schlüpfen."
    Er schloß de Deckel wieder und deutete dann auf einige Nistkästen, die an den Wänden angebracht waren.


    "Seht ihr den rechten Kasten? Dort sind letzte Woche 3 Jungtiere geschlüpft. Wenn die Mutter hereinfliegt, hört man sie schreien."
    Brennan sah Ayala an, während er ihr dies erklärte und seine dunklen Augen fixierten sie regelrecht.
    Sie war hübsch, aber er konnte niemanden, den er nicht kannte hier einstellen. Er machte zuviel Geld mit illegalen Spionagevögeln. Er konnte es sich einfach nicht leisten, wenn jemand davon wußte.


    "Wie gesagt, helfende Hände kann ich immer gebrauchen. Aber diese Tiere lernen ihren Gesang hier und nicht in der Freiheit. Und ich kann nur jemanden beschäftigen, der das akzeptiert."
    Seine Stimme war ernst, aber er wartete auf keine Reaktion, sondern stieß eine weitere Tür auf. Diesmal führte ihr Weg nach draußen, wo eine weitere Voliere stand.

  • "Oh, das akzeptiere ich durchaus.", antwortete Ayala ein wenig abwesend, während sie die Brutkästen musterte. "Diese faszinierenden Tiere zu studieren geht manchmal leichter, wenn man sie nahe bei sich hat... und wenn ein Singvogel einen einsamen Menschen mit seinen Liedern erfreut, so ist das sicher keine schlechte Sache. Es ist nur eben nicht meine Sache, Singvögel zu halten..." Die Cath'shyrr warf Brennan einen raschen Blick zu. Er hatte gar nicht auf ihre Antwort gewartet, sondern ging gleich zu einer Tür, die ins Freie führte. Dann war sein Einwand also nur ein Vorwand gewesen, ihr... Gesuch abzulehnen. Nunja, schade, aber nicht unerwartet. Sie folgte ihm, gespannt, was sie draußen erwarten würde.

  • Innerlich lachte Brennan. Einsame Menschen beglückten seine Vögel wohl selten. Seine Kunden waren dekadente Adelige und Geschäftsleute, die mit ihrem Geld prahlen mußten.
    Die Tiere, die er verkaufte bedeuteten wenigen wirklich etwas.


    Vor der Voliere blieb Brennen atehen. Sie hatte die Höhe von zwei ausgewachenen Männern und erstreckte sich über die komplette Breitseite des Grundstücks. In ihr saßen Vögel aller Art und mit den unterschiedlichsten Federkleidern.
    Brennan holte einen zarten Schlüssel aus einer seiner Taschen hervor und schloß den Käfig auf.
    Mit einer galanten Bewegung lud er Ayala ein, die Voliere zu betreten.


    "Wenn ihr möchtet, Madame. Sie tun euch nichts einzig und allein eure Kleidung könnte Schaden nehmen."

  • Ayala lächelte leicht ironisch. "Na, dann ist es ja gut, dass ich mich nicht wirklich fein gemacht habe.", antwortete sie und betrat ohne zu zögern die Voliere. Sah sie etwa aus, als hätte sie Angst vor Vögeln? Wenn ja, musste sie dagegen wohl etwas unternehmen.


    Ohne hastige Bewegungen aber auch ohne stehenzubleiben ging die Cath'shyrr bis zur Mitte der Voliere und hielt dort inne. Regungslos blieb sie eine Weile stehen und sah sich lediglich um, bis die Aufregung, die ihr Erscheinen unter den gefiederten Insassen hervorgerufen hatte, sich wieder gelegt hatte. Dann fing sie weider an, wie vorhin auf der Straße eigenartig trillernd zu pfeifen.


    Zunächst geschah nichts, außer dass einige der kleineren Vögel lauschend den Kopf zur Seite neigten, doch dann flatterte ein besonders mutiges Wachholderdrosselmännchen auf und ließ sich auf Ayalas Hand nieder. Die Kampftänzerin blieb regungslos stehen, um den Vogel nicht aufzuschrecken und pfiff weiter ihre Triller und Kapriolen, die so vogelähnlich klangen.

  • Lysia sah sich neugierig um. Sie hatte gehört, dass Nir'alenar groß war, hatte aber nicht gedacht, dass es so gigantisch war. Und auch wenn die Häuser den ihren nicht unbedingt ähnlich waren, so waren sie nicht hässlich. Vor allem die großen hatten ihr gefallen.
    Als sie so durch die Straßen ging oder auch mal hüpfte und neugierig alles betrachtete, hörte sie Gezwitscher. Es mussten viele Vögel sein und es erinnerte sie an den Silberwald. Es pfiff auch jemand.
    Mit einem freudigen Strahlen ging sie darauf zu und öffnete die Tür.
    Ohne irgendwelche Bednken trat sie ein und sah sich um. Dann entdeckte sie einen Käfig mit drei sehr hübschen Singvögel.
    "Na ihr. Könnt ihr dort überhaupt richtig fliegen?" fragte sie an die Vögel gewandt und betrachtete den Riegel. Den würde sie bestimmt aufbekommen....

  • Brennan war ausserhalb der Voliere geblieben und hatte die Tür wieder leicht angelehnt. Mit vor der Brust verschränkten Armen sah er Ayla zu.


    "Scheint, als könntet ihr mit Vögeln umgehen." Sprach er und nickte dabei leicht, bevor er in seine Tasche griff und eine Hand voll Körner herausholte.


    "Habt ihr Lust, sie zu füttern?" Sprach er und streckte der jungen Frau die Hand durch das Gitter entgegen. Wie als ob sie den Braten riechen würden, setzten sich gleich zwei rotbunte Tiere auf Brennans Arm, die er mit einer kurzen Bewegung vertrieb.


    Im Inneren der Vogelhandlung hatte Kalli mittlerweile den zweiten Besucher entdeckt und hüpfte aufgeregt auf einen nahstehenden Tisch, gerade so, als wolle der Rabe zuschauen, was Lysia da gerade so tat.

  • Lysa dehte sich um, da se eine Bewegun hinter sich gehört hatte.
    "Du bist aber ein hübscher Rabe," meinte sie mit einem breiten Lächeln. "Wollen wir die anderen Vögel auch einmal fliegen lassen? Dann bist du nicht so allein."
    Sie sah vom Voge zum Käfig und dann wieder zurück.
    "Du darfst ja auch fliegen, dann dürfen die anderen es bestimmt auch."
    Mit diesen Worten versuchte sie den Käfig zu entriegeln.

  • Der Rabe schien ihr recht zu geben und endlich hatte sie die Tür entriegelte und machte sie weit auf.
    "Fliegt. Fliegt," sagte sie lachend und flatterte selbst mit ihren eigenen Flügeln.
    "Jetzt hast du auch jemanden zum umherfliegen," sagte sie zum Raben und ging zu ihm hin.
    "DArf ich dich streicheln," ohne auf eine Antwort des Vogels zu warten streckte sier ihe Hand nach ihm aus und streichelte ihm mit einem Finger über den Kopf.

  • Ayala hielt mit ihrem Vogelgezwitscher nicht inne, als Brennan sie fragte, ob sie die Vögel füttern wolle, nickte aber mit einer sehr ruhigen, sparsamen Bewegung und lächelte. Sie wollte den Sänger auf ihrer Hand nicht vertreiben. Ganz langsam bewegte sie sich auf Brennan zu. Nur einmal schlug die Wachholderdrossel nervös mit den Flügeln und hielt in ihrem Gesang inne, doch schließlich schien sie sich zum Sitzenbeliben zu entschließen. Vorsichtig nahm Ayala das Futter entgegen.

  • Der einzige Vogel, der nach Lysias Aufforderung flog, war Kalli. Als ihre Hand ihm zu nah kam, tat er zwei Schläge mit seinen großen Schwingen und verschwand durch das Fenster - von den anderen Vögeln regte sich keiner. Sie schienen im Gegenteil Lysias nur dümmlich anzugucken.


    Erst als Lysia ihre Hand wieder zurück zog, hüpfte ein goldbrauner Singvogel aus dem Käfig und flatterte nervös in dem kleinen Laden um her.
    Kalli hingegen flog zu ihrem Meister. Mit lautem Gekrächze setzte sich der Rabe auf die Schulter Brennans und zupfte in seinem schwarzen Haar.


    Brennan wußte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ein eigenartiges Brummen machte sich in seinem Kopf breit, ein deutliches Anzeichen dafür, dass irgendetwas seine Tiere in Aufruh versetzt hatte.
    Entschlossen drehte der Gutaussehende den Schlüssel im Schloss der Voliere um und entschuldigte sich bei Ayala.


    "Es tut mir leid, ich komme gleich wieder!" Sprachs und rannte in Richtung aus. Dort war der Goldbraune mittlerweile nicht mehr der einzige Ausbrecher.


    "Was.. bei Shirashai, was habt ihr getan!" Rief er und seine Augen waren vor Entsetzen geweitet.

  • Lysia zog ihre Hand etwas enttäuscht zurück als sich der Rabe nicht von ihr streicheln ließ und davon flog.
    Sie verstand auch nicht, warum die Vögel nicht gleich hinausflogen. Doch als der Goldbraune sich endlich traute, leuchteten ihre Augen wieder auf.
    "Kommt, doch auch heraus," sagte sie fröhlich und aufmunternd. "Fliegen ist was schönes.."
    Auf einmal hörte sie eine Stimme hinter sich.
    Sie drehte sich um und schaute ganz unschuldig mit großen Augen.
    "Ich habe sie nur etwas fliegen lassen. So ein Käfig ist doch etwas eng. Man braucht auch einmal etwas mehr Freiraum," antwortete sie ernst und unterstützte ihre Worte mit einem Schlagen ihrer Flügel. Dann lächelte sie ihn an, sich selbst keiner Schuld bewusst.

  • Ayala sah Brennan verdutzt hinterher, zuckte dann aber nur mit den Schultern und widmete sich wieder den Insassen des Käfigs. Die Wachholderdrossel war inzwischen aufgeflogen und hatte sich auf einen Ast gesetzt. Dafür erschien ein Rotkehlchen auf ihrer Schulter. Ganz sachte strich sie über das Gefieder des kleinen Vogels, dann aber scheuchte sie ihn vorsichtig weg. Sie war nicht hier, um mit eingesperrten Singvögeln zu spielen.


    Sie ging zur Tür, um die Volière zu verlassen, und... er hatte abgeschlossen. Dieser Vogelhändler hatte sie tatsächlich eingeschlossen! Sie hatte es gar nicht bemerkt, da sie mit dem kleinen Vogel beschäftigt gewesen war, und nun stand sie da. Das war doch wirklich die Höhe! Ayala konnte sich noch grade davon abhalten, laut zu fluchen. Die Vögel wollte sie dann doch nicht erschrecken. Eingesperrt wie die kleinen Vögel hier drin... und im Moment konnte sie nicht viel dagegen tun, ohne die Volière zu beschädigen. Wutschnaubend wartete sie darauf, dass Brennan wiederkam.

  • "Freiraum?" Brennans Gesicht verfärbte sich rot, als er Lysias Worte vernahm.
    "Ihr sollt euren Freiraum bekommen!" Sprach er, packte Lysia bei den Schultern und schob sie vor sich her und aus der Tür heraus. Als Lysia auf der Straße stand, schloß er die Tür hinter ihr und machte sich dann daran, jegliche Fenster zu schließen.
    Leise murmelte er dabei einige versöhnliche Worte und das Geflatter in dem kleinen Laden wurde langsam aber sicher ruhiger.


    Der Händler konnte schnell die ersten Vögel packen und wieder in ihre Käfige stecken. Nur ein turtelndes Pärchen blieb auf einem der Schränke sitzen und blieb unbeeindruckt vom Zureden des Vogelhändlers.


    ooc: Ayala, eigentlich hatte ich den Käfig abgeschlossen, so lange wie Brennan fort war. Du bist jetzt aber draussen.. wie sollen wir da weiter machen?

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