Vogelhandel "Feder und Schnabel"

  • Djasihras Gesicht hellte sich auf, als sie das Wort mit dem Äquivalent ihrer Muttersprache verbinden konnte. Natürlich, darum hatte es im Laden so seltsam gerochen! Dann war diese Schwarzhaarige also eine Nymphe gewesen. Das erklärte auch ihr absonderliches Verhalten.


    Die Djirin zuckte mit den breiten Schultern. "Da Recht hast. Aber ist es Schuld von ihn? Ich meine, ich hören dass diese Nymphen können machen Hirn von Männern Matsch." Sie zwinkerte dem dunkelhaarigen Vogelhändler zu und folgte ihm in den hübschen Garten.


    Freudig klatschte die Djirin in die Hände, als sie die vielen kleinen Vögelchen sah. "Sie sein sehr hübsch, du nicht übertrieben! Die schon zahm?" Neugierig sah in den Käfig, beobachtete all die kleinen Vögel, die darin herumhüpften und mit ihren runden Vogelaugen zu ihr aufsahen.

  • "Schuld hat nie einer allein." Antwortete Brennan trocken. "Egal ob Nymphe oder Mann."


    Er ging zur kleinen Voliere und deutete mit einer einzelnen Handbewegung an, dass Djasihra näher kommen solle - und das Gespräch über Nymphen für den Vogelhändler erledigt war.


    "Sie fürchten sich nicht vor Menschen, gehorchen ihnen aber auch nicht. Wenn du möchtest .."
    Er schloss die Käfiganlage ein und bat die Djirin hineinzugehen. Dann griff er in seine Hosentasche ein paar Vogelkörner und streute sie Djasihra in die Hand.
    "Halt die Hand ganz flach, so.. ein wenig weiter von dir weg, ja.. und jetzt pass auf."
    Das letzte Wort war noch nicht einmal ausgesprochen, da hatte Djasihra bereits einen Vogel auf ihrer Hand. Klein, blau gefiedert und mit einer Kopfform, die ihm ein sehr energisches Äußeres verlieh.


    "Da ist jemand im Laden. Warte bitte einen Augenblick hier auf mich." Sprach Brennan und drückte der Djirin in die andere Hand noch etwas mehr Futter. Dann verließ er den Käfig, lehnte die Tür an und schritt in seine Geschäftsräume.


    "Ah, die junge Spionin." Sprach er Amina an, wirkte dabei aber doch bei weitem nicht mehr so unfreundlich, wie bei ihrer letzten Begegnung.
    "Ihr wollt sicher mit Libell trainieren? Kommt mit, sie ist im Garten.."
    Sprach er und zeigte mit einem Kopfnicken in die Richtung, bevor er sich in Bewegung setzte.

  • Es schien niemand im Laden zu sein. Amina blickte sich suchend um, trat hier hin und dort hin und zuckte zusammen, als plötzlich eine Stimme hinter ihr erklang. Amina fuhr herum und sah sich dem Vogelhändler gegenüber.


    Die Ansprache konnte sie ihm nicht übel nehmen und so grinste sie lediglich. Zum Glück verhielt sich der Vogelhändler nicht mehr ganz so abweisend ihr gegenüber. "Diesen Titel werde ich wohl so schnell nicht mehr los", grinste sie ihm entgegen, dann folgte sie ihm in den Garten, gespannt auf Libell und das Training.

  • Noch im Gehen drehte Brennan den Kopf zu Amina.
    "Keine Sorge, meine Wut ist größtenteils verraucht." Sprach er und ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen. Er hatte Aminas angespannten Gesichtsaudruck gesehen.
    "Aber glaubt nicht, dass das heißt, ich hätte euer Angebot vergessen." Der Blick, der Amina aus den dunkelbraunen Augen traf, war undeutbar.


    Mit großen Schritten war Brennan erneut im Garten. Er deutete auf die Voliere, in der Djasihra von Vögeln umringt war.
    "Darf ich vorstellen? Djasihra, eine Freundin. Und wie mir scheint, sitzt eure Libell gerade aus ihrer Schulter."

  • Djasihra tat, wie ihr von dem Vogelhändler geheissen wurde. Vorsichtig streckte sie ihre Hand mit den Futterkörnern von sich weg und wartete ganz ruhig. Es dauerte kaum einen Herzschlag, da sass ein kleiner Vogel auf ihrer Hand. Das energische Köpfchen leuchtete blau. Verzückt betrachtete sie das Geschöpf auf ihrer Hand.


    Beinahe wäre die Djirin zusammengezuckt, als Brennan ihr das restliche Futter in die Hand drückte, um einen Kunden zu bedienen. Sie nickte nur lächelnd und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Es kümmerte sie nicht, das ihre Kleider dabei schmutzig wurden. Es faszinierte die Dunkelhaarige, diese kleinen fröhlichen Vögelchen zu beobachten.


    Mit dem Futter bewaffnet hatte die Djirin leichtes Spiel mit den Tieren und schon bald sassen sie ihr auf der Schulter, den Armen, ja sogar auf de Kopf. Letzterer flog auf, als sie sich dem zurückkehrenden Vogelhändler zuwandte. Bei ihm war eine alte Bekannte.
    "Was für eine Neuigkeit!" Upps falsches Wort. Es fiel Djasihra jedoch nicht auf. "Amina, richtig? Schön Euch wieder sehen!"

  • "Seid gewiss, dass mein Angebot bestehen bleibt", versicherte sie dem Vogelhändler. "Nachher werde ich Euch sagen, wo Ihr mich finden könnt, solltet Ihr meine Dienste benötigen". Amina versuchte, in seinen dunklen Augen zu lesen doch sie konnte nicht erahnen was und ob er überhaupt schon etwas mit ihr vor hatte.


    So folgte sie ihm vorerst in den Garten und blickte sich um. Hier draußen gab es noch so viel mehr Vögel. Und mittendrin stand Djasihra. Amina lächelte, hatte sie doch soeben Libell erkannt. Das kleine Vögelchen hatte es sich auf Djasihras Schulter gemütlich gemacht und erhoffte sich wohl ein paar der Körner, welche die Bekannte bei sich trug.


    Die Ashaironi überlegte. Wie war noch mal das Wort, mit dem sie Libell sagen konnte, zu ihr zu fliegen? Doch es dauerte nicht lange, da erinnerte sie sich an den Klang der Stimme des Vogelhändlers, als er bei ihrem ersten Besuch das Wort aussprach. "Latha", sprach sie und tatsächlich erhob sich Libell von Djasihras Schulter, um wenige Augenblicke später auf Aminas ausgstreckter Hand zu landen.

  • "Ah, ihr kennt euch." Stellte Brennan trocken fest und öffnete die Voliere um Amina einzulassen.
    "Umso besser, ich fürchte zu dritt haben wir wenig Platz dort drin."
    Er schmunzelte und lehnte die Tür hinter der Kundin ins Schloss


    Aufmerksam verfolgte er, wie Amina die ersten Befehle sprach und Libell sofort gehorchte. "Sehr gut." Lobte er.
    "Nun lasst Libell auf eure Hand fliegen. Djasihra, ihr könnt etwas Futter in die Luft werfen Libell sollte es erst holen, wenn ihr sie dazu auffordert, Amina. Ruckt einfach mit der Hand ein wenig hoch."
    Erklärte er und lehnte sich an die Voliere.

  • "Ja, wir uns schon geblickt.. gesehen?" Die Djirin zuckte lächelnd mit den Schultern. Die beiden würden schon verstehen, was sie meinte. "Wir zusammen Unbekannten aufgespürt! War sehr lustig." Die Dunkelhaarige hätte das Wort 'lustig' wohl nicht gewählt, wäre sie sich dessen Bedeutung voll umfänglich bewusst gewesen. Djasihra meinte eher unterhaltsam. Oder vielleicht auch ereignisreich. Sonderlich spassig war die Jagd nach dem goldenen Narren nicht unbedingt gewesen.


    Beeindruckt beobachtete die Abenteurerin wie der Vogel zu Amina flog. Ob diese Tiere wohl auch noch andere Kunststücke beherrschten?
    Brennans Aufforderung sollte ihr schnell Antwort sein. Offensichtlich wurde sie hier gerade als Übungsassistentin eingestellt. Nickend tat die Djirin wie ihr geheissen und warf die kleinen Körner in die Luft. Um sie herum erhob sich sofort ein Flattern und Tschilpen von vielen der kleinen Vögelchen. Ob dasjenige von Amina der Verlockung widerstehen konnte?

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