Wein, Elb und Gesang

  • Es war schon dunkel, aber die Nacht in Nir'alenar war noch jung. Sîriel hatte einige Erledigungen im Hafenviertel hinter sich gebracht, bevor sie unbewusst ihre Schritte in Richtung der "Schwarzen Katze" gelenkt hatte. Ein Schluck Wein und ein wenig Ruhe vor aufdringlichen Schwätzern, das wäre nach einem Tag wie diesem genau das richtige, dachte sie - und wo kümmerten sich die Leute am ehesten um ihre eigenen Angelegenheiten und ließen andere in Ruhe?


    Sie öffnete die Tür und trat ein. Das übliche Stimmengemurmel schlug ihr entgegen und die bekannten Düfte der Kneipe. Die Edelelbin war nicht das erste Mal in der "Katze" und ging zielstrebig auf die Theke zu, wo sie einen Becher Wein bestellte und sich dann umwandte, um einen freien Tisch zu finden.

  • Arvanor hatte sich nach einem harten Tag entschlossen, aufgestaute Agrresionen in eine andere Richtung zu lenken. Seine Fechtschüler waren heute äußerst unkonzentriert gewesen und seine Nerven waren extrem strapaziert. Dann hatte ihm ein Geschäftskonkurrent seines Vaters einen lukrativen Vertrag mit dubiosen Mitteln vor den Augen weggeschnappt. Manchmal gab es solche Tage und er haßte sie wie die Pest. In einem enganliegenden dunklem blauen Wams, einer schwarzen Hose aus leichtem Leder, bequemen Schuhen und seinem obligatorischen verzierten Spazierstock, dessen Inneres eine rasiermesserscharfe Klinge verbarg, machte sich der Klingentänzer auf den Weg in die Katze, dort würde mit Sicherheit genug passieren um ihn abzulenken. Er kannte doch dieses zweifelhafte Etablissement zu Genüge. Ein düsteres Grinsen umspielte seine Lippen als er die Katze betrat. Die Wirtin nickte ihm zu und Arvanor ging zu seinem Stammplatz in der äußersten Ecke der Wirtschaft.

  • Als ein weiterer Gast das Lokal betrat, musterte Sîriel diesen nur kurz, da ihr die Bedienung soeben den Weinbecher hinstellte.


    Ihr fiel aber dennoch die feine Qualität der Kleidung auf, die der Mann trug - und vor allem auch der Spazierstock. Möglicherweise war er ja ein Händler oder dergleichen? Nun, die Elbin kümmerte sich nicht weiter darum, sondern griff nach ihrem Becher und nahm einen Schluck daraus, bevor auch sie sich einen Tisch suchte, an den sie sich setzen und unter dem sie ein wenig die Beine ausstrecken konnte. Sie nahm ihren Umhang ab und warf ihn achtlos über eine Sessellehne. Ihren Bogen hatte sie an diesem Abend nicht dabei, wohl aber fand sich ein Stilett elbischer Machart in ihrem Gürtel, das sie etwas zur Seite schob um sich bequemer hinsetzen zu können.


    Sîriel stellte dann den Wein vor sich auf den Tisch und ließ nun unauffällig ihren Blick genauer über die anderen Gäste wandern. Hier war es nie verkehrt, sich einen Überblick zu verschaffen, wie sie fand.

  • Nach seinem stressigen Einzug in sein Haus wollte Tordek nach zwei Tagen Arbeit endlich mal ein wenig was trinken gehen.
    Diese, etwas zwielichtig ausschauende, Taverne mit dem Namen "Die schwarze Katze" schien ihm genau das richtige zusein, einmal ein Bier zu heben (oder zwei oder drei...) und eventuell auch eine kleine Schlägerei anzusehen, die er dann einfach beenden würde, indem er die Beteiligten K.O. hauen würde.
    Nebenbei würde eine solche Taverne auch der beste Ort sein, in dem er sich nach ein paar Arbeiten umhören könnte. Da er keine hatte, würde er sich dem Helfen von anderen Leuten hingeben. Eine gute Gelegenheit, sich in der Stadt umzusehen, dacht er sich.
    Er betrat die Taverne. die warme Luft, die ihm mit den bekannten Gerüchen von Bier, Schweiß und gut gemachten Essen entgegenschlug, war im ersten Moment wie eine Wand. Tordek grinste. Das war, was er suchte.
    Übliches Gemurmel und laute Unterhaltungen konnte er hören. Hier und da agressives Geschrei. Er blieb kurz stehen und schaute sich um. Die üblichen Besucher eines solchen Etablissments. Nur eine Edelebin- Gott! hatte er schon lange keine solche gesehen- und ein Mensch in Wams und mit Waffe vielen ihm auf.
    Tordek ging schnurstraks auf die Theke zu und bestellte sein Bier. Es war sehr gut und es würde wohl nicht das letzte sein...



    OOC: Sorry Avanor, ich weiß nicht, welche Rasse du bist; gibt ja noch keine Charabeschreibung von dir. Deshalb erstmal 'Mensch'.

  • Ein kleiner, etwas dickerer Zwerg, näherte sich dem Sohn des Hauses Shet A´kil. Arvanor erkannte in ihm einen seiner Informanten, es war der alte Baruun, ein äußerst gut informierter Zwerg, welcher schon seit über drei Jahren in seinen Diensten stand. Es gab nur sehr wenige Dinge, die dieser Zwerg nicht mitbekam. "Setz Dich zu mir Baruun und trink mit mir. Ich sitze nicht gerne alleine hier rum." Baruun grummelte etwas in seinem dichten grauen Bart. "Es ist mir wie immer eine Ehre mein Freund." Sprachs und setzte sich zu dem Menschen, dessen grüne Augen manchmal wie strahlende Feuer aufleuchteten. Auf Fremde wirkte dies beunruhigend aber wer Arvanor kannte, wußte das dies einfach so war. Vielleicht war es Magie, niemand konnte es wirklich beantworten ausser vielleicht die schöne mysteriöse weiße Hexe in ihrem Turm in der Stadt Nir´alenar, wo sie über die Bewohner wachte.


    Baruun bestellte sich einen Humpen Bier, stieß mit dem Menschen vor ihm an und sie plauderten über belanglose Dinge, wie so oft. Geschäftliche Sachen würde Arvanor nie hier verhandeln. Die Katze war ein neutraler Ort und das sollte sie immer bleiben. Nach einer Weile verabschiedete sich der Zwerg und verließ das Gebäude. Arvanor wurde wieder schweigsam.

  • Shiai betrat "Die schwarze Katze" in der Hoffnung einen ruhigen, schönen Abend zu haben. Heute war ein perfekter Tag gewesen und den wollte sie sich nicht durch irgendwelche anderen Edelelben verderben lassen, die sie an die Familienschande erinnerten. Nichts sollte den Tag ruinieren. Endlich hatte sie die seltene Pflanze bekommen und nun wollte sie sie züchten.


    Als sie eintrat schaute Shiai sich kaum um, sondern suchte sich ein ruhiges Eckchen. Es interessierte sie nicht, was für Gestalten hier rumlungerten. Sie kannte sowieso kaum jemanden.
    Sie würde die Empfehlung des Tages nehmen und sich überraschen lassen. Obwohl es dabei nicht so viel Überraschung gab, weil es meist nur einfach irgendein dahingesagtes Essen der Karte war.

  • Fast gelangweilt schaute Arvanor sich wieder in der Taverne um. Die üblichen Verdächtigen waren wie jeden Abend vertreten. Dort hinten in der Ecke saß Meron Asthrvir, ein bekannter Dieb und Messerwerfer. Ihm gegenüber saßen die beiden Brüder Arlon und Bivas Shalenthor, ein Schlägerduo von trauriger Berühmtheit aber im Grunde genommen feige. Arvanor konnte sich nicht erinnern, die beiden jemals einzeln gesehen zu haben. An einem anderen Tisch sass Nirae, eine Halbelfe, deren Talent im Umgang mit Kartenspielen aller Art schon weit über die Grenzen Nir´alenars gedrungen war. Dann einige Männer und Frauen, deren Namen Arvanor nicht bekannt waren aber schon öfter gesehen hatte. Und natürlich waren einige Mitglieder der Diebesgilde anwesend, auch wenn die offiziell gar nicht existierte. Er lächelte kurz, dann widmete er sich wieder seinem Wein.

  • Das dritte Bier. Es schmeckte... genau wie die anderen. Tordek wusste nicht waru, aber irgendwie kontne er heute nicht trinken. Es war seltsam.
    Seine rechte Hand schoss nach hinten und hielt einen schmalen Kerl in unauffälliger Kleidung mit eisernem Griff fest.
    "Tut mir Leid, aber das brauch ich noch, Bürschchen" Er verdrehtem dem Gauner den Arm und zwang ihn damit, deine Hand zu öffnen. Zum Hervorscheinen kam Tordeks Geldbeutel. "Und nun verschwinde und übe noch ein bisschen." Damit ließ er den kleinen Dieb los und und drehte sich wieder um. Er war vor einigen Jahren für die Sicherheit in seiner Stadt verantwortlich, um ihn zu bestehlen, müsste der kleine Dieb wphl schon etwas früher aufstehen, und Tordek noch ein paar Bier mehr intus haben.
    "Noch ein Bier bitte! ach was, gleich zwei!"

  • Auch das 11te Bier schmeckte nicht anders als die 10 davor. Aber das hatte Tordek auch nicht erwartet. Es war überraschend "still" in der Taverne. Kein Beklagen über Arbeit, die keiner machen wollte, keine Wünsche, etwas erledigt haben zu wollen.
    Die Biere waren erfrischend und gut. Aber jetzt waren sie Tordek über.
    Er lege ein paar Münzen auf den Tresen und stand auf. Die Münzen waren mehr als genug, denn sie beinhalteten den Pries für das Bier und genug Trinkgeld für 3 Wirte.
    Er schlenderte in Richtung Ausgang und als er die Tür öffnete, schlug ihm die frische Nachluft engegen. Wieder wie eine Wand, diesmal nur erfrischender.
    Plötzlich bemerkte Tordek einen Schatten, der von links auf ihn zukam. Es war der kleine Dieb von vorhin.. Doch diesmal nicht allein:
    Zwei stämmige Halbstarke begleiteten ihn Seite an Seite und sie schauten nicht gerade freundlich drein.
    "Was willst du denn nu' schon wieder? Applaus für deine lustige Vorstellung da drinnen?" fragte Tordek grinsend. Der Blick der drei wurde noch finsterr und ohne lang zu zögern stürmten die zwei Begleiter unter dem Grinsen des kleineren auf ihn los.
    Dem ersten Hieb wich Tordek behände aus, der zweite traf ihn an der Schulter. Die kühle Luft verstärkte den Effeckt vom Alkohol im Bier, das merkte Tordek jetzt.
    Doch Trodek nutze den Schwung durch den Treffer, um dem ersten der beiden einen Gehörigen Hieb in den Nacken zu verpassen.
    Er grinste. Das war, was er gebraucht hatte. Eine kleine Übung um seine müden Knochen noch auf Trab zu halten.
    Währen der erste noch versuchte sich zu fangen, trat Tordek ihm schon in die Kniekehle und brachte ihn damit völlig aus der Balance.
    Ja, dachte Tordek, ich kann es immernoch. Selbst nach 156 Jahren...

  • Shiai hatte ihre Suppe und ein Glas Seetang bekommen. Gesättigt, bezahlte sie und stand auf. Wieder ohne auf die Wesen zu achten verließ sie das Lokal.
    Direkt an der Tür sah sie wie ein Zwerg zwei junge Burschen verdrosch. Sie hasste es wenn sich Leute an schwächere vergriffen.


    "hey! Sie als Zwerg sollten doch wissen, dass man keine jungen Burschen verprügelt. Also lassen sie sie in ruhe!"
    rief sie befehlend und schaute ihm zu.

  • Verwirrt schaute Tordek sich um "HÄ-hmpf?!" Konnte er nur noch herausbringen, denn im nächsten Augenblick bekam er eine Faust direkt ins Gesicht.
    Jetzt platze ihm der Kragen. Es richte. Wütend schaute er die beiden Schläger an. Und igrendwie könnte man auch etwas Angst in ihrem Blick erkennen. Mit soviel Widerstand hatten sie nicht gerechnet.
    Doch sie griffen wieder an.
    Der Alkohol war aus Tordeks Blut schon lange wieder raus und er hatte nur noch mit ihnen gespielt. Doch jetzt war genug. Er verpasste dem ersten einen gehörigen Hieb in den Magen, so dass dieser noch im Anlauf zusammensackte. Während dieser Bewegung stellte er dem zweiten ein Bein und ließ ihn in seine zweite Faust fallen. Auch dieser stand nicht mehr auf.
    Jetzt schaute er zu dem kleinen halbelfischen Dieb, der ihm diese kleine "Abwechslung" eingebrockt hatte. Es sah nur noch seinen Rücken ca. 30 Meter weit entfernt davon laufen.
    Er säufste. Er mochte die beinen, die ihm hier zu Füßen, auf dem dreckigen Boden lagen, zwar nicht, aber sie hatten wenigestens genug Mumm, um nicht wegzulaufen...Tordek schüttelte den Kopf.
    Er hiefte den ersten auf die Schulter und drehte sich zu der Stimme, der er diesen schmerzhaften Hieb zu verdanken hatte. "Kann ich ihnen helfen, junge Dame?" fragte er sie, während er den Kerl auf der Schulter auf einen Bank nach er Tavernen ablegte und zum zweiten ging...

  • Shiai sah ziemlich verdutzt aus und reagierte einen Moment gar nicht. Dann wich die Anspannung aus ihrem Körper.
    "Warum haben sie die Jungs verdroschen?" fragte sie und überlegte bereits ob sie vielleicht lieber die Klappe gehalten hätte. Wenn er von ihnen angegriffen wurde, würde sie ihm was schulden. Dann wäre es ihre Schuld, dass er eine abbekommen hatte. Aber der Zwerg hätte den KOnflikt auch anders lösen können.
    Ihr Gesicht war wie ein offenes Buch und sie hofftte, dass der zwerg nicht sah, was sie dachte.

  • Tordek zog die rechte augenbraue hoch. "Ihr versteht das was fasch, glaub' ich." sagte er.
    "Der Kauz, der da hinten noch rennt, der wollte mich vorhin in der Taverne hier besthel'n. Das wollt' ich aber nich' und deshalb hab ich ihm das auch gesagt."
    Er hiefte den zweiten auf die Schulter.
    "Na ja, das fand' der wohl nicht so toll und als ich die Taverne hier verließ, kam er zurück mit den zwei Burschen hier, die an einem gepflegtem Geschräch nich' viel fanden."
    Jetzt legte er den zweiten neben den ersten auf die Bank.
    Es sah irgendwie witzig aus, wie die beiden da lagen, denn eine normale Körperhaltung was das nicht...
    "Wegen euch hab ich 'n kräftigen Schlaf abbekommen. Puh! Nicht schlecht der kleine. ich glaube es war der da." Er zeigte auf den rechten, der seinen Kopf zu Seite fallen lassen hat. "Na ja, auch gegal. Ich mach' mich auf'n Heimweg. Is' schon spät."

  • "Mir scheint es vielmehr früh, verehrter Herr." lallt es Tordek vom Ende der Straße entgegen. Langsam tritt eine abgerissen aussehnde Gestalt ins Licht der Laterne. Unter seinem Arm zappelt der vorhin entwichene junge Dieb. Heian macht eine lustlose Geste dem Jungen gegenüber und fährt fort:"Denke mal, dass er vor euch geflohen ist, nicht wahr? Seid so gut und nehmt ihn mir ab." Mit diesen Worten lässt der furchtbar verkommene Halbelf den jungen einfach fallen und geht an Zwerg und Elfe vorbei. "Schönen Abend die Herrschaften." Er lässt sich gegen die Tür der Katze fallen und taucht ein in den Dunst aus Tabakrauch der die Taverne so düster aussehen lässt wie die Gesinnungen der Kundschaft.


    Früher wäre er sicherlich niemals hier her gekommen, außer vielleicht für Nachforschungen. Doch das war in einem anderen Leben...

  • "Früh spät.. es ist Nacht. Basta." Brubbelte Tordek mit hochgezogener Augenbraue in sich hinein. Er packte den kleinen Halbelfen am Kragen und zog ihn zu sich runter. "Offensichichtlich keine Zeit für dich, Bürschchen. Sei froh, dass ich meine Bewegung für heute schon hatte. Und jetzt verschwinde, bevor ich es mir anders überlege."
    Er ließ den Dieb wieder los, welcher schneller aus seinem Blickfeld verschwand, als er es vorher tat.
    Tordek schaute ihm kopfschüttelnd hinterher...

  • Mit wachsendem Erstaunen und einem Grinsen auf den Lippen beobachtete Sîriel das Geschehen. Der trinkfeste Zwerg mit dem roten Bart - die Edelelbin hatte die genaue Anzahl an Bierhumpen, die er geleert hatte nicht mitgezählt - hatte die 'Katze' kaum verlassen, als draußen ein Rumpeln davon kündete, dass der Herr Zwerg in eine Art Diskussion verwickelt war.


    Zwerge! dachte Sîriel und gönnte sich kopfschüttelnd einen ausgiebigen Schluck vom gar nicht so üblen Wein. Hm, auch der gutgekleidete Händler mit dem Spazierstock hält offenbar viel von Zwergen.


    Sîriel war mit ihren Überlegungen noch nicht weit gekommen, als erneut die Tür aufschwang und ein weiterer Gast eintrat. Er wirkte ein wenig ramponiert und sein Gebaren wirkte, als wären die Getränke, die er hier zu bestellen gedachte, für ihn nicht die ersten an diesem Tage.


    Nun, warum nicht? Auch der Becher, den sie vor sich hatte war schon recht leer, und so winkte sie die Bedienung heran und bestellte weiteren Wein. Dies versprach, allein durch die Beobachtungen, ein amüsanter Abend zu werden.

  • "Oh, das tut mir wirklich leid." sagte sie um entschuldigeung bittend.
    "Man weiß vorher nie, worum es geht und es hätte auch anders sein können. Ich wollte nur verhindern, dass unschuldige geschlagen werden. Aber wie es mir scheint, seid ihr das wohl und irgendwie habe ich wohl das Gegenteil bewirkt. Ich hoffe ihr vergebt mir."
    Sie schlug die Augen nieder und sah ihn dann wieder direkt ins Gesicht.

  • Heian, der die letzten Worte von draußen gerade noch aufgeschnappt hat, wendet sich nocheinmal um, schaut der Elfe ins Gesicht und setzt dann mit leicht schwankender Stimme an: "Wisst ihr, Gutes zu tun ist um vieles schwieriger als man denkt, wie ihr ja gerade erfahren habt. Ich geb euch einen guten und nebenbei kostenlosen Rat. Gebt es auf, der Welt helfen zu wollen. Sie wird euch auf die Straße werfen und an euren Kleidern den Schmutz von den Stiefeln streifen." Sein Blick gleitet zu Boden, als versuche er sich das eben beschriebene bildlich vorzustellen. "Ja... doch. Genau... genau das trifft es." fügt er hinzu und fährt dann mit einem ironischen Unterton in der Stimme fort: "Eine wunderschöne Nacht wünsche ich euch."


    Er dreht sich um und betritt nun wirklich das Innere der Katze. In dem schummerigen Licht, das von den wenigen Lampen und der Vielzahl der Pfeifen verströmt wird, wirkt Heian wirklich mehr tot als lebendig. Diejenigen, die den Halbelfen von früher kennen, würden sich bei seinem Anblick erschrecken. Es offensichtlich, dass er sich viel zu oft und viel zu starkem Alkohol hingegeben hat. Seine Bewegungen, als er auf die Bar zusteuert wirken unkoordinert und seine gesamte Erscheinung erschlafft. Es ist nicht viel von dem stolzen, überschwänglichen Paladin von einst geblieben.


    "Wirt, bringt mir einen starken Brand. Schnell!" bringt er hervor bevor er sich auf einen der Barhocker hieft. Schwankend und mit müden, geröteten Augen folgt er den Bewegungen des Wirtes, der offensichtlich an solch einen Zustand seiner Gäste gewöhnt ist.

  • Mit offenem Mund und hochgezogener Augenbraue schaute er den seltsamen Halbelfen und dann die vor ihm stehende Elbin an. Der Kauz wusste, was er sagte und die kleine hier vom ihm (sie überragte ihn um etwa 2 einhalb Köpfe) weniger. Es war erstaunlich, dass das Alter manachmal keinen Unterschied machte.
    "Ihr sprecht recht, mein Freund, nur hoffe ich ich, dass ihr euch nicht deshalb dem Alkohol hingegeben habt." rief er dem Halbelfen noch nach, der ihn aber wahrscheinlich schon gar nicht mehr hörte. Tordek schüttelte den Kopf, fasste sich aber wieder, als ihm bewusst wurde, dass er ja noch nicht allein war.
    "Junge... ähm... alte... ahm... gnädige Dame. Ich nehme die Entschuldigung gern an. Es ist nur halb so schlimm und ihr habt mit guten Absichten gehandelt. Ich wünsch' euch 'ne gute Nacht." Er versuchte der Elbin gegenüber einen guten Ton anzulegen, soweit es ging. Dann ließ er kurz die Schulter ein wenig hängen und schaute auf den Boden. Schließlich fasste er sich wieder. "Ich jedenfall brauch' doch nich 'n Bier." Sagte er und machte sich wieder auf den Weg in die Taverne. "Gute Nacht wünsch' ich euch."

  • Indessen wartete Sîriel noch immer auf ihren zweiten Becher Wein. Sie musste annehmen, dass die Bedienung ihre Bestellung vergessen hatte. Nicht dass die Elbin es eilig gehabt hätte - Zeit hatte für sie eine geringe Bedeutung, Durst hingegen aber nicht.


    Als ein Mädchen erneut mit einem gefüllten Krug an ihrem Tisch vorrüberrauschte, ohne ihr einzuschenken, zog sie indigniert eine fein geschwungene Augenbraue nach oben und erhob sich kurzentschlossen von ihrem Platz, um selbst an der Theke Nachschub zu holen, wo der Betrunkene inzwischen erfolgreich einen Barhocker erklommen hatte.


    "Ich bestellte bei eurer Schankmaid Wein, aber meine Kehle ist noch immer trocken", stellte Sîriel Essandra, die höchstpersönlich hinter der Theke stand gegenüber fest und deutete auf eine große Korbflasche mit Algenwein. "Schenkt mir ein, Wirtin!, aber rasch!"


    Sîriel fand, man solle sie zuerst bedienen denn schließlich hatte der Mann mit den rot unterlaufenen Augen schon genug gehabt und darüber hinaus war sie auch zuerst im Lokal gewesen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und warete.

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